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in Fulda
 
 Fulda (Kreisstadt)Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
 Seite 3: Berichte zu einzelnen Personen
aus der jüdischen Gemeinde
 sowie Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
 Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Fulda wurden in jüdischen Periodika
gefunden. Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
 
 
 Übersicht:
    
 
 Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
 Zum Tod von Philipp Stern (1872)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17.
      Januar 1872: "Fulda. Unsere Stadt hat einen herben
      Verlust zu beklagen, einen Verlust, der leider in unserer Zeit, wo die Torastudierenden
      immer seltener werden, umso schwerer empfunden werden muss. Herr
      Philipp Stern, der weit über die Grenzen unserer Stadt und Umgegend
      durch seine wahre Frömmigkeit bekannt war, ist nicht mehr unter den
      Lebenden. Der Verblichene gehörte zu jenen Männern, denen Tora
      und Gottesdienst ausschließlich als Lebenszweck stets vor Augen
      schwebte. In seinen früheren Jahren Kaufmann, widmete er dennoch den
      größten Teil seiner Zeit dem Torastudium und scharte stets eine Anzahl junger
      Männer um sich, die er in Talmud - Tora unterrichtete. Noch
      bis vor wenigen Jahren war er Mohel (Beschneider) und ließ sich
      trotz seiner namentlich in seinem Alter notorischen Armut nie etwas für
      seine Versäumnis bezahlen. Dieser Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes
      sein Vermögen für die Wahrheit geopfert, hinterlässt eine Witwe
      mit drei Kindern, von denen das jüngste erst acht Tage vor dem Tode
      seines Vaters seligen Andenkens das Licht der Welt erblickte, in
      den dürftigsten Verhältnissen. Möchten doch alle Edeldenkenden sich der
      Not der armen Witwe und Waisen dieses Torastudierenden erbarmen.
      Wir zweifeln nicht, dass die vielen Freunde, welche der Verewigte unter
      den geschätzten Lesern des 'Israelit' hatte, nicht zögern werden, für
      dessen Hinterbliebenen Sammlungen zu veranstalten. Die so oft und herrlich
      erprobte Mildtätigkeit unserer Glaubensgenossen wird ihnen in diesem
      Falle, wo ein besondere religiöses Gebot (Mizpe raba), wie
      vielleicht selten, vorliegt, abermals entgegenkommen. Die verehrliche
      Redaktion des 'Israelit' und Herr Kaufmann A. H. Wertheim in Fulda sind
      gern bereit, diese Spenden in Empfang zu nehmen und zu
      übermitteln." |     Spendensammlung für die Witwe Stern in Fulda (1872)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. April 1872: "Für
      Witwe Stern in Fulda." N.N. in Pappenheim 33 kr. - N.N. in 
	Pappenheim 36 kr. - Durch
      Distriktsrabbiner Dr. Adolph Salvendi in 
	Dürkheim: B. in R. 1 fl. - N.N.
      in Pappenheim 36 kr. - A Bachmann in Eltmann 1 fl. 45 kr. - Durch Kahn und
      Kirschbaum in Frankfurt am Main: Unbenannt 2 fl. -
 Durch Wertheim in Fulda: Feist Stern in
	Neustadt a. S. 2 Thlr., Stern in
      Lütter 4 Thlr., Frau Regina Stern in Schlüchtern 2 Thlr.; durch S. Lange
      in Fritzlar: D. Morheimer in 
	Fritzlar 1 Thlr., Gemeindeältester M. Mark
      20 Sgr., Joseph Mark 7 1/2 Sgr., Maier Mark 15 Sgr., Joseph Löbenstein
      sen. 15 Sgr., Frl. Traugott 5 fl., Frl. Gumbert 7 1/2 Sgr., Witwe
      Michaelis 15 Sgr., Ungenannte 10 Sgr., polnische Witwen 15 Sgr., S. Lange
      1 Thlr., ein Gemeindevorsteher in Trg. 3 Thlr., H. Sieberth 7 1/2 Sgr., P.
      Perlstein 5 Sgr., zusammen nach Abzug des Porto's 9 Thlr. 19 1/2 Sgr.; M. Birnbaum
      in Rothenburg 3 Thlr., durch Raphael Geis
	Rhina: von ihm selbst 9 Thlr,
      von seinem Sohn M. Geis 3 Thlr., zus. 12 Thlr. David Simon 
	Langenschwarz 2 Thlr., Enoch Balemus 15 Sgr., B. Bachrach
	Kassel 20 Thlr., Frau M. H-r in
      Beuten 6 Sgr.; durch Isac Schlenker in Würzburg: durch stud. H. Rosenbaum
      von Ungenannt in Wiesenfeld 5 fl. 15 kr. Dr. Braunschweiger 6 fl., N.N. 1
      fl. 45 kr., zus. 13 fl.; Chewra Kadischa 2 fl. 30 kr., N.N. in Tann
      3 fl., N.N. hier 2 fl., Moses Marchand in Frankfurt am Main 1 fl., Salomon
      Rosenbaum in Frankfurt am Main 3 fl. 45 kr., zus. 67 Thl. 23 Sgr. 4
      Pf.
 Bei A. H. Wertheim in Fulda gingen folgende weitere Gaben ein: Ungenannter
      Poststempel Tann 1 Thlr., Witwe Levi 
	Rhina 5 Thl., Menke Katzenstein in
      Hamburg 4 Phlr.; durch Lippmann Fürth in Hanau: Frau Merau 5 fl., Wolf
      Stern 1 fl. 45 kr., Frau Recha Fürth 2 fl., Anschel Fürth 5 fl., H.
      Rothschild 2 fl., von ihm selbst 5 fl., N.N. in Frankfurt am Main 10 fl.,
      zus. 30 fl. 45 kr. = 17 Thlr. 17 Sgr. Gesamtsumme 27 Thlr. 17
      Sgr."
 |    Zum Tod des aus Fulda stammenden Rabbiners Mordechai
Wetzlar (1879)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      2. Januar 1879: Hinweis: dieser Artikel ist abgeschrieben auf der Seite
      zu Gudensberg
 |   |    Zum Tod von Simon Heßdörffer (1885)
 Vgl. genealogische Informationen
https://www.geni.com/people/Simon-Hessdörfer/6000000005619319674
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5.
      März 1885: "Fulda, 2. März (1885). In der Nacht vom 28.
      Februar auf den 1. März verschied nach längerem Leiden der in weiten
      Kreisen rühmlichst bekannte Herr Simon Heßdörffer - er ruhe
      in Frieden. Der Verewigte war eine lange Reihe von Jahren hindurch
      Mitglied der israelitischen Gemeindeverwaltung und des israelitischen
      Provinzialvorsteheramtes. Sie geehrter Herr Redakteur, haben den
      Dahingeschiedenen länger als drei Jahrzehnte gekannt und ihn als treuen
      Freund geehrt und geschätzt. Der Verewigte hat stets nach bestem Wissen
      und Gewissen das Gute zu fördern gesucht und sich namentlich mit großem
      Eifer bemüht, seine Kinder zu wahrhaften, frommen Juden zu erziehen. Zwei
      seiner Söhne, die als Ärzte sich dem Dienste der Menschheit widmen,
      leben und wirken im Sinne und Geiste des Vaters, wiewohl der ärztliche
      Beruf der Beobachtung des jüdischen Religionsgesetzes vielfache
      Schwierigkeiten entgegenstellt. - Der Schmerz der Familie wird noch
      erhöht durch eine schwere Erkrankung der tiefgebeugten Witwe. Möge der
      allgütige Gott den Kindern Trost und der Mutter eine gute Genesung
      gewähren! Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |     Zum Tod von Ruben Stern (1894)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      6. September 1894: "Fulda, Menachem Aw. Ein überaus
      schmerzlicher Schlag hat unsere Gemeinde getroffen: Herr Ruben Stern
      ist im Alter von 55 Jahren aus dem Leben abberufen worden. In diesem Manne
      war eine seltene Fülle von Vorzügen vereinigt. Von frühester Juden gemäß
      den Segnungen der Tora und der Lehre erzogen, hatte er sich schon als
      Jüngling eine so reiche und gründliche Kenntnis von Talmud und
      rabbinischen Autoritäten, eine so musterhafte Gewandtheit in der
      Auffassung und Behandlung selbst der schwierigsten Partien der
      talmudischen Literatur angeeignet, dass selbst seine zu den ersten
      zeitgenössischen Größen auf diesem Gebiete zählenden Lehrer ihn
      bewunderten. Ein Bruderssohn des unvergesslichen hohen Gelehrten, Oberrabbiners
      Stern zu Hamburg wurde er als Knabe von 9 Jahren von diesem herrlichen
      Manne, der damals Rabbiner zu Homburg
      war, in die Pfade unserer Heiligen Tora eingeführt. Die
      Charaktergröße, die Herzensreinheit und Geistesstärke dieses Edlen war
      dem hochbegabten Knaben das leuchtende Vorbild, das ihm sein ganzes Leben
      hindurch vorschwebte. Die Eigenart seines großen Jugendlehrers spiegelte
      sich in dem Leben des Verblichenen in mannigfacher Beziehung wieder. Wie
      oft konnte man in verwickelten Verhältnissen ein kurzes, entschiedenes
      Wort aus seinem Munde hören, das wie ein Blitz die dunkle Situation
      erhellte und jeden Zweifel schwinden ließ, ganz so, wie es dem 'Hamburger
      Raw' zu Gebote stand. - Nachdem er bei seinem Onkel die Grundlage jüdischen Wissens erlangt, bezog
      er die damals in schönster Blut befindliche Jeschiwa des Rabbi Jonah
      Rosenbaum - sein Licht leuchte - zu Zell,
      wo er mit gleichgesinnten und von demselben Feuereifer für das Studium
      der Heiligen Tora beseelten Genossen mehrere Jahre sich weiterbildete.
      Mit vorzüglichen Vorkenntnissen ausgerüstet, wanderte er dann nach dem
      Ungarlande, um sich in Eisenstadt bei dem Altmeister jüdischer
      Gelehrsamkeit, Rabbiner Dr. Hildesheimer - sein Licht leuchte
      - den höheren Fächern talmudischen Wissens zu widmen. Von da wanderte er
      endlich nach Preßburg, wo er bei dem weltberühmten Gaon R. Abr. S.
      Benjamin Sofer - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -
      seine Studien vollendete und mit dem höchsten Ehrendiplom (Hattarat
      Horaah = rabbinische Autorisation) entlassen wurde.
 Achtzehn Jahre waren verflossen, seitdem er die Heimat verlassen hatte, um
      Thora zu lernen, und er hatte neben der Beschäftigung mit der Bibel
      (Tanach = hebräische Bibel), Talmud und den rabbinischen
      Autoritäten sich auch mannigfache Kenntnisse auf anderen Gebieten
      angeeignet. - Da, als er im 27. Lebensjahr sich schlüssig machen wollte,
      einen Studienberuf für die Dauer zu wählen, starb ihm plötzlich der
      Vater. Er musste infolgedessen nach seinem Heimatorte Mansbach
      zurück, um der kranken Mutter wie den jüngeren Geschwistern, zur Stütze
      zu werden. So sah er sich genötigt, sich in das kaufmännische Leben
      hineinzuarbeiten.
 Im Jahre 1877 zog er hierher (sc. nach Fulda), um ein bereits in Mansbach
      eröffnetes Nähmaschinen- und später ein Buttergeschäft zu betreiben.
      Er war ein nose wenoten be'emunah. Reine unbedingte Reellität
      gewann ihm die Hochschätzung aller derer, die mit ihm in Verbindung
      traten. - Selbst ausgesprochene Antisemiten konnten nicht umhin, ihm die
      volle Anerkennung zu spenden, die einen wahrhaften Kiddusch Haschem
      (Heiligung des Gottesnamens) bedeuten.
 Am Torastudium hing ihm das Herz. In schwierigen und verwickelten
      Fällen nach einer Entscheidung zu suchen (frei übersetzt), war
      ihm Hochgenuss. Er entwickelte dabei einen immensen Scharfsinn und
      verstand es, sich schnell über eine weitverzweigte Materie zu
      orientieren. Obgleich er schon lange an Mattigkeit und Erschlaffung litt,
      die ihn sehr häufig überkam und seine Arbeitskraft wesentlich
      beeinträchtigte, so raffte er sich dennoch mit aller Kraft auf, um mit
      jungen Leuten regelmäßige Schiurim (= Lernstunden) zu 'lernen'. -
      Wo es sich um Besserung allgemeiner Überstände auf dem Gebiete des
      religiösen Lebens handelte, was sein Rat von außerordentlichem Wert. Er
      hatte sich durch autodidaktische Belehrung tüchtige Kenntnisse in
      naturwissenschaftlichen, technischen, juristischen, medizinischen Dingen,
      auch in Mathematik erworben, sodass Fachmänner der verschiedensten
      Geistesgebiete, die ihn kennen lernten, ihre Bewunderung
      aussprachen.   -
 Wenn nun diese Fülle des Wissens, verbunden mit einer gewaltigen Schärfe
      des Denekns ihn befähigten, in schwierigen Verhältnissen den rechten Weg
      zu treffen, so stellte er doch sein Wissen und Können am liebsten in den
      Dienst unserer Tora und der Mizwot (religiöse Gebote). So hat er
      eine Mikwe-Einrichtung getroffen, die hervorragende Autoritäten als
      nachahmungswürdig für alle Mikwaot erklärten, die nicht durch
      Quellwasser gebildet sind; einen Niederlegeapparat für zu schächtende
      Tiere erfunden, den der berufenste Gelehrte, Hofrat Dr. Dembo, nach
      persönlicher Prüfung im hiesigen Schlachthause für den besten unter
      allen Niederlege-Apparaten erklärte, wie er dies in seinem Buche über
      das Schächten ausspricht: 'Das Schächten im Vergleich mit anderen Schlachtmethoden.
      Leipzig, Slawische Buchhandlung 1894 S. 47; einen Stempel-Apparat, der die
      beste Garantie gegen Verwechslungen
      der
 |  
    |  einzelnen
      Stücke von vielen geschächteten Tieren in Schlachthäusern bietet; auch
      an der Erfindung des Meziza (Beschneidungs)- Röhrchens hatte er
      hervorragenden Anteil. Seiner praktischen Klugheit und Besonnenheit gelang es, manche
      hochwichtige Angelegenheit zum Guten der Gesamtheit zu regeln,
      manches Drohende abzuwenden. Wo es einem idealen Zwecke galt, stand er
      stets bereit. Da riss er sich los mitten aus seinem geschäftlichen Tun,
      da war ihm ein Opfer an Zeit und Mühe zu groß, da schonte er seine Gesundheit
      nicht, da erglühte er in Begeisterung um zu tun den Willen seines
      Schöpfers.
 Seit einer Reihe von Jahren war er Kreisvorsteher und
      Vorsteheramtsmitglied, welche Ämter er mit peinlichster
      Gewissenhaftigkeit versah. Ferner war er Vorsitzender der
      Fleischkommission, als welcher er alle administrativen Angelegenheiten des
      Schächtwesens und Koscher-Fleisch-Verkaufs in musterhafter, selbstloser
      Weise ordnete und leitete. Als die hiesige Synagoge zu eng geworden war,
      verstand es es, durch Änderung der Subsellien und ihrer Aufstellung, wozu
      er den Plan, an dem sich Fachmänner erfolglos versucht hatten, entwarf,
      der Gemeinde die bedeutende Ausgabe für Erweiterung der Synagoge zu
      ersparen. Bei all' dieser inneren Größe und außerordentlichen
      Schaffenstüchtigkeit war der Verklärte von rührender Einfachheit und
      Anspruchslosigkeit. Nur wer längere Zeit mit hm Umgang hatte, konnte von
      seiner glänzenden Begabung und seinem goldlauteren Charakter Kenntnis
      erlangen. - Seit 4 Jahren von wiederholten Anfällen heimgesucht, hatte er
      sich zwar einige Male wieder ziemlich erholt, doch nahmen seine Kräfte
      immer mehr ab. Seit Monaten musste er das Bett hüten. Schon vor
      Jahresfrist sprach er sich seiner Frau gegenüber dahin aus, dass er wohl
      bald aus dem Erdenleben scheiden werde und fügte hinzu: 'Haschem
      Jisborach (Gott, er sei gesegnet) wird Dir die Kraft verleihen, es
      ertragen zu können.' Am 17. Menachem Aw ist dann das Schmerzensereignis
      eingetreten, das, obgleich seit lange befürchtet, dennoch wie ein
      lähmender Schrecken ale Herzen durchzuckte. Am Dienstag, den 19. Menachem
      Aw, fand unter zahlreicher Beteiligung die Beerdigung statt. Die Leiche
      ward in den Synagogenhof gebracht, da man sie wegen der Kohanim
      nicht in die Synagoge selbst bringen konnte. Vor der Eingangstür sprach
      der Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn - sein Licht leuchte -
      Worte der Erinnerung, in denen er ein Bild des Verklärten entwarf,
      welches die Größe des entsetzlichen Verlustes Allen zu Herzen führte.
      Der Redner , welcher hervorhob, welch' treuen Freund er verloren habe, war
      so sehr erschüttert, dass ihn der heiße Schmerz wiederholt übermannte.
      Anknüpfend an verschiedene Talmud- und Midraschstellen schilderte er
      unter Zugrundlegung von Deuteronomium 8,2.3 den Inhalt des so früh
      vollendeten Lebens, wodurch Allen die Pflicht erwachse, nach ihrer besten
      Kraft einzutreten, um durch gemeinsame Arbeit, soweit dieses möglich sei,
      die entstandene Lücke auszufüllen. So erklärte der Redner den Ausspruch
      unserer Weisen, ..., wer mit müßiger Wehklage dastehe, wo eine Seele aus
      der irdischen Schaffenstätigkeit zu Gott zurückkehre, der sei
      verpflichtet, sich des Risses bewusst zu werden, um an seinem Teile in den
      Riss einzutreten, einer im Riss stehender zu sein. Er schloss mit
      dem Worte des königlichen Sängers Der Gerechte sprosst wie die
      Palme... wer in des Herrn Haus eingepflanzt wurde, wird sprießen in den
      Höfen unseres Gottes' (Psalm 92,13-14) und sprach die Hoffnung aus,
      dass auch der in das Heiligtum des Gotteswortes eingepflanzte Lebensbaum
      des Entschlafenen die Blüten seines Geistes und die Früchte seines
      hiniedigen Schaffens in die 'Vorhöfe unseres Gttes', in die das
      Gotteshaus umgebenden und von ihm als Mittelpunkt bestimmten Kreise des
      Lebens in immer sich verjüngender Frische und Kraft entsenden
      möge.
 Hierauf setzte sich der Leichenkondukt in Bewegung nach dem Friedhof. Dort
      angelangt, erhob der Schwager des Verblichenen, Provinzial-Rabbiner Dr.
      Koref - sein Licht leuchte - aus Hanau, seine Stimme, um dem
      Entschlafenen ein Liebesdenkmal zu setzen durch die Vorführung der
      herrlichen Eigenschaften, die sein Leben als Gatte, als Vater und als
      Freund schmückten. Er legte die Anfangsverse der Haphtorah "Zion
      spricht: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mein vergessen..."
      (Jesaja 49,14) zu Grunde und schilderte, selbst aufs Tiefste ergriffen,
      den unaussprechlich schmerzlichen Verlust, den insbesondere seine Familie
      erlitten habe.
 Er hob als eine der besten Tröstungen hervor, dass der Heimgegangene den
      schönsten Lohn seiner hingebenden Kindererziehung schon in seinem Leben
      genossen, indem seine Söhne und Töchter von frühester Kindheit an durch
      Gottesfurcht, Fleiß und ernsteste Pflichterfüllung ihm stets mit aller
      Kraft nachgestrebt und den Eltern dadurch die innigste Freude bereitet
      hätten. Habe sich so der Beistand Gottes dem edlen Heimgegangenen in
      seinem Familienleben bewährt, so liege gerade in seinem Tod die Mahnung
      für seine Söhne und Töchter..., dass sie umso eifriger danach streben sollten,
      der von Gott ihnen bestimmten Pflicht sich mit ganzer Hingebung zu widmen,
      dass alle Anregungen von innen und von außen, die das glorreiche Bild des
      Vaters zu trüben imstande sein könnten, ihrem Leben fern bleiben
      möge... Der Allbarmherzige werde sich ihrer annehmen. Er werde der so
      schwer betroffenen Witwe beistehen, dass sie sich in den Verlust
      des
 |  
    |  treuen,
      geliebten Mannes hineinfinden könnte. Ich aber vergesse dich nicht.
      Möchte doch der herbe Verlust, den wir und ganz Israel mit uns
      durch den frühen Heimgang dieses vorzüglichen Jehudi erlitten haben, uns
      und alle, die davon erfahren, mit dem heiligen Vorsatz durchdringen, dem
      Herrn, deinem Gott zu dienen mit seinem ganzen Herzen, mit seiner ganzen
      Seele und mit seiner ganzen Kraft. Amen. Sela." |    Mord an einem 19-jährigen jüdischen Mann
(1899)
 
  
    |  Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
      vom 6. Oktober 1899: "In Fulda fand ein Aufsehen
      erregender Mord statt, indem ein achtzehnjähriger Mensch namens Burkard
      einen neunzehnjährigen jungen Mann namens Levi auf offener Straße ohne
      jede Veranlassung erstach." |    Gedächtnisfeier für Samuel Strauß
(1904)
 
  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 26. Februar 1904: "Fulda, den 22. Februar (1904). Im
      Anschluss an den Minchah-Gottesdienst hielt unser allverehrter Herr
      Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn eine Gedächtnisfeier für den der Erdenwelt
      so früh entrückten Herrn Samuel Strauß, Karlsruhe, ab, die auf
      die zahlreichen Anwesenden einen überwältigenden Eindruck hervorbrachte.
      Ausgehend von dem Worte unserer Weisen, dass der Mensch verpflichtet sei,
      auch Gott zu danken, wenn ein schweres Geschick ihn niederbeuge, zeichnete
      der Herr Redner unter Zugrundelegung der Bibelstelle: 'Und der Knabe
      Samuel wurde immer größer und wohlgefälliger sowohl bei Gott, wie bei
      den Menschen,' ein Lebensbild des Entschlafenen so klar und wahr, dass
      auch derjenige, der den großen Toten nicht kannte, schmerzbewegt ausrufen
      musste: 'Wehe, dass dieser Fromme von uns genommen, wehe, dass der Tod
      eine solche Lücke gerissen.' Wir hoffen und wünschen aufrichtig, dass die herrliche Rede dem Drucke
      übergeben werde."
 |     Zum Tod von Sensal Michael Epstein
(1905)
 
  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 30. Juni 1905:  "Fulda, 24. Juni (1905).
      Heute Nacht starb infolge eines Schlaganfalles der Sensal Michael
      Epstein im 74. Lebensjahre. Mit ihm ist der vorletzte hiesige '48er'
      dahingegangen, der behilflich war, am 1. Juni 1849 eine Anzahl Fuldaer
      Turner für die badisch-pfälzische Armee, die für die Frankfurter
      Reichsverfassung kämpfte, auszurüsten. Auf zwei Leiterwagen fuhren die
      Freiheitskämpfer ab, erlangten auf dem Wege Zuwachs und kamen 65 Mann
      stark, am 12. Juni in Hirschhorn an, wo sie sich den Hanauer Turnern unter
      August Schärtner anschlossen und am 21. Juni den Sturm auf Waghäusel
      mitmachten. Von Sinsheim aus flüchteten die Fuldaer Freischärler, da
      ihre Sache verloren war, nach dem Spessart und von da nach Hause." |    Zum
Tod des Kriegsveteranen, Toraschreiber und Mitglied des Vorsteheramtes Wolf
Grünebaum (1906)
 
  
    |  Artikel
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 22. Juni 1906:
      "Fulda, 20. Juni (1906). Sterbefall. Ein imposanter
      Leichenzug, wie einen ähnlichen man lange nicht gesehen. Galt es doch,
      einen wackeren Jehudi und geachteten Bürger die letzte Ehre zu erweisen.
      Der über die Grenzen des engen Vaterlandes weit hinaus bekannte und
      berühmte Fuldaer Sofer, Herr Wolf Grünebaum, ist nicht mehr;
      Montag hauchte er seine reine Seele aus. Sein Scheiden rief allgemeine
      Teilnahme hervor. War er auch Wochenlang an das Schmerzenlager gebannt, so
      hoffte man doch, dass die unabwendbar gewordene Operation den ersehnten Erfolg
      haben würde. Es hat anders kommen sollen. Eine plötzlich eingetretene
      Herzschwäche hat allzu schnell den Tod herbeigeführt. Wolf Grünebaum, eine imponierende Erscheinung, konnte sich nur, auf
      Stäbe gestützt, mühsam fortbewegen. Infolge der Strapazen des Krieges
      von 1870/71, in dem er sich durch Mut und Tapferkeit auszeichnete und
      einen hohen Orden erhielt, hatte sich ein Leiden eingestellt, das der
      Ärzte Kunst nicht zu heilen vermöchte. Er war vollständig gelähmt.
      Nichtsdestoweniger bewahrte er die Heiterkeit des Gemüts und
      Lebensfreude, wie sie nur ein unerschütterliches Gottvertrauen zu
      erzeugen vermag. Erzählte er von seinen Kriegserlebnissen - und er konnte
      interessant erzählen - so lauschte jeder gespannt seinen Worten. Wie als
      Soldat, so war er nicht minder pflichtgetreu als Jude. Als Sohn
      unbemittelter Eltern, diente er als Husar in Hofgeismar. Ein Zug seines
      tiefsinnigen religiösen Empfindens dürfte auch für weitere Kreise nicht
      uninteressant sein und verdient, bekannt gegeben zu werden. Grünebaum
      ließ jeden Samstag, um nicht den Sabbat zu entweihen, sein Pferd putzen
      und zahlte dafür 50 Pfennig. Um nun diese Ausgabe zu decken, übernahm er
      Sonntags freiwillig Stallwache. Der Zufall fügte es, dass sein
      Rittmeister ihn drei aufeinander folgende Sonntage im Stalle fand. Auf die
      Frage nach dem Grunde, zögerte Grünebaum mit der Antwort. Doch der
      Rittmeister forderte diese, und Grünebaum erteilte sie mit tränendem
      Auge. Gerührt wandte sich der Offizier ab. Dienstag Morgen wurde beim
      Appell bekannt gegeben, dass der Husar Grünebaum vom Pferdeputzen am
      Samstage dispensiert sei. Dabei wurde ihm wegen seiner Glaubenstreue
      volles Lob gespendet. Auch während des Feldzuges hatte der wackere Jude
      seine religiöse Pflicht in seltener Weise erfüllt.
 Wie sehr man die Vorzüge und Charaktereigenschaften des Heimgegangenen zu
      schützen wusste, erhellt daraus, dass ihn der Kriegerverein, der ihm
      unter Führung zweier Offiziere das Geleit zu seiner letzten Ruhestätte
      gab und am Grabe drei Salven abfeuerte, in den Vorstand wählte. Tief
      ergriffen entrollte Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn am Grabe des
      Verblichenen ein Lebensbild des Entschlafenen. Die Rede machte einen
      tiefen Eindruck auf die zahlreichen Hörer, unter denen man auch den Herrn
      Landrat erblicken konnte. Grünebaum war auch Mitglied des Vorsteheramts
      der Israeliten hier und im Kollegium wegen seines Biedersinnes und seiner
      Einsicht hochgeschätzt. Möge dem teueren Verblichenen die Erde leicht
      sein!"
 |        Goldene Hochzeit des Stadtverordneten Nathan Eschwege
und Fanny geb. Wertheim (1911)
 
  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 20. Januar 1911: "Fulda. Stadtverordneter Nathan
      Eschwege und Frau Fanny geb. Wertheim feiern am 23. Januar die goldene
      Hochzeit." |     Kriegsauszeichnungen für Herrn Plaut (1915)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28.
      Januar 1915: "Fulda, 3. Januar (1915). Herr Plaut,
      der im Norden Frankreichs kämpft und bereits das Eiserne Kreuz erhalten,
      ist nunmehr auch mit der Tapferkeitsmedaille, weil er seinem Major
      das Leben rettete, ausgezeichnet worden. Plaut sag seinen Major von
      mindestens 12-15 Zuaven
      umringt; er sprang hinzu und schlug 7 der schwarzen Kerle mit dem Gewehrkolben
      zu Boden, während die anderen vor dem rasenden, todesmutigen Soldaten die
      Flucht ergriffen. Nach dem Kampfe wurde Plaut vor der Kompanie geehrt und
      als Beispiel der Tapferkeit hingestellt." |     Kriegszahnarzt Dr. Oppenheim erhält das Eiserne Kreuz
II (1917)
 
  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 2. Februar 1917: "Fulda. Kriegszahnarzt Dr.
      Oppenheim, Sohn des Kaufmanns Salomon Oppenheim, erhielt das Eiserne
      Kreuz 2. Klasse." |     Zum Tod von Rudi Goldschmidt
geb. Seelig (1921)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      27. Januar 1921: "Mit Rudi Goldschmidt geb. Seelig, die
      am 11. Teveth in Fulda verschied und am Freitag wajehi dortselbst
      zur Ruhe kam, ist eine Frau mit seltenen Eigenschaften und Vorzügen
      heimgegangen, deren Lebensbild als nachahmungswürdig festgehalten zu
      werden verdient. Einer echt jüdischen Familie in Mannheim
      entstammend - ihre Mutter war die erst vor Jahresfrist verstorbene, hier
      rühmlichst bekannte Frau Regine Seelig - sie ruhe in Frieden -
      selbst voll glühender Begeisterung für unsere Heilige Tora, dabei
      hervorragend ausgezeichnet durch Gaben des Geistes und Gemüts erwarb sie
      sich, als sie durch Umsiedlung der Familie nach Frankfurt hier herkam, gar
      bald die Freundschaft und Verehrung eines großen Gesinnungskreises. In
      diesem Verkehr reifte die Persönlichkeit, die durch ihre harmonische
      Ausgeglichenheit al denen, die sie kannten, ein musterhaftes Vorbild
      jüdischer Pflichttreue wurde. Es war wohl die glücklichste Stunde von
      Rudi Seelig, als sie in Karl Goldschmidt den gleichgesinnten, als wackeren
      Jehudi bekannten Ehegatten fand. Nur eine kaum neunjährige, aber selten
      harmonische Ehe war ihr an der Seite ihres Gatten beschieden. In diese
      Zeit fiel der unglückselige Weltkrieg, der Karl Goldschmidt in
      Feindesland rief, und sie veranlasste, ihren Hausstand in Frankfurt
      aufzugeben. Geradezu erhebend war es für diejenigen, die auch in dieser
      Zeit Gelegenheit hatten, den Lebensfaden von Rudi Seelig zu verfolgen,
      Zeuge zu sein, wie ihr unerschütterliches Gottvertrauen sie keinen
      Augenblick im Stiche ließ. Es war ihr vor knapp einem Jahre vergönnt, in
      Fulda ein neues Heim zu gründen und überglücklich war sie, in
      einer von regem jüdischem Leben erfüllten Kehilloh ihr Haus, vereint mit
      ihrem Gatten, wieder aufbauen zu können. Da raffte nach Gottes
      unerforschlichem Ratschlusse eine tückische Krankheit in wenigen Tagen
      dieses blühende Menschenleben dahin. Gemeinsam mit Gatten, Kindern und
      Verwandten trauern um diesen herben Verlust der große Freundes- und
      Bekanntenkreis, der mit Rudi Goldschmidt näher bekannt war. Herr Rabbiner
      Dr. Cahn gab am ersten Tage der Woche dem Schmerze der Gemeinde in
      einer ergreifenden Trauerrede Ausdruck. Doch nur was irdisch ist, ist
      vergänglich. Das Wirken dieser seltenen Frau wird unvergesslich bleiben
      und ihr Andenken bei all denen, die sie näher kannten, fortleben. Ihre
      Seele sei eingebunden in den Bund des
      Lebens." |    Zum Tod von Metzgermeister Maier Kamm (1921)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      7. April 1921: "Fulda, 25. März (1912). Ein
      unübersehbares Trauergefolge bewegte sich am Tag von Taanit Ester
      nach dem hiesigen Friedhof. Galt es doch, einem allgemein
      geachteten und beliebten Bürger unserer Stadt das Geleite zu seiner
      letzten Ruhestätte zu geben. Die Nachricht von dem Heimgange des Metzgermeisters
      Maier Kamm, löste in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung ein
      Gefühl tiefer Wehmut aus. Die Lauterkeit des Charakters, stete
      Hilfsbereitschaft, aufrichtige Frömmigkeit waren ihm im seltenen Grade
      eigen. Die jüdische Gemeinde war ihm zu besonderem Danke verpflichtet.
      Als die nichtjüdischen Metzger sich den rabbinatsamtlichen Anordnungen
      nicht fügten und streikten, was es der Verblichene, der mit Aufwendung
      seiner ganzen Kraft und unter materiellen Opfern die ganze Gemeinde mit
      Fleisch versorgte. Seiner Einsicht und Selbstlosigkeit hatte er es zu
      danken, dass ihn de Metzgerinnung in den Vorstand wählte. Um den
      Heimgegangenen klagen eine Witwe und sechs Kinder. Ein Sohn fiel dem
      verhängnisvollen Kriege zum Opfer. Der Allgütige tröste die Trauernden.
      Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |    Zum Tod von Röschen Birkenruth (1923)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      10. Mai 1923:  "Fulda, 25. März (1923). Kurze Zeit nur,
      bevor in unseren Synagogen die Worte gesprochen wurden 'mein Freund
      stieg in seinen Garten', war Gott hinabgestiegen, um eine
      seiner schönsten Rosen zu brechen. Am 6. Nisan hauchte Röschen
      Birkenruth ihre reine Seele aus, noch ehe allgemein bekannt geworden
      war, dass sie erkrankt war. Nur noch wenige Tage wären es gewesen und sie
      hätte das 78. Lebensjahr vollendet. Gewiss ein hohes Alter. Aber wer sie
      kannte, die immer Rührige, nimmer Rastende, dachte nie daran, dass auch
      sie einmal dem Irdischen ihren Tribut werde zollen müssen. Und nun war es
      so plötzlich gekommen.  Ein Leben von seltener Schönheit, wenn auch
      nicht frei von jedem Kummer war Röschen Birkenruth beschwer gewesen. Aus
      echt jüdischem Hause, dem Hause Greif, entsprossen, hatte sie in jungen
      Jahren im Jugendfreunde den gleichgesinnten Gatten gefunden. Allzu früh
      musste sie ihn wieder verlieren. Da aber zeigte sich ihre ganze jüdische
      Kraft. Wie wird sie Führerin ihrer fünf Töchter. Kaum eine hat aus
      ihrem Munde das Wort fromm gehört. Aber wie sie ihr Haus im Geiste von unserer
      Heiligen Tora führte, das konnten die Töchter nicht überhören. Und
      so wurden sie selbst wieder Mütter echt jüdischer Häuser, denen die
      Groß- und Urgroßmutter leuchtendes Vorbild blieb. Ein unübersehbares
      Trauergefolge gab Zeugnis von der Wertschätzung, deren sich die
      Verstorbene erfreute. Der Zeit wegen musste eine Trauerrede
      unterbleiben. Nur im Hause nahm einer der Schwiegersöhne, Herr
      Hauptlehrer Levi - Burgpreppach,
      in rührenden Worten Abschied von der Mutter. Möge ihr Verdienst
      der weitverzweigten Familie stets beistehen und zum Segen gereichen. Ihre
      Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |     Zum Tod von Sanitätsrat Dr. Herman Stern
(1923)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21.
      Juni 1923: "Sanitätsrat Dr. Hermann Stern - die
      Erinnerung an den Gerechten ist zum Segen. Fulda, 12. Juni (1923).
      Am 12. Siwan hat unsere Gemeinde durch das Hinscheiden unseres
      Sanitätsrates Dr. Stern einen schweren Verlust erlitten. - Einer ihrer
      mächtigsten Pfeiler, der getreueste Kämpe unseres unvergesslichen Raw - das
      Andenken an den Gerechten ist zum Segen - ist mit ihm dahin gesunken.
      - In Frankfurt am Main in der Hirsch'schen Schule erzogen und in der
      Ideewelt S. R. Hirschs, mit der er immer inniger verwuchs, groß geworden,
      offenbarte seine Persönlichkeit die Widerspiegelung des Tora im Derech
      Erez-Prinzips (sc.: gemeint ein Gleichgewicht zwischen profaner und
      religiöser Bildung). Als er vor ungefähr 30 Jahren hierher kam, betrachtete er es als seine
      wichtigste Aufgabe, sich im Lernen weiterzubilden. Durch unermüdlichen
      Fleiß und restlose Ausnutzung seiner knappen Mußestunden, gelang es ihm
      unter Leitung seines verehrten Lehrers und Meisters, Dr. Cahn - das
      Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, mit dem ihn auch sonst ein
      herzliches Verhältnis verband, sich soweit zur Selbständigkeit im Limud
      (Studium) zu erziehen, dass er im Laufe der letzten Jahre zu den Torakundigen
      in unserer Gemeinde zählte.
 Da gab es fast nichts, was ihn davon abhalten konnte, den täglichen
      Schiur (Lehrstunde) im hiesigen, von Dr. Cahn - das Andenken an den
      Gerechten ist zum Segen - begründeten Beth-Hamidrasch in der
      sogenannten Schass - Chewra (Talmudverein), im Kreise
      gleichgesinnter Baale batim (Hausväter) mitzulernen. - Es war für jeden
      ein Genuss zu beobachten, mit welcher Geistesschärfe und Hingabe Dr.
      Stern lernte, und so sehr ihm selbst dabei jede Selbsttäuschung verhasst
      war, so wenig litt er es, dass irgendjemand in Unklarheit über den Sinn
      auch schwieriger Stellen verlieb.
 Früh schon wurde er mit Ehrenämtern betraut, die er nicht sucht, die ihm
      aber übertragen wurden, weil man sein klares Urteil, seinen lauteren
      Charakter, seine Arbeitsfreudigkeit zu schätzen wusste, was ihn bei der
      Verwaltung dieser Ämter seine Aufgabe so wesentlich erleichterte, war,
      dass man neben seinen Geistesgaben und seiner Prinzipienfestigkeit, die
      Aufrichtigkeit, ja Kindlichkeit seines Gemütes, dem jedes diplomatische
      Verhalten fern lag, so wohltuend empfand. - Aus dieser Quelle floss auch
      die allseitige Zuneigung, deren er sich in allen Kreisen, nicht nur
      unserer Gemeinde, sondern auch der übrigen Bevölkerung
      erfreute.
 Das tiefe Mitgefühl, das er für jeden Leidenden empfand, die Umsicht und
      Gewissenhaftigkeit, mit der er seine Ratschläge erteilte, neben seiner
      Tüchtigkeit machten ihn zu einem der beliebtesten Ärzte unserer
      Stadt.  Er setzte sein Vertrauen nicht auf seine ärztliche Kunst,
      sondern erhoffte Heilung nur von Gott allein. Darum klang sein Gebet,
      wenn er - wie er es so
 |  
    |  gerne
      tat - als ehrenamtlicher Vorbeter fungierte, so innig und die von
      tiefem Einfühlungsvermögen erfüllten Worte bewegten das Herz der
      Hörer. - Wahre Gottesliebe und Freude am Gottesgebot erfüllten
      ihn bei jeder Betätigung, einerlei ob er als Mohel (Beschneider)
      in Tallis und Tefillin den Heiligen Bund vollzog und die Brachot
      (Segnungen) mit voller Kraft hinaussang, die Megila leinte oder als
      Tokea (Schofarbläser) am Neujahrsfest seines Amtes in
      vorbildlicher Weise waltete, stets strahlten diese herrlichen
      Eigenschaften aus seinem ganzen Wesen. Aus dieser Vielseitigkeit und harmonischen Geschlossenheit seiner
      Persönlichkeit, erklärt sich die tiefe Trauer und Bestürzung, die alle,
      die ihn kannten, ergriff, als sich die Nachricht von seinem Hinscheiden
      verbreitete.
 Ein unabsehbar großer Zug folgte dem Sarg, der an den offenen
      (Häusern der) Synagoge und des Beth Hamidrasch vorüber
      geführt wurde. - Im Gefolge befanden sich eine große Reihe
      nichtjüdischer Persönlichkeiten, so unter anderem sämtliche hiesige
      Ärzte, die stets mit Bewunderung und Anerkennung zu ihm aufgeblickt
      hatten. - Der Regierungspräsident Springorum, der während seiner Zeit
      als Fuldaer Landrat in aufrichtiger Freundschaft mit Dr. Stern verbunden
      war und stets in voller Verehrung von ihm sprach, ließ es sich, da er aus
      dienstlichem Anlass in unserer Stadt weilte, nicht nehmen, ihm ein Stück
      Weges das Geleite zu geben und einem Teil der Trauerreden
      beizuwohnen.
 Im Hause sprach Herr Buxbaum aus Würzburg im Namen der Familie, Herr
      Rabbinats-Assessor Kunstadt als Freund im Namen der Chewras-Schaß
      (Talmud-Verein) und des Auhaweh-Tauroh-Vereins, ferner Herr Dr. Herz im
      Namen des B.J.A.
 Auf dem Friedhof hielt Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn einen
      Hesped (Trauerrede), den er mit dem Appell schloss, dass alle diejenigen,
      die die schmerzliche Lücke empfinden, die durch den Heimgang des Zadick
      gerissen wurde, bestrebt sein sollten, auf alle den verschiedenen Gebieten
      der Klall- und Prat-Wirksamkeit des Verblichenen in die Bresche zu treten.
      Es folgte noch Herr Provinzialrabbiner Dr. Cohn von Marburg,
      der der langjährigen Wirksamkeit des Verstorbenen als
      Vorsteheramts-Mitglied gedachte und im Namen der übrigen Vorsteherämter
      Abschiedsworte widmete. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des
      Lebens."
 |     Zum Tod der Witwe Adelheid Stern geb. Gerber
(1924)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28.
      August 1924: "Fulda, 25. Juli (1924). In der Nacht zum
      Schabbat Behar schloss hier Frau Witwe Adelheid Stern geb. Gerber
      im 85. Lebensjahre ihre müden Augen. Von Jugend an war ihr ganzes
      Schaffen und Streben in erster Linie der genauesten Befolgung auch der
      kleinsten Mizwoh gewidmet und in ihrer Heimatstadt Gersfeld
      war sie schon als junges Mädchen als Trägerin edler jüdischer Tugenden
      bekannt gewesen. In ihrer Ehe war sie ihrem Gatten eine wahrhafte wackere
      Frau, von der man mit Recht ausrufen durfte und sie stand noch in der
      Nacht auf. In aller Sorge um den Alltag aber hat sie in
      unerschütterlicher Gottesfurcht jedes Gebot des jüdischen Pflichtenkreises
      geübt. Und als sie nach dem Tode ihres Gatten von Hammelburg nach Fulda
      zu ihren Kindern übersiedelte, war auch hier der Kreis ihrer Verehrer und
      Bewunderer bald ein großer geworden. Und in der Tat war es staunenswert
      und rührend zugleich, wie diese Frau als 83-jährige das Gebot des
      Krankenbesuches und der wahrhaften Wohltätigkeit übte, wie sie in den
      Slichaustagen (Slichot-Tage) allmorgendlich in 'Schul' zu sehen war. Aber
      auch zu Hause sah man sie in ihren Greisentagen nicht müßig sitzen und
      wenn sie sich nicht im Haushalt noch irgendwo nützlich machen konnte, so
      las sie in irgendeinem Buch, sei es Mossad oder Psalmen. All
      diese Eigenschaften der heimgegangenen echten und treuen Jüdin schilderte
      Herr Provinzialrabbiner Dr. Leo Cahn, Fulda, in ergreifenden Worten bei
      der Beisetzung. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |     Zum Tod
von Moritz Weilburg (1927)
 
  
    |  Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
      Waldeck" vom 27. Mai 1927: "Fulda. Nach längerem
      Leiden entschlief hier Moritz Weilburg, ein allseits beliebtes und
      geachtetes Mitglied unserer Gemeinde. Der Dahingegangene entstammte einer
      der angesehensten Familien unserer Stadt und war lange Jahre hindurch ein
      treues und eifriges Mitglied der Chewra Kadischa". |  Goldene Hochzeit von Baer Adler und Fanny geb. Rosenthal (1927)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18.
      August 1927: "Fulda, 14. August (1927). Das seltene Fest der
      goldenen Hochzeit begingen in größter Frische die Eheleute Baer Adler
      und Frau Fanny geb. Rosenthal, dahier." |     Goldene Hochzeit von Leopold Eschwege und Frau
(1927)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      10. November 1927:  "Fulda, 6. November (1927). Die
      goldene Hochzeit beging am Schabbat in größter Frische und
      Rüstigkeit das Ehepaar Leopold Eschwege dahier." |     75. Geburtstag von Leopold Katzenstein
(1928)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      26. April 1928: "Fulda, 22. April (1928). Seinen 75.
      Geburtstag begeht heute in geistiger und körperlicher Rüstigkeit Herr
      Leopold Katzenstein dahier." |     Goldene Hochzeit von Bäckermeister Levy Blumenthal und Lina
geb. Liebstädter (1928)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September
      1928: "Fulda, 2. September (1928). Herr Bäckermeister
      Levy Blumenthal und Ehefrau Lina geb. Liebstädter
      begehen heute im Kreise ihrer 10 Kinder, Enkel und Enkelkinder in bester
      Rüstigkeit die goldene Hochzeit." |     Zum Tod von Benni Birkenruth (1928)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8.
      November 1928: "Fulda, 6. November (1928). Ein liebes,
      wertvolles Mitglied ist unserer Gemeinde entrissen worden. Nach langem,
      müheseligen Leiden hat Herr Benni Birkenruth seine reine
      Seele ausgehaucht. Die Beisetzung war eine gewaltige Kundgebung
      der Liebe und Verehrung. Da die Halle die unermessliche Zahl der an der Beisetzung
      Teilnehmenden nicht zu fassen vermochte, würdigte Herr Provinzial-Rabbiner
      Dr. Cahn - sein Licht leuchte - die Persönlichkeit des Verstorbenen
      unter freiem Himmel. Anknüpfend an den ersten Vers von Lech Lecha
      (sc. Toraabschnitt Lech Lecha; der erste Vers ist 1. Mose 12,1; Lech Lecha
      war der Toraabschnitt der Woche nach dem 27. Oktober 1928) entwarf er ein
      Lebensbild des Dahingegangenen, dass ein geschlossenes, harmonisches Ganze
      darstelle von seinem Beginne bis zu seinem Abschluss. Und er soll ein
      Segen sein. Es werde uns zur Quelle des Segens werden können, wenn
      wir uns mühen, das Schöne und Große, das dieses Leben aufweise, in
      unser Dasein hineinzunehmen. Während der Trauerwoche ließ die Chevra
      Kadischa (Beerdigungsbruderschaft), deren jahrzehntelanges Mitglied
      der Heimgegangene war, im Hause eine Trauerrede halten, in dem der
      Schmerz der Chevra über die klaffende Lücke, die ihr gerissen
      wurde, seinen Ausdruck fand und die hingebungsvolle und pflichtgetreue
      Arbeit des Verschiedenen auf allen Gebieten der Wohltätigkeit
      geschildert wurde; die Trauerrede schloss mit dem innigen Wunsche,
      dass der Chevra aus der Weiterarbeit im Geiste des ihr entrissenen
      Mitgliedes ein reiches Maß von Segen zuströme. Seine Seele sei
      eingebunden in den Bund des Lebens." |    Zum Tod von Emanuel Stern (1930)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      6. Februar 1930: "Fulda, 3. Februar (1930). Am Erev
      Schabbat Kodesch weera (= Freitag, 31. Januar 1928) wurde Emanuel
      Stern zur Beisetzung gebracht. Die Nachricht von seinem
      Heimgange hatte sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt verbreitet; so
      war es nicht zu verwundern, dass dem allgemein beliebten und geschätzten
      Mann, der fast 40 Jahre dem Vorstande der Gemeinde angehört hatte, eine
      unabsehbare Menge das Geleite gab. Da die Nähe des Heiligen Schabbat
      eine Trauerrede nicht zuließ, wird während der Trauerwoche eine
      Trauerfeier in der Synagoge stattfinden." |  
    |  |  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      6. Februar 1930: "Statt jeder besonderen Anzeige!
 In Bad Homburg Genesung suchend, verschied plötzlich, unerwartet, ein
      innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Schwager
      und Onkel
 Herr Emanuel Stern
 nach erst vor wenigen Tagen vollendetem 74. Lebensjahr.
 Fulda, Bad Kreuznach, New York.
 Lina Stern geb. Mainzer   Henriette Hesdörffer geb. Stern 
      Siegfried Stern  Max Stern  Theodor Stern."
 |    100-jähriges
Firmenjubiläum der Firma S. Stiebel (1934)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. März 1934:
      "Fulda, 25. Februar (1934). Am 5. März 1934 besteht die Firma
      S. Stiebel, Fulda, feine Herrenbekleidung, 100 Jahre. Begründet im
      Jahre 1834 von dem Schneidermeister Seligmann Stiebel, dem Urgroßvater
      des jetzigen Inhabers, befindet sich die Firma nunmehr vier Generationen
      in der gleichen Familie. Der derzeitige Besitzer ist der Sohn des im Jahre
      1931 verstorbenen Josef Stiebel, der in unermüdlicher Wirksamkeit
      bestrebt war, die Tradition des Hauses hochzuhalten und insbesondere, wie
      es noch heute der Fall ist, nach streng jüdischen Grundsätzen -
      Sabbat und jüdische Feiertage geschlossen - zu führen. Gerade
      deshalb aber kann mit besonderer Befriedigung, anlässlich des
      100jährigen Bestehens der Firma darauf hingewiesen werden, dass dieselbe
      sich nicht nur in jüdischen Kreisen, sondern bei allen Konfessionen durch
      ihre Reellität die Achtung weitester Kreise errungen hat." |     Zum Tod von Jettchen Nußbaum
und Adelheid Nußbaum (1934)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28.
      Juni 1934: "Fulda, 24. Juni (1934). Eine schmerzliche Lücke
      nach der anderen wurde in den letzten Jahren in den Kreis der Frauen
      gerissen, die schon Jahrzehnte im Dienste der Israelitischen Frauenvereine
      standen. Mit Frau Jettchen Nußbaum, einem unserer ältesten
      Mitglieder, unserer früheren Kassiererin verloren wir ein Vorbild an
      jüdischer Pflichttreue. In der Stille übte sie ihr Gemilus Chessed
      (Wohltätigkeit) aus und war zu jeder Arbeit, die nicht an die
      Öffentlichkeit drang, stets bereit. Von besonderer Hingabe für das Gebot
      zu wahrhafter Wohltätigkeit war auch unsere Frau Adelheid Nußbaum,
      die ihr vor einigen Monaten im Tode voranging. Sie, die selber viel geprüft
      wurde, war andern in schweren Stunden in ihrer ruhigen, in den Willen von Gott
      ergebenen Art eine Stützte. Möge ihr Andenken unserer Weiterarbeit Segen
      geben. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |     Zum Tod von
Therese Linz (1936)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 29. Oktober 1936: "Fulda, 20. Oktober (1936). Nach
      schwerem Krankenlager wurde Frau Therese Linz dem Kreise ihrer
      Lieben und der sie hochschätzenden Gemeinde mit kaum 59 Jahren entrissen.
      Einer Zwerggemeinde in Thüringen entstammend, gelang es ihr in
      jahrzehntelanger Arbeit, sich und ihre Familie mit festem Willen zur
      Gestaltung eines echt jüdischen Lebens orthodoxer Prägung
      hinaufzuführen. In aller Stille übte sie unter großer persönlicher
      Opferbereitschaft Wohltätigkeit und leitete die Erziehung ihrer
      Kinder zu Tora und Mizwa mit begeisterter Hingabe. In einer
      tief gefühlten Trauerrede hob Herr Provinzial-Rabbiner Dr. L.
      Cahn ihr vorbildlich jüdisches Wirken in der Gemeinde hervor. In
      ergreifenden Worten zeichnete ihr Sohn, Max Linz, Lehrer in Burgpreppach,
      ihr Lebensbild als das einer wahrhaften Gerechten, welche in der
      Vervollkommnung ihr größtes Glück empfand. Das Andenken der
      Hinterbliebenen wird uns zum Segen gereichen. Ihre Seele sei eingebunden
      in den Bund des Lebens." |  70. Geburtstag von Thekla Wertheim geb. Bock
(1937)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      29. April 1937: "Fulda, 27. April (1937). Am 3. Mai
      dieses Jahres begeht Frau Thekla Wertheim geb. Bock ihren 70.
      Geburtstag. Frau Wertheim, Tochter der angesehenen Familie Simon Bock
      in Frankfurt, betätgt sich in Fulda im Wohlfahrtswesen der Gemeinde
      an hervorragender Stelle. Ihr Haus, das sie zusammen mit dem Gatten als Kleines
      Heiligtum auszugestalten wusste, ist ein Bollwerk des toratreuen
      Lebens in der Fuldaer jüdischen Gemeinde. Ihre Liebestaten gehen aber
      weit über Fulda hinaus. So möchten wir unter vielem anderem nur die aus
      ihrer Initiative und Tatkraft hervorgegangene Frauenhilfe für die
      Mädchenschulen in Erez Israel nennen, eine Aktion, die überall, auch
      weit über Deutschlands Grenzen hinaus, Freunde und Förderer gefunden hat
      und vielen jungen Menschenkindern im Heiligen Lande eine gesetzestreue
      Erziehung ermöglichte. Wir wollen den bescheidenen Sinn der Jubilarin
      nicht durch weitere Hervorhebung ihrer Verdienste verletzen, schließen
      uns aber dem Wunsche vieler an, dass es ihr gegönnt sei, in ungetrübter
      Gesundheit und Lebensfreude ihre Arbeit an der Seite ihres Gatten und im
      Kreise ihrer Kinder fortzusetzen. (Alles Gute) bis 120 Jahre." |     Zum Tod von Hugo Blumenstiel (1938)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      11. März 1938: "Fulda, 15. März (1938). Wie eine
      höhere Fügung empfanden es Alle, dass Hugo Blumenstiel bei Beginn
      des Schabbat den Seinen entrückt und in den ewigen Sabbat versetzt
      wurde. Er, der in innigster Verehrung des Schabbat verbracht, dem
      jeder Sabbatentweiher ein bitterer Schmerz war. Das starke Gottvertrauen
      und die Religiosität, die in diesem seinem Hause in inniger
      Übereinstimmung der Ehegatten stets herrschte, lässt die Angehörigen
      den Schmerz mit innerer Kraft ertragen. Peinliche Pflichterfüllung und Wohltun
      sind zum Keren Kajemet geworden, mit dem Hugo Blumenstiel sich für
      den ewigen Schabbat ausgerüstet hat. Bescheiden für sich,
      großzügig für andere war die Art seiner echten Wohltätigkeit. Er hatte
      die Freude, seine einzige Tochter mit dem gleichgesinnten Gatten in der
      Erziehung der Kinder in Zedokoh in seinem Hause und in seinem Geiste leben
      zu sehen. - Der Fuldaer Raw, der dem Hause Blumenstiel vom früheren
      Wohnsitz in Hersfeld freundschaftlich verbunden ist, würdigte vor einem
      großen Freundeskreis am Tag der Beisetzung im Haus die
      Eigenschaften dieses echten Jehudi vom alten Schlag. Seine Seele sei
      eingebunden in den Bund des Lebens." |     
 
 Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
 Anzeige des Baumwollwaren-Fabrikgeschäftes N.
Weilburg (1868)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      9. Dezember 1868: "In meinem Baumwollenwaren-Fabrikgeschäft,
      verbunden mit Détailgeschäft, suche zum baldigen Eintritt einen Lehrling
      mit den nötigen Schulkenntnissen. Samstag und Feiertage geschlossen. Kost
      und Logis gegen Vergütung im Hause. N. Weilburg in Fulda." |     Anzeige der Kleiderfabrik W. Nußbaum (1890)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Dezember 1890: "Für meine Kleider-Fabrik, verbunden mit Manufaktur- und Modewaren,
      suche zum sofortigen Eintritt einen
 Lehrling mit guter
      Schulbildung.
 Samstag und israelitische Feiertage geschlossen. Kost und Logis im
      Hause.
 W. Nußbaum, Fulda."
 |  Anzeige
der Lack- und Farbenfabrik Stern & Cie. (1898)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1898: "Wir suchen für unser Büro einen Lehrling, mit guter
      Schulbildung. Schabbat und Feiertag geschlossen.
 Stern & Cie., Lack- und Farbenfabrik,
      Fulda."
 |    Anzeige
der Seifenfabrik Moses Stern (1898)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1898: "Koscher
      Seife Koscher. Hiermit offeriere ich die von mir nur in guten Qualitäten fabrizierten
      Koscher Kern- und Schmierseifen zu den billigsten Preisen.
      Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt. Referenz: Seiner
      Ehrwürden Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn, Fulda.
 Fulda, im Juni 1898. Moses Stern."
 |     Anzeige
der Fuldaer Seifenfabrik Stern & Nußbaum (1901)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Oktober
      1901: "Koscher Seife
 offeriert Fuldaer Seifenfabrik,
 Stern & Nußbaum, Fulda."
 |     Anzeige
des Manufaktur- und Herrengarderobegeschäftes Jacob Sichel (1901)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Dezember 1901: "Für mein Manufaktur- und Herrengarderobe-Geschäft  suche ich per 1.
      Januar oder 1. Februar 1902 einen tüchtigen zuverlässigen jungen Mann
      bei gutem Salair als
 Detailreisender.
 Samstags und Feiertage
      geschlossen.
 Jacob Sichel, Fulda."
 |    Anzeige der Fa. Wilhelm Jos. Kalb in Fulda
(1903)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24.
      Dezember 1903: "Ewiges Licht. Patent Guillon Ewiglicht-Aparate und -Dochte (komplette Einrichtung
      Mark 6.-) dazu feinstes 3-fach gereinigtes Pflanzen-Öl mit feinster
      Doch-No. , ca. 10 Tage brennend, p. Liter 95 Pfennig, bei 25-30 Liter
      (Jahresbedarf) franco. Probe-Post-Kanne von 5 Liter auf Wunsch. Zu
      beziehen vom
 Haupt-Depôt Guillon'scher Apparate. Wilhelm Jos. Kalb, Fulda
      (Gegründet 1808)."
 |     Anzeige des landwirtschaftlichen Maschinengeschäftes
Julius Karpf (1904)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10.
      März 1904: Lehrling
 für ein landwirtschaftliches Maschinengeschäft gesucht. Bewerber, wenn
      möglich mit Berechtigung für Einjährigen Dienst.
 Julius Karpf, Fulda."
 |     Anzeige von Bäckermeister Levi Blumenthal
(1904)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. April
      1904: "Zum sofortigen Eintritt wird ein tüchtiger
 Bäckergeselle und ein Lehrling gesucht. Schabbat und Jomtof
      (Feiertag) geschlossen.
 Levi Blumenthal, Fulda."
 |  Anzeigen der
Eisenhandlung Isfried Freund (1906 / 1908)
 
  
    |  Anzeige
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. August
      1906: "Lehrlingsgesuch. Für mein Kleineisenwarengeschäft en gros suche einen ordentlichen jungen
      Mann als Lehrling. Samstag und israelitische Feiertage streng
      geschlossen.
 Isfried Freund, Eisenhandlung, Fulda."
 |  
    |  |  
    |  Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 12. Juni 1908: "Suche für mein Eisenwaren en gros Geschäft
      einen branchekundigen jungen Mann, welcher mit der Buchführung
      vollkommen vertraut ist. An Samstagen und israelitischen Feiertagen streng
      geschlossen. Isfried Freund, Fulda." |    Anzeige von Frau
Karpf (1907)
 
  
    |  Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 10. Mai 1907: "Suche religiöses Mädchen,
 nicht unter 18 Jahren, welches Liebe zu Kindern hat. Eintritt bis 1. Juni,
      eventuell auch etwas früher.
 Fulda. Frau Joseph Karpf".
 |  Anzeige des Manufakturwarengeschäftes Simon Weilburg
(1915)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      26. August 1915: "Für ein Manufakturwaren-en gros & detail-Geschäft suche per
      sofort oder 1. Oktober
 einen Lehrling aus achtbarem Hause mit guter Schulbildung. Schabos
      und Jomtof streng geschlossen. Sofortige Vergütung Mark 20 per
      Monat.
 Simon Weilburg, Fulda."
 |    Hochzeitsanzeige
von Josef Ettinger und Betty geb. Stern (1920)
 
  
    |  Anzeige im "Frankfurter Jüdischen Familienblatt"
      vom 5. März 1920: "Josef Ettinger - Betty Ettinger geb. Stern.
      Vermählte.
 Frankfurt am Main Baumweg 26  -  Fulda Heinrichstraße
      35.
 Trauung: Sonntag, 7. März, 1 Uhr, Fulda, Hotel Deutsches
      Haus".
 |   Mitarbeitersuche
des Kaufhauses A.H. Wertheim (1921)
 
  
    |  Anzeige
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. April
      1921: Gesucht:
 1. Erste Verkäuferin, die im Damen- Konfektionsgeschäft tätig
      war.
 2. Lehrmädchen und Lehrling mit gutem Schulzeugnis. Samstags
      streng geschlossen.
 Kaufhaus A.H. Wertheim,
      Fulda".
 |    Heiratsanzeige von Issi Simonsohn und Dora geb.
Wertheim (1922)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      23. März 1922: "Gott sei gepriesen.
 Issi Simonsohn - Dora Simonsohn geb. Wertheim. Vermählte.
 Fulda - Breslau. 22. Adar 5682 - 28. März 1922
 Aschaffenburg, Hotel Kulb".
 |     Anzeige der Wurst- und Konservenfabrik von Moritz Levi
(1924)
 
  
    |  Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
      "Central-Vereins") vom 24. Januar 1924: "Koscher. Koscher.
 Zu mäßigen Tagespreisen bringe ich meine, unter Fuldaer
      Rabbinatsaufsicht hergestellten, erstklassigen
 Fleischkonserven sowie alle Sorten Wurstwaren
 in empfehlende Erinnerung. Kaufherrs Wurst- und Konservenfabrik
 Inhaber Moritz Levi Fulda.
 Vertreter gesucht. Wiederverkäufer Rabatt".
 |      Anzeige von Frau
Kahn (1924)
 
  
    |  Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
      "Central-Vereins") vom 6. März 1924: "Kindergärtnerin oder Kinderfräulein zu 2 Mädchen (3 und 1
      Jahr alt) zum baldmöglichsten Eintritt gesucht.
 Gefällige Offerten mit Bild und Zeugnisabschriften an
 Frau Kahn, Fulda,
 Rhabanusstraße 38".
 |   Hochzeitsanzeige
von Siegfried Löwenstein und Bertel geb. Rapp (1924)
 
  
    |  Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
      "Central-Vereins") vom 12. Juni 1924: "Siegfried Löwenstein - Bertel Löwenstein geb. Rapp.
 Vermählte.
 Fritzlar - Fulda".
 |    
 
  
    |  Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
      Waldeck" vom 18. Mai 1928: "Wir geben unsere Verlobung bekannt:
 Betty Blumenthal  Lehrer Männy Rosenbusch
 Fulda Mittelstraße 47 - Bebra 
      Pfarrstraße 6".
 |   Geburtsanzeige einer Tochter von Siegfried Fulda und Gertrud
geb. Pfeiffer (1928)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      15. November 1928: "Gott sei gepriesen. Die glückliche Geburt eines gesunden Töchterchens zeigen hocherfreut
      an
 Siegfried Fulda und Frau Gertrud geb. Pfeiffer.
 Fulda, 14. November 1928 - Rosch Chodesch Kislew 5689."
 |      Verlobungsanzeige von Hanna Grünebaum und Fritz Stern
(1929)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      17. Januar 1929: "Hanna Grünebaum - Fritz Stern. Verlobte.
 Fulda Heinrichstr. 13 - Fulda Edelzellerstr. 62."
 |     Heiratsanzeige von Jacob Pino und Erna geb. Adler
(1930)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      24. April 1930: "Jacob Pino - Erna Pino geb. Adler.
 Vermählte.
 Sneek (Holland) - Fulda.
 Trauung: 27. April 1930, Hotel Deutsches Haus, Fulda."
 |     Verlobungsanzeige
von Lea Hirsch und Dr. Julius Heinemann (1930)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1930:
      "Gott sei gepriesen. Lea Hirsch - Dr. jur. Julius Heinemann. Rechtsanwalt.
 Verlobte.  Lohr am Main  - Fulda
      / Bergen. 1. Siwan (= 28. Mai
      1930)".
 |   Geburtsanzeige einer Tochter von Simon Stern und Trude
geb. Sichel (1931)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      20. August 1931: "Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen hocherfreut
      an
 Simon Stern und Frau Trude geb. Sichel.
 Fulda  4. Elul 5691 - 17. August 1931".
 |     Verlobungsanzeige von Herta Nussbaum und Fritz
Nussbaum (1931)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26.
      November 1931: "Mit Gottes Hilfe. Herta Nussbaum - Fritz Nussbaum.
      Verlobte.
 Schabbat Paraschat Wajischlach 5692 (= 28. November 1931)
 Fulda Lindenstr. 29 - Bad
      Kissingen/Berlin NW 87 Wikinger Ufer 4,3".
 |      Geburtsanzeige eines Sohnes von Provinzialrabbiner Dr.
Leo Cahn und Frau Lea geb. Kober (1933)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      9. Februar 1933: "Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn und Frau Lea geb. Kober
 zeigen die Geburt eines Sohnes an."
 Fulda, 7. Schewat 5693 (= 5. Januar 1933)".
 |  Geburtsanzeige einer Tochter von Dr.
Ph. Frank und
Johanna geb. Sender (1933)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      23. Februar 1933: "Die - Gott sei gepriesen - glückliche Geburt einer Tochter
      geben bekannt
 Dr. med. Ph. Frank und Frau Johanna geb. Sender
 Fulda, 25. Schewath 5693. (21. Februar 1933)."
 |     Verlobungsanzeige von Esther Eschwege und Manfred Katzenstein
(1933)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      2. März 1933: "Esther Eschwege - Manfred Katzenstein. Verlobte.
 Fulda Franzosenwäldchen 4- Frankfurt am Main Hanauerlandstraße 27.
 Empfang: Frankfurt am Main 25. und 26. März 1933".
 |     Verlobungsanzeige
von Rosy Blumenthal und Leo Lemberger (1933)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. März 1933: "Gott
      sei gepriesen. Rosy Blumenthal - Leo Lemberger. Verlobte.
 Fulda - Stuttgart/Schwäbisch
      Gmünd. Adar 5693 (Februar/März 1933).
 |   Hochzeitsanzeige von Rabbiner E. Tarsis und Erna Tarsis geb. Blumenthal (1934)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Oktober 1934:
      "Statt Karten Rabbiner E. Tarsis - Erna Tarsis geb. Blumenthal. Vermählte.
 Fulda - London. Trauung: Sonntag, 28.10.1934.
 51. Highbury New Park, London N. 5"
 |    Geburtsanzeige eines Sohnes von Meinhold und Miriam
Nußbaum-Hamburger (1934)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November
      1934: "Gott sei gepriesen. Die glückliche Geburt unseres Bachur
      zeigen dankerfüllt an
 Meinhold und Miriam Nußbaum - Hamburger
 Fulda 24. Marcheschwan 5695 (= 2. November
      1934)"
 |     Heiratsanzeige
von Julius Wallach und Bella geb. Friedmann (1934)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 15. November 1934: "Julius Wallach - Bella Wallach
 geb. Friedmann. Vermählte.
 Trauung: Sonntag, 18.11.1934 in Fulda, Rhabanusstraße 32.
 Fulda - Mainstockheim."
 |   Todesanzeige für Seligmann Rosenberg
(1934)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Dezember
      1934: "Am 21. November 1934 starb an den Folgen eines Unfalls, nach einem
      bis zuletzt noch arbeitstätigen Leben, mein lieber Mann, unser guter
      Vater, Großvater und Bruder
 Herr Seligmann Rosenberg
 im Alter von 72 Jahren. Die Hinterbliebenen.
      Fulda"
 |    Verlobungsanzeige von Therese Moses und Naftali
Kugelmann (1935)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      2. Mai 1935: "Gott sei gepriesen.
 Therese Moses - Naftali Kugelmann. Verlobte.
 Dinslaken - Fulda. Pessach 5695."
 |  
    | Anmerkung: Therese Kugelmann geb. Moses
      wird genannt im Beitrag von Sepp Aschenbach: Die Küche der jüdischen Bürger. In: So kochen
      wir in Dinslaken. S. 243-244. Als
      pdf-Datei online zugänglich.
 |  
    | 1987 war Therese Kugelmann (damals Petach
      Tikwa, Israel) zu Besuch in Dinslaken. Quelle. |    Geburtsanzeige eines Sohnes von Siegfried Fulda und Gertrud
geb. Pfeiffer (1936)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
      19. März 1936: "Gott sei gepriesen.
 Die Geburt eines Sohnes zeigen an
 Siegfried Fulda und Frau Gertrud geb. Pfeiffer.
 Fulda, den 20. Adar 5696 / 14. März 1936. Schabbat Kodesch Ki tisah
      Paraschat Parah".
 |      Geburtsanzeigen
einer Tochter und eines Sohnes von Aba Wertheim und
Steffi geb. Hahn (1933/37)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Dezember 1933:
      "Unsere Amélie ist - Gott sei gepriesen - gesund
      angekommen. Aba und Steffi Wertheim - Hahn.
 Fulda, Karlstraße 10. 15. Dezember 1933 / 27. Kislew
      5594".
 |  
    |  |  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1.
      Oktober 1937: "Die - Gott sei gepriesen - glückliche Geburt
      eines gesunden Jungen zeigen hocherfreut an
 Aba und Steffi Wertheim geb. Hahn. Fulda, Karlstr.
      10."
 |      Verlobungsanzeige
von Gustel Eschwege und Fredi Lustig (1936)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 20. August 1936:  "Gott sei gepriesen. Gustel Eschwege - Fredi Lustig. Verlobte.
 Fulda  -  Siegburg Holzgasse 32  -
 Kitzingen  -  Frankfurt am
      Main Schwanenstr. 12".
 |         Hochzeitsanzeige
von Sami Stolberg und Malli geb. Kunstadt (1936)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 27. August 1936:  "Gott sei gepriesen. Sami Stolberg - Malli Kunstadt
 zeigen ihre - so Gott will - am Mittwoch, 15. Elul - 2.
      September in Fulda, Rangstraße 1, stattfindende Vermählung an.
 Frankfurt am Main, Schwanenstraße 12 - Fulda, Rangstraße
      1."
 |            
 
  
    | Kennkarte
      aus der NS-Zeit für den in Fulda geborenen Maier Trepp |  
    |  |  
    | Am 23. Juli 1938 wurde
      durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
      Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
      eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
      Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
      galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
      Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
      zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
      Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
      Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
      Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de
 |  
    |  |  
    | Kennkarte
      für Meier Trepp, der 1873 in Fulda geboren ist
 |   |  |  
    |  | Kennkarte für  Maier Trepp
      
      (geb. 25. August 1873 in Fulda, gest. 3. August 1941 in Mainz). Maier Trepp war verheiratet mit Selma Ziporah geb. Hirschberger aus
      Oberlauringen
 (am 25. März 1942 nach Piaski deportiert und später ermordet).
 Diese waren die Eltern von Rabbiner Dr. Leo Trepp (1913-2010, vgl. Seite zu Weisenau).
      Die Kennkarte
 wurde am 23. März 1939 in Mainz ausgestellt. Meier Trepp war berufstätig
      als Kaufmann.
 |  |       Nach
der Emigration: Verlobungsanzeige für Channah Weinberg und Naptali Ungar (1942)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau"
      vom 16. Januar 1942: "Statt Karten Channah Weinberg - Rev. Naptali Ungar.
      Verlobte.
 (früher Fulda) - (früher Wien).
 Philadelphia, Pa.  2302 W. Turner St.  3230 W. Oxford
      St.
 Teves 5702 (Januar 1942)
 |          Nach
der Emigration: Todesanzeige für Ida Weinberg geb. Strauss (1950)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau"
      vom 6. Januar 1950: "Am 1. Januar 1950 verschied nach langem,
      schweren Leiden meine innigstgeliebte Frau, meine liebe Mutter,
      Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Ida Weinberg geb. Strauss (früher Fulda).
 In tiefer Trauer: Moses Weinberg, Leopold und Berta Weinberg geb.
      Weinberg
 Rachel, Regina Weinberg  Louis Strauss  Selma Gruenstein geb.
      Strauss  Auguste Schuster geb. Strauss.
 Baltimore 16, Md.  3815 Fairview Ave., Middletown, N.Y.  Haifa,
      Israel".
 |         
 
 |