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in Kitzingen
 
 Kitzingen (Kreisstadt,
Unterfranken)Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
 Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Kitzingen wurden in jüdischen Periodika
gefunden. Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. 
Neueste Einstellung: 13.7.2014
 
 Die Texte konnten teilweise noch nicht
abgeschrieben werden, können jedoch durch Anklicken der Textabbildung gelesen
werden.
 
 
  
 Allgemeine
Artikel zur Gemeindegeschichte
 Gemeindebeschreibung von Kitzingen (1900)
und Wahl der Lehrers Naftali Bamberger zum Lehrer und Kantor
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. September 1900: "Kitzingen,
      2. September (1900). Es wird wohl Ihre werten Leser interessieren, auch
      einmal etwas über die emporblühende jüdische Gemeinde Kitzingen zu
      hören. Vor ca. 40 Jahren durften hier Juden überhaupt nicht wohnen, und
      heute zählt bereits die Gemeinde über 100 zahlende Mitglieder respektive
      Familien. Die religiöse Richtung derselben besteht aus allen
      Schattierungen, von der strengsten Orthodoxie bis zur äußersten Reform.
      Trotz dieser Verschiedenheit in religiöser Beziehung ist bis jetzt der
      Friede innerhalb der Gemeinde ein geradezu mustergültiger. Unser in allen
      Kreisen beliebter Rabbiner Herr Adler versteht es denn auch, durch sein
      eigenes friedliches und liebenswürdiges Wesen, stets dafür zu sorgen,
      dass die Einigkeit nicht gestört wird. Diese zeigt sich bei den Wahlen
      der Kultusverwaltung, die in der Majorität immer im orthodoxen Sinne
      ausfällt und zeigte sich ganz besonders bei der jüngst stattgehabten
      Wahl eines Religionslehrers und Kantors, bei welcher von etwa 30 Bewerbern
      mit überwältigender Stimmenmehrheit Herr Lehrer Bamberger, Ellingen,
      Sohn des Herrn Rabbiner Bamberger in  Sennheim (Elsass) und Neffe des
      hiesigen Herrn Rabbiners, aus der Urne hervorging. Herr Lehrer Bamberger,
      der Freitag, den 31. August, seine Stelle angetreten, verspricht ein
      würdiger Nachfolger seines Vorgängers, des Herrn Lehrer Feinberg, zu
      werden, welcher nach dreijähriger, segensreicher Wirksamkeit in hiesiger
      Gemeinde, behufs weiterer Ausbildung die Universität Zürich bezogen hat.
      Möge es Herrn Bamberger gelingen, in gleicher Weise die Herzen der
      Gemeinde und die Liebe der Kinder zu gewinnen, wie es bei seinem
      Vorgänger der Fall gewesen." |     
 Aus der Geschichte des Rabbinates in Kitzingen
 Rabbiner Immanuel
Adler wird als Rabbiner eingeführt - das Rabbinat bleibt zunächst in
Mainbernheim (1868)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. September
      1868: "Kitzingen, im September (1868). Bezugnehmend auf meine
      Korrespondenz in Nr. 18 dieses geschätzten Blattes, die Wahl eines
      Rabbiners für den Rabbinatsbezirk Mainbernheim
      betreffend, habe ich Ihnen heute nach 3 Monaten mitzuteilen, dass der von
      gewisser Seite gegen die Wahl des Herrn Rabbinatskandidaten Immanuel Adler
      erhobene Rekurs, sowohl von hoher Kreisstelle als auch vom allerhöchsten
      Staatsministerium als unbegründet erachtet wurde, und dem zufolge Herr
      Adler am 14. vorigen Monats beim Bezirksamte Kitzingen verpflichtet worden
      ist, und am 7. September seine Stelle in Mainbernheim - woselbst der
      Rabbinatssitz vorerst verbleibt - angetreten hat. Am 13. dieses Monats
      wird Herr Rabbiner Adler seine Antrittsrede abhalten, wozu sämtliche
      Vorstände des Bezirks geladen sind. Möge es unserem nunmehrigen Herrn Rabbiner vergönnte sein, recht viel
      Gutes zu wirken; möge er insbesondere unseren Religionsschulen die
      größte Aufmerksamkeit zuwenden."
 |    
Verlegung des Rabbinatssitzes von Mainbernheim nach Kitzingen
(1871)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1871: "Kitzingen.
      Schon lange wurde der hiesigen Stadt in Ihrem geschätzten Blatte
      keinerlei Erwähnung zuteil, trotzdem dieselbe auf jüdischem Gebiete der
      Erwähnung wert ist; denn lange, sehr lange durfte hier kein Juden wohnen,
      und jetzt ist unsere Gemeinde schon 25 Familien stark und ist im steten
      Zunehmen begriffen. Durch die demnächst stattfindende Übersiedlung
      unseres hochverehrten Herrn Distriktrabbiners J. Adler von  Mainbernheim
      hierher gewinnt unsere Gemeinde in jeder Beziehung an Bedeutung; die
      königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg hat nämlich
      mittels Reskripts vom 28. vorigen Monats beschlossen, dass der
      Rabbinatssitz von Mainbernheim hierher verlegt werde. Wir müssen es
      rühmend erwähnen, dass unser verehrter Herr Bürgermeister es sich sehr
      angelegen sein ließ, den Rabbinatssitz hierher zu verlegen und nicht wie
      von vielen Gemeinden gewünscht wurde, nach Marktbreit. Möge es unserem
      hoch verehrten Herrn Rabbiner vergönnt sein, auch von seinem neuen
      Wohnorte aus sein edles Streben stets mit gutem Erfolge gekrönt zu sehen.
      J." |   40jähriges Amtsjubiläum von Rabbiner Immanuel Adler (1908)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Januar 1908: "Kitzingen,
      14. September (1908). Eine kleine, aber dafür umso erhebendere Feier war
      es, die am Sonntag, 13. dieses Monats stattfand. Herr Distriktsrabbiner
      Adler blickt nunmehr auf eine 40jährige Amtstätigkeit in einem und
      demselben Wirkungskreise zurück. In seinem bescheidenen Wesen lehnte
      derselbe all die ihm seitens des Distrikts und der hiesigen Kreisgemeinde
      zugedachten größeren Ehrungen ab, weshalb auch dieser denkwürdige Tag
      einem größeren Kreise unbekannt blieb. Doch sollte das 40jährige
      Amtjubiläum des in allen Schichten der Bevölkerung und bei allen
      Konfessionen ob seiner Freundlichkeit und Friedensliebe beliebten Herrn
      Rabbiners nicht ganz klanglos vorübergehen. Um 10 Uhr versammelte sich
      das Kollegium der israelitischen Gemeinde unter Führung der beiden
      Kultusvorstände, mehrer Vorstände der Distriktsgemeinden, die Lehrer
      dieser Gemeinden, an deren Spitze Herr Lehrer und Kantor Bamberger, sowie
      die Vorstände und Deputierten der beiden religiösen und
      Wohltätigkeitsvereine und betraten gemeinsam die festlich und sinnreich
      geschmückten Räume des Herrn Jubilars, von demselben und seiner
      verehrten Gattin auf das Freundlichste empfangen. Der erste
      Kultusvorsteher, Herr Benjamin Stern, ergriff zuerst das Wort, um dem
      Herrn Rabbiner für seine 40jährige segensreiche Tätigkeit und seine
      große anerkannte Friedensliebe den Dank und die herzlichsten
      Glückwünsche im Namen den Gemeinde darzubringen, seine eigenen Wünsche
      daran anreihend. Im Namen der Distriktsgemeinden gratulierte hierauf Herr
      Kultusvorstand Weinberg –  Marktbreit und im Namen des Wohltätigkeits-
      und des Bestattungsvereins die Herren Sigmund Stern und Nathan Gerst. Zum
      Schlusse ergriff Herr Lehrer Bamberger das Wort, um im Namen der Lehrer
      für die große Fürsorge des Herrn Rabbiners für die Religionsschule und
      für die Lehrer zu danken, besonders das gute Einvernehmen zwischen
      Rabbiner und Lehrer hervorhebend. Herr Lehrer Bamberger gedachte auch der
      Jubilarin, die stets für das körperliche Wohl ihres Gatten bedacht war
      und die es sich nicht nehmen ließ, denselben in den letzten Jahren auf
      seinen Dienstreisen stets zu begleiten. Sämtliche Redner überreichten im
      Namen ihrer Auftraggeber wertvolle und sinnreiche Ehrengaben. Während des
      ganzen Tages liefen noch seitens vieler Privatleute Glückwünsche,
      begleitet von Ehrengaben und Blumenschmuck ein. Sichtlich ergriffen und
      gerührt von all den ihm zugedachten Ehrungen nahm nun der Herr Jubilar
      selbst das Wort um den Erschienenen seinen Dank auszusprechen. Seine tief
      empfundene Rede machte auf alle Zuhörer einen erhebenden Eindruck und ein
      jeder verließ die gastlichen Räume mit dem Wunsche, dass in weiteren 10
      Jahren Herr Rabbiner Adler sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum in
      gleicher Rüstigkeit begehen möge. Auch der Herr Bürgermeister Graff
      nebst mehreren Herrn des Magistrats und der Stadtverordneten haben
      persönlich dem Herrn Rabbiner ihre Glückwünsche dargebracht, ebenso
      Herr Regierungsrat Rick, sowie Herr Rektor Kern in sehr schmeichelhaft
      gehaltenen Schreiben. Gewiss ein schönes Zeichen der hier herrschenden
      Toleranz und der Beliebtheit des Herrn Rabbiners. A.S." |   Geschenk an Rabbiner Immanuel Adler zum 40-jährigen
Amtsjubiläum (1908)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. November 1908: "Kitzingen,
      4. November (1908). Herrn Rabbiner Adler wurde anlässlich seines
      40jährigen Amtsjubiläums, worüber wir bereits ausführlich berichteten,
      seitens des Magistrats und des Gemeindekollegiums der Stadt Kitzingen ein
      prachtvolles Bild, darstellend die Stadt Kitzingen mit besonderer
      Hervorhebung der Synagoge, nebst einem sehr ehrenden Begleitschreiben
      überreicht. A.S." |    Zum Tod von Rabbiner Immanuel Adler (1911)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. März 1911: "Rabbi
      Immanuel Adler  – das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen –
      Kitzingen, 23. März (1911). Eine Trauerbotschaft durcheilte am Sonntag,
      den 19. März, unser sonst so ruhiges Städtchen. Unser innigstgeliebter,
      allverehrter Distriktsrabbiner, Herr Immanuel Adler, ist nicht mehr.
      Geboren am 29. März 1840 in  Essingen
      (Pfalz), wurde bereits in seinen
      jungen Jahren von seinem Vater, dem späteren Distriktsrabbiner J.G. Adler
      – das Andenken an den Gerechten ist zum Segen  – in Burgpreppach, der
      Grund zu seinem reichen Torawissen gelegt, welches er später zu Füßen
      des hoch gelehrten und weit bekannten Herren Rabbinern Rabbi Adler – 
      Aschaffenburg und Rabbi Seligmann B. Bamberger –  das Andenken an den
      Gerechten ist zum Segen – in Würzburg bereicherte und vervollkommnete;
      von letzterem erhielt er auch seine Hattara Horaah. Nachdem er vier Jahre als
      Elementarlehrer und Prediger in Schembeck und Siegburg (Rheinpreußen)
      sowie zwei Jahre als Institutslehrer in  Miltenberg und
       Mainstockheim
      tätig gewesen, führte er die fromme und gottesfürchtige Tochter seines
      Lehrers Rabbi Seligmann Bär Bamberger  -  das Andenken an den Gerechten ist
      zum Segen  – als seine Gattin heim, mit welcher er 45 Jahre in denkbar
      glücklichster Ehe lebte. Im Sommer 1868 zum Rabbiner in  Mainbernheim als
      Nachfolger des seligen Rabbi Loeb Thalheimer gewählt, trat er diese
      Stelle am 1. September 1868 an und verlegte, als die israelitische
      Gemeinde  Mainbernheim
      kleiner wurde, während die neu gegründete
      Kultusgemeinde Kitzingen mehr und mehr sich vergrößerte. Am 1. August
      1871 seinen Wohnsitz mit Genehmigung der hohen Königlichen Regierung nach
      letzter Stadt. Hier eröffnete sich nun für ihn ein Feld reicher
      Tätigkeit. Die Gemeinde Kitzingen bildete sich unter seiner Führung zu
      einer Großgemeinde heran, die heute etwa 150 Mitglieder zählt. Bereits
      1883 machte sich das Bedürfnis geltend, eine neue Synagoge zu bauen, die
      sich als Prachtbau repräsentiert. Rabbi Immanuel Adler verstand es, den
      Wohltätigkeitssinn seiner Gemeindemitglieder stets aufs Neue zu wecken.
      Das Lehrerseminar Würzburg, sowie die drei bayerischen
      Präparandenschulen in Höchberg, Burgpreppach und  Schwabach fanden durch
      ihn reichste Unterstützung; aber auch die außerbayerischen und
      ausländischen Stätten der Tora erhielten durch seine Vermittlung
      regelmäßig größere Zuschüsse. Wie er selbst ein reiches und tiefes
      Torawissen besaß, welches ihm einen Ruf bis weit über die Grenzen
      unseres engeren und weiteren Vaterlandes sicherte, so war er auch stets
      bestrebt, durch reichliche Zuwendungen andere Torabeflissene weitgehendst
      zu unterstützen. Besondere Freude machte es ihm, für die Armen des
      heiligen Landes Spenden zu sammeln, die alljährlich mehrere tausend Mark
      erreichten, wie überhaupt sein Wohltätigkeitssinn keine Grenzen kannte.
      Kein Aufruf für Notleidende, mochte er aus der Nähe oder weiten Ferne
      kommen, blieb unberücksichtigt; jeden Armen hörte er bereitwilligst an
      und unterstützte ihn aus eigenen Mitteln oder veranlasste andere zu
      seiner Unterstützung. Allerdings hatte er das Glück, was auch von vielen
      Rednern bei seiner Beerdigung hervorgehoben wurde, eine Gattin zu
      besitzen, die in weitgehendster Weise ihm bei seinen
      Wohltätigkeitsbestrebungen zur Seite stand, sowie einer Gemeinde
      vorzustehen, deren Mitglieder jederzeit bereit waren, ihrem geliebten
      Rabbiner bei allen Gelegenheiten größere Beiträge für Wohltätigkeit
      Zwecke zur Verfügung zu stellen. Rabbi Immanuel Adler erfreute sich unter
      der selten sorgsamen Pflege seiner geliebten und liebenden Gattin einer
      stets ungetrübten Gesundheit, bis sich auch bei ihm seit etwa 3-4 Monaten
      die Spuren des Alters bemerkbar machten. Am Sonntag, 12. März, leitete er
      noch den Festgottesdienst und hielt noch die Festpredigt anlässlich des
      Geburtstags Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold, welche
      Feier seine letzte amtliche Tätigkeit gewesen. Noch am Abend desselben
      Tages überfiel ihn eine heftige Krankheit, von welcher er sich nach dem
      unerforschlichen Ratschluss des Lenkens aller Geschicke nicht mehr erholen
      sollte; genau 8 Tage nach obiger patriotischer Feier, am Sonntag, den 19.
      März, Vormittag ½ 11 Uhr, segnete er das Zeitliche. Die Beerdigung fand
      am Dienstag statt, und eilten Verwandte, Amtsgenossen, Freunde und
      Bekannte aus weiter Ferne herbei, um dem Freunde, Kollegen und Führer die
      letzte Ehre zu erweisen. Unter Vorantritt des Bayerischen
      Kampfgenossenvereins, dessen Ehrenmitglied der Verblichene gewesen und
      unter Beteiligung der Geistlichen der übrigen beiden Konfessionen |  
    |  der städtischen Kollegien unter
      Führung des Herrn Bürgermeisters, der Rektoren des Progymnasiums und der
      Realschule, an welchen Anstalten er den Religionsunterricht seit deren
      bestehen erteilte, staatlichen und städtischen Beamten, bewegte sich der
      schier unabsehbare Trauerzug nach der Synagoge, wo an der Stätte seines
      hauptsächlichen Wirkens und seiner beruflichen Tätigkeit die Trauerfeier
      stattfand. Die geräumige Synagoge konnte die endlose Zahl der
      Leidtragenden fast nicht fassen. Der von der Gemeinde offiziell berufene
      Trauerredner, Herr Distriktsrabbiner Dr. Stein, Schweinfurt, knüpfte
      seine Ausführungen an eine Midraschstelle an, die Moses als (hebräisch
      und deutsch): dem Mann der Treue und des Segens, bezeichnet. Auch der
      Verblichene habe durch seine Treue, Gewissenhaftigkeit und
      Selbständigkeit eine Fülle des Segens in seinem Distrikt, in seiner
      Hauptgemeinde, in seiner Familie, im Kreise der Berufsgenossen verbreitet,
      besonders auch in seiner Tätigkeit im Seminar zu Würzburg, als Förderer
      der Interessen aller Armen und Bedrückten, insbesondere des heiligen
      Landes. Die tief empfundenen Worte des verehrten Redners verfehlten ihren
      Eindruck nicht auf die Anwesenden. Hierauf sprach Herr Distriktsrabbiner Dr. Bamberger aus  Bad Kissingen als
      Neffe des Verstorbenen im Namen der Familie. Sodann bestiegen das
      Rednerpult der protestantische Pfarrer, Herr Miles, und der katholische
      Prediger, Herr Lampert, um im Namen ihrer Konfessionen warme Worte des
      Nachrufes dem teuren Toten zu weihen. Ferner sprachen im Namen der
      politischen Gemeinde Herr Bürgermeister Graff, im Namen der beiden
      Mittelschulen die Herrn Königlicher Studienrat Schröder und Königlicher
      Rektor Kern, sowie im Namen der Israelitischen Gemeinde Herr
      Kultusvorsteher Benjamin Stern und endlich im Namen der Lehrer des Bezirks
      und der beiden Wohltätigkeitsvereine, deren Mitbegründer der Verstorbene
      gewesen, Herr Lehrer und Kantor Bamberger, welcher auch durch einen
      erhebenden Gesang des Aw-HaRachamim-Gebetes und eines Mismor die
      Trauerfeier einleitet und beschloss.
 Auf letztwilligen Wunsch der Verblichenen wurde seine Leiche nach dem 
      Friedhof in Höchberg überführt, woselbst auch seine Schwiegereltern und
      sein vor mehreren Jahren verstorbener einziger Sohn ihre letzte
      Ruhestätte gefunden haben. Eine große Anzahl Verwandter, Freunde und
      Gemeindemitglieder begleiteten die Leiche nach Höchberg, nachdem sich
      auch in Würzburg eine weitere Reihe Leidtragender dem Trauerzuge
      anschloss. Auf dem Friedhof widmeten noch warm empfundene Nachrufe der
      Schwager des Verstorbenen, Herr Distriktsrabbiner Bamberger – Würzburg,
      die Herren Seminarlehrer Dr. Tachauer und Stoll – Würzburg, Gymnasiast
      Julius Maier –  Kitzingen als ehemaliger Schüler und Stadtverordneter
      Josef Fromm – Frankfurt. Möge die allseitige große Teilnahme ein Trost
      für die Hinterbliebenen, schwer geprüfte Gattin sein und Gott sie
      stärken, das ihr zugestoßene herbe Leid zu ertragen, mögen die
      Kultusgemeinde und der Distrikt Kitzingen bemüht sein, im Sinne des
      Verblichenen weiter sich in Wohltätigkeit und frommen Übungen zu
      betätigen, auf dass das Andenken des Frommen zum Segen gereiche. Das
      Andenken an den Frommen ist zum Segen."
 |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. März
      1911: "Aus Kitzingen wird das Hinscheiden des Rabbiner
      I. Adler gemeldet, dessen irdische Überreste am 21. dieses Monats zur
      letzten Ruhe nach Höchberg
      überführt wurden. Der Überführung ging in der Synagoge eine
      Trauerfeier voran. Es hielten tief ergreifende Gedenkreden die Herren Distriktsrabbiner
      Dr. Stein aus Schweinfurt und Lehrer
      Bamberger, Kitzingen. Es sprachen noch außerdem die
      Geistlichen der beiden Konfessionen und im Namen der Stadt der
      Oberbürgermeister." |    Zur Beisetzung von Rabbiner Imanuel Adler
(1911)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. März
      1911: "Kitzingen. Welch seltener Verehrung sich der in hohem
      Greisenalter verschiedene Distriktsrabbiner Imanuel Adler erfreute
      und welch harmonisches Verhältnis hier zwischen den verschiedenen
      Konfessionen herrscht, davon war die Beisetzung des Heimgegangenen ein
      beredtes Zeugnis. Der Bayerische Kampfgenossenverein, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene
      war, war mit Musik und Fahne erschienen. In der Synagoge sprachen Stadtpfarrer
      Mebs, katholischer Prediger Lampert, Bürgermeister Graff und
      die beiden Rektoren der Mittelschulen neben Distriktsrabbiner Dr. Stein
      - Schweinfurt, Distriktsrabbiner
      Dr. Bamberger - Kissingen, Kultusvorstand
      Benjamin Stern und Lehrer Bamberger. Auf dem Friedhofe
      in Höchberg, wo gemäß seiner letztwilligen Verfügung die irdischen
      Überreste des Verstorbenen beigesetzt wurden, widmeten Nachrufe: Distriktsrabbiner
      Bamberger - Würzburg, Dr. Tachauer - Würzburg, Stadtverordneterer
      Joseph Fromm - Frankfurt, Oberlehrer Stoll - Würzburg und Julius
      Mayer - Kitzingen."
 |     Ausschreibung der Rabbinatsstelle (1911)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. August 1911: "Vakanz
      des Distrikt-Rabbinats Kitzingen (Bayern). ‚Die Besetzung (ab 1. Januar
      1912) wird hiermit zur Bewerbung ausgeschrieben, mit Endtermin 1.
      September 1911.’ Interessenten hierfür – deutsche Reichsangehörige
      nicht über 40 Jahre alt, orthodoxer Richtung – stehen
      Anstellungsprospekte auf Wunsch gerne zu Diensten. Für die
      Distrikts-Kommission: Israelitische Kultusverwaltung Kitzingen."
 |  
    |  |     Zur Wahl von Rabbiner Dr.
Joseph Wohlgemuth (1912)
 
  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
      26. Juli 1912: "Regensburg. Zu der Wahl Rabbiners Dr. Wohlgemuth in
      
      Kitzingen (nicht: Kissingen) wird der hiesigen 'Deutschen
      Israelitischen Zeitung' geschrieben: 'Da nur knapp ein Drittel der
      Wahlberechtigten sich an der Wahl beteiligt hat, während die Vorschrift
      die Beteiligung von mindestens zwei Dritteln der Stimmberechtigten
      verlangt, so dürfte die Regierung diese Wahl kaum bestätigen und dem
      Bezirk ein nochmaliges Wählen kaum erspart bleiben." |    Amtseinführung
von Rabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth (1913)
 
  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
      vom 3. Januar 1913: "Kitzingen, 30. Dezember (1912). Heute fand
      die Amtseinführung des neugewählten Rabbiners, Dr. Wohlgemuth,
      bisher in Königsberg in Preußen, statt. Der erste Teil der Feier vollzog
      sich in der festlich geschmückten Gemeindestube, wohin scih die
      königliche Behörden, an ihrer Spitze der Bezirksamtmann und der
      Bürgermeister, ferner der bisherige Verweser des Rabbinatsdistrikts, Rabbiner
      N. Bamberger - Würzburg, die Kultusvorstände und sonstige Geladene,
      begeben hatten. Der Neugewählte gelobte unerschütterliche Pflichttreue
      und dankte herzlich allen, die ihn begrüßt hatten. Gegen 1/2 3 Uhr fand die größere Feier in der dicht gefüllten Synagoge
      statt, die Festgewand trug. Nach Begrüßung des neuen Führers durch
      Boruch-habu entwickelte Dr. Wohlgemuth in dreiviertelstündiger,
      meisterhafter Rede seine Grundsätze. Atemlos horchte die Festversammlung
      bis zum Ede. Ein Lob und einmütige Begeisterung weckte der Redner bei
      allen. Der Synagogenchor sang noch Psalm 100. Damit hatte die Feier ihr
      Ende erreicht."
 |    Missverständnisse
zwischen Rabbiner Bamberger und Rabbiner Wohlgemuth: Entschuldigung von Rabbiner M. Bamberger
(1921)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juni
      1921: |     Erklärung des Rechtsanwalts von Rabbiner Dr.
Wohlgemuth (1921)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juli
      1921: |    Mitteilung
zur Jahrzeit (Todestag) des verstorbenen Rabbiner Immanuel Adler (1925)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1925:
      "Kitzingen, 9. März. Frau Rabbiner Adler bittet, Schülern und
      Freunden des Distriktrabbiners Immanuel Adler - das Andenken an den
      Gerechten ist zum Segen - Menachem ben Josef Gabriel bekannt zu geben, dass
      die Jahrzeit Sonntag, den 19. Adar ist." |     Geburtsanzeige
eines Sohnes von Rabbiner Dr. Wohlgemuth und seiner Frau (1925)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juli
      1925: |     Rabbiner Dr. Wohlgemuth lehnt einen Ruf nach Berlin ab
(1925)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juli
      1925: |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September
      1925: |   Rabbiner
Immanuel Adler und Judith geb. Bamberger -  Fotos
 (Quelle: The Bamberger Family. The Descendants of Rabbi Seligmann Bär
Bamberger, the 'Würzburger Rav' (1807-1878). Jerusalem 1979² (published by the
Bamberger Family) im Fotoanhang nach S. 112.
 
  
    |  |  |  |  |  
    | Rabbiner Immanuel Adler
 | Judith Adler geb. Bamberger
 | Grabstein von Rabbiner Adler
      in  Höchberg
 | Grabstein von Judith Adler in 
      Höchberg
 |  Zum
Tod von Judith Adler, Witwe von Rabbiner Immanuel Adler (1931) Anmerkung: Judith Adler geb. Bamberger ist 1836 in Wiesenbronn als Tochter
(5. Kind) des späteren Würzburger Rabbiners Seligmann Bär Bamberger und
seiner Frau Kela geb. Wormser geboren. Sie heiratete 1866 den Rabbiner Dr.
Immanuel Menachem Adler, Sohn des Distriktrabbiners Josef Gabriel Adler in Burgpreppach.
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
      Februar 1931: "Frau Rabbiner Judith Adler - sie ruhe in Frieden
      - Mit Frau Rabbiner Judith Adler (Kitzingen), die am 6. Schewat (= 24.
      Januar 1931) im 95. Lebensjahre das Zeitliche gesegnet hat, ist ein Stück
      alten bayerischen Judentums ins Grab gesunken. Wenn man in dem von
      Nebenhügeln und fruchtbaren Gefilden umgebenen Mainstädtchen am alten
      Falterturm mit seinem schiefsitzenden Turmhelm vorbei in die Rosengasse
      einbog, dann ahnte man nicht, dass ein kleines nichtssagendes Häuslein
      ein geschlossenes heiliges Reich in sich barg. Wenn man durch ein außen
      abschließendes Holzgitter in das Wohnzimmer der Frau Rabbiner eintrat,
      war man in einem Tempel der Gottesverehrung. Die Totalität, nach der so
      viele Menschen in unserer zerklüfteten, zerrissenen Zeit sich sehnen, war
      in der kleinen, schwächlichen Frau verkörpert. Sie war eine in sich
      gefestigte, harmonische Persönlichkeit, und das deshalb, weil hier alles
      auf das Tiefreligiöse, auf das Echtjüdische bezogen war. Im Hintergrund
      des Zimmers, in dem sie waltete, hohe Bücherschränke mit heiligen
      Büchern, an den Wänden ringsum Bilder und Tafeln der Ahnenverehrung. Sie
      hatte in ihrer Jugend wohl nicht, wie manche modernisierte gesetzestreue
      Frauen zu tun pflegen, talmudische Studien getrieben. Ihr Vater, der
      Würzburger Raw, dem sie bis zum letzten Atemzug in nicht zu
      übertreffender Kindesverehrung anhing, war in Übereinstimmung mit allen
      Großen in Israel ein Gegner solcher Frauenausbildung gewesen.
 Aber durch Schimmusch Chachomim, durch den lebendigen Verkehr mit
      dem großen Vater - wie stolz erzählte die sonst so Bescheidene, dass sie
      ihm die Bücher reichen durfte, die er zum Lernen benötigte - hatte sie
      sich angeeignet, was für ihr Lernen bestimmend war. Sie beherrschte
      auswendig ihr Thillim (Psalmenbuch), auswendig die Gebete, und
      manch feines Torawort überlieferte sie mit ihrer bis ins hohe Alter
      bewahrten geistigen Klarheit dem gespannt lauschenden Zuhörer. Limmud
      Thora (Toralernen) ging ihr über alles, und so wurde jede Woche bei
      ihr nach altem Brauche von einer Chewra (religiöser Verein der
      Gemeinde) gelernt, und der Tisch, um den sich die Lernenden versammelte
      hatten, sollte nach ihrem letzten Wunsche die sechs Bretter für ihre
      endgültige Behausung abgeben.
 Eine mustergebende Rebbizin, die als die wichtigsten Grundlagen der
      jüdischen Gemeinschaft jene geistig-sittlichen Werte erachtete, die der
      Begriff des Hauses, der Ehe, der Familie umfasste, hatte sie im Geistes
      des Amiroh l'bes Jaakoaum ihren hochverehrten Gatten in seiner
      Rabbinatstätigkeit besonders in der Weise ergänzt, dass sie die Frauen
      des Amtskreises mit den Grundsätzen der Zenius bekannt machte. Darin
      erblickte sie, die 'noblesse oblige' mit minutiösester Genauigkeit die
      Erfordernisse des Gesetzes erfüllte - sie fastete jeden Taanis
      (Fastentag) aus - ihre Awaudoh (Gottesdienst). Und bei
      alledem verurteilte sie niemals die Abwegigen, sie hatte für sie nur ein
      wehmuterfülltes Mitleidsgefühl.
 Mit ihrer weit umfassenden Gemillus Chesed (Wohltätigkeit) - sie betreute
      die Armen und Bedürftigen der engeren und weiteren Heimat, des Auslandes
      und nicht zuletzt des heiligen Landes - baute sie an dem dritten, dem
      welterhaltenden Pfeiler.
 Gar oft war ihr die Sonne des Lebens untergegangen - der einzige viel
      geliebte Sohn starb im besten Mannesalter -; aber wenn auch die Wolken an
      ihrem Lebenshorizonte noch so schwarz sich zusammenballten, nie verlor sie
      ihr unerschütterliches Gottvertrauen.
 Liebe erzeugt Gegenliebe. Das erfuhr sie an der Hochschützung und
      Verehrung aller Kreis, an der geradezu rühmenden Art, wie ihre nächsten
      Familienangehörigen bis zu den kleinen Urenkelkindern herab sie umsorgten
      um umhegten, das zeigte die imposante Beteiligung bei ihrer letzten Fahrt
      nach dem Friedhofe in Höchberg. Wie
      ein noch einsam ragender Felsen aus alter Zeit erschien uns diese Esches
      Chajil (tüchtige Frau), nun ist auch er gefallen. Ihre Seele sei
      eingebunden in den Bund des Lebens.  K.O. Ffm."
 |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Februar
      1931: |  
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    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Februar
      1931: |     Jahrzeit für Rabbiner Immanuel Adler
(1933)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. März
      1933: |     Zum Tod von Bezirksrabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth (1935)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift
      "Der
      Israelit" vom 16. Mai 1935: "Personalien. Bezirksrabbiner Dr. J.
      Wohlgemuth  –  das Andenken an den Gerechten ist zum Segen  – Kitzingen,
      14. Mai. Ein schwerer Schlag traf die Gemeinde Kitzingen. Ihr Rabbiner,
      Lehrer und Führer, Dr. J. Wohlgemuth, wurde auf der Höhe seines Lebens
      und Schaffens, im eben vollendeten 50. Lebensjahre, plötzlich abberufen.
      Wer die Verbundenheit des beliebten Rabbiners mit seiner Gemeinde und mit
      jedem Einzelnen in derselben gekannt, wer sein aufopferndes Wirken für
      Tora, Awoda (Gottesdienst) und Wohltat je gesehen, der Begeisterung Zeuge
      war, die diesen Mann in seinem heiligen Dienst durchglühte und
      prophetische Worte von zündender Kraft zur Weckung der Gemüter für
      alles Heilige und Jüdische finden ließ, wer das alles kannte und wusste,
      wird die unermessliche Trauer und den brennenden Schmerz der verwaisten
      Gemeinde einzuschützen wissen. Einer alten jüdischen Gelehrtenfamilie entstammend, hatte Wohlgemuth
      schon in jungen Jahren an den Quellen gesessen, die ihm den jüdischen
      Wissensfond gaben, seinen Charakter bildeten und ihn formten für den
      rabbinischen Beruf. Am Berliner Rabbinerseminar hatte er die großen
      Lehrer David Hoffmann und Josef Wohlgemuth, seinen Onkel, zu Wegweisern
      und Vorbildern. Getreu den dort erhaltenen Lehren und Impulsen waltete er
      seines Amtes, ein aufopfernder Lehrer für Jung und Alt, ein treuer
      Führer und Wegweiser zu jüdischen Höhen, ein Mann der schlichten
      Frömmigkeit, der mit dem Adel der Gesinnung und mit dem Eifer der
      Pflichterfüllung seiner Gemeinde voranschritt. Erst vor kurzem feierte
      seine Gemeinde und die große Schar seiner Freunde, entgegen seinem
      Willen, seinen 50. Geburtstag. Es war, als ahnte man in Freundeskreisen,
      dass es die letzte Gelegenheit sei, ihm Zeichen der Liebe und Verehrung zu
      erweisen. Eine Welle von Liebe und Treue flutete bei diesem Anlass ins
      stille Rabbinerhaus, und es war doch nur ein Rückfluten der Ströme, die
      von ihm für Alle ausgingen. Ein harter Schlag traf die Gemeinde
      Kitzingen, wie das toratreue Judentum in Bayern und in Deutschland. Möge
      Gott  die
      hart betroffene Familie und die Gemeinde trösten.
 Bei der Trauerfeier in der Synagoge und auf dem Friedhofe in Kitzingen
      (gemeint: Rödelsee) am
      Dienstag, den 12. dieses Monats, über die wir noch berichten, kamen alle
      Liebe, die die Gemeinde für ihren Führer hegte, und all der Schmerz ob
      seines jähen Heimgangs, zu spontanem und herzerschütterndem Ausdruck.
      Seine Seele sei eingebunden in den
      Bund des Lebens."
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    |  Anzeigen
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1935: "Der Stolz
      unserer Familie, unser heiß geliebter Gatte, Vater, Bruder,
      Schwiegersohn, Schwager und Onkel Bezirksrabbiner Dr. J. Joseph
      Wohlgemuth, Kitzingen am Main, verschied am 9. Ijar im Alter von 50
      Jahren. In der Schönheit seiner Seele, der Hoheit seines Geistes und der
      Güte seines Herzens wird er uns allen ein leuchtendes Vorbild bleiben.
      Schmerzerfüllt im Namen aller Hinterbliebenen Lissy Wohlgemuth geb.
      Ichenhäuser." "Nachruf. Unser allverehrter Bezirksrabbiner Herr Dr. Joseph
      Wohlgemuth ist heute allzu früh von uns gegangen. Wenn auch seine
      Lebensflamme nur fünf Jahrzehnte währte, so hat doch seine starke
      Persönlichkeit unserer Gemeinde hohen religiösen Gehalt eingeprägt.
      Schöpfend aus tiefstem Born talmudischen und universellen Wissens,
      getragen von überzeugender Hingabe an Gottes Wort, ward Herr Dr.
      Wohlgemuth für uns der Führer, der es verstand, im Laufe seiner
      23jährigen Wirksamkeit unsere Gemeinde und insbesondere unsere Jugend mit
      höchsten geistig sittlichen Werten zu erfüllen. Hierfür schulden wir
      dem Verblichenen unseren unauslöschlichen Dank, sein segensreiches Wirken
      sichert ihm unser treuestes Gedenken. Kitzingen, den 12. Mai 1935. Die
      israelitische Kultusverwaltung Kitzingen."
 |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Juni
      1935: |  
    |  |  
    |  Anzeige
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Juni
      1935: |       Ausführlicher
Nachruf anlässlich des Todes von Bezirksrabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth (1935)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1935: "Personalien.
      Bezirksrabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth seligen Andenkens. Kitzingen am
      Main, 20. Mai 1935. Ein Großer, ein Mann, der trotz seiner jungen Jahre
      das Epitheton eines Großen verdient, der jedenfalls zu einem Großen sich
      zu entwickeln, die gediegenste Aussicht bot, wurde uns am 9. Ijar
      entrissen. Bezirksrabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth in Kitzingen wurde seiner
      Familie, seiner Gemeinde, seinem Rabbinatsdistrikt, seinen Freunden und
      ganz Israel entrissen. Vor sechs Wochen hat der treue Verblichene seinen
      50. Geburtstag begangen. Wie viel Verehrung und Liebe hat man dem teueren
      Mann an diesem Markstein seines Lebens entgegengebracht! Wie viele fromme
      Wünsche und Gebete wurden zu Gott empor gesandt, dass er dem seit
      längerer Zeit leidenden Mann Heilung senden möge. Eine kurze Widmung in
      dieser geschätzten Zeitschrift angesichts des Geburtstags schloss mit den
      Worten: ‚Wir wünschen Herrn Dr. Wohlgemuth noch ungezählte Jahre
      segensreichen Schaffens im Kreise seiner Frau und seiner Kinder.’ Die Vorsehung in ihrer Weisheit hatte es anderes beschlossen. Joseph
      Wohlgemuth ist nach kaum sechs Wochen von der Schaubühne dieser Erde
      abgetreten, seine Familie und seine Gemeinden in tiefstem Schmerz
      zurücklassend. Mit ihm ist einer der befähigsten und bewährtesten
      Schüler des Hildesheimer’schen Rabbinerseminars in Berlin ins Grab
      gesunken, in dem sich die hervorragendsten Eigenschaften, die herrlichsten
      Vorzüge des Geistes und des Gemütes vereinigten.
 Joseph Wohlgemuth war eine imponierende Gestalt von Stattlichkeit und
      Schönheit. Er war ein Mann wahrer Vornehmheit in der äußeren
      Erscheinung und noch mehr in seinem seelischen Gehalt. Er war ein lauterer
      fleckenloser Charakter, ein gerader, aufrichtiger Mensch. Joseph
      Wohlgemuth genoss die uneingeschränkte, volle Freundschaft seiner
      Studien- wie seiner Amtskollegen. Ihm ward die ungeteilte Hingabe seiner
      Gemeinden zuteil, er besaß die Liebe und Verehrung der Erwachsenen und
      die Zuneigung seiner Schüler, der Kleinen. Joseph W. genoss die
      unbezweifelbare Achtung und ein uneingeschränktes Ansehen in der weiten
      Öffentlichkeit, ohne Unterschied der religiösen Richtung und der Partei.
 Joseph W. war ein Mann von hervorragenden Geistes- und
      Gemütseigenschaften, ein Mann von bemerkenswertem Wissen auf allen
      möglichen Gebieten, ganz besonders im Bereich der jüdischen
      Religionswissenschaften, der Bibel, des Talmuds und der Dezisoren. Hier
      hatte er den Grundstück zu seinem Wissen bei seinem gelehrten Großvater
      Rabbi Jesaja Wohlgemuth seligen
      Andenkens  und seinem in
      jüdischen und profanen Dingen in gleicher Weise gebildeten Vater Levy
      Wohlgemuth seligen Andenkens
      gelegt. Auf diesen Grundlagen baute der
      Verblichene weiter im Berliner Seminar unter Anleitung und Führung seines
      philosophisch und talmudisch in gleicher Weise hoch gebildeten älteren
      Vetters Dr. Joseph Wohlgemuth und seines berühmtesten Lehrers, des
      Seminarrektors Dr. David Hoffmann seligen Andenkens. In ganz jungen Jahren
      übernahm er in der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg das
      Amt des Religionslehrers und talmudischen Dezenten. Bei seinem
      Probeunterricht imponierte allen Teilnehmern die klage, logische, auf den
      Gesetzen der Grammatik und der streng wissenschaftlichen Exegese
      basierende Methode. Die Schüler Wohlgemuths aus jener Zeit bewahrten
      ihrem tüchtigen und sympathischen Lehrer fort und fort ihre Sympathien,
      ihre Dankbarkeit und Anhänglichkeit. Zwei Jahre wirkte er am Seminar. Er
      wurde alsdann nach Königsberg in Preußen an die dortige orthodoxe
      Gemeinde berufen, um nach wenigen Jahren das durch das Ableben von
      Rabbiner Immanuel Adler s.A. verwaiste Distriktsrabbinat Kitzingen zu
      übernehmen.
 Joseph Wohlgemuth hat hier in der Erziehung der Jugend, in der Anregung
      der Erwachsenen außerordentlich glücklich gewirkt. Er genoss das volle
      Vertrauen seiner Gemeinden; ihm schlugen die Herzen aller zu. Seine
      gesinnungsgenössischen Kollegen sahen in ihm einen der begabtesten,
      fähigsten und zuverlässigsten Führer. Er schuf in seiner Gemeinde ein
      Milieu wahren Torageistes, sodass in dieser doch kleinen Gemeinde es
      selbstverständlich war, dass jeder Bar
      Mizwa  mit einer Derascha
      (Predigt) vor die Gemeinde trat. Ganz
      besonders machte sich Joseph Wohlgemuth durch die Leitung der in
      regelmäßigen Intervallen abgehaltenen Lehrerfortbildungskonferenzen
      verdient, bei denen er aus seinem reichen Wissensborn das Beste darbot.
      Joseph W. hat als langjähriges Mitglied des Kuratoriums der
      Lehrerbildungsanstalt in Würzburg direkt und indirekt die Lehrerbildung
      gefördert und gehoben. Zu Ehren von Rabbiner Wohlgemuth sei auch
      erwähnt, dass er während des Weltkriegs, als die Lehrer der
      Mittelschulen zumeist im Felde standen, sich dem Staate und Vaterlande zur
      Verfügung stellte und neben den Rabbinatsgeschäften auch einen Teil des
      neu-philologischen Unterrichts an der Realschule in Kitzingen übernahm
      und längere Zeit fortführte.
 Joseph W. wurde durch das Vertrauen seiner Amtsbrüder auch zum
      Vorsitzenden der im Jahre 1897 gegründeten Pensions- und Reliktenkasse
      bayrischer Rabbiner berufen. Er hat dieses Amt in Sachkenntnis und
      Gewissenhaftigkeit mehrere Jahre bekleidet, bis die Pensionskasse durch
      eine andere Organisation abgelöst wurde. Das Vertrauen der Kollegen
      berief ihn auch zu dem Amt eines Mitglieds der Tagung des Verbandes
      bayrischer israelitischer Gemeinden und von Jahr zu Jahr zu der Funktion
      des konservativen Etatsredners. Auch wurde ihm das ehrenvolle Amt des
      stellvertretenden Vorsitzenden der Tagung übertragen. Der Wohlgemuth
      genoss die volle, ungeteilte und unterschiedslos Achtung und
      Wertschätzung aller Mitglieder des Verbandes. Mit großer Sachkenntnis,
      mit bemerkenswertem Mut und Tapferkeit vertrat J.W. im Verband die
      Interessen des konservativen Judentums. Er hat dort durchaus seinen Mann
      gestanden und im Zusammenstehen mit den gleich gesinnten Kollegen das
      Vertrauen seiner Wähler gerechtfertigt. Dass er überall, wo es galt
      Anwalt der Tora  zu
      sein, zur Belehrung von Jung und Alt, zur Stelle war und, wenn immer der
      Ruf an ihn erging, zu Vorträgen und Referaten bereit war, braucht nicht
      besonders hervorgehoben zu werden.
 Joseph W. war ein Mann, ein ganzer Mann, der überall, wo er stand und
      wirkte, den von ihm vertretenen Interessen zum Segen gereichte. Sein
      Andenken wird ein stets gesegnetes sein. Möge der allgütige Lenker der
      Geschicke der schwer getroffenen Familie Trost und Stütze gewähren!
      Möge er der schwer getroffenen Gemeinde Ersatz verschaffen!
 Der hier skizzierten Bedeutung des teueren Mannes entsprechend gestaltete
      sich auch die am 14. Ijar in der Synagoge in Kitzingen abgehaltene
      Trauerfeier, sowie die sich dran anschließende Beerdigung in Rödelsee,
      zu einer seltenen Kundgebung der Verehrung, Liebe und Dankbarkeit. Jede
      Miene in den Gesichtern der zahlreichen Trauernden verriet ehrliche,
      aufrichtige Verbundenheit in Liebe und Treue. Dieselben Gefühle sprachen
      aus den Ausführungen der zahlreichen Trauerredner. Den Reigen eröffnete
      in meisterhaften Ausführungen Herr Dr. Hanover, Würzburg; ihm schlossen
      sich an Herr Ullmann, der Vorstand der Gemeinde Kitzingen, Justizrat Dr.
      Oestreich, München, der im Namen des Verbandes sprach; Justizrat Dr.
      Haas, Würzburg im Namen der größten Nachbargemeinde, Dr. Köhler, Schweinfurt; Dr. Klein, Nürnberg, Lehrer N. Bamberger, Kitzingen, der
      auch, neben seiner Rede, in wunderbaren Gesängen dem Schmerz der
      Versammlung beredten Ausdruck verlieh; Direktor Stoll. Den Abschluss
      bildeten die schmerz- und dankerfüllten Ausführungen zweier Schüler des
      Verblichenen. Die Menge der Teilnehmer – auch der nach Rödelsee mit
      hinausgezogenen – war schier unübersehbar. In Rödelsee sprachen noch
      Herr Dr. Weinberg, Regensburg und Dr. Munk, Ansbach.
 Wir schieden von der Stätte der Trauer und des Schmerzes mit dem
      Bewusstsein, dass wir einen der Besten und Edelsten der Erde
      zurückgegeben haben, von dem das Psalmwort gilt: Zum
      ewigen Gedenken sei der Fromme.
      St.
 |   Erster Jahrzeitstag (Todestag) von Rabbiner Dr. Joseph
Wohlgemuth (1936)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Mai 1936: "Zum ersten
      Jahrzeittage von Rabbiner Dr. J. Wohlgemuth – das Andenken an den
      Gerechten ist zum Segen -. Kitzingen, 7. Mai (1936). Am Vorabend zum 9.
      Ijar, dem ersten Jahrzeittag von Rabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth seligen
      Andenkens versammelten sich dessen Familienangehörige, sowie viele
      Mitglieder der Gemeinde und des Bezirks Kitzingen auf dem Friedhofe zu 
      Rödelsee am Grabe des großen heimgegangenen. Einleitend trug Herr Lehrer
      und Kantor Bamberger in ergreifender Weise das Jahrzeitgebet vor, darin
      die Inschrift der Mazewoh
      (Grabstein) einflechtend. Sodann
      ergriff der erste Vorsteher der Kultusgemeinde Kitzingen, Herr Gustav
      Lauber, das Wort und schilderte den Verlust der Gemeinde und des Bezirks
      durch den allzu früh erfolgten Tod des geistigen Führers. Herr
      Bezirksrabbiner Dr. Hanover, Würzburg, der zurzeit den Rabbinatsbezirk
      Kitzingen mit betreut, entwarf in meisterhafter Form ein Lebensbild seines
      Freundes und Kollegen. Der älteste Sohn des Verstorbenen, Herr Gotthelf Wohlgemuth, Hörer des
      Rabbinerseminars zu Berlin, dankte seinem Vater auch namens seiner Brüder
      für die sorgfältige Erziehung in den Bahnen der Familientradition,
      gelobend, stets in den Fußstapfen des Vaters zu wandeln und sein hehres
      Vorbild nachzuahmen. Lehrer Bamberger verglich Rabbiner Dr. Wohlgemuth mit
      der Palme, die man, je weiter von ihr entfernt, umso besser in ihren
      Umrissen als edelsten Baum erkenne. Rabbiner Dr. Löwy aus Hamburg, ein
      Schwager des Verblichenen, sprach in der Synagoge zu Kitzingen vor dem
      Maariw-Gebet Worte des Schmerzes im Namen der Familie. Als Letzter widmete
      Herr Vorsteher Weinberg,  Marktbreit, dem verstorbenen Bezirksrabbiner
      anerkennende Worte des Dankes für die Treue und Sorge, die der
      Verstorbene selbst der kleinsten Gemeinde hatte angedeihen lassen. Mit dem
      Maariw-Gebet schloss die würdige Feier.
 Aus Dankbarkeit und innigster Verbundenheit mit ihrem unvergesslichen
      Rabbiner veröffentliche die Verwaltung der Gemeinde Kitzingen ein
      Gedenkbuch, in welchem die seinerzeit bei der Beerdigung gehaltenen
      Trauerreden enthalten sind."
 |   Berufung von Rabbinatskandidat Gotthelf Wohlgemuth zum
Rabbiner in Kitzingen (1937)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni
      1937: "Kitzingen. Nachdem das Bezirksrabbinat Kitzingen zweieinhalb
      Jahre verwaist war, wurde der Sohn des leider so frühzeitig verstorbenen
      Herrn Rabbiner Dr. Wohlgemuth, Herr Rabbinatskandidat Gotthelf Wohlgemuth,
      Schüler des Hildesheimer-Rabbinerseminars zu Berlin, ab 1. September 1937
      als Bezirksrabbiner von Kitzingen berufen. Gleichzeitig wurde ihm die
      Betreuung des Rabbinatsbezirks Ansbach übertragen." |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juni
      1937: |      Amtseinführung von Gotthelf Wohlgemuth (1937)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
      September 1937: "Amtseinführung des Bezirksrabbiners Gotthelf
      Wohlgemuth in der Gemeinde Kitzingen am Main. Am 29. August fand in der
      festlich geschmückten Synagoge in Kitzingen die feierliche Installation
      des neu gewählten Bezirksrabbiners Gotthelf Wohlgemuth seligen
      Andenkens – statt. Unter großer Teilnahme der Nachbargemeinden, vor
      allem der Gemeinde Würzburg, auswärtiger Gäste und der Mitglieder der
      Kitzinger Gemeinde selbst verlief die schöne Feier." |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. September
      1937: |    
 Aus
der Geschichte der jüdischen Lehrer / Vorbeter und weiterer Kultusbeamter sowie
zur jüdischen Schule
 Ausschreibungen
der Stellen 1869 / 1891 / 1897 / 1900 / 1929
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. November 1869: 
      "Die hiesige israelitische Religionslehrer- und Schächterstelle,
      verbunden mit einem Gehalt von ca. 500 Gulden ist vakant. Qualifizierte
      Reflektanten wollen sich beim Unterzeichneten melden. Kitzingen, den 6. November 1869. Louis Scheidt,
      Kultusvorstand."
 |  
    |  |  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. August 1891: "Ein
      Vorsänger, würdig und mit guter Singstimme, für die hohen Festtage
      gesucht. Israelitische Kultus-Gemeinde. Kitzingen am Main." |  
    |  |  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. März 1897: "Besetzung
      ab 1. Juli 1897 vakanter Kantor- und Religionslehrerstelle zu Kitzingen am
      Main. 1) Gehalt Mark 1600-2000. Die ersten 10 Jahre steigend. 2)
      Pensionsverhältnisse nach 60. Lebensjahre geregelt.  3)
      Nebeneinkünfte jährlich Mark 400-600 (ohne Gewähr).  4) Engagement
      finden Inländer nicht über 35 Jahre alt mit prima
      Referenzen.   5) Detaillierte Engagement-Prospekte auf Verlangen
      gratis.  6) Anmeldungen spätestens bis 25. März dieses Jahres an
      die Israelitische Kultusverwaltung Kitzingen am Main." |  
    |  |  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1900: "Vakanz der
      Kantor- und Religionslehrer-Stelle zu Kitzingen am Main, Bayern. 
      Gehalt mit Mark 1600 beginnend und innerhalb von 10 Jahren auf Mark 2000
      steigend. (Nebeneinkünfte pro Jahr ca. Mark 600). Pensionsverhältnisse
      geregelt. Bewerber, Deutsche, nicht über 35 Jahre alt, orthodoxer
      Richtung 1. mit sehr guten angenehmen Stimmmitteln und Befähigung zur
      Errichtung und Leitung eines Synagogenchores. 2) mit Nachweis
      erfolgreicher Leistungen im Lehrberuf, erhalten auf Verlangen
      detaillierten Anstellungsprospekt durch die israelitische Kultusverwaltung
      Kitzingen." |  
    | Die nachfolgende Ausschreibung wurde nach
      der Versetzung von Hauptlehrer Robert Einstädter nach Nürnberg
      nötig: |  
    |  Anzeige
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
      April 1929: "Unter Bezugnahme an das Ausschreiben der
      Kreisregierung von Unterfranken im staatlichen Schulanzeiger vom 6. April
      wollen Gesuche von orthodoxen, musikalisch befähigten Bewerbern für die Besetzung
      der Lehrstelle an der israelitischen Volksschule in
      Kitzingen am Main unter Beifügung von Zeugnisabschriften usw., bis
      zum 1. Mai dieses Jahres an den 1. Vorstand Herrn Isidor Ullmann
      eingereicht werden. Der Religionsunterricht liegt in den Händen einer
      eigenes hierfür angestellten Kraft. Verwaltung der Israelitischen
      Kultusgemeinde Kitzingen." |  
    |  |  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1929: |     Ausschreibung
der Stelle der Hilfsvorbeters (1903)
 
  
    |  Anzeige
      im "Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt" vom 19. Juni
      1903: |     Wahl des
Lehrers Naftali Bamberger zum Lehrer und Kantor (1900)
 (Text oben)
 
 
 Eine
israelitische Schule wurde neu eröffnet (1914)
 
  
    |  Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
      vom 2. Oktober 1914:  "Zu Anfang vorigen Monats wurde in Kitzingen
      eine israelitische Schule neu errichtet, an welcher drei
      Lehrkräfte, zwei Lehrer und eine Lehrerin,
      wirken." |  Zum Tod des Schochet Meier Schur (1920)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Oktober 1920: "Kitzingen,
      3. Oktober (1920). Am Ausgange des Jomkippur verstarb hier nach langem
      Leiden der durch seine jüdische Gelehrsamkeit bekannte  Schochet Meier
      Schur, nachdem er 44 Jahre in seiner Gemeinde amtiert hatte. Der
      Verlust von drei herrlichen Söhnen durch den krieg brach vorzeitig seine
      Lebenskraft. Das unübersehbare Geleite von Juden und Christen, die seiner
      Bahre folgten, legten beredtes Zeugnis dafür ab, welcher Beliebtheit und
      Achtung sich der Heimgegangene erfreue. Seine Seele sei eingebunden in
      den Bund des Lebens." |     Publikation des Buches von Lehrer und Kantor Naftali Bamberger über
"Geschichte der Juden in Kitzingen" (1908)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. September 1908: "(Die Juden in Kitzingen.).
      Anlässlich der in den nächsten Tagen bevorstehenden Vollendung der
      Renovierungsarbeiten der Synagoge zu Kitzingen und deren Neueinweihung gab
      im Auftrages der Kultusverwaltung Herr Naftali Bamberger, Lehrer und
      Kantor dahier, eine 'Geschichte der Juden in Kitzingen' heraus. Herr
      Bamberger sammelte mit großem Fleiße und Umsicht das sehr zerstreute
      Material und benutzte hierzu alte Akten, Handschriften und Geschichts-
 |  
    |  werke.
      Bei dem allgemeinen Interesse, welches auch viele Leser dieser Zeitung
      für die Juden der Stadt Kitzingen haben, sollen hier einige wesentliche
      Momente aus dieser Broschüre hervorgehoben werden. Schon Im Jahre 1147
      war die jüdische Gemeinde zu Kitzingen eine der größten Kreisgemeinden
      des Rabbiners und sogenannten Judenmeisters von Würzburg. Von dem
      Gespenste des Blutmärchens wurde auch Kitzingen nicht verschont und so
      fand am Mittwoch, den 15. Ab 5003 (5. August 1273) eine Judenverfolgung
      statt, welche viele Opfer forderte. Dieser traurige Vorfall wiederholte
      sich unter gleicher Beschuldigung am Montag, den 19. Tammus 5058 (30. Juni
      1298 und 28. Februar 1336). Trotz dieser Stürme besserten sich
      allmählich wieder die Zustände und sicherte man den Juden Schutz und
      Schirm zu, wenn die Judensteuern gut eingingen. Gegen Ende des 15.
      Jahrhunderts bedrohte die Juden Frankens eine erste Gefahr der Ausweisung,
      welche von dem Fürstbischof Rudolf von Schwerenburg ausging, doch wurde
      dieselbe durch Verfügung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg
      abgewendet. Wiederholt ergingen Ausweisungsdekrete 1516, 1540 und 1608,
      die jedoch nicht zur Ausführung kamen. Anno 1623 wurde von dem
      Fürstbischof Franziskus ein Schutzbrief für die Juden Kitzingens
      erlassen, der jedoch 1637 wieder widerrufen wurde. Nach einer am 25.
      August 1640 vorgenommenen Zählung bestand die 'Judengemeinde' aus 63
      Köpfen, die, wie aus den erzählten Umständen zu schließen ist, wohl
      situiert waren. Das Haus Nr. 6 in der oberen Bachgasse ist auf das
      bestimmteste als die Synagoge aus jener Zeit zu erkennen (abgebildet Seite
      16 der Chronik). Johann Philipp, Fürstbischof zu Würzburg und Herzog zu
      Franken (1642) war ein milder und gerechter Fürst, der auch den Juden
      wohl gesinnt war und dem Amtmann Werner Schenken von Stauffenberg in
      Kitzingen dringend ans Herz legte, die Juden wie alle anderen Bürger zu
      behandeln. Um das Jahr 1678 siedelten sich auch etliche Juden in der
      Vorstadt Etwashausen an, die vorher in Salzfeld gewohnt hatten. Als 1771
      eine schwere Teuerung dahier herrschte, wurden die Häuser der Juden
      geplündert und ihr Hausrat gestohlen und versetzt; viele zogen daraufhin
      dort und fanden in Mainstockheim, Marktsteft und
       Sickertshausen gastliche
      Aufnahme, bis im Jahre 1789 die Juden aus Kitzingen endgültig ausgewiesen
      wurden. Zwar erhielten später wieder einige Juden der umliegenden
      Ortschaften die Erlaubnis hier zu hausieren, durften aber nicht
      übernachten. 1831 gestattete der Stadtmagistrat dem Kaufmann Joseph
      Silber und 1847 dem Kaufmann Hirsch Stern, beide von Mainstockheim,
      Geschäfte hier zu gründen und Läden zu eröffnen. Durch das
      Emanzipationsedikt vom 10. November 1861 waren alle weiteren Schranken
      gefallen und am 15. Januar 1863 machte sich als erster Jude Herr A.B. Ster
      aus Mainstockheim hier ansässig, dem kurz darauf noch weitere folgten und
      nach einer am 20. November von der Königlichen Regierung von Unterfranken
      und  Aschaffenburg genehmigten Statutenordnung eine eigene Gemeinde
      gründeten. Diese pachtete alsbald ein der Stadt gehörendes, im
      protestantischen Schulgebäude befindliches größeres Lokal, welches zur
      Synagoge eingerichtet und 1867 eingeweiht wurde. Durch Entschließung der
      Königlichen Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg wurde der
      Rabbinatssitz von  Mainbernheim nach Kitzingen verlegt und erfolgte am 1.
      August 1871 die Übersiedlung des seit 1. September 1868 amtierenden
      Rabbiners hierher. Von dieser Zeit an vergrößerte sich die Gemeinde
      immer mehr und mehr, sodass bald das Projekt eines Synagogenbaues
      auftauchte. Am 27 September 1881 wurden zwei entsprechende Gebäude in der
      Schrannenstraße angekauft und am 31. Juli 1882 fand die feierliche
      Grundsteinlegung der neuen Synagoge statt. Die feierliche Einweihung
      derselben erfolgte am 7., 8. und 9. September 1883. Heute zählt die
      israelitische Kultusgemeinde 150 Mitglieder, die sich allgemeiner Achtung
      erfreuen." |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1908:
      "Geschichte der Juden von Kitzingen, bearbeitet von Naphtalie
      Bamberger, Lehrer und Kantor der israelitischen Kultusgemeinde von
      Kitzingen, 1908. Eine sehr ansprechende Festgabe liegt uns in diesem
      Werkchen vor; zugleich ein typisches Bild des Werdens einer bayerischen
      Mittelgemeinde. Typisch auch die Vorgeschichte. Schon zu Beginn des 12.
      Jahrhunderts eine blühende Gemeinde, erlitt sie im 13. und 14.
      Jahrhundert furchtbare Verfolgungen, wusste jedoch stets den durch ihre
      politische Oberherrn drohenden Ausweisungen geschickt vorzubeugen. Die
      Zeit Voltaires brachte ihr neue Verfolgungen, dem Jahr 1789 gelang, was im
      Mittelalter vermieden werden konnte - eine vollständige Austreibung. Erst
      1803 öffneten sich die Tore Kitzingens wieder zur gastfreundlichen Aufnahme
      der Enkel Judas, - und nun begann mit Riesenschritten die Aufsaugung der
      bisher blühenden umliegenden Landgemeinden. 1882 wurde der Grundstein zur
      Synagoge gelegt, deren 25jähriges Bestehen den äußeren Anlass zur
      vorliegenden Festschrift gab, welche, mit hübschen Illustrationen
      ausgestattet, als Zeugnis fleißiger Arbeit den Danke der Gemeinde und der
      Leser mit vollem Recht beanspruchen kann. Möge die Zukunft der Gemeinde
      den freundlichen Aspekten entsprechen, welche ihr der Verfasser stellt.
      P." |  25. Amtsjubiläum von Lehrer und Kantor Naphtali Bamberger
(1925)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September
      1925: |       Verabschiedung
von Hauptlehrer Robert Einstädter (1929)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni
      1929: "Kitzingen. Donnerstag, den 30. April 1929, hielt die
      Ortsgruppe des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen
      Glaubens, Kitzingen, ihre diesjährige Generalversammlung ab. Hierbei
      legte der bisherige Kassier und Bibliothekar, Herr Hauptlehrer Robert
      Einstädter seine Ämter nieder, da er nach Nürnberg versetzt wurde.
      Der erste Vorsitzende des Vereins, Herr Gustav Gerst, gedachte bei dieser
      Gelegenheit der großen Verdienste, die sich Herr Hauptlehrer Einstädter
      um den Verein erworben habe. Da er sich in seiner Bescheidenheit eine
      Abschiedsfeier größeren Stils verbeten hatte, fand anschließend an die
      Generalversammlung eine kleine, von der Kultusgemeinde veranstaltete Feier
      für den Scheidenden statt. Der erste Vorstand, Herr J. Ullmann, dankte im
      Namen der Gemeinde Herrn Hauptlehrer Einstädter für seine vortreffliche
      Führung der jüdischen Volksschule, die auch schon des öfteren durch die
      vorgesetzte Behörde öffentlich anerkannt wurde, und überreichte im
      Auftrag der Gemeinde eine kostbare Ehrengabe. Herr Bezirksrabbiner Dr. J.
      Wohlgemut hob die vorbildlichen Eigenschaften des Scheidenden hervor, die
      ihn besonders für den Lehrberuf geeignet machen. Herr Lehrer N. Bamberger
      sprach sein lebhaftes Bedauern darüber aus, dass er den Kollegen
      Einstädter verliere, mit dem jederzeit ein harmonisches Zusammenwirken
      zum Nutzen der Jugend möglich war. Herr Fritz Ullmann als Vorsitzender
      des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten dankte Herrn Hauptlehrer Robert
      Einstädter für das Interesse, das er stets dem Verein gewidmet habe.
      Alle Ansprachen bekundeten das außerordentliche Bedauern über den
      Weggang des Herrn Einstädter, der sich hier nur Hochachtung und
      Wertschätzung erworben hatte. Zum Schluss dankte der Gefeierte für die
      ihm gezollten Worte und wünschte der jüdischen Gemeinde ein weiteres
      Blühen und Gedeihen." |     Max
Heippert wechselt von Scheinfeld nach Kitzingen (1930)
 
  
    |  Anzeige
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
      April 1930: "Kollege Heippert (Scheinfeld)
      wurde zum Volksschullehrer in Kitzingen ernannt." |    60.
Geburtstag von Lehrer Naftali Bamberger (1935)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni
      1935: |  
   
 
 Aus dem jüdischen Vereinsleben in Kitzingen (auch Aktivitäten überregionaler
Vereine am Ort)
 Gründung eines Torath-Emeth-Vereins (1884, übs. "Die Tora ist die
Wahrheit" - Verein)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. November 1884: "In
      Kitzingen hat sich neulich ein Thorath-Emeth-Verein gebildet, der den
      Zweck hat, die im traditionellen Judentum als unverbrüchliche Wahrheit
      geltende Thora zu pflegen, jüdisch-religiösen Glauben zu fördern und
      Begeisterung für wahre jüdische Interessen zu wecken. Zur Erreichung
      dieses Zieles sollen dienen: ein zweimal wöchentlich zu erteilender
      Unterricht, religiös wissenschaftliche vorträge, Auflegung
      entsprechender Zeitung. Der Unterricht erstreckt sich auf Pentateuch mit
      Kommentar und Ritualien etc. Wir wünschen dem jungen Verein den besten
      Erfolg." |    Über
den Torath-Emeth-Verein (1901)
 
  
    |  Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 28. November 1901: "Kitzingen. Mit Vorliebe schreiben die
      Gegner der 'Vereine für jüdische Geschichte und Literatur', es sei weit
      besser, statt dieser Vereine, solche zu gründen, in welchen Mischnah und
      Gemoroh gelehrt und gelernt wird. Dass nun erstere Vereine keine
      Konkurrenz für letztere sind, davon wurde in unserer aufblühenden
      Gemeinde ein glänzender Beweis geliefert. Schon seit Jahren besteht hier ein 'Thorath-Emeth-Verein', dessen
      § 1 seiner Statuten lautet: 'Der Verein hat den Zweck, die im
      traditionellen Judentum als unverbrüchliche Wahrheit geltende Tora
      pflegen, jüdisch-religiösen Glauben zu fördern und Begeisterung für
      wahre jüdische Interessen zu wecken.' Jeden Sabbat finden abwechselnd
      Vorträge über die laufende Sidrah mit Raschi-Kommentar und aus dem
      Chaje-Odom statt. In Folge Anregung mehrerer jungen Herren werden seit
      kurzer Zeit auch wöchentlich zweimal - und zwar Montag und Donnerstag
      Abend - freie Vorträge mit darauf folgender Diskussion im strengsten
      Sinne des orthodoxen Judentums abgehalten. Es ist eine wahre Freude, zu
      sehen, welch' zahlreiche Zuhörerschaft zu diesen vorträgen sich bisher
      eingefunden haben, um den Worten unserer heiligen Thora zu lauschen; und
      das alles trotz des Literaturvereins, der sich nach wie vor einer großen
      Anhängerschaft und Beliebtheit erfreut. Möge aller Orten, wo dies bisher
      noch nicht der Fall ist, sich berufene Männer finden, die ähnliche
      Bestrebungen verfolgen zum Segen des Judentums, seiner heiligen Religion
      und seiner getreuen Anhänger."
 |   Veranstaltungen des "Vereins für jüdische
Lebensanschauung" (1902)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Mai 1902: "Kitzingen im
      Mai. Am 17. April beendete der ‚Verein für jüdische Lebensanschauung’
      das Wintersemester, in welchem wöchentlich zwei Vorträge religiösen
      Inhalt stattfanden. Die damit verbundene Feier war eine erhebende und wird
      solche den Mitgliedern des Vereins in steter, freudiger Erinnerung
      bleiben. Nachdem Herr Kahn – Mainstockheim
      seinen Vortrag über die
      Sederordnung in trefflicher Ausführung beendet hatte, bestieg Herr
      Jacobsohn das Podium, um eine Übersicht über die Tätigkeit des Vereins
      während des Winterhalbjahres zu geben. Mit beredten Worten schilderte er
      die Hindernisse, die sich in mannigfaltiger Art der Gründung des Vereins
      entgegenstellten; wie solche aber mit Gottes Hilfe beseitigt wurden.
      Hierauf dankte er allen denjenigen, die sich um den Verein verdient
      gemacht, insbesondere den beiden Hauptrednern, welche abwechselnd jede
      Woche in uneigennützigster Weise ihre Kräfte und ihre Kenntnisse dem
      Verein zu Verfügung stellten, und zwar den Herrn Kahn – Mainstockheim
      und Lehrer Mannheimer – Dettelbach. Am Schlusse seines von Herzen
      kommenden und zu Herzen gehenden Vortrages überreichte Herr Jacobsohn im
      Namen des Vereins als kleine bescheidene Anerkennung den beiden Herren ein
      sehr sinnreiches Geschenk und zwar je ein Ehrmann ‚Durchs Jahr’ und
      ‚Hirsch’s Tephillo’. Mit bewegten Worten dankten beide Herren für die ihnen erwiesene
      Aufmerksamkeit, die sie weder gewollt noch erwartet hatten. Hierauf
      sprachen noch einige Herren, auf den Schlussakt bezugnehmend, womit sodann
      der offizielle Teil des Abends erledigt war. Noch lange Zeit blieb man
      dann bei gemütlicher Unterhaltung beisammen, und trennte sich dann
      schließlich mit dem Wunsche, dass die Saat, die im Winter gestreut wurde,
      im Sommer reifen möge und dass bei Beginn des Herbstes sich wieder alle
      Mitglieder, an deren Spitze unsere beiden Herren Lehrer, zur erneuten
      Tätigkeit zusammenfinden mögen; welchem Wunsche auch wir uns von Herzen
      anschließen."
 |     Einladung
zur Generalversammlung des "Israelitischen Lehrervereins" in Kitzingen
(1902)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Juli
      1902: |    Generalversammlung des "Israelitischen
Lehrervereins" in Kitzingen (1902)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. August
      1902: |   Semesterschlussfeier des "Vereins zur Pflege
jüdischer Lebensanschauung" (1904)
 
  
    |  Artikel
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. März 1904: "Kitzingen (Schlussfeier). Der ‚Verein zur Pflege jüdischer
      Lebensanschauung,’ ein Tochterverein des Frankfurter ‚Nach’las Z’wi’
      beging dieser Tage die Semesterabschlussfeier. Herr Distriktsrabbiner
      Adler hierorts sprach über die Wichtigkeit des Torastudiums und führte
      in wohl gelungener Rede den Vergleiche der Lehre mit der Wüste, dem
      Wasser und dem Feuer aus. Ihm folgten die regelmäßig Vortragenden des
      Vereins, die Herren Dr. M.K. Bamberger, Würzburg, Lehrer Bamberger –
      Kitzingen, Mannheimer – Dettelbach. Herr Dr. Bamberger lehnte seine
      Abschiedsworte an den Wochenabschnitt an, wo vom Altarfeuer die Rede ist,
      das in fünffacher Hinsicht besondere Eigenschaften aufwies. Herr Lehrer
      Bamberger, der im Winterhalbjahr u.a. auch das T’nach (die Bibel)
      behandelt hatte, brachte trotz der vorgeschrittenen Stunde noch als ‚Restabtrag’
      längere Ausführungen über Kesurim. Herr Lehrer Mannheimer – 
      Dettelbach hatte im Semester seine Vorträge über unsere T’fillaus
      (Gebete) bis zur Schemono-Esrei
      (18-Bitten-Gebet) fortgesetzt. In
      seinem Abschiedswort wies er darauf hin, dass im jüdischen Sinne es
      eigentlich keinen Sijum
      gebe und geben darf. Die
      kontinuierliche Fortarbeit und die Volkstümlichkeit seien die zwei
      großen Forderungen der heiligen Lehre. Allen Vereinsrednern wurden
      sinnige Abschiedsgaben in Form schöner Seforim
      (Bücher) verehrt. – vor allem sei
      aber des rührigen Vereinsvorsitzenden gedacht, der Herr H. Jakobsohn –
      Kitzingen. Er bildet durch sein unermüdliches selbstloses Wirken im
      Dienste unserer heiligen Tora, durch sein ideales Streben und sein
      einnehmendes Wesen die Seele des ganzen Unternehmens. Ihm gebührt in
      erster Linie aller Dank. – Der Verein besteht jetzt drei Jahre und hat
      schon Ersprießliches geleistet, ist sich aber nichtsdestoweniger seiner
      in heutiger Zeit doppelt schweren Aufgabe, die er noch zu lösen hat,
      vollauf bewusst." |     Aus der Arbeit der Vereine "Für jüdische
Geschichte und Literatur" und "zur Pflege für jüdische
Lebensanschauung" (1904)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. März
      1904: |     Schlussfeier
des "Vereins zur Pflege jüdischer Lebensanschauung" (1905)
 
  
    |  Artikel
      im "Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt" vom 5. Mai
      1905: |     Sijum-Feier des Vereins Ez-chajim
(1906)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. August
      1906: |    Gründung einer Ortsgruppe der "Freien
Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums"
(1908)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April
      1908: |     22. Generalversammlung des Israelitischen
Lehrervereins für das Königreich Bayern in Kitzingen (1911)
 Berichte wurden hierzu in verschiedenen Periodika erstellt:
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. August 1911: "Zur
      Tagung der bayerischen Lehrer. 1.  Eine außergewöhnliche Ehrung. Als wir
      am Vorabend der bayerischen Lehrerversammlung in der freundlichen
      Mainstadt Kitzingen ankamen und den Bahnhofsplatz mit Fahnen geschmückt
      sagen, glaubten wir, dass irgend ein bayerischer Prinz seinen Namenstag
      feiere. Wir waren angenehm überrascht, als wir hörten, dass diese Ehrung
      den jüdischen Lehrern gelte, und dass sie auf besonderen Wunsch des
      rechtskundigen Herrn Bürgermeisters Graff erfolgt sei. Dieser selbst
      wohnte nicht nur der geselligen Zusammenkunft, die am Abend die bereits
      zahlreich angekommenen Lehrer vereinigte, bei, sondern am folgenden Tage
      auch der ganzen Hauptversammlung, ja, er nahm sogar am gemeinsamen Mahle
      teil und stellte als Vorstand des Fremdenverkehrsvereins die Tafelmusik.
      Diese letztere stand, nebenbei erwähnt, auch ganz auf der Höhe ihrer
      Aufgabe und intonierte während des Bratens einen Mismor LeToda
      (Dankeslied/-psalm)! Als Herr Bürgermeister Graff in seiner herrlichen
      Begrüßungsrede den jüdischen Lehrern die Versicherung gab, dass, wenn
      sie treu ihres Amtes walten, sich nicht nur des Dankes ihrer
      Glaubensgemeinschaft, sondern auch des Dankes und der Wertschätzung ihrer
      christlichen Mitbürger gewiss sein könnten, erhob sich tosender Beifall
      und im Stillen wandte wohl jeder auf den Redner den Ausspruch unserer
      Weisen in den ‚Sprüchen der Väter’ an: ‚Wer ist der Ehre wert, der
      die Menschen ehrt.’ Hut ab vor einem solch wackeren Beamten! 2.  Die jüdische Gemeinde Kitzingen. In der bereits erwähnten
      Begrüßungsrede feierte Herr Bürgermeister Graff die jüdische Gemeinde
      in Kitzingen als ein Element des Fortschritts. Auf diese Anerkennung kann
      sie stolz sein, aber nicht minder auf die Tatsache, dass sie zu den
      wenigen jüdischen Gemeinden Bayerns gehört, die durch die Tat beweisen,
      dass sie die Tätigkeit ihres Lehrers zu würdigen wissen, und dass der
      Sinn für soziales Empfinden in ihnen noch lebendig ist. So hat sie
      beispielsweise nicht bloß die Pensionsverhältnisse ihrer Beamten in
      zufrieden stellender Weise geregelt, sondern sich auch, im Gegensatz zu
      den Großgemeinden, seinerzeit bereit erklärt, freiwillig die von
      Dingfelder für notwendig erachtete Summe mit aufbringen zu helfen. Wenn
      der 2. Vorstand der Kultusgemeinde Kitzingen in seinem während der
      Mahlzeit ausgebrachten Toast das Verhalten der von ihm vertretenen
      Korporation als etwas Selbstverständliches erklärte, so verdient das
      alle Anerkennung, aber es ist leider nur für einige wenige Gemeinden
      selbstverständlich (Anmerkung: So haben außer Kitzingen nur noch zwei
      Großgemeinden, München und Würzburg, und zwei Mittelgemeinden,
      Aschaffenburg und Nördlingen, die Pensionsverhältnisse ihrer Beamten
      geregelt. In allen anderen erfolgt die Regelung, wenn überhaupt, nur von
      Fall zu Fall. Man liebt es, wie ein Redner richtig bemerkte, Wohltaten
      auszuteilen, aber nicht Gerechtigkeit zu üben). Auf diese Weise ehrt die
      Gemeinde sich selbst und ihr Ansehen wächst dadurch, wie Figura zeigt, in
      den Augen ihrer christlichen Mitbürger.
 3. Die Wertschätzung des jüdischen Lehrers. Es ist wohl nicht zuviel
      gesagt, wenn wir behaupten, dass der jüdische Lehrer sich bei
      christlichen Publikum einer recht hohen Wertschätzung erfreut, die oft
      einen auffälligen Kontrast bildet zu der sozialen Stellung, welche ihm
      die jüdische Gemeinde im Allgemeinen einräumt. Dass die bayerischen
      Lehrer – neben den kurhessischen – in dieser Beziehung wohl mit am
      besten abschneiden, dürfte bekannt sein; das zeigte die Tagung in
      Rotenburg o.d. Tauber und noch mehr die in Kitzingen. Dieser Umstand
      rührt wohl in erster Linie davon her, dass sie bis auf wenige Ausnahmen
      Volksschullehrerbildung aufweisen und an Bildungsstreben hinter ihren
      christlichen Kollegen nicht zurückstehen. Dass der einzelne Lehrer sehr
      viel dazu beitragen kann, diese Wertschätzung zu steigern, das beweisen
      am besten die beiden Kollegen in den beiden genannten Städten. Ihren Dank
      für diese Anerkennung seitens Andersgläubiger können die jüdischen
      Lehrer am besten dadurch betätigen, dass sie den Rat befolgen, den
      seinerzeit der Prophet Jirmijah (Jeremia) den Exulanten mit auf den Weg
      gab: ‚Fördert das Wohl der Stadt, dahin ich Euch geführt habe und
      betet für sie zu Gott, denn in ihrem Wohle liegt auch das Eurige.’ (Jer.
      29,7).
 4.  Erfreuliches und Unerfreuliches." Dieser Abschnitt wird hier
      nicht abgeschrieben, da er nicht mehr mit Kitzingen sondern mit der
      Situation der bayerischen israelitischen Lehrer zu tun hat (bei Interesse
      links anklicken und im Original lesen).
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    |  Artikel
      in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. August 1911:
      "Kitzingen,
      10. August (1911). Zur 22. Generalversammlung des israelitischen
      Lehrervereins für das Königreich Bayern schreibt die Kitzinger Zeitung:
      Zum zweiten Mal seit seinem Bestehen hält der israelitische Lehrerverein
      für das Königreich Bayern seine Generalversammlung in unserer
      gastfreundlichen Mainstadt ab. Nicht zu frohen Festen und ausgelassener
      Lustbarkeit tagen die Mitglieder dieses Vereins hier, sondern ernste
      Arbeit ist es, welche dieselben zusammenberufen hat. Von allen Gauen
      unseres engeren Vaterlandes, wie wir hören etwa 100 Herren, sind die
      Erzieher der israelitischen Jugend hierher geeilt, um die vielseitigen
      Probleme des Religionsunterrichts, über die Weiterbildung der der Schule
      entwachsenen Jugend und über Standesinteressen zu beraten. Manches frohe
      Wiedersehen unter oft viele Jahre getrennten Freunden und manche herzliche
      Begrüßung zwischen ehemaligen Schulkameraden und nunmehrigen Kollegen
      wird es geben. Auch wir rufen unseren lieben Gästen von nah und fern im
      Namen unserer Stadt und deren Einwohner unseren herzlichsten
      Willkommengruß zu und wünschen deren Arbeit beste Erfolge und frohes
      Gedeihen. Nach Beendigung des offiziellen Programms wird ein
      gemeinschaftliches Mittagsmahl die Teilnehmer der Versammlung und deren
      Gäste im Hotel Stern vereinen, wobei der stets rührige und allen Fremden
      besondern entgegenkommende Fremdenverkehrsverein den Herrn Lehrern einige
      Aufmerksamkeit zugedacht hat, damit nach getaner ernster Arbeit auch die
      Freunde und heitere Laune zur Geltung komme. Hoffen wir, dass es allen
      Teilnehmern dieser Tagung recht gut in unserem freundlichen Städtchen
      gefallen möge, damit sie sich recht oft und lange der froh in Kitzingen
      verlebten Stunden erinnern mögen, wie wir auch ihnen ein treues Gedenken
      bewahren werden." |  
    |  |  
    |  Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11.
      August 1911: "Generalversammlung des Israelitischen Lehrervereins
      für das Königreich Bayern. Kitzingen, 7. August. Weit über 100
      Kollegen hatten sich eingefunden. Der rechtskundige Bürgermeister Graff,
      rührig wie immer, hatte nicht versäumt, in freundlicher Weise durch
      Beflaggung am Bahnhofe den israelitischen Lehrern offiziell den
      Willkommensgruß zu bieten. Um 9 Uhr morgens wurde die Versammlung
      eröffnet durch die Begrüßung des Vorstandes Goldstein - Heidingsfeld.
      Es richteten hierauf Begrüßungsworte an die Versammlung:
      Distriktsrabbiner Bamberger - Würzburg als Verweser des Rabbinats
      Kitzingen, zugleich des entschlafenen Rabbiner J. Adler - Kitzingen
      gedenkend; Bürgermeister Graff namens der Stadt, Kultusverstand Reis als
      Vertreter der Kultusgemeinde, Lehrer Bamberger als Ortskollege. Aus der Berichterstattung vernahm man das Wachsen und Gedeihen des
      Vereins, der nun nahe an 200 Mitglieder zählt. Das Vereinsvermögen ist
      rund 150.000 Mark.
 Punkt 1 der Tagesordnung, Bildung einer Rechtsschutzkommission, wurde vom
      Antragsteller selbst zurückgezogen, die Bildung von Bezirksvereinen, von
      einem Ehrenrat und Schiedsgerichten, die bei Konflikten zwischen
      Gemeinden, Rabbinern und Lehrern in Funktion zu treten hätten, in der
      seitens der Verwaltung gefassten Form gut geheißen. Ebenso angenommen ein
      Antrag Dingsfelder - München, die Kuratorien der Präparandenschulen Höchberg,
      Burgpreppach und des Seminars in Würzburg zu ersuchen, je einen Vertreter
      der Lehrerschaft zu kooptieren.
 Der Jungmannschaft unter den bayerischen Lehrern machten die beiden
      folgenden Referenten Klugmann - Höchberg
      und Ehrenreich - Forchheim alle Ehre.
      Ersterer verbreitete sich in klarer und fesselnder Sprache über des
      Lehrers Fürsorge für die schulentwachsene Jugend. Er berührte dabei die
      Schritte, welche der moderne Staat hier unternahm und ging dann auf die
      speziell jüdischen Probleme über. In Ehrenreich - Forchheim lernte die
      Versammlung einen ebenso fleißigen wie tüchtigen Sozialpolitiker kennen,
      der trotz seiner verhältnismäßig jungen Jahren die spröde Materie der
      'Privatbeamtenversicherung' mit souveräner Klarheit überschaut und
      beherrscht. Behufs Stellungnahme zum Privatbeamtenversicherungsgesetz
      wurde eine Kommission gebildet, in die der Referent Ehrenreich einstimmig
      gewählt wurde.
 Beim gemeinschaftlichen Mahle gab es noch einen Strauß ernster und
      heiterer Reden. Als nächster Tagungsort wurde Bamberg bestimmt. M."
 |       Gründung eines Vereins für Jugendunterricht (1920)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. April 1920: "Kitzingen,
      29. März (1920). Auf Veranlassung verschiedener Gemeindemitglieder
      bildete sich hier ein Verein für Jugendunterricht ‚Chinuch Neorim’,
      dessen Zweck ist, die Jugend, besonders der Mittelschüler, mit den
      wichtigsten Gebieten des jüdischen Schrifttums, wie Ritualvorschriften,
      Raschi und Mischnah, ferner mit der hebräischen Sprachlehre und
      jüdischen Geschichte vertraut zu machen. Durch einen gesammelten großen
      Fond und jährliche Beiträge wurde der Bestand des Vereins
      sichergestellt. Der Unterricht darf nur im streng traditionellen Geiste
      gehalten werden und ist diese Bedingung für alle Zeiten
      unabänderlich." |   Treffen der fränkischen Agudas Jisroel Gruppen in Kissingen
(1921)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Februar 1921: "Kitzingen.
      Am Sonntag, den 16. Januar fand hier eine Trefffahrt der fränkischen
      Agudas Jisroel Jugend- und Mädchengruppen statt, welche auch von Freunden
      aus dem übrigen Bayern und außerhalb Bayerns gut besucht und in allen
      Teilen sehr gelungen war. Vormittags fand ein Schiur-Vortrag des Herrn
      Distrikt-Rabbiners Dr. Wohlgemuth – Kitzingen statt mit daran
      anschließender Besprechung und Berichterstattung der Vorstandschaft der
      einzelnen Gruppen. Nachmittags hielt die Begrüßungsansprache in
      Abwesenheit des durch eine anderweitige Sitzung verhinderten Herrn Dr.
      Wohlgemuth, Herr Lehrer Bamberger, sowie Herr S. Landau, Mitglied des
      Organisationsvorstandes der A.J.J.O. Referate hielten die Herren
      Distriktrabbiner Dr. Brader – Ansbach, Leo Munk – Köln und Fräulein
      Bertha Ehrentreu – München, an welche sich lebhafte und interessante
      Aussprachen anknüpften. Der inzwischen erschienene Herr Dr. Wohlgemuth
      hielt sodann eine Ansprache, in welcher er die Gäste namens der
      Kultusgemeinde Kitzingen nochmals begrüßte. Für den Abend war der
      gemütliche Teil vorbehalten durch Abhaltung von Theateraufführungen –
      Mitternachtsszenen aus ‚Jeremias’, der ‚rote Hans’ –
      musikalische und deklamatorische Darbietungen. In allen Teilen sehr
      befriedigt, verließen die Gäste erst in später Abendstunde mit den
      Nachtzügen das gastfreundliche Städtchen. |   Einladung des Bundes gesetzestreuer israelitischer
Gemeinden Bayerns nach Kitzingen (1927)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Oktober 1927: "Bund
      gesetzestreuer israelitischer Gemeinden Bayerns. Wir laden hiermit alle
      gesetzestreuen Juden Bayerns zu unserem Bundestag, welcher am Sonntag, den
      30. Oktober 1927, nachmittags 2 Uhr beginnend, im Gasthof zum Stern in
      Kitzingen am Main stattfinden. – Programm: 1. Begrüßung durch den
      Vorsitzenden – 2. Vortrag des Herrn Distriktsrabbiner Dr. Wohlgemuth –
      Kitzingen: ‚Das religiöse Leben in den kleinen Gemeinden’ – 3.
      Vortrag des Herrn Distriktsrabbiner Dr. Stein – Schweinfurt: ‚Die
      Volksseele in der hebräischen Sprache’. Die Vorstandschaft des Bundes
      gesetzestreuer israelitischer Gemeinden Bayerns. Dr. Stein, 1.
      Vorsitzender." |   Bericht über die General-Versammlung des Bundes
gesetzestreuer Gemeinden in Kitzingen (1927)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. November 1927: "Bund
      gesetzestreuer israelitischer Gemeinden Bayerns. Würzburg, 9. November.
      Die diesjährige General-Versammlung des Bundes Gesetzestreuer
      Israelitischer Gemeinden Bayerns fand am 30. Oktober in Kitzingen statt
      und war erfreulicherweise gut besucht. Alle Teilnehmer wurden für ihre
      Opfer schon durch den interessanten Jahresbericht des Vorsitzenden,
      Distriktsrabbiner Dr. Stein – Schweinfurt, reichlich entschädigt. Mit
      Erstaunen vernahmen die meisten, was der in der Stille wirkende Bund im
      Laufe eines Jahres an Arbeit im Dienste des Judentums geleistet hat. Der
      breiteste Raum in den Ausführungen war der Entwicklung und dem
      gegenwärtigen Stand der Schächtfrage gewidmet, bei deren Lösung der
      Bund durch seine beiden Vorsitzenden hervorragend mitarbeitet. Herr Dr.
      Stein dankte im Namen des Bundes all denen, die in dieser für uns
      lebenswichtigen Angelegenheit uns so selbstlos zur Seite stehen,
      insbesondere den Herrn Professor Dr. Lieben, Rabbiner Dr. Mund und Dr.
      Horowitz. Der Vorsitzende legte weiter dar, wie der Bund bei den
      Besprechungen zur Gründung einer Reichsorganisation mitgewirkt, wie wir
      in verschiedenen jüdischen Angelegenheiten mit oder ohne Erfolg bei den
      Ministerien intervenierten, wie wieder mehrere leistungsschwache Gemeinden
      zur Erhaltung ihrer jüdischen Institutionen Subventionen erhalten usw.
      Schließlich stellte er im Namen der Vorstandschaft verschiedene Anträge
      zur Ausgestaltung der Bundesarbeit. Daran schloss sich eine sehr lebhafte und anregende Diskussion an, an
      welcher sich die Herren Rabbiner Dr. Bamberger – Kissingen, Weichselbaum
      – Dettelbach, Rabbiner Dr. Weinberg –
      Neumarkt, Rabbiner Dr.
      Wohlgemuth – Kitzingen, Rabbiner Dr. Manes – Schwabach, Dietenhöfer –
      Ansbach, Dr. Nathansen – Würzburg, Löwenhaupt – Kitzingen und Landau
      – Fürth beteiligten. Das Ergebnis war die Annahme dreier Anträge: 1.
      Der Bund stellt eine Hilfskraft für den Kassier an, um durch weit
      ausgedehnte Propaganda reicher Mittel für den Bund flüssig zu machen. 2.
      Der Bund will Lehrer und geeignete junge Leute veranlassen, hinaus auf die
      kleinen Gemeinden zu gehen und trägt eventuell die erwachsenden Kosten.
      3. Der Bund setzt Prämien aus für Lehrer, die junge Leute zu Baale-Kore
      und Chasanim ausbilden, beziehungsweise leistet je nach Sachlage
      den Lehrenden oder Lernenden Zuschüsse. Möglicherweise sollen durch den
      Bund in größeren Städten Kurse für diese Ausbildung eingerichtet
      werden. In der Frage der so genannten ‚Mustersatzungen’ wurde folgende
      Resolution angenommen: ‚Die General-Versammlung des Bundes
      gesetzestreuer israelitischer Gemeinden Bayerns fordert die…"
 |  Lehrerkonferenzen
des Bezirks Kitzingen 1929
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni
      1929: "Bezirkskonferenz Kitzingen. Alle vier Wochen findet
      unter der bewährten Leitung des Herrn Bezirksrabbiners Dr. J. Wohlgemut,
      Kitzingen, im Seminar zu Würzburg eine Konferenz statt. Zur Zeit wird in
      Talmud Megillah und in Mischnah Jebomaus gelernt. Bei jeder Konferenz
      erstattet abwechselnd ein Mitglied ein Referat. Bisher wurden folgende Themen behandelt.
 1. Der Lehrplan für den Religionsunterricht in der jüdischen
      Schule;
 2. Die Verwendung von Midraschim beim biblischen und religionsgesetzlichen
      Unterricht, ein Zyklus von mehreren Vorträgen, wobei alle Beteiligten
      referierten;
 3. Grammatikalische Übungen an Hand der laufenden Sidrah.
 4. Korrektes Einhalten und Zusammenlesen im Gebetbuche.
 In der Konferenz am 8. Mai 1929 reproduzierte Herr Brückheimer, Marktbreit,
      den auf dem wissenschaftlichen Fortbildungskurs in Würzburg gehaltenen
      Vortrag des Herrn Seminarrabbiners Dr. Neubauer, unter dem Titel: 'Literargeschichtlicher
      Überblick über die tannaitischen Quellen und deren Verarbeitung durch
      die Amoräer'.
 Die nächste Zusammenkunft findet im Juni statt und wird der Herr
      Vorsitzende über Gr. Jampels Werk: 'Vorgeschichte des israelitischen
      Volkes und seiner Religion, 1. Teil: Die Methoden' und Herr Bravmann, Gaukönigshofen,
      über die '39 Hauptarbeiten und deren Untergruppen' sprechen. Zum Obmann
      der Konferenz wurde Herr N. Bamberger, Kitzingen, gewählt."
 |      Gründung des Vereins "Esra"
(1930)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Januar
      1930: |    
 
 Berichte zu einzelnen Personen in der Gemeinde
 Sofer (Toraschreiber) Joseph Oppenheimer empfiehlt
sich (1875)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Dezember 1875: "Unterzeichneter,
      welcher 5 Jahre bei dem allgemein geehrten und geachteten Toraschreiber
      Herrn H. Rosenblatt in Fürth, zu dessen größter Zufriedenheit aktiv
      war, und nun seit ca. einem halben Jahr sich in Kitzingen etabliert hat,
      empfiehlt sich unter Zusicherung guter und reeller Bedienung im Schreiben
      von Torarollen, Tefillin und Mesusot, sowie deren
      Renovation. Auch werden dem demselben Wimpel (Mappot),
      Grabschriften (Mazewot); sonstige hebräische Zeichnungen für
      Synagogen usw. auf’s Vortrefflichste ausgeführt. Auch hat derselbe
      stets (abgekürzt:) Ritualien und Bücher auf Lager, sowie auch
      Chanukka-Eisen. Joseph Oppenheimer, Schreiber und hebräischer
      Kalligraph. Kitzingen am Main, 2. Dezember 1875". |   Hirsch Stern wird in den städtischen Gemeinderat gewählt
(1875)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Dezember 1875: "Kitzingen
      am Main, 1.- Dezember. Am gestrigen Tage wurde Herr Eisenhändler Hirsch
      Stern dahier zum Mitgliede des städtischen Gemeindekollegiums gewählt.
      Herr Stern ist der erste Jude, dem in hiesiger Stadt eine solche Ehre
      zuteil ward. Wenn es nun höchst erfreulich ist, einen solchen Umschwung
      in den Ideen der Bevölkerung einer Stadt wahrzunehmen, in welcher vor
      noch nicht langer Zeit es unseren Glaubensgenossen nicht einmal gestattet
      war, ein offenes Geschäft zu betreiben, und schon deshalb erwähntes
      Ereignis im ‚Israelit’ verzeichnet zu werden verdient, so ist dies
      umso mehr der Fall, als Herr Stern ein orthodoxer Jude ist, und seine Wahl
      wiederum ein schlagender Beweis dafür liefert, dass die Achtung unserer
      nichtjüdischen Mitbürger nicht durch Außerachtlassen unserer heiligen
      Religionsgesetze errungen wird, sondern durch strenge Reellität und
      werktätige Nächstenliebe, verbunden mit bescheidenem, demutsvollem
      Benehmen." |     Zum Tod von Helene Stern (1901)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Mai
      1901: |    Anzeige des Toraschreibers J. Oppenheimer
(1901)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juni 1901: |   Dr. Gottfried Merzbacher wird zum Doktor der Philologie
promoviert (1901)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli
      1901: |      Verlobungsanzeige
von Käthe Kahn und Ludwig Löwenhaupt (1903)
 
  
    |  Anzeige
      im "Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt" vom 21. August
      1903: |     25jähriges Dienstjubiläum des Gemeindevorstehers Benjamin Stern (1912)
 
  
    |  Artikel
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 12. Januar 1912:
      "Kitzingen. Benjamin Stern war am 1. Januar 25 Jahre Vorstand der
      Kultusgemeinde. Die Gemeinde ehrte ihn durch eine künstlerische Adresse
      und übergab dem Jubilar eine ansehnliche Summe zur Gründung einer ‚Benjamin
      Stern-Stiftung". |  
    |  |  
    |  Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
      vom 19. Januar 1912:  "Kitzingen, 12. Januar (1912).
      Am 1. dieses Monats waren es 25 Jahre, seitdem Herr Benjamin Stern
      das Amt eines Kultusvorstandes in unserer Gemeinde bekleidet. Die Gemeinde
      ließ es sich nicht nehmen, ihrem Vorstande eine wohlverdiente Huldigung
      darzubringen. Da sich Herr Stern in seinem bescheidenen Sinne jede
      größere Ehrung verbeten hatte, musste die Feier im engsten Rahmen
      stattfinden, gestaltete sich aber zu einem Familienfeste, das allen
      Teilnehmern in lebhafter Erinnerung bleiben wird. Um 10 Uhr morgens
      begaben sich Vorstandsmitglieder, Kultuskollegium und Vertreter der vier israelitischen
      Vereine in die Wohnung des Jubilars. Kultusvorsteher A. Reiß überbrachte
      die Wünsche der Gemeinde rühmte die Verdienste des Jubilars um die
      Gemeinde und deren Wohlfahrtseinrichtungen und überreichte eine
      ansehnliche Summe zur Gründung einer 'Benjamin-Stern-Stiftung'
      nebst einer künstlerisch ausgeführten Adresse. Der Vorstand des
      Vereins 'Harmonie' J. Feldhahn übergab ein Diplom dem Gründer
      desselben, der stets auf Harmonie in des Wortes echtester Bedeutung
      hingewirkt habe. Lehrer Bamberger gedachte des verstorbenen Vaters
      des Jubilars H. Stern, als Mitbegründers der Gemeinde und Synagoge, in
      dessen Sinne der Jubilar als Förderer der Gemeinde-Einrichtungen das
      übernommene Erbe treulich verwaltet. Freudig erregt dankte Herr Stern
      für die Ehrungen, das Aufblühen der Gemeinde und die treue
      Anhänglichkeit seien ihm der schönste Lohn für die vielen Lasten und
      arbeiten, welche das Amt eines Kultusvorstandes mit sich bringe, sie seien
      ihm durch tatkräftige Unterstützung des Kollegen Reiß und der
      anderen Mitglieder des Kollegiums stets erleichtert worden. Nach der
      offiziellen Feier fand eine solenne Frühstückstafel statt, bei der noch
      viele muntere mit Humor gewürzte Toaste ausgetauscht wurden, wobei auch
      die Gastgeberin Frau Stern geehrt wurde." |    Wohltätigkeitsstiftung von H. Stern (1913)
 
  
    |  Artikel
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 21. November
      1913: "Kitzingen. Die Inhaber der Eisenhandlungsfirma H. Stern
      errichteten zum Andenken an ihre verstorbenen Eltern eine
      Wohltätigkeitsstiftung mit 20.000 Mark, deren Zinsen an hiesige
      Bedürftige christlicher und israelitischer Konfession je zur Hälfte
      jährlich zu Verteilung gelangen." |     Zum Tod von Nathan Stiebel
(1916)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember
      1916: |   Spende von Max Stern an die Stadt für die Invalidenfürsorge
(1918)
 
  
    |  Artikel
      im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 2. August 1918:
      "Kitzingen. Zu Zwecken der Invalidenfürsorge schenkte Weingroßhändler
      Max Stern der Stadt ein Grundstück im Werte von 15.000 Mark". |   Zum Tod von Berta Rosenbusch geb. Ichenhäuser (1921)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1921: "Kitzingen,
      7.- August (1921). Frau Berta Rosenbusch geborene Ichenhäuser, ist am 29.
      Tamus plötzlich an einem Herzschlage im Alter von 63 Jahren verschieden.
      Durch ihren Heimgang hat nicht nur die Familie, sondern auch die jüdische
      Gemeinde Kitzingen einen schweren Verlust erlitten. Sie war mit ihrem
      Gatten Samuel Rosenbusch – er ruhe in Frieden –, der ihr vor 7
      Jahren in die Ewigkeit vorausging, in innige Harmonie verbunden, war ihren
      Kindern eine liebevolle, echt jüdische Mutter, die sie zur Frömmigkeit
      erzog. In Fürth als Tochter von Simon Ichenhäuser – das Andenken an
      den Gerechten ist zum Segen – geboren, wuchs sie in einer mit dem Geiste
      wahrer Gottesfurcht gesättigten Atmosphäre heran und blieb den
      Traditionen ihres Elternhauses unwandelbar treu. Im Verein mit ihrem
      Gatten schuf sie ein Haus in Israel, das gegründet war auf Tora,
      Gottesdienst und Wohltätigkeit. Wegen ihrer Wohltätigkeit und ihres
      entgegenkommenden, gefälligen Wesens war sie überall beliebt. Um den Tod
      dieser wackeren Frau trauern ihre beiden Kinder, ihre Enkelkinder,
      Geschwister, und der große Kreis ihrer Verwandten und Bekannten. Bei der
      Beerdigung, die eine außerordentlich große Beteiligung auswies, widmete
      Herr Lehrer Bamberger der Heimgegangenen warme Worte des Gedenkens. Herr
      Distriktsrabbiner Dr. Wohlgemuth, ein Neffe der Verstorbenen, war durch
      Abwesenheit verhindert, die Trauerrede zu halten. Ihre Seele sei
      eingebunden in den Bund des Lebens." |       Verlobungsanzeige Elfriede Bamberger und Georg Cohn
(1924)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Juli 1924: "Statt Karten.
 Elfriede Bamberger – Georg Cohn,
 Abteilungs-Chef im Ministerium des Äußern. Verlobte. Kitzingen –
      Kopenhagen."
 |    Verlobungsanzeige von Bella Droller und Dr. Hermann Schur
(1925)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Oktober
      1925: |   Zum Tod von Z. Schur
(1925)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juli
      1925: |     75. Geburtstag des langjährigen Gemeindevorstehers Benjamin
Stern (1926)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 8.
      September 1926: "Kitzingen. Seinen 75. Geburtstag feierte am 28. Juli
      der in Handelskreisen bestens bekannte und hier allseits beliebte
      Privatier Herr Benjamin Stern. Der Jubilar war 33 Jahre Vorstand der
      Israelitischen Gemeinde und musste infolge Krankheit zurücktreten, wurde
      aber in Anbetracht seiner Verdienste zum Ehrenvorstand ernannt. Die
      Verwaltung der Kultusgemeinde hat es sich am Geburtstage nicht nehmen
      lassen, dem Jubilar ihre Glückwünsche persönlich zu übermitteln. Herr
      Benjamin Stern zeigt heute noch das vollste Interesse für alle Fragen der
      Stadt und regeste Anteilnahme für die Belange der Kultusgemeinde. Möge
      auch weiter dem ‚Geburtstagskinde’ ein sonniger Lebensabend beschieden
      sein." |      Zum Tod von Eduard Sonder (1926)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 8. November
      1926: "Eduard Sonder, Kitzingen. Am Sabbatausgang des 16. Oktober
      hauchte Eduard Sonder in Kitzingen nach kurzem Krankenlager – aber
      unerwartet für seine Umgebung – seine edle Seele aus. Bestürzung und
      Erschütterung tief die Trauerbotschaft über den Heimgang des erst
      Sechzigjährigen in der Gemeinde Kitzingen und in weitesten Kreisen der
      bayerischen Judenheit hervor. War doch der Name Eduard Sonder eng
      verknüpft mit den Geschicken der Kultusgemeinde, mit den wirtschaftlichen
      und idealen Bestrebungen seiner Vaterstadt, in deren Wirtschaftskreisen er
      eine führende Stellung einnahm, und nicht zuletzt mit dem Aufbau und
      Ausbau des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Mit Eduard
      Sonder ist eine Persönlichkeit von uns gegangen, die, fest verwurzelt mit
      den Traditionen des angestammten Väterglaubens, ausgestattet war mit
      einem Geschenk der Natur, das unsere Alten, die wir die Weisen nennen, als
      höchste der menschlichen Tugenden preisen: dem Lew tow, dem guten
      Herzen. Aus ihm quoll die gewinnende, vornehme Freundlichkeit und Milde,
      die ihm die Herzen eroberte, jene Hilfsbereitschaft und edle Hingabe,
      welche ihn in zahlreichen Körperschaften und Vereinigung zum geschätzten
      Mitarbeiter, Führer und zum selbstlosen Förderer aller jüdisch-sozialen
      Bestrebungen machte. Wohl selten hat die Stadt Kitzingen eine solch große
      Zahl von Leidtragenden an einer Bahre vereinigt gesehen als am 19.
      Oktober, als es galt, Eduard Sonder die letzte Ehre zu erweisen. Zur
      Trauerfeier am Sterbehause hatte sich eine unübersehbare Zahl von
      Teilnehmern aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Teilen des
      Landes eingefunden. Bezirksrabbiner Dr. Wohlgemuth gab in seiner
      Trauerrede ein Lebensbild des Entschlafenen. Er gedachte besonders seines
      verdienstvollen Wirkens in der Kultusgemeinde, deren Vorstandschaft er
      fast zwei Jahrzehnte angehört hatte, hervorhebend, dass der Heimgegangene
      trotz des großen Umfanges seines Geschäftes jederzeit die eigenen
      wirtschaftlichen Interessen zurückgestellt hat, wenn es galt, im Dienste
      der Allgemeinheit und des Judentums zu arbeiten. Dem Dank der
      Kultusgemeinde verlieh der 1. Vorsitzende, Herr Isidor Ullmann, noch
      besonderen Ausdruck. Namens des Verbandes Bayerischer Israelitischer
      Gemeinden widmete Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Neumeyer aus München dem
      Verewigten ehrende Worte für sein Wirken innerhalb des Verbandes, dessen
      Rat er seit Bestehen als Mitglied angehört hat. Das Referat für
      Subventionen an Not leidende Gemeinden war seinen Händen anvertraut. Die
      edle Hilfsbereitschaft, die ihn auszeichnete, und |  
    |  die
      jederzeit betätigte Bereitwilligkeit, sich über die Nöte der Hilfe
      suchenden Gemeinden durch eigene Anschauung an Ort und Stelle ein
      zuverlässiges Bild zu machen, stempelten ihn zum unentbehrlichen und
      unersetzlichen Mitarbeiter im Verbande, in dessen Geschichte sein Name mit
      ehernen Lettern eingegraben ist und bei dessen Mitgliedern er ein Denkmal
      unvergänglichen Dankes sich gesetzt hat. Bankdirektor Herrmann aus
      Würzburg brachte die Trauer der Frankenloge um den Freund und Bruder, der
      dem Beamtenrat angehört hatte, zum Ausdruck. Kommerzenrat Brennfleck aus
      Sulzfeld widmete einen ehrenden Nachruf für den Fränkischen
      Weinhändlerverein, Fabrikbesitzer Buchner aus Kitzingen für das
      Handelsgremium seiner Vaterstadt, dessen 2. Vorsitzender der Entschlafene
      nahezu 20 Jahre war. Es sprachen noch Herr Lehrer Bamberger für die
      Israelitischen Schulen und Wohlfahrtseinrichtungen der Gemeinde, des
      Entschlafenen edle und selbstlose Opferbereitschaft rühmend, ferner ein
      Prokurist der Firma für das Personal. Rechtsanwalt Dr. Rosenthal
      (Würzburg) und Bezirksrabbiner Dr. Bamberger (Kissingen) brachten den
      Dank des Israelitischen Kurhospizes und des Israelitischen Kinderheims in
      Bad Kissingen für die vom Entschlafenen betätigte Fürsorge zum
      Ausdruck. Im Namen des konservativen Blocks im Bayerischen Verband nahm
      Oberlehrer Stoll (Würzburg) von dem treuen Freund und Mitarbeiter in tief
      bewegten Worten Abschied und gedachte im Auftrage des Israelitischen
      Lehrervereins für Bayern besonders der wohlwollenden Stellungnahme, die
      Eduard Sonder dem seit Jahrzehnten um Sicherung seiner rechtlichen,
      sozialen und materiellen Stellung ringenden Beamtenstand entgegengebracht
      hat. Auch das Israelitische Lehrerseminar in Würzburg betrauert den
      Verlust eines Freundes und edlen Gönners. Am Grabe klagte noch Herr
      Justizrat Dr. Hommel (Schweinfurt) um den heimgegangenen Freund. Eine
      unabsehbare Menschenmenge formierte sich zum Trauerzuge, der an der
      geöffneten Synagoge vorbeiziehend, durch die Straßen der Stadt nach dem
      benachbarten 
      Rödelsee hinüberpilgerte. Am Fuße des idyllisch gelegenen
      Schwanberges, der traumverloren in die sonnige Herbstlandschaft
      hinausblickte, wurden die sterblichen Überreste in die kühle Erde
      gebettet, während der herbstlich bunte Wald auf der nahen Bergeshöhe die
      Farben des Welkens und Vergehens hervorzauberte und die gesegneten Fluren
      der Umgebung das melancholische Lied anstimmten von Reife, Vollendung und
      Heimkehr. J.St.-W." |  
    |  Anzeige
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 8. November
      1926: "Abermals stehen wir tief erschüttert an der Bahre eines unserer
      Besten, des Herrn Eduard Sonder. Der Verblichene gehörte lange
      Zeit unserer Verwaltung und die letzten acht Jahre unserer Vorstandschaft
      an. Sein allzu früh erfolgter Heimgang bedeutet für unsere Verwaltung
      und unsere ganze Gemeinde einen unersetzlichen Verlust. Verband er doch
      mit edler Begeisterung für das Judentum und lebhaftester Anteilnahme an
      allen Fragen der jüdischen Öffentlichkeit die glänzendsten
      Eigenschaften des Geistes und der Seele. Seine rührige Schaffensfreude
      und sein aufopferndes Eintreten für alle Interessen unterer Gemeinde
      gestalteten sein Wirken für dieselbe überaus segensreich. Mit Stolz
      blicken wir auf diesen Mann, der über den Kreis unserer Gemeinde hinaus
      in der großen jüdischen Öffentlichkeit verdienstvoll wirkte und zu
      ihren führenden Persönlichkeiten gehörte. Sein Name ist mit goldenen
      Lettern in die Annalen unserer Gemeinde eingetragen, sein Andenken wird
      segenstiftend in unseren Reihen fortleben. Die Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Kitzingen."
 |   90. Geburtstag von Judith Adler geb. Bamberger, Witwe des
verstorbenen Rabbiners Immanuel Adler (1926)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 8. November
      1926: "Kitzingen. Am 8. Tage des Hüttenfestes, dem so genannten
      Schlussfeste (30. September) beging Frau Rabbiner Judith Adler mit Gottes
      Gnade ihren 90. Geburtstag. Als Tochter des heute noch viel genannten und
      berühmten Rabbiners S.B. Bamberger seinerzeit in Würzburg und Gattin des
      verstorbenen, über 40 Jahre dahier amtierenden, gütigen Rabbiners
      Immanuel Adler, ging durch ihr ganzes bisheriges Leben ein tiefsinniger
      Zug von edler Frömmigkeit, der sich besonders auf dem Gebiete der
      Menschenliebe und Wohltätigkeit auswirkte. Heute noch, in ihrem hohen
      Alter, ist die verehrungswürdige Jubilarin peinlichst bestrebt, den
      Gesetzen ihrer Religion getreu zu leben und Wohltätigkeit zu üben ist
      ihr zur zweiten Natur geworden. Darum nahm die ganze Kultusgemeinde und
      noch eigens das verehrliche Distriktsrabbinat, die Kultusverwaltung, sowie
      der israelitische Frauenverein regesten Anteil, die Feier zu einer
      erhebenden zu gestalten. Möge der himmlische Vater die allseits beliebte
      Jubilarin weiterhin in seinen Schutz nehmen, auf dass sie in gleicher
      körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische noch viele Freunde erlebe
      an Enkel- und Urenkelkindern und an ihrer treu ergebenen Gemeinde." Anmerkung: Judith Adler, geboren 1836 in Wiesenbronn, starb 1931
      in Kitzingen
 |   Zum Tod von Benjamin Stern (1926)
 
  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 8. November
      1926: "Kitzingen. Die Beerdigung des Privatiers Herrn Benjamin Stern
      gestaltete sich zu einer imposanten Kundgebung der Trauer. Das
      Trauergefolge setzte sich aus einer schier unübersehbaren Menge aus allen
      Kreisen der hiesigen Bevölkerung zusammen, die von hier und auswärts
      gekommen waren, um dem allseitig hoch geschätzten Manne die letzte Ehre
      zu erweisen. In seiner Trauerrede entwarf Herr Bezirksrabbiner Dr.
      Wohlgemuth ein Bild des Entschlafenen. In Anlehnung an die
      charakteristischen Wesenszüge, die die Bibel an Noah hervorhebt,
      schilderte er, wie Benjamin Stern vor allem ein Mann in des Wortes
      prägnantestes Bedeutung gewesen sei, eine Persönlichkeit mit starkem
      Willen, großer Tatkraft und unerschütterlicher Überzeugungstreue. Diese
      Eigenschaften bewirkten es, dass ihm bald die Führerrolle in der
      Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde zufiel, der er mit ganzem
      Herzen, ganzer Seele und ganzem Vermögen diente. Sein Name ist unlösbar
      mit der Geschichte der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde verknüpft.
      In Anerkennung der großen verdienste, die er sich um Werden und Wachsen
      der Gemeinde erwarb, errichtete dies anlässlich seines 25jährigen
      Vorstandsjubiläums eine Benjamin-Stern’sche-Jubiläumsstiftung zur
      Ausbildung von israelitischen Lehrern und ernannte ihn ferner zum
      Ehrenvorstand der Israelitischen Kultusgemeinde. Der Redner schilderte
      weiterhin die tiefe Religiosität und Wohltätigkeit des Verklärten.
      Seine Wohltätigkeit machte keinen Unterschied zwischen Glaubensgenossen
      und Andersgläubigen. Im Jahre 1914 errichtete er in Gemeinschaft mit
      seinem Bruder, Herrn Siegmund Stern, zum Andenken an seine Eltern die Hirsch-
      und Helene-Stern’sche Armenstiftung beim Stadtmagistrat Kitzingen
      und bestimmte, dass die Zinsen zur Hälfte christlichen und zur Hälfte
      israelitischen Armen zufallen sollen. Benjamin Stern war ferner ein
      aufrichtiger Mensch, ein Kaufmann von größter Zuverlässigkeit und
      Redlichkeit, und die von ihm seit dem Jahre 1876 im Verein mit seinem
      Bruder geleitete Firma verdankte ihre Blüte diesen strengen Grundsätzen.
      Er befolgte in seinem kaufmännischen leben die strengen ethischen
      Forderungen, die das israelitische Schrifttum aufstellt. – Herr J.
      Ullmann, der erste Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde, sprach
      sodann im Namen der Verwaltung der Kultusgemeinde dem hoch verdienten
      Ehrenvorstand, mit dem er 25 Jahre in der Verwaltung zusammen gearbeitet
      habe, heißen Dank aus. Seine vortrefflichen Eigenschaften sichern ihm ein
      ewiges Gedenken in den Annalen der Gemeinde. Im Namen der Frankenloge
      widmete Herr Bankier Hermann aus Würzburg dem treuen Logenbruder
      herzliche Worte des Gedenkens und Abschiedes. Herr Religionslehrer und
      Kantor Bamberger sprach sodann tief gefühlten Dank aus für das, was
      Benjamin Stern für die Schule geleistet hat. Der Leichenzug machte einen
      Umweg, um die sterbliche Hülle Benjamin Sterns noch einmal an der
      Synagoge vorüberziehen zu lassen, der seine Liebe und ein großer Teil
      seiner Lebenskraft geholten haben. Als der Trauerzug sich an dem
      Gotteshaus vorüberbewegte, dessen Tore weit geöffnet waren, da war es,
      als grüßten die Säulen der Synagoge noch einmal den Mann, der das
      Gotteshaus so sehr geliebt, und alle Teilnehmer des Trauergefolges waren
      tief erschüttert. Als sich auf dem israelitischen Bezirksfriedhof in 
      Rödelsee der Grabhügel über Benjamin Sterns irdischer Hülle wölbte,
      hatten wir einen Mann zu Grabe getragen, der zu den Besten der Stadt
      Kitzingen gehörte." |  
    |  Anzeige
      in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 8. November
      1926: "Nachruf. Tief erschüttert beklagen wir den Heimgang des
      Ehrenvorstandes unserer Gemeinde Herrn Benjamin Stern. In mehr als
      dreißigjähriger Tätigkeit als erster Vorstand unserer Kultusgemeinde
      hat er sich unvergängliche Verdienste um dieselbe erworben. Von heißer
      Liebe zum Judentum getragen, von unermüdlicher Tatkraft beseelt, mit den
      edelsten Eigenschaften des Herzens und Charakters geziert, drückte er der
      Verwaltung unserer Gemeinde den Stempel seines Wesens auf. Sein Name ist
      unlösbar verknüpft mit der Geschichte unserer Gemeinde und sein Andenken
      wird in unserer Mitte niemals erlöschen. Die Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Kitzingen."
 |      Zum Tod von Emma Fromm
(1927)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September
      1927: |   Zum Tod von Jettchen Schönfärber geb. Hamburger
(1931)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juli 1931: "Kitzingen am
      Main, 25. Juni (1931). Am 18. Juni (3. Tammus) verschied nach längerem,
      schweren leiden Frau Jettchen Schönfärber geb. Hamburger im 64.
      Lebensjahre. Mit ihr ist eine wahre wackere Frau dahingegangen, wie sie
      heute leider immer seltener werden. Wer sie beim Gebete beobachtete,
      konnte ihre wahre Frömmigkeit erkennen. Synagoge und Familie waren ihre
      Heimstätten. Ihr Glück suchte und fand sie nur im Kreise ihrer Familie.
      Den Armen und Dürftigen war sie eine edle Wohltäterin und ihr Wirken auf
      dem Gebiete wahrhafter Wohltätigkeit war geradezu vorbildlich. In ihrer
      großen Bescheidenheit hatte sie sich jeden Nachruf verbeten, sodass
      Seiner Ehrwürdigen Herr Bezirksrabbiner Dr. Wohlgemuth – sein Licht
      leuchte – ihr nur den Dank ihrer Familie und Gemeinde aussprechen
      konnte. Die große Beteiligung bei der Überführung und Beerdigung im
      Bezirksfriedhofe in 
      Rödelsee zeigte, welch großer Beliebtheit die
      Entschlafene – sie ruhe in Frieden – sich erfreute. Möge Gott
      ihrem Gatten und Kindern Trost spenden und ihr Verdienst ihnen beistehen. Ihre
      Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli 1931: "Kitzingen,
      2. Juli (1931). Unter überaus großer Beteiligung, wie man sie selten in
      Kitzingen sieht, wurde eine sehr beliebte und angesehene Frau, Jettchen
      Schönfärber am Erew Schabbat (Freitag) zu Grabe getragen. Die
      Verblichene war eine große Wohltäterin. Zahllos sind die Armen und
      Dürftigen, die sie unterstützte. Herr Rabbiner Dr. Wohlgemuth schilderte
      bei der Überführung, wie groß die Bescheidenheit der lieben
      verblichenen war, sie hatte sich sogar verbeten, dass nach ihrem Ableben
      eine Rede gehalten wird, denn sie wollte kein Lob. Er schilderte ferner
      ihre große Frömmigkeit, wie sie eine wackere Frau war, und wie sie ihre
      Töchter und Söhne zu sittlich und glaubensstarken Menschen erzogen
      hatte. Sie kannte zur zwei Stätten, das Gotteshaus und ihr Familienhaus.
      Wie sie ihr schweres Leiden mit Geduld und Gottvertrauen ertrug. Wusste
      sie einen Kranken oder war eine Tote in der Stadt, so eilte sie immer
      hinzu, um keine Mizwa zu versäumen. Ein Jahr vor ihrem Ableben konnte sie
      noch die Freude erleben, ihre Tochter und Sohn unter die Chuppoh zu
      führen (sc. beide haben geheiratet). Herr Rabbiner Dr. Wohlgemuth sprach
      ihr noch den Dank der Gemeinde Kitzingen aus für alle ihre edlen
      Leistungen. Die Verblichene war beim Ausschuss des Israelitischen
      Frauenvereins. Wir werden ihr alle ein ewiges Andenken bewahren." |     Zum Tod von Heinrich Stern (1933)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar
      1933: |     Auszeichnung für Hermann Schönfärber und den
Toraschreiber Oppenheimer (1933)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. März
      1933: |   
Verlobungsanzeige
von Senta Hahn und Adolf Fiebermann (1934)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 3. Mai 1934: "Gott sei gepriesen. Senta Hahn - Adolf Fiebermann.
      Verlobte.
 Kitzingen am Main - Frankfurt am Main, Rückertstraße 47 zuhause 12./13.
      Mai.
 Mai 1934."
 |   40-jähriges Jubiläum von Isidor Ullmann als
Verwaltungsmitglied in der Gemeinde (1934)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember 1933: |  
    |  |  
    |  Artikel
      in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Januar
      1934: "40jähriges Jubiläum des Herrn Isidor Ullmann in Kitzingen. Am
      1. Januar 1934 konnte Herr Großkaufmann Isidor Ullmann von Kitzingen auf
      eine 40jährige ununterbrochene Amtstätigkeit in der Verwaltung der
      israelitischen Kultusgemeinde Kitzingen, seiner Heimatgemeinde
      zurückblicken. Nachdem er sich zuerst 15 Jahre als Kassier betätigte,
      war er anschließend 13 Jahre lang Kollegiumsmitglied und bekleidet seit
      1921 das Amt des 1. Vorstandes. Seiner Rührigkeit verdankt die Gemeinde
      eine Reihe gemeinnütziger Einrichtungen und die Verschönerung der
      Synagoge. Sein Ansehen in der israelitischen Gemeinde sowie in der ganzen
      Stadt hat auch durch die Umwälzung nicht gelitten. Obwohl Herr Ullmann
      sich jede Ehrung verbeten hatte, ließ es sich die Kultusverwaltung nicht
      nehmen, am 24. Dezember eine kleine interne Feier im Sitzungssaal der
      Gemeinde zu veranstalten. Herr Bezirksrabbiner Dr. Wohlgemuth feierte in
      einer Festrede Herrn Ullmann als wahren Parnes und Manhig der Gemeinde.
      Herr Kultusvorstand Gerst würdigte namens der Verwaltung des Jubilars
      Verdienste. Herr Ignatz Feldhahn sprach zum Freunde für die
      Gemeindemitglieder, Herr Max Stein als Kassier, Herr Bernhard Sonder im
      Auftrag der Bezirksvorstandschaft, Herr Kantor Bamberger für Synagoge und
      Chor und Herr Hauptlehrer Heippert für die israelitische Volksschule.
      Herr Ullmann dankte jedem einzelnen für die ihm gezollten Worte und
      betonte, dass er jederzeit bemüht war, seine Pflicht zu erfüllen, indem
      Verantwortungsgefühl für die Gemeinde das Beste zu leiten." |    Zum Tod von Hermann Schönfärber (1934)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1934:
      "Kitzingen, 15. Juni (1934). Am 1. Tammus (14. Juni 1934)
      hauchte Hermann Schönfärber seine reine Seele aus. Er entstammte
      einer frommen Familie und es war seine größte Freude, zu sehen, dass
      alle seine Kinder in seinen Fußstapfen wandelten und als gute Jehudim die
      Familientradition weiterführten. Den Freuden dieses Lebens ganz
      abgewendet, betätigte sich der Verblichene in Tora, Gottesdienst
      und Wohltätigkeit und fand er darin in seiner ihm vor genau drei
      Jahren im Tode vorausgegangenen Gattin (s.o. zu Jettchen Schönfärber
      geb. Hamburger) eine treue Helferin. Lange Jahre wirkte er segensreich
      als 1. Vorstand der Chewra Torat Emet in Kitzingen und als
      ebensolcher der Chewra Kadischa der Bruderschaft des
      Begräbnisortes 
      Rödelsee. Auf Grund seiner großen Verdienste verlieh ihm
      Herr Rabbiner Dr. Wohlgemuth schon vor einigen Jahren den Chower-Titel,
      den er wohlverdient hatte. Am Grabe entwarf Herr Lehrer Bamberger ein
      Lebensbild des Heimgegangenen und dankte auch im Auftrage der Chewroth
      (sc. die oben genannten Vereine). Tief ergriffen nahm noch der älteste
      Sohn des Verschiedenen, Herr Jakob Schönfärber Abschied vom guten Vater.
      Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens". |   
   Verlobungsanzeige
von Stefi Neumann und Dr. Ferdinand Lebermann (1934)
 Anmerkung (Quelle: Strätz, Biographisches Handbuch I S. 332): Dr. Ferdinand
Lebermann (geb. 1899 in Würzburg) war im Ersten Weltkrieg Kriegsteilnehmer (Unteroffizier);
er eröffnete um 1930 eine Arztpraxis in Würzburg (Haugerring 17); nach dem
Berufsverbot in der NS-Zeit nahm er sich am 7. Oktober 1938 das Leben; seine
Frau Stefanie (Stefie, geb. 1909 in Kitzingen) wurde von Frankfurt aus
deportiert und ist umgekommen.
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 20. Dezember 1934: "Statt Karten. Stefi Neumann - Dr. Ferdinand Lebermann. Facharzt. Verlobte.
 Kitzingen Wörthstraße 6 - Würzburg Amalienstraße 2. Dezember
      1934."
 |   Zum Tod von Raphael Kahn - Mainstockheim - Kitzingen
(1937)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Februar 1937: "Mainstockheim
      (Unterfranken), 20. Februar. Im Altersheim zu Würzburg starb am Sonntag,
      den 14. Februar, der hierorts geborene Raphael Kahn im Alter von 60
      Jahren. Ein Sohn des einstigen, hiesigen Kultusvorstandes Gerson Kahn -
      seligen Andenkens - setzte er die frommen Traditionen des Elternhauses im
      ganzen Leben in die Tat um. Auf seinen weiten Reisen als Weinhändler war
      er als frommer Jehudi in allen Großstädten, die er berührte, hoch
      geschätzt. Ständig Worte der Tora auf den Lippen, mahnend und anregend,
      lehrte er noch mehr durch sein Beispiel und Opfer. In Kitzingen, wo
      er sich niedergelassen hatte, gehörte er zu den ersten und eifrigsten
      Förderern des Toralernens unter der Jugend durch Gründung des Chinuch
      Neorim dortselbst. Bei der im altehrwürdigen Friedhof zu Rödelsee
      stattgehabten Beerdigung schilderte Lehrer Bamberger, Kitzingen, in
      sinniger Anlehnung an die laufende Sidrot (Wochenabschnitt der Tora) die
      guten Taten des Heimgegangenen und Herr Lehrer Lomnitz, Mainz, dankte im
      Namen der Familie. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |  Gemeindevorsteher Gustav Lauber emigriert in die USA (1938)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juli 1938.
      "Kitzingen, 18. Juli (1938). In diesen Tagen verlässt Herr Gustav
      Lauber unsere Gemeinde, um zu seinen Kindern nach USA zu ziehen. Fast 30
      Jahre war Herr Lauber Mitglied des Gemeindekollegiums, fast zehn Jahre
      Mitglied des Vorstandes. Als Herr Lauber das Amt des ersten Vorsitzenden
      unserer Gemeinde anfangs dieses Jahres niederlegen musste, um seine
      Auswanderung vorzubereiten, verlieh ihm der einstimmige Beschluss der
      Generalversammlung und das einmütige Vertrauen der ganzen Gemeinde den
      Titel des Ehrenvorsitzenden. - In den vielen segensreichen Jahren seines
      Wirkens wandte Herr Lauber jedem Mitglied unserer Gemeinde sein
      liebevolles Herz zu und nahm sich besonders der Armen an. Seine Devise bei
      allen Amtshandlungen war es, als Vorstand einer orthodoxen Gemeinde zu
      handeln. So gelang es ihm auch in unermüdlicher Beharrlichkeit, die
      Erhaltung des hiesigen Rabbinates durchzusetzen. - Der Dank unserer ganzen
      Gemeinde begleitet Herrn Lauber in seine neue Heimat." |    
 Kleinere Berichte aus dem
Gemeindeleben
 Gedächtnisfeier für den Lehrer von Distrikt-Rabbiner
Adlers (Seligmann Bär Bamberger in Würzburg) 1878
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Dezember 1878:
      "Kitzingen, 8. Dezember (1878). Heute Vormittag hielt Herr
      Distrikts-Rabbiner Adler in hiesiger Synagoge eine Gedächtnisrede für
      seinen verewigten Lehrer und Schwiegervater, den Herrn, den Gelehrten
      der Heiligen Gemeinde Würzburg - das Andenken an den Gerechten ist zum
      Segen -, zu welcher Freunde und Verehrer des Verewigten auch aus der
      Umgegend sich zahlreich eingefunden hatten. Nach den einleitenden Worten, dass, nachdem in vielen und großen Gemeinden
      Gedächtnisreden gehalten wurden, auch er sich verpflichtet fühle, den
      entgegenstehenden Rücksichten zuwider, besonders als Rabbiner des
      Distrikts, in dessen Mitte die Wiege des großen Dahingeschiedenen
      gestanden und dessen segensvolles Wirken begonnen, ebenfalls eine
      Gedächtnisfeier zu veranstalten, wählte er entsprechend der Lehrer
      unserer Weisen ... den Text auf den Klageliedern Jeremias 'gefallen ist
      die Krone von unserem Haupte usw.' (Klagelieder 5,16) und setzte
      auseinander, wie am zweiten Sukkottage unserem Haupte die drei Kronen der
      Tora, des Priestertums und der Herrschaft entfallen seien...*
 
 der mit vielen hebräischen Zitaten durchsetzte Text wird hier nicht
      vollständig wiedergegeben - Interessenten bitte den Originalabschnitt
      einsehen.
 |  
    |   
 *Anmerkung: Rabbiner Seligmann Bär Bamberger starb unerwartet im Herbst
      des Jahres 1878 während des Gottesdienstes am zweiten Tag des
      Laubhüttenfestes (13. Oktober 1878). Bericht seines Sohnes Nathan:
      "Gerade als der vierte zur Thora aufgerufen wurde und seinen
      Segensspruch beendet hatte, entfiel das Gebetbuch seinen Händen und in
      Gegenwart der zahlreich versammelten Gemeinde hauchte er seine teure Seele
      im Gotteshaus aus". Seligmann Bär Bamberger
 |   Distrikts-Rabbiner Adler setzt sich für die
Einhaltung der Sabbatruhe der Soldaten ein (1886)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. September 1886:
      "Kitzingen am Main. Den diesjährigen Rekruten des hiesigen
      Landwehr-Bezirks wurde der Befehl erteilt, am Samstag den 6. November
      laufenden Jahres, morgens 5 Uhr hier zu erscheinen, um gemeinsam per Bahn
      in ihre Garnison einzurücken. Herr Distriktsrabbiner Adler dahier wandte
      sich deshalb an das Königliche Landwehr-Bezirks-Kommando mit der Bitte,
      den Rekruten israelitischer Religion zu gestatten, am Freitag den 5.
      November direkt in ihre Garnisonsstadt einrücken zu dürfen, da das
      Religionsgesetz dem Israeliten verbietet, am Sabbat per Wagen oder
      Eisenbahn zu fahren. Diese Bitte wurde bereitwilligst unter der Bedingung
      gewährt, dass diejenigen Rekruten israelitischer Religion, welche von der
      Erlaubnis Gebrauch machen wollen, sich beim Bezirksfeldwebel persönlich
      melden, damit in der betreffenden Listen der Vermerk des direkten
      Einrückens gemacht werden kann. Dieser Fall zeigt wiederum, wie gern die
      Militärbehörden in Bayern, wenn es möglich ist, auf Wahrung unseres
      heiligen Religionsgesetzes Rücksicht nehmen." |     Anlässlich der 19. Hauptversammlung des Kanalvereins - Kronprinz Ludwig von
Bayern trifft mit Rabbiner Adler zusammen (1909)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Kitzingen, 7. Juni (1909). Gelegentlich der XIX.
      Hauptversammlung des Kanalvereins, welche am 6. Juni hier stattfand,
      weilte auch der Protektor desselben, der Kronprinz Ludwig von Bayern,
      einige Tage hier. Bei der Vorstellung der Geistlichen und Behörden
      hiesiger Stadt hatte auch Herr Rabbiner Adler die Ehre, Seiner
      Königlichen Hoheit vorgestellt zu werden, welche sich angelegentlichst
      nach der Größe der hiesigen Kultusgemeinde erkundigte. Als Her Rabbiner
      Adler dieselbe nach der Seelenzahl angab, erwiderte Prinz Ludwig: 'Die
      Israeliten pflegen doch sonst die Größe der Gemeinden nach Familien zu
      zählen!' worauf auch hierüber Herr Rabbiner Adler Bescheid erteilte,
      sowie auch über die weitere Frage des Prinzen über die Größe des
      ganzen Distriktes, welcher dem Herrn Rabbiner untersteht. Außerdem wurden
      noch vorgestellt Herr Kultusvorstand Benjamin Stern in seiner Eigenschaft
      als Mitglied des Hauptausschusses des hiesigen Kanalverein-Komitees, dann
      die Herren Kultusvorsteher Albus Ruh und Eisenhändler Siegmund Stern als
      Mitglieder des Gemeindekollegiums (Stadtverordnete). Für alle hatte Prinz
      Ludwig einige freundliche Worte. S." |    Vorboten der NS-Zeit (1922)
 
  
    |  Artikel
      in der CV-Zeitung (Zeitschrift des Central-Vereins) vom 16. November 1922:
      "Die völkische Hetze im Maindreieck. Im Maindreieck der Gegend von Kitzingen,
      Marktbreit und Kleinlangheim,
      grassiert die völkische Hetze zurzeit besonders heftig. Wir erhalten aus
      Kleinlangheim den Bericht über eine sozialdemokratische Versammlung, in
      dem es u.a. heißt. Zu dieser Versammlung war auch der Stoßtrupp der
      Hakenkreuzler und als Wortführer war der Zahnarzt Dr. Hellmuth aus
      Marktbreit erschienen. Dieser Herr hielt sich besonders lange damit auf,
      den ermordeten Minister Dr. Rathenau zu beschimpfen. Derartiges kann sich
      diese Sorte von Leuten nur in Bayern leisten, wo ja das Schutzgesetz nicht
      existiert. Die Bemühungen der Reichsregierung, politische Attentate zu
      verhindern, werden wohl illusorisch sein, solange derartige Hetzen
      ungestraft in Volksversammlungen gehalten werden dürfen. Ein Vorschlag
      des Hetzredners ging dahin, den Juden das Geld abzunehmen und damit die
      Kriegsschulden zu bezahlen. Derartiges erlebt man hier fast alltäglich.
      Frau Ellen Arendt reist von Dorf zu Dorf, um ihre giftige Saat auszustreuen
      und als die einzig Schuldigen am Elend der Gegenwart die Regierung und die
      Republik zu bezeichnen. Man muss fürchten, dass in Bayern der Regierung
      die Erleuchtung erst kommt, wenn es zu spät ist." |        Gemeindewahlen (1935)
 
  
    |  Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom
      15. Februar 1936: "Kitzingen, am 31. Dezember 1935, fand die
      Gemeindewahl statt. 1. Vorstand wurde Herr Gustav Lauber, der bereits 28
      Jahre der Verwaltung angehört. Zum 2. Vorstand wurde Herr Fritz Sonder,
      Gründer des Wohlfahrtsamtes gewählt. Die Wahl des 3. Vorstandes fiel auf
      Herrn Oskar Hahn. Die Stelle eines Gemeindekassiers übernahm Herr
      Siegfried Stiebel. Als Gemeindekollegiumsmitglieder wurden gewählt:
      Emanuel Katzmann, Moritz Klugmann, Ignaz Heidingsfelder, Benno
      Frankenberger und Albert Rothstein, außerdem noch drei Ersatzmänner. Die
      Versammlung sprach dem bisherigen 1. Vorstand, Herrn Isidor Ullmann, der
      seit 43 Jahren der Verwaltung angehörte, davon 18 Jahre als 1. Vorstand,
      ihren Dank aus. Zum Zeichen der Verehrung wurde Herr Ullmann einstimmig
      als Ehrenvorstand ernannt und mit einer künstlerisch ausgeführten
      Ehrenurkunde bedacht. Herr Kantor Bamberger hob noch hervor, dass Herr
      Ullmann sich immer bemühte, den religiösen Charakter der Gemeinde zu
      wahren." |    Ergebnis der Gemeindewahlen und weitere Mitteilungen
(1936)
 
  
    |  Artikel
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Februar
      1936: |    
 
 Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und weitere Dokumente
 Anzeige
des Tuch- und Modewarengeschäftes Bernhard Scheidt (1867)
 
  
    |  Anzeige
      in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 25. Juni
      1867: |    
 Anzeigen
des Tuch-, Modewaren- und Konfektionsgeschäftes Wolf Scheidt (1872 / 1874)
 
  
    |  Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
      vom 23. Januar 1872: "Für mein Tuch-, Modewaren- und
      Konfektions-Geschäft suche unter günstigen Bedingungen einen Lehrling.
      Sabbat und Feiertage ist das Geschäft geschlossen. Wolf Scheidt, Kitzingen". |  
    |  |  
    |  Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
      vom 11. August 1874: "Ich suche für mein Tuch-, Modewaren- und
      Konfektions-Geschäft einen Lehrling mit den nötigen
      Vorkenntnissen. Kost und Logis im Hause. Samstag geschlossen. Wolf Scheidt in Kitzingen am Main".
 |   Anzeige des Konditors B. Frankenberger
(1898)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September
      1898: |       Anzeige der Weingroßhandlung L. Dallheimer
(1901)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar
      1901: |   Anzeige der Öl- und Fettfabrik B. Mayer Sohn
(1901)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. April
      1901: |       Anzeige der Restauration A. Gerst
(1902)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. August
      1902: |     Anzeige
von B. Lauber Witwe (1902)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 23. Dezember 1902: "Ein religiöses, in der Hausarbeit erfahrenes
 Mädchen
 zu kleiner Familie p. Mitte Januar gesucht. Näheres
 B. Lauter Witwe, Kitzingen am Main."
 |     Anzeige
der Kitzinger Effekten- und Wechselbank Bernhard Scheidt und Sohn (1903)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 10. August 1903: "Wir suchen unter günstigen Bedingungen
 zwei Lehrlinge
 zum Eintritt per 1. September. Büros Samstag und Feiertage
      geschlossen.
 Kitzinger Effekten- und Wechselbank,
 Bernhard Scheidt und Sohn, Kitzingen am Main."
 |   Anzeige
der Wein- und Getreide-Großhandlung N. Gerst & Sohn (1903)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 11. November 1903: "Lehrling, von guter Familie und Schulbildung gesucht. Samstags und Feiertage
      geschlossen.
 N. Gerst & Sohn, Wein- und Getreide-Großhandlung, Kitzingen am
      Main."
 |     Anzeige von Louis Frank (1904)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März
      1904: |      Anzeige
des Bäckermeisters J. Eisemann (1906)
 
  
    |  Anzeige
      im "Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt" vom 29. Juni
      1906: |   Anzeige
des Bäckermeisters Josef Sichel (1912)
 
  
    |  Anzeige
      im "Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt" vom 26. Juli
      1912: |    Anzeige der Weingroßhandlung M. Lustig & Co.
(1928)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. November
      1928: |        Verlobungsanzeige
von Gustel Eschwege und Fredi Lustig (1936)
 
  
    |  Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
      vom 20. August 1936:  "Gott sei gepriesen. Gustel Eschwege - Fredi Lustig. Verlobte.
 Fulda  -  Siegburg Holzgasse
      32  -
 Kitzingen  -  Frankfurt am Main Schwanenstr.
      12".
 |          Nach
der Emigration: Verlobungsanzeige von Margot Liebenstein und Max Wolf (1944)
 
  
    |  Anzeige
      in der Zeitschrift "Der Aufbau" vom 11. Februar 1944: "Margot
      Liebenstein - Max Wolf. Engaged February 6, 1944. 680 West End Av.  formerly Kitzingen/Main
 224 E. Tremont Av., formerly Seibersbach bei Bingen am
      Rhein".
 |     
 Briefe und Karten jüdischer
Gewerbebetriebe
 (aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim /
Ries)
     
       
       
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