Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wilhermsdorf (Kreis Fürth)
Jüdische Geschichte / Synagoge

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Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)     
    
In Wilhermsdorf bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 15./16. Jahrhunderts zurück. Der älteste Grabstein auf dem Friedhof datierte nach einer Erinnerung aus dem Jahr 1842 auf das Jahr 1452. In einem Salbuch (Güterverzeichnis) von 1568 wird bereits eine jüdische Gemeinde mit Synagoge (Judenschule) und einem Friedhof genannt. 
   
Wilhermsdorf Druck 010.jpg (115060 Byte)Zwischen 1669 und 1690 sowie 1712 und 1739 bestand in Wilhermsdorf jeweils eine jüdische Druckerei, die sich auf die Produktion von hebräischen und jiddischen Schriften spezialisiert hatte.  Im erstgenannten Zeitraum betrieb Isaak ben Jehuda Löb Kohn aus Prag die Druckerei. Er hatte zunächst einige Jahre in Sulzbach Bücher gedruckt. 1712 richtete Israel ben Meir aus Prag mit Erlaubnis des Grafen Philipp Ernst von Hohenlohe eine Druckerei ein. Freilich musste er sie wegen Kapitalmangel an den hohenlohischen Hoffaktor Rabbi Zwi Hirsch ben Chajim aus Fürth verkaufen. Unter den in Wilhermsdorf gedruckten Werken sind Bücher und Broschüren zu Themen der Theologie, Kabbalistik, Ethik, Medizin, Grammatiken, Poesie, Medizin und Kalender. Dazu erschienen Werke von Akiba Bär, Jedidja ben Mosche Galante, Salomon Schneior II und Isaak Auerbach. Die Abbildung links zeigt die Titelseite des "Jefe Toar - Wajikra Raba" von Samuel ben Isaac Yafe Ashkenazi, gedruckt 1714 in Wilhermsdorf durch Zwi Hirsch ben Chaim aus Fürth. Insgesamt wurden in Wilhermsdorf mindestens 170 Werke gedruckt (nach der Zusammenstellung bei Rosenfeld s. Lit.).  
   
Mit der Gemeindeordnung von 1735 wurden auch Bestimmungen für die jüdischen Einwohner festgeschrieben. Geregelt wurde beispielsweise die Verpflichtung, dass Juden an Sonn- und christlichen Feiertagen im Ort Wache zu stehen hatten oder dass sie auch bei gemeinnützigen Arbeiten wie dem Straßenbau mitzuwirken hatten. An christlichen Feiertagen durften Juden keiner Gewerbetätigkeit nachgehen. 1742 lebten etwa 20 jüdische Familien am Ort. Ihnen gehörten zehn Häuser. 1771 werden als jüdische Hausbesitzer genannt: Mathes Löw, Moses Diedenhöffer, David Lemmelein, Wolff Glotzer und Moses Betz.  Die jüdischen Familien lebten zunächst vor allem vom Handel mit Vieh und Waren aller Art. Im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche Gewerbebetriebe dazu. Bekannt war vor allem die 1881 gegründete Pinselfabrik Michelsohn & Keiner. Von 1892 bis 1912 wirkte am Ort der jüdische Arzt Dr. Felix Frei.
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner Wilhermsdorf wie folgt: 1809/10 189 jüdische Einwohner (16,9 % von insgesamt 1.117 Einwohnern), 1811/12 Höchstzahl von 226 (20,0 % von insgesamt 1.130), 1837 210 (16,2 % von 1.300), 1867 180 (13,7 % von 1.313), 1880 119 (8,8 % von 1.351), 1894 106 (in 28 Familien), 1900 81 (5,8 % von 1.398), 1910 65 (3,4 % von 1.419).  
  
An Einrichtungen waren eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Volksschule (von 1823 bis 1923, danach Religionsschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof vorhanden. Die Gemeinde war dem Bezirksrabbinat Fürth zugeteilt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer (Elementar- bzw. Religionslehrer) angestellt, der teilweise  zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Im 19. Jahrhundert wirkte u.a. Heß Heiligenbrunn. Er war von 1825 bis 1870 als Elementarlehrer in der Gemeinde tätig (Nachruf zu seinem Tod 1879 s.u.). Seine Nachfolger war vermutlich Baruch Frei (geb. 1843; unterrichtete zeitweise auch in Langenzenn), der 1907 gest. nach 36-jährigem Wirken in Wilhermsdorf verstorben ist und auf dem jüdischen Friedhof der Gemeinde beigesetzt wurde. 1894 hatte Frei 18 Kinder an der Israelitischen Volksschule zu unterrichten). Zeitweise hatte die Gemeinde auch zwei Kultbeamte: neben dem Elementarlehrer noch einen Vorbeter/Schächter. Die jüdische Volksschule wurde 1923 geschlossen, danach bestand noch eine Religionsschule mit den Lehrern Jacob Blum (bis 1927), Lazar Bernstein (1928-) und Heinrich Liebermann.   
 
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1871/1885 Mathias Neu, um 1894 M. Spalter und A. Ehrenbacher.
  
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Justin Gottlieb (geb. 25.12.1893 in Wilhermsdorf, vor 1914 in Nürnberg wohnhaft, gef. 10.5.1915).  
  
An jüdischen Vereinen wird im Verzeichnis 1932 der Jüdische Frauenverein (Heilige Schwesternschaft) genannt (Ziele: Wohlfahrtspflege, Unterstützung Kranker, Bestattungswesen; 1894 unter Leitung von Frau Ansbacher; 1932 unter Leitung von Babette Michelsohn). In den Jahrzehnten zuvor gab es auch einen "Unterstützungsverein für arme jüdische Durchreisende", ein "Krankenpflegeverein Denorin" und einen "Losverein Glück Auf". 
  
Um 1925, als der jüdischen Gemeinde noch 47 Personen angehörten (3,1 % von 1.507), waren die Gemeindevorsteher Heinrich Ehrenbacher und Leopold Neu. Lehrer war zunächst noch Louis Uhlfelder (Lehrer an der jüdischen Schule in Wilhermsdorf bereits seit 1907, vgl. den Artikel von ihm zur jüdischen Geschichte in Wilhermsdorf in den 1780er-Jahren). Uhlfelder verzog 1923 nach Nürnberg, wo er bei Adaß-Isroel, der (orthodoxen) Israelitischen Religionsgesellschaft in Nürnberg als Kultusbeamter angestellt war; er kam zum Unterricht der nur noch wenigen schulpflichtigen jüdischen Kinder jedoch zunächst noch nach Wilhermsdorf (1924/25 zwei Kinder), bis als Lehrer Jacob Blum angestellt war (siehe unten). Der jüdischen Gemeinde Wilhermsdorf waren inzwischen auch die in Markt Erlbach lebenden jüdischen Personen angeschlossen (1925 acht Personen), nachdem die dortigen Gemeinde aufgelöst worden war. 1932 waren die Gemeindevorsteher Justin Neuburger, Leopold Neu. Lehrer und Vorbeter war inzwischen Heinrich Liebermann.  
    
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 verließen auf Grund der ständig zunehmenden Repressalien und der Auswirkungen des wirtschaftlichen Boykotts immer mehr der jüdischen Einwohner Wilhermsdorf. 1933 wurden noch 35 jüdische Einwohner gezählt; im Oktober 1938 waren es nur noch zehn. Die meisten waren nach Fürth oder Nürnberg verzogen, einer in die USA ausgewandert, zwei verstarben in dieser Zeit in ihrem Heimatort. Im Januar 1936 wurde der Viehhändler Gottlieb wegen Beleidigung eines Ortspolizisten für zwei Wochen inhaftiert. am 19. Oktober 1938 drangen vermummte Jugendliche in die jüdischen Wohnungen ein, zerstörten das gesamte Inventar und misshandelten die Bewohner. Auf Grund dieser Vorkommnisse verließen auch diese letzten jüdischen Einwohner fluchtartig den Ort. 
     
Von den in Wilhermsdorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): teilweise fälschlich unter "Wilhelmsdorf" eingetragen): Charlotte Adelsberger geb. Neu (1872), Wilhelm Ansbacher (1884), Julchen Ansbacher (1890), Rosa Braun geb. Asch (1883), Bertha Breslau (1926), Frieda Eichenbronner geb. Neu (1889), Silvia (Sylveria) Eichenbronner geb. Neu (1892), Emma Epstein geb. Kohn (1896), Fanny Erlanger geb. Kohn (1883), Moses Frisch (1887), Frieda Früh geb. Neuburger (1887), Katharina (Kathi) Früh geb. Neu (1864), Justin Goldsticker (1876), Frieda Grünfeld geb. Neuhöfer (1906), Paula Günther geb. Schönfeld (1901), Julius Kohn (1891), Dora Lammfromm geb. Grünbaum (1897, siehe Dokument unten), Rosa Lauchheimer geb. Kohn (1889), Jette Mai geb. Neu (1872), Babette Michelsohn geb. Kohn (1850), Max Michelsohn (1875), Doris Neu geb. Neu (1876), Benno Neuburger (1884), Justin Neuburger (1882), Max Neuburger (1888), Paula Rosenbaum geb. Ansbacher (1882), Justin Rothschild (1882) Betty (Betti) Sämann geb. Neu (1904), David Werner Sämann (1904), Regina Schönberger geb. Kohn (1860), Regina Schönfeld geb. Neu (1867), Selma Walther geb. Kohn (1892), Rosa Wassermann geb. Kohn (1857), Anni Weinstein (1924), Hilda Weinstein geb. Neuhöfer (1877), Frieda Wolf geb. Schönfeld (1893).    
Achtung: in den Listen kommt es immer wieder zu Verwechslungen zwischen Wilhermsdorf und Wilhelmsdorf sowie Wilmersdorf. Auch in obiger Liste ist in einzelnen Fällen eine falsche Zuordnung nicht auszuschließen.    
    
In einem Ehrenhain neben der Spitalkirche Wilhermsdorf wurde ein Gedenkstein mit den Namen von 48 'Opfern des Nazi-Terrors' aufgestellt.
    
   
    
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde                 
     
Allgemeine Berichte          
Darstellungen von J. M. Fuchs aus dem Jahr 1842 zur Geschichte der Juden in Wilhermsdorf 

Wilhermsdorf AZJ 03091842.jpg (62140 Byte)Aus der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 3. September 1842: "Die Ansässigmachung der Juden im Landgerichtsbezirke Cadolzburg ist den ältesten in Mittelfranken beizuzählen. Lange vor der Vertreibung aus Nürnberg wohnten sie in Wilhermsdorf: ein Grabstein gibt das Jahr 1452 an. Demnach wäre diese Gemeinde älter als die Fürther. Wilhermsdorf nimmt durch eine uralte Sage, welche das Eigentum einer sehr lange dort wohnenden Familien geworden ist, die besondere Aufmerksamkeit in Anspruch. Nach derselben wären vor ungefähr 500 Jahren Juden aus Polen eingewandert. Die Geschichte derselben berührt Regensburg. Es gehörte nämlich diese Gemeinde unter das dortige Rabbinat (Anmerkung: Wilhermsdorf ist von Regensburg 30 Stunden entfernt, und gehört gegenwärtig zum Landgerichtsbezirke Markt Erlbach).
 
Wilhermsdorf AZJ 01101842.jpg (212152 Byte)Artikel in der Allgemeinen Zeitung des Judentums von 1. Oktober 1842: Kadolzburg. In Wilhermsdorf (Willihamsdorf) haben nach Wibels Beschreibung 1742 S. 120 vor vielen Jahren her Juden gewohnt und es ist aus einem Saalbuch von Jahre 1568 zu ersehen, dass dieselben bereits vor 150 Jahren eine eigene Schule und Begräbnisstätte gehabt. Auf einem alten Grabstein steht das Jahr von der Erschaffung der Welt (5)212, nach der Christenrechnung 1452. Nach dem zu schließen, wäre die Wilhermsdörfer Gemeinde älter als die Fürther, welche um das Jahr 1528 ihren Anfang genommen (Basler, histor. Lexikon).
Seit 1670 sind verschiedene jüdische Druckereien in Wilhermsdorf angelegt worden. Da das oben erwähnte Saalbuch vom Jahre 1568 die älteste Urkunde ist, so können aus demselben gründliche Notizen erholt werden. Indes ist nicht mit Bestimmtheit angegeben, ob eine Synagoge und ein Begräbnisplatz 150 Jahre zurück existiert haben. Es steht nämlich:
Fol. 18: Dafern Handwerksleut oder Juden darin (in den Häusern) wohnen, da dieselbigen Ihrer Handwerk warten, und ihr Hantierung treiben können. 
Fol. 90: Die Judenschul samt dem dabei Wohnhaus gibt jährlichen zu Zins auf Petri, wann jemand darin wohnt etc. etc.
(Folgen die Abgaben.) Ist sonst aller Arbeit gefreiet, wie andere Judenhäuser, jedoch hilft abladen und jagen. Da aber niemand in der Schule wohnet, müssen die gemeine Judenschaft ds. alles gebe. War vor dem Platz, darauf die Judenschul gebaut, zuvor gegeben und gilt auch noch. 
Der Judenkirchhof gibt jährlich zwei Taler. Item von einem jeden allen Haupt, so allhier gesessen und begraben 1 Gulden Taler. Und von einem fremden zwei. - Item von einem Kinde so unter 3 Jahren 1 Gulden Taler, von einem Fremden 1 ganz. - Item die Juden geben von einem jeden Haupt 1 fund von einem jeden Gulden ihres Vermögens 5 dl. etc. etc.
Schriftliche Urkunden sind bei der Judengemeinde nicht vorhanden. Dagegen hat sich seit undenklichen Zeiten in einer sehr lange in Wilhermsdorf wohnenden Familie folgende mündliche Tradition erhalten: Die ersten Juden seien ungefähr vor 500 Jahren aus Polen nach Wilhermsdorf gekommen, um sich dort anzusiedeln. Schon im Jahre 1510 habe die hiesige Judenschaft, welche einst unter dem Rabbinate Regensburg gestanden, eine Synagoge besessen, das Judenbegräbnis, in welchem sonst auch die Juden zu Brunn, wo jetzt keine mehr zu finden sind, begraben worden, müsse aber noch viel älter sein, da man früher auf einem alten Grabsteine die Zahl 212 gelesen habe. 
Nimmt man nun an, dass nach Angabe des Saalbuches um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Verhältnisse der Wilhelmsdorfer Judenschaft zum Gutsherrn schon vollkommen geregelt waren, und dass jene damals schon Häuser, eine Synagoge und einen Begräbnisplatz besaßen, welche  dem Kaiser gegenüber - schwierigen Vergünstigungen zu erlangen lange Mühe gekostet haben mag, und wenn man damit die mündliche Tradition der Juden vergleicht, so lässt sich unmaßgeblich annehmen, dass die Niederlassung in Wilhermsdorf wirklich schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts erfolgt sei."

       
Aus der jüdischen Geschichte von Wilhermsdorf in den 1780er-Jahren 
"Aus der Zeit der Schutzbriefe. Geschichtliche Erzählung für die reifere Jugend" - von Lehrer Louis Uhlfelder in Wilhermsdorf
(Beitrag von 1914) 
Hinweis: Der Text wird nicht ausgeschrieben - zum Lesen bitte die Textabbildungen anklicken. 
Lehrer Louis Uhlfelder ist 1879 in Weisendorf als Sohn von Jakob Uhlfelder und der Berta geb. Uffenheimer geboren und im Februar 1942 in Nürnberg gestorben. er war seit 1907 als Hauptlehrer an der jüdischen Schule in Wilhermsdorf tätig. Er war verheiratet mit Roda geb. Zeilberger (1890 Ermershausen, umgekommen nach der Deportation nach Izbica 1942). Seit 1923 lebte er in Nürnberg.      

Wilhermsdorf AZJ 20031914.jpg (197452 Byte) Wilhermsdorf AZJ 20031914a.jpg (489377 Byte) Wilhermsdorf AZJ 20031914b.jpg (99135 Byte) Wilhermsdorf AZJ 27031914.jpg (208218 Byte)
Teil I in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" (AZJ) vom 20.3.1914  Teil II in der AZJ 27.3.1914 
       
Wilhermsdorf AZJ 27031914a.jpg (466015 Byte) Wilhermsdorf AZJ 27031914b.jpg (189856 Byte) Wilhermsdorf AZJ 10041914.jpg (296819 Byte) Wilhermsdorf AZJ 10041914a.jpg (436670 Byte)
Teil II Forts. in der AZJ vom 27.3.1914  Teil III in der AZJ vom 10.4.1914 
       
Wilhermsdorf AZJ 10041914b.jpg (311146 Byte) Wilhermsdorf AZJ 17041914.jpg (406747 Byte) Wilhermsdorf AZJ 17041914a.jpg (77794 Byte)  
Teil III Forts. Teil IV in der AZJ vom 17.4.1914   

   
Reisebericht eines jüdischen Religionslehrers, u.a. aus Wilhermsdorf und Markt Erlbach (1846)       

     
Artikel in "Der Israelit des 19. Jahrhunderts" vom 2. August 1846: "Aufzeichnungen eines reisenden Schullehrer. (Fortsetzung.)
(Aus Mittelfranken, im Juli.) Herr Rabbiner Dr. Loewi ist sozusagen wenigstens von deutschen Beruf. Man ist gewohnt, ihn als den Repräsentanten der Reform in Bayern anzusehen. Von seinen freisinnigen Ansichten lässt sich auch erwarten, er werde, zu Macht gelangt, tüchtig Hand anlegen. Noch aber ist von ihm Erhebliches nicht geschehen, denn dass er die alte Synagoge in Fürth von ihrem 100-jährigen Staub befreien und einen erhebenden Gottesdienst darin ein eingerichtet hat, kann doch den Namen einer wesentlichen Reform weder verdienen, noch einen so hohen Ruf begründen, und nur in Fürth bei der totalen Versunkenheit des äußeren Kultus könnte derselbe eine in der Minorität bleibende Opposition hervorrufen, die Rabbiner Loewi in Markt Uhlfeld, seine frühere Stelle nicht gefunden hat, einige Zeloten abgerechnet. Den fünfziger Jahren nahe, von mittlerer untersetzter Größe, von schwärzlichem Teint und mit einem schönen, schon etwas grau werdenden Kopf, in welchem ein paar schwärzlich feuersprühende Augen sitzen, die einem auf den ersten Anblick sagen, dass man einen geistreichen Mann vor sich hat, ist Herr Rabbiner Dr. Loewi eine äußerst liebenswürdige Persönlichkeit. Sein schon in der gewöhnlichen Konversation so wohlklingendes, von allem jüdischen Dialekt völlig freies Organ, obzwar er's liebt zuweilen Hebräisches, ja Jüdisches einzustreuen, seine von schlagendem Witz übersprudelnden und treffenden Bemerkungen in der Unterhaltung sind vermögend, jeden sogleich für sich zu gewinnen. Früher hörte ich schon, dass seine Gegner in Fürth seinen persönlichen Umgang meiden, weil sie fürchten, durch das Liebenswürdige seines Umgangs und seiner Unterhaltung entwaffnet zu werden. Aus einem Gespräche, deren ich mehrere mit demselben zu pflegen die Ehre hatte - hebe ich nur als auffallend hervor, dass er Rabbinerversammlungen wie in Braunschweig und Frankfurt am Main noch nicht für zeitgemäß hält, es habe jeder noch vor seiner Türe zu kehren. Bei der Schulprüfung, welche am anderen Tage mit 10 Werk- und einem Feiertagsschüler vorgenommen wurde, verhielt sich jedoch der Herr Rabbiner mehr passiv und ließ den Lehrer gewähren. Dieser katechisierte, meines Bedünkens, sehr regelrecht über die Allmacht Gottes, eine Frage floss ungezwungen aus der anderen, war bestimmt und fortschreitend und dabei voll Wärme; die Fragen erfolgten rasch und richtig und wurden mit Bibelstellen belegt. Auch in allen übrigen Unterrichtsgegenständen fiel die Prüfung zu aller Zufriedenheit aus. Die erteilten Noten waren glänzend. Die Art und Weise der vor noch nicht langer Zeit errichteten Religions- und deutschen Schule verdient lobende Erwähnung. Als durch die Munifizenz des seligen Maier Kohn und zweckmäßige Gemeindeeinrichtungen ein Schulfond, der die Hälfte einer Lehrerbesoldung deckte, gebildet, die Einstellung eines deutschen Lehrers und die Quieszierung des alten Religionslehrers ermöglicht war, ward auf die bloße Empfehlung des genannten zuständigen Rabbiners Herr Wörnitz angestellt und die Gemeinde verschmähte es, Wahlumtrieben Tür und Tor zu öffnen. Ich sah auch den herrlichen Pokal, welcher die dankbare Gemeinde dem abtretenden alten Lehrer überreicht hatte. Anerkennungen, welche angestellten israelitischen Lehrern werden, gehören zu den Seltenheiten. - Markt Erlbach, eine nur aus zwölf Gliedern bestehende jüdische Gemeinde ist eine sehr wackere Gemeinde und die Söhne des genannten Kohn bilden ihre Säulen. Einer, der Vorstand, ist Gerbermeister, der selbst tüchtig arbeitet und vom Handeln nichts weiß. Die vielfach in neuester Zeit gehörten Vorwürfe bezüglich jüdischer Handwerker, die nicht ganz ohne sind, treffen überhaupt die hiesige Gemeinde nicht. Die hiesige Synagoge aber, ein altes verfallenes Haus, dass im Innern noch die veraltete Einrichtung hat, ist ein fauler Fleck im hiesigen Kultuswesen. Man unterließ alle Veränderungen zwar darum, weil man nach fünf Jahren eine ganz neue Synagoge bauen wollte, aber die fünf Jahre sind demnächst um, und ich hörte nicht, dass Vorkehrungen getroffen sind, das Vorhaben ins Werk zu setzen. Abends beim Sabbatgottesdienste war mir der Genuss, Herrn Rabbiner Loewi vortragen zu hören, wobei die kleine Gemeinde den Chor bildete. Ich sage mit Bedacht der Genuss, denn das ist es. Wie keiner trägt Rabbiner Loewi das Hebräische so wohlklingend, so schmelzend, so erhebens vor. Man muss ihn gehört haben, um in diesem Urteile volle ungeschmeichelte Wahrheit zu finden.
Zum Morgengottesdienste verfügte sich der Rabbiner nach dem eine Stunde entfernten, und seinem Rabbinat gehörenden Wilhermsdorf und es versteht sich von selbst, dass auch ich mich da hin begab, besonders da gepredigt werden sollte. Nachmittags vorher war dort Schulprüfung gewesen, denn hier besteht die eigentümliche Einrichtung, dass die Schule als deutsche Schule früher gleichzeitig mit den christlichen Schulen und später erst bei der Anwesenheit des Rabbiners als Religionsschule nochmals geprüft wird. Eine Wahrnehmung, die ich in einem anderen Kreise so ungern vermisse, und die ich bei allen auf dieser Reise beigewohnten Prüfungen machte, war mir die vielfache Teilnahme der Erwachsenen, und die Freude, die sich auf ihren Gesichtern bei guten Antworten der Kinder malten. Das ist immer ein Zeichen eines guten Sinnes und erwachter Bildung. Nachdem die Schüler, 31 an der Zahl - die Zahl der Feiertagsschüler ist mir nicht mehr bekannt - von ihrem Lehrer Herr Heiligenbronn, einem sehr praktischen und gewandten Schulmanne, examiniert worden und Proben ihres Fleißes abgelegt hatten, knüpfte der Rabbiner eine Unterhaltung mit den Schülern an, die wie zu erwarten, Geist und Gemüt ansprechend war. Mir gefiel insbesondere der Freimut, mit welchem der Examinator über die Vorzüge der jüdischen Religion und die Mission Israels in Gegenwart dreier christlicher Geistlichen sprach. Bei solchen Gelegenheiten möchte ich immer den Gemeinden zurufen: sehet! Wer dient eurer Sache mehr, unser neuer Rabbiner oder jene frommen Leutchen, die besonders im Beisein von Christen weder Mut doch Kraft haben, unserer Sache das Wort zu reden und ein jedes Wort auf der Goldwage wägen möchten aus Furcht, der christliche Beamte möchte es ungnädig vermerken. Bei dem Examinatorium in der hebräischen Sprache ward mehr auf Satzbildung etc. gesehen. Gut, aber schwierig in der Ausführung. Derlei fordert viel Zeit und die ist den vereinigten Religions- und Elementarschulen nur spärlich zugemessen. - Doch treten wir jetzt in die Synagoge. Sie ist für die große Gemeinde (52 Glieder), ziemlich geräumig, mit Subsellien versehen, jedoch ohne Eleganz. Der Vorsänger - dem im Vorbeigehen gesagt - die Gemeinde die Verehelichung respektive die feste Anstellung ohne etwas gegen ihn zu haben, weigert, trägt die Gebete mit etwas dünner Stimme, jedoch wacker und deutlich vor. Die Andächtigen (?) verhalten sich ziemlich stille, jedoch soll dies heute mehr aus Rücksicht der Fall sein. An anderen Tagen soll man vielfach je zwei und zwei miteinander plaudern sehen. Die allerhöchst genehmigte Synagogenordnung soll hier wie in den meisten Gemeinden Mittelfrankens nicht völlige Ausführung finden. Wäre nun der Rabbiner die Kanzel betrat, sang die ganze Gemeinde das ein camochu (vgl. https://templebethor.org/ein-kamocha/ oder https://www.youtube.com/watch?v=vF6ESDagTRk) nach einer bekannten Melodie, was mir so wohl gefiel. Der Rabbiner sagt, es predige sich leichter, wenn ein Gesang vorhergegangen. Natürlich! Man orientiert sich dabei etwas auf der Kanzel, räuspert sich ungehört, legt das Manuskript weniger gesehen zurecht und die dann eintretende Stille imponiert, ist erhebend. Es war eine Homilie über das zweite Kapitel von Ruth (als eine freilich späte Fortsetzung eine vor zwei Jahren gehaltenen über das erste Kapitel bezeichnet) welche ich hören sollte. Das bekanntlich äußerst glückliche Organ des Redners, das er überdies ganz in seiner Gewalt hat, seine graziösen Gestikulationen dabei, der unüberladene und doch gewählte Stil, sowie das rein Praktische, das er aus den vorgelesenen Versen zog, verfehlten ihre Wirkung nicht. Es wäre Luxus, ein Wort der Anerkennung darüber zu sagen. Doch das Schönste und Beste war die schließlich - wie der Redner nachher zu versichern die Güte hatte, ex tempore - angefügte Anrede, in welcher er mit Bezugnahme auf die neuesten Vorgänge in Bayern seine Zuhörer beredt aufforderte, die Vorwürfe, als gehörten wir Juden nur zu den Verzehrern im Staate, tatsächlich zu entkräften, durch Ergreifung und Betreiben bürgerlicher Gewerbe und Beschäftigungen. Die gefährliche Klippe bei der gleichen Ermahnungen, nach keiner Seite zu verletzen konnte nur einem Loewi so vollkommen gelingen. Der übrige Teil des Gottesdienstes verlief in herkömmlicher summender und brummender Weise. Nach dem Gottesdienst war Gemeindeberatung über vorzunehmende Baulichkeiten in der Frauenhalle, wobei die gewöhnlichen Hindernisse Seitens Einzelner erhoben wurden. Aus den hierauf auf der Straße des hübschen Marktfleckens gebildeten Gruppen und die später beobachtete Art, wie sich die hiesigen Juden in den Wirtshäuser zusammen finden, schloss ich, dass man auch hier noch nicht über die Phase hinaus ist, in der die äußeren jüdischen Eigenheiten immer noch nicht geschwunden sind.    In dem Nahen Markt Erlbach ist dies anders. Doch gibt es auch hier gebildete Männer und mehrere treiben sehr ausgebreitete Geschäfte. Hier befand sich früher eine vielbekannte jüdische Druckerei, von der jedoch keine Spur mehr vorhanden ist. - Eine Bemerkung, die ich vielfach auch anderswo schon gemacht, ist, dass sich die Wohnhäuser der Juden auf dem Lande auf den ersten Anblick kenntlich machen. Entweder sie sind noch ruhig, von Fachwerk oder von auffallender Eleganz, modern angestrichen, hinter den Fenstern Vorhänge etc. Einfache saubere Bauernhäuser, bescheidene Wohnungen arbeitender Handwerker erblickt man nicht häufig. - In den beiden genannten Gemeinden ist der Rabbiner Mitvorstand der Gemeinde, welches vieles für und Wider sich hat."    

   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer      
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers, Vorsängers und Schochet (1871) 
 

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 21. Februar 1871: "Erledigte Stelle.
Bei der Israelitischen Kultusgemeinde Markt Wilhermsdorf ist die Stelle eines Elementar- und Religionslehrers, womit auch der Vorsänger- und Schächterdienst verbunden werden soll, in Erledigung gekommen.
Der Gehalt besteht auch 350 fl. fix., Feier Wohnung und wird 250 fl. Nebenverdienste garantiert. 
Gut qualifizierte Bewerber, wollen ihre Gesuche, mit den treffenden Zeugnissen innerhalb 6 Wochen portofrei an die unterfertigte Verwaltung einsenden. 
Die Verwaltung der israelitischen Kultusgemeinde Markt Wilhelmsdorf.  D. Neumark.  Matthias Neu.""     

            
Rätselhafter Tod des Vorsängers (1842)  

Wilhermsdorf AZJ 09041842.jpg (45116 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. April 1842: "In Wilhermsdorf, königlich bayerisches Landgericht Markt Erlbach, hat der Vorsänger und Schächter, in Folge religiöser Schwärmerei, wovon Spuren längst aus seinen Äußerungen zu entnehmen waren, Freitag, den 4. März dieses Jahres, nachdem er in der Synagoge den Abendgottesdienst versehen hatte, in dem Zennflusse sich ersäuft. Herr Dr. Löwi in Fürth hatte sich vergebliche Mühe gegen, diesen Unglücklichen vom Rande des Verderbens abzuführen."

   
Zum Tod des Lehrers Heß Heiligenbrunn (1879)    

Wilhermsdorf Israelit 21051879.jpg (92923 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Mai 1879: "Nachruf! Am 21. Ijar (14. Mai) abends, verschied zu Wilhermsdorf der langjährige und allseits geliebte, seit 9 Jahren pensionierte Lehrer Heß Heiligenbrunn im 84. Lebensjahre. 
Er genoss die Gnade Gottes insofern zum Teil im diesseitigen Leben, als ihm ein ziemlich hohes glückliches Alter, verbunden mit sowohl körperlicher wie geistiger Frische, bis kurz vor seinem Lebensabend beschieden war. 
Er verdiente aber auch diese Gnade, denn er war, außer einem streng religiösen, gelehrten Talmudisten, ein vorzüglicher Religions- und Elementarlehrer. Der größere Teil der gegenwärtigen, jüdischen Gemeinde Wilhelmsdorf, in welcher er 45 Jahre segensreich wirkte, waren seine Schüler beziehungsweise Schülerinnen, und wahrlich nicht allein diese, sondern sämtliche Einwohner des Ortes ohne Unterschied der Konfession betrauern ihn; dies bewies sein Leichenbegängnis, bei welchem nur zu bedauern war, dass der hierzu speziell berufene Rabbiner Dr. Neubürger von Fürth zu kommen verhindert war.
Pünktlichst in Erfüllung seiner Pflichten, gerne gefällig wo es immer sein konnte, kurz von den rechtschaffensten bravsten Menschen Einer, war er; die Erde wird ihm wohl leicht sein und wenn er auch nicht mehr unter uns weilt, sein Geist, seine vielen guten Taten, leben fort und gereichen dessen Gattin gewiss zum Troste, uns zum ehrenden Angedenken. Familie R. in N."

     
Bericht über die Generalversammlung des israelitischen Lehrervereins für Bayern am 1. und 2. September 1919 von Lehrer Louis Uhlfelder (1919)    

 

Artikel in "Das jüdische Echo" vom 8. Oktober 1919: Der Artikel wurde durch Lehrer Louis Uhlfelder verfasst; zum Lesen bitte Textabbildungen anklicken.     

   
Hauptlehrer Louis Uhlfelder wechselt nach Nürnberg - Die israelitische Volksschule in Wilhermsdorf wird aufgelöst (1923)     

Mitteilung in "Mitteilungen des Israelitischen Lehrervereins Bayerns" vom 29. Juli 1923: "Personalien. Hauptlehrer Louis Uhlfelder in Wilhermsdorf wurde an die jüdische Volksschule in Nürnberg berufen. Die Volksschule in Wilhermsdorf ist aufgelöst worden"      

     
Lehrer Jacob Blum wechselt von Wilhermsdorf nach Dresden und Bautzen (1927, war vermutlich seit 1924 Lehrer in Wilhermsdorf)    
Anmerkung: nach dem "Jüdischen Jahrbuch für Sachsen und Adressbuch der Gemeindebehörden..." 1931/32 lebte Jakob Blum in Bautzen, Sedanstr. 17. Hier war er auch noch 1933 (Nennung in CV-Zeitung vom 23.11.1933) und 1934 (Nennung im Gemeindeblatt der Israelitischen Religionsgemeinde Nr. 10 1934).
Biographische Angaben nach  https://www.lichtenfels.de/jakob-blum-1 [Fotos] und - teilweise nicht ganz korrekte Angaben - in https://www.geni.com/people/Jacob-Blum/6000000077383579931): Jakob Blum ist am 4. September 1892 geboren in Seubelsdorf als Sohn von Levi Blum und Babette geb. Frackelmann. Er war verheiratet mit Irma geb. Michelsohn (geb. 1895 in Ansbach). Die beiden hatten einen Hans (Jochanan), der am 4. September 1933 in Bautzen geboren ist, später Prof. in Jerusalem, https://prabook.com/web/jochanan.blum/555829). Nach seiner Ausbildung zum Lehrer arbeitete Jakob Blum 1914 kurz als Lehrer in Baiersdorf, wurde jedoch zu Beginn des Ersten Weltkrieges zum Militärdienst eingezogen. Ab 1916 konnte er sein Amt in Baiersdorf wieder aufnehmen. Er unterrichtete auch an Erlanger Gymnasien und an der Realschule. Vermutlich 1924 wurde er Lehrer in Wilhermsdorf, ab 1927 in Bautzen und Dresden. 1939 ist die Familie nach Großbritannien (London) emigriert, von hier 1940 nach Palästina. Jakob Blum starb am 8. April 1959 und wurde in Bet Yizchak - Sha'ar Hefer in Israel; seine Frau Irma am 19. März 1978 ebd.
Sohn Hans (Jochanan) wurde 1958 Dozent, später Professor an der Hebräischen Universität in Jerusalem (verheiratet mit Shoshana Leobovici; Kinder: Ofer, Orith, Yuval).   

Artikel in "Jüdisch-liberale Zeitung" vom 16. September 1927: "Dresden. (Gemeinderatssitzung). ... Im Einvernehmen mit dem Sächsischen Israelitischen Gemeindeverband erklärte sich das Kollegium damit einverstanden, dass an Stelle des Lehrers Hermann Schacher, der in eine Kantorenstelle nach Erfurt berufen wurde, der Lehrer Jacob Blum aus Wilhermsdorf bei Nürnberg auf zunächst 3 Jahre verpflichtet wird. Außer in Dresden hat er Unterrichtstätigkeit u.a. in Bautzen zu übernehmen."    
 
Mitteilungen in "Mitteilungen des Israelitischen Lehrervereins Bayerns" vom 11. November 1927: "Personalien.
Lehrer Blum in Wilhermsdorf hat die Stelle eines Religionslehrers in Bautzen (Sachsen) angenommen..."  
 
Artikel im "Gemeindeblatt der Israelitischen Religionsgemeinde Dresden" vom 28. November 1927: "... Es folgt eine geheime Sitzung, aus der nur öffentlich mitgeteilt wird, dass an Stelle des nach Erfurt berufenen Lehrers und Kantors Hermann Schacher der Lehrer Jakob Blum aus Wilhermsdorf bei Nürnberg als Lehrer für die Israelitische Religionsgemeinde zu Bautzen gewählt worden ist und dass Herr Blum wie Herr Schacher einige Unterrichtsstunden an der Religionsschule zu Dresden zu übernehmen, ..." 

    
Lehrer Lazar Bernstein wechselt von Aub nach Wilhermsdorf (1928)    
Anmerkung: Lazar Bernstein ist am 20. Mai 1903 in München geboren als Sohn des Kaufmanns Jakob Bernstein und seiner Frau Witte (Victoria) geb. Obstfeld. Lazar Bernstein war zunächst Religionslehrer in Aub. Nach seinem Wechsel nach Wilhermsdorf heiratete er hier am 20. März 1929 Martha geb. Uhlfelder (geb. 21. Dezember 1908 in Burgpreppach als Tochter des Lehrers Jonathan Uhlfelder und seiner Frau Eva Erna geb. Frießner. Die beiden hatten drei Kinder. Lazar Bernstein wurde nach 1930 Lehrer in Zweibrücken, im Zusammenhang mit den Ereignissen beim Novemberpogrom 1938 wurde er verhaftet, kam jedoch mit Hilfe des späteren Kriegsverbrechers Curt Trimborn (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Curt_Trimborn#) frei und konnte über Frankreich in die USA emigrieren (Geschichte siehe https://www.marksalter.org/historys-true-warning/?print=print). Hier ist Lazar Bernstein am 3. Juli 1988 in Miami FL verstorben; seine Frau ist ebd. schon am 30. Dezember 1983 verstorben. Seine in Deutschland geborenen Söhne waren als Ingenieure tätig, seine Tochter als Lehrerin.  Genealogische Informationen mit Fotos siehe  https://www.geni.com/people/Eleazar-Bernstein/6000000022501542508.  

Mitteilung in "Mitteilungen des Israelitischen Lehrervereins Bayerns" vom 15. März 1928: "Lehrer Bernstein, bisher in Aub, übernahm die Religionslehrerstelle Wilhermsdorf."    

   
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde        
Bayerisches Verdienstkreuz für den im Kriegseinsatz befindlichen Sohn von Marie Neuburger (1915)        

Mitteilung in "Das jüdische Echo" vom 10. September 1915: "Wilhermsdorf bei Nürnberg. Das bayerische Verdienstkreuz erhielt Neuburger, z.Z. Dolmetscher bei einem Stabe, jüngster Sohn der Frau Marie Neuburger."     

    
Eisernes Kreuz II für den im Kriegseinsatz befindlichen Max Strauß (1916)    

Mitteilungen in "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 28. Juli 1916:
"Auszeichnungen jüdischer Krieger mit dem Eisernen Kreuze....
Das Eiserne Kreuz 2. Klasse....
Wilhermsdorf.
Max Strauß, Unteroffizier der Reserve im 10. Feldartillerie-Regiment."      

        
Zum 70. Geburtstag des langjährigen Gemeindevorstehers Heinrich Ehrenbacher (1926)   
Anmerkung: Der Kaufmann Heinrich Ehrenbacher war verheiratet mit Helene geb. Kohn. Ein Sohn des Ehepaares war der 1881 in Wilhermsdorf geborene Hugo Ehrenbacher, der 1910 nach Nürnberg verzogen ist. Zum Tod von Heinrich Ehrenbacher siehe Mitteilung unten von 1932.       

Wilhermsdorf BayrGZ 08111926.jpg (47165 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 8. November 1926: "Wilhermsdorf. Am 25. Oktober (1926) vollendete in voller körperlicher und geistiger Frische der erste Vorstand unserer Gemeinde, Gemeinde- und Armenrat sowie Ersatzmann der Tagung des Gemeindeverbandes, Herr Heinrich Ehrenbacher, sein 70. Lebensjahr. Seit fast vier Jahrzehnten leitet er die Gemeinde in hingebungsvoller Treue und erfreut sich allenthalben durch sein vornehmes Wesen und Betätigung im Dienste der Allgemeine der größten Achtung. Von der Gemeinde, deren Bezirksrabbinate und den Vereinen, denen er angehört, wurde er durch Geschenke und Ansprachen allseits geehrt. Möge dem verehrten Vorstandsveteran ein recht glücklicher Lebensabend beschieden sein." 

  
Zum Tod von Justin Neu: Todesanzeige und Mitteilung (1929)     

Traueranzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 15. März 1929:
 "Mein innigstgeliebter Mann, unser treubesorgter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel 
Herr Justin Neu 
ist heute nachmittag nach längerem Leiden sanft entschlafen. 
Wilhermsdorf, Nürnberg, 3. März 1929.
In tiefer Trauer: Anna Neu geb. Keiner 
Dina Forscheimer geb. Neu 
Dr. Jakob Forchheimer und 3 Enkel."      
 
Mitteilung in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins" vom 22. März 1929:  "Kleine Chronik.
Unser treues Mitglied, Herr Justin Neu, der Vorsitzende unserer Ortsgruppe Wilhermsdorf, ist in der vergangnen Woche gestorben. Der Centralverein bedauert diesen Verlust aufrichtig.""      

   
Zum Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Heinrich Ehrenbacher (1932)     

Mitteilung in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 18. November 1932: "Am 28. Oktober verschied das langjährige Mitglied des C.V. Heinrich Ehrenbacher (Wilhermsdorf), zuletzt in Nürnberg, im Alten von 76 Jahren. Der Verstorbene war 33 Jahre lang Vorstand der Kultusgemeinde Wilhermsdorf. Sein Andenken wird immer in Ehren gehalten werden."    

     
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Mitarbeitersuche des Manufakturwaren- und Landesproduktengeschäftes bzw. Schnitt- und Eisenwarengeschäftes Mathias Neu (1893/1897) und Hirsch Neu (1899) 
Anmerkung: Mathias Neu ist 1834 in Wilhermsdorf geboren. Er war als Kaufmann tätig und seit 1860 verheiratet mit Regine geb. Rosenfeld aus Leutershausen (geb. 1838 in Leutershausen, gest. 1924 in Cannstatt, beigesetzt im dortigen jüdischen Friedhof: J. Hahn: Steigfriedhof Bad Cannstatt S. 86). Mathias Neu starb 1898. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Hirsch Neu sein Geschäft. Um 1900 bestanden in Wilhermsdorf fünf Kurz- und Schnittwarenhandlungen: Lazarus Lehmann, Hirsch Neu, Max Neu, Jakob Neuburger und Jakob Schönfeld.     
Genealogische Informationen zur Familie: https://www.geni.com/people/Mathias-Neu/6000000028102544155 
 

Wilhermsdorf Israelit 12101893.jpg (34823 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Oktober 1893: "Suche per 1. Januar 1894 für mein Manufakturwaren- und Landesproduktengeschäft einen Lehrling aus anständigem Hause. Kost und Logis im Hause. Samstags und Feiertage geschlossen. 
Mathias Neu,
Wilhermsdorf (Bayern). 
 
Anzeige in "Der Israelit" vom 24. Juni 1897: "Suche für mein Schnittwarengeschäft einen tüchtigen Detail-Reisenden. Derselbe muss Warenkenntnisse besitzen und darf nicht unter 25 Jahre sein. Samstags und Feiertage streng geschlossen. Offerten erbitte an
Mathias Neu,
Wilhermsdorf bei Nürnberg."  "  
 
Anzeige in "Der Israelit" vom 26. Januar 1899: "Für mein Schnitt- und Eisenwarengeschäft, Samstags und Festtage geschlossen, suche per 1. Mai einen angehenden
Commis.
Branchekenntnisse besonders im Eisenwarengeschäft erwünscht. Kost und Wohnung im Hause. Offerten mit Gehaltsansprüchen an
Hirsch Neu, Wilhermsdorf, Bayern."   

   
   
Weitere Dokumente      

Postkarte an Justin Grünbaum 
in Wilhermsdorf (1914) 
(aus derSammlung von Peter Karl Müller, 
Kirchheim/Ries), nachfolgende Anmerkungen auf 
Grund der Recherchen von P.K. Müller)
 
Wilhermsdorf Dok 13011.jpg (257396 Byte) Wilhermsdorf Dok 13010.jpg (183615 Byte)

Die Postkarte wurde verschickt innerhalb von Wilhermsdorf verschickt an Justin Grünbaum am 30. Mai 1914. Es handelt sich um einen Postkartentyp, deklariert als "Neues Wappen mit großer Krone, Entwurf Prof. Otto Hupp, 1914-1918", der damals die älteren Postkarten ablöste. Der rückseitige Text lässt darauf schließen, dass sowohl Absender als auch Empfänger möglicherweise im Briefmarkenverein oder zumindest als Briefmarkensammler aktiv waren. 
Wilhdf, 30. März 1914. 
Lieber Justin.
Herzl. Grüße v. ersten Ausgabetag der neuen bayr. Postkarten. 
Grüße auch die Herrn Kollegen.
Dein Ludwig Vaeth
Zum Empfänger der Karte: Justin Grünbaum (geb. 13. Mai 1894 in Wilhermsdorf, gest. 8. Februar 1922) war das Kind von Maier Grünbaum (geb. 24. Januar 1864, gest. 27. Juni 1931) und seiner Frau Rosa geb. Neu (geb. 9. August 1871, gest. 27. Juli 1958 in der Emigration). 

Wilhermsdorf Lammfromm 050.JPG (67644 Byte)Der oben genannte Justin Grünbaum hatte noch eine Schwester Dora Lammfromm geb. Grünbaum (geb. 14. Mai 1897 in Wilhermsdorf): sie war seit 1920 verheiratet mit dem Textilkaufmann Jonas Lammfromm von Buttenwiesen; beide verzogen in den 1920er-Jahren nach Heidelberg. Am 22. Oktober 1940 wurde sie von dort in das Internierungslager Gurs deportiert, um später über die Zwischenstationen Noé und Drancy am 28. August 1942 nach Auschwitz deportiert zu werden, von wo sie nicht mehr zurückkehrte. 
Links: Foto von Jonas Lammfromm und Dora geb. Grünbaum. Quelle: Yad Vashem Fotoarchiv Jerusalem: http://db.yadvashem.org/names/nameDetails.html?itemId=983514&language=en 
Jonas Lammfromm starb noch in Heidelberg, sein Grab ist auf dem jüdischen Teil des dortigen Bergfriedhofes, siehe Foto des Grabsteines 
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368&sprungId=3697722&letztesLimit=suchen       

Wilhermsdorf Lammfromm 051.jpg (107038 Byte)Der Sohn von Jonas und Dora Lammfromm war der 1921 in Wilhermsdorf geborene Alfred Abraham Lammfromm (gest. Juni 2015 in Israel, war verh. mit Ruth geb. Reifer, zwei Söhne). 
Links: Foto des Grabsteines von Alfred Abraham Lammfromm. Die hebräischen Zeilen: Hier ruht / Abraham Lammfromm / Sohn von Jona und Dora / gest. 24. Siwan 5775 ( = 11. Juni 2015). 
(Foto und Informationen erhalten über Dorothee Lottmann-Kaeseler)

      
     
Begleitkarte eines von der Pinselfabrik Michelsohn 
und Keiner (Wilhermsdorf) verschickten Paketes (1925)  
(aus der Sammlung von Hans Widmer, Stein am Rhein, /CH)   
Wilhermsdorf Dok 192501a.jpg (123015 Byte) Wilhermsdorf Dok 192501b.jpg (104243 Byte)

Es handelt sich um eine Paketkarte eines Paketes, das im Oktober 1925 zusammen mit neun anderen Paketen von der Pinselfabrik Michelsohn und Keiner (Wilhermsdorf) verschickt wurde. Empfänger was das Gipsergeschäft Joh. Raitze - Heinemann in Schaffhausen CH, Webergasse 8.  

  
  
Sonstiges 
Hinweis auf den Konvertiten Philipp Ernst Christfels in Wilhermsdorf (1671-1759)  
Der spätere gräflich-hohenlohische-schillingsfürstliche Consistorialis und Kammerrat Philipp Ernst Christfels aus Wilhermsdorf (geb. als Mordechai ben Mosche 1671) war 1701 aus dem Judentum zum Christentum konvertiert. Nach der Taufe erhielt er neue Vornamen und den Familiennamen Christfels. Seine Frau blieb im Judentum, weshalb sich Philipp Ernst Christfels von ihr scheiden ließ. Vergeblich versuchten noch 1702 einige Juden, ihn von seiner Entscheidung abzubringen. Mit ihnen wurde eine "scharfe Inquisition" durchgeführt.       
Links: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/503978   
http://cejsh-archive.icm.edu.pl/cgi-bin/getdoc.cgi?09PLAAAA068825 
http://www.fischer-download.de/Search.aspx?BereichIDMitErgebnissen=b33b912e-fa97-491e-a647-dde61569bade#Ergebnisse 
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/5BONQWWQ47HRHAKIU7GII5B36RR6IE2D  
Der Sohn Johann Friedrich Christfels (geb. 1707 in Wilhermsdorf, gest. Schwäbisch Hall 1764) war seit 1743 Apotheker in Schwäbisch Hall. 
Ein anderer Sohn war Ernst Wilhelm Christfels, der eine Christiane Christhold heiratete, die gleichfalls konvertiert war. 
Literatur: M.N. Rosenfeld: Jewish Printing in Wilhermsdorf. London 1995. 
Robert Hollenbacher: Kammerrat Philipp Ernst Christfels (1671-1759). In: Wilmersdorfer Heimatblättla Nr. 36 2012 S. 2-4 und Nr. 37 Februar 2013. S. 6-9.   
   
  
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für Louis Hanauer aus Wilhermsdorf (1818-1883      
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.    

Wilhermsdorf NY Cyprus 1737.jpg (223748 Byte)   Wilhermsdorf NY Cyprus 1737a.jpg (105914 Byte)Grabstein 
"In memory of 
Louis Hanauer  
Born in Wilhermsdorf Bavaria  
Oct. 12, 1818  
Died Sept. 7, 1883. Aged 65 Years. 
A devoted Husband, and beloved Father".      

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge              
     
Eine "Judenschule" (Synagoge) wird bereits im Salbuch von 1568 genannt. Nach der Darstellung von J. M. Fuchs (s.o.) dürfte bereits 1510 eine Synagoge vorhanden gewesen sein. Nach der Ortschronik von Johann Christian Wibel aus dem Jahr 1742 wurde die Synagoge vermutlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört.   
  
1727 wurde wieder eine Synagoge errichtet. Der an ihr angebrachte Hochzeitsstein stammt jedoch aus dem Jahr 1736. Diese Synagoge bestand bis 1893, als der Abbruch des Gebäudes beschlossen wurde. Im Laufe der folgenden Monate wurde nach den Plänen der örtlichen Baumeister Streng, Kiesel und Reichel eine neue Synagoge hinter der jüdischen Schule in der Bahnhofstraße erstellt und noch im August 1893 eingeweiht. Es handelte sich um einen Sichtbacksteinbau von 8 mal 11 Metern und einer Höhe von etwa 11 Metern. An allen vier Ecken waren Sandsteinquader hochgezogen, die - wie auch die Sandsteineinfassungen der hohen Fenster - dem Gebäude einen repräsentativen Charakter gaben. Das Gebäude hatte ursprünglich einen kleinen Turm (siehe historische Karte unten).  
  
In der Synagoge gab es einige wertvolle Ritualien, unter anderem Torawimpel vom Anfang des 18. Jahrhunderts, einen Toraschrein-Vorhang (Parochet) von 1789 und zwei Leuchter aus dem Jahr 1855.   
      
Am 19. Oktober 1938 wurde die Synagoge von maskierten Jung-Nazis verwüstet. Danach wurde noch im Oktober 1938 das Synagogengebäude verkauft und in eine Werkstatt umgebaut. Dadurch entging das Gebäude der Zerstörung in der Pogromnacht. Später wurde die ehemalige Synagoge als Lagerhalle verwendet und schließlich zu einem Wohnhaus umgebaut (Einzug einer Zwischendecke im Betsaal). Der Hochzeitsstein wurde vermutlich 1938 zerstört. Die Ritualien wie Torawimpel und andere Ritualien waren nach Fürth gebracht wurden und wurden beim Novemberpogrom 1938 zerstört. Einige Torarollen konnten noch heimlich ins Ausland verbracht werden.  
Das ehemalige Synagogengebäude steht seit 2018 unter Denkmalschutz.   
      
      
Adresse/Standort der SynagogeHauptstraße 1, Hinterhof (alte Anschrift: Langenzenner Straße Gebäude Nr. 183)          
     
     
Fotos / Darstellungen             

Das "Judentor"     
Wilhermsdorf Judentor 010.jpg (54578 Byte) Wilhermsdorf Judentor 011.jpg (80809 Byte) Wilhermsdorf Judentor 012.jpg (75364 Byte)
Das "Judentor" erhielt im Zusammenhang mit der Niederlassung der Juden seit dem 15./16. Jahrhundert seinen Namen. 
Links und Mitte: das "Judentor" von Süden; rechts von der Hauptstraße aus gesehen. Das Judentor wurde 1965 abgebrochen 
(© Walter Roßmeißl; Übernahme mit freundlicher Genehmigung aus www.wilhermsdorf.info)  
       
Historische Ansichten         
Wilhermsdorf Karte 01.jpg (294110 Byte) Wilhermsdorf Karte 02.jpg (40673 Byte) Wilhermsdorf Synagoge 141.jpg (113751 Byte)
 Historische Karte von Wilhermsdorf mit Darstellung der Synagoge 
(rechts Ausschnittvergrößerung), damals noch mit kleinem Turm (aus der 
Sammlung des Heimatvereines Wilhermsdorf)   
Der Hochzeitsstein an der Synagoge von
 1736 (Aufnahme von 1928: Theodor Harburger s. Lit.) 
Vgl. Seite über Hochzeitssteine   
     
Wilhermsdorf Synagoge 050.jpg (493556 Byte) Wilhermsdorf Synagoge 050a.jpg (65946 Byte) Wilhermsdorf Synagoge 050b.jpg (194525 Byte)
  Die Karte wurde am 12. April 1897 von Wilhermsdorf nach Nürnberg geschickt (Eingangsstempel Nürnberg vom 13. April 1897). 
Der Inhalt ist privater Natur. Absender war H. Gottschalk in Wilhermsdorf; der Adressat Friedrich Eichholz in Nürnberg, Kernstraße 35. 
In der Mitte die Synagoge am Ende des 19. Jahrhunderts.
   
Neuere Fotos des 
Synagogengebäudes 
Wilhermsdorf Synagoge 140.jpg (89906 Byte) Wilhermsdorf Synagoge 142.jpg (48530 Byte)
    Foto aus dem Wilmersdorfer Heimatblättla
 (Vortrag R. Hollenbacher s.Lit. S. 10) 
Foto von Ulrich Metzner, Feuchtwangen
 (Frühjahr 2006) aus www.synagogen.info 
         
         
Das Synagogengebäude im Juli 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 9.7.2007)
     
Wilhermsdorf Synagoge 160.jpg (96411 Byte) Wilhermsdorf Synagoge 161.jpg (96188 Byte) Wilhermsdorf Synagoge 162.jpg (102112 Byte)
Die von der Hauptstraße aus mögliche
 Ansicht des Synagogengebäudes 
Ansicht des Synagogengebäudes vom Hinterhof der Hauptstraße 1 
  
     
Das Synagogengebäude im September 2023
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach) 
     
   Die Ostseite ist von Efeu bewachsen Die Westfassade
  
 Das ehemalige
Eingangsportal
 Seitenfenster, teilweise zugemauert
   

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Presseberichte 

Januar 2016: Erinnerung an die Bedeutung Wilhermsdorf für die jüdische Geschichte und die jüdische Buchdruckkunst   
Artikel von Heinz Wraneschitz in den "Fürther Nachrichten" (nordbayern.de) vom 13. Januar 2016: "Jeder fünfte Bürger war Jude im Zenngrund
Jüdische Buchdruckkunst blühte ab dem 17. Jahrhundert in Wilhermsdorf -
13.01.2016 10:00 Uhr
WILHERMSDORF - Wilhermsdorf hat einst eine wichtige Rolle in der jüdischen Buchdruckkunst gespielt. Das weiß auch Robert Hollenbacher, der sich intensiv mit dem jüdischen Leben in der Zenngrundgemeinde beschäftigt.
Die Grabstätten am jüdischen Friedhof zeugen noch heute von der langen jüdischen Tradition in der Zenngrundgemeinde.
'Wilhermsdorf ist international bekannt für den jüdischen Buchdruck.' Keine Sekunde zögert Maike Strobel auf die Frage, welchen Wert die Marktgemeinde im Landkreis Fürth für Europas Judentum hat. Strobel arbeitet in der Hebraica- und Judaica-Abteilung der Frankfurter Universitätsbibliothek...".  
Link zum Artikel     
Hinweis: Mailadresse von Robert Hollenbacher: roholle@t-online.de    
 
August 2018: Über die ehemalige Synagoge und die jüdische Gemeinde in Wilhermsdorf 
Artikel von Heinz Wraneschitz in vom 14. August 2018: "Mittelfranken. Und es gibt sie noch. Seit Mai steht die Synagoge in Wilhermsdorf unter Denkmalschutz
Es gab Zeiten, da war jeder fünfte Wilhermsdorfer Bürger Jude. Die ersten Juden dürften im 14. Jahrhundert aus Nürnberg in den Markt im mittelfränkischen Landkreis Fürth gekommen sein – ob freiwillig oder ob sie vor dem Pogrom 1349 in Nürnberg flohen, ist unklar. Auf einem Grabstein im Ort wurde die Jahreszahl 5212 jüdischer Zeitrechnung entdeckt. Das entspricht 1452 gregorianischer Zeit. Der letzte Jude, der auf dem Friedhof beerdigt wurde, war der Viehhändler Naphtali Gottlieb: Das war am 5. April 1936. Zu seiner Erinnerung wurde jedoch kein 'Stein der Toten' mehr errichtet. Zum Friedhof gelangte seine Leiche nur, weil ein christlicher Nachbar einen Leiterwagen zur Verfügung stellte. Damit widersetzte er sich dem Naziverbot, Juden zu unterstützen. Robert Hollenbacher (76) ist ein ausgewiesener Kenner der jüdischen Geschichte seines Heimatortes. Seit der Hauptschullehrer 2004 in Pension ging, beschäftigt er sich intensiv mit dem jüdischen Leben und Sterben in Wilhermsdorf. Und auch mit den Gebäuden, die Juden gehörten – wenigstens bis 1938 noch.
Archive Die Quellen des Hobbyforschers Hollenbacher sind vielfältig: vom Bayerischen Staatsarchiv Nürnberg bis zum Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, von Internetdaten bis zu jeder Menge Literatur. Und er stellte fest: 'Mein Urgroßvater war für die Pläne und den Bau der Synagoge verantwortlich.' Hollenbacher forschte in Staatsarchiven, im Internet und in Büchern.
Der 1893 errichtete rote Backsteinbau hat allerdings viel von seinem ursprünglichen Glanz verloren. Heute wäre es ohne Zweifel sehr aufwendig, aus dem einst sehr repräsentativen Haus wieder ein Schmuckstück entstehen zu lassen. Vor allem im Innenausbau: Dort wurde eine Zwischendecke eingezogen, um kleinere Wohneinheiten zu schaffen. Trotz des schlechten Zustands des Gebäudes empfahl der Weißenburger Architekt Johannes Geisenhof 1998 im Rahmen seiner Städtebau-Voruntersuchung, die Synagoge auf die Bayerische Denkmalschutzliste zu setzen. Inzwischen sind darüber 20 Jahre vergangen. Erst 17 Jahre später, 2015, nahm das Landesamt für Denkmalpflege Geisenhofs Vorschlag überhaupt wahr, möglicherweise erinnert durch einen Artikel in der Presse. Im Mai dieses Jahres erhielt die Synagoge schließlich die Denkmalnummer D-5-73-133-47. Obwohl die Entscheidung, das Gebäude als erhaltenswert zu erachten, reichlich spät fiel, ist Geisenhof sehr froh darüber.
Arisierung Das Haus auf dem Hof hinter der ehemaligen jüdischen Schule war 1938 'arisiert' worden – ein Euphemismus für die Enteignung jüdischen Eigentums. 2000 Reichsmark zahlte die Gemeinde dem jüdischen Vorbesitzer. Sechs Tage später verkaufte sie das Haus an Privatleute für 2600 Reichsmark weiter. Die Kommune wurde somit Gewinnler der Judenpogrome von Wilhermsdorf, worüber sich Robert Hollenbacher heute noch erregt. Er erzählt: 'Hier gab es am 19. Oktober 1938 eine vorgezogene Reichskristallnacht.' Doch während die Synagogen am 10. November fast überall in Deutschland brannten, wurden in Wilhermsdorf 'nur die Einrichtung und die Fenster' des Gotteshauses zerstört. 'Vielleicht dachte schon jemand daran, später damit Reibach zu machen? Genau weiß das aber niemand', sagt Hollenbacher. Für seine Forschungen hat der pensionierte Lehrer 20 Zeitzeugen befragt. Nicht nur von ihnen erfuhr er, dass zahlreiche ehemalige jüdische Wilhermsdorfer Bürger in verschiedenen Konzentrationslagern von den Nazis ermordet wurden: Hollenbacher kennt die Namen, die Häuser, die sie bewohnten, ihre Berufe und Ehrenämter, die sie einst bekleideten. Aber er hat auch Kontakt zu Nachkommen aufgenommen. Denn einige, gerade jüngere Juden konnten während der Naziherrschaft in die USA oder nach Israel fliehen.
Nachfahren Einige der Nachfahren konnte Hollenbacher überzeugen, Wilhermsdorf im kommenden Herbst zu besuchen. Unter ihnen werden auch zwei Enkel des letzten Lehrers der gemeindeeigenen jüdischen Schule sein. Dieses Gebäude ist zum Teil noch erhalten und steht an der Hauptstraße vor der Synagoge. Die Lehrer bekleideten damals oft auch das Amt des Vorbeters in den Gottesdiensten. Eigene Rabbiner hatte die Gemeinde offenbar nicht. Der Grund für die Einladung: Die Marktgemeinde will laut Bürgermeister Uwe Emmert (CSU) über ihre lange jüdische Geschichte 'nicht mehr hinwegschweigen'. Deshalb werde es einen Empfang für die Gäste geben, und im Ehrenhain soll eine Tafel mit 43 Namen Ermordeter aufgestellt werden. Außerdem werden an einigen Häusern entsprechende Infotafeln angebracht werden, sagt Emmert. Für die Synagoge und weitere einst jüdische Immobilien seien Überlegungen im Gange, diese einem sinnvollen Zweck zuzuführen. Genaueres kann der Bürgermeister jedoch noch nicht sagen. 'Wir werden mit unserer Sanierungsberaterin darüber sprechen', kündigte Emmert aber an.
Vortrag Vielleicht kann ja auch Wolfgang Mück ein paar Ideen beitragen. Der Neustädter Altbürgermeister hat sich als Autor zur Regionalgeschichte einen Namen gemacht. Zuletzt veröffentlichte er das Buch NS-Hochburg in Mittelfranken über das 'völkische Erwachen' in Neustadt/Aisch und Umgebung zwischen 1922 und 1933. Darin kommt auch Wilhermsdorf vor. Das lag bis zur Gebietsreform 1971 im Landkreis Neustadt an der Aisch. Nun hat Mück mit der Gemeinde vereinbart, im Herbst vor Ort einen Vortrag darüber zu halten. Wohl noch vor dem geschichtsträchtigen Datum 19. Oktober. Die Synagoge für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, dürfte nicht leicht werden: Von der Hauptstraße her ist sie nicht zu erreichen. Und vom Nachbargrundstück ist sie durch zwei hohe Zäune getrennt. Ein allgemeiner freier Zugang scheint ausgeschlossen. Für die Nachfahren früherer Wilhermsdorfer solle der Zugang zum ehemaligen Gotteshaus jedoch ermöglicht werden, heißt es. Genau 80 Jahre nach der Vertreibung der letzten elf jüdischen Wilhermsdorfer. Seitdem leben hier keine Juden mehr."  
Link zum Artikel 
 
November 2018: Nachkommen früherer jüdischer Familien in Wilhermsdorf besuchen die Heimat der Vorfahren   
Artikel von Heinz Wraneschitz in der "Bayerischen Staatszeitung" vom 16. November 2018: "Die Toten des Nazi-Terrors nicht vergessen
80 Jahre, nachdem die letzten Juden aus Wilhermsdorf vertrieben wurden, besuchen Nachfahren der ehemaligen Bewohner die mittelfränkische Marktgemeinde

Früher einmal war jeder fünfte Wilhermsdorfer Bürger Jude. Heute gibt es in der Marktgemeinde im mittelfränkischen Landkreis Fürth keinen einzigen mehr. 1938 sind die letzten elf Mitbürger jüdischen Glaubens vertrieben worden. Es war der Abend des 19. Oktober 1938, als maskierte Jung-Nazis im Ort Synagoge und Wohnungen der letzten noch verbliebenen Juden verwüsteten. 'Vorgezogene Reichskristallnacht', nannten das örtliche Nationalsozialisten stolz. Wenige Tage später verkündete der damalige Bürgermeister freudig, der Ort sei 'judenfrei'.
Genau 80 Jahre danach erinnerten die Wilhermsdorfer an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte auf eine besondere Weise. Ende Oktober begrüßte Bürgermeister Uwe Emmert (CSU) bei einem Empfang 19 Gäste in Wilhermsdorf. Es waren Nachkommen früherer Markt-Bewohner, die aus Chicago, San Diego, Tel Aviv oder auch Bielefeld nach Franken gekommen waren. Viele der Vorfahren der Gäste hatten die Nazidiktatur nicht überlebt. Die Namen von 48 'Opfern des Nazi-Terrors' stehen auf einem Gedenkstein im Ehrenhain neben der Spitalkirche. Justin Michelsohn gelang 1935 die Flucht nach Palästina. In Wilhermsdorf zitierte seine Enkelin Irith Michselsohn, Generalsekretärin der 'Union progressiver Juden in Deutschland', nun aus Briefen des Jahres 1938 – unter anderem von Menschen, die später in Konzentrationslagern umgebracht worden waren. Von Menschen, die nichts weiter gewollt hatten, als 'in Frieden leben', wie in einem der Briefe steht. 'Wir können die Vergangenheit nicht verändern. Aber wir können daraus Lehren ziehen', sagte Irith Michelsohn. Sie betonte, dass weder die Toten vergessen werden dürfen noch die Zeugnisse der jüdischen Vergangenheit. In Wilhermsdorf gibt es davon noch eine Menge. So erinnern zum Beispiel weit über 300 Grabsteine im Judenfriedhof an ehemalige Bewohner. Einer, der sich in Wilhermsdorf besonders verdient macht um die jüdische Geschichte, ist Robert Hollenbacher. Seit der ehemalige Hauptschullehrer 2004 in Pension ging, wendet der heute 76-Jährige viel Zeit dafür auf, sie zu erforschen und aufzuzeichnen. Die Menschen interessieren ihn, aber auch die Gebäude, die sie bewohnten. Die Meinhardts beispielsweise konnten so bei ihrem Besuch Ende Oktober das frühere Wohnhaus ihrer Familie in der Bahnhofstraße 7 anschauen. Auch die Pinselfabrik Michelsohn und Kainer existiert noch, wenn auch unter anderem Namen. Nicht zuletzt die Synagoge und das jüdische Schulhaus. Bei seinen Recherchen hat Hollenbacher Erstaunliches herausgefunden. 'Mein Urgroßvater war für die Pläne und den Bau der Synagoge verantwortlich', erzählt er. Während 1938 die Synagogen anderswo brannten, wurden in Wilhermsdorf nur Einrichtung und Fenster zerstört. Der rote Backsteinbau, erbaut im Jahr 1893, hat heute viel von seinem ursprünglichen Glanz verloren. Vor allem im Inneren: Es wurde eine Zwischendecke eingezogen, damit daraus ein Wohnhaus entstand. Der Architekt Johannes Geisenhof empfahl bereits 1998, die Synagoge unter Denkmalschutz zu stellen. 20 Jahre später war es so weit. Im Mai 2018 bekam das Gotteshaus seine Denkmalnummer. Für seine Forschungen war Hollenbacher nicht nur in allen einschlägigen Archiven, er hat auch 20 Zeitzeugen befragt. Heute leben von ihnen leider nur noch drei. Aber so weiß Hollenbacher, wer in welchem Konzentrationslager starb, er kennt die Häuser, in denen die jüdischen Bewohner einst wohnten und weiß auch, welche Ehrenämter sie bekleideten. Kürzlich hat die Gemeinde 'Zeugnisse jüdischen Lebens' mit Erinnerungstafeln versehen, darunter auch die Synagoge. Bürgermeister Emmert erklärt, man verhandle gerade mit den Eigentümern über den Kauf, der auch das jüdische Schulhaus nebst Lehrerwohnung umfassen soll. Das Problem dabei ist allerdings weniger der mittlere sechsstellige Kaufpreis, sondern die Frage, wie die Gebäude dann sinnvoll genutzt werden könnten. Irith Michelsohn appellierte beim Empfang in Wilhermsdorf eindringlich an die Verantwortlichen, die Synagoge der Nachwelt 'als jüdisches Gebäude zu erhalten'. Unterstützung signalisierte Thomas Liebert, seit Anfang des Jahres Heimatpfleger des Landkreises Fürth. Er werde seine Kontakte nutzen und auch nach weiteren Fördermöglichkeiten suchen, verspricht er auf Nachfrage der BSZ. Der Besuch der 19 Nachfahren jüdischer Wilhermsdorfer Bürger wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Und auch wenn Irith Michelsohn vor 'der AfD und anderen rechtspopulistischen Verbänden' warnte, sah sie sich ermutigt, 'dass Sorge und Schmerz die Wiederkehr des Schreckens und des Terrors nicht zulassen werden'." 
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Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite des Marktes Wilhermsdorf  
bulletPrivate Website zur Gemeinde Wilhermsdorf mit Seite zur Geschichte der Gemeinde   
bulletWebsite des Heimatvereines Wilhermsdorf und Umgebung e.V. 
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Wilhermsdorf (interner Link) 
bullet"Biographische Bruchstücke jüdischer Wilhermsdorfer" (pdf-Datei)   

Literatur:  

bulletJ. M. Fuchs: Über die ersten Niederlassungen der Juden in Mittelfranken. Allgemeine Zeitung des Judentums. 1842 (s.o.).
bulletTheodor Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kultusdenkmäler in Bayern hg. Jüdisches Museum Franken Bd. 3 S. 782 (Foto des Hochzeitssteines von 1928). 
bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 239.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 188-189.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 301-303.
bulletMoshe Nathan Rosenfeld: Jewish printing in Wilhermsdorf: a concise bibiography of Hebrew and Yiddish publications, printed in Wilhermsdorf between 1670 and 1739, showing aspects of Jewish life in Mittelfranken three centuries ago based on puvlic and privat collections and genizah discoveries. With an appendix 'Archival notes' by Rolf Rossmeissl. London 1995.
bulletExterne Links zur jüdischen Geschichte in Wilhermsdorf (rijo-homepage; Achtung: alle Texte und Bilder in dieser Website sind urheberrechtlich strengstens geschützt; es sind keinerlei Downloads der pdf-Dateien möglich bzw. erlaubt! Nachfolgend wird ausschließlich eine externe Verlinkung vorgenommen):
- Chronologie zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde 1096-1796   
- Chronologie zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde im 19. Jahrhundert
- Chronologie zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde 1900-1945  
- Karte: Lage der Marktgemeinde Wilhelmsdorf  
- Karte: Das Territorium der Herrschaft Wilhermsdorf am Ende des 18. Jahrhunderts  
- Karte: Jüdische Anwesen in Wilhermsdorf 1771   
- Biographische Bruchstücke jüdischer Wilhermsdörfer  
- Die hebräischen Druckereien in Wilhermsdorf 1669-1739 
- Wilhermsdorfer Gemeinderat beschließt Straßenbenennung nach Justin Neuburger 2000   
bulletRobert Hollenbacher: Vortrag am 9. März 2005 anlässlich der Veranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit. Über: 1. Die jüdische Gemeinde in Wilhermsdorf. 2. Die Pinselfabrik Michelsohn und Keiner. 3. Die jüdischen Druckereien. 4. Die jüdische Synagoge. In: Wilmersdorfer Heimatblättla. Nummer 30 August 2005. Hg. vom Heimatverein Wilhermsdorf und Umgebung e.V. 
bulletBayern SynGedenkband II.jpg (63426 Byte)"Mehr als Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band II: Mittelfranken. Erarbeitet von Barbara Eberhardt, Cornelia Berger-Dittscheid, Hans-Christof Haas und Angela Hager, unter Mitarbeit von Frank Purrmann und Axel Töllner. Hg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3: Bayern, Teilband 2: Mittelfranken. Lindenberg im Allgäu 2010. 
Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgäu

ISBN 978-3-89870-448-9.   Abschnitt zu Wilhermsdorf S. 724-735.

    
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Wilhermsdorf  Middle Franconia. A community with a synagogue and cemetery is known from the early 15th century. It became noted in the 17th and 18th centuries for its Hebrew printing presses, the first licensed to Rabbi Yizchak ha-Kohen Juedels of Prague in 1669 and the second founded by Rabbi Tzevi Hirsch ben Hayyim in 1712. The Jewish population was 180 in 1867 and 35 in 1933 (total 1.737). In 1933-38, 23 Jews left the town. Eight more left after beatings in September 1938.   
      
       

                   
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Stand: 30. Juni 2020