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in Jebenhausen
Jebenhausen (Stadt
Göppingen, Kreisstadt)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte des Ortes
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Jebenhausen wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am
29.10.2015.
Die Texte konnten teilweise noch nicht abgeschrieben, können
aber durch Anklicken der Textabbildungen gelesen werden.
Übersicht:
Allgemeine Berichte zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Reisebericht
von 1847 mit Besuch in Jebenhausen (veröffentlicht 1849)
Artikel
in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 4. Mai
1849: |
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Reisebericht
von 1848 mit Besuch in Jebenhausen (1848)
Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 25.
Januar 1848: |
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Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 1.
Februar 1848: |
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Erinnerungen
an die jüdische Gemeinde in Jebenhausen (1927)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. August 1927: |
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Auszug aus obigem Artikel:
Artikel von Alexander Adelsheimer in der
"Gemeindezeitung für die israelitischen Gemeinden in
Württemberg" vom 1. August 1927 S. 294-296: "Erinnerungen an
meine Heimatgemeinde Jebenhausen ...Am Vorabend des Versöhnungstages, bei den Christen der "lange
Tag" genannt, versammelte sich ein großer Teil der christlichen
Dorfbewohner vor der Synagoge (in Jebenhausen) und im Vorraum, um sich den
seltsamen Gottesdienst anzusehen und zu hören: Störungen kamen dabei nicht
vor...Neben dem Schulhaus, in dessen unterem Stockwerk die Unterklassen der
christlichen Schüler, im kleinen oberen Schulzimmer die weniger zahlreichen
jüdischen Kinder unterrichtet wurden, stand die Synagoge: ein schöner Bau, der
noch ums Jahr 1860 renoviert worden war. Geheimnisvoll prangte von der Decke der
blaue Sternenhimmel. Die vielfarbigen Fenster an der Ostwand hinter der heiligen
Lade wirkten auf das kindliche Gemüt wie etwas Überirdisches, wenn die Sonne
durch sie leuchtete und bunte Lichter auf den Fußboden und auf die Wände warf.
Herrlich geschmückt prangte am "Schowuos" (= Laubhüttenfest) unser
Gotteshaus im Schmuck hellgrüner Maien- und leuchtender Feldblumen. Dann war es
uns, als ob Wald und Feld ins Gotteshaus zu uns gekommen wären. Auch des
schönen Hängeleuchters mit seinem Kranz von Glasprismen muss ich noch
gedenken. Denn die letzteren bildeten das Ziel der Sehnsucht unseres
Kinderherzens. Wenn eines dieser "Glitzerle" einmal herabfiel, dann
begann ein Wettlauf, wer es zuerst erreicht; denn der glückliche Besitzer hob
es an die Augen und sah nun die Welt in allen Farben leuchten. ich will nicht
verraten, ob nicht im Laufe der Jahre manches "Glitzerle" seinen Platz
oben am Leuchter hat unfreiwillig verlassen müssen, um in einer Bubenhose zu
landen. Ich brauchte kein solches Sakrilegium auf mich zu laden, denn eines
Tages fand ich, als gerade die "Bernlöhren", die christliche
Dienerin, die Synagoge verlassen hatte, eine unverschlossene Truhe, in der unter
vielen Kerzenstumpen zahlreiche "Glitzerle" aufbewahrt waren.
Hinter der Synagoge breiteten sich Grasgärten aus, die zu einem sanft
fließenden Bach hinabführten. Wenn am Rosch-Haschonoh (= Neujahrstag) oder gar
am Jom Kippur (= Versöhnungstag) uns Kindern der Gottesdienst zu lang deuchte,
versammelten wir uns draußen und zogen gemeinsam die Wiesen hinab, dem Wasser
zu, bis die Klänge, die aus der Synagoge hervordrangen, uns wieder zu unserer
so leichtfertig vergessenen Pflicht und an die Seite des Vaters
zurückführten.
Neben dem Lehrer versah an den hohen Festtagen das Gemeindeglied Uri
Rosenheim mit mächtiger und klangvoller Stimme das Amt des Vorbeters. Er war
aber nicht der einzige Sangeskundige in der Gemeinde. Denn noch eine ganze
Anzahl der wenigen Gemeindemitglieder war sangeskundig und vor allem sangesfroh.
Dankbar gedenke ich meines alten Freundes "Divele" (David) Rohrbacher,
der mich, als ich während meiner Seminarzeit an den Hohen Feiertagen in einer
Gemeinde vorbeten sollte, aus der Verlegenheit riss und mich im alten
"Jebenhauser Chasones" unterwies. Es war eine sangeslustige Gemeinde,
dieses Jebenhausen; und wenn die Rosenheims und Rosenthals und Rohrbachers
zusammen sangen, klang dieser Gemeindegesang vielleicht voller und kräftiger
als heute mancher Synagogenchor.
Eines Sängers aus meinem alten Jebenhausen muss ich aber ganz besonders
gedenken, denn er war einer der größten Sänger der damaligen Zeit. Heinrich
Sontheim,, der "König der Tenöre" hat von Jebenhausen aus seine
Laufbahn angetreten, die ihn auf die Höhe des Künstlerruhmes führte. In
Jebenhausen hat dieser gottbegnadete Sänger mehr als einmal am Jom Kippur
vorgebetet und durch die Macht seiner Töne die Seele des Zuhörers erfasst...
Im letzten Jahrzehnt des Bestehens der Gemeinde Jebenhausen sank die Zahl der
Männer auf ein knappes Minjan herab. Das war schlimm; aber ein anderer Umstand
verschärfte die Lage noch. Denn da waren zwei Gemeindeglieder, die einst sich
entzweit hatten und nun in grimmiger Feindschaft lebten. Da kam es vor, dass
während des Gebets der eine, heißblütigere den Blick des Gegners auf sich
gerichtet sag und darum unter Protest die Synagoge verlassen wollte. Nur
gütlichem Zureden meines Vaters gelang es dann, den Erregten zu besänftigen
und das gestörte Minjan wieder herzustellen.
Immer kleiner war die Muttergemeinde Jebenhausen geworden, und die
Tochtergemeinde Göttingen wuchs und wurde stark und groß... Das Schicksal nahm
seinen Lauf. An einem Tag um die Wende des Jahrhunderts füllte sich noch einmal
die Synagoge in Jebenhausen mit Betern, die herbeigekommen waren, um dem letzten
Gottesdienst beizuwohnen. Dann war auch das vorüber. Die Synagoge wurde
abgebrochen, und nach 130jährigem Bestand hatte eine unserer besten
württembergischen Gemeinden geendet. |
Über die Publikation von Rabbiner Dr. Tänzer zur
"Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen" (1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. April
1928: |
Aus der Geschichte des Rabbinates
Einführung von Rabbinatsverweser Herz in sein Amt
(1846)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. Juni
1846: |
Rabbiner Herz lehnt die Berufung auf eine andere Stelle ab
(1862)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. April
1862: |
Der Rabbinatssitz wird vorläufig nach Göppingen verlegt -
kritische Kommentierung aus orthodox-konservativer Sicht (1868)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni
1868: |
Definitive
Verlegung des Rabbinatssitzes von Jebenhausen nach Göppingen (1874)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des
Judentums" vom 1. Dezember 1874: "Der Sitz des Rabbinats
Jebenhausen ist nun definitiv nach Göppingen verlegt worden, woselbst der
Rabbiner, Herr Herz, schon seit mehreren Jahren unter Genehmigung
des Königlichen Kultusministeriums seinen Wohnsitz genommen hatte." |
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1877 /
1887
Anmerkung: 1877 wurde sowohl in der liberalen "Allgemeinen Zeitung des
Judentums" ausgeschrieben wie auch in der orthodoxen Zeitschrift "Der
Israelit", was ein Hinweis auf den grundsätzlich liberalen Charakter der
damaligen Gemeinde ist.
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. Mai
1877: |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai
1877: |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Oktober
1877: |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juli
1887: |
Beitrag von Lehrer Alexander Elsäßer "Über den
deutschen Synagogengesang" (1852)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. November
1852: |
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Mehrfache
Auszeichnung für Lehrer Alexander Elsässer (1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 18. April 1859: "Aus dem Württembergischen, im April
(1859). Herr Alexander Elsässer, israelitischer Lehrer in Jebenhausen,
hat jetzt zum dritten Male schon die sog. Synodal-Prämie verliehen von
der Königlichen Württembergischen Synode, die aus dem Prälaten und
Konsistorium des Landes besteht, erhalten, und zwar als Auszeichnung für
die Bemühungen des Herrn Elsässer um Hebung seiner Schule, sowie für
die wissenschaftlichen Arbeiten desselben auf dem Gebiete der Pädagogik,
nachdem diese der Prüfung des Herrn Prälaten von Hauber unterlegen.
Anmerkung: Wir bemerken ausdrücklich, dass uns diese Nachricht nicht
durch unseren gewöhnlichen württembergischen Korrespondenten, aber aus
authentischer Quelle zugekommen. Redaktion." |
Lehrer
Alexander Elsäßer spricht in Stuttgart zur Feier der 300-jährigen Gründung
der württembergischen Volksschule (1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 29. August 1859: "Stuttgart, 4. August (1859). Heute wurde
hier die 300-jährige Gründung der württembergischen Volksschule
feierlich begangen. Auch israelitische Lehrer beteiligten sich an der
Feier, namentlich Herr Alexander Elsäßer in Jebenhausen, der einen
hübschen poetischen Toast ausbrachte, welchen auch das hiesige 'Neue
Tageblatt' veröffentlicht. Wir teilen ihn im 'Jüdischen Volksblatt'
mit." |
Buchbesprechungen von Lehrer Alexander Elsäßer
(1859/60)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. Dezember
1859: |
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Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. Dezember
1860: |
Berichte
aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Juli
1839: |
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Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 20. Juli
1839: |
Der spätere Trierer Oberrabbiner Joseph Kahn setzt
sich mit antijüdischen Ausführungen des evangelischen Pfarrers von Jebenhausen
auseinander (1841)
Artikel in der
"Allgemeinen Zeitung
des Judentums" vom
7. August 1841 |
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Durch die starke Auswanderung ging die Zahl der
jüdischen Familien um über die Hälfte zurück (1851)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Oktober
1851: |
In
Göppingen und Jebenhausen gibt es in den vier jüdischen Baumwollfabriken
etwa 3.500 Arbeitsplätze (1852)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung" des Judentums vom 21. Juni
1852: |
Hilfe für die vom
Überschwemmungsunglück am 12. Mai 1853 im Filstal Betroffenen
Anmerkung: Durch ein schweres Gewitter war es im Filstal zu einer
Hochwasserkatastrophe gekommen. Das Hochwasser an diesem Tag zählt zu den sechs
schlimmsten Hochwassern im Verlauf der letzten 200 Jahre im Filstal, vgl.
Wikipedia-Artikel zu "Fils
(Fluss)"
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. August
1853: |
50-jähriges
Vereinsjubiläum der Chewra Kadischa (1863)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 27. Oktober 1863: "Aus Württemberg, im Oktober (1863). Am
26. vorigen Monats, am Vorabend des Geburtsfestes Seiner Majestät unseres
vielgeliebten Königs, vereinigte sich die Chewra Kadischa zu Jebenhausen
zur feierlichen Begehung ihres fünfzigjährigen Bestandes bei einem
frugalen Mahle. Nachdem der von den Vorstehern des Vereins, Simon Raff
und Abraham Lauchheimer, gestellte Antrag, zu Ehren des Tages die
in den jüngst verflossenen zwei Jahren aus dem Kapitalfonds des Vereins
geflossenen Interessen zu wohltätigen Zwecken und von den laufenden
Einnahmen 30 fl. zu weiterer angemessenen Ausstattung des der
israelitischen Gemeinde gehörenden Leichenwagens zu verwenden, mit
Akklamation angenommen worden war, hielt Rabbiner Herz über die
Bedeutung des Vereins, über die erhabenen Zwecke, welche er hinsichtlich
der Betätigung der Wohltätigkeit und Religiosität gegen Kranke,
Leidende und Verstorbene zu erstreben hat, eine längere eindringliche
Rede; knüpfte daran Worte der Anerkennung über die bisherigen Leistungen
mancher älteren Mitglieder und Worte der Ermunterung an die jüngeren und
brachte schließlich auf das fernere Gedeihen desselben einen Toast aus.
-
Wie die genannte Brüderschaft seit ihrem Bestehen stets zur Linderung der
Not und Armut in nah und fern im Bunde mit den übrigen in der Gemeinde
bestehenden wohltätigen Vereinen nach Kräften wirkte und namentlich im
Jahre 1847 sich mit erheblichen Beiträgen an dem Aufwande zur
wöchentlichen Brotverteilung an israelitische und christliche Ortsarme
beteiligte, so hat sie auch, wie nicht minder die Chewra schäl neurim,
durch Stiftung von silbernen und goldenen Geräten in die neu restaurierte
Synagoge Jebenhausens ihren opferwilligen Sinn zum bleibenden
Gedächtnis bekundet. Möge sich dieser Sinn dauern in ihrer Mitte
erhalten und vererben und sie noch recht lange segensreich
wirken!" |
Kritische Kommentierung der gottesdienstlichen
Verhältnisse aus orthodoxer-konservativer Sicht (1864)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar
1864: |
Über die jüdische Gemeinde Jebenhausen - kritische
Darstellung aus orthodox-konservativer Sicht (1867)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar
1867: |
Jebenhausen hat durch Abwanderung nur noch ein Zehntel für
früheren jüdischen Bevölkerung (1871)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. Oktober
1871: |
Die
jüdische Gemeinde Jebenhausen löst sich auf
(1900)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Januar
1900: |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Babette Adelsheimer (1892)
Anmerkungen (vgl. Tänzer Geschichte der Juden in Göppingen und Jebenhausen
S. 290; ausführlich zur Familie siehe Hahn: Jüdisches Leben in Ludwigsburg S.
340-342): Babette Adelsheimer geb. Weil ist 1844 in Mühlen
am Neckar geboren. Sie war verheiratet mit Salomon Löb Adelsheimer
in Jebenhausen (geb. 1836, gest. 1909). Die beiden hatten vier Kinder: Leopold
(später u.a. israelitischer Gemeindepfleger in Göppingen, gest. 1940 ebd., Sara
(später Oberin des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen in Frankfurt,
spätestens ab 1929 Oberin einer israelitischen Privatklinik in München, 1938
nach Palästina emigriert, gest. 1964 in Tel Aviv, vgl. Angaben
in der Website juedische-pflegegeschichte.de), Alexander (war u.a.
1908 bis 1924 Lehrer in Ludwigsburg,
danach Religionslehrer in Stuttgart, gest. 1933 in Stuttgart, s.u.), Mina
(später verheiratet mit dem nichtjüdischen Bernhard Schulze, Intendant am
Thalia-Theater in Hamburg, nach 1933 geschieden: sie ist nach Norwegen emigriert,
gest. 1950 in Tel Aviv).
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli
1892: "Jebenhausen in Württemberg. Unsere kleine
Gemeinde hat einen herben Verlust durch das Hinscheiden der seligen Frau Babette
Adelsheimer erlitten. (Hebräisch und deutsch Zitat aus Psalm 12,2:)
'Es schwinden die Redlichen unter den Menschen', mussten wir am Grabe der
Entschlafenen ausrufen. Durch ihr freundliches, biederes und gefälliges
Wesen erwarb sie sich die Liebe aller, mit denen sie verkehrte. Ihre
Einfachheit, Schlichtheit und Herzensgüte, sowie ihr Wohltätigkeitssinn
waren der Nachahmung wert. Ein tückisches Leiden warf sie auf ein kurzes
Krankenlager. Am Morgen des 8. Tamus (= Sonntag, 3. Juli 1892)
erlöste der Tod die stille Dulderin - noch nicht 48 Jahre alt - und
führte ihre edle Seele in die Gefilde des ewigen Friedens. Gott tröste
den trauernden Gatten und seine vier unmündigen
Kinder." |
Zum
Tod des in Jebenhausen geborenen Lehrers Alexander Adelsheimer (gest. 1933 in
Stuttgart)
Anmerkung: Alexander Adelsheimer ist am 26. März 1880 in Jebenhausen
geboren. Er war bis 1908 Lehrer in Freudental, dann Ludwigsburg, seit 1924
Religionslehrer der Israelitischen Gemeinde Stuttgart. er starb in Stuttgart am
27. Dezember 1933 und wurde im Israelitischen Teil des Pragfriedhofes
beigesetzt. In 2. Ehe war er verheiratet mit Grete geb. Seligmann geb. 31. Mai
1880 in Wandsbek, ermordet nach der Deportation in Auschwitz 1944.
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 14. Januar 1934: |
|
Anzeigen in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 14. Januar 1934: |
50-jähriges
Sängerjubiläum von Hammersänger Heinrich Sontheim (1889)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 14. November 1889: |
Zum 80. Geburtstag von
Kammersänger Heinrich Sontheim (1900)
Anmerkung: zur Biographie von Heinrich Sontheim siehe die von
Rolf Hofmann erarbeitete Kurzbiographie (interner Link,
pdf-Datei)
englischer Beitrag von Rolf Hofmann/Yehuda Shenef: Opera
Singer Heinrich Sontheim - 1920-1912 Biographical extract...
(pdf-Datei)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Februar
1900: "Stuttgart (Hoftheater). Die Zeitung
'Deutsche Bühnengenossenschaft' schreibt: Unser Institut trifft die
Vorbereitungen zu einer seltenen Feier, die gewiss geeignet erscheint,
auch die weitesten kreise der Bühnen-Angehörigen zu interessieren. Am 3.
Februar dieses Jahres feiert der Nestor der deutschen Tenöre, der weithin
berühmte Meister des Gesanges, der König der Kantilene, Heinrich
Sontheim, seinen achtzigsten Geburtstag und wird bei diesem Anlass -
zugunsten unserer Genossenschaft - nochmals auf unserer Bühne, der Stätte,
von der aus er so manchen frenetischen Beifall entfesselt, erscheinen. Zu
diesem Zweck wird Raimunds 'Verschwender' neu einstudiert (welch' feine
Anspielung, wie verschwenderisch der große Heinrich mit dem Gold seiner
Töne um sich werfen durfte!) und der Jubilar erscheint in der Soiree des
reichen Flottwell als Ehrengast, um zwei köstliche Perlen aus dem Schatze
seiner Kunst auf dem Altar der Wohltätigkeit zu opfern. Wie Cheristanens
Perle den glücksendenden Geist Azur hervorzaubert, so werden die
herrlichen Gaben des allverehrten und vielgeliebten Sängers die Scharen
seiner Freunde locken und somit dem guten Zweck Heil und Segen
werden". |
Foto links: Heinrich Sontheim im Jahr 1900, aufgenommen vom
"Königlichen Hofphotographen" Hans Hildenbrand in Stuttgart,
Begründer des gleichnamigen Fotogeschäfts, das noch bis in die
1990er-Jahre existierte. Das Foto stammt aus der Sammlung Manskopf der
Goethe-Universität Frankfurt (Signatur
S36_F09933). |
Mitteilung
des Todes von Heinrich Sontheim (1912)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 9.
August 1912: "Stuttgart. Heinrich Sontheim, der berühmte
Tenorist, ist - 92 Jahre alt - verschieden.
Sontheim bildete mit Riemann und Wachtel das glänzende
Tenoristen-Dreigestirn, das während der letzten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts die deutsche Bühne beherrscht. Diesem gottbegnadeten
Künstler war es alljährlich eine reine Freude, in seiner kleinen
Heimatgemeinde Jebenhausen an den hohen Feiertagen
vorzubeten." |
Beerdigung von Heinrich Sontheim im Israelitischen
Teil des Pragfriedhofes in Stuttgart (1912)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 16.
August 1912: "Stuttgart, 9. August (1912). Zur Beerdigung des Königlichen
Kammersängers a.D. Heinrich Sontheim hatte sich am 5. dieses Monats
ein sehr zahlreiches Publikum auf dem israelitischen Friedhofe
eingefunden; darunter auch zahlreiche Kunstgenossen mit dem Generalintendanten
von Putlitz an der Spitze. Die israelitische Kirchengemeinde
Göppingen-Jebenhausen, die Geburtsgemeinde Sontheims, war durch ihren Rabbiner
Dr. Tänzer und viele Verwandte Sontheims vertreten. Die schlichte
Feier wirkte ergreifend. Bezirksrabbiner Dr. Stössel schilderte in
herzlicher Weise Sontheims Lebenslauf, der seine gesangliche Begabung
zuerst als Chorsänger in der Jebenhäuser Synagoge betätigt habe. Er sei
in Stuttgart eine stadtbekannte und bis an sein Lebensende gefeierte
Persönlichkeit gewesen, habe auch seine Treue zur Religion durch seine
Mitgliedschaft in vielen jüdischen Vereinen bewiesen. Generalintendant
von Putlitz legte einen Kranz im Namen der Kunstgenossen nieder und
rühmte Sontheims stete Teilnahme am Kunstleben. Lehrer Leo Adler
legte gleichfalls einen Kranz nieder im Namen des Sontheim eng
befreundeten Kammersängers Rothmühl und dankte auch im Namen der Witwe
und in seinem eigenen dem Verstorbenen für alle Liebe und Güte. An die
Beerdigung schloss sich der übliche Gottesdienst. Eine Fülle von
Teilnahmsbezeugungen und Kondolenzbriefen aus allen, auch den höchsten
Kreisen sind der Witwe zugekommen. Besonders herzlich war das
Kondolenzschreiben Seiner Majestät des Königs gehalten: 'Seine Majestät
lassen Ihnen sagen, mit welcher großen Verehrung Allerhöchst derselbe
Ihres verstorbenen Gatten gedenkt und wie er seine künstlerische
Tätigkeit in dankbarster Erinnerung habe.' In einem sehr ergreifenden Schreiben
rühmte auch Generalintendant von Putlitz Sontheims Bedeutung und
Verdienste." |
Zum Tod von Heinrich Sontheim (1912)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. September
1912: "Kammersänger Heinrich Sontheim. Von Rabbiner Dr.
Tänzer, Göppingen. Auf beinahe 83 Jahre hat er's gebracht, der alte
Sontheim, und ein Menschenalter ist es her, dass er, auf der Höhe seines
Ruhmes stehend, aus dem aktiven Bühnenverbande des Stuttgarter
Hoftheaters schied, und doch konnte nicht gut von ihm behauptet werden,
dass er seinen Ruhm überlebt habe. Schon deshalb nicht, weil dieser
seinerzeit als Phänomen angestaunte Meister im Reiche der Töne in
einzelnen seiner Glanzrollen bisher nicht mehr erreicht, geschweige denn
übertroffen wurde. Und diese Rollen waren solche, in denen er jüdische
Gestalten über die weltbedeutenden Bretter trug, in denen seine Kunst
jüdischem Empfinden Ausdruck gab. Sontheims Repertoireumfasste mehr als
hundert Opern, doch seine unumstritten bedeutendste Glanzrolle war die des
'Eleazar' in Halevys 'Jüdin'. Als er zum Beispiel zum erstenmal
gelegentlich eines Gastspiels im Wiener Operntheater in derselben auftrat
(am 15. April 1868) schrieb darüber der Kritiker Wilhelm Speidel im
'Fremdenblatt': Gestern eröffnete Herr Sontheim vom Stuttgarter
Hoftheater ein Gastspiel, welches schon darum nicht auf ein Engagement
abzielt, weil jener Künstler mit den liberalsten goldenen Ketten und auf
Lebenszeit an Stuttgart gefesselt ist. Der berühmte Gast sang den Eleazar
in Halevys 'Jüdin', eine seiner glänzendsten Rollen seit ein paar
Jahrzehnten. Sein Beispiel hat viele Eleazars gemacht, aber sie waren, an
Sontheim gemessen, wie Katzen gegen einen Löwen. Herr Sontheim besitzt
einen kernhaften Brusttenor, groß, breit, von schmetterndem Metall, je
höher es geht, desto wohler scheint es ihm zu werden. Sein Eleazar ist
eine tief leidenschaftliche Gestalt voll dramatischen Lebens. Auch das
Wiener Publikum konnte sich ihrer Wirkung nicht entziehen und brach dem
Gast gegenüber wiederholt in einen wahren Jubel aus. Ein kaum dagewesener
Fall ereignete sich während des vierten Aufzuges. Bei offener Szene
legten die Orchestermitglieder ihre Instrumente weg und stürmten mit dem
Publikum Beifall. Nach dem Schluss der Oper wurde Herr Sontheim achtmal
gerufen.' Und wie in Wien, so allenthalten, in Karlsruhe, in Stuttgart, in
Frankfurt am Main usw. Es war eben sein Eleazar, wie Sonnenthals 'Nathan'
eben nur Sonnenthals Nathan war. Nichts Erkünsteltes, sondern ein
Schöpfen aus dem eigenen Empfinden, aus den Eindrücken der eigenen
Jugendzeit. Der Künstler im Juden verherrlichte den Juden im Künstler.
Kein vorgetäuschtes, sondern wirkliches Judentum. Und auch Sontheim war
ein Jude sein ganzes Leben lang.
In Jebenhausen bei Göppingen im
altjüdisch frommen Elternhause und im Kreise einer damals stattlichen
streng religiösen Israelitengemeinde hat Sontheim am 3. Februar 1820 das
Licht der Welt erblickt. Sein Großvater Löb Moses war 1777 mit unter den
ersten zwanzig Juden, die der Freiherr Philipp von Liebenstein, dem Ort
und Schloss als reichsunmittelbares Rittergut gehörten, aufgenommen
hatte. Aus Malsch bei Durlach in
Baden war der Großvater eingewandert. Seine Söhne nahmen 1818, nachdem
Jebenhausen 1806 württembergisch geworden war, den deutschen
Familiennamen 'Sontheimer' an, den der Kammersänger dann in 'Sontheim'
kürzte. Moses Löb Sontheimer, des Kammersängers Vater, war ein
unbemittelter Kleinkrämer und Hausierer, der für vierzehn Kinder
(Heinrich war das achte unter diesen) zu sorgen hatte. Er scheint von dem
großzügigen Unternehmungsgeiste, der frühzeitig schon die Jebenhäuser
Judenschaft erfüllt und nachmals so viele bedeutende Großindustrielle
aus ihnen gemacht hatte, nicht ergriffen gewesen zu sein. Er blieb zeitlebens
ein armer Mann und hat den Beginn der Ruhmeslaufbahn seines Sohnes nur um
wenige Monate überlebt. Von bedeutendem Einflusse auf den aufge- |
weckten
Knaben dürfte neben den allgemeinen regen Verkehrs- und
Geselligkeitsverhältnissen im Dorfe, dessen halbe Einwohnerschaft die
Juden mit ihren ca. 600 Seelen ausmachten, vor allem die dortige Schule
gewesen sein, die nach amtlichen Zeugnissen Hervorragendes geleistet zu
haben scheint. Die Jebenhäuser Juden hatten sich dieselbe schon 1824,
noch ehe ein gesetzlicher Zwang für sie zu einer solchen bestand, aus
eigenen Mitteln errichtet und zwei tüchtige Lehrkräfte angestellt. Die
Oberaufsicht führte der evangelische Ortspfarrer, auf dessen Verlangen
sofort auch der Gesangsunterricht in den Lehrplan aufgenommen wurde. Hier
dürfte man auch zuerst auf Sontheims stimmliche Begabung aufmerksam
geworden sein, die er auch als Chorknabe in der Synagoge betätigte. Noch
als Schulknabe erhielt er auch Unterricht im Violinspiel beim Göppinger
Stadtzinkenisten Pleßner zusammen mit anderen israelitischen Kindern.
Doch damit wäre seine Ausbildung vollendet gewesen, wenn nicht ein
günstiger Zufall eingegriffen hätte. Der alte Sontheimer wollte nichts
von einer künstlerischen Laufbahn seines Sohnes wissen. Nicht nur, weil
seine Mittel zur Ausbildung nicht ausreichten, sondern vornehmlich aus
religiösen Gründen. Er fürchtet für seines 'Chona Bär' - so nannte
man Sontheim als Kind, und so ist er auch im Geburtsbuche eingetragen -
Religiosität in der Welt des Scheines. Und es wird noch gezeigt werden,
dass seine Befürchtungen nicht ganz ungerechtfertigt waren. Er wollte
seinen Sohn in seine Fußstapfen treten, einen Hausierer oder
günstigenfalls einen Handwerker werden lassen. Heinrich begleitete seinen
Vater auf seinen Marktfahrten, kam so auch nach Hechingen, sang da
gelegentlich einmal und wurde zufällig vom damaligen württembergischen
Minister Bellnagel gehört. Dem gefiel das wundervolle Organ des etwa
fünfzehnjährigen Knaben, und er machte den Stuttgarter
Großindustriellen Joseph von Kaulla auf ihn aufmerksam. Dieser nahm den
Knaben sodann in sein Haus auf, ließ ihn von zwei Mitgliedern der
Hofbühne (Häser und Kunst) ausbilden. Nach einer anderen, jedoch wenig
verbürgten Version soll Sontheim, den es mächtig zur Bühne gezogen
habe, fluchtartig das Elternhaus verlassen und durch sein Bitten die
Förderung Kaullas errungen haben. Dem sei, wie ihm wolle, am 18. Oktober
1839 trat der Neunzehnjährige im Karlsruhe Hoftheater zum erstenmal vor
das große Publikum als 'Sever' in der 'Norma' und erzielte sofort einen
durchschlagenden Erfolg, der auch zu einem günstigen Engagement für
dieses Kunstinstitut führte, dem er dann bis 1850 angehörte.
Gastspielreisen trugen seinen Ruhm bald in alle Welt, und der noch sehr Jugendliche
zählte schon zu den berühmtesten Operngrößen. Doch die Höhe seines
Ruhmes erreichte Sontheim erst in Stuttgart, an dessen Hoftheater er 1850
mit einem sehr günstigen lebenslänglichen Engagement berufen wurde. Aus
der Karlsruhe Zeit ist noch zu bemerken, dass Sontheim 1844 sich taufen
ließ, und war um seine erste Gattin, die christlicher Konfession war,
ehelichen zu können. Jedoch schon 1848,25. September, vollzog er in Altenstadt
in Bayern vor dem Distriktsrabbiner M. Mayer in aufrichtigster Weise
seine Rückkehr zum Judentum. In den noch vorhandenen Akten erklärt er,
dass sein Übertritt nicht aus Überzeugung, sondern 'aus irdischem,
sinnlichem Triebe' erfolgt sei, verlangt keinerlei Dispens von
irgendwelchen religiösen Zeremonien, will rituelles Bad und Malkuss an
sich vollziehen lassen, ja wünscht, dass sein Onkel Rosenheim und der Rabbiner
Herz aus Jebenhausen zu dem Behufe nach Altenstadt kommen sollen. Die Festtage
will er dann in Jebenhausen verbringen und verlangt als reuig
Wiedergekehrter zur Tora aufgerufen zu werden, was auch geschehen ist. Von
da ab und bis an sein Lebensende blieb Sontheim dem Judentum treu, für
das und besonders für das alte 'Chasonus' er stets eine warme
Anhänglichkeit bekundete. Dem Stuttgarter Hoftheater gehörte er bis 1872
als eine seiner höchsten Zierden an. Dieser Zeit gehört auch das hier beigefügte
Bild an. Trotz wiederholter verlockender Rufe ins Ausland blieb er seinem
Heimatlande treu. Nur in Gastspielen bekamen ihn die auswärtigen Bühnen
zu hören, vornehmlich in Wien, wo er im ganzen an neunzig Abenden auftrat
und neben beispiellosem Erfolge auch wahre Carusohonorare erzielte. Nach
dem Urteil Sachverständiger gehörte Sontheims Stimme zu den
metallreichsten, welche die deutsche Bühne in den letzten hundert Jahren
gekannt hat. Hier nur eine Schilderung: 'Sein Tenor sprach durch mehr als
zwei Oktaven, vom großen H bis zum zweigestrichenen C, gleichmäßig an.
Die Töne von F bis C waren auch in späteren Jahren noch von blendendem
Glanz. Der Tonansatz war offen und frei, ohne jede Beimischung von Nasen-
oder Gaumenlauten, und das Piano mit derselben Sorgfalt herangeschult wie
das Forte. Die schöne voix mixte und deren echt künstlerische Verbindung
mit der Bruststimme gewählten ungetrübten Kunstgenuss. Das Darstellungsvermögen
des Künstlers war an impulsiver Kraft, an der Fähigkeit, die verschienen
Gefühlsregungen in Ton und Aktion zu malen und gleichsam seine ganze
Seele in den Gesang zu leben, wohl dem Niemanns an die Seite zu
setzen.' Nach seinem Scheiden von der Bühne ist er noch wiederholt
zu Wohltätigkeitszwecken aufgetreten. Zum letzten Mal betrat er die
Bühne an seinem achtzigsten Geburtstag, wo er im Stuttgarter Hoftheater
in einer ihm zu Ehren veranstalteten Improvisation im 'Verschwender'
einige Lieder mit jugendlichem Feuer sang. Eine Fülle von Ehrungen
brachte ihm dieser Abend und ebenso sein neunzigster Geburtstag, wo ihm
der König in seiner Loge das Ritterkreuz des Ordens der
württembergischen Krone eigenhändig anheftete. Auch von auswärtigen
Monarchen war Sontheim wiederholt in hoher Weise ausgezeichnet worden.
Sontheims Lebensabend war ein schöner und beglückender, in
hingebungsvoller Pflege seitens seiner Gattin, umgeben von einem großen
Kreise von Freunden und Verehrern. In den Annalen der Kunst wird Sontheims
Name als eines ihrer bedeutendsten Meister fortleben." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
A. Gutmann möchte eine Torarolle kaufen
(1860)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. November
1860: "Jebenhausen bei Göppingen, Württemberg. Herr
A. Gutmann von hier wünscht eine gebrauchte korrekte Thora-Rolle sefer
tora zu kaufen; portofreie Offerten beliebe man zu richten an Alexander
Elsäßer". |
Weitere Dokumente
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; Anmerkungen
gleichfalls von Peter Karl Müller)
Quittung
von Pfeiffer Marx (Jebenhausen)
über den Kauf einer roten Kuh auf dem
Jahrmarkt in Lorch (1819) |
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Text des Dokumentes: "Lorch
Accise bezahlt -: 33 Kreuzer ( Stempel 3 Kreuzer )
Daß Vorzeiger dieses Blatt´s ?.Ewald.? Müller´s Frau in Unterkirneck
an dem heutigen Jahrmarkt allhier
von Pfeiffer Marx von Jebenhausen
1 rothe Kuh pro 33 Gulden
erkauft, und nicht nur der Verkäufer die gesetzliche Gewährleistung für die
Hauptmängel, wie solche in dem landesherrlichen Regulativ vom 27ten Febr.
1767 bestimmt sind, versprochen, sondern man auch unter dieser Gattung von Vieh seit Jahr und Tag keine ansteckende Seuche dahier
verspürt habe, wird hiermit beurkundet, den 24. Mai 1819
T. - - - - Schultheiß - - - - Steiner" |
Zur Familie von Marx Pfeiffer Rothschild:
Pfeiffer Marx von Jebenhausen, viertes Kind von Herz Marx Rothschild und Frommet Ottenheimer
Marx (Pfeiffer) Rothschild (geb. 1789, gest. 1851, Grab im jüdischen
Friedhof Jebenhausen, nach der Dokumentation von Bamberger Grabstein Nr.
38 für "Pfeiffer Rothschild) war verheiratet mit Brändel Weil
(geb. 1793, gest. 1872); das Ehepaar hatte fünf Kinder
1. Frommet, geboren 1822, verehelicht 1847 mit Heinrich Koch in Jebenhausen
2. Jüttle, geboren 1825, verehelicht 1846 mit Isaak Rothschild in Jebenhausen
3. Simon, geboren 1827, nach Amerika ausgewandert
4. Wolf, geboren 1829, nach Amerika ausgewandert
5. Samuel, geboren 1831, nach Amerika ausgewandert
Quelle: Aron Tänzer: Die Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen.
vgl. Literaturnachweise auf Seite zur
Synagoge in Jebenhausen
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Brief
des Schultheißenamtes Jebenhausen
an das Schultheißenamt Plochingen
bezüglich einer Einforderung einer Schuld
(1837) |
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In dem abgebildeten Brief geht es um eine noch ausstehende Schuld des
zwischenzeitlich verstorbenen Bäckers Maurer aus Plochingen (vermutlich
Johann Georg Maurer, geb. 1783 in Plochingen, gest. 2. Dezember 1836 in
Plochingen) an Isaak Ottenheimer von Jebenhausen. Dieser geht den damals wahrscheinlich
üblichen Weg über die Schultheißenämter, um eine Begleichung der noch offen stehenden Schuld zu erreichen bzw. zumindest seinen
Anspruch noch geltend zu machen. Der Brief datiert vom 30. Januar 1837,
beziehungsweise (Briefumschlag) vom 14. Februar 1837.
Zur Familie von Isak Ottenheimer:
Isak Ottenheimer (geb. 1770, gest. 1852) war verheiratet mit Sara Weil aus
Wallerstein (geb. 1773, gest.
1827).
Das Paar hatte 6 Kinder:
1. Salomon, geboren 1799, nach Amerika ausgewandert, gestorben in Paris am 22. Februar
1877.
2. Maier
3. Leopold, geboren 1806, nach Amerika ausgewandert.
4. Jüttle, geboren 1809, nach Amerika ausgewandert.
5. Heinrich, geboren 1810, nach Amerika ausgewandert.
6. Moses, geboren 1811, nach Amerika ausgewandert.
Quelle: Aron Tänzer: Die Geschichte der Juden von Jebenhausen und
Göppingen. 1927.
S. 353. |
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Brief
an die Gebr. Rosenthal in Jebenhausen (1900) |
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Es handelt sich um einen Nachnamebrief vom Königlich Württembergischen Amtsgericht Welzheim an die Gebrüder
Rosenthal, Viehhändler, Jebenhausen, versandt am 3. April 1900.
Die Viehhandlung Rosenthal wurde 1858 in Jebenhausen von den Brüdern Daniel und Samuel Rosenthal gegründet.
Von 1882 bis 1903 war Samuel Rosenthaler Alleininhaber. Dazu wurde sein Sohn Theodor Rosenthal und später auch
dessen Bruder Moritz Rosenthal Gesellschafter. Samuel Rosenthal starb 1905. Ab 1927 war Theodor Rosenthal Alleininhaber.
Quelle: Aron Tänzer: Die Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen. 1927. |
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