Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hörstein (Stadt Alzenau, Landkreis Aschaffenburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge  
  

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule    
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Kennkarte aus der NS-Zeit     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)      
   
In Hörstein bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Doch gab es bereits im 17. Jahrhundert Juden am Ort: 1657 wird ein Jude namens "Zehlarl zu Hörstein" genannt (Quelle: Fürst Ysenburg Büdingen Archiv Fasz. 19, Kellerei-Rechnung Meerholz 1657; Hinweis von Hans Kreutzer). 
  
1789 gab es 17 "Schutzjuden" (großenteils mit Ihren Familien) in Hörstein, 1794 21.  
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1867 116 jüdische Einwohner (10,6 % von insgesamt 1.098 Einwohnern), 1880 Höchstzahl von 137 (11,9 % von insgesamt 1.154), 1900 128 (10,7 % von 1.191), 1910 125 (8,5 % von 1.467). Die Mehrheit der jüdischen Einwohner lebte vom Handel (insbesondere Viehhandel) und von der Brotbäckerei. Einige Familien hatten Landwirtschaft im Nebenerwerb.
   
Im Zusammenhang mit der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden auf 35 Matrikelstellen folgende jüdische Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Michael Geradwohl (Kramhandel und dergleichen), Jacob Geradwohl (Lumpen- und Landesproduktenhandel), Herz Geradwohl (Ellenhandel und dergleichen; Matrikelstelle geht 1825 an Raphael Bär Weil), Löb (Koppel) Rothschild alt (Viehhandel), Raphael Appel (Viehhandel und Krämerei), Löb (Samuel) Rothschild jung (Viehhandel), Morche Joseph Löwenthal (Kram- und Viehhandel), Kusel (Samuel) Rothschild (Viehhandel), Daniel (Samuel) Rothschild (Viehhandel), Simon Reis (Krämerei), Löser Weiler (Krämerei), Süsel (Koppel) Rothschild (Viehhandel), Moses Hamburger (Viehschlachten), Löser Reis (Viehhandel), Herz Reis (Viehhandel), Seligmann Straus (Viehhandel), Witwe von Löser Westheimer Emmerich (Handarbeit, Taglohn, lebt von Unterstützung), Simon Tugut (Mäkler), Koppel Haas (allerlei Handel), Affrom (Abraham) Neu (Viehschlachten, ab 1820 auf dieser Stelle sein Sohn Simon Neu, Metzer), Jessel Lang (Mäkler), Maier Grünebaum (Lehrer, Vorsänger und Handel), Löw Grünebaum (Lichter und Seifenfabrikation, ab 1824), Raphael Löw Weil (Handel mit Gewürz, Ellen- und Eisenwaren, ab 1825), Löb Löwenthal (Weber, Leinen und Baumwollweberei, ab 1825).   
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Elementarschule (jüdische Volksschule, ab 1931 noch jüdische Privatvolksschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 48 Jahre lang war bis 1894 Isaak Wahler Lehrer in Hörstein (gestorben 1912 im Alter von 98 Jahren); sein Nachfolger im Amt war von 1894 bis 1931 sein Sohn Israel Wahler (Verfasser von "Schulgeschichtlichen Aufzeichnungen 1913-1931"). Die Gemeinde war orthodox geprägt und gehörte zum Bezirksrabbinat Aschaffenburg
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde der Gefreite Meier Rothschild (geb. 9.8.1889 in Hörstein, gef. 2.10.1914), Jakob Steinhäuser (geb. 29.8.1882 in Oberlauringen, gef. 5.9.1916), Emil Strauß (geb. 17.6.1893 in Hörstein, gef. 22.8.1914) und Unteroffizier Raphael Strauß (geb. 10.6.1885 in Hörstein, gef. 7.6.1917). Außerdem fiel der Gefreite Emil Rothschild (geb. 28.6.1898 in Hörstein, vor 1914 in Freudenberg am Main wohnhaft, gef. 8.11.1918).   
     
Um 1925, als noch 117 Personen der jüdischen Gemeinde angehörten (ca. 7,8 % von insgesamt etwa 1.500 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde: Moritz Rothschild, David Rothschild, R. Gradwohl, Samuel Rothschild und Julius Hamburger II. Lehrer der Gemeinde war der bereits genannte Hauptlehrer Israel Wahler. Dieser unterrichtete damals 14 Kinder an der Jüdischen Volksschule. Lehrer Wahler wechselte 1931 nach Bad Neustadt a.d. Saale. 1932 waren die Vorsteher weiterhin Moritz Rothschild (1. Vorsitzender), Wilhelm Rothschild (2. Vorsitzender). Als Lehrer war inzwischen Michael Berlinger angestellt. Dieser unterrichtete an der jüdischen Volksschule noch acht Kinder in vier Klassen. An jüdischen Vereinen gab es einen Israelitischer Wohltätigkeitsverein Gemilus Chesed (gegründet etwa 1830; Ziele: Unterstützung Hilfsbedürftiger, Bestattung). 
    
1933 lebten noch 98 jüdische Personen am Ort. Bereits in diesem Jahr kam es zu Übergriffen und schweren Misshandlungen von Juden durch die SS. Dadurch verließen zunehmend die Hörsteiner Juden den Ort. Anfang 1936 wurden auf dem jüdischen Friedhof 100 Grabsteine umgeworfen. Die nächste Friedhofschändung war im Januar 1937 (39 Steine umgeworfen, teilweise zerbrochen). Die letzten jüdischen Lehrer an der (seit 1931) privaten jüdischen Volksschule waren (bis 1935) Paul Possenheimer, (ab 1935) Joseph Gallinger und (ab Herbst 1936) Leopold Rose (siehe Mitteilungen unten).  Im Herbst 1938 wurden zu den Hohen Feiertagen die Fenster der Synagoge und der meisten jüdischen Häuser eingeworfen. Es kam zu weiteren Misshandlungen. 44 jüdische Einwohner konnten bis 1940 emigrieren, davon 21 in die Vereinigten Staaten; 46 verzogen in andere Städte in Deutschland, 35 davon nach Frankfurt.    
    
Von den in Hörstein geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Ludwig Emmerich (1895), Raphael Gradwohl (1867), Regina Gradwohl geb. Rothschild (1873), Adolf Moritz Hamburger (1875), Daniel Hamburger (1873), Julius Hamburger (1878), Julius Hamburger (1894), Mina Hamburger geb. Oppenheimer (1878), Nathan Hamburger (1871), Rita Hamburger (1920), Selma Hamburger geb. Hess (1884), Wolf Hamburger (1880), Sophie Heß geb. Hamburger (1869), Selma (Erna) Kanthal geb. Rotschild (1906), Else Levi geb. Rothschild (1895), Emanuel Löwenthal geb. Rotschild (1870), Eva Löwenthal (1881), Markus Löwenthal (1868), Sally Löwenthal (1872), Selma Neuhaus geb. Hamburger (1906), Ester Oppenheimer (1853), Markus (Max) Ring (1868), Paula Ring geb. Waller (1912), Else Rosenthal geb. Strauss (1912), Berta Rothschild (1909), Bertha Rothschild (1886), Daniel Rothschild (1881), Gustav Rothschild (1902), Hermann Rothschild (1885), Hermann Rothschild (1890), Isaak Rothschild (1878), Josef Rothschild (1853), Josef Rothschild (1891), Julius Rothschild (1888), Malli Rothschild (1892), Max Rothschild (1883), Max Rothschild (1887), Meta Rothschild (1904), Rosa Rothschild geb. Adler (1896), Salli Rothschild (1879), Samuel Rothschild (1875), Sarah Rothschild (1887), Selma Rothschild geb. Kleimann (1882). Siegfried Rothschild (1894), Berta Schubach geb. Rothschild (1886), Kathinka Sonneberg geb. Oppenheimer (1879), Mathilde Stern geb. Oppenheimer (1881), Leo Strauss (1887), Rafael Strauss (1875), Reni Paula Strauss (1917, Kennkarte siehe unten), Babette Strauß geb. Hamburger (1890), (1890), Klara Strauß (1895), Siegfried Strauß (1888), Amalie Stühler geb. Rothschild (1888), Selma Valk geb. Emmerich (1887), Israel Wahler (1875), Sigmund Wahler (1871), Ella Waller (1912).          
    
    
    
Aus dem Leben der jüdischen Gemeinde             
    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule   
Jakob Haas, bisher Lehrer in Hörstein, wird Lehrer in Höchheim (1867)  

Anzeige im "Königlich Bayerischen Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg" vom 3. September 1867: "Durch Regierungs-Entschließung vom 29. August laufenden Jahres Nr. 34007 ist die von der israelitischen Kultusgemeinde Höchheim, königlichen Bezirksamts Königshofen, beschlossene Übertragung ihrer Religionslehrer- und Vorsängerstelle an den Schuldienst-Exspektanten Jakob Haas in Hörstein, königlichen Bezirksamts Alzenau, genehmigt worden."       

   
Lehrer Israel Wahler sucht den Besitzer von gefundenen Tefillin (1900)    
Anmerkung: Israel Wahler war Nachfolger seines Bruders Carl Wahler, der 1931 in Neustadt verstorben ist (siehe Berichte oben) Israel Wahler ist 1875 in Hörstein als Sohn des dortigen Lehrers Isaak Wahler geboren. 1894 übernahm er als Nachfolger seines Vaters die Leitung der Hörsteiner israelitischen Religionsschule. Seine Frau Bella geb. Adler ist 1878 in Gleicherwiesen geboren. Israel und Bella Wahler hatten einen Sohn: Isaac (geb. 1918 in Frankfurt am Main). Nachdem 1931 die Schule in Hörstein wegen Schülermangels geschlossen wurde, übernahm Oberlehrer Wahler die Stelle seines verstorbenen Bruders als Leiter der israelitischen Volksschule in Bad Neustadt. Nach 1933 wollten die Wahlers zunächst in Deutschland bleiben, doch wurde der Sohn 1934 auf Drängen seiner Mutter zu einer Großtante in die USA geschickt. Nach dem Novemberpogrom 1938 betrieben Israel und Bella Wahler ihre eigene Auswanderung, die aber nicht mehr zustande kam. 
Sohn Isaac E. Wahler hatte bis zum April 1942 mit seinen Eltern brieflichen Kontakt, dann hörte er nichts mehr von ihnen. Anfang 1947 kam er als Mitarbeiter des stellvertretenden amerikanischen Chefanklägers bei den Nürnberger Prozessen, Robert M. W. Kempner, nach Deutschland zurück. Auf einer Dienstreise entdeckte er in einem amerikanischen Aktendepot in Oberursel im Taunus die Akten der Außenstelle Würzburg der Staatspolizeistelle Nürnberg über die Judendeportationen in den Jahren 1941 bis 1943. Diese Akten wurden 1947 im so genannten Wilhelmstraßen-Prozess, bei den Prozessen gegen Angehörige der Nürnberger und Würzburger Gestapo, beim Eichmann-Prozess in Jerusalem und bei vielen anderen Verfahren verwendet (vgl.: Herbert Schultheis und Isaac E. Wahler, Bilder und Akten der Gestapo Würzburg über die Judendeportationen 1941-1943, Rötter Druck und Verlag Bad Neustadt, 1988
.    

Hoerstein Israelit 04101900.jpg (34608 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Oktober 1900: "Vom Vorstand der Königlich Preußischen Bahnstation Dettingen wurden mir ein Paar Tefillin - sehr schön und groß - übergeben, welche im Wartesaal gefunden wurden. Wahrscheinlich hat sie ein russischer Wanderer, der am 18. und 19. September in Hörstein gewesen, dort liegen lassen. Eigentümer möge sich bei mir melden. Hörstein bei Aschaffenburg, 21. September. Israel Wahler, Lehrer". 

    
25-jähriges Amtsjubiläum von Lehrer Israel Wahler (1919)
  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1919: "Hörstein. Lehrer Israel Wahler beging sein 25-jähriges Amtsjubiläum. Der Jubilar übernahm nach überstandener Prüfung am Würzburger Seminar die hiesige Lehrerstelle, die sein Vater 48 Jahre innehatte, der im gesegneten Alter von 98 Jahren vor kurzem verstarb. Wie der Vater, so verstand es auch der Sohn, sich durch volle Hingebung zu seinem Berufe die Liebe der Gemeinde zu erringen. Gemeinde sowohl wie Schule hat er in jeder Weise zu heben verstanden. Ihm gelang es auch in inniger Zusammenarbeit mit unserem Vorsteher Raphael Rothschild, die Religionsschulstelle zu einer staatlichen Elementarlehrerstelle umzugestalten, ein modernes Schulhaus zu errichten und einen Umbau der Synagoge herbeizuführen."   


Oberlehrer Israel Wahler aus Hörstein kommt zum 1. April 1931 nach Bad Neustadt an der Saale

Neustadt Saale BayrGZ 15041931.jpg (14370 Byte)Artikel in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 15. April 1931: "Personalia. Oberlehrer Wahler (Hörstein) wurde ab 1. April (1931) an die Volksschule Neustadt a.d. Saale versetzt. Die Volksschulstelle Hörstein wurde eingezogen, wird aber, wie wir hören, als Privatvolksschule weitergeführt."
   
Alzenau Israelit 30041931.jpg (115605 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April 1931: "Alzenau (Unterfranken), 25. April (1931). Nach 37jähriger Wirksamkeit in seinem Heimatorte Hörstein schied Herr Oberlehrer Israel Wahler von uns, um als Nachfolger seines allzu früh in die Ewigkeit berufenen Bruders die Volksschullehrerstelle in Neustadt a.S. anzutreten. Wenn man solange Zeit an einem Platze wirkt, erhält dieser das Gepräge seines Amtsinhabers. So ist es dem unermüdlichen, kraftvollen Schaffen des Scheidenden zu verdanken, wenn in Hörstein heute noch alle jüdischen Institutionen in bester Verfassung sich befinden. Er wirkte die Umwandlung der Religionsschule in einer Volksschule, sorgte für die Renovierung der Synagoge und Mikwoh und suchte, begünstigt durch eine glänzende Rednergabe, durch allsabbatliche Vorträge die Religiosität seiner Gemeinde zu heben. Sein pflichteifriges Wirken in der Schule war vorbildlich und wurde bei den Prüfungen auch von der Staatsbehörde anerkannt. Kein Wunder, dass Oberlehrer Wahler bei seinem Abschiede große Ehrungen zuteil wurden. Der Bezirkslehrerverein Alzenau hielt eine Abschiedskonferenz in Hörstein, um ihm eine besondere Freude zu bereiten. Der Konferenzleiter, Herr Hauptlehrer Rosel von Großwelzheim, hob in seiner Ansprache die großen Verdienste Wahlers hervor, die er sich durch Vorträge im Vereine, seine Anregungen bei den Debatten und durch fleißigen Besuch der Konferenzen im großen bayrischen Lehrervereine erwarb. Der Gesangverein in Hörstein, dessen Gründer und Ehrenmitglied Wahler war, brachte ihm ein Ständchen, und die Kultusgemeinde sowie die christlichen Kollegen und andere Freunde ehrten den Scheidenden durch prächtige Geschenke. Möge Herrn Oberlehrer Wahler in seinem neuen Wirkungskreise gleiche Anerkennung und gleicher Erfolg beschieden sein. Die besten Wünsche seiner zahlreichen Schüler und Freunde begleiten ihn."

   
Lehrer Paul Possenheimer wechselt von Hörstein nach Lübeck - Lehrer Josef Gallinger kommt von Uffenheim nach Hörstein (1935)
       

Possenheimer 120.jpg (79061 Byte)Anmerkung: bei Lehrer Possenheimer handelte es sich um Lehrer Paul Possenheimer (geb. 29.7.1913 in Burgkunstadt): lernte an der Israelitischen Präparandenschule in Höchberg, danach (1930 bis 1933) an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (Informationen nach Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. 2 S. 444). Das Foto links zeigt (als zweiten von links, Nr. 14) Lehrer Paul Possenheimer mit Schülerinnen und Schülern der jüdischen Religionsschule Lübeck 1935 (Quelle: www.stolpersteine-luebeck.de: Unterseite); Nr. 13 bezeichnet Rabbiner Dr. David Alexander WInter.    
   
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Mai 1935: "Personalia. Lehrer Gallinger von Uffenheim übernahm die private Volksschulstelle in Hörstein, Kollege Possenheimer in Hörstein trat eine Stelle in Lübeck an. Lehrer Fritz Levy - Rockenhausen wurde an die Gartenbauschule Ahlem bei Hannover berufen."       

  
Lehrer Josef Gallinger verlässt die Gemeinde - sein Nachfolger wird Lehrer Leopold Rose (Herbst 1936)   

Mitteilung in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. September 1936: "Lehrer Josef Gallinger in Hörstein erhielt eine Lehrerstelle am Philanthropin in Frankfurt am Main. Schulamtsbewerber Leopold Rose in Oettingen, übernimmt die Stelle an der privaten Volksschule in Hörstein."  
 
Mitteilung in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. November 1936: Lehrer Leopold Rose, bisher in Oettingen, übernahm die private Volksschule in Hörstein."   

     
     
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Spendenaufruf für die Familie des Daniel Löb Strauß (1876)    

Hoerstein Israelit 21091876.jpg (68722 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. September 1876:  "Aufruf! Daniel Löb Strauß, Handelsmann in Hörstein, welcher sich mit dem Kälber-Handel ernährte, hatte das Unglück, dass er mehrere Monate schwer krank danieder lag. Als er wieder genesen war, wurden seine sämtlichen Kinder krank, und so hat er seine paar Gulden, welche er zum Handel braucht, verzehrt. Die kleine jüdische Gemeinde hat schon Alles aufgeboten, aber es reicht nicht. Demselben ist nun auch das Kapital auf sein Haus gekündigt worden. Alle Handels- und Geschäftsleute werden um milde Haben höflichst ersucht; und wenn nur 300 Mark zusammen kommen, ist dem armen Manne geholfen. Die Gaben können an der israelitischen Kultusvorstand Herrn J. M. Löwenthal zu Hörstein bei Aschaffenburg (Bayern) zugeschickt werden. Veröffentlichung in diesem Blätter. Vorstehendes beglaubigt der Wahrheit gemäß  Der Kultusvorstand J.M. Löwenthal".  

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde      
Zum Tod von Löb Grünebaum (1876)   

Hoerstein Israelit 07061876.jpg (43791 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juni 1876: "Hörstein (Bayern). Wir beklagen den Verlust eines frommen und eines der edelsten Mitglieder unserer Gemeinde. Löb Grünebaum, Seifenfabrikant ist am 21. Nissan im 77. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abgerufen worden. Derselbe verdient es, dass sein Name veröffentlicht wird und der Nachwelt zum ehrenden Andenken bleibt. Er war ein echter Jehudi, übte das (Lernen der) Tora, den Gottesdienst und die Wohltätigkeit, studierte fast Tag und Nacht in der heiligen Lehre und belehrte auch andere darin. Möge Gott denselben belohnen in einer Welt, wo der Lohn ein wahrer ist."   

           
Goldene Hochzeit von David Oppenheimer und Esther geb. Rothschild (1924)  

Hoerstein Israelit 03071924.jpg (29775 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli 1924: "Hörstein bei Aschaffenburg, 1. Juli (1924): Das Ehepaar David Oppenheimer und Frau Esther geborene Rothschild feierten am Samstag, den 21. Juni, in körperlicher und geistiger Frische im Kreise ihrer Kinder und Enkel das Fest der Goldenen Hochzeit."    

    
80. Geburtstag von Esther Oppenheimer geb. Rothschild (1933)  

Hoerstein BayrGZ 15031933.jpg (25406 Byte) Artikel in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 15. März 1933: "80. Geburtstag. Am 17. März begeht Frau Esther Oppenheimer in Hörstein bei Aschaffenburg in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit ihren 80. Geburtstag. Die Jubilarin ist wegen ihrer aufrichtigen Frömmigkeit und ihrer Mildtätigkeit, die sie besonders armen jüdischen Leuten gegenüber ausübt, überall geachtet und geehrt. Möge ihr noch ein langer und glücklicher Lebensabend im Kreise ihrer ganzen Familie beschieden sein!"  
 
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. März 1933: "Hörstein, 7. März (1933). Am 17. März begeht Frau Esther Oppenheimer in Hörstein bei Aschaffenburg in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit ihren 80. Geburtstag. Die Jubilarin ist wegen ihrer aufrichtigen Frömmigkeit und ihrer großen Mildtätigkeit, die sie besonders armen jüdischen Menschen gegenüber ausübt, überall geachtet und geehrt. Möge ihr noch ein langer und glücklicher Lebensabend im kreise ihrer ganzen Familie beschieden sein. (Alles Gute) bis 120 Jahre!". 

      
      
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen    
Anzeige der Bäckerei Mathes Gradwohl (1865)  

Hoerstein Israelit 22111865.jpg (14645 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. November 1865: "Ein Bäckerlehrling wird zum sofortigen Eintritt gesucht von Mathes Gradwohl, Bäcker in Hörstein, Post Dettingen (Bayern)."  

   
Anzeige der Weinhandlung M. Grünebaum (1877)

Hoerstein Israelit 07021877.jpg (29467 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1877": "Hörsteiner Koscherer Wein Hörsteiner echten Rießling, empfiehlt Unterzeichneter auf Pessach in Flaschen und Gebinden, 1876er per Liter 1 Mark, 1874er per Liter 1 Mark 50 Pf., Rothen per Liter 1 Mark 50 Pf., mit der Versicherung, dass der Wein nur durch mich behandelt und abgekeltert wurde.  
M. Grünebaum in Hörstein bei Aschaffenburg."

    
Anzeigen des Gemischtwarengeschäftes Jos. Math. Löwenthal (1900 / 1901)    

Hoerstein Israelit 23081900.jpg (32266 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. August 1900
"Suche für mein gemischtes Warengeschäft, Samstags und Feiertage geschlossen, einen 
Lehrling

Kost und Logis im Hause. 
Jos. Math. Löwenthal, Hörstein, Bayern."    
  
Hoerstein Israelit 31101900.jpg (33927 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Oktober 1900
"Lehrling und ein angehender Commis gesucht. 
Mathias Löwenthal
Manufakturwaren-, Herren- und Knaben-Kleider-Fabrik- und Maß-Geschäft, 
Hörstein, Bayern."
    
Hoerstein Israelit 28031901.jpg (25863 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. März 1901
"Lehrling gesucht. 
Mathias Löwenthal,
 
Manufaktur- und Herrenkleider-Geschäft, Hörstein, Bayern."      
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1901
"In meinem gemischten Warengeschäfte, Samstags und Feiertage geschlossen, suche einen 
Lehrling

Kost und Logis im Hause. 
Jos. Math. Löwenthal
, Hörstein, Bayern."      

     
Anzeige des gemischten Warengeschäftes von Jacob Rothschild I (1903)

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1903: 
"Suche für mein gemischtes Waren-Geschäft, samstags und Feiertage streng geschlossen, einen 
Lehrling

Jacob Rothschild I.
Hörstein in Bayern."    

   
Lehrlingsstelle gesucht - Anzeige von Kusel Rothschild (1904)
  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Februar 1904: 
"Lehrling 
sucht Stelle
in Samstags geschlossenem Hause. Derselbe besuchte 3 Jahre die Handelsschule; Stellung in einer kleineren Stadt mit Kost und Logis im Hause gewünscht. Manufakturwarenbranche bevorzugt. Offerten an 
Kusel Rothschild, 
Hörstein bei Aschaffenburg
."   

      
Todesanzeige von Max Rothschild (1925)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juli 1925: "Gestern starb in Düsseldorf nach kurzem, schweren Leiden mein geliebter Sohn, unser guter Bruder, Schwager, Onkel und Neffe 
Herr Max Rothschild
im Alter von 33 Jahren. 
Hörstein
/Bayern, Halberstadt, Oberseemen den 21. Juli 1925. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Jeanette Rothschild."   

   
Verlobungsanzeige von Selma Hamburger und Julius Neuhaus (1927)       

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 2. Dezember 1927: 
"Statt Karten! 
Selma Hamburger  -  Julius Neuhaus.  
Verlobte.   
Hörstein bei Aschaffenburg  -  Baumbach (Bezirk Kassel)  Dezember 1927"            


Verlobungsanzeige von Nelli Löwenthal und Martin Lehmann (1928)   

Hoerstein Israelit 29121927.jpg (24604 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember 1927: 
"Nelli Löwenthal - Martin Lehmann - Verlobte. 
Hörstein (Unterfranken) - Dieburg (Hessen) - Neujahr 1928."  

         
Verlobungsanzeige von Feny Hahn und Willi Rothschild (1928)

Kuelsheim Israelit 09021928.jpg (27595 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Februar 1928: 
"Feny Hahn - Willi Rothschild. Verlobte. 
Külsheim (Baden) - Hörstein (Unterfranken)."     

       

Kennkarten aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgende Kennkarte ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte von Reni Strauss, 
geb. in Hörstein
 
 Hoerstein KK MZ Strauss Reni.jpg (92766 Byte)  
   Kennkarte für Reni Strauss (geb. 10. März 1917 in Hörstein, später wohnhaft in Mainz und Frankfurt), 
1941 nach unbekannt deportiert und umgekommen  
 

      
      
      
Zur Geschichte der Synagoge                
      
Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war ein Betsaal beziehungsweise eine Synagoge vorhanden. 1824 musste die jüdische Gemeinde in Hörstein die Baufälligkeit ihres Bethauses feststellen. Im Hinblick auf einen notwendigen Neubau waren zu dieser Zeit schon 1.400 Gulden an Spenden gesammelt worden. Somit dürfte der Synagogenbau in den folgenden Jahren verwirklicht worden sein. Ein Bericht zur Einweihung und das genaue Datum der Einweihung ist nicht bekannt.
   
1909 wurde die Synagoge umfassend renoviert. Architekt war Adolf Scholl aus Aschaffenburg. Vom 3.-5. September 1909 waren die Einweihungsfeierlichkeiten. Die Einweihung und die Festpredigt übernahm Rabbiner Dr. Breuer aus Aschaffenburg. Die Zeitschrift "Der Israelit" berichtete in ihrer Ausgabe vom 23. September 1909 über das Ereignis:   

Hoerstein Israelit 23091909.jpg (215906 Byte)Hörstein, 9. September (1909). Am 3.,4. und 5. dieses Monats fand dahier eine seltene Feier, die Einweihung der renovierten Synagoge statt, an welcher alle Ortsbürger regen Anteil nahmen. Die Häuser der Hauptstraßen hatten Festschmuck angelegt. Von nah und fern waren zahlreiche Festgäste erschienen, darunter der Herr Königlicher Bezirksamtmann und Herr Königlicher Geistlicher Rat und Dekan von Alzenau.
Nachmittags 3/4 4 bewegte sich der Festzug, an dem sich die ganze Kultusgemeinde, die Gemeinde- und Kirchenverwaltung, sämtliche Vereine und eine große Anzahl anderer Bürger Hörsteins, sowie die auswärtigen Festgäste beteiligten, von einem Musikchor, der Schuljugend und den Festdamen eröffnet, zur Wohnung des Herrn Kultusvorsteher Raphael Rothschild III., von wo die feierlich geschmückten Torarollen abgeholt und in die Synagoge getragen wurden. Vor dem Synagogeneingang hielt der Kultusvorsteher eine kleine Ansprache, in welcher er Herrn Lehrer Israel Wahler den Dank der Gemeinde zum Ausdruck brachte für die großen Verdienste, die sich dieser um die Renovierung erworben. Der Bezirksamtmann beglückwünschte nach einem vorgetragenen Prologe die Kultusgemeinde zu ihrem schönen Gotteshause, sprach seine Anerkennung über ihre Opferwilligkeit aus und übergab hierauf den Schlüssel Herrn Rabbiner Dr. Breuer - Aschaffenburg.
Herr Dr. Breuer ging in seiner meisterhaft durchgeführten Festpredigt von dem Psalmvers aus: "Kommt in seine Tore mit Dank, in seine Höfe mit Lob, danket und segnet seinen Namen!" und sprach über die Bedeutung des Gebetes.
Nach dem Festgottesdienst begaben sich alle Teilnehmer im Zuge zum Festbankett in die Gartenwirtschaft "Zum Ritter". Hier hielt Herr Lehrer Wahler eine längere Ansprache, in der er alle Anwesenden begrüßte und allen Mitarbeitern an dem Renovierungswerk, besondern dem verdienstvollen Leiter des Ganzen, Herrn Architekten Adolf Scholl in Aschaffenburg, dem Kultusvorstand und den zahlreichen Spendern den Dank der Gemeinde übermittelte. Herr Pfarrer Klement wies auf das harmonische Zusammenleben der hier wohnenden Konfessionen hin und beglückwünschte die Kultusgemeinde namens der katholischen Kirchengemeinde. Herr Lehrer B. Wechsler aus Alzenau überbrachte die Grüße und Glückwünsche unserer Nachbargemeinde. Herr Salli Löwenthal brachte einen Toast auf Herrn Lehrer Wahler aus.

Die Synagoge blieb Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens bis 1938. 
    
Der nationalsozialistische Terror richtete sich schon bald nach 1933 gegen die Hörsteiner Synagoge. Im Februar und Mai 1936 wurden die Fenster der Synagoge eingeworfen. Anfang Juni 1938 wurden - am Tage vor dem Wochenfest Schawuoth - die meisten Silberschmuckstücke der Torarollen gestohlen. Am Neujahrsfest 1938 (26. September) wurden wiederum die Fenster der Synagoge eingeworfen; in den Straßen wurde "Schneidet den Juden die Hälse ab!" gerufen. Da in der Synagoge kein Gottesdienst mehr abgehalten werden konnte, brachten die in Hörstein noch lebenden Juden eine Torarolle aus der Synagoge in ein Privathaus, um hier Gottesdienst abhalten zu können. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet, blieb jedoch insgesamt erhalten. Die Inneneinrichtung und die Ritualien wurden völlig vernichtet. Wenig später wurde sie von der Ortsverwaltung beschlagnahmt. 
  
Nach 1945 wurde das Gebäude zunächst als Feuerwehrhaus zweckentfremdet. 1982 wurde es abgebrochen. Das Grundstück wurde teilweise von einer Bäckerei überbaut. Die steinernen Gebotstafeln vom Giebel der Synagoge wurden gesichert und in das Heimatmuseum Alzenau verbracht. 
    
    
Adresse/Standort der Synagogefrüheres Haus Nr. 37, heute Grundstück Hauptstraße 29.   
    
    
Fotos    

Die Synagoge in Hörstein 
(Quelle: www.hoerstein.info
Hoerstein Synagoge 110.jpg (30171 Byte) Hoerstein Synagoge 111.jpg (95048 Byte)
        Außenansicht Innenansicht
        
Die Gebotstafeln der
 ehemaligen Synagoge 
(Fotos: Gerhard Sittinger, Hörstein,
  www.hoerstein.info)
Hoerstein Gebotstafeln 010.jpg (62224 Byte) Hoerstein Gebotstafeln 011.jpg (63409 Byte)
   Die Gebotstafeln der ehemaligen Synagoge in Hörstein, die in den Giebel der Außenwand
 eingemauert waren (heute im  Museum der Stadt Alzenau; rechts die dortige Erklärungstafel; 
Seite zum Museum auf www.alzenau.de
). 
     
Aktuelle Fotos vom Synagogengrundstück usw. werden noch erstellt; über Zusendungen freut sich der Webmaster; 
Adresse auf der Eingangsseite

     
     

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Stadt Alzenau   
bulletWebsite des Vereinsrings der Gemeinde Hörstein: www.hoerstein.info mit Seite zur jüdischen Geschichte / Synagoge 
bulletInformationen zum jüdischen Friedhof in Hörstein (interner Link) 

Literatur:  

bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 468-469.
bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 323-324.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 67.
bulletDirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 86.  
bulletBayern Synagogengedenkbuch IMG_20150803_0001.jpg (85625 Byte)"Mehr als Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Teilband III: Unterfranken, Teil 1. Erarbeitet von Axel Töllner, Cornelia Berger-Dittscheid, Hans-Christof Haas und Hans Schlumberger. Hg. von Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid und Gury Schneider-Ludorff in Verbindung mit Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3: Bayern. 1. Auflage 2015. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgäu (mit umfassenden Quellen- und Literaturangaben)
ISBN 978-3-89870-449-6.
Hinweis: die Forschungsergebnisse dieser Publikation wurden in dieser Seite von "Alemannia Judaica" noch nicht eingearbeitet.
Abschnitt zu Hörstein  S. 92-111.

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Hoerstein  Lower Franconia. The community was founded in the mid-18th century. A synagogue was built around 1817. The Jewish population remained stable and even grew in the 19th century, numbering 128 in 1900 (total 1,191). In 1933, 98 remained, living in traditional religious life. Jews were beaten by the SS in 1933; the cemetery was desecrated in 1936 and 1937; and the windows of the synagogue and Jewish homes were smashed in September 1938. Most Jews left in 1938. In the 1935-40 period, 44 emigrated, including 21 to the United States, and 46 left for other German cities, including 35 for Frankfurt.  
   
   

                   
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Stand: 30. Juni 2020