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in Hanau
Hanau am
Main (Hessen)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Hier: Texte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und anderer Kultusbeamten sowie zum
Schulwesen
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Hanau wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Hinweis: die Texte werden
freundlicherweise von Susanne Reber (Mannheim) abgeschrieben.
Übersicht:
Berichte aus
dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
In
der Gemeinde wurde ein jüdischer Lernverein (Talmud-Verein) gegründet (1846)
Artikel
in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 4. November
1846: "Hanau. Auch bei uns hat sich ein Lern-Verein
konstituiert. Alte, würdige Männer an der Spitze, haben sich jüngere
dem Unternehmen angeschlossen, und von dem Grundsatze ausgehend, dass
jetzt im Interesse des orthodoxen Judentums nichts Entsprechenderes
geschehen könnte, als Förderung jüdischen Studiums zur wahren
Volkssache zu machen, tagtäglich einige Mußestunden diesem hochheiligen
Gegenstande zu widmen, verabredete man, jeden Abend zwei Stunden
zusammenzukommen, und selbige zum Talmud-Studium zu verwenden. Die Idee
fand bald den erwünschten Anklang, und wurde, wie erwähnt, von Alt und
Jung gleich aufgefasst und gewürdigt. Wie sehr außerdem in unserer
Provinz überall echt religiöser Sinn noch wahrhaft vorherrscht, geht
auch daraus hervor, dass von dem benachbarten Windecken,
wo nur 20 Familienväter wohnen, als kaum durch die Blätter die Nachricht
von der Hungersnot in Palästina dort bekannt wurde, an ca. 60 Gulden
hierher zur Weiterbeförderung an die Hungerleidenden eingesandt wurden,
gewiss ein Zug von echter Religiosität und Humanität zeugend, wodurch
diese Gemeinde sich auszeichnet, und den andern Gemeinden des Sprengels
als rühmliches Beispiel vorangeht." |
Der Rabbiner wird nicht zur Einweihung der neuen katholischen Kirche eingeladen
(1850)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. September
1850: "Hanau, 30. August (1850). Vorgestern hat hier die
Einweihung der neuen katholischen Kirche durch den Bischof von Fulda
stattgefunden, zu welcher Feierlichkeit sämtliche hiesige Geistliche
außer dem deutsch-katholischen Prediger und dem Rabbiner geladen
waren." |
Versorgung der israelitischen Soldaten in der Garnison
mit koscherer Verpflegung (1861)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
16. Oktober 1861: "Aus Kurhessen. Dem Herrn Stern, Kaufmann zu
Hanau, gebührt die Anerkennung, durch seine Bemühungen es möglich gemacht zu
haben, seit dem März diesen Jahres den daselbst in Garnison liegenden
israelitischen Soldaten erlaubte, Speisen durch Verköstigung der dortigen
israelitischen Restauration verabreichen lassen. Er erließ einen Aufruf,
zunächst in der Provinz Hanau, zur Zeichnung von Beiträgen; denn das den
Soldaten ausgezahlte Geld für die in die Kaserne gelieferten Speisen ist so
unbedeutend, dass es noch nicht den 5. Teil der zur Beschaffung der
erlaubten Kost erforderlichen Summe bildet. Auch fand der Aufruf so viel
Anklang, dass für mehrere Monate die Ausgaben gedeckt werden konnten.
Nunmehr ist die Ansammlung nicht allein erschöpft, sondern der Biedermann,
welcher mit dem hingebendsten Eifer und mit nicht unerheblichen Geldopfern
bisher diese von seinem religiösen Gewissen eingegebene Angelegenheiten
leitete, hat bereits einen Vorschuss von fast 200 Gulden geleistet. Unter
bewandten Umständen ist es dringend erforderlich, dass sich der Kreis der
Bewilligten erweiterte und namentlich sich auf Niederhessen, das das
größte Kontingent zu dieser Garnison liefert, und die übrigen Provinzen des
Kurstaates erstreckte, soll nicht die so heilsame Einrichtung wieder in sich
zerfallen. Schon zagen manche israelitische Soldaten bei dem Gedanken an
einen Rückfall.
Die israelitischen Soldaten sind jedoch einer solchen Fürsorge umso
würdiger, als sie sich bisher der musterhaften Ausführung befleißigten und
mit keinerlei Disziplinarstrafe belegt worden. Diese Haltung hat auch darin
ihre Bestätigung, dass von den 13 dort stationierten israelitischen Soldaten
5 als Gefreite befördert und Einer mit Funktionen eines
Unteroffiziers beauftragt ist. Bei der neuerlichen Anwesenheit seiner
Königlichen Hoheit des Kurfürsten in Philippsruhe am zweiten Tage Sukkot
wurde zur Überbringung der ersten militärisch üblichen Or- |
donnanz
ein israelitischer Gefreiter ausersehen, da er gerade mit Dispensation in
einer nahen jüdischen Gemeinde zur ungestörten Feier des Festtages abwesend
war, in Eile von dort her berufen. Seine Königliche Hoheit ließ ihm eine
kleine Gratifikation zustellen. Alles dieses sind Beweise, dass der
Staatsdienst durch ein reges religiöses Gefühl nicht nur nicht
beeinträchtigt, vielmehr durch richtige Pflege desselben gehoben wird. Sehen
sich aber diejenigen Leute von ihren Glaubensgenossen mit Lauheit in Dingen
behandelt, welche ihnen bis dahin heilig waren, so ist nicht abzusehen, wo
die Grenze dieser zurückgedrängten religiösen Gefühle sich absteckt. Und wer
muss sich denn die Erstickung dieser für die Erhaltung des Judentums so
notwendigen Regungen in ihrem Keime anrechnen? -
Und doch bedarf es gar keiner so großen Opfer. Würde jede Gemeinde nach
Maßgabe ihrer Kräfte sich entschließen, jedes Jahr einen mäßigen Beitrag für
diesen Zweck beizusteuern, so wäre der Erfolg gesichert.
Darum auf, ihr religiösen und edelmütigen Israeliten. Ahmet eurem Bruder in
Hanau mit gleichem Eifer nach. Jeder, dessen Herz sich dazu angetrieben
fühlt, übernehme das Geschäft des Einsammelns dieser Bewilligungen und sende
dieselben direkt an Herrn Stern in Hanau, zum Segen und Heile seiner Seele
und dem Wohle seiner Kinder."
Anmerkung: - Sukkot:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sukkot |
Gründung der "Hamburger'schen Stiftung"
(1879)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 27. Mai 1879: "Hanau, 17. Mai. Die Geschwister
Hamburger (Adolf in London, Mathias in Sydney, Julius in London und
Leopold in Frankfurt a. M.) haben
zum Andenken ihrer verstorbenen Eltern eine Stiftung gegründet, unter der
Bezeichnung: 'Joseph und Dorchen Hamburger’schen Stiftung in Hanau',
welche den Zweck hat, israelitischen Glaubensgenossen Hilfe zu leisten,
durch Gewährung von Unterstützung zum Unterricht und durch Geldbeträge an
Dürftige. Als Grundkapital sind 24.000 Mark bestimmt. Die jährlichen
Zinseinnahmen der Stiftung, sowie die diesen Einnahmen etwa zufließenden
Geschenke sollen in erster Linie zur Verabreichung von Stützungsbeiträgen an
israelitische Knaben aus den Orten Bergen,
Windecken,
Langenselbold,
Rückingen,
Rodenbach,
Marköbel,
Großkrotzenburg,
Hochstadt,
Bischofsheim,
Dörnigheim,
Hüttengesäß und
Wachenbuchen verwendet werden,
welche in der Stadt Hanau eine öffentliche Schule besuchen und welche
verwaist oder deren Eltern nicht bemittelt genug sind, um die Kosten dieses
Schulbesuches aus eigenen Mitteln zu decken. Die Gesamtjahresleistung für
jeden einzelnen Knaben soll sich nicht über 150 M. belaufen und
unterstützungsbedürftigen Knaben zwischen dem 9. und 12. Jahre gewährt
werden. Es sollen ferner an israelitische Bewohner der Stadt Hanau
Schulgeldbeiträge verabreicht werden, um dadurch ihren Kindern den Besuch
höherer Schulen (statt Armen- und Bürgerschulen) zu ermöglichen, auch die
Bezahlung des ganzen Schulgeldes für unbemittelte verwaiste israelitische
Kinder, sowie die Zahlung der Kosten für Unterricht in technischen
Lehranstalten (z.B. der Zeichenakademie) in Hanau für diejenigen
unbemittelten Israeliten, die in Hanau ein Kunstgewerbe (Bijouterie)
erlernen, gleichviel, woher diese gebürtig sind. Bis zu einem Drittel der
Einnahmen darf zur Armenunterstützung verwendet werden. Sollte je in Hanau
die Gründung eines Versorgungshauses für altersschwache oder kränkliche,
hilfsbedürftige Israeliten der Stadt, auch des Umkreises von Hanau, zustande
kommen, so kann dieser Gründung die Hälfte des Vermögens der Stiftung
verwendet werden, worauf alsdann nur noch Unterstützungen für den
Schulbesuch aus den Zinsen des Restes zur Verwendung kommen sollen. Bei
Schenkungen zu dieser Stiftung sollen Beträge unter 500 M. für die
Jahresausgaben, solche über 500 M. aber für die Vergrößerung des Kapitals
verwendet werden."
Anmerkung: Bijouterie: Gold- und Silberschmiedekunst für Schmuck
|
Gemeindeversammlung (1900)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
31. Mai 1900: |
Gründung einer Ortsgruppe des "Vereins der
Sabbatfreunde" (1906)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. März
1906: |
Zionistische Versammlung in Hanau (1910)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 27. Mai 1910: |
Gründung eines Jüdischen Jugendbundes
(1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
8. Mai 1930: |
Aus
der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule sowie der anderen
Kultusbeamten
Ausschreibungen einzelner Stellen
Ausschreibung der Stelle des Hilfslehrers und
Vorsängers (1844)
Anzeige in der "Allgemeinen Israelitischen Zeitung"
vom 17. Juni 1844: |
Ausschreibung
der Stelle des Vorsängers (1873)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Februar 1873:
"Für die hiesige Synagogengemeinde soll ein Vorsänger gegen einen
jährlichen festen Gehalt von 600 Gulden, wobei außerdem noch
anständiges Nebeneinkommen, bestellt werden.
Qualifizierte Bewerber wollen sich unter Vorlage von Zeugnissen an die
unterzeichnete Gemeindebehörde wenden.
Hanau, den 26. Januar 1873. Die Synagogen-Gemeinde-Ältesten." |
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers
(1879)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 16. Juli 1879: |
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Vorsängers
(1890)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
12. Juni 1890: |
Tokea (Schofarbläser) wird zu den Hohen Feiertagen
gesucht (1911)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 24. August 1911: |
Ausschreibung der Stelle des Schochets und
Gemeindedieners (1921)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 9. Dezember 1920: |
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Kantors
(1922)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
16. Februar 1922: |
Berichte zu einzelnen Lehrern und Kultusbeamten
25-jähriges Amtsjubiläum von Lehrer und Kantor
Abraham Neu (1899)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
26. Oktober 1899: |
Sechs Söhne des früheren Kantors Haller stehen im
Kriegsdienst (1915)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
26. August 1915: |
Zum Tod von Lehrer und Kantor Aron Oppenheim
(1921)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 29. Dezember 1921: |
Berichte zur jüdischen Schule und weitere Berichte zum Schulwesen
Der Gemeinde-Ausschuss votiert gegen jüdischen
Religionsunterricht an Sonntagen in städtischen Schulzimmern (1879)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
10. September 1879: |
Eine
dreiklassige israelitische Schule wurde in Hanau eröffnet (1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. Dezember 1890: |
Die 36. Lehrerversammlung der israelitischen Lehrer
Hessens tagt in Hanau (1904)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 3o. März 1904: |
Treffen der Lehrer des Rabbinatsbezirkes bei
Provinzialrabbiner Dr. Gradewitz (1921)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
1. Dezember 1921: |
Eröffnung einer jüdischen Bezirksvolksschule
(1937)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
11. November 1937: |
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