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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Hainstadt (Stadt Buchen, Neckar-Odenwald-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem
zum Ritterkanton Odenwald gehörenden und als mainzisches, zum Teil würzburgisches
Lehen im Besitz unterschiedlicher Adelsfamilien befindlichen Hainstadt bestand
eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16.
Jahrhunderts zurück. Um 1600 waren bereits zehn bis zwölf jüdische
Familien am Ort. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden in dem bis Anfang des
19. Jahrhunderts zwischen den genannten unterschiedlichen Grundherrschaften
aufgeteilten Ort einige aus Buchen ausgewiesene Juden aufgenommen.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts (1747) lebten im Teil des Hochstiftes Würzburg
zehn, im Teil der Freiherren von Rüdt acht jüdische Familien. 1803 zählte man
insgesamt 28 Familien.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1825 160 jüdische Einwohner (13,2 % von insgesamt 1.214 Einwohnern),
Höchstzahl um 1839 mit 249 Personen, 1860 161 jüdische Einwohner,
1875 143 (12,4 % von 1.152), 1887 135, 1900 93 (9,4 % von 992), 1910 59 (5,6 %
von 1.056). Die jüdischen Familien lebten vom Handel, teilweise mit den
Erzeugnissen der noch im 19. Jahrhunderten blühenden Hainstädter
Leinenweberei.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.),
eine jüdische Schule (jüdische Konfessionsschule von 1820 bis 1869) und
ein rituelles Bad (zunächst im Keller der alten Synagoge, seit 1840 im Haus des
Abraham Kaufmann in der Hornbacher Straße 17, nicht erhalten). Als Lehrer
werden genannt: bis 1909 Lehrer Isaak Rabinowitz (danach in
Odenheim), ab 1909
Simon Schereschewski.
1827
wurde die Gemeinde dem Rabbinatsbezirk Merchingen zugeteilt. Die Toten der
Gemeinde wurden im Friedhof
in Bödigheim beigesetzt. Im 19. Jahrhundert gab es zwei jüdische
Wirtschaften, die auch Zimmer für die Unterkunft wandernder Betteljuden bereit
hielten.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Gefreiter Albert
Neuberger (geb. 18.9.1884 in Hainstadt, gef. 2.3.1915). Sein Name findet sich
auf dem Kriegerehrenmal 1914-18 der Gemeinde Hainstadt sowie auf dem
Gefallenendenkmal des jüdischen Friedhofes in Bödigheim. Vermutlich auch aus
diesem Hainstadt (nicht aus dem hessischen Hainstadt)
stammt der der gleichfalls gefallene Hermann Kaufmann (geb. 9.7.1885 in
Hainstadt, gef. 6.6.1918).
Um 1925, als zur Gemeinde noch 43 Personen gehörten (3.9 % der
Einwohnerschaft) waren Vorsteher der jüdischen Gemeinde: Josef Neuberger,
Heinrich Mannheimer und Moritz Rosenbaum. Lehrer Schwarzenberger aus Bödigheim
erteilte den damals noch 6 schulpflichtigen jüdischen Kindern
Religionsunterricht. 1932 waren die Vorsteher Josef Neuberger und Willi
Kaufmann. Moritz Rosenbaum war Schriftführer und Schatzmeister der Gemeinde.
Die Vorbeterdienste übernahmen in der Synagoge Moritz Rosenbaum und Eugen
Neuberger. Als Lehrer kam aus Buchen
Willi Wertheimer um die im Schuljahr noch vier schulpflichtigen jüdischen
Kinder zu unterrichten.
1933 lebten noch 38 jüdische Personen am Ort. Im Besitz jüdischer
Familien waren noch die folgenden Handels- und Gewerbebetriebe:
Pferdehandlung Max Hofmann (Brunnenstraße 4 mit Scheuer und Stall in der
Ziegeleistraße 1), Uhrmacher Lazarus Kaufmann (Buchener Straße 20), Landwirt
Willi Kaufmann (Bürgermeister-Keller-Straße 5 mit Scheuer in der Bürgermeister-Keller-Straße
8), Zigarren- und Patentartikelhandel Julius Mannheimer (Buchener Straße 17),
Viehhandlung Eugen Neuberger (Hornbacher Straße 6), Viehhandlung, Öl- und
Fetthandlung Josef Neuberger (Buchener Straße 6), Manufakturwarenhandlung Fanny
und Moritz Rosenbaum (Hornbacher Straße 13 und 15). Weitere Wohnhäuser
in jüdischem Besitz waren: Wohnhaus Frieda Hirschberger (Buchener Straße 12),
Wohnhaus Karoline Hofmann (Buchener Straße 10), Wohnhaus Heinrich Zimmern (Hornbacher
Straße 6), Wohnhaus Klara Kaufmann geb. Oppenheimer (Brunnenstraße 3).
Nach 1933 sind auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der
zunehmenden Entrechtung und der Repressalien mehrere der jüdischen Einwohner
vom Ort verzogen oder sind ausgewandert. 20 Personen konnten in die USA
emigrieren, 7 starben noch am Heimatort. Beim Novemberpogrom 1938 wurde
die Synagoge geschändet und demoliert (siehe unten). Die letzten sechs jüdischen
Einwohner wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.
Von den in Hainstadt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Lina Bär geb. Lissberger
(1879), Amelie Bloch geb. Israel (1874), Ella Freilich geb. Hofmann (1896), Emil
Gundersheimer (1871), Frieda Hirschberger (1880), Else Hofmann (1898), Karoline
Hofmann geb. Zwang (1863), Klara Hofmann (1887), Sofie Hofmann (1898), Berta
Kaufmann geb. Zwaab (1882), Ida Kaufmann geb. Neuberger (1881), Karoline (Lina)
Kaufmann geb. Jeremias (1866), Lazarus Kaufmann (1859), Mina (Minna) Kaufmann
geb. Kaufmann (1866), Simon Kaufmann (1861), Abraham Neuberger (1872), Mina Sänger geb. Israel (1877), Karoline
Sommer (1878), Flora Würzburger geb. Israel (1890).
Hinweis: die aus den Familien Rollmann und Löb umgekommenen jüdischen
Personen stammen aus dem hessischen
Hainstadt (Ortsteil von Hainsburg, Kreis Offenbach am Main).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1870 /
1909 / 1910
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. November 1870:
"Die hiesige Religionslehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle ist
vakant und bis 1. Januar 1871 zu besetzen, da der bisherige Lehrer
gänzlich aus dem Lehrfache tritt. Die Stelle ist verbunden mit einem
jährlichen Gehalt von Gulden 265 für den Religionsunterricht, Gulden 35
für den Vorsängerdienst, dem gesetzlichen Schulgelde von 22 Schülern,
freier Wohnung und den üblichen nicht unbedeutenden Nebengefällen.
Rezipierte Schulkandidaten wollen sich baldigst unter Anschluss von
Zeugnissen beim unterzeichneten Vorstande melden.
Hainstadt (Großherzoglich Badisches Bezirksamt Buchen), den 22. November
1870.
Feist Kaufmann". |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Oktober 1909: "Vakanz.
Die mit Religionsschule, Vorbeter und Schächterdienst verbundene Lehrerstelle
in Hainstadt in Baden ist per 1. Dezember dieses Jahres zu besetzen. Das
Fixumgehalt beträgt Mark 900 - Filialgemeinde
Walldürn Mark 100,
außerdem entfallen für Nebenverdienste Mark 5-600. Geeignete Bewerber
belieben sich an den Unterzeichneten zu wenden.
Der Synagogenrat Hainstadt in Baden." |
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Anzeige
in "Israelitisches Familienblatt" vom 26. Mai 1910: "Die mit
Religionsschule, Vorbeter- und Schächterdienst verbundene
Lehrerstellen
Hainstadt in Baden ist durch Abberufung des Herrn Lehrer Hobel
durch Großherzoglichen Oberschulrat Karlsruhe in den Volksschuldienst frei
geworden und ist dieselbe per sofort zu besetzen. Das Fixumgehalt beträgt Mk.
900, Filialgemeinde Walldürn Mk.
100, Nebengefälle Mk. 500 nebst freier Wohnung. Geeignete Bewerber Belieben
sich an den unterzeichneten Synagogenrat zu wenden.
Der Synagogenrat.
Emanuel Israel, Hainstadt in Baden. " |
Lernen bei Lehrer Simon Schereschewski (1915)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. April 1915: "Hainstadt, 28. März
(1915). Vor kurzem wurde unseren Schülern und deren Vätern eine große
Freude zuteil. Im Hause unseres Lehrers, Herrn Simon Schereschewski, wo
wir regelmäßig am Schabbat unseren Schiur
Mischnaot (Lernstunde zu Abschnitten aus der Mischna / Talmud) lernen,
konnten wir den Schiur über den
(Mischna-Traktat) Berachot
(Segenssprüche) abhalten. Dass wir das Pensum nicht nur durchgenommen,
sondern auch verarbeitet haben, beweisen die vielen Stellen, die geläufig
und verständnisvoll vorgetragen wurden. Viele Toraworte unseres Herrn
Lehrers verschönerten die Feier. Wie bei jedem Abschluss fand auch bei
uns gleichzeitig die Einführung und zwar über (Talmud-Traktat) Pessachim
statt." |
Aus dem jüdischen
Gemeinde- und Vereinsleben
Ergebnis einer Spendensammlung in
Hainstadt und Walldürn (1887)
Mitteilung
in "Der Israelit" vom 19. Mai 1887: "Hainstadt. Durch den
Gemeindevorstand Herrn Neuberger: Challogeld von den Frauen: Mina Kaufmann
1.30, Klara Kaufmann 1.20, Adelheid Oppenheimer 1. Sara Neuberger 1.50,
Karoline Kaufmann 1.50, Babette Neuberger 1, Sophie Neuberger 1.64. Rika
Neuberger 1, Sara Neuberger Witwe 1, Witwe Gundersheimer 1.45, durch Lehrer
Biberles, Challogeld von den Frauen: Hanna Reis 2.30, Sophie Reis 1.50,
Fanny Lissberger 1.50, Fanny Israel 1.45, Mina Gundersheimer 1.29, Ricka
Kaufmann 0.50, Sara Klein 1. Fanny Alexander 0.50. Emma Kaufmann 1.20, Rifka
Kaufmann 0.50, Hannchen Israel 1, von demselben aus
Walldürn: Karolina Zimmern 0.50,
Justine Rödel 0.40. Jette Riselsheimer 0.20, Bertha Hammer 0.20 Mark.
" |
Gründung des Israelitischen Jugendvereins Hainstadt -
Buchen (1911)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Dezember 1911: "Hainstadt (Baden),
4. Dezember (1911). Unter Vorsitz des Herrn Benjamin Lißberger wurde am
29. November dieses Jahres ein 'Israelitischer Jugendverein
Hainstadt-Buchen' gegründet. Seine Begründung hat der Verein Herrn
Lehrer Schereschewski zu verdanken. Der Verein bezweckt, das jüdische
Wissen der jüdischen Jugend von Hainstadt-Buchen zu bereichern und ihr
Interesse für das Judentum durch Vorträge und geeignete jüdische Lektüre
zu wecken." |
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Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. Dezember 1911: "Hainstadt
in Baden. Israelitischer Jugendverein Hainstadt – Buchen. – Unter
diesem Namen ist hier ein Jugendverein ins Leben gerufen worden, der den
Zweck hat, jüdische Literatur zu pflegen und ideale Interessen des
Judentums zu wecken. Um dieses zu erreichen, sind für das Winterhalbjahr
neben der reichhaltigen jüdischen Leihbibliothek und jüdischen Zeitungen
im Vereinslokal Vorträge und Vorlesungen vorgesehen. Die
Mitgliederversammlung wählte folgenden Vorstand: Benjamin Lißberger (1.
Vors.), Lehrer Schereschewski (2. Vors. und Bibliothekar), Lehrer
Weingarten – Buchen (Schriftführer), Albert Neuberger – Hainstadt
(Kassierer) und Josef Neuberger (Beisitzer).
Bei der ersten Zusammenkunft, welche Freitagabend (1. Dezember) stattfand,
erschien eine stattliche Zahl der aktiven und passiven Mitglieder, sodass
das große Lokal kaum die Menge fasste. Benjamin Lißberger hielt die Eröffnungsrede.
Lehrer Schereschewski sprach über die Ziele und Zwecke des Vereins und gab
einen klaren Überblick über die Entstehung der Jugendvereine im Deutschen
Reiche. Derselbe ging von der Begründung des 'Montefiore-Vereins' in
Frankfurt am Main aus und führte uns bis zum Delegiertentag der
Jugendvereine in Berlin. Darauf las der Vorsitzende ein schönes Gedicht 'Beruria' von Berthold Feiwel (sc. Zionist und Dichter, lebte
1875-1937), und zum Schlusse las Lehrer Schereschewsky noch einiges in
prosaischer und dichterischer Form über dasselbe Thema vor. – Der Abend
fand ungeteilt Befriedigung, und alle gingen froh und vergnügt nach
Hause. Ein großes Verdienst um das Zustandekommen des Vereins hat sich
Frau Sophie Neuberger – Hainstadt erworben, die dem Verein ein Zimmer
als Vereinslokal unentgeltlich zur Verfügung stellte."
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Vortragsabend des Israelitischen Jugendvereins
(1912)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. April 1912: "Buchen-Hainstadt
(Baden). Der Israelitische Jugendverein konnte vergangenen Schabbos
Rabbiner Dr. Löwenstein – Mosbach als Redner begrüßen. Der
allverehrte Herr Rabbiner sprach über das Thema 'Jüdischdeutsche
Volkslieder'. Unser Verein hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens
durch die rührige Tätigkeit seines Gründers, Lehrer S. Schereschewski
– Hainstadt, günstig entwickelt. Zu seinem größten Bedauern verliert
er das Vorstandsmitglied, Lehrer Weingarten – Buchen, der mit dem 1. Mai
eine Lehrerstelle in Sinzig am Rhein antritt." |
Vorträge von Lehrer Wertheimer (1933)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1933: "Buchen
in Baden, 3. Dezember (1933). in den vergangenen Wochen hielt Herr
Lehrer Wertheimer in unserer Gemeinde als auch in der Nachbargemeinde Hainstadt
zwei ausführliche Vorträge über 'Messianismus und messianische
Gestalten' und 'Antisemitismus und Judenschicksal', welche allseitigen
Beifall fanden." |
Gemeindeabende in den Gemeinden Buchen, Hainstadt und Hardheim (1933)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember 1933: "Buchen,
26. Dezember (1933). In der Zeit vom 23. bis 25. dieses Monats fanden in
den Gemeinden Buchen, Hainstadt
und Hardheim Veranstaltungen,
sogenannte Feier- und Weihestunden statt, die alle gut besucht waren und
allseitigen ungeteilten Beifall fanden. Im Mittelpunkt dieser Feiern stand
ein Vortrag über 'Erez Jisrael' mit Lichtbildern von Tel Aviv und der
Orangenküste, gehalten von dem die oben angeführten Kleingemeinden
betreuenden Lehrer W. Wertheimer, der die zahlreich Erschienenen zur
Mitarbeit am Palästinawerk aufforderte. - Ein kleines Chanukkaspiel von
den Kleinen der Religionsschulen und das Stück einer Frankfurter
Schriftstellerin Irma Dresdner 'Drei treffen sich vor dem Jugendheim' ,
von Jugendlichen aufgeführt, lösten bei der Zuhörerschaft großen
Beifall aus. Eine Reihe Gedichte, darunter ein historisches 'Raschi und
Gottfried von Bouillon' wurden geradezu künstlerisch vorgetragen. - Die
Herren Synagogenräte der einzelnen Gemeinden sprechen Allen, die zu den
glänzend verlaufenen Veranstaltungen beigetragen haben, den Dank aus mit
dem Wunsche, in nicht allzu langer Zeit wieder ähnliche Abende zu
veranstalten. - Eine Sammlung für Erez Jisroel brachte ein recht
befriedigendes Ergebnis." |
Vorträge von Lehrer Schwarzenberger aus Bödigheim (1934)
Mitteilung
in der "Jüdischen Rundschau" vom 30. Januar 1934: "Hainstadt. Lehrer
Schwarzenberger (Bödigheim) hielt
hier einen Vortrag über 'Jüdischer Geist zu Chanukkah'." |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Februar 1934: "Hainstadt,
14. Januar (1934). In unserer Gemeinde sprach Lehrer Schwarzenberger, Bödigheim
über das Thema 'Jüdischer Geist und jüdische Geschichte'. Umrahmt wurde
der Vortrag von Darbietungen des Jugendbundes Mosbach unter bewährter
Führung von Herrn Baracker jun. |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Julius Hofmann erhält das Eiserne Kreuz
(1916)
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. Dezember 1916: "Hainstadt
(Baden). Für tapferes Verhalten gegen den Feind an der Somme erhielt
Julius Hofmann, Sohn des Synagogenrats Bernhard Hofmann, das Eiserne
Kreuz." |
Zum 70. Geburtstag des langjährigen Gemeindevorstehers
Emanuel Israel (1929)
Vgl. unten Fotos
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Mai 1929: "Hainstadt
(Baden), 3. Mai (1929). Am 7. April beging in aller Stille Herr Emanuel
Israel seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ist noch einer von jener
'alten Garde', die in den kleinen Gemeinden leider immer seltener
werden. Herr Israel wirkte auch jahrelang als Vorsteher in der Gemeinde. Möge
dem Jubilar ein heiterer Lebensabend bescheiden sein. (Alles
Gute) bis 120 Jahre." |
Zum Tod von Sara Neuberger
(1933)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. März 1933: "Hainstadt
- Mannheim, 27. Februar (1933). Am 12. Februar wurde Frau Sara
Neuberger Witwe, im Alter von 76 Jahren, unter großer Beteiligung auf dem
Beth Aulom (Friedhof) in Bödigheim beigesetzt. Seit dem vor 18.
Jahren erfolgten Ableben ihres Gatten und dem Verluste eines
hoffnungsvollen Sohnes im Kriege, wohnte sie in Mannheim bei ihrer
Schwester. Am Grabe sprach Lehrer Wertheimer,
Buchen, welcher in
feinsinniger Weise ein Lebensbild der Heimgegangenen entwarf und Lehrer
Strauß, Nördlingen, als Schwiegersohn, nahm in rührend bewegten Worten
des Dankes im Auftrag der Verwandten von der wahrhaft Frommen Abschied.
Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Zur Geschichte der Familie
Kaufmann
Anmerkung: Informationen nach Auskunft von Karl-Heinz Nieren in Geilenkirchen
und Tobias-Jan Kohler, Stadtarchiv Buchen.
Vgl. zu Lazarus Kaufmann
https://www.joodsmonument.nl/en/page/187449/lazarus-kaufmann und zu
Berta Kaufmann geb. Zwaab
https://www.joodsmonument.nl/en/page/187448/berta-kaufmann-zwaab
Bei geni.com
https://www.geni.com/people/Lazarus-Kaufmann/6000000119725693899 und
https://www.geni.com/people/Berta-Zwaab/6000000119724698117.
Rena (Rifka) Kaufmann ist am 16. Juni 1910 in Hainstadt geboren als
Tochter des Uhrenmachers Lazarus Kaufmann (geb. 22. Februar 1859 in
Hainstadt) und der Bertha geb. Zwaab (geb. 3. Februar 1882 in Mülfort
[Rheydt]). Das Ehepaar hatte noch einen Sohn Harry Hirsch Kaufmann,
geb. am 26. April 1913 in Hainstadt (1939 über Amsterdam in die USA
emigriert). Die Familie wohnte in der Buchener Straße 20 in Hainstadt, wo
Lazarus Kaufmann vermutlich sein Uhrengeschäft betrieb. Im Mai 1939
emigrierte das Ehepaar Lazarus und Bertha in die Niederlande (Amsterdam), wo
es bis zum 25. September 1941 gemeldet war. Beide wurden nach der
Deportation von Westerbork nach Auschwitz am 19. Februar 1943 in Auschwitz
ermordet.
Rena war seit dem 17. Oktober 1936 in Wiesbaden verheiratet mit Paul K.
Meyer (geb. 27. November 1901 in Wiesbaden). Die beiden konnten in der
NS-Zeit in die USA emigrieren. |
Fotos aus jüdischen
Familien in Hainstadt
(Die Fotos stammen aus dem Bildarchiv des ersten Buchener Fotografen Karl Weiß
(1876-1956); Quelle:
https://nat.museum-digital.de/index.php?t=serie&serges=1246#objects;
Erläuterungen zu den Fotos nach den Recherchen von Dr. Axel Burkhardt,
Landesstelle für Museumsbetreuung, Stuttgart)
Ehepaar Israel (rechts). Es
handelt sich wahrscheinlich um Emanuel Israel (geb. 7. April 1859)
und Mina Israel (geb. 12. Nov. 1863, gest. 17. April 1937) aus
Hainstadt. Emanuel (genannt Mengko oder Mengo) Israel war Textilhändler und
Gemeindevorsteher. Die Aufnahme könnte 1929 zum 70. Geburtstag von Emanuel
Israel entstanden sein (vgl. oben Bericht aus der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 10. Mai 1929). |
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Ehepaar Israel um
1925 |
Ehepaar Israel,
vermutlich 1929 |
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Loni Hofmann
(geb. am 20. Oktober 1928 in Hainstadt), Tochter von Sofie Hofmann
(geb. 1898 in Hainstadt). Die Mutter wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs
verbracht und ist im Sommer 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz
deportiert worden. Die Tochter Loni konnte offenbar 1940 über die Schweiz
der Verfolgung durch den NS-Staat entkommen. Späterer Name: Loni
Croitoru-Hofmann. |
Jakob Neuberger aus Hainstadt(1850-1937) war verheiratet mit
Frederika geb. Freudenstein (1848-1912). Das Ehepaar hatte sieben
Kinder, die bis zum Jahr 1941 alle in die USA emigriert waren: die Söhne
Gerson (1877-1960), Josef (1890-1978), Berthold
(1883-1965) und Sigmund (1890-1978) sowie die Töchter Emma verh.
Fischl (1875-1965), die 1937 ihren Neffen Kurt Rosenbaum
(1922-2012) bei sich aufnahm, dann Johanna verh. David (1878-1926),
die Mutter von Friedel David, und schließlich Fanny verh.
Rosenbaum (1887-1968), die Mutter von Kurt Rosenbaum. |
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Familie Josef und Jette Neuberger
(unten):
Josef Neuberger (geb. am 20. August 1880 in Hainstadt, gest. am 10.
Dezember 1961 in Baker County/Oregon, begr. Beth Israel Cemetery in
Portland) war seit dem 3. April 1913 verheiratet mit Jette geb. Braun
(geb. am 31. Mai 1888 in Hochhausen/Baden, gest. am 30. September 1965 in
Baker County/Oregon, begr. Beth Israel Cemetery in Portland). Ihre Söhne
wurden alle in Buchen geboren: Gert (Gerson) (geb. am 27. September
1914), Berthold (geb. am 3. September 1916) und Hans Joachim
(geb. am 9. Juli 1924, gest. am 1. Januar 1997, begr. Beth Israel Cemetery
in Portland). Der jüngste Sohn Hans Joachim emigrierte mit seinen Eltern
1940 über die Schweiz in die USA. Die beiden älteren Söhne, Gerson und
Berthold, waren schon früher in die Vereinigten Staaten ausgewandert, und
wurden von ihren beiden Onkeln gleichen Namens in Oregon aufgenommen. |
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Familie Josef und
Jette
Neuberger
mit ihren drei Söhnen
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Josef Neuberger
(Ende der 1920er-Jahre)
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Gert (Gerson) Neuberger
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Hans Joachim
Neuberger, links im
Kaminfegerkostüm um 1930, rechts
bei seiner Einschulung (1931) |
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Familie Moritz und Fannie Rosenbaum.
Auf dem Foto unten (erstes von links) ist Fannie (Fanny) Rosenbaum geb. Neuberger
(1887-1968) abgebildet. Sie hat ihre Tochter Ruth auf dem Schoß. Sohn
Kurt (1922-2012) sitzt auf der Bank, seine Cousine Friedel David
(geb. 9. Oktober 1915 in Weinheim)
steht hinter der Bank. Ehemann Moritz Rosenbaum (geb. 27. Juni 1885
in Münchholzhausen) fehlt auf dem Bild.
Das Foto dürfte aus den Jahren 1926-1930 stammen. Die Familie hatte in
Hainstadt an der Stelle, an der heute die Volksbank steht, ein
Textilgeschäft (Manufakturwarenhandlung). Der linke Teil des aktuellen Bankgebäudes beherbergte das
ehemalige Textilgeschäft. Sohn Kurt (geb. 1922) besuchte zunächst die Grundschule in
Hainstadt. Als er 1935 auf das Gymnasium in Buchen wechselte, wurde er gemobbt und verprügelt, weil er Jude ist. Um dem ein Ende zu bereiten,
schickten ihn die Eltern nach Frankfurt, damit er am Philanthropin einen
Schulabschluss machen konnte.1939 gelang es der Familie noch, in die USA
auszureisen. Moritz Rosenbaum starb am 2. November 1948 in Brooklyn,
N.Y./USA. Kurt Rosenbaum war seit den 1970er Jahren mit seiner
Ehefrau Inge und den Kindern Mike und Lisa oft zu
Besuch in Hainstadt. Er ist 2012 in den USA verstorben. Seine Schwester
Ruth lebte als verheiratete Ruth Goldschmidt in Brooklyn, N.Y./USA.
Auf dem Foto unten (zweites von links) ist der für einen Festzug geschmückte
Wagen der Familie Rosenbaum vor dem Haus des Fotografen in Buchen zu
sehen. Anlass war das 50. Stiftungsjubiläum des Männergesangvereins
Hainstadt in der Zeit vom 11. bis 13. Juli 1932. Von rechts nach links:
Moritz Rosenbaum, daneben Friedel David, davor die Mutter
Fannie Rosenbaum geb. Neuberger (1887-1968), die Tochter Ruth,
Theodor Reinhard als Fahrer und der Sohn Kurt. |
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Fannie Rosenbaum mit ihren
beiden Kindern
Kurt und Ruth sowie Friedel David |
Der Wagen der Familie
Rosenbaum vor dem Haus des Fotografen in Buchen. |
Die Kinder Kurt
und Ruth Rosenbaum,
links Kurt im Frack. |
Kurt Rosenbaum
bei seiner Einschulung. |
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Kurt
Rosenbaum, links als Schreiner verkleidet, rechts als Jockey.
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Ruth
Rosenbaum: links als kleine Dame in einem Fantasiekostüm,
rechts in demselben Kostüm ohne Hut. |
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Das jüdische Wohngebiet
lag nach einem Bericht von 1650 "von Alters her... auf dem Kellergarten".
Demnach war der Bereich um die Kellerei das damalige jüdische Wohnviertel. Die
Kellereistraße hieß früher auch "Judengasse".
Um 1600 wurde eine Synagoge im sogenannten "Judenbau"
eingerichtet, die bis zum Anfang des 19. Jahrhundert gottesdienstlichen Zwecken
diente. In diesem Gebäude waren auch das rituelle Bad (bis 1840), die Wohnungen
zweier Familien und das Schlachthaus. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der "Judenbau"
allerdings als für eine Synagoge "höchst unwürdig" empfunden. Der Eingang zur
Synagoge befand sich in einem "sehr traurigen Zustand". Direkt vor dem Haus war
ein "übelriechender Hühnerstall". Der Rauch aus den Feuerstätten der im
Erdgeschoss lebenden Familien erfüllte regelmäßig den Raum der Synagoge, "sodass
man den Gottesdienst unmöglich in würdiger Weise abwarten konnte". Dabei
handelten die Hausbewohner auch noch mit Häuten, die neben und über der
Synagoge im oberen Stock aufgehängt waren und einen schwer zu ertragenden
Gestank verbreiteten. Das Gebäude war in einem solchen Zustand, dass es nach
der Neueinrichtung der Synagoge unverkäuflich war. Viermal machte die Gemeinde
vergeblich einen Versuch, ihre Räumlichkeiten im alten "Judenbau" zu verkaufen.
Schließlich überließ man diese dem Simon Wolf Seldner und dem Löb
Schwarzmann, denen das übrige Haus gehörten. Sie mussten sich jedoch
verpflichten, das im Haus befindliche rituelle Bad zu unterhalten.
Der Beschluss, eine neue Synagoge zu errichten,
wurde von der jüdischen Gemeinde 1814/15 getroffen. Eine aus neun Männern
bestehende Kommission sollte alle beim Synagogenbau erforderlichen Anordnungen
treffen und die Verwendung der Gelder überwachen. Die Finanzierung der
Baukosten bereitete große Schwierigkeiten, da die aus 28 bis 30 Familien
bestehende Gemeinde größtenteils in armen Verhältnissen lebte. Ein
Gemeindebeschluss vom 12. August 1815 legte jedoch fest, dass jeder Hausvater
zur Zahlung der entsprechenden Anteile verpflichtet war. Sollte einer der
Verpflichtung nachkommen, müsse der damalige Gemeindevorsteher Bär Goldschmidt
mit diesem zu Rabbiner Metz in Bödigheim gehen, um die Sache zu klären. Die
Beiträge zum Synagogenbau scheinen fleißig gesammelt worden zu sein. Die
ehemaligen Inhaber der Stühle in der alten Synagoge (zusammen 29) wurden je
nach Vermögen in sechs Klassen eingeteilt und hatte wöchentlich vier bis
vierzehn Kreuzer zu bezahlen. Die übrigen, die keinen Platz besessen hatten
(zusammen 18), bezahlten außer ihren Wochengeldern noch sechs bis zwölf
Gulden. Die Baukosten der neuen Synagoge, die nach der Inschrift 1819 vollendet
wurde, berechneten sich auf mehr als 3.000 Gulden. Da die Beiträge
der Gemeindeglieder hierzu nicht ausreichten, erhielt die Gemeinde vom
Ministerium des Innern am 20. April 1820 die Genehmigung, eine Sammlung unter
den Glaubensgenossen der unteren Kreise des Herzogtums durchzuführen.
Um die restliche Bausumme erbringen zu können, beschloss
eine Gemeindeversammlung 1820, dass die Plätze der neuen Synagoge sowohl für Männer
wie für Frauen versteigert würden. Unter 50 Gulden sollte kein Platz abgegeben
werden. Bis zur völligen Bezahlung blieb der Platz Eigentum der Gemeinde.
Niemand durfte seinen Platz in den ersten fünf Jahren weiterverkaufen. Wer sich
keinen besonderen Platz kaufte, zahlte für die Benützung eines angewiesenen
Platzes jährlich zwei Gulden Miete.
Beim Novemberpogrom wurden die Fenster der
Synagoge von auswärtigen SA-Leuten eingeschlagen, die Inneneinrichtung und die
Vortüren demoliert. Am Gebäude selbst entstand kein größerer Schaden.
Dennoch wurde die ehemalige Synagoge später abgebrochen und an ihrer Stelle ein
Wohnhaus erbaut (Grundstück Buchener Straße 15).
An Stelle der alten Synagoge (des "Judenbaus") in der Hornbacher
Strasse 6-8 wurde in den 1840er-Jahren ein Neubau erstellt.
Fotos
Historische Fotos:
Historische Fotos sind nicht bekannt, eventuelle
Hinweise bitte an
den Webmaster, E-Mail-Adresse siehe Eingangsseite |
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 5.9.2003) |
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Von der 1819 erbauten und 1938
zerstörten Synagoge ist nichts
mehr
vorhanden; an ihrer Stelle steht dieses
Wohnhaus (Buchener Straße
15) |
Die Umgebung des ehemaligen
Synagogengrundstückes |
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Fotos vom Nachfolgegebäude zum "Judenbau"
in der
Hornbacher Str. 6-8
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 11.5.2004) |
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Grundstein mit "Händedruck"
und Inschrift von 1845 |
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Verschiedene
Ansichten des an Stelle des Judenbaus in den 1840er-Jahren errichteten
Gebäudes |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
 | Ambrosius Götzelmann: Das geschichtliche Leben eines
ostfränkischen Dorfes. Hainstadt im Bauland 725-1925. Würzburg 1925². |
 | Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 118-119. |
 | Elmar Weiss: Der Gerechte lebt durch seine Treue (Veröffentlichungen
des Vereins zur Erforschung jüdischer Geschichte … im tauberfränkischen
Raum Band 3) 1996.
|
 | Joseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern -
Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from
their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem
1986. S. 320-321. |
 | Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007.
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Hainstadt Baden. Jews
were present in the 16th century and the small community grew with the addition
of refugees from Buchen in the 17th century. A
synagogue was built in 1819 and a Jewish elementary school was opened around the
end of the 1820s. Over half the Jews were cattle traders and Jews also pioneered
the local cloth industry. The Jewish population reached a peak of 249 in 1842,
subsequently declining steadily through emigration and the exodus to the big
cities. In 1933, 38 remained (total 1,084). By early 1938, six had left and in
the course of the year another 12 fled. Seven more emigrated after Kristallnacht
(9-10 November 1938), when the synagogue was vandalized. The last six were
deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940.

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