Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Fotos aus jüdischen Familien in Hainstadt    
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen    
bulletLinks und Literatur   

         

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)    
   
In dem zum Ritterkanton Odenwald gehörenden und als mainzisches, zum Teil würzburgisches Lehen im Besitz unterschiedlicher Adelsfamilien befindlichen Hainstadt bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16. Jahrhunderts zurück. Um 1600 waren bereits zehn bis zwölf jüdische Familien am Ort. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden in dem bis Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen den genannten unterschiedlichen Grundherrschaften aufgeteilten Ort einige aus Buchen ausgewiesene Juden aufgenommen. 
    
In der Mitte des 18. Jahrhunderts (1747) lebten im Teil des Hochstiftes Würzburg zehn, im Teil der Freiherren von Rüdt acht jüdische Familien. 1803 zählte man insgesamt 28 Familien. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1825 160 jüdische Einwohner (13,2 % von insgesamt 1.214 Einwohnern), Höchstzahl  um 1839 mit 249 Personen, 1860 161 jüdische Einwohner, 1875 143 (12,4 % von 1.152), 1887 135, 1900 93 (9,4 % von 992), 1910 59 (5,6 % von 1.056). Die jüdischen Familien lebten vom Handel, teilweise mit den Erzeugnissen der noch im 19. Jahrhunderten blühenden Hainstädter Leinenweberei. 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (jüdische Konfessionsschule von 1820 bis 1869) und ein rituelles Bad (zunächst im Keller der alten Synagoge, seit 1840 im Haus des Abraham Kaufmann in der Hornbacher Straße 17, nicht erhalten). Als Lehrer werden genannt: bis 1909 Lehrer Isaak Rabinowitz (danach in Odenheim), ab 1909
Simon Schereschewski.
 
1827
wurde die Gemeinde dem Rabbinatsbezirk Merchingen zugeteilt. Die Toten der Gemeinde wurden im Friedhof in Bödigheim beigesetzt. Im 19. Jahrhundert gab es zwei jüdische Wirtschaften, die auch Zimmer für die Unterkunft wandernder Betteljuden bereit hielten. 
  
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Gefreiter Albert Neuberger (geb. 18.9.1884 in Hainstadt, gef. 2.3.1915). Sein Name findet sich auf dem Kriegerehrenmal 1914-18 der Gemeinde Hainstadt sowie auf dem Gefallenendenkmal des jüdischen Friedhofes in Bödigheim. Vermutlich auch aus diesem Hainstadt (nicht aus dem hessischen Hainstadt) stammt der der gleichfalls gefallene Hermann Kaufmann (geb. 9.7.1885 in Hainstadt, gef. 6.6.1918).      
    
Um 1925,
als zur Gemeinde noch 43 Personen gehörten (3.9 % der Einwohnerschaft) waren Vorsteher der jüdischen Gemeinde: Josef Neuberger, Heinrich Mannheimer und Moritz Rosenbaum. Lehrer Schwarzenberger aus Bödigheim erteilte den damals noch 6 schulpflichtigen jüdischen Kindern Religionsunterricht. 1932 waren die Vorsteher Josef Neuberger und Willi Kaufmann. Moritz Rosenbaum war Schriftführer und Schatzmeister der Gemeinde. Die Vorbeterdienste übernahmen in der Synagoge Moritz Rosenbaum und Eugen Neuberger. Als Lehrer kam aus Buchen Willi Wertheimer um die im Schuljahr noch vier schulpflichtigen jüdischen Kinder zu unterrichten. 
  
1933 lebten noch 38 jüdische Personen am Ort. Im Besitz jüdischer Familien waren noch die folgenden Handels- und Gewerbebetriebe: Pferdehandlung Max Hofmann (Brunnenstraße 4 mit Scheuer und Stall in der Ziegeleistraße 1), Uhrmacher Lazarus Kaufmann (Buchener Straße 20), Landwirt Willi Kaufmann (Bürgermeister-Keller-Straße 5 mit Scheuer in der Bürgermeister-Keller-Straße 8), Zigarren- und Patentartikelhandel Julius Mannheimer (Buchener Straße 17), Viehhandlung Eugen Neuberger (Hornbacher Straße 6), Viehhandlung, Öl- und Fetthandlung Josef Neuberger (Buchener Straße 6), Manufakturwarenhandlung Fanny und Moritz Rosenbaum (Hornbacher Straße 13 und 15). Weitere Wohnhäuser in jüdischem Besitz waren: Wohnhaus Frieda Hirschberger (Buchener Straße 12), Wohnhaus Karoline Hofmann (Buchener Straße 10), Wohnhaus Heinrich Zimmern (Hornbacher Straße 6), Wohnhaus Klara Kaufmann geb. Oppenheimer (Brunnenstraße 3).    
 
Nach 1933 sind auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien mehrere der jüdischen Einwohner vom Ort verzogen oder sind ausgewandert. 20 Personen konnten in die USA emigrieren, 7 starben noch am Heimatort. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und demoliert (siehe unten). Die letzten sechs jüdischen Einwohner wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.  
   
Von den in Hainstadt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Lina Bär geb. Lissberger (1879), Amelie Bloch geb. Israel (1874), Ella Freilich geb. Hofmann (1896), Emil Gundersheimer (1871), Frieda Hirschberger (1880), Else Hofmann (1898), Karoline Hofmann geb. Zwang (1863), Klara Hofmann (1887), Sofie Hofmann (1898), Berta Kaufmann geb. Zwaab (1882), Ida Kaufmann geb. Neuberger (1881), Karoline (Lina) Kaufmann geb. Jeremias (1866), Lazarus Kaufmann (1859), Mina (Minna) Kaufmann geb. Kaufmann (1866), Simon Kaufmann (1861), Abraham Neuberger (1872), Mina Sänger geb. Israel (1877), Karoline Sommer (1878), Flora Würzburger geb. Israel (1890).   
Hinweis: die aus den Familien Rollmann und Löb umgekommenen jüdischen Personen stammen aus dem hessischen Hainstadt (Ortsteil von Hainsburg, Kreis Offenbach am Main).    
   
  
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1870 / 1909 / 1910  

Hainstadt Israelit 30111870.jpg (75509 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. November 1870: "Die hiesige Religionslehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle ist vakant und bis 1. Januar 1871 zu besetzen, da der bisherige Lehrer gänzlich aus dem Lehrfache tritt. Die Stelle ist verbunden mit einem jährlichen Gehalt von Gulden 265 für den Religionsunterricht, Gulden 35 für den Vorsängerdienst, dem gesetzlichen Schulgelde von 22 Schülern, freier Wohnung und den üblichen nicht unbedeutenden Nebengefällen. Rezipierte Schulkandidaten wollen sich baldigst unter Anschluss von Zeugnissen beim unterzeichneten Vorstande melden. 
Hainstadt (Großherzoglich Badisches Bezirksamt Buchen), den 22. November 1870.
Feist Kaufmann
".  
  
Hainstadt Israelit 21101909.jpg (62046 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Oktober 1909: "Vakanz.
Die mit Religionsschule, Vorbeter und Schächterdienst verbundene Lehrerstelle in Hainstadt in Baden ist per 1. Dezember dieses Jahres zu besetzen. Das Fixumgehalt beträgt Mark 900 - Filialgemeinde Walldürn Mark 100, außerdem entfallen für Nebenverdienste Mark 5-600. Geeignete Bewerber belieben sich an den Unterzeichneten zu wenden. 
Der Synagogenrat Hainstadt in Baden
."    
               
Anzeige in "Israelitisches Familienblatt" vom 26. Mai 1910: "Die mit Religionsschule, Vorbeter- und Schächterdienst verbundene
Lehrerstellen
Hainstadt in Baden
ist durch Abberufung des Herrn Lehrer Hobel durch Großherzoglichen Oberschulrat Karlsruhe in den Volksschuldienst frei geworden und ist dieselbe per sofort zu besetzen. Das Fixumgehalt beträgt Mk. 900, Filialgemeinde Walldürn Mk. 100, Nebengefälle Mk. 500 nebst freier Wohnung. Geeignete Bewerber Belieben sich an den unterzeichneten Synagogenrat zu wenden.
Der Synagogenrat.
Emanuel Israel, Hainstadt in Baden.
   "              

  
Lernen bei Lehrer Simon Schereschewski (1915) 

Hainstadt Israelit 08041915.jpg (57600 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. April 1915: "Hainstadt, 28. März (1915). Vor kurzem wurde unseren Schülern und deren Vätern eine große Freude zuteil. Im Hause unseres Lehrers, Herrn Simon Schereschewski, wo wir regelmäßig am Schabbat unseren Schiur Mischnaot (Lernstunde zu Abschnitten aus der Mischna / Talmud) lernen, konnten wir den Schiur über den (Mischna-Traktat) Berachot (Segenssprüche) abhalten. Dass wir das Pensum nicht nur durchgenommen, sondern auch verarbeitet haben, beweisen die vielen Stellen, die geläufig und verständnisvoll vorgetragen wurden. Viele Toraworte unseres Herrn Lehrers verschönerten die Feier. Wie bei jedem Abschluss fand auch bei uns gleichzeitig die Einführung und zwar über (Talmud-Traktat) Pessachim statt."

  
  
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben         
Ergebnis einer Spendensammlung in Hainstadt und Walldürn (1887)      

Mitteilung in "Der Israelit" vom 19. Mai 1887: "Hainstadt. Durch den Gemeindevorstand Herrn Neuberger: Challogeld von den Frauen: Mina Kaufmann 1.30, Klara Kaufmann 1.20, Adelheid Oppenheimer 1. Sara Neuberger 1.50, Karoline Kaufmann 1.50, Babette Neuberger 1, Sophie Neuberger 1.64. Rika Neuberger 1, Sara Neuberger Witwe 1, Witwe Gundersheimer 1.45, durch Lehrer Biberles, Challogeld von den Frauen: Hanna Reis 2.30, Sophie Reis 1.50, Fanny Lissberger 1.50, Fanny Israel 1.45, Mina Gundersheimer 1.29, Ricka Kaufmann 0.50, Sara Klein 1. Fanny Alexander 0.50. Emma Kaufmann 1.20, Rifka Kaufmann 0.50, Hannchen Israel 1, von demselben aus Walldürn: Karolina Zimmern 0.50, Justine Rödel 0.40. Jette Riselsheimer 0.20, Bertha Hammer 0.20 Mark.  "                 

  
Gründung des Israelitischen Jugendvereins Hainstadt - Buchen (1911)  

Hainstadt Israelit 28121911.jpg (47995 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Dezember 1911: "Hainstadt (Baden), 4. Dezember (1911). Unter Vorsitz des Herrn Benjamin Lißberger wurde am 29. November dieses Jahres ein 'Israelitischer Jugendverein Hainstadt-Buchen' gegründet. Seine Begründung hat der Verein Herrn Lehrer Schereschewski zu verdanken. Der Verein bezweckt, das jüdische Wissen der jüdischen Jugend von Hainstadt-Buchen zu bereichern und ihr Interesse für das Judentum durch Vorträge und geeignete jüdische Lektüre zu wecken."
  
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. Dezember 1911: "Hainstadt in Baden. Israelitischer Jugendverein Hainstadt – Buchen. – Unter diesem Namen ist hier ein Jugendverein ins Leben gerufen worden, der den Zweck hat, jüdische Literatur zu pflegen und ideale Interessen des Judentums zu wecken. Um dieses zu erreichen, sind für das Winterhalbjahr neben der reichhaltigen jüdischen Leihbibliothek und jüdischen Zeitungen im Vereinslokal Vorträge und Vorlesungen vorgesehen. Die Mitgliederversammlung wählte folgenden Vorstand: Benjamin Lißberger (1. Vors.), Lehrer Schereschewski (2. Vors. und Bibliothekar), Lehrer Weingarten – Buchen (Schriftführer), Albert Neuberger – Hainstadt (Kassierer) und Josef Neuberger (Beisitzer). 
Bei der ersten Zusammenkunft, welche Freitagabend (1. Dezember) stattfand, erschien eine stattliche Zahl der aktiven und passiven Mitglieder, sodass das große Lokal kaum die Menge fasste. Benjamin Lißberger hielt die Eröffnungsrede. Lehrer Schereschewski sprach über die Ziele und Zwecke des Vereins und gab einen klaren Überblick über die Entstehung der Jugendvereine im Deutschen Reiche. Derselbe ging von der Begründung des 'Montefiore-Vereins' in Frankfurt am Main aus und führte uns bis zum Delegiertentag der Jugendvereine in Berlin. Darauf las der Vorsitzende ein schönes Gedicht 'Beruria' von Berthold Feiwel (sc. Zionist und Dichter, lebte 1875-1937), und zum Schlusse las Lehrer Schereschewsky noch einiges in prosaischer und dichterischer Form über dasselbe Thema vor. – Der Abend fand ungeteilt Befriedigung, und alle gingen froh und vergnügt nach Hause. Ein großes Verdienst um das Zustandekommen des Vereins hat sich Frau Sophie Neuberger – Hainstadt erworben, die dem Verein ein Zimmer als Vereinslokal unentgeltlich zur Verfügung stellte."
     

  
Vortragsabend des Israelitischen Jugendvereins (1912)  

Hainstadt FrfIsrFambl 26041912.jpg (63718 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. April 1912: "Buchen-Hainstadt (Baden). Der Israelitische Jugendverein konnte vergangenen Schabbos Rabbiner Dr. Löwenstein – Mosbach als Redner begrüßen. Der allverehrte Herr Rabbiner sprach über das Thema 'Jüdischdeutsche Volkslieder'. Unser Verein hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens durch die rührige Tätigkeit seines Gründers, Lehrer S. Schereschewski – Hainstadt, günstig entwickelt. Zu seinem größten Bedauern verliert er das Vorstandsmitglied, Lehrer Weingarten – Buchen, der mit dem 1. Mai eine Lehrerstelle in Sinzig am Rhein antritt."  

  
Vorträge von Lehrer Wertheimer (1933)
     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1933: "Buchen in Baden, 3. Dezember (1933). in den vergangenen Wochen hielt Herr Lehrer Wertheimer in unserer Gemeinde als auch in der Nachbargemeinde Hainstadt zwei ausführliche Vorträge über 'Messianismus und messianische Gestalten' und 'Antisemitismus und Judenschicksal', welche allseitigen Beifall fanden."    

    
Gemeindeabende in den Gemeinden Buchen, Hainstadt und Hardheim (1933)
   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember 1933: "Buchen, 26. Dezember (1933). In der Zeit vom 23. bis 25. dieses Monats fanden in den Gemeinden Buchen, Hainstadt und Hardheim Veranstaltungen, sogenannte Feier- und Weihestunden statt, die alle gut besucht waren und allseitigen ungeteilten Beifall fanden. Im Mittelpunkt dieser Feiern stand ein Vortrag über 'Erez Jisrael' mit Lichtbildern von Tel Aviv und der Orangenküste, gehalten von dem die oben angeführten Kleingemeinden betreuenden Lehrer W. Wertheimer, der die zahlreich Erschienenen zur Mitarbeit am Palästinawerk aufforderte. - Ein kleines Chanukkaspiel von den Kleinen der Religionsschulen und das Stück einer Frankfurter Schriftstellerin Irma Dresdner 'Drei treffen sich vor dem Jugendheim' , von Jugendlichen aufgeführt, lösten bei der Zuhörerschaft großen Beifall aus. Eine Reihe Gedichte, darunter ein historisches 'Raschi und Gottfried von Bouillon' wurden geradezu künstlerisch vorgetragen. - Die Herren Synagogenräte der einzelnen Gemeinden sprechen Allen, die zu den glänzend verlaufenen Veranstaltungen beigetragen haben, den Dank aus mit dem Wunsche, in nicht allzu langer Zeit wieder ähnliche Abende zu veranstalten. - Eine Sammlung für Erez Jisroel brachte ein recht befriedigendes Ergebnis."   

  
Vorträge von Lehrer Schwarzenberger aus Bödigheim (1934)  

Hainstadt Hardheim JuedRundschau 30011934.jpg (10217 Byte)Mitteilung in der "Jüdischen Rundschau" vom 30. Januar 1934: "Hainstadt. Lehrer Schwarzenberger (Bödigheim) hielt hier einen Vortrag über 'Jüdischer Geist zu Chanukkah'."   
 
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Februar 1934: "Hainstadt, 14. Januar (1934). In unserer Gemeinde sprach Lehrer Schwarzenberger, Bödigheim über das Thema 'Jüdischer Geist und jüdische Geschichte'. Umrahmt wurde der Vortrag von Darbietungen des Jugendbundes Mosbach unter bewährter Führung von Herrn Baracker jun. 

      
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Julius Hofmann erhält das Eiserne Kreuz (1916)  

Hainstadt FrfIsrFambl 15121916.jpg (23713 Byte)Mitteilung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. Dezember 1916: "Hainstadt (Baden). Für tapferes Verhalten gegen den Feind an der Somme erhielt Julius Hofmann, Sohn des Synagogenrats Bernhard Hofmann, das Eiserne Kreuz."  

   
Zum 70. Geburtstag des langjährigen Gemeindevorstehers Emanuel Israel (1929)  
Vgl. unten Fotos

Hainstadt Israelit 10051929.jpg (37387 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Mai 1929: "Hainstadt (Baden), 3. Mai (1929). Am 7. April beging in aller Stille Herr Emanuel Israel seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ist noch einer von jener 'alten Garde', die in den kleinen Gemeinden leider immer seltener werden. Herr Israel wirkte auch jahrelang als Vorsteher in der Gemeinde. Möge dem Jubilar ein heiterer Lebensabend bescheiden sein. (Alles Gute) bis 120 Jahre."  

         
Zum Tod von Sara Neuberger (1933)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. März 1933: "Hainstadt - Mannheim, 27. Februar (1933). Am 12. Februar wurde Frau Sara Neuberger Witwe, im Alter von 76 Jahren, unter großer Beteiligung auf dem Beth Aulom (Friedhof) in Bödigheim beigesetzt. Seit dem vor 18. Jahren erfolgten Ableben ihres Gatten und dem Verluste eines hoffnungsvollen Sohnes im Kriege, wohnte sie in Mannheim bei ihrer Schwester. Am Grabe sprach Lehrer Wertheimer, Buchen, welcher in feinsinniger Weise ein Lebensbild der Heimgegangenen entwarf und Lehrer Strauß, Nördlingen, als Schwiegersohn, nahm in rührend bewegten Worten des Dankes im Auftrag der Verwandten von der wahrhaft Frommen Abschied. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

         
Zur Geschichte der Familie Kaufmann   
Anmerkung: Informationen nach Auskunft von Karl-Heinz Nieren in Geilenkirchen und Tobias-Jan Kohler, Stadtarchiv Buchen.
Vgl. zu Lazarus Kaufmann https://www.joodsmonument.nl/en/page/187449/lazarus-kaufmann  und zu Berta Kaufmann geb. Zwaab  https://www.joodsmonument.nl/en/page/187448/berta-kaufmann-zwaab 
Bei geni.com https://www.geni.com/people/Lazarus-Kaufmann/6000000119725693899 und https://www.geni.com/people/Berta-Zwaab/6000000119724698117.  

Rena (Rifka) Kaufmann ist am 16. Juni 1910 in Hainstadt geboren als Tochter des Uhrenmachers Lazarus Kaufmann (geb. 22. Februar 1859 in Hainstadt) und der Bertha geb. Zwaab (geb. 3. Februar 1882 in Mülfort [Rheydt]). Das Ehepaar hatte noch einen Sohn Harry Hirsch Kaufmann, geb. am 26. April 1913 in Hainstadt (1939 über Amsterdam in die USA emigriert). Die Familie wohnte in der Buchener Straße 20 in Hainstadt, wo Lazarus Kaufmann vermutlich sein Uhrengeschäft betrieb. Im Mai 1939 emigrierte das Ehepaar Lazarus und Bertha in die Niederlande (Amsterdam), wo es bis zum 25. September 1941 gemeldet war. Beide wurden nach der Deportation von Westerbork nach Auschwitz am 19. Februar 1943 in Auschwitz ermordet.
Rena war seit dem 17. Oktober 1936 in Wiesbaden verheiratet mit Paul K. Meyer (geb. 27. November 1901 in Wiesbaden). Die beiden konnten in der NS-Zeit in die USA emigrieren.      

   
   
Fotos aus jüdischen Familien in Hainstadt    
(Die Fotos stammen aus dem Bildarchiv des ersten Buchener Fotografen Karl Weiß (1876-1956); Quelle: https://nat.museum-digital.de/index.php?t=serie&serges=1246#objects; Erläuterungen zu den Fotos nach den Recherchen von Dr. Axel Burkhardt, Landesstelle für Museumsbetreuung, Stuttgart)     

Ehepaar Israel (rechts). Es handelt sich wahrscheinlich um Emanuel Israel (geb. 7. April 1859) und Mina Israel (geb. 12. Nov. 1863, gest. 17. April 1937) aus Hainstadt. Emanuel (genannt Mengko oder Mengo) Israel war Textilhändler und Gemeindevorsteher. Die Aufnahme könnte 1929 zum 70. Geburtstag von Emanuel Israel entstanden sein (vgl. oben Bericht aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Mai 1929). 

     Ehepaar Israel um 1925  Ehepaar Israel, vermutlich 1929
       
Loni Hofmann (geb. am 20. Oktober 1928 in Hainstadt), Tochter von Sofie Hofmann (geb. 1898 in Hainstadt). Die Mutter wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs verbracht und ist im Sommer 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden. Die Tochter Loni konnte offenbar 1940 über die Schweiz der Verfolgung durch den NS-Staat entkommen. Späterer Name: Loni Croitoru-Hofmann.   Jakob Neuberger aus Hainstadt(1850-1937) war verheiratet mit Frederika geb. Freudenstein (1848-1912). Das Ehepaar hatte sieben Kinder, die bis zum Jahr 1941 alle in die USA emigriert waren: die Söhne Gerson (1877-1960), Josef (1890-1978), Berthold (1883-1965) und Sigmund (1890-1978) sowie die Töchter Emma verh. Fischl (1875-1965), die 1937 ihren Neffen Kurt Rosenbaum (1922-2012) bei sich aufnahm, dann Johanna verh. David (1878-1926), die Mutter von Friedel David, und schließlich Fanny verh. Rosenbaum (1887-1968), die Mutter von Kurt Rosenbaum.
   
        
 

Familie Josef und Jette Neuberger (unten): Josef Neuberger (geb. am 20. August 1880 in Hainstadt, gest. am 10. Dezember 1961 in Baker County/Oregon, begr. Beth Israel Cemetery in Portland) war seit dem 3. April 1913 verheiratet mit Jette geb. Braun (geb. am 31. Mai 1888 in Hochhausen/Baden, gest. am 30. September 1965 in Baker County/Oregon, begr. Beth Israel Cemetery in Portland). Ihre Söhne wurden alle in Buchen geboren: Gert (Gerson) (geb. am 27. September 1914), Berthold (geb. am 3. September 1916) und Hans Joachim (geb. am 9. Juli 1924, gest. am 1. Januar 1997, begr. Beth Israel Cemetery in Portland). Der jüngste Sohn Hans Joachim emigrierte mit seinen Eltern 1940 über die Schweiz in die USA. Die beiden älteren Söhne, Gerson und Berthold, waren schon früher in die Vereinigten Staaten ausgewandert, und wurden von ihren beiden Onkeln gleichen Namens in Oregon aufgenommen.   

          
 Familie Josef und Jette Neuberger
mit ihren drei Söhnen
 
 Josef Neuberger
(Ende der 1920er-Jahre)
  
Gert (Gerson) Neuberger  
 
  
 Hans Joachim Neuberger, links im
 Kaminfegerkostüm um 1930, rechts
bei seiner Einschulung (1931)
        

Familie Moritz und Fannie Rosenbaum. Auf dem Foto unten (erstes von links) ist Fannie (Fanny) Rosenbaum geb. Neuberger (1887-1968) abgebildet. Sie hat ihre Tochter Ruth auf dem Schoß. Sohn Kurt (1922-2012) sitzt auf der Bank, seine Cousine Friedel David (geb. 9. Oktober 1915 in Weinheim) steht hinter der Bank. Ehemann Moritz Rosenbaum (geb. 27. Juni 1885 in Münchholzhausen) fehlt auf dem Bild. Das Foto dürfte aus den Jahren 1926-1930 stammen. Die Familie hatte in Hainstadt an der Stelle, an der heute die Volksbank steht, ein Textilgeschäft (Manufakturwarenhandlung). Der linke Teil des aktuellen Bankgebäudes beherbergte das ehemalige Textilgeschäft. Sohn Kurt (geb. 1922) besuchte zunächst die Grundschule in Hainstadt. Als er 1935 auf das Gymnasium in Buchen wechselte, wurde er gemobbt und verprügelt, weil er Jude ist. Um dem ein Ende zu bereiten, schickten ihn die Eltern nach Frankfurt, damit er am Philanthropin einen Schulabschluss machen konnte.1939 gelang es der Familie noch, in die USA auszureisen. Moritz Rosenbaum starb am 2. November 1948 in Brooklyn, N.Y./USA. Kurt Rosenbaum war seit den 1970er Jahren mit seiner Ehefrau Inge und den Kindern Mike und Lisa oft zu Besuch in Hainstadt. Er ist 2012 in den USA verstorben. Seine Schwester Ruth lebte als verheiratete Ruth Goldschmidt in Brooklyn, N.Y./USA. 
Auf dem Foto unten (zweites von links) ist der für einen Festzug geschmückte Wagen der Familie Rosenbaum vor dem Haus des Fotografen in Buchen zu sehen. Anlass war das 50. Stiftungsjubiläum des Männergesangvereins Hainstadt in der Zeit vom 11. bis 13. Juli 1932. Von rechts nach links: Moritz Rosenbaum, daneben Friedel David, davor die Mutter Fannie Rosenbaum geb. Neuberger (1887-1968), die Tochter Ruth, Theodor Reinhard als Fahrer und der Sohn Kurt

       
 Fannie Rosenbaum mit ihren beiden Kindern
 Kurt und Ruth sowie Friedel David
Der Wagen der Familie Rosenbaum vor dem Haus des Fotografen in Buchen. Die Kinder Kurt und Ruth Rosenbaum,
links Kurt im Frack.  
 Kurt Rosenbaum
 bei seiner Einschulung.
       
 Kurt Rosenbaum, links als Schreiner verkleidet, rechts als Jockey. 
  
 Ruth Rosenbaum: links als kleine Dame in einem Fantasiekostüm,
rechts in demselben Kostüm ohne Hut.  

     
    
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge          
   
Das jüdische Wohngebiet lag nach einem Bericht von 1650 "von Alters her... auf dem Kellergarten". Demnach war der Bereich um die Kellerei das damalige jüdische Wohnviertel. Die Kellereistraße hieß früher auch "Judengasse".  
       
Um 1600 wurde eine Synagoge im sogenannten "Judenbau" eingerichtet, die bis zum Anfang des 19. Jahrhundert gottesdienstlichen Zwecken diente. In diesem Gebäude waren auch das rituelle Bad (bis 1840), die Wohnungen zweier Familien und das Schlachthaus. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der "Judenbau" allerdings als für eine Synagoge "höchst unwürdig" empfunden. Der Eingang zur Synagoge befand sich in einem "sehr traurigen Zustand". Direkt vor dem Haus war ein "übelriechender Hühnerstall". Der Rauch aus den Feuerstätten der im Erdgeschoss lebenden Familien erfüllte regelmäßig den Raum der Synagoge, "sodass man den Gottesdienst unmöglich in würdiger Weise abwarten konnte". Dabei handelten die Hausbewohner auch noch mit Häuten, die neben und über der Synagoge im oberen Stock aufgehängt waren und einen schwer zu ertragenden Gestank verbreiteten. Das Gebäude war in einem solchen Zustand, dass es nach der Neueinrichtung der Synagoge unverkäuflich war. Viermal machte die Gemeinde vergeblich einen Versuch, ihre Räumlichkeiten im alten "Judenbau" zu verkaufen. Schließlich überließ man diese dem Simon Wolf Seldner und dem Löb Schwarzmann, denen das übrige Haus gehörten. Sie mussten sich jedoch verpflichten, das im Haus befindliche rituelle Bad zu unterhalten.  
      
Der Beschluss, eine neue Synagoge zu errichten, wurde von der jüdischen Gemeinde 1814/15 getroffen. Eine aus neun Männern bestehende Kommission sollte alle beim Synagogenbau erforderlichen Anordnungen treffen und die Verwendung der Gelder überwachen. Die Finanzierung der Baukosten bereitete große Schwierigkeiten, da die aus 28 bis 30 Familien bestehende Gemeinde größtenteils in armen Verhältnissen lebte. Ein Gemeindebeschluss vom 12. August 1815 legte jedoch fest, dass jeder Hausvater zur Zahlung der entsprechenden Anteile verpflichtet war. Sollte einer der Verpflichtung nachkommen, müsse der damalige Gemeindevorsteher Bär Goldschmidt mit diesem zu Rabbiner Metz in Bödigheim gehen, um die Sache zu klären. Die Beiträge zum Synagogenbau scheinen fleißig gesammelt worden zu sein. Die ehemaligen Inhaber der Stühle in der alten Synagoge (zusammen 29) wurden je nach Vermögen in sechs Klassen eingeteilt und hatte wöchentlich vier bis vierzehn Kreuzer zu bezahlen. Die übrigen, die keinen Platz besessen hatten (zusammen 18), bezahlten außer ihren Wochengeldern noch sechs bis zwölf Gulden. Die Baukosten der neuen Synagoge, die nach der Inschrift 1819 vollendet wurde,  berechneten sich auf mehr als 3.000 Gulden. Da die Beiträge der Gemeindeglieder hierzu nicht ausreichten, erhielt die Gemeinde vom Ministerium des Innern am 20. April 1820 die Genehmigung, eine Sammlung unter den Glaubensgenossen der unteren Kreise des Herzogtums durchzuführen.   
      
Um die restliche Bausumme erbringen zu können, beschloss eine Gemeindeversammlung 1820, dass die Plätze der neuen Synagoge sowohl für Männer wie für Frauen versteigert würden. Unter 50 Gulden sollte kein Platz abgegeben werden. Bis zur völligen Bezahlung blieb der Platz Eigentum der Gemeinde. Niemand durfte seinen Platz in den ersten fünf Jahren weiterverkaufen. Wer sich keinen besonderen Platz kaufte, zahlte für die Benützung eines angewiesenen Platzes jährlich zwei Gulden Miete.  

Beim Novemberpogrom wurden die Fenster der Synagoge von auswärtigen SA-Leuten eingeschlagen, die Inneneinrichtung und die Vortüren demoliert. Am Gebäude selbst entstand kein größerer Schaden. Dennoch wurde die ehemalige Synagoge später abgebrochen und an ihrer Stelle ein Wohnhaus erbaut (Grundstück Buchener Straße 15). 
      
An Stelle der alten Synagoge (des "Judenbaus") in der Hornbacher Strasse 6-8 wurde in den 1840er-Jahren ein Neubau erstellt.  
    
   
 
   
Fotos          
Historische Fotos: 

Historische Fotos sind nicht bekannt, eventuelle Hinweise bitte an
den Webmaster, E-Mail-Adresse siehe Eingangsseite

 
Fotos nach 1945/Gegenwart:  

Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 5.9.2003)
Hainstadt Synagoge 150.jpg (46220 Byte) Hainstadt Synagoge 151.jpg (55200 Byte)
   Von der 1819 erbauten und 1938 
zerstörten Synagoge ist nichts mehr
 vorhanden; an ihrer Stelle steht dieses
 Wohnhaus (Buchener Straße 15) 
Die Umgebung des ehemaligen Synagogengrundstückes 
  
  
     
Fotos vom Nachfolgegebäude zum "Judenbau" 
in der Hornbacher Str. 6-8 

(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 11.5.2004)
Hainstadt Synagoge 280.jpg (46821 Byte) Hainstadt Synagoge 281.jpg (41182 Byte)
   Grundstein mit "Händedruck" und Inschrift von 1845  
   
Hainstadt Synagoge 282.jpg (53735 Byte) Hainstadt Synagoge 283.jpg (51803 Byte) Hainstadt Synagoge 284.jpg (57310 Byte)
Verschiedene Ansichten des an Stelle des Judenbaus in den 1840er-Jahren errichteten Gebäudes

    

  
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Buchen          
bullet Archivalien zur jüdischen Geschichte Hainstadt in Leo Baeck Institut New York  (Digibaeck über Suchfunktion "Hainstadt" eingeben - online zugängliche Archivalien)   

Quellen:     

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Hainstadt 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Hainstadt sind vorhanden:    
J 386 Bü. 227 Hainstadt  Geburten 1843 - 1870, Eheschließungen 1840 - 1869, Sterbefälle 1840 - 1869  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445282      
J 386 Bü. 228 Hainstadt  Geburten 1811 - 1842, Eheschließungen 1811 - 1842, Sterbefälle 1811 - 1842  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445283     

Literatur:    

bulletAmbrosius Götzelmann: Das geschichtliche Leben eines ostfränkischen Dorfes. Hainstadt im Bauland 725-1925. Würzburg 1925².
bulletFranz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 118-119.
bulletElmar Weiss: Der Gerechte lebt durch seine Treue (Veröffentlichungen des Vereins zur Erforschung jüdischer Geschichte … im tauberfränkischen Raum Band 3) 1996.
bulletJoseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 320-321.  
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.    
  

      
       


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Hainstadt Baden.  Jews were present in the 16th century and the small community grew with the addition of refugees from Buchen in the 17th century. A synagogue was built in 1819 and a Jewish elementary school was opened around the end of the 1820s. Over half the Jews were cattle traders and Jews also pioneered the local cloth industry. The Jewish population reached a peak of 249 in 1842, subsequently declining steadily through emigration and the exodus to the big cities. In 1933, 38 remained (total 1,084). By early 1938, six had left and in the course of the year another 12 fled. Seven more emigrated after Kristallnacht (9-10 November 1938), when the synagogue was vandalized. The last six were deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940.
      
       

                   
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Stand: 30. Juni 2020