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Segnitz (VG
Marktbreit, Kreis Kitzingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Segnitz bestand im 18./19. Jahrhundert eine jüdische
Gemeinde. Die jüdischen Familien lebten im Bereich der heutigen
Linsengasse.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: Zahlen liegen noch nicht vor.
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Segnitz auf
insgesamt zehn Matrikelstellen die folgenden jüdischen
Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen): Samson Ballin, Moses Bär,
Bär Elias Schuhlein, Joseph Abraham Walter, Julius Bär, Jacob Bär, Elias
Samuel Schäfer, Witwe von Bär Joseph Ballin, Witwe von Joseph Hirsch
Rosenthal, Samuel Hirsch Grünewald. Nicht in die Matrikelliste eingetragen
wurden. Witwe von Elias Baer, Moses Salomon, Abraham Nathan Bamberger, Witwe von
Hirsch Joseph Segnitzheimer, Salomon Moses Goßmannsdorfer (bei den drei letzten
Familiennamen steht in der Liste die Anmerkung: "Dieser Name muss
abgeändert werden".
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine jüdische Schule (mit Lehrerwohnung) und ein rituelles Bad (im
Keller des Synagogengebäudes). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof
in Rödelsee beigesetzt.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der
auch als Vorbeter und Schochet tätig war. Ab 1830 war als Lehrer Julius
Brüssel in der Gemeinde (s.u.).
Als besondere Einrichtung bestand die im Jahr 1844 von dem jüdischen Lehrer
Julius Brüssel (siehe biographische Angaben unten) gegründete Höhere Handelsschule - die "Brüssel'sche
Handels- und Erziehungs-Anstalt" (vgl. Anzeigen unten). Sie wurde 1878/81
aufgelöst; das Gebäude 1883 verkauft. Die Schule war weithin berühmt und
wurde von vielen (jüdischen und christlichen) Schülern, die auch in einem Internat
untergebracht waren, aus aller Welt besucht, unter anderem auch von dem
Schriftsteller Italo Svevo (eigentlich Ettore Schmitz). die Handelsschule war in
dem bis heute erhaltenen Gebäude Mainstraße
26. Einer der Lehrer an der Brüssel'schen Anstalt war Isaak
Silberschmidt (verheiratet mit Bertha geb. Kannreuther): er wohnte mit seiner
Familie im Gebäude Kesenbrodstraße 18, wechselte jedoch 1868 nach Fürth).
Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die jüdischen Familien sehr
schnell vom Ort verzogen oder ausgewandert. 1882 wurde die jüdische
Gemeinde aufgelöst.
Von den in Segnitz geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Otto Iwan Driesen
(1875), Cilli Fels geb. Walter (1872, später in Fürth), Bernhard Reiß (1870,
später in Marktbreit), Moritz Silberschmidt (1867, später in München).
2004 und 2013 wurden in Segnitz zusammen vier "Stolpersteine"
zur Erinnerung an die aus Segnitz umgekommenen jüdischen Personen verlegt. 2004
wurde bereits ein "Stolpterstein" für Otto Iwan Driesen verlegt. Im
April 2013 vor dem Gebäude Kesenbrodstraße 21 für Cäcilie Fels geb. Stern,
vor dem Gebäude Rathausstraße 6 für Joseph Bernhard Reiß (vgl. unten Artikel
über Amson Reiß und seine Familie) und vor dem Gebäude Kesenbrodstraße 18
für Moritz Silberschmidt (Sohn von Lehrer Isaak Silberschmidt).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Gemeinde
Segnitz in der Liste der
"nicht mehr bestehenden jüdischen Gemeinden" (1903)
Aus
einem Artikel in "Blätter für jüdische Geschichte und Litteratur" Nr.1 1903
S. 12: "Unterfranken:
Altenstein (k. Bezirksamt Ebern),
Kraisdorf (k. Bezirksamt Ebern),
Pfarrweisach (k. Bezirksamt Ebern),
Mechenried (k. Bezirksamt Hassfurt),
Marktsteft (k. Bezirksamt
Ochsenfurt), Segnitz (k. Bezirksamt Ochsenfurt)." |
Aus der
Geschichte der jüdischen Schulen und Lehrer
Anmerkung zur Person von Julius Brüssel: Julius Brüssel wurde am 8.
Dezember 1801 in Hollstadt als Sohn
des Metzgers Moses Brüssel (Bressel) und seiner Frau Jette geboren. Seit 1830
war er Religionslehrer und Vorsänger in Segnitz; 1834/35 absolvierte er die
Prüfungen für das Lehramt an Elementarschulen. 1834 heiratete er Johanna geb.
Lindner (Tochter des jüdischen Religionslehrers Isaak Lindner und seiner Frau
Krandel aus Markt Erlbach). Die beiden
hatten zwei Kinder, die Tochter Sophie (1839-1905) und den Sohn Moritz
(1842-1888). 1848 gründete Julius Brüssel mit landgerichtlicher Genehmigung
und Billigung durch die Gemeinde Segnitz eine "Privat-Erziehungs-und
Unterrichtsanstalt für jüdische, der Werktagsschule entlassene Söhne, welche
sich dem Handelsstande widmen wollen, incl. Pensionat". Nach dem Tod seiner
Frau Johanna im März 1849 heiratete Julius Brüssel in zweiter Ehe im November
1849 Philippine Vögelein geb. Lichtenfeld (um 1811 geborene Tochter von Moses
Lichtenfeld aus Kirchheim/Unterfranken).
Julius Brüssel hatte das Haus Mainstraße 26 von Gelcha Ballin gekauft (Witwe
des jüdischen Weinhändlers Samson Ballin). In diesem Haus richtete er sein
Handelsinstitut ein. 1853 waren 32 Zöglinge im Handelsinstitut. Von ihnen
lebten 24 im Haus der Schule. Julius Brüssel starb bereits am 2. November 1855.
Seine Frau führte das Institut weiter zusammen mit dem Sprachenlehrer Prof.
Ernst Emil Uttner (gest. im Februar 1859). Seit Ende März 1859 war Dr.
Simon Levi Eichenberg aus Adelebsen bei Göttingen der Direktor des
Brüsselschen Instituts. Er blieb bis 1872 Vorstand. Mehr als 150 Zöglinge
wurden in seiner Zeit in Segnitz ausgebildet. Schule und Internat bestanden bis
1881 und wurden dann geschlossen.
Vgl. Artikel von Norbert Bischoff in der "Main-Post" vom 7. Dezember
2016: "Brüsselsche
Handelsschule hatte Weltruf" (kostenpflichtig für
Nichtabonnenten)
In Segnitz besteht ein Handelsinstitut ("Brüssel'sche
Handels- und Erziehungs-Anstalt"; 1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 1. August 1859: "Teils reicht die Würzburger Jeschibo nicht
mehr aus, teils kann man doch nicht alles und jedes dort so passend
unterbringen; man hat deshalb in Höchberg,
Gerolzhofen, Rimpar
und vielen andern Orten Schulen nach dem Muster der alten Chedorim
gegründet und als Zweck sich die Aufgabe gestellt, die Zöglinge ihrem
Berufe als Rabbiner und Lehrer zuzuführen, wie dies in einem
Rundschreiben dargelegt wird. Da aber nur solche Eltern ihre Kinder dieser
Musterschule anvertrauen, deren Vermögensverhältnisse nicht gestattet,
anderweitig für dieselben zu sorgen, so brauchte man vor allem Geld. Neue
Rundschreiben wurden erlassen und unter dem verführerischen Namen 'Fürs
Toralernen' aller Orten freiwillige Gaben gesammelt. Reichlich flossen und
fließen die Gaben von allen Seiten und die Leute machen brillante
Geschäfte. Sie klopfen nirgends vergebens an. Alt wie Neu öffnet ihnen
willig den Säckel und so mancher glaubt Wunder was zu tun, wenn er Leute
dafür honoriert, das zu tun, was er nicht mehr für zeitgemäß hält,
aber nur für sich. Was soll aber daraus werden Schon jetzt macht sich ein
sehr bedeutender Lehrermangel fühlbar. Der Seminarbesuch ist für
Israeliten nicht mehr notwendig und denjenigen, die es ja noch besuchen
wollen - im Würzburger Seminar sind gegenwärtig vier jüdische Zöglinge
- erschweren die sogenannten Schwarzen ihre Lage nach Kräften, und wer
nicht Alles aus eigenen Mitteln bestreiten kann, kann sich dort nicht mehr
halten. Wie leicht aber die Befähigungsnote als Rabbiner und Lehrer
erlangt wird, davon könnten wir so manches hübsche Beispiel erzählen,
wollen aber nur erwähnen, dass Rabbiner Bamberger die Hauptperson bei der
Prüfungskommission bildet. Bedenkt man nun, dass die Vorsteher
dieser Pflanzstätten jüdischer Lehrer und Rabbiner auch des
geringsten weltlichen Wissens bar, kaum der Mehrzahl nach im Stande sind,
Deutsch zu schreiben und jedenfalls nicht korrekt, so können auch nur
geistig verkümmerte Subjekte aus dieser Schule hervorgehen. Freue dich
aber dann, bayerisches Judentum, wenn erst deine geistlichen
Angelegenheiten und die Erziehung deiner Jugend in solche Hände
übergegangen. Traurig ist die Zukunft, der wir auf solche Weise
entgegengehen, und es tut wahrhaftig Not, diesen Leuten
entgegenzuarbeiten. Niemand unterschätze die Gefahr, die unsern
heiligsten Interessen droht. Soll jedoch etwas geschehen, so muss dies
rasch geschehen, ehe es zu spät ist. Darum kann es nicht laut genug
gesagt werden: Ihr Freunde des Judentums, scharet Euch zusammen, entziehet
Eure Spenden diesen Spekulanten auf Eure Gutmütigkeit, wendet sie solchen
jungen Leuten zu, denen es jetzt doppelt schwer wird, sich für ihren
Beruf gehörig vorzubilden. Doppelt wünschenswert erscheint es aber unter
den gegebenen Verhältnissen, dass man, sobald die Zeitumstände sich
wieder freundlicher gestalten, Hand an die Gründung eines jüdischen
Schullehrer-Seminars für Süddeutschland lege. Wohl lässt sich nicht
leugnen, dass für das Studium des Religiösen mehr geschehen muss, als in
der letzten Zeit geschehen ist; aber ein Extrem ist so verwerflich als das
andere, und sehr treffen lehren unsere Weisen: 'ohne Tora gibt es kein
profanes Wissen' und 'ohne profanes Wissen gibt es kein (Wissen um die)
Tora'.
Erfreulich ist es, zu sehen, wie neben diesen Instituten der Finsternis
auch recht gute Elementarschulen, und so sich seminaristisch gebildete
Lehrer befinden. Außerdem sind zwei in höchster Blüte stehende
Handelsinstitute fast nebeneinander, in Marktbreit
und Segnitz, von denen jedes 70-80 Schüler, worunter viele
christliche zählt. Bisher wurde in diesen Instituten, vielleicht aus
letzterem Grunde, der israelitische Religionsunterricht etwas
stiefmütterlich behandelt, doch ist in Segnitz letzter Zeit ein
Vorstandswechsel eingetreten, und wird jetzt jedenfalls dort das
religiöse Element die gehörige Würdigung finden, ohne dass deshalb
weltliches Wissen vernachlässigt wird, und so soll es sein. Um den
Bericht nicht allzu sehr auszudehnen, will ich Spezielles aus einzelnen
Gemeinden für nächstens sparen und nur bemerken, dass auch in
Unterfranken Herr Rabbiner Lebrecht für die Bibelanstalt tätig ist.
Derselbe ist unermüdlich für alles wahrhaft Gute und lässt sich durch
keine Hindernisse, von welcher Seite sie auch kommen mögen, in seinem
anerkennenswerten Eifer beirren". |
Anzeigen der Brüssel'schen
Handels- und Erziehungs-Anstalt in Segnitz unter Leitung von Dr. S. L.
Eichenberg (1863 / 1864 / 1865 / 1877)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. April 1863:
"Brüssel'sche Handels-Anstalt. Anfang des Sommersemesters den
21. April. Prospekte und Anmeldung bei
Dr. S. L. Eichenberg, Direktor.
Segnitz bei Marktbreit am Main, im März 1863". |
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Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 15. September 1863:
"In der Brüssel'schen Handels- und Erziehungsanstalt in
Segnitz
beginnt das Winter-Semester am Montag, den 12. Oktober. Auskunft
und Prospekte erteilt
Segnitz bei Marktbreit am Main Dr. S. L. Eichenberg,
Vorstand." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. April 1864:
"In
der Brüssel'schen Handels- und Erziehungs-Anstalt in Segnitz beginnt das Sommersemester
am Montag, den 9. Mai. Auskunft und Prospekte erteilt
Segnitz bei Marktbreit am Main Dr. S. L. Eichenberg,
Vorstand." |
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Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 21. März 1865:
"In der Brüssel'schen Handels- und Erziehungs-Anstalt in Segnitz
beginnt das Sommer-Semester am Dienstag, den 25. April. Auskunft
und Prospekte erteilt
Segnitz bei Marktbreit am Main. Dr. S. L. Eichenberg,
Vorstand." |
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Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 2. Oktober 1877:
"Brüssel'sche Handelslehr- und Erziehungsanstalt zu Segnitz am
Main bei Würzburg.
Die Anstalt besteht seit 1844.Sie gewährt neben einer tüchtigen
Realschulbildung hauptsächlich gediegene Ausbildung zum Kaufmannsstand,
und bereitet zum Examen für den einjährig-freiwilligen Dienst vor.
Referenzen: Herr Seminardirektor Horwitz in Berlin, Herr Rabbiner Dr.
Goldschmidt in Leipzig, die Direktionen der 'Deutschen
Handelsgesellschaft' und der 'Deutschen Effektenbank' in Frankfurt am
Main. Eintritt zu jeder Zeit. Honorar mäßig.
Nähere Auskunft und Prospekte durch die Direktion." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
"Amson Reiß und das 'Reißa-Jüdle'" (Artikel
von 2001, zur Verfügung gestellt von Joachim Braun, Würzburg)
Artikel
von Norbert Bischoff in der "Main-Post" (Ochsenfurter Ausgabe)
vom 23. November 2001: "Amson Reiß und das 'Reißa-Jüdle' -
Geschichten aus der Geschichte von Segnitz.
In unserer heutigen Geschichte aus der Geschichte von Segnitz geht es um
Clara Reiß, auch bekannt als 'Reißa-Jüdle'. Im August 1969 verstarb die
97 Jahre alte Jüdin Clara Reiß. Sie hatte das Konzentrationslager
Theresienstadt überlebt und verbrachte ihren Lebensabend in ihrem
Heimatort Marktbreit. Das
'Reißa-Jüdle' stammte ursprünglich aus Segnitz, wo sie 1872 im Haus
Nummer 42 (Rathausstraße 6) als Tochter der Weinhändlereheleute Amson
und Fanny Reiß geborene Ballin zur Welt kam.
Der Vater Amson Reiß wurde im September 1839 in Welbhausen bei Uffenheim
als Sohn des Handelsmannes Lazarus Reiß und seiner Ehefrau Fanny Weimann
geboren. 1861 erscheint er in Segnitz als 'Handelskommis' im Haus Nummer
95 (Kesenbrodstraße 25) bei Weinhändler Nathan Stahl. Im Juli 1866
ersuchte er bei der Gemeinde Segnitz um die Heiratserlaubnis mit Fanny
Ballin und um die Ansässigmachung mit Lizenz zum Betrieb eines
Weinhandelsgeschäfts.
Zur Bekräftigung des Antrags legte er eine Vermögensbescheinigung über
1.000 Gulden, ein Leumundszeugnis, seinen Schulentlass-Schein mit
Religionsattest und seinen Militärentlassungsschein vor. Die
Schwiegereltern Mendel und Therese Ballin brachten ein Vermögenszeugnis
für ihre Tochter und den Schwager Mayer Ballin als Bürgen mit. Demnach
sollte die Braut Fanny eine Ausstattung im Wert von ca. 500 Gulden und
freien Wohnsitz im Elternhaus Nummer 42 in der Rathausstraße 6 erhalten.
'Zur besseren Begründung ihres künftigen Nahrungsstandes' steuerten die
beiden 'in Nordamerika gut versorgten' Schwester Klara Filene aus New York
und Hanna Conrad aus Salem nochmals je 500 Gulden bei. Die Hochzeit fand
am 10. Oktober 1866 in Segnitz statt.
Dem Ehepaar Reiß wurden in Segnitz drei Kinder, Friederike (1868), Joseph
Bernhard (1870), und Clara (1872) geboren. Amson Reiß verdiente sein Geld
mit dem Weinhandel und übernahm bald auch die Waren aus dem Krämerladen
seines Schwiegervaters. Mit einem notariellen 'Erb- und Nahrungsvertrag'
vermachte Mendel Ballin kurz vor seinem Tod im Juni 1871 dann sein
Geschäft auch offiziell an den Schwiegersohn. Amson Reiß übersiedelte
im Mai 1876 mit Familie und Schwiegermutter als einer der letzten
Segnitzer Juden nach Marktbreit. Im Jahre 1895 wohnten dort im Hause
Nummer 162 Fanny, Clara und die 1876 in Marktbreit geborene Henriette
Reiß. Das Haus Nummer 42 in Segnitz gehörte nach dem Wegzug der Familie
Reiß dem Bauern Georg Andreas Geitz aus Erlach und seiner Ehefrau Regina
Barbara Rödel. Ihnen folgte Andreas Finkenberger, anschließend sein
Schwiegersohn Andreas Reuther und zuletzt die Familie Bischoff/Sandstede.
Gleich um die Ecke in der Mainstraße 14, im Haus Nummer 30 nach der
ersten Segnitzer Zählung bzw. Haus 34 nach der Umnummerierung, wohnte zu
Beginn des 19. Jahrhunderts Lazarus Jakobs Witwe. Ein Lazarus Jakob
erscheint bereits im Jahre 1775 als Mitunterzeichner in einem
Beschwerdebrief der Segnitzer Judenschaft an ihren Dorfherrn Zobel gegen
den Leibzoll, den Würzburger Kammerzollzeichen. Drei Jahre später
gehörte Lazarus zu den Widerspruchsführern, als es um die Bewertung der
Judenhäuser durch die Gemeinde Segnitz ging. Er ist der Meinung, dass der
Ansatz für sein Haus mit 30 fränkischen Gulden im Vergleich mit den
Christenhäusern zu hoch gegriffen sei und er allmählich in den
Bettelstand geraten könnte. 1797 wird ein 'Jud Lazarus' in der 'Tabelle
über die vorhandenen Untertanen dahier zu Segnitz' mit seiner Frau, zwei
Töchtern und zwei Söhnen als zoblischer Schutzjude genannt und in der Judenfrongeldliste
von 1805 bescheinigte man ihm die pünktliche Entrichtung seiner Abgabe
von 5 Gulden und 10 Kreuzern. Drei Jahre später lebte er nicht
mehr.
Im 'Verzeichnis der Freyherrlich von Zobel'schen Schutzjuden Familien zu
Segnitz und zu Goßmannsdorf' aus dem Jahre 1808 ist nur noch Lazarus
Jakobs Witwe mit zwei Kindern vorgetragen. Die im Jahre 1811 eingeführte
Judenmatrikel des Pfarramtes sowie die gemeindliche Matrikel von 1817
erwähnen dann keine Personen mehr, die mit Lazarus Jakob in Verbindung
standen.
Im Haus in der Mainstraße wohnten spätestens seit 1814 der Wagner,
Büttner und Schieder Zacharias Wagner. Er ist 1827 im Main ertrunken,
wurde bei Zell geboren und in Veitshöchheim beerdigt. Nach ihm zog der
Schiffermeister Jakob Beuther in das Haus Nummer 34 ein. Ab 1864 ist der
Schuhmacher und Weinhändler Georg Krackhardt eingetragen. Ihm folgte 1898
der Eisenbahner Michael Stinzing und ab 1935 dessen Schwiegersohn Fritz
Schaller." |
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Foto
links (Repro Norbert Bischoff): "In Segnitz in der Rathausstraße 6,
im Haus mit dem Portal aus dem 18. Jahrhundert wohnte zwischen 1840 und
1843 der jüdische Leinweber Lazarus Schäfer. Dann zog sein Schwager, der
Metzger Mendel Ballin ein. Sein Schwiegersohn Amson Reiß übernahm das
Anwesen 1871 und wohnte dort bis zu seinem Umzug nach Marktbreit im Jahre
1876. Amsons Tochter Clara, das 'Reißa Jüdle' überlebte das KZ
Theresienstadt. Sie verbrachte ihren Lebensabend in Marktbreit und
verstarb dort 1969 im Alter von 97 Jahren." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge unbekannten Alters war vorhanden. Im
Gebäude befand sich auch die Lehrerwohnung (vermutlich auch ein Schulraum)
sowie ein rituelles Bad im Keller.
Einige Jahre nach Auflösung der jüdischen Gemeinde (1882) wurde die ehemalige
Synagoge am 23. März 1897 verkauft. Die Notariatsurkunde von 1897 unterzeichnete
Samuel Spier als letztes Mitglied der Segnitzer Kultusgemeinde und ehemaliger
Leiter des Brüsselschen Instituts. Käufer des Anwesens in der heutigen
Linsengasse war der 'Oekonom' Valentin Meuschel. Dieser veräußerte das Haus
wenig später an die Gemeinde Segnitz, die damals ein geeignetes Objekt für ein
Armenhaus suchte. Später war das Gebäude Dienstwohnung des Gemeindedieners. Bis
zur Gegenwart wird es als Wohnhaus verwendet. Die Mikwe im Keller wurde zugeschüttet. Spuren einer Mesusa befinden
sich an der kleineren Tür (Nebentür mit Hochwassermarken). Auch im Haupteingang
des Nachbarhauses (Linsengasse 16) sind die Spuren der Mesusa erhalten.
Am Gebäude befindet sich eine Hinweistafel zur Geschichte der
Synagoge.
Adresse/Standort der Synagoge:
Linsengasse
Fotos
(sw-Fotos aus Schwierz 1988 S. 113; neuere Fotos von
Elisabeth Böhrer, Aufnahmedatum: 1.10.2011)
Gebäude der
ehemaligen Synagoge (vor 1988/2011) |
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Die ehemalige Synagoge in der
Linsengasse, dem früheren jüdischen Wohngebiet |
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Historische Aufnahme
um 1940
(Foto: Sammlung Norbert Bischoff) |
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Die
Linsengasse in Segnitz um 1940. Das zweite Haus auf der rechten Gassenseite,
die ehemalige Synagoge, diente zu dieser Zeit schon seit mehr als 60 Jahren
als Armenhaus und Dienstwohnung für den Gemeindediener profanen Zwecken.
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Eingang mit
Hinweistafel und dem Text: "Segnitz - Main. Synagoge. Von 1786
bis 1882 Versammlungsort der einst zahlreichen jüdischen Kultusgemeinde.
Spuren der Mesusa am rechten Türpfosten erinnern an den einst religiösen
Charakter des Gebäudes. Die Mikwe, das rituelle Tauchbad im Keller, wurde
zugeschüttet. In Segnitz bestand bis 1882 eine eigenständige jüdische
Kultusgemeinde. Nach den gesetzlichen Bestimmungen waren im Ort 13
jüdische Familien zugelassen, die überwiegend vom Weinhandel lebten. Es
gab aber auch Metzger, einen Likörhersteller, einen Optiker, einen
Posamentiermeister (Besatzartikelhersteller) und eine Farbenfabrik. Als
man den Juden ab 1860 allmählich größere Freiheiten einräumte,
wählten die meisten Geschäftsleute günstigere Standorte und verließen
Segnitz. Mit dem Ende der Brüssel'schen Handelsschule im Jahre 1881
endete auch die Geschichte der Segnitzer Kultusgemeinde. 1897 wurde die
Synagoge von Samuel Spier, dem ehemaligen Direktor des Brüssel'schen
Instituts und Verwalters des jüdischen Gemeindebesitzes,
verkauft."
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Gebäude der ehemaligen
"Brüssel'schen
Handels und Erziehungsanstalt" |
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Blick auf das Schul- und
Internatsgebäude an der Mainstraße |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
April 2013:
In Segnitz werden drei weitere
"Stolpersteine" verlegt |
Artikel von "nb" in der
"Main-Post" vom 28. April 2013 (Link
zum Artikel): "SEGNITZ - Stolpersteine gesetzt
Kölner Künstler verlegt in Segnitz drei Pflastersteine in Erinnerung an Holocaust-Opfer
Mit drei weiteren Stolpersteinen erinnert Segnitz an jüdische Mitbürger, die dem Holocaust im Dritten Reich zum Opfer gefallen sind. Am Freitag verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig im Beisein von Pfarrer Matthias Wagner und den beiden Bürgermeistern Rudolf Löhr und Karl Fuchs vor den betreffenden Wohnhäusern je einen Betonpflasterstein mit einer Messingkappe in der die Kurzbiografien der Opfer eingeschlagen sind.
Dabei handelt es sich um Cäcilie Fels. Sie wurde am 14. Mai 1872 als Tochter des Büttnermeisters und Weinhändlers Hermann Hirsch Walter und seiner Ehefrau Clara Stern in der Kesenbrodstraße 21 geboren. 1895 heiratete sie Sigmund Fels aus Fürth. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 21. September 1942 ermordet.
Joseph Bernhard Reiß war der Sohn des Weinhändlers Amson Reiß und seiner Ehefrau Fanny Ballin. Er wurde am 30. Januar 1870 in der Rathausstraße 6 geboren. 1876 zog die Familie nach Marktbreit. Joseph Bernhard Reiß wohnte später in München und in Würzburg. Von Würzburg aus wurde er 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 12. Mai 1943 ermordet.
Moritz Silberschmidt war der Sohn des Vorsängers der jüdischen Kultusgemeinde und Lehrers am Brüsselschen Institut Isaak Silberschmidt und seiner Ehefrau Bertha Kannreuther. Die Familie Silberschmidt wohnte in der
Kesenbrodstraße 18, wo Moritz am 18. Juni 1867 geboren wurde. Bereits ein Jahr später gab der Vater die Segnitzer Stellung auf und ließ sich nach Fürth versetzen. Moritz Silberschmidt lebte später in München von wo er 1942 ebenfalls nach Theresienstadt verschleppt und am 2. Februar 1943 ermordet wurde.
Mit dem bereits 2004 verlegten Stolperstein für Otto Iwan Driesen gibt es in Segnitz vier solcher Denkmäler, die daran erinnern sollen, dass die Segnitzer Judengemeinde zwar bereits im Jahr 1882 erloschen ist, aber auch hiesige Bürger vor dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte nicht verschont geblieben sind. In Europa wurden bisher mehr als 40 000 Stolpersteine verlegt." |
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April 2017:
Vor 120 Jahren war das Ende der jüdischen Gemeinde am Ort
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Artikel von Norbert Bischoff in "Die
Kitzinger" vom 24. April 2017: "Ende der jüdischen Gemeinde vor 120
Jahren
Vor 120 Jahren, 1897, wurde die Segnitzer Synagoge verkauft. Sie diente
danach unter anderem als Sozialunterkunft. Heute erinnern nur noch Spuren an
die einst religiöse Bedeutung. Zum 875. Jubiläum der Ersterwähnung von
Segnitz, die dieses Jahr mit einem Veranstaltungsreigen gefeiert wird, lohnt
sich auch ein Blick in die Geschichte der einst lebendigen jüdischen
Kultusgemeinde und ihrer Synagoge. Vor 120 Jahren, am 23. März 1897, wurde
die Segnitzer Synagoge verkauft. Die Notariatsurkunde von 1897
unterzeichnete Samuel Spier als letztes Mitglied der Segnitzer
Kultusgemeinde und ehemaliger Leiter des Brüsselschen Instituts. Käufer des
Anwesens in der heutigen Linsengasse war der 'Oekonom' Valentin Meuschel.
Dieser veräußerte das Haus nur wenig später an die Gemeinde Segnitz, die
damals ein geeignetes Objekt für ein Armenhaus suchte.
Lehrer, Schächter, Vorsänger. Zu dieser Zeit existierte die jüdische
Gemeinde von Segnitz aber schon lange nicht mehr und auch das Brüsselsche
Institut hatte seinen Schul- und Internatsbetrieb bereits 1881 eingestellt.
Mit der allmählichen Lockerung der heimatrechtlichen Gesetze für die Juden
im Königreich Bayern in den 1860er Jahren, spätestens aber mit der völligen
Gleichstellung im Deutschen Reich ab 1871 verließen immer mehr Landjuden
ihre Heimatdörfer, um sich in wirtschaftlich interessanteren Orten und
Städten anzusiedeln.
Erst Armenwohnung, dann Leerstand. 1871 gab es in Segnitz nur noch
vier jüdische Bürger, die in religiösen Angelegenheiten ohnehin schon seit
geraumer Zeit von Lehrern des Brüsselschen Instituts betreut wurden. Die
Synagoge diente zudem seit dem Wegzug der letzten Religionslehrerswitwe um
1880 zeitweise als Armenwohnung und stand zuletzt leer. Das Gebäude in der
Linsengasse war seit März 1786 Eigentum der israelitischen Kultusgemeinde
von Segnitz. Bis dahin fanden die Gottesdienste und der Religionsunterricht
in Privatwohnungen statt. Nach Verhandlungen mit der Gemeinde und mit den
Dorfherren Ansbach und Zobel genehmigte man der 'hiesigen Judenschaft die
Errichtung einer Synagoge in dem erkauften Schuhmacher Pfeifferschen Haus'.
Dort wohnte fortan der 'Judenschulmeister', der auch den Vorsänger- und
Schächterdienst zu erledigen hatte.
Religionsunterricht im Wohnzimmer. Der Unterricht für die
Religionsschüler spielte sich im Wohnzimmer des Lehrers ab. Die Plätze im
Betraum, das heißt die 'Männer- und Frauenstände' waren ein, an das
jeweilige Wohnhaus der Gläubigen gebundenes Recht. Das Gebäude hatte zwei
Eingänge, von denen einer zur Wohnung und der andere zur Synagoge führte.
Die Mikwe befand sich unter dem Betraum. Sie war 4,50 m tief und wurde mit
dem Grundwasser des Mains gespeist, was allerdings je nach Pegelstand
Probleme mit der Temperatur, der Tiefe und der Beschaffenheit des Wassers
zur Folge hatte. Die Namen der Religionslehrer und Vorsänger des 19.
Jahrhunderts aus Segnitz sind mit Abraham Treu, Julius Brüssel, Marx
Oberndorfer und den Institutslehrern Isaak Silberschmidt, Isaak Ullmann und
Maier Schmidt bekannt. Vorher werden bis 1803 Simon Jandoff und sein Sohn
Assor Leon Buchbinder als Bewohner der Synagoge und als Vorsänger genannt.
Das letzte begüterte Mitglied. Nach der Auflösung der Kultusgemeinde
und der Einstellung des Lehrbetriebes am Brüsselschen Institut versuchte
Samuel Spier 'als das zur Zeit letzte begüterte Mitglied der früheren
Cultusgemeinde, der seit vier Jahrzehnten alle Auslagen der, der
Cultus-gemeinde gehörenden Synagoge allein bestritten hat', die Synagoge,
die Institutsgebäude und das Inventar zu verkaufen. Zuletzt brachte er 1897
die Synagoge zum Preis von 660 Mark an den Mann, beziehungsweise an die
Gemeinde Segnitz. Warum dieser Deal aber nicht direkt zwischen Spier und der
Gemeinde abgewickelt wurde, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Ab 1920
diente das Haus als Wohnung für den Gemeindediener und weiteren Familien als
Sozialunterkunft. Später gelangte es in Privatbesitz und wurde 1979 aus- und
umgebaut. Einzig die Spur einer Mesusa an einem der Eingänge erinnert noch
an die einstige religiöse Bedeutung."
Link zum Artikel |
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Dezember 2018:
Segnitz beteiligt sich am Netzwerk
jüdischer Friedhof Rödelsee |
Artikel von Regina Sterk in der "Main-Post"
vom 11. Dezember 2018: "Segnitz. Segnitz will helfen, den jüdischen
Friedhof zu erhalten
In der Sitzung des Segnitzer Gemeinderates am Montag ging es unter anderem
um das "Netzwerk jüdischer Friedhof
Rödelsee". Das gemeindeübergreifende Projekt möchte den Friedhof in
Rödelsee bewahren und mit Infotafeln, Führungen und anderen Möglichkeiten
auf die Ruhestätte aufmerksam machen. Alle Gemeinden, deren jüdische Bürger
in Rödelsee bestattet wurden, sind eingeladen, sich an dem Projekt zu
beteiligen um die Erinnerung an die eigene Geschichte lebendig zu halten.
In Segnitz lebte im 19. Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, es gab
eine Synagoge und mit dem Brüsselschen Institut eine weithin bekannte
Handelsschule. Für Bürgermeisterin Marlene Bauer Grund genug, sich an dem
Netzwerkprojekt zu beteiligen. "Auf dem Friedhof sind Segnitzer Juden
beerdigt, ich sehe uns in der Pflicht, da mitzumachen", erklärte sie am
Montag. Zustimmung kam vor allem von Norbert Bischoff, der sich intensiv mit
der Segnitzer Geschichte beschäftigt hat. "Wir dürfen uns da nicht
raushalten", machte er klar. Je mehr Gemeinden sich beteiligen umso geringer
sind die Kosten für jede Einzelne. Rund 87.000 Euro werden insgesamt
veranschlagt, ein Großteil davon soll über einen Antrag an das europäische
LEADER-Kulturförderprogramm und andere Fördertöpfe finanziert werden. In
seinem Beschluss bekundete der Gemeinderat grundsätzliches Interesse, an dem
Netzwerk mitzuarbeiten. Finanzielle Zusagen wollen die Segnitzer aber erst
machen, wenn konkrete Zahlen vorliegen..."
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 112-113; 1992² S. 122. |
 | Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 223-224.
|
 | Hans Michael Hensel (Hg.), John Gatt-Rutter: Italo Svevo, Samuel Spiers Schüler.
Segnitz: Zenos Verlag 1996, ISBN 3-931018-55-5. |
n.e.

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