Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Flonheim mit Uffhofen und Bornheim (VG Alzey-Land, Kreis Alzey-Worms)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Kennkarten aus der NS-Zeit   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)      
    
In Flonheim lebten Juden seit der Zeit Mitte des 17. Jahrhunderts. Zur Gründung einer jüdischen Gemeinde kam es im 18. Jahrhundert.  Im 19. Jahrhundert wurden auch die in Bornheim und Uffhofen lebenden jüdischen Familien der Flonheimer Gemeinde angeschlossen.  
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: in Flonheim: 1807 10 jüdische Familien, 1824 94, 1828 103 jüdische Einwohner, 1861 110 (6,2 % von insgesamt 1.769), 1880 80 (4,4 % von 1.801), 1895 48 (2,7 % von 1.786), 1905 59, 1910 65 (3,1 % von 1.823). 
  
In Uffhofen lebten 1824 30 jüdische Personen, 1830 nur noch 5, 1905 6, nach 1918 nur noch zwei jüdische Personen (die beiden Schwestern Amalie und Johanette Althoff, die mit Futtermitteln und Sämereien handelten, gest. 1924 beziehungsweise 1929 und beigesetzt im jüdischen Friedhof Uffhofen).
Zur Entwicklung in Bornheim siehe Informationen auf Unterseite.
  
Die jüdischen Haushaltsvorsteher verdienten ihren Lebensunterhalt als Kaufleute, Vieh- und Pferdehändler sowie als Metzger.
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof.  Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungstexte der Stelle unten). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Alzey
   
Um 1924, als noch 70 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (3,9 % von insgesamt etwa 1.800 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Isaac Marx, Adolf Braun und Moritz Marx. Die damals sechs schulpflichtigen jüdischen Kinder wurden durch den Lehrer A. Stern aus Alzey unterrichtet. An jüdischen Vereinen gab es einen Wohltätigkeitsverein (Chewra Kadischa, 1924/32 unter Leitung von Jacob Wolf). In Uffhofen wurden 1924 10 jüdische Einwohner gezählt. 1932 waren die Vorsteher Julius Braun (1. Vors.), Jacob Wolff und Moritz Marx. Im Schuljahr 1931/32 erhielten 7 jüdische Kinder Religionsunterricht. 
  
Nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder (1933: 51 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Die verbliebenen jüdischen Einwohner wurden bis September 1942 deportiert. 
 
Von den in Flonheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Alfred Althof (1928, vgl. Kennkarte unten), Emilie Althoff (1874), Jacob Althof (1874), Karl Althof (1880), Margot Althof (1924, vgl. Kennkarte unten), Rolf Althof (1931), Bernhard Behr (1892), Edith Behr (1924), Hermann Behr (1894), Herta Behr (1922), Johanna Behr geb. Salomon (1895), Florina Braun geb. Dornhard (1891), Herbert Braun (1933), Karoline Braun geb. Hayum (oder Heynne?, 1886), Ludwig Braun (1880), Selma Braun geb. Löb (1895), Siegfried Braun (1900), Walter Braun (1932), Alma Dornhard (1924), Katharina Steinhardt geb. Meier (1862), Rosa Steinhardt (1870), Samuel Steinhardt (1858), Isidor Strauß (1879), Arthur Voss (1885), Emil Voss (1878) Julius Voss (1877), Jakob Wolf (1868). 
           
Von den in Uffhofen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jenny Cahn geb. Althof (1883).  
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1889 / 1892 / 1893 / 1902 / 1904

Flonheim Israelit 28101889.jpg (34583 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Oktober 1889: "Vakanz. Rabbiner Dr. Rothschild in Alzey sucht für die Gemeinde Flonheim (Rheinhessen) einen seminaristisch gebildeten Religionslehrer und einen musikalische gebildeten Kantor. Jahresgehalt 500 Mark, Schechita-Einkünfte angeblich mindestens 300 Mark. Nebenverdienst wie gewöhnlich, auch Zeit und Gelegenheit, denselben durch Privatunterricht in Schulfächern und Musik zu erhöhen."
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Juni 1892: "Die hiesige Gemeinde sucht per sofort einen Religionslehrer, der zugleich die Stelle eines Vorbeters und Schächters zu versehen hat. Fixum 600 Mark nebst freier Wohnung und Heizung. Nebeneinkommen durch die Schechita etc. ca. 300 bis 400 Mark. Seminaristisch gebildete Bewerber wollen sich an die unterzeichnete Stelle wenden. Vorstand in Flonheim, Rheinhessen."
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Februar 1893: "Die Religionslehrer-, Vorbeter- und Schochetstelle in hiesiger Gemeinde ist sofort zu besetzen. Fixum bei freier Wohnung und Heizung 500 Mark. Schechita inklusive Nebenverdiensten beträgt 300 bis 400 Mark. Unverheiratete, seminaristisch gebildete Bewerber wollen sich an unterzeichnete Stelle wenden. 
Vorstand in Flonheim. Rheinhessen."
 
Flonheim Israelit 23061902.jpg (58875 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni 1902: "Die Lehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle in hiesiger Gemeinde wird zur sofortigen, auch späteren Besetzung, ausgeschrieben. Gehalt Mark 500 nebst freier Wohnung und Heizung. Nebeneinkommen durch Schechitoh etc. Mark 300. 
Außerdem ist mit dieser Stelle die Erteilung des Religionsunterrichts in der Nebengemeinde Nieder-Wiesen verbunden. Jährliches Honorar Mark 250. Seminaristisch gebildete, ledige Bewerber wollen ihre Gesuche an den Unterzeichneten einsenden. 
Flonheim (Rheinhessen), im Juni. J. Althoff.
   
Flonheim Israelit 16051904.jpg (56139 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1904: "Die Lehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle in hiesiger Gemeinde wird zur baldigen Besetzung ausgeschrieben. Gehalt Mark 500 nebst freier Wohnung. Nebeneinkommen durch Schechitah Mark 300. Außerdem ist mit der Stelle die Erteilung des Religionsunterrichts in der Neben-Gemeinde Nieder-Wiesen verbunden. Jährliches Honorar Mark 250. Seminaristisch gebildet, ledige Bewerber, wollen ihre Gesuche an den Unterzeichneten einsenden. 
Flonheim, Rheinhessen, 12. Mai. Isaac Althoff." 
   
Flonheim FrfIsrambl 11031904.jpg (20011 Byte)Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11. März 1904: "Flonheim (Rheinhessen). Lehrer, Vorbeter und Schächter per sofort. Gehalt Mark 500 nebst freier Wohnung und Heizung und ca. Mark 600 Nebeneinkommen." 

    
70. Geburtstag von Lehrer Markus Kahn (in Hechtsheim 1931) 
Anmerkung: Markus Kahn ist am 18. Januar 1861 in Westerburg geboren, besuchte 1874 bis 1876 die Präparandenschule in Höchberg, dann bis 1879 das israelitische Lehrerseminar in Würzburg. Nach Abschluss der Ausbildung war er von 1879 bis 1882 Lehrer in Schornsheim (mit Niedersaulheim und Udenheim), 1882 Lehrer in Flonheim, anschließend Lehrer in Rimbach, dann Külsheim; von ca. 1896 bis 1911 Lehrer in Bernkastel, und von 1911 bis 1931 Lehrer in Hechtsheim.   

Artikel im "Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Religionsgemeinden in Hessen" Nr. 1 1931: "Hechtsheim (in Rheinhessen). Am 18. Januar 1931 kann Herr Lehrer M. Kahn, der seit 20 Jahren in der hiesigen Gemeinde als Lehrer, Vorbeter und Schochet tätig ist, seinen 70. Geburtstag feiern. Herr Kahn ist am 18. Januar 1861 in Westerburg, Provinz Hessen Nassau, geboren, fand als dreizehnjähriger Jüngling Aufnahme in der israelitischen Präparandenschule zu Höchberg bei Würzburg und trat nach zweieinhalbjähriger Vorbildung in dieser Präparandie in das Israelitische Lehrerseminar in Würzburg ein. Als er im Jahre 1879 diese Lehrerbildungsanstalt verließ, fand er sofort Anstellung in der damals starken israelitischen Gemeinde Schornsheim, Rabbinats Bezirk Alzey. Von hier aus erteilte er auch den Religionsunterricht in Nieder-Saulheim und Udenheim. Nach drei Jahren siedelte er nach Flonheim bei Alzey über und fand dann eine umfangreiche Tätigkeit in Rimbach im Odenwald. Nach sechsjähriger Tätigkeit in dieser Gemeinde fand er eine Anstellung in Külsheim, Rabbinat Mosbach in Baden. Nach einer weiteren Amtstätigkeit von zwölfeinhalb Jahren in Bernkastel an der Mosel wurde Herr Kahn, wie oben erwähnt nach Hechtsheim berufen. Neben seinen Hechtsheimer Obliegenheiten versieht Herr Kahn auch die Unterrichts- und Schächter-Tätigkeit in Ebersheim-Harxheim, Hahnheim, Bodenheim, Undenheim und Schornsheim. Seit über 50 Jahren ist so Herr Lehrer Kahn im Dienste jüdische Gemeinden tätig, hat hunderte von jüdischen Kindern in den Lehren des Judentums unterwiesen, hat manche Gemeinde als Sch'liach Zibbur (Vorbeter) im Gebet vereint und als gewissenhafter Schächter der Erfüllung dieser heiligen Aufgabe gedient. Er hat sich in seinen alten Tagen auch noch unserem Landesverband der israelitischen Religionsgemeinen Hessens zur Verfügung gestellt und hat die beschwerlichsten Wege in Nachbargemeinden zwecks Ausübung seiner Berufstätigkeit nicht gescheut. Wir sprechen Herrn Kahn unsere Glückwünsche zu seinem Jubeltage aus und wünschen ihm in Gesundheit und weiterer rüstiger Schaffenskraft: ad meoh weesrimm schonoh." (= alles Gute bis 120 Jahre).    

   
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Mord an der Haushälterin des Handelsmannes Kapp (1878)

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Februar 1878: "Alzey, 31. Januar (1878). Vorgestern Abend wurde in dem benachbarten Flonheim die zweiunddreißig Jahre alte Haushälterin des jüdischen Handelsmannes Kapp ermordet. Der Vorgang war, soweit er bis jetzt festgestellt werden konnte, folgender: Abends zwischen 8 und 9 Uhr kam ein Mann von Uffhofen, um den Kapp zu so später Stunde noch zu sprechen. Die Haushälterin weckte den alten Mann, der sich im Nebenzimmer bereits zur Ruhe begeben hatte, nunmehr leicht bekleidet erschien und nach dem Begehr fragte. Der Ankömmling drückte dem Kapp sein Bedauern darüber aus, dass er den fälligen Termin seiner Schuld an ihn nicht einhalten könne, worauf ihn Kapp beruhigt haben soll. In dem Augenblicke trat ein zweiter Uffhofener in die Stube, der eine fällige Schuldsumme auf den Tisch zahlte, zu der einen noch fehlenden Taler zuzulegen der erste Ankömmling Miene macht. Stattdessen aber führte er plötzlich gegen den gerade quittierenden Kapp einen furchtbaren Schlag von hinten, sodass dieser vom Stuhle herab gegen ein anderes Möbel fuhr. Zu gleicher Zeit fiel durch die Wucht des Angriffs die Lampe vom Tisch, ohne dass die nunmehr eingetretene Dunkelheit den anderen Uffhofer hinderte, der Haushälterin, die von ihrem Spinnrad erschrocken aufgesprungen war, vermutlich mittels eines Bandmessers oder Hirschfängers einen furchtbaren Hieb in den Hals zu versetzen. Das Röcheln des in den letzten Zügen liegenden Mädchens zog die Aufmerksamkeit einer zufällig vorübergehenden Lauffrau auf sich, welche die Insassen des in der Nähe befindlichen Wirtshauses von dem Gehörten in Kenntnis setzte. Als diese die von innen verriegelte Tür Kapps eingetreten hatten, sprang einer der Täter, die allgemeine Konsternierung benutzend heraus und entkam, obwohl er einmal in die Knie stürzte. Er war jedoch erkannt worden und zwar als Adjunkt und Kirchenvorstandsmitglied seines Gemeinde. Kapp wurde ins Leben zurückgerufen. Alsbald setzte man den Verbrechern nach, von denen man den Einen in seiner Wohnung, den andern im Wirtshaus zu Uffhofen traf, wo er sich bei einer Kotelett und einem Kännchen Schnaps zu erholen gedachte. Nur mit Mühe konnte ein Lynchverfahren von den Mördern abgehalten werden, die sofort nach Flonheim und gestern von dort in Ketten nach Alzey abgeliefert wurden. Die Kleider des Einen zeigten feuchte Stellen, an denen vermutlich Blut weggewischt worden war; die des Anderen der sich verdächtiger Weise in seinen Sonntagsstaat geworfen hatte, konnten so wenig, wie das Mordinstrument bisher aufgefunden werden. An dem Knie des Gestürzten zeigten sich Sugillationen, die das Leugnen seiner Identität überflüssig machten. Die Sektion der Haushälterin wurde durch Dr. med. Weber von Alzey ausgeführt; die Leiche derselben durch Herrn Rabbiner Dr. Rothschild von dort alsbald bestattet. Halb Alzey, vornehmlich aber die liebe Jugend, empfing mit Rufen und Pfeifen die gestern Abend eingebrachten Verbrecher."   

  
Zum Tod von Clara Marx, Frau des Gemeindevorstehers Marx (1921)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31. März 1921: "Flonheim. Schon wieder hat der Tod in unserer kleinen jüdischen Gemeinde ein Opfer gefordert. Frau Clara Marx, die Gattin unseres Vorstehers, ist einer tückischen, durch die Grippe verursachten Krankheit erlegen. Mit der Heimgegangenen betrauert die hiesige Judenschaft eine jener Frauen, die dem Judentum nur Ehre machen. So war denn auch der Leichenzug ein überaus großer und eindrucksvoller, und mit Recht hat Rabbiner Dr. Lewit aus Alzey darauf hingewiesen, dass wieder eine Zierde des Judentums uns verlassen hat. 
Frau Clara Marx hat im Leben so manche Not lindern helfen, so manchem Armen Gutes getan, immer in der Stille, ungenannt und ungesehen, und darin gerade lag das Große, echt Jüdische. 
Ihr Andenken wird nie erlöschen, solange Juden hier wohnen und in ihrem Sinne weiter wirken."   

      

Kennkarten aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarten zu Personen, 
die in Flonheim geboren sind
 
Flonheim KK MZ Althof Alfred.jpg (96252 Byte)   Flonheim KK MZ Althof Margot.jpg (88392 Byte)   
   KK (Mainz 1939) für Alfred Althof (geb. 23. Februar 1928 in Flonheim),  
später wohnhaft in Mainz und Flonheim, am 30. September 1942 
ab Darmstadt vermutlich nach Treblinka deportiert und umgekommen   
KK (Mainz 1939) für Margot Althof (geb. 30. Juni 1929 in Flonheim), 
später wohnhaft in Mainz, am 30. September 1942 ab Darmstadt 
vermutlich nach Treblinka deportiert und umgekommen    
 

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge          
   
Eine Synagoge wurde um 1786 erbaut. Es zeigt charakteristische (barocke) Stilelemente. Sie blieb 150 Jahre lang Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Flonheim.
  
1927 wurde die Synagoge nochmals renoviert und im September dieses Jahres neu eingeweiht.
  
In der NS-Zeit wurde die Synagoge bereits 1936 schwer geschändet. Die Inneneinrichtung wurde dabei durch Brandstiftung vollkommen zerstört. Die Torarollen wurden gestohlen. Die jüdischen Familien stellten das Gebäude wieder her. Beim Novemberpogrom 1938 erfolgt die erneute Demolierung der Inneneinrichtung. Auf Grund der engen Bebauung erfolgte keine erneute Brandstiftung. 
  
Nach 1945 wurde das Gebäude an einen Landwirt in der Nachbarschaft verkauft, der es für landwirtschaftliche Zwecke (Scheune und Fasslager) verwendete.  
   
1979 wurde das Gebäude abgebrochen. Das Denkmalsamt interessierte sich erst für das Gebäude, nachdem die Abbruchgenehmigung bereits erteilt war. Nur das barocke Eingangsportal blieb erhalten und wurde in eine Mauer des Wirtschaftsgebäudes im Hof erhalten.   
  
Adresse/Standort der SynagogeLanggasse 14 / Ecke Drehergasse  
  

  
Fotos   

Die ehemalige Synagoge 
vor dem Abbruch 1979   
Flonheim Synagoge 110.jpg (79982 Byte) Flonheim Synagoge 111.jpg (75045 Byte)
   Blick auf die Ostfassade - zwischen 
den beiden Rundbogenfenstern 
war der Toraschrein
Blick auf das Gebäude 
von Norden
  
     
Flonheim Synagoge 112.jpg (73051 Byte) Flonheim Synagoge 113.jpg (68017 Byte) Flonheim Synagoge 114.jpg (98253 Byte)
Eingangsportal der 
ehemaligen Synagoge 
Blick von Innen nach Osten - 
Fenster wie oben 
Umlaufender Fries 
im Betsaal 
      
     
Rechts: das Eingangsportal 
der ehemaligen Synagoge
im Sommer 2010   
Flonheim Synagoge 240a.jpg (88125 Byte)    
  Dieses - von Michael Ohmsen erstellte -
Foto auch in hochauflösender Qualität
 
(Quelle: Fotoseite von Michael Ohmsen)
 

    
     

Links und Literatur

Links:

bullet Website der Gemeinde Flonheim   
bulletWebsite der VG Alzey-Land  
bullet Private Website zu Flonheim mit Informationsseite zum jüdischen Friedhof und Fotos 

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 180-181.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 283. 
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 150-152 (mit weiteren Literaturangaben).  

    
      


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Flonheim  Hesse. Jews were living there by 1650, the community numbering 110 (6 % of the total) in 1861 and 51 (3 %) in 1933. Nazis looted Jewish homes and vandalized the synagogue on Kristallnacht (9-10 November 1938), after which most of the remaining Jews emigrated.        
       
        

                   
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Stand: 30. Juni 2020