Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

  
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz" 
zur Übersicht "Synagogen im Landkreis Mainz-Bingen und Stadtkreis Mainz"
   

Undenheim (VG Rhein-Selz, Kreis Mainz-Bingen)
Jüdische Geschichte 
(erstellt unter Mitarbeit von Wolfgang Kemp, Oppenheim) 

        
Übersicht:     

bulletZur jüdischen Geschichte in Undenheim 
bulletBerichte aus der jüdischen Geschichte in Undenheim   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte in Undenheim      
   
In Undenheim bestand zu keiner Zeit eine jüdische Gemeinde. Doch lebten bereits seit dem 18. Jahrhundert - noch unter kurpfälzischer Herrschaft - einzelne jüdische Familie am Ort. 1722 wird der Jude "Samuel zu Untenheim" genannt, 1743 Michael Leemann. Beide lebten vermutlich mit ihren Familien am Ort.    
    
Anfang der 1930er-Jahre gab es drei jüdische Familien in Undenheim. Sie gehörten vermutlich zur jüdischen Gemeinde in Schornsheim und benutzten die dortigen Einrichtungen, zumal zwei der Familien verwandtschaftliche Beziehungen nach Schornsheim hatten. Bei den jüdischen Familien handelte es sich um:    
 
    
- die Familie des Getreidehändlers Julius Baum (geb. 1887 in Schornsheim) mit Ehefrau Lina geb. Israel (geb. 1889 in Wallertheim) und den Kindern Irene (geb. 1921 in Undenheim) und Margot (geb. 1924 in Mombach), dazu die Schwester von Julius Baum, die Hausangestellte Henny Baum (geb. 1878 in Schornsheim).  Julius Kaufmann hatte 1925 (?) in Undenheim ein Haus gebaut, das nach dem Novemberpogrom 1938 verkauft werden musste; darauf verzog die Familie Baum nach Mainz (von hier aus im März 1942 in das Ghetto Piaski deportiert); 
-  die Familie des Pferdehändlers Alfred Michel (gest. 1926) mit Ehefrau Meta geb. Levy (geb. 1889, 1939 mit der Tochter Edith in die USA emigriert) und den drei Kindern Leo (geb. 1912, 1937 nach Kanada emigriert), Kurt (geb. 1913, 1934 nach den USA emigriert) und Edith (geb. 1917, 1939 über London in die USA emigriert). Die Familie Michel wohnte im Eckhaus Staatsrat-Schwamb/Dr.-de-Millas-Straße, bis Meta Michel es (noch vor dem Novemberpogrom 1938) verkaufte und mit ihrer Tochter Edith nach Mainz verzog..
-  die Familie des Viehhändlers Siegfried Levi mit Ehefrau Rose(l) (aus Dietenbergen) und den drei Kindern Helmut, Walter und Ruth. Diese Familie ist 1937/38 in die USA emigriert. Die Familie wohnte in Undenheim am Pommermühlweg, letztes Haus.   
   
Nach 1933 waren auch die Undenheimer jüdischen Familien von den Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Repressalien und der Entrechtung unter dem NS-Regime betroffen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Haus der Familie Baum überfallen. Nachdem Julius Baum sein Anwesen Anfang Dezember 1938 verkauft hatte, konnte die Presse am 3./4. Dezember 1938 mitteilen: "Undenheim wird judenfrei!". 
  
Von den in Undenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Henriette (Henny) Baum (1878), Irene Baum (1921), Julius Baum (1887), Lina Baum geb. Isaak (1889), Margot Baum (1924).   
   
   
   
Berichte aus der jüdischen Geschichte in Undenheim        

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Undenheim gefunden.    

       
       
        
Fotos    

Fotos zur jüdischen Geschichte in Undenheim liegen noch nicht vor.  
     

   
    
Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Undenheim    

Literatur:  

bulletLeopold Löwenstein: Geschichte der Juden in der Kurpfalz. Frankfurt 1895. S. 183.305.  
bulletWolfgang Kemp: 'Nur' drei Judenfamilien in Undenheim. Referat von 1992, im September 2011 aktualisiert - online als pdf-Datei zugänglich.    
bulletWalter Schwamb: Die jüdischen Bewohner der Selztalgemeinden: Hahnheim, Selzen, Friesenheim, Undenheim, Dahlheim, Mommenheim und ihrer Nachbardörfer Schornsheim und Udenheim. 2012. 
Zu bestellen bei Walter Schwamb, Oppenheimer Straße 32, 55278 Köngernheim, Tel. 06737-511.     
In diesem Buch wird über die jüdischen Bewohner in den Gemeinden und ihre Schicksale berichtet; ebenso ist eine komplette Namensliste und Ahnentafel enthalten.

   
    

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge           

         

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020