Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Rhaunen (VG Rhaunen, Kreis Birkenfeld) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Allgemeine Berichte    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen  
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)   
    
In Rhaunen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/41. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 1716 werden Juden im Zusammenhang mit den Zahlungen ihrer Abgaben in der Stadt genannt.  
   
Möglicherweise lebten bereits im Mittelalter Juden am Ort. Wildgraf Johann von Dhaun erhielt im Jahr 1390 die kaiserliche Genehmigung zur Ansiedlung von 15 Schutzjuden in seinem Territorium.
   
1716 wird in Rhaunen Jud David genannt, 1722 waren es vier Juden (beziehungsweise jüdische Familien), die Schutzgelder und Abgaben zu entrichten hatten.    
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 74 jüdische Einwohner (darunter elf verheiratete Männer und 24 Knaben), 1833 90, 1843 83 (etwa 10 % der Gesamteinwohnerschaft), bis 1880 zwischen 81 und 88, 1895 104 (10,34 % der Gesamteinwohnerschaft), 1903 109 (in 24 Familien). 
  
Um 1810 werden die folgenden 17 jüdischen Familienvorstände in der Mairie Rhaunen genannt (mit inzwischen neuem Familiennamen): Gabriel Fränkel, Moses Bonum, Aron Bonum, Lazarus Ermann, David Kebig, Isac Kahn, Eli Levi, Jacob Gärtner, Leopold Marx, Moises Levi, Jacob Salomon, Leopold Neuschüler, Abraham Levi, Joseph Levi, Salomon Mayer, Alexander Mayer, Marcus Schuster. Die jüdischen Familien lebten insbesondere vom Vieh- und Pferdehandel, einige waren als Metzger tätig; in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffneten mehrere von ihnen Läden und Handlungen am Ort.   
 
1902 wurde von den am Ort lebenden jüdischen Familien eine "Religionsgenossenschaft" gegründet. Zweck der Zusammenschlusses war die Erlangung der Rechte einer juristischen Person zur Regelung der Schulunterhaltung sowie zum Erwerb eines Bauplatzes und der Erbauung einer neuen Synagoge.    
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (im 19. Jahrhundert zeitweise jüdische Konfessionsschule, sonst Religionsschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. An jüdischen Lehrern werden u.a. genannt: nach 1825 Lehrer Gabriel Frenkel, um 1857 Lehrer Samter, um 1874 J. Nussbaum, um 1878 Lehrer Haas (wohnte in Hottenbach); seit 1886 Moritz May aus Geldersheim (bei Schweinfurt; May war zuvor Lehrer in Laufersweiler gewesen), um den es nach seiner Anstellung 1886 einen Streit in der Gemeinde gab, da er liberale Einstellungen vertrat, die der orthodoxen Mehrheit in der Gemeinde missfielen; um 1892/95 die Lehrer Kottke (aus Köln) und Moses. Letzter jüdischer Lehrer war seit 1895 Josef Klein (geb. 1873 in Urspringen), der im Haus Salzengasse 13 lebte (vgl. Foto und Informationen unten). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk in Trier.  
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde August Ermann (geb. 3.5.1897 in Rhaunen, gef. 9.6.1917), Josef Ermann (geb. 3.3.1895 in Rhaunen, gef. 17.6.1916), Max Kahn (geb. 16.2.1895 in Rhaunen, gef. 31.10.1915), Walter Kahn (geb. 15.2.1897 in Rhaunen, gef. 18.7.1917), Albert Levy (geb. 31.5.1887 in Rhaunen, gef. 7.9.1919). 
 
Um 1924, als zur Gemeinde (weiterhin "Israelitische Religionsgesellschaft" genannt) etwa 100 Personen gehörten (8,3 % von insgesamt etwa 1.200 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Jakob Löb, Leopold Ermann und der bereits genannte Lehrer Josef Klein. Dieser war weiterhin als Religionslehrer, Kantor und Schochet der Gemeinde tätig. 1924 erteilte er acht Kindern der Gemeinde den Religionsunterricht. 1932 waren die Gemeindevorsteher Moritz Frenkel (1. Vors.) und Lehrer Josef Klein (Schriftführer). Im Schuljahr 1931/32 erteilte Lehrer Klein noch sechs Kindern der Gemeinde den Religionsunterricht. Inzwischen gehörten zu Rhaunen auch - nach Auflösung der Gemeinde in Hottenbach - die noch in Hottenbach (16) und Stipshausen (14) lebenden jüdischen Personen. An jüdischen Vereinen gab es u.a. den Israelitischen Frauenverein und den Israelitischen Männerverein.  
 
Bis nach 1933 gab es in Rhaunen die folgenden jüdischen Familien (die Kinder der Familien lebten - bei älteren Ehepaaren - oft schon an anderen Orten; einzelne Söhne hatten bereits den Gewerbebetrieb des Vaters übernommen): Adolf Hermann (Händler, Bergweg 4) mit Frau Amalie geb. Levy und zwei Kindern; Arthur Ermann (Viehhändler, Zum Idar 18) mit Frau Frieda geb. Meyer und drei Kindern; Leopold Ermann (Viehhändler, Schustergasse 9) mit seiner zweiten Ehefrau Sophie geb. Lion und neun Kindern (die erste Ehefrau, Celestine geb. Weiß, war bereits im Oktober 1912 in Rhaunen gestorben); Ludwig Ermann (Pferdehändler, Salzengasse 15) mit Frau Clara Lörsch und fünf Kindern; Josef Eulau (Zuschneider, Textilkaufhaus, Am Wartenberg 13) mit Frau Ida geb. Neuschüler und zwei Kindern; Edmund Frenkel (Viehhändler, Im Eck 11) mit Frau Selma geb. Löb und einem Sohn; Jakob Gärtner (Händler, Im Eck 15) mit Frau Sara geb. Kahn und drei Töchtern; Leopold Grünewald (Schuhgeschäft, Am Wartenberg, gest. 1929) mit Frau Johanna geb. Diehl und fünf Töchtern; Isaak Kahn (Händler, Im Eck 13), Josef Klein (Lehrer, Salzengasse 13) mit Frau Emma geb. Ermann, Abraham Levy (Metzger und Händler, Am Wartenberg 5) mit Frau Babette geb. Lehmann und fünf Kindern (Sohn Albert ist 1919 an der Kriegsverletzung gestorben, s.o.); Adolf Levy (Unterdorf 13) mit Frau Amalie geb. Löb und fünf Kindern; Jakob Levy (Metzger, Am Wartenberg 10) mit Frau Henriette (Jettchen) geb. Meyer und vier Kindern, von denen der Sohn Max nach dem Tod der Eltern die Metzgerei bis 1939 weiterführte; Hermann Löb (Metzger, Am Bach 8, heute Otto-Conradt-Straße 5; war von 1913 bis 1919 Ortsvorsteher in Rhaunen) mit Frau Bertha und drei Kindern; Jakob Löb (Metzger und Gastwirt) mit Frau Juliane Levi und drei Kindern, von denen Leopold Löb mit Familie bis 1936 in Rhaunen lebte und die Gastwirtschaft und Metzgerei betrieb); Jakob Marx (Händler, Schustersgasse 11) mit Frau Frieda geb. Ermann und Tochter.                

1933 lebten noch 58 jüdische Personen in Rhaunen.
In den folgenden Jahren ist ein Teil von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (USA, Schweden, Palästina). 1938 wurden noch 30 jüdische Einwohner gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA-Männer überfallen und schwer demoliert (s.u.); auch jüdische Häuser/Wohnungen und Gewerbebetriebe wurden überfallen und die Inneneinrichtungen zerstört. Das Gebäude der Familie Leopold Grünewald (Schuhgeschäft) wurde geplündert und niedergebrannt. Die letzten 17 jüdischen Einwohner wurden im Oktober 1941 deportiert. 
  
Von den in Rhaunen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", überarbeitet und ergänzt durch Reiner Schmitt): Johanna Aron geb. Frenkel (1886), Fanny Baum geb. Ermann (1874), Rosa Birkenruter geb. Grünewald (1897), Hermine Braun geb. Gärtner (1898), Hildegard Braun (1923), Adolf Ermann (1871), Alfred Ermann (1891), Arthur Ermann (1890), Frieda Ermann geb. Meyer (1895), Gerda Ermann (1902), Leo Ermann (1900), Ludwig Ermann (1864), Ludwig Ermann (1884), Margot Ermann (1928), Sophie Ermann geb. Lion (1880), Flora Frank geb. Kahn (1894), Gustav Frenkel (1880), Jeanette Frenkel geb. Gutmann (1874), Moritz Frenkel (1875), Regina Frenkel geb. Levy (1895) Berta Grünewald (1887), Moses Grünewald (1888), Rosa Grünewald (1897), Edith Haas (1929), Günther Haas (1931), Betty Hayum geb. Levy (1897), Rosa Kahn (1860), Emma Klein geb. Ermann (1877), Johannetta Kühn geb. Nußbaum (1875), Erna (Ernestine) Levy geb. Kahn (1898), Hilde Levy (1922), Max Levy (1888), Max Levy (1893), Myrtill Levy (1920), Sally Levy (1902), Selma Levy geb. Liebmann (1887), Frieda Marx geb. Ermann (1903), Jacob Marx (1899), Marga Marx (1934), Amalie Neumann geb. Frenkel (1888), Artella Reinheimer geb. Levy (1891), Markus Reinheimer (1890), Rebekka Rothschild geb. Neuschüller (1865), Gustav Salomon (1886), Regine Schlamm geb. Kahn (1890), Lucie Spielmann geb. Ermann (1906), Hermine Sundheimer (1897).    
Vgl. zu den Schicksalen der aus Rhaunen deportierten Personen den Artikel von Hermann Mosel in der "Rhein-Zeitung" vom 4. September 2013: "15. Oktober 1941: Ein schlimmer Tag für Rhaunen" - Link zum Artikel, auch eingestellt als pdf-Datei.    
   
An der Straßenkreuzung Zum Idar/Am Wartenberg befindet sich seit 1993 eine Gedenkstätte zur Erinnerung "an das Schicksal unserer jüdischen Mitbürger" (siehe Fotos unten). 
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Allgemeine Berichte    

Gründung einer "Religionsgenossenschaft" in Rhaunen (1902)        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. November 1902: "Trier, 24. November (1902). Eine Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung traf der hiesige Bezirksausschuss. Die in dem Hochwaldflecken Rhaunen ansässigen Israeliten haben sich zu einer Religionsgenossenschaft vereinigt. Als Zweck des Zusammenschlusses besagt das Statut: 'Der israelitische Verein hat den Zweck, einen Zusammenschluss der Israeliten hiesigen Ortes herbeizuführen zur Regelung der Schulunterhaltung, zur Erwerbung eines Bauplatzes und Erbauung einer neuen Synagoge.' Zur Erlangung der Rechte einer juristischen Person im Sinne des § 61 des Bürgerlichen Gesetzbuches beantragte der Vorstand die Eintragung der Vereinigung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Rhaunen. Dagegen erhob der Landrat zu Bernkastel mit der Begründung Einspruch, dass eine Eintragung der Religionsgenossenschaft nicht zulässig sei, weil der Verein einen religiösen Zweck verfolge. Die von der 'Israelitischen Religionsgenossenschaft' hiergegen erhobene Klage wurde vom Bezirksausschuss mit der gleichen Begründung abgewiesen."      
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Dezember 1902:  
Derselbe Bericht wie oben in der Zeitschrift "Der Israelit".     

  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1889  

Rhaunen Israelit 09121889.jpg (50142 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Dezember 1889: "Die israelitische Gemeinde Rhaunen sucht für sofort einen seminaristisch gebildeten Lehrer ledigen Standes, welcher als Kantor, Schächter und Religionslehrer fungieren kann. Gehalt 600 Mark nebst einem Nebeneinkommen von 150 Mark jährlich. Bewerber mögen sich an den Vorsteher Hermann Löb in Rhaunen wenden."     

   
Artikel von Lehrer Moritz May (1887; seit August 1886 Lehrer in Rhaunen) - ein bayerischer Lehrer in den Mühlen der preußischen Behörden     
Anmerkung: Moritz May stammte aus dem unterfränkischen Geldersheim bei Schweinfurt.  

Rhaunen Israelit 24021887a.jpg (331356 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1887: "Rhaunen, 14. Februar (1887). Ich erlaube mir, die Spalten Ihres geschätzten Blattes in einer für dessen Leserkreis interessantes Unikum in etwas ausgiebiger Weise in Ansprach zu nehmen; und hat dieses Unikum für meine bayerischen Landesbrüder große Wichtigkeit, es gibt nämlich das das Thema des Liedes: 
Was ist des Deutschen Vaterland? einen eigentümlichen Aufschluss:  
Zur Sache! Ich wurde laut Dekret der Hohen Königlichen Regierung zu Koblenz nach Einsendung meiner Zeugnisse über Führung und Qualifikation, unbeanstandet im August 1884 als israelitischer Lehrer, Kantor und Schächter im Orte Laufersweiler genehmigt; fungierte hier mit bestem Erfolge laut Zeugnis zwei volle Jahre. Im August 1886 bezog ich in gleicher Eigenschaft die eine Stunde entfernt liegende Stelle zu Rhaunen auf dem Hunsrück. Am 13. August 1886 reichte ich meine Zeugnisse mit einem Gesuche an die Hohe Königliche Regierung zu Trier um Genehmigung beim hiesigen Bürgermeisteramt ein, am 20. Oktober kam eine Verfügung der Königlichen Regierung an, dass in Folge der Landratlichen Randbemerkung vom 30. September (47 Tage später) auf Grund des § 71 Abschnitt II des Gesetzes für die Judenschaft vom 23. Juli 1847 die Genehmigung versagt wird. Das Gesetz lautet: 
Dass alle Nichtpreußen als Ausländer betrachtet und als israelitische Kultusbeamte nicht zugelassen werden. Auf meine sofortige Rekursbeschwerde, die ich statt direkt an den Königlichen Ober-Präsidenten nach Koblenz zu machen irrtümlich an das Königliche Preußische Kultusministerium richtete, dann später auf eine an den Ober-Präsidenten eigens nochmals gerichtete Beschwerde und Bitte um Aufhebung besagter mir undenkbaren Verfügung, habe ich auch nicht eine einzige Beantwortung erhalten. Zweimal wiederholte ich sowohl beim Ober-Präsidenten als auch beim Kultusminister meine Bitte, aber stets ohne Erfolg, stets das permanente Schweigen. Endlich, als ich mich um Hilfe an den deutschen Reichskanzler gewendet, bekam ich einige Tage darauf vom Kultusminister Nachricht, dass die 'Erörterungen noch nicht geschlossen seien. Dieses geschah im Monat Dezember; seit dieser Zeit habe ich noch weiteres Stillschweigen trotz wiederholter Anfrage beim Minister und beim Ober-Präsidenten zu verzeichnen. Heute habe ich mich nochmals an den deutschen Reichskanzler gewendet um Abhilfe respektive Beschleunigung. Auch habe ich, als Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold von Bayern in Berlin war, mich an denselben um Intervention gewendet, aber auch ohne Erfolg und ohne Antwort. Bezeichnend ist noch, dass in den Regierungsbezirken Koblenz, Düsseldorf und Wiesbaden überall 'Bayern' als israelitischer Lehrer und Kultusbeamte angestellt und genehmigt sind. Ich frage nun: was ist des Deutschen Vaterland nach der Ansicht der Regierung von Trier? Der Artikel 3 der deutschen Reichsverfassung sagt, dass Angehörige der Bundesstaaten nicht als Ausländer betrachtet werden. Wer gibt mir einen Rat, was zur Beschleunigung der Sache zu tun wäre? Für eine andere Stelle kann ich mich nicht melden, weil der Oberpräsident in Koblenz meine Zeugnisse (/Originale) mir noch nicht returniert hat. 
Mein Vertrag ist zwar nach Ansicht des Königlichen Amtsgerichts auf Grund des § 1184 des Cod.Cop. nicht ungültig, allein die Mitglieder der israelitischen Religionsgesellschaft hier sind der Ansicht, wenn nicht gedient wird, brauche man nicht zu zahlen, und haben zum Teil die Berufung an das Königliche Landgericht Trier ergriffen. Wie es mir nun mit meiner aus 6 Köpfen bestehenden Familie ohne Einkommen, fern von der Heimat (nach Ansicht der Regierung zu Trier im fremden Lande), ohne Existenzmittel zumute sein mag und ist, kann sich kein Mensch denken. Es ist bezeichnend, dass der hiesige Bürgermeister auf strenge Befolgung der Verfügung der Königlichen Regierung sieht. Er hat schon, als er erfahren, dass ich während des Ablesens der heiligen Thora dem Vorleser Fehler korrigiert, eigens den Polizeisergeanten am Sabbat-Morgen in die Synagoge gesendet, welcher auch die ganze Dauer des Gottesdienstes dort blieb. Derselbe hatte den Auftrag, sobald ich dieses Verbrechen nochmals beginne, das als Kultusbeamtendienst angesehen werde, mich aus der Synagoge gewaltsamer Weise zu entfernen. Ich habe alles Möglich, was in meinen Kräften stand, getan, nun bitte ich alle meine Landsleute, alle Bayern, die einigermaßen etwas Einfluss      
Rhaunen Israelit 24021887b.jpg (27192 Byte)haben, für mich einzutreten und zu intervenieren. Herr Wirklicher Geheimer Medizinalrat Dr. Kristeller, Vorstand des israelitischen Gemeindebundes, wollte sich nach der mir von Herrn Oberrabbiner Dr. Zuckermandel in Trier zugegangenen Mitteilung für mich verwenden, mehr weiß ich nicht? Wer ratet und hilft mir und wer löst mir das Rätsel? Moritz May, Lehrer."   

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Über den Albert Kahn (1869-1942), einer der bedeutendsten Industriearchitekten der Moderne   

Albert Kahn ist als Sohn des jüdischen Lehrer Joseph Kahn und seiner Frau Rosalie 1869 in Rhaunen gehören. Er hatte einen Bruder Julius. Die Familie wanderte 1880 in die Vereinigten Staaten aus. Bereits seit 1885 arbeitete er in einem Architekturbüro in Detroit mit. 1895 gründete er mit Kollegen die Firma Albert Kahn Associates, seine eigene Firma 1902. In den folgenden Jahrzehnten hat Albert Kahn mit größtem Erfolg zahlreiche Industrie- und Verwaltungsbauten wie auch Flughäfen und Marinestützpunkte erstellt (außer in den USA, Russland, Brasilien, Schweden, Frankreich, China, Japan und Australien). Allein für die University of Michigan gestaltete er zwischen 1903 und 1938 etwa 23 Bauwerke. Viele seiner Bauwerke in den USA stehen heute auf der Liste bedeutender historischer Ort. Albert Kahn starb 1942 in Detroit, Michigan.    
Links:  Wikipedia-Artikel über Albert Kahn    

   
   
       
Zur Geschichte der Synagoge         
   
Zunächst war ein Betraum vorhanden. 1730 hatten die Rhaunener Juden für das Abhalten der Gottesdienste ein "Synagogengeld" in Höhe von 11 Gulden und 9 Petermännern (1 Petermann = 1/2 Silbergroschen) zu bezahlen.   

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts liegen keine weiteren Bericht über den Betraum beziehungsweise die Synagoge vor. 1847 wird in einer Liste der Synagogen des Regierungsbezirkes Trier eine Synagoge in Rhaunen genannt.  
  
Seit 1887/88 gab es Bestrebungen, in Rhaunen eine neue Synagoge zu bauen, was jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln scheiterte. Auch 1898 wurde ein diesbezüglicher Antrag gestellt mit der Begründung: "Der jetzige Betsaal entspricht hinsichtlich der Größenverhältnisse sowie auch des sanitären Zustandes nicht den Anforderungen eines Gotteshauses". Man plante den Synagogen-Neubau am Ortsausgang nach Weitersbach. Die vom Königlichen Bauinspektor für den Baukreis Bernkastel, Baurat Hillenkamp gezeichneten Pläne lagen 1902 vor. Sie sahen ein zweigeschossiges Gebäude zur Aufnahme von Synagoge und jüdischer Schule vor. Im Blick auf die geplanten Kosten von 27.000 Mark hatte die Gemeinde jedoch nur gut 7.000 Mark zur Verfügung. Die Verhandlungen mit den Behörden scheiterten endgültig 1907.  
  
Nachdem die alte Synagoge bereits 1901 abgebrochen worden war, wurde ein neuer Betraum in ein Gebäude verlegt, das damals dem Gemeindemitglied Metzger Löb gehörte. Der Betsaal befand sich über der Toreinfahrt des ehemaligen wildgräflichen, später gräflich-salmischen Oberamtshauses in der Otto-Conrad-Straße 5 (heute: Haus "Wildgräflicher Hof"). In den 1920er-Jahren übernahm die Gemeinde das Haus des in die USA ausgewanderten Josef Grünewald in der Salzengasse, worin bis 1938 Gottesdienste abgehalten wurden. Bei diesem Gebäude handelte es sich um ein einstöckiges Wohngebäude mit einer ausgebauten Dachgaube und dem Giebel zur Straße.     

Beim Novemberpogrom 1938 beziehungsweise in Rhaunen einen Tag danach - in der Nacht vom 10. auf den 11. November 1938 - wurde der Betraum in der Salzgasse durch SA-Männer überfallen und demoliert. Torarolle, Gebetbücher und Ritualien wurden auf die Straße geworfen. Da sich neben dem Gebäude ein Benzinlager befand, wurde es nicht angezündet. Das stark beschädigte Gebäude wurde wenige Tage später von der Feuerwehr abgebrochen. An seiner Stelle wurde ein Lagerplatz angelegt (um 1990 Material- und Verladeplatz der Fa. Rechmann).    
     
  
Adresse/Standort der Synagoge/der Beträume   der Standort der 1901 abgebrochenen Synagoge (Betraum) ist unbekannt (Angabe Landesamt s. Lit. S. 318); Betraum 1901 bis Anfang der 1920er-Jahre: Otto Conradt-Straße 5 (ehem. Am Bach 8), danach bis November 1938: Salzengasse (Gebäude abgebrochen, später Lagerplatz der Fa. Rechmann).    
   
   
Fotos
(Quelle: historische Pläne: Landesamt s.Lit. S. 319 und Weirich/Stoll S. 33; neuere Fotos von Otmar Frühauf, Breitenthal; Aufnahmedatum: 12.10.2008 bzw. 14.4.2011)  

Die 1902 geplante, aber nicht 
gebaute Synagoge in Rhaunen
Rhaunen Synagoge 120.jpg (76062 Byte) Rhaunen Synagoge 121.jpg (54659 Byte)
    "Ost-Ansicht"; Blick auf den Eingang; rechts
 der Vorbau im Bereich des Toraschreines
"Süd-Ansicht; auffallend ist, dass die
 Gebetsrichtung nach Norden geplant war
     
Rhaunen Synagoge 122.jpg (90506 Byte) Rhaunen Synagoge 123.jpg (106993 Byte) Rhaunen Synagoge 124.jpg (111501 Byte)
Längenschnitt Grundriss des Erdgeschosses Grundriss des Ersten Stockes - zwei leicht
 erhöhte Frauenbereiche waren in dem 
126 qm großen Betsaal geplant
       
         
     
Der Wildgräfliche Hof in Rhaunen, in dem 
sich von 1901 bis Anfang der 1920er-Jahre
 eine Synagoge (Betraum) befand
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal;
Aufnahmedatum: 14.4.2011)
Rhaunen 20110126.jpg (147968 Byte) Rhaunen 20110124.jpg (99980 Byte)
  Das Gebäude des "Wildgräflichen Hofes", erbaut um 1750
     
Rhaunen 20110125.jpg (95503 Byte) Rhaunen 20110120.jpg (174194 Byte) Rhaunen 20110121.jpg (151509 Byte) Rhaunen 20110123.jpg (98201 Byte) Rhaunen 20110122.jpg (380600 Byte)
  Blick auf das Eingangsportal in 
den "Wildgräflichen Hof", rechts 
die Hinweistafeln; der Betraum 
befand sich über der Hofeinfahrt.  
    
   
  
Hinweistafel zur Geschichte des Hauses; 
in der letzten Zeile: "Im Innern haben sich 
ein kleiner tonnengewölbter Saal (ehem.
 Behelfssynagoge) und einige 
Stuckornamente erhalten". Die Postkarte 
von 1910  zeigt die Gastwirtschaft und
 Metzgerei der jüdischen Familie Löb.  
Tafel mit ausführlicher Geschichte der
 Wildgrafen und des Wildgräflichen Hofes, 
u.a. "Danach (sc. ab 1899) betrieb die
 angesehene jüdische Familie Löb eine
 Metzgerei mit Gasthaus 'Zu den Löwen' bis
 1936. Die Familie Löb entging dem Schicksal
 der Vernichtungslager durch Verkauf des
 Hauses und Ausreise in die USA. Bis 1920
 diente der Gemeinschaftsraum über dem
 Torbogen als Behelfssynagoge". 
   
   
     
Synagoge von Anfang der 
1920er-Jahre bis 1938 
(Quelle: Weirich/Stoll S. 34). 
Rhaunen Synagoge 110.jpg (61180 Byte) Rhaunen Synagoge 111.jpg (35158 Byte)
    Die ehemalige Synagoge: helles 
Haus mit Gaube links unten
Foto in den 1980er-Jahren: Lagerplatz der 
Fa. Rechmann in der Salzengasse, das
 Grundstück der ehemaligen Synagoge
  
     
Lehrer Joseph Klein
(1873-1940) mit Frau Emma geb. Ermann (1877- umgekommen nach Deportation)
Rhaunen Lehrer 110.jpg (29169 Byte) Rhaunen Ort 110.jpg (38554 Byte)
  Foto links (Quelle Weirich/Stoll S. 48): Lehrer Joseph Klein (geb. 1873 in Urspringen, Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg bis 1891): seit 1895 Lehrer in Rhaunen; war verheiratet mit Emma geb. Ermann; Lehrer Klein starb am 10.11.1940; seine Frau wurde am 15.10.1941 über Trier deportiert und ist umgekommen; auf dem Foto rechts (Quelle: ebd.) das ehemalige Wohnhaus der Familie Klein in der Salzengasse 13. 
     
Gedenkstätte für die jüdische Gemeinde
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal;
 Aufnahmen vom 12.10.2008)
   
Rhaunen Synagoge 200.jpg (98161 Byte) Rhaunen Synagoge 201.jpg (149128 Byte) Rhaunen Synagoge 202.jpg (123061 Byte)
   Anlage mit Gedenkplatte: "Zum Gedenken an das Schicksal unserer jüdischen Mitbürger 
1933 - 1945. Ortsgemeinde Rhaunen 1993". 
   

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Juni 2011: Anregung zur Verlegung von "Stolpersteinen" in Rhaunen 
Artikel in der "Rhein-Zeitung" vom 20. Juni 2011 (Artikel): "Gegen das Vergessen: Auch in Rhaunen sollen Stolpersteine verlegt werden
Rhaunen - Mehr als sechs Millionen Juden, Hunderttausende Sinti und Roma, mehr als einhunderttausend Kranke und Behinderte, rund zwanzigtausend politisch Verfolgte, etwa siebentausend Homosexuelle, Tausende Christen, darunter allein eintausendfünfhundert Zeugen Jehovas, mehr als zwei Millionen Zwangsarbeiter und eine unbekannte, weil bis heute nicht systematisch aufgearbeitete Zahl sogenannter Asozialer wurden von den Nazis brutal und planmäßig ermordet.
Seit 15 Jahren macht Gunter Demnig mit dem Projekt Stolpersteine auf das Schicksal der Opfer aufmerksam. Gernot Fritz hat in Rhaunen nun eine Diskussion angestoßen, mit dem Ziel, auch hier mit Stolpersteinen an die Opfer der braunen, menschenverachtenden Ideologie zu erinnern..."    
  
Dezember 2011: Weitere Planungen für die Verlegung von "Stolpersteinen" in Rhaunen  
Artikel in der "Rhein-Zeitung" vom 27. Dezember 2012 (Artikel): "Aktion Stolpersteine: 6000 Euro werden benötigt.  
Rhaunen.
Seit einem halben Jahr gibt es in Rhaunen Bestrebungen, mit der Verlegung sogenannter Stolpersteine an das Schicksal der Opfer des Nazi-Terrors zu erinnern. Mit dem bisherigen Verlauf der Aktion und dem weiteren Vorgehen befasste sich der Arbeitskreis Stolpersteine anlässlich seiner letzten Zusammenkunft in diesem Jahr..."    
Ähnlicher Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 15. Januar 2012 (Artikel).    
 
September 2012 war die erste Verlegung von "Stolpersteinen" in Rhaunen  
Zum "Arbeitskreis Stolpersteine" siehe Info-Seite in der Website der Verbandsgemeinde Rhaunen   
  
Februar 2014: Weitere "Stolpersteine" werden in Rhaunen verlegt   
Artikel in der "Nahe-Zeitung" ("Rhein-Zeitung") vom 28. Januar 2014: "Rhaunen: 19 weitere Stolpersteine werden im Februar verlegt
Rhaunen -
Der Ablauf der Stolpersteinverlegung am Sonntag, 23. Februar, die der Kölner Künstler Gunter Demnig gestaltet, stand im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des Arbeitskreises Stolpersteine. Die Planung sieht vor, dass man sich um 12 Uhr mit Demnig im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Rhaunen trifft. Nach einer kurzen Begrüßung werden die noch ausstehenden 19 Stolpersteine an sieben Stellen der Ortsgemeinde verlegt. Mit Blick auf die Erfahrungen bei der ersten Stolpersteinverlegung im September 2012 rechnen die Organisatoren für die Verlegung mit einem Zeitrahmen von rund zwei Stunden. Im Anschluss daran wird der Arbeitskreis im Goldenen Anker ein Resümee seiner bisherigen Arbeit ziehen. Angemessene musikalische Beiträge sollen der Veranstaltung einen würdigen Rahmen verleihen. Abschließend besteht Gelegenheit zum Gespräch und zum Gedankenaustausch. Am Freitag, 21. Februar, zwei Tage vor der Stolpersteinverlegung, zeigt das Simmerner Pro-Winzkino in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Synagoge Laufersweiler, dem Arbeitskreis Stolpersteine Rhaunen, der evangelischen Kirchengemeinde Hottenbach, der Ortsgemeinde Hottenbach und der Kulturinitiative KaFF um 19 Uhr im Saal Dalheimer in Hottenbach den Dokumentarfilm 'Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie' von Peter Haas und Silvia Holzinger..." 
Link zum Artikel         

 
    
Links und Literatur  

Links: 

Website der Gemeinde Rhaunen  

PlusPedia-Artikel: "Stolpersteine im Raum Rhaunen"   

Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Rhaunen (interner Link)   

Literatur:  

Rhaunen Lit 010.jpg (72922 Byte)Hilde Weirich/Erich Still: Beiträge zur Geschichte der Juden in Rhaunen. In: Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld und der Heimatfreunde Oberstein 65 1991 S. 95-184.   
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 318-320 (mit weiteren Literaturangaben). 
Axel Redmer: Staatenlos und vogelfrei. Widerstand, Verweigerung und Verfolgung von Menschen aus dem Bereich der oberen Nahe 1933 bis 1945. 1. Teil. Die Ausgebürgerten. 132 S. Birkenfeld 1993.  
Reiner Schmitt: Gedenkbuch - Die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung aus den Orten des Birkenfelder Landes 1933-1945 (Abentheuer, Baumholder, Birkenfeld, Bosen, Gonnesweiler, Grumbach, Hoppstädten, Hottenbach, Idar-Oberstein, Nahbollenbach, Niedereisenbach, Oberreidenbach, Offenbach, Rhaunen, Ruthweiler, Sensweiler, Sien, Sötern, Stipshausen, Thallichtenberg, Weierbach). 332 S. 2011. 
Hinweis: der genannte Beitrag von Reiner Schmitt ist in der Stadtbibliothek Trier und im Landeshauptarchiv Koblenz zugänglich. Er ist nicht im Druck erschienen. Über Fernleihe kann die Publikation aus der Stadtbibliothek Trier ausgeliehen werden. 
Erik Zimmermann: Die Juden im Raum Rhaunen - Streiflichter aus fünf Jahrhunderten; in Heimatkalender 2013 - 75 Jahre Landkreis Birkenfeld / Beiträge zur Geschichte und Gegenwart des Landes an der oberen Nahe, des Westrichs, des Hoch- und Idarwaldes, herausgegeben von der Kreisverwaltung Birkenfeld, Birkenfeld 2012. 

   
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Rhaunen  Rhineland. The Jewish population was 80-100 (10 % of the total) down through the 19th century. (In the attached village communities of Stipshausen and Hottenbach, the Jewish population was 36 and 140, respectively, in 1843 and together 44 in 1925). The community was under the jurisdiction of the Trier district rabbinate in 1827. Children studied in local public schools and religious services were apparently held in rented prayer rooms. A cemetery was opened c. 1885. Jews earned their livelihoods mostly as livestock and hide dealers, butchers, and petty traders. Until the Nazi era, satisfactory business and social relations were maintained with the local population. In 1933, the Jewish population, was 60. With living conditions deteriorating, most of the young left the town by 1938, emigrating (to the United States, Sweden, Palestine) or moving to the larger cities of the Rhineland. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was vandalized (and razed a few days later) and Jewish homes and stores were seriously damaged. The last 17 Jews were deported to the concentration camps of Eastern Europe on 15 October 1941.  
         
           

                   
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Stand: 22. Juli 2016