Wittlich (Kreis
Bernkastel-Wittlich)
mit Orten der Umgebung (Bergweiler,
Eisenschmitt, Landscheid und Niederöfflingen, alle VG
Wittlich-Land)
Jüdische Geschichte / Synagoge
In Wittlich (Stadtrechte seit 1291) lebten Juden bereits
im Mittelalter. Um 1300 werden unter dem Schutz des Trierer Erzbischofs jüdische Einwohner erstmals genannt, die
vom Geldverleih lebten. Namentlich genannt werden u.a. Moses aus Wittlich
(13909), Salman von Wittlich
(1324-25 in Trier), Aaron (1335-1342) und Abraham von Blankenberg (1336 in
Wittlich genannt), Einige Häuser der Stadt waren in jüdischem Besitz; eines
davon stand am Marktplatz. Die Zahl der jüdischen Einwohner blieb relativ
klein. Die Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49 zerstörte auch das jüdische
Leben in der Stadt. Der Trierer Erzbischof verfügte nach der Verfolgung über
die jüdischen Häuser (1350, 1357, 1358 und 1360). 1351 wird wieder ein Jude in
der Stadt genannt (Sauwel, vermutlich identisch mit dem 1354 genannten Samuel
von Ehrenbreitstein). 1418 wurden die Juden aus dem Erzbistum Trier
vertrieben.
Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht in das 17. Jahrhundert
zurück, nachdem im 16. Jahrhundert (um 1620) nur vorübergehend eine Ansiedlung möglich
war. Um 1660 zogen offenbar mehrere Juden aus Böhmen zu. An diesen Zuzug
erinnert bis heute die Böhmerstraße in der Nähe des Marktplatzes. Die
jüdischen Familien lebten vom Handel mit Geld, Pferden, Silbergeschirr,
Kleinodien, Wein und Früchten. 1663 waren von den 184 Steuerzahlern in Wittlich
14 Juden.
Die Blütezeit der Gemeinde war von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu
ihrer Zerschlagung in der NS-Zeit.
Im 19. Jahrhundert nahm die
Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt zu: 1808 68 jüdische Einwohner, 1831
101, 1843 110 (ca. 4 % der Gesamteinwohnerschaft), 1895 215 (in 50
Haushaltungen; 5,9 % von 3646 Einwohnern), 1912
229.
1890 erhielt die Gemeinde die Rechte einer
"Synagogengemeinde".
Zur jüdischen Gemeinde Wittlich gehörten auch die wenigen in Orten der
Umgebung im 19./20. Jahrhundert lebenden jüdischen Personen (Bergweiler,
Eisenschmitt, Landscheid,
Neuerburg
und Niederöfflingen (vgl. Anmerkungen
beim unten genannten Presseartikel vom Januar 2018).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.),
eine jüdische Schule (seit 1826 war ein Lehrer angestellt; jüdische Privat-Elementarschule
von
1861 bis 1891, danach öffentliche Elementarschule; Gebäude Kirchstraße 1), einen Friedhof
und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Kantor und Schochet
tätig war (vgl. die Anzeigen unten). Als Lehrer im 19. Jahrhundert sind u.a. bekannt: nach
1826 Nathan Isaak, bis 1862 L. Kurz, um 1863 Ferdinand Eppstein (= Lehrer J.
Mayer genannt Eppstein, AZJ 4.8.1863 S. 498), 1858-1862 L. Frank, um 1866
Lehrer Herzfeld, um 1868/73 Jacob van der
Walde (genannt u.a. bei einer Lehrerkonferenz 1868 in
Laufersweiler, siehe Anzeigen unten),
bis 1879 Lehrer M. Lichtenstädter, um 1888/95 Ruben Nußbaum (wird genannt als Schriftführer bei einer Lehrerkonferenz in
Saarbrücken 1889, siehe Bericht auf der Seite
zu Saarbrücken und auf einer Lehrerkonferenz in Saarlouis, siehe Bericht
auf der Seite zu Saarlouis, war danach
Lehrer in Duisburg, sprach 1920 zur Trauerfeier seines Nachfolgers Julius Kann
s.u.), von 1895 bis 1920 Julius Kann (unterrichtet 1898 in der israelitischen
Volksschule 30 Kinder). Letzter jüdischer Lehrer war von
1921 bis 1939 David Hartmann (geb. 1891, gest. 1973 in Nahariyya, Israel).
Seit dem 19. Jahrhundert gehörten jüdischen Familien zahlreiche für das
wirtschaftliche Leben der Stadt wichtige
Handlungen, Gewerbebetriebe, mehrere Kaufhäuser und Fabriken.
Mehrere jüdische Bürger gehörten zeitweise dem Stadtrat an (Fritz Hess,
Salomon Ermann-Bach und Moritz Dublon). Viele jüdische Einwohner waren
engagierte Mitglieder in den Vereinen der Stadt.
Von den jüdischen Gemeindevorstehern werden genannt: um 1898 S. Heß, S.
Bender und A. Kaufmann.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Max Bach (geb.
23.4.1894 in Wittlich, vor 1914 in Remscheid wohnhaft, gef. 3.11.1914), Isidor
Bermann (geb. 19.10.1891 in Wittlich, vor 1914 in Remscheid wohnhaft, gef.
17.4.1917), Siegmund Bermann (geb. 12.3.1887 in Wittlich, Kaufmann, vor 1914 in Lütgendortmund wohnhaft, gef. 17.8.1915), David Dublon (geb. 27.2.1894 in
Wittlich, gef. 1.11.1916), Gefreiter Markus (Max) Kaufmann (geb. 1.8.1884 in Wittlich,
Viehhändler, gef. 3.11.1917 oder 4.8.1914), Heinrich Ermann II (geb. 7.6.1885
oder 24.8.1885 in Wittlich, Handelsmann, gef. 30.11.1918) und
Fritz Mendel (geb. 14.11.1888 in Wittlich, Kaufmann, gef. 3.8.1914), Oskar
Mendel (geb. 14.6.1876 in Wittlich, Metzger, gef. 1.9.16). (Angaben u.a. in der
Zeitschrift "Der Schild" vom 22.3.1929).
Um 1925, als 231 jüdische Einwohner gezählt wurden (in 65 Familien,
3,35 % der Gesamteinwohnerschaft von etwa 6.000 Personen), bildeten den Vorstand
der jüdischen Gemeinde: Ermann Bach, Fritz Heß (gest. 1925 siehe unten), J. Schmitz. Der Repräsentanz
gehörten an: Joseph Bach, Daniel Marcks, Emil Frank und Arthur Günther (1932
hatte die Repräsentanz 9 Mitglieder und dem Vorsitzender Josef Bach). Als Lehrer
und Kantor wirkte David Hartmann, als Schochet Schneider Albert Ermann. Die
jüdische öffentliche Volksschule besuchten damals 13 Kinder (1932 20 Kinder in
8 Klassen; Religionsunterricht an öffentlichen Schulen erhielten 1924 15
Kinder, 1932 36 Kinder).
An jüdischen Vereinen bestanden: der
Wohltätigkeitsverein Chewra Kadischa bzw. Chewre Kadischo (1898
noch zwei Vereine: Israelitischer Männerverein I unter Leitung von J. Frank und
Israelitischer Männerverein II unter Leitung von J. Ermann; 1924 ein Verein unter
Leitung von Joseph Bach, 1932 Daniel Marcks; Ziel: Unterstützung Hilfsbedürftiger,
Bestattungswesen), der Israelitische Frauenverein (gegründet 1844;
1898 unter Leitung der Frau von S. Heß, 1924/32 unter Leitung von Frau N. Baer, 1932 60 Mitglieder, Ziele:
Krankenpflege, Unterstützung Hilfsbedürftiger), der Israelitische
Jünglingsverein (1898 unter Leitung von L. Ermann, 1924 unter Leitung von Lion Ermann, 1932 Emil Frank;
Ziele: Unterstützung Hilfsbedürftiger in Krankheits- und Sterbefällen), der
Jüdische Jugendbund für Bildung und Geselligkeit (1927 unter Leitung von
Daniel Marcks, 1932 unter Leitung von Lehrer Hartmann) und
eine Ortsgruppe des Centralvereins (unter Leitung von S. Ermann Bach). Zur
jüdischen Gemeinde Wittlich gehörten damals in Eisenschnitt fünf
jüdische Personen (1924).
1932 gehörten zur Synagogengemeinde
Wittlich etwa 250 Personen. Den Vorstand bildeten nun Emil Frank (1.
Vorsitzender), Eugen Sänger (2. Vorsitzender) und Heinrich Ermann (3.
Vorsitzender).
1933 begann mit der nationalsozialistischen Machtübernahme auch in Wittlich der
Boykott der jüdischen Geschäfte. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge
geschändet (s.u.), mehrere jüdische Wohnungen wurden verwüstet. Bis 1938 ging die
Zahl der jüdischen Bevölkerung um 70 % durch Aus- und Abwanderung auf 86
Personen zurück. 1941 begannen die Deportationen der noch verbliebenen
jüdischen Einwohner.
Von den in Wittlich geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem): Clothilde Adler geb. Nassauer (1882), Ella Bach geb.
Bach (1868), Else Bach (1881 oder 1891), Alma Bermann (1918), Anita Bermann
(1924), Babette Bermann (1859), Berta Bermann geb. Kahn (1890), Mirtil Bermann
(1885 oder 1887), Siegbert (Samuel) Bermann (1925), Erna Diewald geb. Ermann
(1902), Ernst Diewald (1903), Sofie Dewitte geb. Dublon (1883), Daniel Dublon
(1880), Eliezer Dublon (1908), Elisa Dublon geb. Stein (1877), Emma Dublon geb.
Haas (1895), Estelle Dublon geb. Ahny (1875), Heinrich Dublon (1877), Hilde
Dublon (1924), Ingeborg Dublon (1924), Josef Dublon (1872), Julia Dublon geb.
Haas (1891), Martha Dublon (1895), Mathilde Dublon (1898), Moritz Dublon (1883),
Paul Ludwig Dublon (1908), Salomon Dublon (1866, später Oberlehrer in Aachen, Gedenkbuchprojekt), Sally Dublon (ca. 1928),
Abraham Ermann (1890), Adolf Ermann (1885), Albert Ermann (1879), Alfred Ermann
(1890), Charlotte Ermann (1918), Clementine Ermann (1884), Delfine Ermann geb.
Lion (1875), Dora Ermann geb. Lindauer (1889), Elisa Ermann geb. Schloss (1883),
Gutella Ermann geb. Bach (1858), Heinrich Ermann (1874), Ida Ermann geb. Sax
(1902), Jakob Ermann (1873), Julius Ermann (1867 oder 1876), Manfred Ermann (1923), Margot
Ermann (1928), Maier Ermann (1855), Martin Ermann (1890), Max Ermann (1892),
Moritz Ermann (1877), Nanetta Ermann (1891), Nathan Ermann (1874), Paula Ermann
geb. Wolff (1897), Ricke Ermann geb. Kallmann (1884), Rosa Ermann geb. Tobias
(1881 oder 1884), Rudolf (Rudi) Ermann (1924 oder 1927), Salomon Ermann (1893),
Sibilla Ermann geb. van Amerongen (1890), Siegmund Ermann (1875), Silver (Silvé)
Ermann (1919), Wilhelm Ermann (1876), Willy Ermann (1884 oder 1890), Lion Feiner
(1873), Salomon Feiner (1876), Eugen Frank (1884), Johanna Geisel geb. Ermann
(1891), Martha Herper geb. Hess (1893), Ruth Mina Heymann geb. Dublon (1923),
Helena Isay geb. Jakob (1890), Selma Israel (1886), Selma Josef (1880), Sophie
Joseph geb. Ermann (1875), Bernhard Kahn (1873), Joseph Kahn (1869), Paula
(Pauline) Kahn geb. Kaufmann (1878), Therese Kahn geb. Bermann (1889), Paula
Kallmann geb. Seewald (1900), Ricka Kallmann geb. Ermann (1884), Betty Kaufmann
(1890), Eduard Kaufmann (1890), Margot Kaufmann (1918), Martha Kaufmann geb.
Fultheim (1888), Siegfried Kaufmann (1885), Bernhard Königheim (1882), Pauline
Königheim geb. Ermann (1888), Armand Ley (1925), Elise Levy (1889, Emilie Levy
geb. Wolf(f) (1890 oder 1896), Johanna Levy geb. Ermann (1880), Johanna Levy
(1885), Josef Levy (1923), Moritz Levy (1896), Pauline Levy geb. Stulz (1857),
Therese (Tirza) Levy geb. Mendel (1886), Hella Lewkowitz (1893), Ida Lewkowitz (1924), Eva
Lewkowitz (1920), Joseph Lewkowitz (1885), Joseph Lewkowitz (1923 oder 1926),
Emma Maier (1885), Judith Marchand geb. Dublon (1864), Irma Mayer (1917), Lion
Mayer (1870 oder 1875), Moritz Mayer (1891), Norbert Mayer (1907), Rose Mayer
(1868), Stefanie Mayer geb. Wachtel, Sybilla Mayer (1880), Daniel Mendel (1886),
Edmund Mendel (1892), Emil Mendel (1892), Irma Mendel geb. Israel (1889 oder
1890), Johanna Mendel geb. Fromm (1898), Kamilla Mendel (1892), Lieselotte
(Lotte) Mendel (1925), Louis Mendel (1890), Oskar Mendel (1875 oder 1876),
Sophia Morgenthau geb. Bender (1864), Helene Nathan geb. Hess (1875), Bernhard
Oster (1871), Paula Oster geb. Gottlieb (1881), Emilie Palm (1899), Martin Palm
(1895), Irma Rosenthal geb. Ermann (1887), Bertha Rothschild geb. Mayer (1861),
Emma Rothschild geb. Mendel (1878), Joseph Rothschild (1879), Clementine Salomon
geb. Kaufmann (1880), Nathan Salomon (1875), Clementine Salomonsohn geb. Ermann
(1884), Florina Siegler geb. Hess (1908), Lion Wendel (1868), Else Windmüller
(1891), Mathilde Wolff geb. Ermann (1864).
Aus Eisenschmitt sind umgekommen: Ilse Baruch geb. Samuel (1908,
deportiert ab Berlin), Leopold (Leo) Samuel (1912).
Aus Bergweiler ist umgekommen: Nathan Ermann (1874).
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1858 /
1862 / 1864 / 1873 / 1876 / 1879 / 1882 / 1898
Anzeige
in der Allgemeinen Zeitung des
Judentums vom 1. Februar 1858: "Die Israelitische Gemeinde zu
Wittlich, Reg.-Bez. Trier, beabsichtigt einen Elementar- und
Religionslehrer, der auch Kantor und Schächter ist, sofort zu engagieren
mit einem Fixum von 150 Thalern bei freier Wohnung, Heizung und sonstigen Nebeneinkünften.
Reflektierende wollen sich mit Einsendung ihrer Zeugnisse wenden an den
Vorsteher L. Frank".
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11.
Februar 1862: "Durch das frühe Hinscheiden unseres Lehrers,
Herrn L. Kurz, seligen Andenkens, welcher im vierten Jahr sein Amt
dahier als Elementarlehrer, Kantor und Schochet zur Friedenheit verwaltet
hat und allgemein betrauert wird, ist die Stelle vakant geworden, und
wünscht die Gemeinde dieselbe baldmöglichst wieder zu besetzen.
Das Fixum beträgt nebst freier Wohnung 200 Thaler, Nebeneinkünfte aufs
Minimum 50 Thaler. Hierauf Reflektierende wollen unter portofreier
Einsendung ihrer Zeugnisse über Qualifikation und Moralität sich wenden
an den Vorstand J. Frank.
Wittlich, den 4. Februar 1862."
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Mai 1864: "Die
hiesige vakante Elementar- und Religionslehrer-Stelle, verbunden mit dem
Vorbeter- und Schächter-Amt, kann sofort mit einem fixen Gehalt von 250 Thlr.
nebst circa 100 Thlr. Nebengefälle, besetzt werden. Bewerber derselben
wollen sich unter portofreier Einsendung ihrer Zeugnisse an den
Unterzeichneten wenden. Wittlich, den 10. Mai 1864. Der Vorstand. J. Frank."
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. April 1873:
"Ein israelitischer Elementar- und Religionslehrer, welcher auch den
Kantor- und Schächterdienst zu versehen hat, wird zum baldigen Eintritt
mit einem festen Gehalt von 300 Thalern und circa 150 Thalern
Nebenverdiensten gesucht. Bewerber, wovon Unverheiratete den Vorzug
erhalten, wollen ihre Offerten nebst Zeugnissen an den unterzeichneten
Vorstand einsehen.
Wittlich, im April 1873. Der Vorstand der israelitischen Gemeinde. D.
Mendel."
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1876:
"Die israelitische Gemeinde von Wittlich (Regierungsbezirk Trier)
sucht bis zum ersten November einen Elementar- und Religionslehrer, auch
Schochet und Kantor mit einem fixen Gehalt von 400 Thaler nebst einem
Nebeneinkommen von ungefähr 150 Thaler.
Diejenigen Lehrer, welche auf diese Stelle reflektieren, wollen sich
schriftlich an den Vorstanden melden. H. Cohn".
Anzeige/Stellengesuch
der bisherigen jüdischen Lehrers in "Der israelitische Bote" vom 1. Mai
1879: "" Stelle-Gesuch.
Unterzeichneter sucht zum 1. November dieses Jahres als israelitischer
Elementar- und Religionslehrer Stelle und kann, wenn erwünscht, auch
Vorbeter- und Schächterdienste versehen. Wittlich, im April 1879. M. Lichtenstaedter."
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Mai 1879:
"In der Synagogen-Gemeinde zu Wittlich ist per 1. November dieses
Jahres die Stelle eines Kantors und Elementar-Lehrers vakant. Das Gehalt
beträgt pro Jahr 1.000 bis 1.200 Mark mit einem Nebeneinkommen,
respektive Schechita, von ca. 400 Mark. Reflektanten beliebten ihre
Offerten unter Beifügung der Zeugnisse an den unterzeichneten Vorsteher
zu richten. J. Frank."
Anzeige
in der Zeitschrift "Der
Israelit" vom 17. Mai 1882: "Ein Elementarlehrer, Kantor und
Schächter per 1. November c. mit einem jährlichen Gehalt von M. 1200 und
entsprechenden Nebeneinkünften gesucht. Bewerber wollen sich unter
Beifügung ihrer Zeugnisse an den unterzeichneten Vorsteher wenden.
J. Frank, Wittlich, Reg.-Bez. Trier".
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Mai 1898: "Die
Synagogen-Gemeinde Wittlichsucht zum möglichst baldigen
Eintritt einen Kantor, bei dem musikalische Vorbildung erwünscht ist,
mit einem Gehalt von 600 Mark. Derselbe hat die Funktion eines Schächters
mit zu übernehmen. Das jährliche Einkommen hierfür beträgt c. M. 500. Beide
Funktionen lassen hinreichend Zeit, zu anderweitigen Nebenverdiensten übrig.
Wittlich, 22. April 1898. S. Bender, Vorsitzender."
Der bisherige jüdische Lehrer in Wittlich kann seine
Stelle in Oberstein nicht antreten
(1873)
Anzeige
in der "Jüdischen Volkszeitung" vom 18. Juni 1873: "Vakanz.
Nachdem Lehrer Jacob von der Walde in Wittlich Anfang März zur
Übernahme der vakanten Religions- und Elementarstelle in hiesiger
Synagogengemeinde mit dem Eintritte auf den 1. Juni sich verpflichtet hatte
und noch Anfang Juni seinen Eintritt auf den 15. Juni verschob, weil er
angeblich vorher noch Konfirmation und dergleichen vorzunehmen habe, brach
derselbe durch sein Schreiben vom 8. Juni sein Wort, indem er unter
nichtssagenden Gründen erklärt, die Stelle nicht annehmen zu können. Durch
diesen Wortbruch, dessen Beurteilung wir der Öffentlichkeit anheim stellen,
sehen wir uns veranlasst, Bewerber, welche unsere Stelle schleunigst
antreten wollen, zur Meldung unter Vorlage ihrer Zeugnisse über Befähigung
und seitherige Führung aufzufordern. Verlangt wird auch die Befähigung zum
Kantordienste und zur Leitung und Einübung des Synagogenchors. Gehalt 350
Thlr. mit Aussicht auf Erhöhung und definitive Anstellung. Oberstein, den 12. Juni 1873.
Der Vorstand der Synagogengemeinde."
Anzeige
in der "Jüdischen Volkszeitung" vom 9. Juli 1873: "Zur Entgegnung und
Berichtigung.
In der in Nr. 25 dieser Zeitung enthaltenen 'Vakanz, datiert
Oberstein, den 12. Juni 1873', hat
der Vorstand dortiger Gemeinde jedenfalls absichtlich unterlassen,
anzugeben, wie ich mich denn eigentlich zur Übernahme genannter
Stelle verpflichtet. Oder wusste der werte Vorstand nichts mehr von unserer
mündlichen Absprache, noch von meinen an denselben, zu Händen des Herrn
Hermann Stern, gerichteten Briefen? - Um Mitte März dieses Jahres war ich
zur Probe in Oberstein. Nachdem ich den Freitagabendgottesdienst abgehalten,
wollte der Vorsteher, Herr H. Stern, mit mir kontrahieren, was ich aber mit
dem Bemerken ausschlug, ich könne das nicht, da mein Vertragsverhältnis
in Wittlich noch bis zum 1. November dieses Jahres dauere. Bald darauf
schrieb ich von hier nach Oberstein, dass die hiesige Gemeinde mich meines
Kontraktes am 1. Juni entbinden würde, falls ich für einen geeigneten
Stellvertreter sorgte. Mein Kollege Haas. z. Z. Lehrer in Springe in der
Provinz Hannover, erklärte sich zur Übernahme hiesiger Stelle bereit, wurde
aber leider durch eine sehr schwere Krankheit abgehalten, sein Versprechen
zu erfüllen. Dies berichtete ich nach Oberstein. Darauf schrieb der hiesige
Vorstand die Vakanz aus und ließ nach eingegangener Meldung einen Kollegen
zur Abhaltung einer Probe hierher kommen. Ich teilte nun dem Vorstand zu
Oberstein mit, dass ich gegen Mitte Juni eine Stelle antreten könnte, da der
Vorstand meiner Gemeinde, zu dem ich in sehr intimem Verhältnisse stände,
mich jedenfalls meines Kontraktes entbinden würde. Wider Erwarten wurde aber
der sich hier am 7. Juni diesen Jahres präsentierende Kollege nicht
engagiert, und erklärten mir der Vorsteher, Herr D. Mendel, und
Schulvorstand, Herr W. Stulz, ich müsse bis zum 1. November diesen
Jahres hier in Funktion bleiben. Genannte Herren werden zu jeder Zeit
bereit sein, diese meine auf vollständiger Wahrheit beruhende Aussage zu
bestätigen. Auf diese unterm 8. Juni diesen Jahres nach Oberstein gerichtete
Mitteilung erhielt ich bis heute keine Antwort.
Ob ich nun wirkliche Verpflichtungen eingegangen, Wortbruch
geübt und nichtssagende Gründe vorgebracht, überlasse auch ich der
Beurteilung der geneigten Leser dieser Zeitung. Wohl aber werden die
geehrten Leser dieser Zeitschrift, besonders meine Kollegen, einsehen, dass
der Vorstand der Gemeinde Oberstein in seiner 'Vakanz, datiert
Oberstein, den 12. Juni 1873,
den wirklichen Sachverhalt entstellt und von der Wahrheit abgewichen ist.
Wittlich, den 29. Juni 1873. Jacob van der Walde,
israelitischer Lehrer."
Zum Tod von Lehrer Julius Kann (1920, gestorben nach fast
25 Jahren Lehrertätigkeit in Wittlich)
Artikel
in der Zeitschrift "Der jüdische Bote vom Rhein" vom 23. Juli
1920: "Wittlich. Infolge einer Operation starb in Bonn Herr
Lehrer Julius Kann, nachdem er nahezu 25 Jahre als Lehrer und Kantor
in unserer Gemeinde segensreich gewirkt hatte. Nach der Überführung der
Leiche wurde sie in der mit Trauerschmuck würdig ausgestatteten Synagoge
aufgebahrt, in der der Freund und Amtsvorgänger des Verblichenen, Herr
Lehrer Nußbaum aus Duisburg, vor einem großen Trauergefolge in kurzen
treffenden Ausführungen die Verdienste des Entschlafenen hervorhob. Die
würdige Feier war durch Gesänge des vom Verewigten gegründeten
Synagogenchors eingerahmt. Unter den Erschienenen bemerkte man die
Geistlichkeit und Behörden der Stadt, sowie viele Kollegen des Kreises, die
dem verstorbenen Amtsbruder damit noch Beweise ihrer Achtung und
Wertschätzung darbrachten. Sein Andenken wird im Gedächtnis seiner Gemeinde,
seiner Schüler und zahlreichen Freunde nicht verlöschen."
Meldung
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. September
1890: "Die israelitische Gemeinde zu Wittlich (Reg.-Bezirk Trier) hat
die Rechte einer Synagogen-Gemeinde erhalten."
Antijüdischer Vorfall gegen einen evangelischen Mann -
Die Schule der jüdischen Gemeinde wird in eine öffentliche umgewandelt (1891)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juni 1891: "Von
der Mosel. Sie brachten jüngst die Mitteilung, dass zwei rohe
Burschen einen Israeliten in einer Wirtschaft beleidigten und dass ein
älterer Mann sich des Angegriffenen annahm, der dann von den Gesellen mit
ihren Gläsern derart traktiert wurde, dass er nach einigen Stunden an den
erhaltenen Verletzungen starb. Es diene Ihnen zur Nachricht, dass der
Beleidigte kein Israelite war, es war der Reisende eines Wittlicher
Geschäftes, evangelischen Glaubens! Die Sache wird demnächst vor dem Schwurgerichte
in Trier abgeurteilt werden. - Die Schule der Israelitischen Gemeinde in
Wittlich ist nach Verfügung Königlicher Regierung in Trier in eine
öffentliche umgewandelt worden. R.W."
Artikel
im "Israelitischen Familienblatt" vom 3. Dezember 1931: "Trier. (Milde
Sühne für nationalsozialistische Judenhetze.) In Wittlich (Mosel)
war vor einiger Zeit bei politischen Auseinandersetzungen ein
Nationalsozialist getötet worden. Ein gegen den vermeintlichen Täter, einen
Kommunisten, eingeleitetes Strafverfahren musste aber wegen Mangels an
Beweisen eingestellt werden. Daraufhin erschien im nationalsozialistischen
'Westdeutschen Beobachter' ein Artikel, in dem von einer Mordhetze der
Judenknechte (gemeint waren die Kommunisten) gesprochen wurde und im
besonderen die Juden Wittlichs für den Tod des Nationalsozialisten
verantwortlich gemacht wurden. Die jüdische Gemeinde Wittlich stellte
deshalb Strafantrag gegen den verantwortlichen Schriftleiter, Dr.
Winkelnkemper - Köln. Vor dem erweiterten Schöffengericht betonte der
Angeklagte ausdrücklich, dass mit den unerhörten Anschuldigungen und
maßlosen Beleidigungen nicht nur die jüdischen Kreise Wittlichs, sondern
allgemein die jüdischen Kreise gemeint seien. Das Gericht erkannte wegen der
bisherigen Unbescholtenheit des Angeklagten auf die milde Strafe von 5,0 Mk
wegen öffentlicher Beleidigung."
Maßnahmen gegen die jüdischen Einwohner (1935) Anmerkung: hierüber wird in der Zeitschrift "Die neue Welt" berichtet, die
von dem zionistischen Journalisten und österreichischen Politiker Robert
Stricker (1879 - ermordet Auschwitz 1944) in Wien herausgegeben wurde. Vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Stricker
Aus
einem Artikel in der Zeitschrift "Die neue Welt" vom 6. August
1935: "Julius Streicher, der Herausgeber des Hitlerschen
Leibblattes 'Der Stürmer', soll in nächster Zeit zum Reichsleiter für
jüdische Angelegenheiten ernannt werden. Es sei nämlich eine 'einheitliche
Regelung des jüdischen Fragenkomplexes für das ganze Reich' dringlich
geworden. Was die Einsetzung eines Streicher als 'jüdischen' Minister
bedeutet, kann man sich nicht allzu schwer vorstellen. Eine allgemeine
Aufsicht über die jüdische Bevölkerung des Reiches soll erfolgen und
Vorschriften für die Behandlung der jüdischen Bevölkerung sollen geschaffen
werden - mit Streicher als Sachverständigem! Als empfehlenswertes Beispiel
für die Stadt Wittlich an der Mosel hingestellt. Dort beschloss der
Gemeinderat, dass im Stadtgebiet keine Juden zu ziehen dürfe, kein Jude Haus
oder Grund erwerben könne, keine Gemeindearbeit an die Judenfreunde vergeben
werde und der Einkauf bei Juden als Volksverrat betrachtet werde."
Artikel
in der "Jüdischen Rundschau" vom 4. Juni 1936:
"Wittlich. Am 2. Mai sprach Dr. Neuberger, Düsseldorf,
über das Thema: 'Hilfe durch Aufbau'. Zu dem in der Synagoge stattgefundenen
Vortrag war die ganze Gemeinde erschienen."
Artikel
aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juni 1884: "Wittlich,
17. Juni (1884). Am verflossenen Sonntag bereitete der hiesige
Zigarrenfabrikant S. Heß (Israelit) seinen Arbeitern ein schönes Fest
zum Andenken an die vor 20 Jahren stattgefundene Gründung seiner Fabrik.
Um 3 Uhr Nachmittags versammelte sich das Fabrikpersonal, ca. 90 Personen,
vor dem Wohnhause des Fabrikherrn und zog alsdann unter Voranmarsch der
hiesigen Stadtkapelle mit klingendem Spiele zu den sogenannten Steinbrüchen,
woselbst die Angehörigen der Arbeiter den Zug bereits erwarteten, Dort
hielt Herr Heß eine kleine Ansprache, in welcher er den Zweck des Festes auseinander setzte,
von den Pflichten des Arbeitgebers und Arbeitnehmers sprach und mit
Freuden des bisherigen friedlichen Zusammenseins gedachte. Er hoffe auch,
dass dieses in Zukunft der Fall sein werde, versprach das Seinige dazu
beizutragen und bat die Arbeiter, ihn dabei zu unterstützen. Zuletzt
bedauerte er, dass wegen der allzu großen Entfernung seine Arbeiter in
Adenau und Boppard nicht teilnehmen könnten und schloss mit einem Hoch
auf seine sämtlichen Arbeiter. Hierauf wurden Speisen und Getränke
verabreicht und dann wechselten Gesang- und Musikvorträge miteinander ab.
Um 8 Uhr wurde die Rückreise angetreten. Die Fröhlichen durchzogen mit
frischen Waldesgrün bekränkt, die Stadt zu der Bierbrauerei Elsen, wo
Herr Heß ein schönes Abendessen hatte anrichten lassen. Unter den
Klängen der Musik und in voller Heiterkeit wurde dasselbe eingenommen.
Der älteste Arbeiter sprach Herrn Heß im Namen sämtlicher seinen
tiefgefühlten Dank aus und überreichte der Principalin ein prachtvolle Blumenbouquet.
Ein Tänzchen beendete den Abend. Das Fest nahm überhaupt einen schönen
Verlauf und legte Zeugnis ab von dem guten Verhältnis zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer."
Fabrikant Fritz Heß wird in den Stadtrat gewählt
(1900)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Dezember 1900: "Wittlich.
Hier wurde vor einigen Tagen der Zigarrenfabrikant Herr Fritz Heß zum
Mitgliede des Stadtrates gewählt. Es ist dies in unserer Stadt der erste
Fall, dass ein jüdischer Bürger zu diesem Ehrenposten gelangt und gewiss
zum größten Teile auf die allgemeine Beliebtheit und Achtung
zurückzuführen, deren sich der betreffende Herr nicht nur bei seinen
zahlreichen Arbeitern, sondern auch bei allen Schichten der hiesigen
Bevölkerung erfreut."
Goldene Hochzeit von Wilhelm Stulz und Bertha geb. Deutz (1905)
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 26. Januar
1905: "Wittlich. Am 31. Januar dieses Jahres feiern die
Eheleute Wilhelm Stulz und Bertha geb. Deutz in voller Gesundheit das
seltene Fest der goldenen Hochzeit."
Zum Tod von Isaak Frank (1912)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. Juli 1912:
"Wittlich (Rheinland). Unsere Gemeinde erlitt durch das Hinscheiden
ihres Präsidenten, Isaak Frank, einen schweren
Verlust."
Zum Tod von Gemeindevorsteher Fritz Heß (1925)
Artikel
im "Israelitischen Familienblatt" vom 22. Oktober 1925: "Wittlich.
(Zum Tode des Vorstehers Fritz Heß) Das vorbildliche Einvernehmen
zwischen den Glaubensgemeinschaften unserer Stadt kam wieder in erhebender
Weise zur Geltung: Das langjährige Mitglied unseres Synagogen-Vorstandes
und des Stadtrates, das Mitglied der Handels- und Industriekammer zu
Trier und mehrerer öffentlicher Körperschaften, Zigarrenfabrikant
Fritz Heß wurde am 12. Oktober zur letzten Ruhe geleitet. Die allgemeine
Teilnahme der Bevölkerung bei der Beerdigung bewies die Sympathie, der sich
der Entschlafene in allen Bevölkerungskreisen erfreute. In dem Trauerzug
bemerkte man u.a.: den Landrat des Kreises Wittlich, den
Bürgermeister der Stadt Wittlich, den gesamten Stadtrat, den
Kreisarzt, die Schuldeputation, den Vertreter der katholischen
Geistlichkeit, zahlreiche Beamte und Abordnungen der hiesigen Kreis- und
Stadtbehörden sowie mehrere Vereine. Lehrer Hartmann wies, anknüpfend
an den Tod von Israels größtem Führer, auf die segensreiche,
friedensstiftende und gemeinnützige Tätigkeit des Verstorbenen hin."
Artikel
in der "Jüdischen Schulzeitung" vom 15. November 1933:
"Zum 70. Geburtstage Joseph Feiners.
Am 14. Oktober vollendete der Ehrenvorsitzende unseres Lehrerverbandes,
Rektor i. R. Joseph Feiner, Hamburg, sein 70. Lebensjahr. Feiner wurde
in Wittlich an der Mosel geboren. Nachdem er in seiner Vaterstadt die
höhere Schule besucht hatte, wurde er Zögling des israelitischen
Lehrerseminars in Münster, das er 1884 verließ, um eine Stelle als Lehrer
und Prediger ins Sonsbeck am Rhein anzunehmen. Nach der zweiten
Lehrer-Prüfung kam er nach Fürstenwalde und von hier aus hörte er in seinem
ihm angeborenen Drange nach wissenschaftlicher Fortbildung Vorlesungen an
der Berliner Universität und an der Hochschule für die Wissenschaft des
Judentums. 1892 wurde er an die jüdische höhere Töchterschule nach Hamburg
berufen und legte in demselben Jahre die Mittelschulprüfung in Deutsch und
Geschichte, acht Jahre später auch die Rektoratsprüfung ab. Nach kurzer Zeit
kam er als Realschullehrer an die einstige 'Stiftsschule von 1815', die
später unter dem Namen 'Dr.-Anton-Rée-Realschule' vom Staate übernommen
wurde. An ihr wirkte er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 1.
Oktober 1928.
Feiner
ist mit zahlreichen Aufsätzen und Schriften, so u.a. über Gabriel Rießer,
Ludwig Philippson, Anton Rée an die Öffentlichkeit getreten und hat im
jüdischen Leben sowie auch sonst in der Öffentlichkeit zahlreiche Ehrenämter
bekleidet, in denen er seine Fähigkeit zum Führertum entfaltete.
Was war Feiner uns, seinen Kollegen? Nach der Gründung des Lehrerverbandes
im Dezember 1895 begründete er den Lehrerverein 'Moses Mendelssohn' in
Hamburg, der ihn zu einem Vorsitzenden wählte und ihn zum ersten
Lehrerverbandstage (1898 in Berlin) delegierte. Auf dieser Tagung wurde er
als 2. Schriftführer in den Vorstand gewählt, welches Amt er einige Jahre
später mit dem des Schatzmeisters vertauschte. In kurzer Zeit wurde er auch
im Lehrerverbande eine führende Persönlichkeit, sodass er schon 1907 nach
dem Rücktritt Prof. Fiegels zum Vorsitzenden gewählt wurde. Er hat dieses
Amt bis zum Jahre 1922 bekleidet. In seine Amtszeit fallen die harten Kämpfe
zwischen dem Lehrerverband und dem Deutsch-israelitischen Gemeindebund
(wegen der Frage der jüdischen Volksschule), und in seine Amtszeit fielen
auch die für unser Vaterland so verhängnisvollen Kriegs- und
Inflationsjahre. Sie haben wiederholt den Fortbestand unseres Verbandes
bedroht, aber Fehlers Initiative und seine angeborene Führernatur haben ihn
glücklich über alle Fährnisse hinweggeleitet. Als im Jahre 1922 durch die
beabsichtigte Gründung der 'Gesamtorganisation des deutschen Judentums' und
die erfolgte des 'Preußischen Landesverbands jüdischer Gemeinden' die
Verlegung des Sitzes des Verbandes nach Berlin sich als unerlässlich erwies,
legte Feiner den Vorsitz nieder, und einstimmig wählte ihn der Verband
anstelle des verewigtem Dir. Dr. Adler zum Ehrenvorsitzenden.
Feiners 70. Geburtstag fällt in eine für uns deutsche Juden trübe Zeit, die
von ihm, der während seines ganzen Lebens eine glückliche Mischung von
treuem Bekennen zum Deutschtum und Judentum mit sich trug, ganz besonders
schmerzlich empfunden wird. Feiner erfreut sich als Siebziger noch einer
außergewöhnlichen körperlichen und geistigen Frische und Regsamkeit; möge es
ihm vergönnt ein, in gleicher Rüstigkeit die Zeit zu erleben, in der im
Erblühen des deutschen Vaterlandes auch der deutschen Judenheit wieder
bessere Tage erstehen. M. Steinhardt."
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Mai 1891:
"Naumbourg's
Synagogen-Gesänge, antiquarisch, zu kaufen gesucht von
R. Nussbaum, Wittlich."
Anzeigen des Manufakturwarengeschäftes Albert Ermann
(1898)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1898:
"Suche
per sofort, für mein Manufakturwaren-Geschäft, einen von braven Eltern
ordentlicher Junge, mit den nötigen Schulvorkenntnissen in die
Lehre.
Albert Ermann, Manufakturwaren,
Wittlich."
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 31. Mai 1907:
"Für mein Manufaktur- und Modewarengeschäft suche per sofort
2 Lehrlinge aus achtbarer Familie. Kost und Logis im Hause.
Albert Ermann, Wittlich."
Anzeige des Manufaktur- und Konfektionsgeschäftes Josef Bender (1905)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Februar
1905: "Lehrmädchen und Lehrling mit guten Schulkenntnissen
sucht
Josef Bender. Manufaktur- und Konfektionsgeschäft. Wittlich, Bezirk
Trier."
Anzeige des Manufakturwaren- und Konfektionsgeschäftes S. Schiffmann Nachf. (1907)
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 16. Mai 1907: "Lehrling
mit guter Schulbildung zum sofortigen Eintritt sucht
S. Schiffmann Nachf. Wittlich, Manufakturwaren und Konfektion."
Anzeige von Frau S. Bender (1907)
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 11. Juli 1907: "Ein
junges Mädchen aus achtbarer Familie zur
Stütze der Hausfrau
zu einem älteren Ehepaar gesucht zum sofortigen Eintritt. Dienstmädchen
vorhanden.
Frau S. Bender, Wittlich, Regierungs-Bezirk
Trier."
Anzeige der Lederwarenhandlung Hermann Wolf (1913)
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 13. Februar 1913: "Lehrling,
israelitisch sucht per Ostern, unter günstigen Bedingungen
Hermann Wolff, Lehrhandlung in Wittlich
en gros & en detail."
Anzeige des Manufaktur- und Konfektionsgeschäftes J. Frank (1916)
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 20. Januar
1916: "Lehrling und Lehrmädchen,
aus guter Familie, für 15. Febr. evtl. Ostern gesucht. Station im Hause.
J. Frank, Wittlich. Manufaktur- und Konfektions-Geschäft."
Anzeige des Manufaktur- und Konfektionsgeschäftes Wilhelm Stulz (1916)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. Februar
1916: "Zum 1. April suche ich eine Verkäuferin,
solche, welche von schriftlichen Arbeiten etwas verstehen, bevorzugt.
Offerten mit Gehaltsansprüchen und Bild erbeten. Wilhelm Stulz Wittlich a. Mosel Manufakturwaren
u. Konfektion."
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 20. Januar
1916: "Wegen Auswanderung der jetzigen Hilfe eine
gewandte Hausgehilfin bei gutem Lohn für besseren 2- bis 3-Personen-Haushalt für Mitte April
gesucht. Wasch- und Putzfrau vorhanden. Willi Ermann, Wittlich,
Hindenburgstraße 6."
Im Mittelalter bestand möglicherweise ein Betsaal in
einem der jüdischen Häuser, doch liegen keinerlei urkundliche Nachweise
hierfür vor.
Im 17./18. Jahrhundert waren Beträume in
jüdischen Häusern eingerichtet. Bei einem Brand in der Oberstraße
(Oberstgasse) in Wittlich
1827 wurde eine solche Haussynagoge beschädigt; es entstand
"Schaden am Gebäude und Verzehr der Bücher". Dies gab den
Anstoß zur Einrichtung einer neuen Synagoge. Im Juli 1831 wurde an die
Regierung "behufs Erbauung einer Synagoge und Schule" ein Gesuch
eingebracht mit dem Ziel, eine Kollekte zur Sammlung von Geldern für eine neue
Synagoge durchführen zu können. Ein zweites Gesuch folgte im Januar 1832. Ihm
waren bereits die Umbaupläne, ein Kostenvoranschlag und anderes Mehr zur
Einrichtung der Synagoge in der ehemaligen Hospitalkirche St. Wendelin
beigefügt. Bei dieser Kirche handelte es sich um eine ursprünglich in der
Mitte des 14. Jahrhunderts erstellte spätgotische Kapelle, die 1715 nach einem
Brand neu erbaut worden war. In den französischen Revolutionskriegen war die ehemalige
Kirche bereits zweckentfremdet worden (als Magazin, zeitweise als Schlachthaus).
1832/33 wurde die frühere Hospitalkirche St. Wendelin zur Synagoge der jüdischen
Gemeinde umgebaut. Äußerlich wurde das Gebäude nicht verändert. Es konnte Platz für
101 Personen eingerichtet werden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts reicht dieser Platz
freilich schon lange nicht mehr aus. Zudem befand sich die Synagoge inzwischen
"in einem sehr schlechten, geradezu unwürdigen Zustand" (Dokument von
1905). Nach der Einweihung der neuen Synagoge 1910 wurde das Gebäude der
alten Synagoge verkauft und 1920 von dem neuen Besitzer abgebrochen.
Um 1900 wurde der Bau einer neuen Synagoge in Wittlich immer dringlicher. In
einem Artikel von 1899 wird der Gemeinde in Wittlich die
Osanner jüdische Gemeinde mit ihrem
kürzlich eingeweihten Synagogenneubau als vorbildlich
präsentiert:
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juli 1899: "Wittlich,
24. Juli (1899). Am 29. dieses Monats findet in Osann (Kreis
Wittlich) die Einweihung der neuen Synagoge statt. Wittlich mit der Zahl
von 50 jüdischen Familien hat es noch nicht so weit gebracht, sondern
benutzt noch immer die alte Synagoge, obwohl ein Neubau sehr zu wünschen
wäre; auch ein tüchtiger Kantor ist hier sehr nötig, doch kann die
Gemeindevertretung anscheinend nicht zum Entschluss kommen, was im
Interesse des Gottesdienstes sehr zu bedauern ist. Hoffentlich wirkt das
gute Beispiel der kleinen Nachbargemeinde auch hier."
Von 1908 bis 1910 wurde eine neue Synagoge erbaut. Kreisbaumeister
Johannes Vienken wurde mit der Erstellung eines Planes beauftragt. Er schuf
einen Neubau in gelungener Verbindung von Neuromanik und Jugendstil. Am 25.
November 1910 wurde die Synagoge "unter reger Teilnahme der gesamten
Wittlicher Bevölkerung" durch Oberrabbiner Baßfreund aus Trier feierlich
eingeweiht.
Die Einweihung der Synagoge in Wittlich (1910)
Artikel
im "Israelitischen Familienblatt" vom 15. Dezember 1910: "Wittlich bei
Trier. (Einweihungsfeier der neuen Synagoge.) Die hiesige
Synagogengemeinde beging unter reger Teilnahme der gesamten Wittlicher
Bevölkerung die Einweihungsfeier ihres neu erbauten Gotteshauses. Ganz
Wittlich prangte in einem Meere von Flaggen und Wimpeln. Nach Beendigung
eines kurzen Abschiedsgottesdienstes in der alten Synagoge, setzte sich der
imposante Festzug in Bewegung. Die Einweihungsfeier wurde mit dem erhebenden
Vortrage des 24. Psalms 'Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt, dass der
König der Ehre einziehe' eingeleitet. Dann zündete der Rabbiner die ewige
Lampe an, worauf unter Wechselgesängen zwischen Kantor und Chor die
Gesetzesrollen in die heilige Lade eingestellt wurden. Nach einem
stimmungsvollen Sologesang des Herrn Kantor Fabisch bestieg der Herr
Oberrabbiner die Kanzel, sprach über die Bedeutung des Gotteshauses und
schloss mit Weihegebet und Segen. Darauf gab Herr Lehrer Kann den Gefühlen
der Gemeinde an ihrem Freudentage Ausdruck, indem er in kurzen Worten
darlegte, das neue Gotteshaus muss für unsere Gemeinde eine Stätte der
Andacht und ein Ort des Friedens werden. Nach dem üblichen Gebete für Kaiser
und Reich wurde die religiöse Feier mir der Beethoven'schen Hymne 'Die
Himmel rühmen des Ewigen Ehre' geschlossen. Hierauf fand unter Führung des
Erbauers, des Kreisbaumeisters, eine Besichtigung des herrlichen, im
romanischen Stile erbauten Gotteshauses durch die Ehrengäste statt, wobei
der prachtvolle, aus grauem Sandstein und braunen Marmorsäulen errichtete
Altar, das massive eichene Gestühl und die elektrische Beleuchtung besondere
Bewunderung erregten. Die in Gestalt eines Festbanketts abgehaltene
weltliche Feier nahm einen überaus gelungenen und würdigen Verlauf. In
trefflichen Worten wies Herr Stadtrat Heß auf das in Wittlich seit
Menschengedenken bestehende friedliche Zusammenleben der Konfessionen hin,
dankte den Ehrengästen für ihr Erscheinen, indem er ihnen sein Glas weihte.
Danach entbot Herr Bürgermeister Darius im Namen der Stadt Wittlich
seinen jüdischen Mitbürgern herzliche Glückwünsche, rühmte die
Opferfreudigkeit der kleinen Gemeinde, die ein Gotteshaus errichtet habe,
welches der Stadt zur Zierde gereiche. Er versprach, dasselbe in seinen
Schutz nehmen zu wollen und toastete auf die jüdische Gemeinde. Sodann
ergriff Herr Dechant Stein das Wort und überbrachte die Glückwünsche
der katholischen Kirchengemeinde. Mit dem sinnigen Spruch: 'Gepriesen sei
der Ewige, der seinem Volke Israel den Frieden gegeben hat', (1. Könige Kap.
8 Vers 56) begrüßte er seine jüdischen Mitbürger in hebräischer Sprache.
Dann zeigte er, dass König Salomo diese Worte bei der Einweihung des ersten
Tempels zu Jerusalem mit Recht sprechen konnte, denn damals habe Israel
Frieden im Innern gehabt, aber auch nach außen war derselbe gesichert, seine
Freundschaft mit dem mächtigen König Hiram von Phönizien, der ihm Bausteine
und Zedernholz schickte, habe erst die Ausführung eines so herrlichen
Gotteshauses, wie es der Tempel auf dem Berge Zion war, ermöglicht. In
ähnlicher Lage, führte er weiter aus, befinden sich unsere jüdischen
Mitbürger. Sie haben heute einen wundervollen Tempel eingeweiht. Das konnten
sie nur, weil auch sie den Frieden nach innen und außen besitzen. Dass sie
den Frieden in ihrer Mitte haben, beweist der herrliche Neubau, dessen
Ausführung nur in friedlichem und opferwilligem Zusammenwirken möglich war.
Aber auch der Friede nach außen war nötig, und diesen haben sie ebenfalls,
denn sie leben als freie deutsche Bürger, geliebt, geachtet und geehrt in
unserer Mitte. Seine Rede klang in ein Hoch auf den Oberrabbiner aus.
Stürmischer Beifall folgte den trefflichen Worten, die zu Herzen gingen,
weil sie von Herzen kamen. Der Herr Oberrabbiner dankte ihm und erwiderte
mit einem Hoch auf die Vertreter der Geistlichkeit, Herrn Dechant Stein und
Herrn Pfarrer Keller. Herr Landrat Semper beglückwünschte alsdann die
jüdische Gemeinde zu ihrem schönen Gotteshause in seiner Eigenschaft als
Staatsbeamter und Mitbürger. Anknüpfend an den Kaisertoast des Herrn Kann
feierte auch er die Hohenzollern als Schirmer der Glaubensfreiheit. Dann
gedachte er, bezugnehmend auf die Rede des Herrn Heß, der Verdienste der
Wittlicher Israeliten um das Aufblühen ihrer Vaterstadt, rühmte besonders
deren Betätigung auf dem Gebiete der Wohltätigkeit, die weit über die Grenze
ihrer engeren Glaubensgemeinschaft hinausreiche. Sein Hoch galt der
israelitischen Gemeindeverwaltung, dem Vorstande und dem Festkomitee."
Kurzbericht über
die alte und neue Synagoge in Wittlich (1930)
Artikel
in der Zeitschrift "Aus alter und aus neuer Zeit" vom 5. Juni
1930 (Serie "Mit jüdischen Augen durch deutsche Lande - Synagogen an
Rhein und Mosel"): "...In Wittlich bekommt man eine
besonders interessante Gelegenheit dazu, Parallelen zwischen Vergangenheit
und Gegenwart zu ziehen. Hier finden sich zwei Synagogen, die
einander in so bemerkenswerter Weise, weil in zeitlichem Abstand,
gegenüberstehen, dass wir beide im Bilde vorführen zu sollen glauben. Die
alte, eine frühere Franziskaner-Kapelle, ist im 17. Jahrhundert erbaut
worden und hat lange Zeit als einziges jüdisches Bethaus des Ortes gedient.
Die neue, ein besonders schöner und stattlicher Bau, ist im Jahre
1910 errichtet worden und trägt deutlich erkennbar den Stempel der Epoche
ihres Entstehens."
Nur 28 Jahre blieb die Synagoge gottesdienstliches Zentrum der jüdischen
Gemeinde in Wittlich. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Gebäude
geschändet und im Inneren zerstört. Zwei Dutzend mit Äxten und Brecheisen
bewaffnete Nationalsozialisten waren am frühen Morgen des 10. November 1938 zur
Synagoge gezogen. Sie zerschlugen die Bänke, zerstörten die rituellen
Gegenstände und waren die Torarollen und Gebetbücher auf den Vorplatz.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude als Lager für französische
Kriegsgefangene zweckentfremdet. Danach stand sie leer.
1975 erwarb die Stadt das leerstehende Gebäude von der Jüdischen
Kultusgemeinde Trier. Noch im gleichen Jahr wurde mit der Wiederherstellung des
Baues begonnen. 1977 wurde die ehemalige Synagoge als "Kultur- und
Tagungsstätte Synagoge" eröffnet.
Adresse/Standort der Synagoge: alte Synagoge:
zwischen Himmeroder Straße und Oberstgasse; neue Synagoge: Himmeroder Straße
28.
Fotos
(Quelle für die historischen Aufnahmen: aus der unten angegebenen
Literatur)
Die alte Synagoge
1833-1910
Die alte Synagoge war
ursprünglich die Hospitalkirche St. Wendelin
(rechts: aus dem Beitrag in der Zeitschrift "Aus alter und aus neuer Zeit"
1930)
Grundstücksplan zum Bau der
neuen Synagoge vom Juni 1909
Errichtung des Rohbaus
der
Synagoge 1909
Die Einweihung der Synagoge
am
25. November 1910
Historische
Ansichtskarte
Querschnitt
Grundriss des Erdgeschosses
Historische
Aufnahmen
Historische Innenansicht
Neuere Fotos (Aufnahmen: Hahn; April 2006)
Die Westfassade
mit dem Eingangsbereich
Eingangstor
Der ehemalige
Toraschrein - als Gedenkstätte vor dem Gebäude aufgestellt
Herbst 2009:
Bauarbeiten an der ehemaligen Synagoge
Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 5. November 2009 (Artikel):
"Synagoge erhält eine Fluchttreppe.
Damit künftig auch der obere Bereich der Wittlicher Synagoge für Veranstaltungen genutzt werden kann, wird jetzt eine Fluchttreppe montiert..."
2010: "100
Jahre Synagoge Wittlich" - Ausstellung des Emil-Frank-Institutes und
weitere Veranstaltungen
Artikel von Sonja Sünnen im "Trierischen Volksfreund" vom 12.
Januar 2010 (Artikel):
"Synagoge als ewiger Zeitzeuge.
Vergangenheit eine Stimme für die Zukunft geben will die Ausstellung "100 Jahre Synagoge Wittlich". Das Emil-Frank-Institut hat sie konzipiert. Ergänzend gibt es Vorträge bis zum Festakt am 25. November..."
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 14. Januar 2010 (Artikel):
"Eine Stadt und ihre Synagoge
Wittlich Als Kultur- und Tagungsstätte nutzt die Stadt Wittlich die ehemalige Synagoge, die 2010 100 Jahre alt wird. Dort finden etwa Konzerte, Festakte, Theateraufführungen, Ratssitzungen und Ausstellungen statt. In die städtische Immobilie wurde und wird über die Jahre konstant investiert..."
27. Januar 2010:
Die Ausstellung "100 Jahre Synagoge
Wittlich" wurde eröffnet
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 28. Januar 2010 (Artikel):
"Ausstellung 100 Jahre Synagoge Wittlich eröffnet.
Wittlich: Über 150 Menschen erlebten gestern Abend die feierliche Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr 100 Jahre Synagoge Wittlich. Der Festakt in der heutigen Kultur- und Tagungsstätte war zugleich die Eröffnung einer Ausstellung, die sich der Geschichte des Gebäudes widmet, das nur von 1910 bis zu seiner Schändung 1938 als Gotteshaus
diente..."
volksfreund-tv: Film zur 100 Jahre
Wittlicher Synagoge (eingestellt bei YouTube)
Juni
2010:Vortrag über die
Geschichte der Synagogen in Wittlich
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 4. Juni 2010 (Artikel):
"Ein neuer Tempel zur Zeitenwende.
Maria Wein-Mehs legte am Dienstag vor 50 Zuhörern in der ehemaligen Synagoge detailliert die kunsthistorische Bedeutung der beiden einstigen jüdischen Gotteshäuser in Wittlich dar. Anlass war die Ausstellung "100 Jahre Synagoge Wittlich"..."
Juli 2010:
Halbzeit der Ausstellung in der Synagoge
Artikel in der "Eifel-Zeitung" vom 15. Juli 2010 (Artikel):
"Halbzeit der Synagogen-Ausstellung.
Wittlich. Zur Halbzeit der Ausstellung '100 Jahre Synagoge Wittlich', die das Emil-Frank-Institut mit finanzieller Förderung der Stiftung Stadt Wittlich präsentiert, konnten die Verantwortlichen bisher rund 1750 Besucher begrüßen. Darunter zählen Einzelbesucher, für die kostenlose Audioguides in drei verschiedenen Altersstufen zur Verfügung stehen, und zahlreiche Schulklassen, für die eigens pädagogische Materialien entwickelt wurden..."
November 2010:
Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Synagoge
Wittlich
Artikel aus den Nachrichten von swr.de vom 26. November 2010 (Artikel):
"Wittlich. Synagoge feierte 100-jähriges Bestehen
Mit einem Festakt ist gestern Abend das 100-jährige Bestehen der Synagoge Wittlich gefeiert worden. Jüdische Kantoren aus Straßburg und Luxemburg ließen erstmals seit 1938 wieder religiöse Gesänge in dem Gebäude erklingen, das heute als Kultur- und Tagungsstätte der Stadt Wittlich genutzt
wird..."
Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 26. Oktober 2010 (Artikel):
"Wittlicher feiern 100 Jahre Synagoge mit Festakt
Rund 250 geladene Gäste, darunter Vertreter der Politik und der großen Religionsgemeinschaften, haben gestern Abend das 100-jährige Bestehen der Wittlicher Synagoge mit einem Festakt in der heutigen Kultur-und Tagungsstätte gefeiert. Höhepunkte waren die Vorstellung der Festschrift zum 100. Jahrestag und die Übergabe einer erst kürzlich in der Abtei Himmerod entdeckten Torarolle an die Jüdische Kultusgemeinde Trier..."
Januar 2011:
Gedenkvortrag zum Schicksal von Joseph Feiner
(1863 in Wittlich - 1938 in Hamburg)
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 10. Januar 2011 (Artikel):
"Erinnerung an ein tragisches Schicksal
Wittlich. (red) Zum diesjährigen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus laden das Emil-Frank-Institut und das Kulturamt der Stadt Wittlich für Donnerstag, 27. Januar, 19 Uhr in die ehemalige Synagoge ein..."
Verschiedene Beiträge
2009/2019
(erhalten von Franz-Josef Schmit, Arbeitskreis "Jüdische Gemeinde
Wittlich")
- Artikel vom 8. November 2009: "Der tödliche Schatten
eines Tages. Ein exemplarisches Einzelschicksal: 'David Dublon zum
Gedenken'...": eingestellt
als pdf-Datei
- Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 10. November
2010: "Als Christen und Juden ins Feld gezogen..." (Beitrag
zum Volkstrauertag 2010): eingestellt
als pdf-Datei
- Artikel vom 8. November 2011: "Erich Glückauf -
Jude und Kommunist aus Wittlich. Nach der Reichspogromnacht
appellierte der in Wittlich geborene Erich Glückauf im Radiosender
'Deutschen Freiheitsssender 29,8' an 'alle anständigen Deutschen', sich
gegen die Nazi-Pogrome zu wenden...": eingestellt
als pdf-Datei.
- Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 26. Januar
2012: "Wittlich hat nicht und ist nicht vergessen..."
(zum Holocaust-Gedenktag):
eingestellt als pdf-Datei
- Artikel in "Der Säubrenner" 2012: "Gründung des
Wittlicher Cusanus-Gymnasiums vor 90 Jahren. Eine Erinnerung an die
jüdischen Schüler der Anstalt": eingestellt
als pdf-Datei.
- Artikel in der "Wittlicher Zeitung" vom 7. März 2012:
"Stadtgeschichten: Bleibende Erinnerung eines ehemaligen Bürgers.
Der in Wittlich geborene Otto Ernst Kann hat ein bewegtes Leben
geführt. Im Nachlass des Juristen mit jüdischen Wurzeln befinden sich
viele alte Bilder, die die Stadt und ihre Umgebung zeigen, wie sie damals
war...": eingestellt
als pdf-Datei
- Artikel im Kreisjahrbuch 2013 Bernkastel-Wittlich:
"Beeindruckende Bilder aus der alten Heimat. Porträt des Fotografen
Otto Ernst Kann aus Wittlich": eingestellt
als pdf-Datei
- Artikel vom 15. August 2012: "Ihm blieb nur Sehnsucht nach
der alten Heimat. Zur Erinnerung an Dr. Franz Otto Archenhold:
Wittlicher, Jude, Rechtsanwalt und einstiger
Sportvereins-Vorsitzender": eingestellt
als jpg-Datei.
- Artikel von Christina Bents im "Trierischen Volksfreund"
vom 17. Oktober 2012: "Wie ein Möbelstück eine Stadt verändert.
Bei Filmabend in der Synagoge steht der Schrank von Emil Frank im
Mittelpunkt...": eingestellt
als jpg-Datei.
- Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 9. November 2012: "Tante Trude trauerte lange um
ihre Heimat. Als 15-jährige musste sie ihre Heimatstadt und
Deutschland verlassen. Später war es ihr zu verdanken, dass etliche
ehemalige Wittlicher Juden erstmals wieder den Ort ihrer Geburt und
Jugendzeit besuchen wollten: Trude Wolff...": eingestellt
als pdf-Datei.
- Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 1. Februar 2013:
"Entlassen, vertrieben und ausgeplündert. Am 30. Mai 1891 in
Wittlich geboren, hat Dr. Carl Hess, Sohn des jüdischen
Zigarrenfabrikanten Gottfried Hess, in Mainz als Bankdirektor Karriere
gemacht. Doch wegen seiner jüdischen Herkunft wurde ihm gekündigt. Über
Umwege führte sein Weg nach New York, wo er am 12. April 1953 starb...": eingestellt
als pdf-Datei.
-
Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 19. April 2013:
"Wittlicher Schuhcreme - international gefragt.
Eine Straße in
Wittlich
ist nach Alfred und Otto Ermann, den beiden früheren Besitzern der
'Chemischen Fabrik Wittlich, Ermann & Co.' benannt. Ihre Geschichte
hat Alfreds ältester Sohn Ralph in einem Buch verarbeitet..." eingestellt
als pdf-Datei. Foto links: Die Brüder Ermann in Holland nach 1945; von links nach
rechts: Ralph, Herbert, Paul, Günther.
Foto rechts: Verlobungsbild der Eltern der Brüder Alfred Ermann und
Sibilla van Amerongen 1920.
Artikel
im "Trierischen Volksfreund" vom 26. Juni 2013 von Franz-Josef
Schmitt:
"Erst denunziert, dann in Auschwitz
Eine Erinnerung an den Wittlicher Fabrikanten Otto Ermann - Nur Bruder Max
überlebte..." Rechts das Urteil des "Volksgerichtshofes" zu Otto
Ermann. Link
zum Artikel im "Trierischen Volksfreund"
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 24. Januar 2014: "Fast so alt wie die
Synagoge..."
Beitrag über die 2013 im Alter von 102 Jahren in den USA gestorbene, 1911
in Wittlich geborene Alice Levy geb. Mendel und ihre Familie. eingestellt als
pdf-Datei Link
zum Artikel im "Trierischen Volksfreund"
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 12. Februar 2014: "Ich bin vom Tanz
besessen..." Artikel über die aus der jüdischen Familie Dublon
in Wittlich stammende Tänzerin und Schauspielerin Else Jeanette Dublon
(1906-1998) Link zum Artikel im "Trierischen
Volksfreund" - eingestellt
als pdf-Datei
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 19./20. April 2014 (dort etwas verkürzt): "Bei
ihm speisten Promis, Päpste und Politiker. Eine Seezunge gab ihm die
Richtung vor: Der Wittlicher Jude Kurt Ermann machte in Amerika als
Chefkoch Karriere". eingestellt als
pdf-Datei
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 8. November 2014: "Moritz Dublon -
boykottiert, deportiert und ermordet..." eingestellt
als pdf-Datei
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 24/25. Januar 2015: "Erst Strafe - dann
späte Anerkennung. Lothar Hermann gab in den 1950er-Jahren
entscheidende Hinweise zur Enttarnung von Adolf Eichmann..." Artikel mit Fotos eingestellt in der
Seite zu Mogendorf / Quirnbach.
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 28. Februar 2015: "'Ad meah veesrim!'
Die in Wittlich geborene Herta Exiner feiert heute in Israel ihren 99.
Geburtstag..."
(Beitrag über die am 28.2.1916 in Wittlich geborene Herta geb. Marcks,
Tochter von Daniel Marcks und der aus Ahrweiler
stammenden Berta geb. Heymann) Artikel
eingestellt als Bild-Datei, gleichfalls
eingestellt als pdf-Datei
- Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 10. September 2015:
"Die Schuhwichse mit dem Sprungdeckel. Der Chemiker Dr. Alfred Lachs
als Garant für den wirtschaftlichen Erfolg der Wittlicher Fabrik 'Ermin'..." Artikel
eingestellt als Bilddatei (siehe links), gleichfalls
als pdf-Datei
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 9. Oktober 2015: "Engagierter Arzt mit
großer Kompetenz. In Wittlich geboren, in Berlin als praktizierender
Arzt tätig, in Palästina gestorben: Das sind die wichtigsten Stationen
im eben des jüdischen Arztes Dr. Otto Stulz..."
Link zum Artikel Anmerkung: Dr. Otto Stulz ist am 24. Januar 1874 in Wittlich geboren;
nach Studium in Würzburg und einer Promotion im Fach Chirurgie betrieb er
in Berlin eine Privatpraxis als Nervenarzt mit Kassenzulassung;
verheiratet seit Dezember 1900 mit Philippine Rosa geb. Goldstein; bis
1935 Privatpraxis am Kurfürstendamm in Berlin, danach nach Palästina
(Tel Aviv) emigriert; gest. 27. Juli 1941 in Tel Aviv.
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 7./8. November 2015: "Von den Schrecken
einer Flucht. Heinz Diewald erlebt als Zehnjähriger in Wittlich den
Novemberpogrom und muss seine Heimatstadt verlassen..." Link zum Artikel (eingestellt
als pdf-Datei)
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 23./24. Januar 2016: "Für seine drei
Geschwister kommt jede Hilfe zu spät. Dr. Arnold Palm, ein
deutsch-jüdischer Arzt, wandert in der Nazi-Zeit nach Amerika aus,
verliert aber einen großen Teil seiner Familie..." Link zum
Artikel (eingestellt als pdf-Datei; Anmerkung: Dr. Arnold Palm ist 1897 in Wittlich geboren, war später
Leiter der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung der chemisch-pharmazeutischen
Fabrik Dr. Joachim Wiernik & Co. AG in Berlin-Waidmannslust und ist
1937 mit Frau und Tochter in die USA emigriert)
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 3. März 2016: "Herta Exiner feiert in
Israel ihren 100. Geburtstag. Die älteste noch in Wittlich geborene
Jüdin sitzt zwar im Rollstuhl, ist aber ansonsten noch
gesund..."
(Artikel
eingestellt als Bild-Datei) Anmerkung: Herta Exiner ist geboren als Herta Marcks, jüngste Tochter
von Daniel und Berta Marcks; die Eltern besaßen in der Trierstraße ein
Wohn- und ein Geschäftshaus für Textilhandel.
- Artikel von Sonja Sünnen im
"Trierischen Volksfreund" vom 8. August 2016 zur Publikation von
Franz-Josef Schmit "Spätes Erinnern": "Wie der Mensch
den Menschen entmenschlicht. Für die Würde der Opfer: Publikation
erinnert an Schicksale während der NS-Diktatur in Wittlich und
Umgebung..." (Artikel
eingestellt als pdf-Datei - Link
zum TV-Artikel)
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 8. November 2016: "Aussagen widerrufen,
Ermittlungen eingestellt. Entnazifizierung: Der Novemberpogrom 1938 und
die Verurteilung eines Wittlicher Mittäters im Jahr 1948..." Link
zum Artikel (eingestellt als pdf-Datei)
- Artikel im "Journal" des "Trierischen
Volksfreundes" vom 14./15. Oktober 2017 S. 45: "Der
deutsch-jüdische Architekt Gustav Kasel gilt als Rekonstrukteur des
Karl-Marx-Hauses". Link zum Artikel
(eingestellt als pdf-Datei) Anmerkung: Gustav Kasel war seit 1920 mit Alice geb. Bender, die
älteste Tochter des Wittlicher Textilhändlers Josef Bender (Geschäft am
Marktplatz in Wittlich)
Der Beitrag findet sich auch: http://www.hagalil.com/2017/10/gustav-kasel/
- Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 7. November 2017: "Aus Liebe zur Eifel
zurück in die Heimat. Aus anerkannten Geschäftsleuten werden
Verfolgte: Das jüdische Ehepaar Grünbaum begibt sich 1942 auf eine
gefährliche Flucht..." Link
zum Artikel (eingestellt als pdf-Datei) Anmerkung: Max Grünbaum (geb. 1874 in Büdingen)
war seit 1905 leitender Prokurist, ab 1915 zeichnungsberechtigtes
Vorstandsmitglied beim Warenhaus Tietz (Köln). 1933 musste er als Jude
aus dem Vorstand der Tietz AG ausscheiden. Seit 1903 war er mit Lina geb.
Lahnstein aus Frankfurt verheiratet; die beiden wohnten seit 1909 in Daun
(Eifel), wo Max Grünbaum auch die Firma "Dauner Burgbrunnen Max
Grünbaum & Co. KG" aufbaute (Produktionsstätte für
Kohlensäure und technische Gase). Er emigrierte mit Frau nach Belgien.
Sohn Martin Grünbaum war bei einem Unfall 1928 in den USA gestorben; Sohn
Dr. Arnold Grünbaum ist 1944 als Offizier der britischen Luftwaffe im
Sanitätsdienst umgekommen. Max und Lina Grünbaum lebten bis zur
Befreiung Belgiens durch die alliierten Truppen versteckt in Belgien. Lina
Grünbaum starb 1949 in Brüssel; Max Grünbaum kehrte 1950 nach Daun
zurück, wo er 1949 zum ersten Ehrenbürger der Stadt ernannt worden war.
Er starb am 5. Dezember 1952 in Daun.
- Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 27. Januar 2020: "Die Suche
nach der Wahrheit. Am 27. Januar ist Holocaust-Gedenktag. Aus diesem
Grund beschäftigt sich der TV in einem Gastbeitrag mit dem Schicksal von Dr.
Arnold Grünbaum..." Anmerkung: Arnold Grünbaum war der jüngste Sohn von Max Grünbaum und
seiner Frau Lina geb. Lahnstein (siehe oben).
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung links anklicken oder
Link zur pdf-Datei.
- Artikel im "Trierischen Volksfreund - Die
Woch" vom 6. April 2019 S. 8: Theaterstück als Anregung zur Recherche. Vor
50 Jahren in Trier gestorben: Der deutsch-jüdische Viehhändler Sigmund
Haas aus Hetzerath.
Link zum Artikel (eingestellt als pdf-Datei).
Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 7.
August 2019 S. 8: "Bewegende Momente. Manny Berman aus Portland in
den USA besuchte während einer Flusskreuzfahrt Wittlich - die Heimat seiner
jüdischen Vorfahren".
Link zum Artikel
(eingestellt als pdf-Datei). Anmerkung: die Ur-Ur-Großeltern von Manny Berman (geb. 1951) waren
Bermann Bermann und seine Ehefrau Theresia in Wittlich. Die Bermanns hatten
sich Mitte des 19. Jahrhunderts in WIttlich als Viehhändler und Metzger
niedergelassen. Mannys Großvater war Hermann Bermann, seine Frau Ida stammte
aus Sötern. Die beiden hatten einen Sohn Siegfried - der Vater von Manny
Bermann, der 1923 noch in Wittlich geboren ist.
Artikel
von Franz-Josef Schmit im "Trierischen Volksfreund" vom 9. November 2019: "Novemberpogrom
1938 in Osann. Vertreibung und Verleugnung.
Martha Bermann, damals 24 Jahre alt und in Osann lebend, erinnert sich..."
Link zum Artikel(der Artikel kann auch gelesen werden durch
Anklicken der Textabbildung)
- Artikel von Franz-Josef Schmit im "Trierischen
Volksfreund" vom 5. November 2021: "Novemberpogrom 1938 - Ein Schulfoto
als Anstoß zur Erinnerung..." (über das Schicksal von Margot Kaufmann,
geb. 1918 und Charlotte Ermann, geb. 1918).
Link zum Artikel (eingestellt als pdf-Datei)
2013: Publikation
zum 75. Jahrestag der Novemberpogrom 1938:
Franz-Josef
Schmit: Novemberpogrom in Wittlich 1938. Ablauf - Hintergründe -
offene Fragen - juristische Aufarbeitung. 110 S. mit zahlr. Abb.
Trier-Verlag. Trier 2013. 12,80 € (für SchülerInnen: 10 €)
ISBN 978-3-943533-04-0.
Bestellungen direkt beim Autor - bei Versand jeweils zuzüglich 1 €:
schmit5454[et]web.de bzw. Email
In Wittlich bei: Buchhandlung Rieping, Inhaber:
Michael Scheid, Burgstraße 11.
Artikel von Franz-Josef Schmitt im "Trierischen
Volksfreund" vom 8. November 2013: "Eine Mauer des Schweigens: Prozess zum Novemberpogrom ohne große Öffentlichkeit und Anteilnahme
Anfang November 1938 wurde in Deutschland Jagd auf Juden gemacht - wie überall in der Region auch in Wittlich. Franz-Josef Schmitt. Mitglied des Arbeitskreises Jüdische Gemeinde Wittlich, dokumentiert exemplarisch Schwierigkeiten der späteren Aufklärung, die verheerenden Folgen für jüdische Bürger und wie Täter und Opfer sich in der Nachkriegszeit erinnerten..." Link zum Artikel
Januar 2014:
Auch in Wittlich sollen "Stolpersteine"
verlegt werden
Artikel von Hans-Peter Linz im "Trierischen
Volksfreund" vom 5. Januar 2014: "Stolpersteine für Wittlich.
Der ehemalige Wittlicher Kulturamtsleiter Justinus Maria Calleen plant mit dem Vorsitzenden der Georg-Meistermann-Gesellschaft, Hans Jörg Krames, die Erinnerungsarbeit an den Holocaust in Wittlich voranzutreiben. Ein erstes Projekt sind zwei Stolpersteine, die im Hof der Justizvollzugsanstalt eingesetzt werden sollen. Link zum Artikel
Weiterer Artikel von Hans-Peter Linz im
"Trierischen Volksfreund" vom 22. Januar 2014: "Gedenkaktion
für Nazi-Opfer..." Link
zum Artikel
Februar 2014: Erste
"Stolpersteine" wurden verlegt
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 19. Februar 2014: "Erste Stolpersteine werden verlegt
Um das Andenken an die Opfer des NS-Regimes zu erhalten, haben sich die Georg-Meistermann-Gesellschaft und der Bürgerbeauftragte des Landes für die Verlegung von Stolpersteinen eingesetzt. Diese in den Boden eingelassenen Bronze-Plaketten erinnern an Menschen, die Opfer der Diktatur in Deutschland geworden sind. Am 22. Februar werden die ersten Steine verlegt..." Link
zum Artikel
Artikel von Sybille Schönhofen im "Trierischen
Volksfreund" vom 23. Februar 2014: "Die ersten Stolpersteine
in Wittlich sind verlegt..." Link
zum Artikel
Anmerkung: es wurden zwei
"Stolpersteine" für nichtjüdische ehemalige Häftlinge der JVA
Wittlich vor dem Gebäude der JVA Trierer Landstraße
verlegt.
November
2014:Gedenken zum Novemberpogrom
1938
Der Arbeitskreis
"Jüdische Gemeinde Wittlich" lud auch in 2014 am 9.
November
zu einer Mahnwache auf dem Marktplatz in Wittlich ein.
Danach zogen die Teilnehmer mit den Kerzen zur Kranzniederlegung
an der ehemaligen Synagoge (siehe Foto rechts)
(Foto rechts erhalten von Franz-Josef Schmit)
November 2014:
Gedenken zum Novemberpogrom 1938
Hinweis auf die Mahnwache 2014 von Franz-Josef Schmit (Mail vom 20. November
2014): "Die diesjährige Mahnwache in Wittlich hatte inhaltlich den
Schwerpunkt "Ausgrenzung" - dabei spielte auch die NS-Rassenideologie eine
Rolle. Die vorgelesenen Texte aus dem 'Trierer Nationalblatt' stammten aus
dem Jahr 1935, als auch in Wittlich so genannte "Rassenschänder" in
besonderer Weise am Pranger standen (z.B. auch der Rechtsanwalt Dr.
Archenhold und seine Verlobte Regina Hermkens).
Im November 2014 lieferte eine ältere Dame im Kreisarchiv ein Dokument ab
(siehe links). Die Frau sagte, sie schäme sich eigentlich dafür, so etwas
überhaupt aufgehoben zu haben. Nicht uninteressant, dass die D.A.F. hier als
'Veranstalter' zeichnet."
Oktober 2016:
Luxemburgisch-deutsches Gedenken zu Zwangsarbeit und Deportation
Bis zum 9. November 2016 war die Ausstellung "Der Überlebenskampf jüdischer Deportierter aus Luxemburg und der Trierer Region im Getto Litzmannstadt - Briefe Mai 1942"
in Wittlich.
Am 26. Oktober 2016 fand im Rahmenprogramm dieser Ausstellung eine von Luxemburger/innen und Deutschen gestaltete
Gedenkveranstaltung unter dem Thema "Zwangsarbeit und Deportation" statt.
Dabei ging es um die Themen: jüdische Zwangsarbeiter aus Luxemburg in der Eifel und die Biografien zweier dieser Zwangsarbeiter - Jacob Finkelstein, der mit Frau und zwei Kindern nach Litzmannstadt deportiert und in Chelmno ermordet wurde sowie Fritz Erich Hanau, der der Deportation in letzter Sekunde entging und nach Kuba fliehen konnte, Staatsakt am
16. Oktober 2016 in Luxemburg zur Erinnerung an den ersten Deportationstransport vor 75 Jahren, die Polenreise der Luxemburger Organisation
MemoShoah.
Eingestellt: die Dokumentation der Gedenkveranstaltung mit allen Beitragen
(pdf-Datei). Foto oben (Foto: Denis Probst): die Luxemburger Delegation legte am 19. Oktober 2016 in Radegast einen Kranz nieder zur Erinnerung an den Transport vom 17.-18. Oktober
1941.
November 2017:Jährliche Mahnwache zur Erinnerung an den
Novemberpogrom
Links Artikel in der "Wittlicher Rundschau" Ausgabe 44/2017 mit
der Ankündigung der Veranstaltung am 9. November.
Januar 2018:
Erinnerung an die jüdische Familie Samuels in
Eisenschmitt und ihren Krämerladen Anmerkung: nach der Darstellung von Maria Wein-Mehs: Juden in Wittlich
1808-1942 lebten in Eisenschmitt folgende Familien: Morel Fraenkel
(geb. in Rhaunen), verheiratet mit
Johanna geb. Ermann (geb. in Bergweiler), Simon Samuel (geb. in
Herforst), verheiratet mit Malchen geb. Schlachter (geb. in Nagelsberg);
in Niederöfflingen lebten die Familien Joseph Wendel (geb. in Rachtig),
verheiratet mit Maria Anna geb. Kaufmann (geb. in Rachtig);
in Speicher gab es die Familie Levi Salomon (geb. in Speicher),
verheiratet mit Sara geb. Dublon (geb. in Wittlich).
Artikel von Jochen Zenthöfer in der
"Jüdischen Allgemeinen" vom 18. Januar 2018: "EIFEL. Haus mit Vergangenheit.
Im Dorf Eisenschmitt besaßen die Samuels einst einen Krämerladen – heute erinnert nichts mehr an die jüdische Familie
Das Haus befindet sich mitten im 300-Seelen-Eifeldorf Eisenschmitt. In der Manderscheider Straße 2 befand sich einmal der Krämerladen der jüdischen Familie Samuel. Inserate aus dem
'Wittlicher Tageblatt' von 1925 vermitteln eine Vorstellung vom Warenangebot des »Kaufhauses Samuel«. Es handelte mit Lebensmitteln, Porzellan, Schuhen und Kleidung.
'Hier konnten sich die Bewohner des Dorfes mit allem versorgen, was sie täglich brauchten', schreibt Maria Wein-Mehs in ihrer Chronik Juden in Wittlich (1808–1942).
Die Samuels waren beliebt und anerkannt. In der Pogromnacht von 1938 wurden jedoch alle Innenräume des Geschäftes verwüstet, Fensterscheiben eingeschlagen, das Klavier mit der Spitzhacke bearbeitet, Simon Samuel und seine Frau drangsaliert. Simon Samuel sah sich gezwungen, sein Anwesen zu veräußern. Er starb am 26. November 1940 in Berlin. Die älteste Tochter, Theresa Samuel, war zuvor Opfer der NS-Euthanasie-Programms geworden..." Link
zum Artikel
November 2018:
Gedenkprojekt zu "80 Jahre
Novemberpogrom"
Artikel
im "Trierischen Volksfreund" vom 8. November 2018: "Ein bewegendes
Erlebnis. Ein Gedenkprojekt von Schülern, das viele Menschen anspricht,
ist in der Wittlicher Innenstadt zu sehen..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken oder
Link zum Artikel
Januar 2019:
Neuer Internetauftritt des
Arbeitskreises "Jüdische Gemeinde Wittlich"
Pressemitteilung vom 31. Januar 2019: Eine
umfangreiche Übersicht über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Wittlich,
ihre Blütezeit, ihren Untergang und das Schicksal ihrer damaligen Mitglieder
hat der Arbeitskreis 'Jüdische Gemeinde Wittlich' in den letzten Jahren
erarbeitet. Die bisherigen Ergebnisse wurden nun in einer Homepage
veröffentlicht.
Diese Internetseite bietet Informationen zu den Menschen und den jüdischen
Familien, zur Schule in der Kirchstraße oder zum jüdischen Friedhof, wo auch
eine Liste aller dort begrabenen Menschen zu finden ist. Die Zeit des
Nationalsozialismus von 1933-1945 wird in verschiedenen Kapiteln bearbeitet.
Außerdem gibt es ein Gedenkbuch zum Gedenken an die deportierten und
ermordeten Juden aus der Stadt Wittlich. Weitere Kapitel zum Beispiel über
die Synagoge, über den Besuch der Überlebenden (1991) und über die
30-jährige Gedenkarbeit des Arbeitskreises sind in Vorbereitung. Die Adresse
der Internetseite ist:
http://ak-juedische-gemeinde-wittlich.de
November 2022:
Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Synagoge
Pressemitteilung der Stadt Wittlich Ausgabe
47/2022: "Jüdisches Leben in Wittlich. Eröffnung der neuen
Dauerausstellung in der ehemaligen Synagoge...
Dazu Rede von Marianne Bühler: "Einführung in die neue Ausstellung" - 20.
November 2022.
Eingestellt als pdf-Datei.
Dezember 2022:
25-jähriges Bestehen des Emil-Frank-Institutes
Artikel von Christina Bents im "Trierischen
Volksfreund" vom 9. Dezember 2022: "Ein Bollwerk gegen den Antisemitismus.
Das Emil-Frank-Institut hat sein 25-jähriges Bestehen mit einem besonderen
Konzert und besonderen Gästen gefeiert. Charlotte Knoblich, ehemalige
Präsidentin des Zentralrats der Juden, was zum Festakt nach Wittlich
gekommen..."
Eingestellt als pdf-Datei
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 69-72 (mit weiteren Literaturangaben).
Friedhelm Burgard: Die Wittlicher Juden im Mittelalter, in: "Das Wichtigste ist der Mensch". Festschrift für Klaus Gerteis zum 60. Geburtstag, hg. v. Angela Giebmeyer und Helga Schnabel-Schüle, Mainz 2000 (Trierer historische Forschungen 41), S. 309-331.
Online
zugänglich.
Maria Wein-Mehs: Die beiden Kultbauten der Juden in
Wittlich. Die alte Synagoge und die neue Synagoge. Sonderdruck aus:
Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Wittlich. Wittlich 1991.
dies.: Juden in Wittlich 1808-1942. Wittlich 1996 (Reihe:
Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Wittlich, hrsg. von der Stadt
Wittlich).
Angelika Schleindl: Jüdisches Leben in Wittlich.
Ausstellungskatalog. (Hg. im Auftrag der Stadtverwaltung Wittlich). Wittlich
1993.
Karl-Heinz Schröder: Das Schicksal der Wittlicher
Jüdischen Gemeinde während des Nationalsozialismus 1933-1942. In:
Sachor. Beiträge zur jüdischen Geschichte
in Rheinland-Pfalz. 3. Jahrgang. Ausgabe 1/1993, Heft Nr. 4. S. 21-30. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt - Achtung längere
Ladezeit bei 14 MB).
Marianne und Werner Bühler: Gedenkliste für die
während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordeten Wittlicher Juden.
In: SACHOR. Beiträge zur jüdischen Geschichte
in Rheinland-Pfalz. 3. Jahrgang. Ausgabe 2/1993, Heft Nr. 5. S. 15-21. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt, 8,7 MB).
Marianne Bühler: "If you should ever come to
California..." Emil Frank-Institut organisierte Familientreffen der
"Dublons" in Wittlich. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 9. Jahrgang, Ausgabe 1/1999. S. 80-82. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt).
René Richtscheid:
"Wisse, vor wem du stehst". Die Wittlicher Synagoge im Wandel der
Zeit. 28 Seiten, ISBN 978-3-7902-1650-9, 2,90 Euro. Erhältlich bei der Paulinus Verlag GmbH, Tel.: 0651-4608-121,
E-Mail oder in allen Buchhandlungen.
Franz-Josef
Schmit: Joseph Feiner - ein jüdischer
Lehrer aus Wittlich. Stationen eines bewegten Lehrerlebens. Schriftenreihe
des Emil Frank Instituts Band 13. 2011. Weitere
Informationen.
Franz-Josef
Schmit: Novemberpogrom in Wittlich 1938. Ablauf - Hintergründe -
offene Fragen - juristische Aufarbeitung. 110 S. mit zahlr. Abb.
Trier-Verlag. Trier 2013. 12,80 € (für SchülerInnen: 10 €) ISBN
978-3-943533-04-0. Der Ablauf des Novemberpogroms 1938 in Wittlich, die Folgen für die Wittlicher Juden, die Rolle der Haupttäter und
die juristische Aufarbeitung werden in der vorliegenden Untersuchung umfassend dargestellt.
Dabei wird auch eine Wittlicher Geschichtsüberlieferung zur Rettung der Synagoge durch den damaligen
NSDAP-Bürgermeister und NSDAP-Ortsgruppenleiter Dr. Hürter kritisch hinterfragt.
Bestellungen der Publikation beim Trier-Verlag über Telefon: 06505 910312 -
Fax: 06505/910313 - E-Mail: info(at)trier-verlag.de. www.trier-verlag.de
Franz-Josef
Schmit: Vertriebene sind wir, Verbannte. Porträts fünf
deutsch-jüdischer Juristen aus Wittlich. Band 17 in der Schriftenreihe des
Emil-Frank-Instituts. Paulinus Verlag GmbH Trier. ca. 220 S.
Kontakt zum Verlag: www.paulinus-verlag.de,
Tel. 0651-4608-121.
Wolfgang Schmitt-Kölzer: Vor 75 Jahren: Jüdische
Zwangsarbeiter aus Luxemburg an der 'Reichsautobahn' in Greimerath bei
Wittlich. In: Kreisjahrbuch 2016 Kreis Bernkastel-Wittlich S. 177-183. Eingestellt
als pdf-Datei (9,7 MB).
ders.:
Bau der Reichsautobahn in der Eifel (1939-1941/42). Eine
Regionalstudie zur Zwangsarbeit. Pro BUSINESS Verlag. 2016. 368
S. ISBN 978-3-86460-460-7 15,00 €
Informationen bei book-on-demand.de.
ders.: Ausstellung über die Deportation jüdischer Kinder
und Jugendlicher. In: Kreisjahrbuch Bernkastel Wittlich 2024. S. 109-114.
Eingestellt als pdf-Datei. Im Artikel geht es um eine Ausstellung über die etwa 100 jüdischen Kinder
und Jugendlichen aus dem 1. Litzmannstadttransport am 17. Oktober 1941 aus
Luxemburg-Trier. Der Schwerpunkt liegt aus den Kreisen Bernkastel und
Wittlich. Beschrieben werden auch jugendliche Zwangsarbeiter aus Luxemburg.
Dokumentation
der Aktivitäten im Rahmen der Aktion "Grenzenlos gedenken" in vier
luxemburgischen und vier deutschen Gemeinden zwischen dem 13. und 17.
Oktober 2019.
"Grenzenlos gedenken" wird gemeinsam durchgeführt von AG "Grenzenlos
gedenken" - Henri Juda (Comité Auschwitz Luxemburg) - Peter Szemere (Jüdiscche
Gemeinde Trier) - René Richtscheid (Emil-Frank-Institut Wittlich) - Wolfgang
Schmitt-Kölzer (Wittlich) - Matthias Schmitz (Dekanat Schweich-Welschbillig)
- Ralf Kotschka (Trier).
Die acht beteiligten Orte waren: Luxemburg - Trier - Ettelbrück - Mondorf -
Medernach - Neumagen - Schweich - Wittlich.
Die
Dokumentation ist online eingestellt (pdf-Datei, 50 S.)
Schmit,
Franz-Josef: "Nichts gehört der Vergangenheit an…" Beiträge zum
Nationalsozialismus in Wittlich Der Titel des Buches mit zahlreichen Beiträgen zum Nationalsozialismus in
Wittlich greift zurück auf ein Zitat des Frankfurter Generalstaatsanwaltes
Fritz Bauer (1903-1968): 'Nichts gehört der Vergangenheit an, alles ist noch
Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.' Die neue Untersuchung porträtiert
nach einer lokalhistorischen Einführung zum Jahr 1933 im ersten Teil
wichtige Aktivisten und Propagandisten des Nationalsozialismus in Wittlich.
Im zweiten Teil geht es um NS-Opfer, die in der Publikation 'Spätes
Erinnern' (2016) noch nicht berücksichtigt waren. Weitere inhaltliche
Schwerpunkte sind Schule und NS sowie der Novemberpogrom 1938. Anhand
zahlreicher Spruchkammerakten zu Wittlich werden im fünften Teil die lokale
'Vergangenheitspolitik' und 'Entnazifizierung' und die Rolle des Wittlicher
Gefängnisses unter französischer Verwaltung nach 1945 dargestellt.
Inhaltsverzeichnis siehe pdf-Datei. Das Buch kann bei Angabe von Titel und ISBN-Nummer über jede
Buchhandlung bestellt werden. RHEIN-MOSEL–VERLAG, 360 S., Hardcover,
Fadenbindung, 25 €. ISBN-Nummer: 978-3-89801-387-1.
Schmit, Franz-Josef: Ausgebürgert, ausgeraubt,
entwurzelt. Emil Frank stand der Jüdischen Gemeinde in Wittlich vor, als die
Nationalsozialisten Deutschland 'arisierten'. Das ist seine Geschichte.
Artikel in "Trierischer Volksfreund" vom 9. November 2022.
Eingestellt als pdf-Datei.
René
Richtscheid: 'Wisse, vor wem du stehst!' – Die Wittlicher Synagoge im
Wandel der Zeit. 2. Auflage 2025. 2,90 €. Reihe 'Machbarot: Hefte des
Emil-Frank-Instituts'
Broschur mit zahlreichen Abbildungen. ISBN 978-3-7902-1650.
Link zur Verlagsseite
Die Wittlicher Synagoge. Die neue Reihe 'Machbarot: Hefte des
Emil-Frank-Instituts' startet mit einem ausführlichen Blick in die
Entstehung und Geschichte der Wittlicher Synagoge.
Die Anfänge jüdischen Lebens in Wittlich lassen sich dokumentarisch auf das
Jahr 1309 festlegen. Damals siedelte der Trierer Erzbischof Balduin in
mehreren seiner Amtsstädte Juden an. Große Veränderungen brachte später
außerdem die Französische Revolution. Die Gesetze und Ideen von Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit fanden nach und nach auch auf die jüdischen
Bürger Anwendung. Aber auch innerhalb der stetig wachsenden Jüdischen
Gemeinde entwickelte sich ein buntes religiöses und gesellschaftliches
Leben. Mit steigender Bevölkerungszahl stieg auch das Bedürfnis nach einem
eigenen Gotteshaus an. Daraufhin wurde 1831 ein Gebäude zur Synagoge
umfunktioniert. Doch durch das weitere Anwachsen der Jüdischen Gemeinde
wurde dieses schon bald zu klein. Daher entschloss man sich zu einem
größeren, repräsentativen Neubau. Am 2. August 1909 erhielt schließlich
Isaak Frank, der damalige Vorsteher der Jüdischen Gemeinde, von der
Regierung die erforderliche Genehmigung. Die Planung der neuen Synagoge
konnte nun endlich beginnen. Nach einer Bauzeit von nur etwas mehr als einem
Jahr konnte am 25. November 1910 feierlich die Einweihung der Synagoge
begangen werden. Doch die schlimmste Zeit, das Dritte Reich, stand dem
jungen Gotteshaus noch bevor. Heute ist die Synagoge eine wichtige Kultur-
und Tagungsstätte der Stadt Wittlich und beherbergt zudem eine
Dauerausstellung zu 'Jüdischem Leben in Wittlich'.
Wittlich Rhineland. Jews
arrived under the protection of Archbishop Baldwin in the first half of the 14th
century and engaged in moneylending. All were killed in 1349 during the Black
Death massacres, with their property expropriated by Baldwin and his successor,
Boemund.
Jews again settled around 1620. They traded in horses, wine, fruit, silver and
jewelry and were again active as moneylenders.
In the 19th century, their population grew steadily, from 68 in 1808 to 204
(total 3.085) in 1871. The majority dealt in Livestock and from the beginning of
the 19th century, the majority of livestock traders in the town were Jews, with
Yiddish the language of the livestock market and Yiddish expressions entering
local speech. In the mid-19th century, newcomers with capital also began
operating successful stores, bringing in merchandise from the Leipzig,
Frankfurt, and Berlin fairs, and becoming the first to open department stores
and hold holiday and end-of-season sales. Jewish women worked as seamstresses.
Between 1850 and 1864, Jews also opened three cigar factories. The shopkeepers
came to represent the wealthier class amongst the Jews vis-a-vis the old-time
livestock traders. In 1808 the community was attached to the Trier consistory. A
synagogue was consecrated in 1833, its congregation reflecting the community's
class structure, with the wealthier merchants tending toward Orthodoxy and the
poorer livestock dealers embracing Liberalism. A privated Jewish elementary
school was founded in 1858 and recognized as a public school in 1891. From the
late 19th century through the Weimar period, the Jewish population maintained a
stable level of 200-230 despite a rapidly failing birthrate, which dropped from
6.56 children per family in 1830-60 to 4.2 in 1860-90, 2.63 in 1890-1920, and
1.5 in 1920-1937. By 1912, the percentage of livestock dealers among Jewish
Breadwinners had dropped to 41 %. The Frank textile outlet and the Wolf shoe
store were the leading commercial enterprises. Gottfried Hess was a city
assemblyman from 1900 to 1925 and Jews were active in local cultural
organizations. Gustav Adolf Mueller, who served in the Bavarian Landtag from
1899 to 1918, was afterwards Germany's ambassador to Switzerland. At the same
time there were manifestations of local antisemitism throughout the period. A
new synagogue was consecrated in 1910. After Worldwar I, the remaining cigar
manufacturer expanded into match, candle, oil, and shoe polish production. Jews
continued to engage primarily in trade and were represented in a wide variety of
cultural organizations (theater, music, sports). Nazi antisemitism intensified
from the mid-1920s. In June 1933 the Jewish population was 268. Under Nazi rule,
Jews immediately became objects of abuse, attacked in the streets and isolated
economically and socially. The few Germans who kept up their formerly friendly
relations did so clandestinely. In 1933, income in Jewish stores dropped by 30
%. Knives were confiscated from Jewish butchers even before the nationwide ban
on ritual slaughters. Jewish dealers were also banned from the livestock market.
In 1933-38, 155 Jews left Wittlich, 86 emigrating and 69 moving to other German
cities, including 19 to Cologne. Zionist activity expanded, with 59 in the local
branch in 1936 and 19 youngsters undergoing pioneer training in various
localities prior to aliya. The Maccabi sports club was active in 1935. On
Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue, Jewish school, and
Jewish homes were wrecked. From 1939, Jews were held o two "Jewish houses",
the men subjected to forced labor. By summer 1941, another 54 Jews left the town
(46 in 1939), 21 emigrating and 33 moving to other German cities (26 to
Cologne). Of the total 133 Jews who emigrated directy from Wittlich or via their
new homes in Germany, 30 reached Palestine, 13 South America, and ten Luxembourg.
Deportations commenced in fall 1941 when 11 Jews were loaded onto a transport of
500 bound for the Lodz ghetto. Two were deported to the Riga ghetto on 7
December, seven to an unkown destination of 23 April 1942, and nine to the
Theresienstadt ghetto on 22 July 1942. In all, 80 perished in the Holocaust.
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