Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Fürth (Kreisstadt, Mittelfranken) 
Jüdische Friedhöfe
  
Hinweis: besuchen Sie auch die von Gisela Naomi Blume erstellte Website: www.juedische-fuerther.de
    
        

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Siehe Übersichtsseite zu Fürth (interner Link)  
   
   

Zur Geschichte der Friedhöfe      
   
Der alte jüdische Friedhof  
  
Der alte jüdische Friedhof in Fürth wurde 1607 angelegt, nachdem die Toten der jüdischen Gemeinde bis dahin in Schnaittach und in Baiersdorf beigesetzt wurden. Er liegt in der Stadtmitte und ist von einer großen Sandsteinmauer umgeben. Viele berühmte jüdische Persönlichkeiten der Stadt sind auf dem Friedhof beigesetzt, darunter zahlreiche Rabbiner (Bermann Fraenkel, gest. 1708, Baruch Rapaport, gest. 1746, David Strauss gest. 1762 und andere mehr). Die Friedhofsfläche umfasst nach mehreren Erweiterungen 200,40 ar. Die letzte Beisetzung war am 3. April 1936 (Ella Oettinger).
   
In der NS-Zeit musste 1934 ein Teil des Friedhofes aus angeblich verkehrspolizeilichen Gründen abgetreten und 60 Kindergräber umgebettet werden. Der ursprüngliche Eingang wurde zugemauert, viele Grabsteine zerschlagen bzw. 1944 an einen Steinmetzen als Rohmaterial verkauft. Das Taharahaus wurde abgebrochen. In den Kriegsjahren (1941) wurde zudem ein Löschwasserteich auf dem Friedhof angelegt. Während der Bombenangriffe auf Fürth wurden viele Grabsteine zerstört. 1949 wurde der Friedhof - soweit möglich - wieder hergestellt. Ein Denkmal erinnert seitdem an die Grabschändungen. Heute sind etwa 6000 von ursprünglich 15.000 bis 20.000 Grabsteine erhalten, die erhaltene Friedhofsfläche beträgt etwa 170 ar.
  
  
Der neue jüdische Friedhof 
  
1880 wurde ein neuer Friedhof angelegt. Er wird seit 1906 belegt. Auf ihm befinden sich mehrere Ehren- und Mahnmale. Ein Ehrenmal erinnert an die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges (Foto unten). 1949 wurde vor diesem eine Steinplatte zur Erinnerung an die Umgekommenen der NS-Zeit erstellt. Unweit davon wurde im selben Jahr ein Gedenkstein aus dem DP-Lager Finkenschlag aufgestellt, der zunächst dort um 1947 aufgestellt worden war (Foto unten). Im Inneren der Friedhofshalle (zugleich Taharahaus), die in der NS-Zeit geschändet und nach 1945 erneuert wurde, sind seit Juli 1997 die Namen von 890 in der NS-Zeit ermordeten Fürther Juden auf Steintafeln angebracht. 
  
Auch die Fürther Friedhöfe waren immer wieder von Schändungen betroffen. Die schwersten Eingriffe waren 1928 (erste Schändung) und die erzwungene Verkleinerung der Friedhofsfläche des neuen Friedhofes in der NS-Zeit: Am 10. November 1938, dem Tag nach dem Pogrom, musste die Kultusgemeinde mit den anderen Immobilien auch beide Friedhöfe an die Stadt verkaufen. Zwar konnte im neuen Friedhof weiter bestattet werden, doch hatten die Verhandlungen über die Enteignung der Friedhöfe zum Ergebnis, dass vom neuen Friedhof (Flur-Nr. 883/3) 61,51 ar abgetrennt, dem allgemein-städtischen Friedhof zugeschlagen und mit einer Hecke umgeben wurden. Es handelt sich (vgl. Karte) um die Abteilungen IV, V, wie auch die ursprünglichen Abteilungen IX und X. Hinten am Zaun zwischen den Kindergräbern und dem Urnenfeld lagen bis dahin die Abteilungen XI bis XIII (auf Karte "bis 1938" ohne Zahlen). Bei der Neuvermessung im November 1948 ergab sich, dass der 1938 enteignete Bereich nicht 61,51 ar, sondern 58,80 ar umfasste. Weil sich darin inzwischen christliche Gräber befanden, konnte er nicht zurückerstattet werden. In einem gerichtlichen Vergleich vom 31.7.1957 blieben dieser Teil und (ohne Angabe von Gründen) 2,06 ar an der Westgrenze, zusammen 6.086 qm im Eigentum der Stadt (zu Flur-Nr. 883/2). Die Kultusgemeinde erhielt im Gegenzug 53,24 ar (aus Flur-Nr. 282) und 7,62 ar (aus Flur-Nr. 283/10), zusammen 60,86 ar (neue Flur-Nr. 282/49 Steuergemeinde Ronhof) im Norden. Der jüdische Friedhof umfasst somit wieder 204,60 qm (Flur-Nr. 883/3 Steuergemeinde Fürth). Zur Abgeltung aller, durch die Enteignung erlittenen Schäden zahlte die Stadt 75.000 DM. Sie verpflichtete sich auch zur Anpflanzung und Pflege einer Hecke auf dem enteigneten Grabfeld, das nach Möglichkeit nicht mehr neu belegt werden soll.           

Pläne des neuen Friedhofes
1938 und nach 1945 
(erhalten von J. Hanke)
 
                                1938 vor der zwangsweisen Abtretung der Flächen  Nach 1945: der reduzierte Friedhof 
     
Heutige Situation  
(Foto: J. Hanke)
   
  Gesamtplan des städtischen und israelitischen Friedhofes. Die Abbildung rechts (Ausschnit von links) ist um 90 Grad gedreht zur Vergleichbarkeit mit den Plänen oben. Bei den heute städtischen Feldern 11a, 12a, 19a und 19b handelt es sich um die ursprünglich zum israelitischen Friedhof gehörende Flächen.   

   
   
   
Berichte zu den Friedhöfen aus jüdischen Periodika 
 
  
Für die Beisetzungen auf dem Friedhof fehlt noch eine "angemessene Leichenordnung" (1859)   

Fuerth AZJ 12091859.jpg (396907 Byte) Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 12. September 1859: "Fürth, im August (1859). Es ist sicher sehr auffällig, dass in einer Gemeinde, wie die hiesige, eine angemessene Leichenordnung noch immer nicht hat Platz greifen können. Bei Leichenbegängnissen findet man die Trachten mannigfaltigster Art und Farben vertreten, die nicht selten an drei Jahreszeiten erinnern. Dann wieder einmal - unter gewissen Umständen - finden sich die meisten Herren in schwarzen Kleidern ein, aber die Chebrahmänner (= die Mitglieder der Beerdigungsbruderschaft) halten an ihrer Werktagstracht fest. Andererseits kann man jedoch die Aufopferungsfähigkeit, die Hingebung, die fromme Werktätigkeit dieser Männer nicht genug rühmen. Unser Friedhof ist 400-450 Fuß lang und ungefähr 200 Fuß breit und fast zu zwei Dritteln mit Leichensteinen besät, die zum Teil verwittert sind, sodass die auf ihnen befindlichen Epitaphien schwer zu entziffern sind, wie denn überhaupt der ganze westliche Teil dieses 'Totenackers' sich stark gesenkt hat. Das Alter des ersten Grabmals *) ist 254 Jahre und ist es dem Andenken eines Vorsängers, vielleicht des ersten hiesiger Gemeinde, gesetzt worden, wie denn die Ansiedelung von Juden am hiesigen Platze, eine Folge der Vertreibung derselben aus dem nahen Nürnberg, kaum vor 300 Jahren erfolgt sein dürfte, worüber wir später vielleicht des Weitern berichten können. Auffallend bleibt, dass die äußerlich ehrwürdig erscheinende 'Altschul' ein viel jüngeres Alter - um 88 Jahre - Nachweist. **) Dass unter den zahllosen hebräischen Grabschriften alter und neuer Gravierung höchst treffliche figurieren, findet sich begreiflich, und teilen wir zum Belege eine der neuesten, dem berühmten, seinerzeit auch in diesen Blättern lebensgeschichtlich erwähnten seligen David Ottensoser gewidmete unten ***) mit, deren Inhalt die von Ottensoser verfassten Schriften mit Meisterhand schildert und deren Abfasser wir nur vermuten.  Seit ungefähr 25 Jahren find man an, die Grabdenkmale mit Schriften in deutscher Sprache zu versehen, die großenteils unbedeutend, vage und mitunter sinn- und sprachwidrig sind. Eine, wie uns versichert wird, von Moritz Hartmann auf den Hintritt einer Frau Wertheimer gefertigte überragt freilich nach Form und Inhalt alle andern. Auf einen Umstand wurde unsere Aufmerksamkeit gelenkt, über welchen wir uns jeden Urteils enthalten und gern die Ansicht wissenschaftlich gebildeter und gläubiger Fachmänner, insbesondere die Ihrige, Herr Redakteur, darüber 'wenn ihr hört, dann hört ihr auf' (??) vernehmen. Auf vielen Grabmonumenten ist nämlich der Todestag des verblichenen oder dessen Geburts- und Sterbetag lediglich nach christlicher Zeitrechnung angegeben. Wie, sagte man, wenn wir uns auch im gesellschaftlichen und Verkehrsleben der gewöhnlichen Ära bedienen, sollen und dürfen wir auch an dem unsere frommen Ahnen bergenden und unsere Hoffnungen auf ein unvergängliches Jenseits fassenden Raume an den Stifter einer andern Religion erinnern, für deren Verneinung unsere Vorfahren den Scheiterhaufen bestiegen, Folterqualen nicht achteten, und lieber Elend, Trübsal und Knechtschaft über sich ergehen ließen und wir heute noch politischen Druck und Rechtsentziehung zu erdulden haben? - *) Wir unsererseits, wie gesagt, enthalten uns des Urteils und bitten nur: Männer mit Verstand - stimmt zu (nach Hiob 34,34).             
*) zitiert wird die Inschrift des Grabsteines in der Dokumentation von Gisela Naomi Blume (s.Lit.) S. 80: "Hier ruht der fromme Mann ... Anschel Herrlingen... gest. und begraben am Sonntag 21. Cheschwan 368" (= 11. November 1607); dazu noch die Anmerkung: Ob diese Grabschrift schön längst so verunstaltet war, oder ihre Verstümmelung erst einer neuern, renovierenden Hand zu verdanken hat, weiß Einsender nicht.
**) An der Südseite der Frauensynagoge ist das Datum der Erbauung ... angebracht. Ost ist diese vielleicht ein späterer Anbau?  
***) zitiert wird die Inschrift des Grabsteines in der Dokumentation von Gisela Naomi Blume (s.Lit.). S. 244-245.  
Rechte Spalte: *) Die Antwort kann nur einfach sein. Es ist wohl jetzt in den meisten Gemeinden allgemeine Sitte geworden, die Grabsteine auf der Vorderseite mit hebräischer, auf der Rückseite mit deutscher Inschrift zu versehen. Nützlichkeitsgründe empfehlen dieses Verfahren, da zu viele Juden die hebräische Inschrift nicht verstehen, also die Gräber ohne sie nicht einmal auffinden könnten. Dahingegen wäre es eine Verleugnung unserer selbst, wenn wir nur deutsche Inschriften anbringen wollten, wäre der Bestimmung und dem Charakter des Ortes ganz zuwider, abgesehen davon, dass die hebräische Grabschrift schon zur Konstatierung der 'Jahrzeit' etc. notwendig ist. Andererseits wäre es zu weit gegangen, auf der, der deutschen Inschrift gewidmeten Seite an der Angabe von Geburts- und Sterbejahr nach der gewöhnlichen Zeitrechnung Anstoß zu nehmen, da diese Zeitrechnung durch den allgemeinen Gebrauch, und wenn sie schlicht, ohne weitern Zusatz, gebracht wird, einen spezifisch religiösen Charakter verloren hat. Redaktion."     

 
Umstrittene Neuerungen bei der Beisetzung von Verstorbenen (1887)
   

Fuerth AZJ 07071887c.jpg (197788 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Juli 1887: "Fürth, 26. (Privatmitth.) Die Zähigkeit, mit welcher man an dem Gewohnten und Hergebrachten hält, erschwert die Einführung zeitgemäßer und durch die veränderten Verhältnisse notwendigen Einrichtungen. Als vor einigen Dezennien der Vorstand der hiesigen Kultusgemeinde den durch die Ausdehnung der Stadt bedingten Beschluss fasste, dass die jüdischen Leichen von nun an durch den Leichenwagen nach dem Friedhofe verbracht werden sollen – bis dahin wurden sie getragen – erhob sich gegen die anfangs provisorisch eingeführte Neuerung starker Widerspruch. Gegenwärtig bedient man sich allgemein des Leichenwagens, und es findet jetzt eine weitere Agitation dahingehend statt, dass die Toten vor der Beerdigung ins Leichenhaus gebracht werden, anstatt, dass sie, wie bisher, bis zur Beerdigung im Sterbehause liegen. Hervorgerufen wurde diese Bewegung durch eine vor wenigen Jahren erlassene höhere Verfügung, nach welcher die Bestattung erst 48 Stunden nach erfolgtem Ableben erfolgen darf. Das bisherige Festhalten an dem Gebrauche, die Toten im Sterbehause liegen zu lassen, ergab manche Unzuträglichkeit, die jedoch nicht allzu sehr empfunden wurde, weil die Bestattung unter 48 Stunden geschehen konnte. Seit oben erwähnter Entschließung der höheren Behörde kamen jedoch Fälle vor, wo Jemand Donnerstag früh starb und wegen des inzwischen fallenden Samstags erst nächsten Sonntag bestattet werden konnte, so dass die Leiche volle drei Tage im Hause liegen blieb. Die Schädlichkeit für die Gesundheit, der schmerzliche Eindruck, welchen der ständige Anblick der Leiche im Hause hervorbringt, und die manchmal ungenügenden Räumlichkeiten machen das Verbringen der Leiche nach dem Totenhause völlig gerechtfertigt. Als Hauptgrund gegen die beregte Neuerung wird geltend gemacht, dass die Pietät gegen den Toten verletzt werde. Wir vermögen dieser Ansicht nicht beizustimmen, finden vielmehr verschiedene Gründe für für die beabsichtigte Neuerung, für welche sich bisher über 200 Gemeindemitglieder durch Unterschrift entschieden haben. Die langen Leichenzüge, die sich durch die frequentesten Straßen der Stadt bewegen und Aufsehen erregen, das Tragen von Kränzen, das in neurer Zeit sich bemerklich macht, eine dem Judentum fremde Sitte, der Umstand, dass die Leichenfeierlichkeit verhältnismäßig lange dauert, das ein Teil des Leichenkonduktes sich entfernt, weil der Waschakt zu lange dauert, sonach die Grabrede, die nach dem Waschakt beginnt, nur von wenigen gehört wird, die Ungleichheit, die sich darin zeigt, dass die Reichen große Kondukte stattfinden, bei Armen sich weniger Begleiter zeigen, sprechen außer dem sanitären Momente für das Verbringen der Toten nach dem Leichenhause und für die Beerdigung vom Leichenhause aus. Findet die Beerdigung vom Leichenhause aus statt, so kann der Waschakt vorher beginnen, die Versammlung braucht nicht zu warten, sie kann die Leichenrede hören, hat nicht so lange         
Fuerth AZJ 07071887d.jpg (80015 Byte) am Friedhof zu verweilen, die Aufsehen erregenden großen Leichenzüge fallen weg, der Arme fühlt sich durch die geringere Beteiligung weniger zurückgesetzt, weil am Friedhofe die Massen nicht so merklich sind, als wenn sie in langen Zügen sich durch die Stadt bewegen und so erhält die Feierlichkeit eine erhöhte Weihe. Wir neigen uns zu der Ansicht hin, dass diese Neuerung weder dem Gefühle widerspricht, noch die Pietät verletzt. Das Judentum beherzte in allen seinen Phasen eine tiefe Pietät gegen die Hingeschiedenen, es macht eine verdienstliche Handlung aus der wirklichen Beschäftigung – nicht aus der Form derselben – mit dem Toten und dessen ahctungsvoller Beerdigung. Es untersagt den Pomp der Leichenbestattung, kleidet jede Leiche in ein gleiches einfaches linnenes Gewand und legt sie in den schmucklosen hölzernen Sarg.
So wird auch die einzuführende Neuerung bezüglich der Leichenbestattung in hiesiger Gemeinde die Sympathien jener Kreise nach und nach gewinnen, die bisher der Sache indifferent oder antipatisch gegenüberstehen. Die Anschauungen der Menschen sind wandelbar und wechseln mit den zu allgemeiner Sitte sich umgestalteten Bräuchen"    

   
Der vom Sturm umgerissene Zaun zwischen christlichem und israelitischem Friedhof wird nicht wieder aufgerichtet (1907)   

Fuerth Israelit 18041907f.jpg (66441 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1907: "Fürth, 5. April Mit 9 gegen 8 Stimmen hat der Magistrat in seiner letzten Sitzung beschlossen, den vom Sturme umgerissenen Zaun zwischen dem christlichen und israelitischen Friedhof nicht wieder aufzurichten. Es bedürfe zwischen dem christlichen und israelitischen Friedhofe keines Abschlusses, da sich zwischen den beiden Bekenntnissen im Leben so viele Berührungspunkte finden. Der 'Fränk. Kurier' bemerkt hierzu, dass wegen entgegenstehender ritueller Vorschriften dieser Magistratsbeschluss wohl wieder werde aufgehoben werden müsse."       

 
Über den alten Friedhof in Fürth (1927)  
Anmerkung: die in nachfolgendem Beitrag genannten Grabsteine besonderer Persönlichkeiten sind im Einzelnen dokumentiert bei Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (siehe Literatur): Rabbiner Menachem Man b. Mosche (gest. 1660) S. 82, Rabbiner Wolf Butschatscher (gest. 1691) S. 84-85; Rabbiner Elieser Heilbronn (gest. 1700) S. 90-91; Rabbiner Bärmann Fränkel (gest. 1708) S. 92-94; Rabbiner Baruch Rappaport (gest. 1746) S. 105-107, Rabbiner David Strauß (gest. 1762) S. 118-119, Rabbiner Josef Steinhardt (gest. 1776) S. 136-137, Rabbiner Hirsch Janow (gest. 1785) S. 140-141, Rabbiner Meschullam Salman Kohn (gest. 1819) S. 172-173, Aaron Wolfssohn (war Prof. Orientalist, Exeget, gest. 1835) S. 192-193, Rabbiner Wolf Hamburger (gest. 1850) S. 230,        

Fuerth Israelit 27011927.jpg (159003 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom  27. Januar 1927: "Wie Steine reden. Von Direktor Dr. Elias in Fürth
Unaufhaltsam scheint der Zug der Zeit, alte Stätten der Tora und des Gottesdienstes der Vergessenheit anheimzugeben.
Auch unsere Stadt hat nur mehr einige kümmerliche Reste der Vergangenheit in die 'neue' Zeit hinübergerettet. Umso lieber wendet der Blick sich jenem weiten stillen Felde zu, wo dich aneinander gedrängt die Bewohner des alten Fürth zusammen mit denen von Nürnberg und Zirndorf vom Kampfe des Lebens ausruhten.
Auf äußere Symmetrie haben sie wenig Wert gelegt. Die innere Harmonie, der Friede mit ihrem Schöpfer, entschädigt sie für die Unebenheiten des Erdbodens. So bieten die unregelmäßig bald vorwärts bald rückwärts liegenden Gräber ein Bild ihres äußeren Lebens. Und die Zeit hat das Ihre getan, um dieses Bild zu vervollständigen. Schief und schräg stehen die Steine, manche über dem Boden, manche darunter, aber den Seelen der Größen, die darunter liegen, konnten Wind und Wetter der Zeiten nichts anhaben.
Im Jahre 1607 wurde der Friedhof eröffnet. Früher wurden die Toten in Schnaittach begraben. Der Vorbeter, der die Gebete der Gemeinde vor Gott zu bringen hatte, führte die Reihe an. Nicht weit davon entfernt liegen auch schon Rabbonim. Der Stein des dritten Rabbiners, Menachem Man b. Mosche ist freilich hart mitgenommen. Von den Schrecken des polnisch-schwedischen Krieges bis hierher gerettet, stellte er an diese Welt keine Ansprüche mehr. Seine Schriften sind mit ihm begraben, seine Grabschrift hat die Zeit in Vervollständigung seines letzten Wunsches  
Fuerth Israelit 27011927b.jpg (573165 Byte) unleserlich gemacht. Aber man weiß, wer darunter liegt und bewahrt ihm ein ewiges Andenken.
Ein noch gut erhaltener Stein zeigt uns die Ruhestätte von Wolf Butschatscher, der nach Meir ben Ascher Raw war. Min wznznt so nennt die Schrift die sterbliche Hülle, die da in den Boden gesenkt wurde.
Wir meinen wunder wie fortgeschritten zu sein, weil uns die Eisenbahn in kurzer Zeit von einem Ende der Welt nach dem anderen befördern kann. Dabei ist sicher, dass unsere Väter alle mehr von der Welt gesehen haben, wie wir samt unserer Eisenbahn und Luftschifffahrt. Raschi hat Klostereinrichtungen so interessiert betrachtet, wie den Jahrmarktsrummel in Troyes und hat sich gefreut, Stellen des Talmuds aus seiner Kenntnis der Welt und des Lebens um ihn her zu erläutern. Unwillkürlich kommen einem diese Gedanken, wenn man sieht, wie die Großen Israels zu einer Zeit, wo das Reiten mit Lebensgefahr verbunden und die Post in den ersten Anfängen war, schon so leicht übersiedelten, wenn es galt, dem Rufe der Thora zu folgen. So ist der Sohn des SchL"H nicht weniger als viermal umgezogen: Während des 30jährigen Krieges siedelte er von Prag nach Fürth über, nach vier Jahren übernimmt er die Rabbinerstelle in Frankfurt, um nach 11 Jahren Rabbiner von Posen zu werden und endlich, mit 66 Jahren, als Rabbiner nach Wien zu gehen. Vermittelt ihrer Tauroh hatten diese Männer eine Elastizität und Beweglichkeit, die wir heute trotz Coué und trotz unserer Willensgymnastik nur schwer erreichen.
So ist auch der Stein von R. Elieser Heilbronn, genannt Lefer Cherif, der mitten im Krieg von Tomaszow nach Fürth kam, ein Zeichen nicht nur des lebendigen Zusammenhangs zwischen den Juden der damaligen Welt, sondern auch von der unbekümmerten Leichtigkeit, mit der sich jene Heiligen und Reinen in die Welt hinauswagten. Wo Tauroh war, da waren sie zuhause. Selbst wenn er gewusst hätte, dass er nach einem halben Jahre bereits 'um der Sünde des Geschlechtes willen' ...getan werden würde zu seinen Vätern, hätte er sich wohl auch nicht abhalten lassen, dem Rufe der fernen Gemeinde im Westen Folge zu leisten.
Wo wären jene Menschen hingekommen, wenn sie so an der Scholle gehängt hätte, wie wir! Wurden sie doch nur allzu oft daran erinnert, dass die Tauroh ihre einzige Heimat, ihr einziges Vaterland war. So klagen die Steine vor mir von so manchem 'Geresch' (= Vertreibung), der sie zwang, von Ort zu Ort zu wandern. Auch Bärmann Fränkel, der Nachfolger von R. Elieser Heilbronn, war in seiner Jugend bereits aus Wien vertrieben worden. Nur aus jener irdischen Heimatlosigkeit erklärt sich der Mut, mit der er vor der Bücherkonfiskation beauftragten Kommission erklärte, er werde an weiteren Verhandlungen mit einem getauften Juden nicht mehr teilnehmen, da er bloß Rabbiner der Brandenburgischen Judenheit, aber nicht der Juden in Fürth sei.
Von jener Elastizität der Alten zeugt auch das Leben seines Nachfolgers Baruch Rapoport, den ein Ruach Elohim (= Geist Gottes) von Wilna nach Fürth trug, wo er ausgerechnet am Rüsttag zum Versöhnungsfest, noch dazu an einem Freitag, eintraf. Bequemlichkeit war jenen Männern ein unbekannter Begriff. Einige Jahre später machte er einen Abstecher nach Grodno, um dort ein Droscho (Predigt) zu halten, weil das kein Weg war von Fürth nach Grodno! Man wollte ihn dort als Rabbiner haben, aber er macht sich nichts daraus, den Weg, die vom spanischen Erbfolgekrieg eben heimgekehrten Söldner und die im nordischen Krieg kämpfenden Soldaten unsicher genug war, wieder zurückzulegen, da er sich nicht entschließen kann, Fürth zu verlassen.
Es ist, als ob diese freudige stete Bereitschaft den Willen ihres Vater im Himmel zu erfüllen, ihnen auch im Tode treu blieb, wenn es galt, vor Ihm zu erscheinen. So erzählt der Stein von R. David Stauß, dass er (2 Stunden nach seinem Tode) noch am Tage seines Todes zur Beerdigung kam. Auch er war schon viel herumgekommen, als er (mit 68 Jahren) in Stelle in Fürth antrat. War er doch bereits in Holleschau, Frankfurt und zuletzt in Worms angestellt gewesen. Dass ihn nach Fürth sein dortiges Einkommen gezogen hätte, ist nicht wahrscheinlich. Denn er bekam dort mit seinen vielen Kindern ganze 400 Reichstaler im Jahr!
Die nächsten drei Rabbiner sind nebeneinander begraben: R. Jossef Steinhart, der in Bayern geboren und nicht so weit über Deutschland hinausgekommen ist, immerhin aber bereits in Frankfurt, Schwabach und im Elsass gewesen war, bis er nach Fürth kam. Schließlich war seine Jeschiwa ein internationaler Sammelplatz, der ihm die Welt bedeutet. 'Die Hoffnung seiner Gemeinde' und das Wallfahrtsziel von Schülern im Range von Mordechai Benet und Wolf Heidenheim, war er die Bescheidenheit selbst, die nichts wusste von anderer Ehre als der der Thora. 
Ausnahmsweise ist neben ihm auch seine Frau begraben. Freilich, eine besondere Frau! Die Krone der Gelehrsamkeit, die ihren Stein wie bei den Rabbonim schmückt, weißt schon darauf hin, dass Krönle nicht erst durch ihren Mann 'Rebbezin' war.
Bis heute ein junges Mädchen sich verheiraten kann und will, müssen schon sehr viele Vorbedingungen erfüllt werden. Dass eine Frau, die in glücklicher Ehe verheiratet war, sich noch entschließt, wieder zu heiraten, ist eine Seltenheit. Die große Rolle, die die die agonot-Frage (sc. agona ist eine ohne Scheidung verlassene Frau) früher gespielt hat, zeigt, dass nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen von anderem, härteren Schlage waren, wenn sie auch Muster der Liebe und Treue waren, wie es von Kröndel gerühmt wird, die nach dem Tode ihres Mannes in Pressburg die Gattin Steinharts in Fürth wurde.
Daneben ruht R. Hirsch Janow, der frühverstorbene, 'der über Nacht kam und über Nacht ging', der selbst den Berliner Taufjuden zum Ernste zwingt, und daneben Meschulam Salman Kohn, dessen Werke der Stein nennt, um das Andenken des frommen, gerechten und bescheidenen Fürsten der Thora zu ehren, der seine Fittiche 30 Jahre lang über der Gemeinde gehalten hat.
In der Nähe dieser Gräber liegt auch das Grab des Mendelsohn-Schülers Wolfsohn (gemeint: Aaron Wolfssohn), der wahrscheinlich zu dem Gerücht, als ob Hirsch Janow den Mann gegen die Mendelsohn'sche Übersetzung ausgesprochen hätte, Anlass gab.
Langsam geraten wir ins Fürth des neuen (19.) Jahrhunderts hinein. R. Wolf Hamburger, der liebreiche, AW"HB (bzw. ohe'w; sc. hebräisch der Liebende, doch Akrostichon) wie er (nach den Anfangsbuchstaben seines Namens Abraham Benjamin Wolf Hamburg) sich schreibt, hat bereits gegen Polizei und Denunzianten das Erbe seiner Lehrer, ja sein eigen Leben zu verteidigen. Auf seinem Grabstein steht nun sein Name. Kein Wort der Klage über seine Leiden, kein Wort des Ruhmes über seine Größe. 
Abseits von dieser Stätte des Friedens, unter der Leichenhalle, liegen noch die Gebeine eines Denunzianten, der sich bereits im Leben von den Seinen getrennt hatte.
Zahlreich sind die Steine, die noch zum Stehenbleiben zwingen. Nur ungern verlässt man diesen stillen guten Ort, der mit seinen entblätterten Bäumen, seinen stummen Steinen vielleicht mehr Leben birgt als die Stadt da droben mit ihrem sinnlosen Hasten und Treiben."  

   
Anzeige zum Verkauf eines Leichenwagens (1930)   

Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. November 1930: 
"Verkauf eines Leichenwagens
Infolge Benützung eines Leichenautos beabsichtigen wir unseren gut erhaltenen Leichenwagen zu verkaufen. Kaufsangebote wollen bei uns eingereicht werden. Fürth, den 21. Oktober 1930. 
Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde Fürth  Schulhof 6."        

   
   
   
Lage der Friedhöfe 
  
Der alte Friedhof liegt im Westen der Altstadt an der Weiherstraße (Abhang des Gänsbergs zur Rednitz), der neue an der Erlanger Straße 99. 

   Lage der jüdischen Friedhöfe in Fürth auf dem dortigen Stadtplan: links jeweils anklicken;  
der linke Link zeigt die Lage des israelitischen Friedhofes Weiherstraße an, der rechte Link die Lage des israelitischen Friedhofes an der Erlanger Straße. 
   
Alter Friedhof: Link zu den Google-Maps  Informationen auch über https://www.tourismus-fuerth.de/poi/alter-juedischer-friedhof
Neuer Friedhof: Link zu den Google-Maps   

    
    
Darstellungen / Fotos 

Der alte Friedhof
(Fotos von Jürgen Hanke, Kronach)

   
Fuerth Friedhof a011.jpg (49529 Byte) Fuerth Israelit 25061896.jpg (17246 Byte) Fuerth Friedhof a012.jpg (73108 Byte)
Der jüdische Friedhof (Stich von
J.A. Boener 1705). Oben ist hebräisch zu lesen
"Friedhof in der Heiligen Gemeinde Fürth". 
Grabstein und Todesanzeige für Rabbiner Israel Wittelshöfer
(1813-1896), langjähriger Distriktsrabbiner von Floss
(Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25.6.1896)
Grabstein für Max Lichtenstädter,
 Hospitalverwalter und Gemeindesekretär 
    
     
     

Der alte Friedhof im Herbst 2007 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 21. Oktober 2007)
Die Fotos sind in höherer Auflösung eingestellt. 

  
Fuerth Friedhof a110.jpg (74864 Byte) Fuerth Friedhof a111.jpg (112654 Byte) Fuerth Friedhof a112.jpg (110280 Byte)
Blick auf den Friedhof von der Stadthalle  Alter Eingang  Neuer Eingang 
     
Fuerth Friedhof a114.jpg (90653 Byte) Fuerth Friedhof a113.jpg (116192 Byte) Fuerth Friedhof a115.jpg (118612 Byte)
Aufnahmen vom Eingang in den Friedhof    
    
Fuerth Friedhof a116.jpg (120839 Byte) Fuerth Friedhof a119.jpg (116793 Byte) Fuerth Friedhof a117.jpg (115993 Byte)
Teilansichten des Friedhofes - jeweils Blicke über die Mauer
 
  Fuerth Friedhof a118.jpg (85765 Byte)  

Text der Tafel des "Stadt-ökologischen Lehrpfades": "Anfang des 17. Jahrhunderts gründeten die Juden in Fürth eine Gemeinde mit eigener Synagoge und eigenem Friedhof. Die jüdische Gemeinde in Fürth - auch das fränkische Jerusalem genannt - war wegen seiner Talmudhochschule in ganz Europa bekannt. Auf dem Israelitischen Friedhof liegen 15.000 bis 20.000 Tote. Es gibt keine Familiengräber, die Verstorbenen werden nebeneinander bestattet. Weil die Toten nach jüdischem Glauben ein 'ewiges Ruherecht' besitzen, werden die Gräber nicht gepflegt. Was auf dem Friedhof wächst, ist Spontanvegetation. 
Der jüdische Friedhof gehört mit rund 1,7 Hektar Fläche zu den größeren Biotopen der Fürther Innenstadt. Der alte Baumbestand besteht neben Sitzahorn, Birke, Bergahorn, Ulme und Esche vor allem aus Robinien. Die Robinie wurde von dem französischen Hofgärtner Jean Robin Anfang des 17. Jahrhunderts von Nordamerika nach Europa gebracht. Inzwischen ist der deshalb als Neophyt bezeichnete Baum eingebürgert und gehört zu den heimischen Gehölzarten." 

     
     

Der neue Friedhof  

   

Fotos zum neuen Friedhof 
(Fotos von Jürgen Hanke, Kronach; die in geringerer Auflösung eingestellten Fotos sind von ca. 2005) 

   
Fuerth Friedhof 103.jpg (48449 Byte) 
Die Friedhofshalle mit Friedhofshalle / Taharahaus (Fotos vom März 2021) Hebräisch und deutsch im Giebel: 
"Friede, Friede, dem Fernen
 und dem Nahen".
 
   
Fuerth Friedhof 102.jpg (28293 Byte) Fuerth Friedhof 108.jpg (68207 Byte) Fuerth Friedhof 107.jpg (40655 Byte)
Tisch für Leichenwaschung Das Mahnmal für die Ermordeten der NS-Zeit aus Fürth in der Friedhofshalle
   
Fuerth Friedhof 105.jpg (68932 Byte) Fuerth Friedhof 100.jpg (66278 Byte) Fuerth Friedhof 104.jpg (68593 Byte)
Das Gefallenendenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
  
Fuerth Friedhof 114.jpg (57471 Byte) Fuerth Friedhof 113.jpg (52112 Byte) Fuerth Friedhof 112.jpg (77315 Byte)
Grabstein für Heinrich Weinstock 
(gest. 1954)
Grabstein mit Levitenkanne für 
Hermann Rosenfelder (1864-1926) 
und Frau Elise (1871-1942) 
  
Grabstein für Jakob Salzträger (1912-1998),
40 Jahre Schammes und Vorstand der
Jüdischen Gemeinde Fürth, 
zuletzt Ehrenvorsitzender
 
     
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Grabsteine für Waisenhausdirektor 
Rabbiner Dr. Hermann Deutsch und 
Frau Fanny Deutsch geb. Lehmann
Blick zur Friedhofshalle Grabstein für Stadtrat und Vorstand der
 Israelitischen Kultusgemeinde 
Leo Rosenthal (1886-1958)
  
     

Der neue Friedhof im Herbst 2007 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 21. Oktober 2007)
Fotos sind in höherer Auflösung eingestellt.

  
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Haupteingang von 
der Erlanger Straße
Blick zur Friedhofshalle 
vom Haupteingang
Gebet auf einer Tafel an der
Friedhofshalle (Foto rechts: J. Hanke, 2021)
     
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Eingang vom nichtjüdischen 
Friedhofsteil
 Hinweis auf die 
Öffnungszeiten
Die Friedhofshalle wird (2007)
derzeit renoviert
     
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Altes Waschbecken 
an der Friedhofshalle
 Möglichkeit der 
rituellen Händewaschung
 Gedenkstein für Shoah-Opfer aus dem
DP-Lager Finkenschlag*
     *https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Camp_Finkenschlag
     
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  Gefallenendenkmal für die im Ersten Weltkrieg aus Fürth gefallenen jüdischen Soldaten
 
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 Teilansicht vom Urnenfeld, welches in den
 nichtjüdischen Teil hineinragt; Grabstein links
für Sabine Lang geb. Bergmann (1875-1936) 
und Gedenkinschriften für Max Lang (1864
 Treuchtlingen- 1942 Theresienstadt) und 
Georg Lang (1899 Fürth - 1944 Jerusalem)
Grabmonument für 
Nathan Krautheimer (1864-1910)   
  Teilansicht: rechts Grabstein für
Anna Gutmann geb. Neuhäuser (1861-1919)
 und Isaac Gutmann (1848-1931);
Grabsteine links für Jakob Salzträger (siehe unten)
und Heidi Oher (1912-2002)  
    
 
 
 
     
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   Teilansichten des Friedhofes  
     
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  Grabstein für Senator Jean Mandel
 (1911-1974), langjähriger Präsident der
 Israelitischen Kultusgemeinde Fürth 
  Grabstein für Leo Rosenthal, Stadtrat
 und Vorstand der Israelitischen
 Kultusgemeinde (1886-1958) 
Grabstein für den Königlichen Kommerzienrat
Anton Sahlmann
(1834-1909) und
Marie Sahlmann geb. Klein (1850-1919) 
     
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 Grabstein für Jakob Salzträger
 (1912-1998), 40 Jahre Vorstand und
 Schammes der jüdischen 
Gemeinde Fürth 
 Grabstein für Bernhard Herz (1890-1932) und
 Friedel Riedel verw. Herz (1896-1941) mit
Gedenkinschrift für die nach der Deportation
umgekommene Lisl Herz (1923-1943)
Grabstein für Ignaz Schopflocher
 (1864-1932) 
 
 
     
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 Grabstein für Kommerzienrat 
Adolf Heymann (1852-1920) und 
Rosa Heymann geb. Neu (1866-1937)
  "Die dankbare Kultusgemeinde 
zum ehrenden Gedenken an eine 
52jährige Amtstätigkeit"
  Grabstein für Bernhard Dinkelspuehler (1866-1942)
 und Gedenkinschrift für Clara Dinkelspuehler
 (1874 - Ghetto Theresienstadt 1942)
     
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 Grabstein für den Königlich Bayerischen
 Kommerzienrat Sigmund Heymann
  
 Teilansicht des Friedhofes  Grabstein links für Kantor David Schönberg (1875-1932)
mit Gedenkinschriften, Grabstein Mitte für
Samuel Schönberg (1910-1989)
 
 
     
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Kindergrabsteine
aus der Zeit um 1920  
 Grabsteine für Hugo Heinemann (1861-1949,
"Lebensretter") und Else Cahn (1896-1962) 
   Grabstein für Nathan Pretsfelder (1872-1935) und seine
 Tochter Margot (1922-1936), weitere Informationen
     
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 Grabstein für 
Mosche Friedmann 
 Grabstein für Samuel Mandel (1900-1927) 
mit Gedenkinschriften für nach der
 Deportation ermordete Angehörige
 Grabstein für Siegfried Offenbacher, "eines
 der sieben Opfer der Münchner
 Synagogenbrandstiftung" (1899-1970)
  
     
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In den neueren Abteilungen des Friedhofes    Grab eines Immigranten 
    
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 Die im Herbst 2007 neuesten Gräber     Grabstein mit hebräischer Inschrift: "Hier liegen die Gebeine einer Frau und Tochter, die bei Bauarbeiten in der Nürnberger Münzgasse, im mittelalterlichen jüdischen Viertel gefunden und am 18. Sivan 750, dem 11. Juni 1990 hier zur ewigen Ruhe beigesetzt wurden" (Foto: J. Hanke, März 2021). 
 
 
 

     
     
Einzelne Berichte    

November 2011: Auszeichnung für Gisela Naomi Blume    
Denkmalschutzmedaille B2011.jpg (64402 Byte)Die Bayerische Denkmalschutzmedaille 2011 wurde am 4. November 2011 Gisela Naomi Blume für die Instandsetzung der Leichenhalle im jüdischen Friedhof in Fürth überreicht. Auf dem Foto links mit Kunstminister Heubisch. 
Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.   

    
    

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Fürth mit Informationsseite zur jüdischen Geschichte in der Stadt 
bulletWebsite (von Gisela Naomi Blume): www.juedische-fuerther.de  
bulletLink zum Jüdischen Museum Franken in Fürth, Schwabach & Schnaittach    
bulletInformationsseite zum Friedhof des Vereins "Geschichte für Alle e.V."   
bullet Seite zur Synagoge in Fürth ("Tagebuch der Stadt Fürth")  
bullet Fotoseite zur Pogromnacht in Fürth im November 1938  (Fürther Geschichtswerkstatt e.V.)   
bullet Wikipedia-Artikel zum "Alten Jüdischen Friedhof (Fürth)"  
bullet Wikipedia-Artikel zum "Neuen Jüdischen Friedhof (Fürth)" 
bulletZur Seite über die Synagoge in Fürth (interner Link)  
bulletFotos zu den jüdischen Friedhöfen in Fürth auch in der Website von Stefan Haas  
http://www.blitzlichtkabinett.de/lost-places/friedhofs-fotografie/friedhöfe-in-bayern
bulletInternet Archiv Leo Baeck Institute New York / Berlin: Nürnberg-Fürther Israelitisches Gemeindeblatt (Nürnberg 1921-1938)   

Literatur:  

bulletIsrael Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. 1988 S. 155-158.
bullet Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in Fürth. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 9. Jahrgang Nr. 63 vom September 1994 S. 25.
bulletMonika Berthold-Hilpert: Orte der Verfolgung und des Gedenkens in Fürth. Einladung zu einem Rundgang. Haigerloch 2002.
bulletGisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607-2007. Geschichte - Riten - Dokumentation. Zirndorf. 2007. 399 Seiten. ISBN 978-3-89014-280-7. ISBN 3-89014-280-X.    

  
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020