Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 


zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz" 
Zur Übersicht: "Synagogen im Kreis Bernkastel-Wittlich" 
   

Brauneberg (ehem. Dusemond, VG Bernkastel-Kues, Kreis Bernkastel-Wittlich)
mit Mülheim a.d. Mosel, Veldenz, Lieser und Wintrich
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletZur Geschichte der Synagoge 
bullet Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
- Aus dem jüdischen Gemeindeleben 

- Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
- Anzeigen von Gewerbebetrieben und Privatpersonen  
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

      

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
   
In Brauneberg (bis 1925: Dusemond) bestand eine jüdische Gemeinde bis 1941. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 
  
Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der jüdischen Einwohner von 18 (1843) auf 42 (1895), wobei eine Höchstzahl vermutlich um 1870/80 erreicht wurde. Zur Gemeinde in Dusemond/Brauneberg gehörten seit 1896 auch die in Mülheim an der Mosel (1924: 26 Personen), Veldenz (11 Personen), Lieser (13 Personen) und Wintrich (11 Personen) lebenden jüdischen Einwohner. 1894 gehörten zur Gemeinde (mit Teilorten) insgesamt 126 Personen in 23 Familien.
  
1905 lebten in Dusemond/Brauneberg 42 jüdische Personen (von insgesamt 694 Einwohnern), in Mülheim 29 (von 723), in Lieser 23 (von 1368), in Wintrich 14 (von 1115), in Veldenz 14 (von 972), d.h. insgesamt in der Gemeinde 122 Personen.  
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Schule (Religionsschule), möglicherweise ein rituelles Bad und einen Friedhof. Ob die Gemeinde zeitweise einen Lehrer hatte oder ob die Kinder der Gemeinde immer durch auswärtige Lehrer unterrichtet wurden, ist nicht bekannt. Als Kantor wird um 1894/97 S. Mayer genannt (Statist. Jahrbuch des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes 1894 S. 48). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk in Trier
 
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1889 Herr Strauß, um 1893 J. Strauß, J. Mayer und S. Ermann, 1897 J. Strauß (Mülheim/Mosel), D. Mayer (Dusemond) und S. Ermann (Veldenz).
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Leo Mayer (geb. 15.4.1891 in Dusemond, gef. 27.8.1914) und Vizefeldwebel Edmund Strauß (Sohn des Weinhändlers Simon Strauß, geb. 16.5.1886 in Dusemond, gef. 25.9.1916; wurde bereits 1914 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, s.u.). Edmunds Bruder Artur Strauß wurde für seinen Kriegseinsatz noch nach dem Krieg (1920) mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet (s.u.). Er war zuletzt Leutnant und Kompanieführer und verlor im Krieg den rechten Arm.
 
Um 1924, als 25 Personen der "Synagogengemeinde Dusemond" bzw. "Synagogengemeinde Dusemond-Mülheim" angehörten (dazu 61 Personen in den umliegenden Orten s.o.), waren die Vorsteher der Gemeinde Hermann Meyer und Adolf Allmeier aus Mülheim. Als Schochet war Gustav Meyer tätig.
   
1932
wurden in Brauneberg 20 jüdische Gemeindeglieder gezählt. Dazu kamen weiterhin die in Mülheim (23), Veldenz (7), Lieser (6) und Wintrich (6) lebenden jüdischen Einwohner. Die Gemeindevorsteher waren Ernst Mayer aus Brauneberg und Eduard Mayer aus Mülheim. Als Kantor wirkte - seit inzwischen 36 Jahren - Marx Mayer (gest. 1935, siehe Bericht unten). An jüdischen Vereinen (Ziel: Wohlfahrtspflege) gab es Frauen-Chewroth, Männer-Chewroth und den Verein "Wanderfürsorge". 
 
1933 lebten noch 20 jüdische Personen am Ort, dazu kamen zur jüdischen Gemeinde aus den umliegenden Orten weitere 42 Personen.   
  
Von den in Dusemond- Brauneberg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Regina Braun (1882), Johanna Maier geb. Blum (1872), Max Maier (1879), Moritz Maier (1889), Moses Maier (1878), Isidor Mayer (1887), Regina Mayer geb. Marx (1893), Maxel Mayer (1925), Hedwig Meyer geb. Kahn (1906), Horst Meyer (1930), Inge Meyer (1931), Ludwig Meyer (1902), Wilhelm Meyer (1900), Johanna Reinheimer geb. Meier (1888). 
   
Von den in Veldenz geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Babette Braun geb. Meier (1857), August Ermann (1880), Clementine Ermann (1883), Ernst Ermann (1920), Josef Ermann (1922), Sophie Ermann geb. Roos (1884), Asta (Astalie) Fleck geb. Mayer (1889), Johanna Levy geb. Ermann (1890), Siegmund Mayer (1883), Sofie Mayer geb. Kann (1888).  

Muelheim Mosel Gedenkblatt 120.jpg (186247 Byte)Die Namen der aus Mülheim umgekommenen Personen zusammenzustellen, ist teilweise schwierig, da in den angegebenen Listen nicht immer zwischen den verschiedenen Orten "Mülheim" differenziert wird. Sicher sind aus Mülheim umgekommen: Alfred Allmeier (geb. 1878 in Mülheim/Mosel) mit seiner Frau Johanna Allmeier geb. Kahn (geb. 1881 in Wöllstein), Ella Allmeier (1885), Siegfried Allmeier (1905), Sofie Ermann geb. Roos (1880),  Ida Kahn geb. Braun (1864), Leon Kahn (1865), Max Kahn (1894), Ernst Levi (1909), Rosa Levi geb. Allmeier (1872), Amalie Mayer geb. Levi (1889), Eduard Mayer (1880), Else Mayer (1922), Johanna Rosen geb. Levi (1902), Reinhold Rosen (1925), Eugen Benjamin Strauss (1890).  
Links das Gedenkblatt aus Yad Vashem, Jerusalem für Eugene Benjamin Strauss aus Mülheim/Mosel (geb. 1890, umgekommen 1944 in Frankreich).   

  
 
 
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    
 
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Vortragsabend in der jüdischen Gemeinde (1921)   

Mitteilung in "Jüdischer Bote vom Rhein" (Mitteilungen des Bezirksverbandes der jüdischen Jugendvereine Westdeutschlands": "Bernkastel-Kues.
Jüdischer Jugendbund.
Vorsitzender: Willi Thal - Bernkastel.
Versammlung am Sonntag den 27. November, nachmittags 4 Uhr. in Mülheim, Wirtschaft Bottler. Herr Lehrer Friedmann: 'Geschichte der Juden im Erzbistum Trier.' Zu diesem interessanten Vortrag sind alle Vereinsmitglieder und Angehörigen sowie die Gemeindemitglieder der Synagogengemeinde Dusemond-Mülheim herzlichst eingeladen."  

   
Gründung des jüdischen Jugendbundes Mittelmosel (1920)    

Artikel in "Jüdischer Bote vom Rhein" vom 20. Februar 1920: "Bernkastel. Am 1. Januar wurde hier ein Jüdischer Jugendbund der Mittelmosel ins Leben gerufen, der am 8. Februar unter zahlreicher Beteiligung seine erste Hauptversammlung abgehalten hat. Dass die Neugründung einem wirklichen Bedürfnisse entgegenkommt, beweisen die Einschreibungen der Mitglieder, deren Zahl sich schon auf 60 beläuft. Der Verein sucht Anschluss an den neutralen Verband jüdischer Jugendvereine Deutschlands und an die westdeutsche Bezirksgruppe desselben. Den Vorstand bilden z. Zt. Lehrer Friedmann, Bernkastel, 1. Vorsitzender, Frl. Paula Wendel - Rachtig, stellv. Vorsitzende, Frl. Herta Thal - Bernkastel, Schriftführerin, Frl. Rosa Schömann - Lösnich, stellvertr. Schriftführerin, Artur Strauß - Dusemond, Kassierer, Willi Baum - Bernkastel und Moritz Leib -Niederemmel Beisitzer." 

   
Aus den Lebenserinnerungen von Siegfried Braun - Pessach-(Passa-)Zeit in Brauneberg und Umgebung 

Zitat aus dem Artikel in "Mitteilungen des Verbandes ehemaliger Breslauer und Schlesier in Israel e.V." vom April 1974 - Beitrag von Hans Chanoch Meyer: "Gedanken zur jüdischen Heimatgeschichte am Pessach":  "...Was bedeutete für diese Menschen die Pessachzeit? Man sollte meinen, ein an soviel Vorschriften geknüpftes Ritual konnte einfach dort, wo es keine festgefügten Gemeinden gab, nicht durchgeführt werden. Weit gefehlt! Die Ausstrahlung des Pessach und seiner Bräuche erfasste auch die Familien, welche ganz und gar isoliert von den jüdischen Gemeindezentren dahinlebten.
Es ist herzbewegend, wenn man in den Kindheitserinnerungen eines alten Mannes, unseres unvergesslichen Dr. Siegfried Braun 1885—1969 — vormals Lehrer Jahrzehnte hindurch in Köln, dann Tel Aviv von 1951 bis 1969 in Mayan Zwi, bei Zichron-Jakow — nachliest, wie die winzig kleinen jüdischen Niederlassungen in der näheren und weiteren Umgebung seines Heimatortes Dusemond/Brauneberg an der Mosel, am jüdischen Brauch festhielten. Braun berichtet: der Ort selbst zählte 10 jüdische Familien. Im Umkreis lagen Mühlheim 7, Lieser 4, Wintrich 4 und Veldenz 4, zusammen 29 Familien. Diese 29 Familien wohnten also zerstreut und auseinandergezogen innerhalb einer nichtjüdischen Welt. Wenn die Zeit vor Pessach herannahte so scheute man keine Anstrengung, um noch näher in Verbindung zu treten als es auch sonst aus gegebenen Anlässen der Fall war.
Es ging dem Knaben 'besonders nah ans Gemüt', wenn von Rachtig an der Mosel her die großen Körbe mit Mazzot gebracht wurden und wir Jungen nach Monzel zu einem Kleinkrämer geschickt wurden, um die Käscher schel Pessach Sachen einzukaufen. Unser Weg führte durch prächtige Frühlingswiesen... die den Weg säumten. Mir wurde in dieser, dem Fest nahen Zeit, eine besondere Mission übertragen: Ich wurde zum Vorsteher der Gemeinde Bernkastel geschickt und erhielt von ihm eine Namenliste nebst einem bestimmten Betrag an Reichsthalern... (Nach verschiedenen Quellen abgedruckt in Max Lazarus, Erinnerungen. Anmerkungen Seite 292/3, Documenta Judaici Band 1, Dortmund 1967).
Was klingt aus diesen Angaben heraus? In erster Linie das Zusammengehörigkeitsgefühl des in der Gola versprengten Volkes, das Zueinanderstreben der kleinsten Splitter, um unter den gegebenen Umständen ein Ganzes zu bilden. Die ungezählten Tagesstrecken, welche unsere Väter zurücklegten, zu Fuß oder mit Pferd und Wagen, waren durch den harten Existenzkampf bedingt; aber gleichzeitig erwuchs ihnen hierbei auch die Funktion, den Zusammenhang der versprengten Glieder unseres Volkes zu wahren. Diese 'Reisen' waren damals so wichtig wie diejenigen unserer Brüder von Übersee nach Israel und in umgekehrter Richtung in heutiger Zeit. Die technischen und zivilisatorischen Formen haben sich in einem - historisch gesehen - kurzem Zeitraum geändert. Der Gedanke zueinander zu kommen hat jedoch an Intensität nichts eingebüsst. Man kommt zusammen allen Hindernissen zum Trotz. Das Solidaritätsbewusstsein wird am Pessach auf die höchste Stufe gesteigert. Die paar Reichstaler, welche der Knabe Siegfried Braun aus getreuen Händen empfangen und sie getreulich weitergab — sie entsprechen den Tausenden und Millionen in einheimischer und fremder Währung welche heute hin- und herfließen, ohne die der Staat Israel nicht existieren könnte. Dasselbe gilt für alle religiösen, kulturellen und gemeinnützigen Einrichtungen im Lande Israel und in der weiten Welt." 

  
Zum Tod des langjährigen ehrenamtlichen Kantors Marx Mayer (1935)    

Artikel im "Israelitischen Familienblatt" vom 28. März 1935: "Einer aus dem Volke ...
Nicht immer sind die 'Prominenten' die Träger des Gemeinschaftslebens — auch bei uns nicht immer. Unsere Überlieferung spricht von den sechsunddreißig unbekannten Juden, den 'Lamed Wowniks', die in jeder Generation die Fortdauer der Lehre verbürgen: ohne sich einander zu kennen, ohne gekannt, ohne erkannt zu werden. Der einfache, schlichte Mann aus dem Volke...
Vom einfachen, schlichten, unbekannten deutschen Juden spricht dieser Bericht aus Brauneberg a. d. Mosel:
'Hier starb jüngst der Vorbeter der Gemeinde Marx Mayer. Er war von Beruf Schneider und hat fast vier Jahrzehnte den Kultusdienst versehen. Sein Heimgang lenkt die Blicke zurück in eine jüdisch-kulturell bemerkenswerte Zeit. In dem weltabgelegenen stillen Moseltal vergangener Tage blühte um die Mitte des verflossenen Jahrhunderts ein reges jüdisches Leben. Die sich zwischen den Weinbergen lang hinstreckenden Dörfer und auch die auf den an das Flüsschen heranreichenden Eifelbergen gelegenen wiesen respektable Gemeinden auf, unter denen namentlich Osann wegen seiner großen jüdischen Einwohnerschaft hervorragte. Das Dorf war 1808 vom Konsistorium zu Trier als Unterrabbinatsort designiert worden und zählte 1843 noch 115 jüdische Seelen. Es gab dort einen Cheder, der nicht nur von jungen Menschen aus Osann besucht wurde, sondern auch von vielen aus zum Teil weit entfernt liegenden Gemeinden. Aus ihm entwickelte sich eine Volksschule, die erst 1900 zu bestehen aufhörte. Auch der Heimgegangene Marx Mayer hatte seine Kenntnisse im Jüdischen in Osann erworben. Wenn man bedenkt, dass früher in Brauneberg niemals regelmäßig irgendein Religionsunterricht erteilt wurde, und dass dennoch die Gemeinde, zu der die Juden von noch vier Nachbardörfern gehören, einen geordneten Kult bis hin zum 'Lernen' am Wochen- und Hüttenfeste (sc. Sukkot und Schawuot) aufrechterhalten hat bis zu diesem Tage, so wird man die traditionsbewahrende Rolle zu würdigen wissen, die der schlichte Mann aus dem Volk gespielt hat, der (wie übrigens auch sein Vorgänger, ein armer Ziegenhändler) in längst verklungenen Tagen die Luft des zumeist von ostjüdischen Lamdanim geleiteten Cheders geatmet hat."
Ein Bericht für viele! Ein Mann wie viele! Seinem Andenken sei Ehre..."    
 
Anzeige im "Israelitischen Familienblatt" vom 14. Februar 1935: "Nachruf!
Nach kurzer Krankheit entschlief im 80. Lebensjahr unser Vorbeter, Herr
Marx Mayer
Über 36 Jahre war er der Gemeinde Seelsorger, Freund und Berater. Alle, die dem Entschlafenen nahe standen, betrauern einen lauteren Freund, der auch über die Kreise unserer Gemeinde hinaus sich besonderer Wertschätzung erfreute.
Sein Andenken wird auch über das Grab hinaus bei uns fortleben.
Brauneberg / Mosel, den 8. Februar 1935
Der Vorstand der Synagogengemeinde Brauneberg"

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
Trauerfeier für Gabriel Loeser in Lüttich (geb 1833 in Dusemond - Brauneberg, gest. 1902 in Lüttich)    

Artikel in "Der Gemeindebote" vom 12. Juni 1903: "Belgien. Lüttich, 3. Juni. Die hiesigen Blätter melden über eine weihevolle Trauerfeier in der Synagoge, die dem Andenken des im vorigen Jahre hier verstorbenen Herrn Gabriel Loeser galt. Loeser war der Gründer und langjährige hochverdiente Generaldirektor des bekannten großen Zinkhüttenwerkes: Société anonyme métallurgique de Prayou und außerdem Aufsichtsratspräsident bzw. Aufsichtsratsmitglied mehrerer Bergwerksgesellschaften, mit Gruben in Italien, Nordafrika und England, und verschiedener Hüttenwerke in Belgien, die ihre Begründung fast sämtlich seiner Initiative verdanken. Er war im Jahre 1833 in Dusemond bei Trier a. d. Mosel geboren und war ein Selfmademan in des Wortes schönster Bedeutung. — Er war aber auch ein guter Jude und lange Vizepräsident der hiesigen jüdischen Gemeinde sowie Mitglied des belgischen Central­Konsistoriums. Die Feier, der die Kommunal- und Staatsbehörden, sowie viele andere angesehene Männer unserer Stadt beiwohnten, wurde durch Chorgesang eröffnet und geschlossen. Der hiesige Rabbiner Goldstein sprach ein hebräisches Gebet und hierauf hielt der Grand rabbin de Belgique, A. Bloch, eine ergreifende Trauerrede, in der er die Verdienste des Heimgegangenen auf allen Gebieten seiner Wirksamkeit würdigte, und die auf alle Zuhörer einen tiefen Eindruck machte."   

   
Kriegsauszeichnung (EK II) für Edmund Strauß (1914)   

Mitteilung der Verleihung des Eisernen Kreuzes in "Dr. Blochs österreichische Wochenschrift" vom 30. Oktober 1914: "Dusemond a.d. Mosel. Unteroffizier des Reserve-Infanterieregiments Nr. 69 Edmund Strauß, Sohn des hiesigen Weinhändlers Herrn Simon Strauß". 

  
Kriegsauszeichnung (EK I) für Artur Strauß (1920)  

Artikel in "Jüdischer Bote vom Rhein" vom 16. April 1920: "Dusemond (Mosel). Herr Artur Strauß, Sohn des Weinhändlers Simon Strauß von hier, wurde für hervorragende Tapferkeit im Felde noch nachträglich mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Herr Strauß war, zuletzt noch Leutnant und Kompanieführer und hat als solcher dem Vaterlande den rechten Arm geopfert."   

   
Über die Familie des Dorfarztes in Mülheim Dr. Manfred Bassfreund (Baßfreund, gest. 1932)  

Hinweis (nach Mitteilungen von Dorothee Lottmann-Kaeseler 2010/2013):  Dr. Manfred Bassfreund war bis zum seinem Tod 1932 (beigesetzt auf dem Trierer jüdischen Friedhof) Arzt in Mülheim. Er war Sohn des Trierer Oberrabbiners Dr. Jakob Bassfreund (geb. 1850 in Kempen, gest. 1919 in Breslau). Dr. Manfred Bassfreund hatte seine Praxis in Mülheim/Mosel,  vgl. den Artikel von Ursula Schmieder im "Trierer Volksfreund" vom 20. Mai 2010: "Erinnerung an jüdische Mitbürger" (sc. in Mülheim; Link; als pdf-Datei).     
Sohn von Dr. Manfred Bassfreund war Jürgen Bassfreund (geb. 1923 in Bernkastel). Dieser lebte nach dem Tod seines Vaters [1932] zunächst in Trier, dann Köln, Berlin usw. Er hat die NS-Zeit überlebt; in der Website "Voices of Holocaust" kann man ein mit ihm 1946 erstelltes Interview hören: Link zur Seite über Jürgen Bassfreund; 2003 wurden weitere ausführliche Interviews erstellt, siehe bei http://collections.ushmm.org/search/catalog/irn514241.   
Nach diesen Interviews nannte sich Jürgen Bassfreund in den USA Jack Bass, wo er am 3. Mai 2010 in Adamsville (Alabama) verstorben ist 
(zu seinem Leben: http://www.bhamholocausteducation.org/bio-bass.htm).  
Ergänzender Link: fünf Briefe von Dr. Manfred Bassfreund an David Simonson: http://www.kb.dk/letters/judsam/2011/mar/dsa/subject858/en/, zwei davon in Trier geschrieben.    

   
Mitteilung der bestandenen Lehrerprüfung (1907) und Artikel zum 70. (und 100.) Geburtstag von Dr. Siegfried Braun (geb. 1885 in Dusemond - Brauneberg, gest. 1969 Israel) (1955/1986)   

Aus einem Bericht von der Marks-Haindorffschen Stiftung (Lehrerseminar) in Münster in "Der Gemeindebote" vom 8. November 1907: "Die erste Lehrerprüfung vor der Königlichen Prüfungskommission bestanden: Karl Rosenthal aus Bielefeld, er übernahm die Lehrerstelle in Gütersloh; Siegfried Braun aus Dusemond, er übernahm die Lehrerstelle in Werl; Gustav Drucker aus Bengel, er übernahm die Lehrerstelle in Ulrichstein; Max Heymann aus Gelsenkirchen, er übernahm die Lehrerstelle in Anröchte. Die Finanzen der Anstalt haben sich gebessert. Trotzdem bedarf sie noch der nachhaltigsten Förderung, die sie auch in jeder Beziehung verdient."  
 
Artikel von Ephraim Ginsberg im "Mitteilungsblatt des Irgun Olej Merkas Europa" vom 4. November 1955: "Dr. Siegfried Braun - 70 Jahre.
Die Glückwünsche, die zum 3. November 1955 Siegfried Braun aus weiten Kreisen des Jischuw — nicht nur der Alijah aus Westeuropa — zugehen, gelten einer einzigartigen, fest geprägten Persönlichkeit, die in ihren mannigfachen Ausstrahlungen echtester Volksbildung, nunmehr fast 2 Jahrzehnte in Israel, und Jahrzehnte vorher in Köln diente.
Siegfried Braun, Sohn frommer Eltern, ist im Dörfchen Dusemond im Trierer Land geboren und erhielt seine fachlich fest fundierte Ausbildung im Seminar zu Münster. In Köln setzte Braun seine Studien auf mannigfachen Gebieten fort, widmete sieh der Naturwissenschaft und insbesondere der Philosophie. Er promovierte mit einer damals vielbeachteten Arbeit über Konrad Fiedler. Seine berufliche Tätigkeit widmete Braun nach kurzer Amtszeit in kleineren Gemeinden — Werl z.B., wo er seine tapfere Lebensgefährtin Else heimführte — der Jüdischen Schule in Köln. Ihr gab er viele Jahre das Gepräge — gemeinsam mit den bewährten, zionistisch-vorbildlichen Gefährten Abraham Reinhardt und Paula Loeb s.A.
Mannigfach waren die Probleme, die höchsten Einsatz einer Erzieher-Persönlichkeit erheischten: die Kölner Jüdische Schule, lange die größte und gegliedertste in Deutschland, war eine städtische Anstalt. Andererseits standen ihr die alteingesessenen jüdischen Bürger immer etwas reserviert gegenüber. Ihr Hauptkontingent stellten Kinder ostjüdischer Eltern. Die vielfache Anerkennung der erzieherischen Leistung dieser Musteranstalt und ihr Ruhm in der deutschen Judenheit sind neben den oben erwähnten Heimgegangenen Brauns unvergängliches Verdienst — ein Lichtpunkt besonders in den leidgefüllten Jahren des jüdischen Zusammenbruchs in Deutschland.
Neben seiner wahrlich nicht leichten Hauptarbeit fand Braun Zeit und Hingabe für mannigfaltiges öffentliches Wirken innerhalb der Gemeinde-Körperschaften und der deutschen Judenheit. An Weniges sei zu diesem Tage erinnert — es zeuge für das Ganze: an seine Arbeit im Vorstand des Reichsverbandes der Jüdischen Lehrervereine; an die Schriftleitung ihres fach­wissenschaftlichen Organes 'Jüdische Schulzeitung'; an die Redaktion des Gemeindeblattes und die Herausgabe des Jahrbuches der Kölner Gemeinde; an die leitende Mitarbeit in der Jugend- und Erwachsenen-Bildung; an die Tätigkeit in- Arbeit in der jüdischen Presse.
In schönster, unvergesslicher Erinnerung bleibt die von Braun in den dreißiger Jahren geplante, vorzüglich vorbereitete und erlebnisreich durchgeführte Gruppenfahrt jüdischer Lehrer nach Israel — die erste ihrer Art! Die Lehrerschaft, Jischuw- und Ortsbehörden wetteiferten in der Gastfreundschaft den Kollegen gegenüber und in der Verehrung ihres Leiters.
Nach seiner Alijah widmete sich Braun lange Zeit der Hanhalat Halaschon im Rahmen der von der Stadt Tel Aviv errichteten Abendkurse. Er versteht es besonders, in älteren Menschen, die bei ihren mannigfachen fehlgeschlagenen Versuchen der Spracherwerbung und kulturellen Eingliederung immer wieder strauchelten, Liebe zur Sprache, zum Volk, und zur neuen Heimat zu erwecken.
Man darf zu diesem Tage nicht Siegfried Brauns einzigartige 'Führungen' vergessen. In vielen Winkeln des Landes in seiner Länge und Breite sprechen bei der Führung durch Siegfried Braun Steine, Trümmer, versunkene, kaum erkennbare Mauerreste, Häuser, Zimmer manchmal, ja Bäume und Pflanzungen eine beredte Sprache. Der sie belebt, weiß seinen Begleitern und Hörern viel von seiner glühenden Liebe und tiefen Treue zu diesem Lande und seinem Boden und denen, die ihn vor uns bearbeiteten, zu übermitteln.
Der aus Mittel-Europa Gekommene wird überdies erkennen: nicht gering ist der heute noch spürbare Einfluss des deutschen Judentums auf den frühen Jischuw — nicht quantitativ, doch bedeutend und nachhaltig. Siegfried Braun zeigt diese Menschen, vielfach vergessen, in seinen zahllosen Artikeln. Doch täusche die gefällige Form, der schöne Vortrag, den Leser nicht: es steckt immense Ar­beit in den Artikeln! Die Tatsachen sind nach vielfachen Quellen geprüft, verglichen, von vielen 'Alten' ~im Jischuw, mit denen Braun brieflich und in anregendstem Gespräch immer lernt, bestätigt, — sie sind wirklich 'hieb- und stichfest'.
Kein Werk der hebräischen Memoiren-Literatur, das Braun nicht gründlich durcharbeitet; aus vielen hat er den Lesern Teile in mustergültiger Übersetzung vermittelt. Seit einigen Jahren hat Siegfried Braun sein Häuschen im Kibbuz Ma'ayan Zwi, auf den Vorbergen des Carmel, wo sein Sohn Chawer ist, errichtet. Er wirkt dort im Ulpan, füllt den Tag mit mannigfachen Forschungen, steigt gerne hinauf nach Sichron Jakov — eine Fundgrube für sein historisches Entdecker-Talent —, pflegt mit seiner Gattin frohe Geselligkeit mit all den Vielen, die zu Brauns kommen und steht heiter-gelassen und rüstig-wach mit beiden Füssen gleich fest in Gegenwart und Vergangenheit. EPHRAIM GINSBERG" 
 
Artikel in "Mitteilungsblatt des Irgun Olej Merkas Europa" vom Januar 1986: "Dr. Siegfried Braun in Memoriam.  Kölner Juden, wo auch immer, werden sich wohl am 3. November dankbar des Lehrers an der Städtischen Israelitischen Volksschule der Jahre 1910/38, Dr. Siegfried Braun, erinnert haben, der an diesem Tage 100 Jahre alt geworden wäre. 84-jährig starb er Ende August 1969 im Kibbuz Mayan Zwi in der Nähe von Sichron Jaakow. Brauns Lebensweg führte vom Moseldorf Brauneberg über das jüdische Lehrerseminar in Münster/Westfalen, die Marks-Haindorfsche Stiftung, dann über Stellungen in Westfalen und im Saargebiet nach Köln. Abgesehen davon, dass er, von jeher historisch und genealogisch interessiert, nach 1923 zum Dr.phil. promovierte, war er im Köln der 20er Jahre der Redakteur der kurzlebigen 'Kölner Jüdisch-Liberalen Zeitung', Mitgründer der 'Gemeinschaft', des Versuchs einer Reformgemeinde und, 1934, Herausgeber des 'Jahrbuchs der Synagogengemeinde', das jedoch nur dieses eine Mal herausgebracht wurde. Später, In Israel, wo er es, zumindest anfangs, nicht leicht hatte, schrieb er in der 'Zeitschrift für die Geschichte der Juden" (Tel Aviv) höchst pietätvoll über die 'Geschichte einer Moselgemeinde', vor allem aber, gleichfalls in Tel Aviv, im 'MB', dem 'Mitteilungsblatt des Irgun Olej Merkas Europa, u.a. eine Serie 'Auf den Spuren der Vergangenheit'; darin ging er, informierend und belehrend, vor allem der Entwicklung des kulturellen Aufbaus von Erez Israel und dem Werdegang seiner wichtigsten Träger nach."   

   
   
Anzeigen von Gewerbebetrieben und Privatpersonen   
Hochzeitsanzeige von Gustav Meyer und Betty geb. Meyer (1926)    

Anzeige im "Israelitischen Familienblatt" vom 17. Juni 1926:
"Gustav Meyer  -  Betty Meyer geb. Meyer   
Vermählte   
Brauneberg Mosel   -  Stipshausen Hunsrück   6. Juni 1926)

 
  

Kennkarte aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgende Kennkarte ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte für Edgar Allmaier 
 aus Mülheim a.d. Mosel
 
 Muelheim Moses KK MZ Allmaier Edgar.jpg (92628 Byte)   
   Kennkarte (Mainz) für Edgar Allmaier (geb. 28. August 1912 in Mülheim a.d. Mosel), 
Kaufmännischer Angestellter.    
 

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge        
   
Wann in Dusemond-Brauneberg erstmals ein Betsaal eingerichtet wurde, ist nicht bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde eine Synagoge in dem aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Gebäude Moselweinstraße 145 (früher: Hauptstraße 75) eingerichtet. Wie lange in diesem Gebäude Gottesdienste abgehalten wurden, ist nicht bekannt. 

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge am frühen Morgen des 10. November von auswärtigen SA-Männern verwüstet. Eine Brandstiftung wurde auf Grund der engen Bebauung nicht vorgenommen. Nach 1945 wurde das Gebäude zu einer Scheune umgebaut, wobei ein Scheunentor in die Außenmauer zur Straße hin eingefügt wurde. In den 1990er-Jahren wurde das Gebäude umfassend renoviert beziehungsweise neu aufgebaut. Dabei ist äußerlich der ursprüngliche Zustand weitestgehend wiederhergestellt worden. Eine Hinweistafel zur Geschichte des Gebäudes ist angebracht. Das Gebäude wird als Café und Restaurant genutzt ("Alt Dusemond"). 
   
   
Adresse/Standort der Synagoge: Moselweinstraße 145 (früher Hauptstraße 75) 
   
   

Fotos
(Quelle: obere Zeile: Landesamt s.Lit. S. 126-127; Farbfotos: Hahn, Aufnahmedatum 18.4.2006)   

Die ehemalige Synagoge vor der
 Restaurierung (1984)
Brauneberg Synagoge 010.jpg (76372 Byte) Brauneberg Synagoge 011.jpg (75358 Byte)
   Ehemaliges Synagogengebäude - das 
nach 1945 eingebrochene Scheunentor 
ist erkennbar.
Reste der Schablonenmalerei 
der ehemaligen Synagoge (1984)
  
     
Die ehemalige Synagoge nach der
 Restaurierung 
Brauneberg Synagoge 100.jpg (67864 Byte) Brauneberg Synagoge 103.jpg (68336 Byte)
  Das ehemalige Synagogengebäude im Frühjahr 2006 
   
  Brauneberg Synagoge 101.jpg (66359 Byte) Brauneberg Synagoge 102.jpg (72028 Byte)
  Das ehemalige Eingangstor mit Gedenktafel: "Im Gedenken an die jüdischen Mitbürger 
der Gemeinde Dusemond - Brauneberg. In diesem Haus befand sich die jüdische Synagoge, 
die in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde".
     
Andernorts entdeckt: 
im jüdischen Friedhof in Luxemburg 
 
Louxemburg Friedhof Brauneberg 12120.jpg (190877 Byte) Louxemburg Friedhof Brauneberg 12120a.jpg (149625 Byte)
  Grabstein für Ella Marx geb. Mayer 
(geb. 22. Dezember 1883 in Brauneberg, gest. 28. Dezember 1856 in Luxemburg) 
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Januar 2010: In Brauneberg sollen "Stolpersteine" verlegt werden  
Artikel von Ursula Schmieder im "Trierischen Volksfreund" vom 21. Januar 2010 (Artikel): 
"Stolpersteine sollen Erinnerung wachhalten. 
Der Gemeinderat Brauneberg hat einstimmig den Weg geebnet für das Verlegen von Stolpersteinen. Diese sollen an ehemalige, vorwiegend jüdische, Mitbürger erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. 
Brauneberg.
Mit einem einstimmigen "Ja" hat sich der Gemeinderat Brauneberg dafür ausgesprochen, im Ort Stolpersteine verlegen zu lassen. Diese sollen an ehemalige Mitbürger, vorwiegend Menschen jüdischen Glaubens, erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden..."    
  
April 2010: Auch in Mülheim (Mosel) sollen "Stolpersteine" verlegt werden     
Artikel von Ursula Schmieder im "Trierischen Volksfreund" vom 6. April 2010 (Artikel): 
"Ja zu Stolpersteinen. Mit einem einvernehmlichen Beschluss hat der Gemeinderat Mülheim den Weg dafür bereitet, in dem früheren Amtssitz Stolpersteine zu verlegen. 
Mülheim.
Die Aufarbeitung der jüngeren Mülheimer Geschichte liegt den Mitgliedern des Gemeinderates fraktionsübergreifend am Herzen. Das beweist das einstimmige Ja, mit dem sich der Rat in seiner jüngsten Sitzung für das Verlegen von Stolpersteinen ausgesprochen hat..."   
 
Oktober 2010: Auch in Veldenz sollen "Stolpersteine" verlegt werden  
Artikel von Ursula Schmieder im "Trierischen Volksfreunde" vom 19. Oktober 2010 (Artikel): 
"Gemeinderat Veldenz: Stolpersteine sollen an ehemalige jüdische Bürger erinnern
Einstimmig hat sich der Gemeinderat Veldenz am Montagabend für die Verlegung von Stolpersteinen ausgesprochen. Mit der Initiative des Vereins 'Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage' soll an ehemalige Mitbürger zu erinnert werden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. 
(urs) Eine eigene jüdische Gemeinde hat es in Veldenz wohl nicht gegeben. Bei den acht bis zehn jüdischen Bürgern, die um 1930 im Ort lebten, handelte es sich eher um Nachkommen aus Nachbardörfern wie Brauneberg, wo es auch eine Synagoge gab. Dennoch hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung eindeutig für das Verlegen von Stolpersteinen ausgesprochen. Vor drei Häusern, in denen 1933 jüdische Mitbürger lebten, sollen sie in gemeindeeigene gepflasterte Gehwege oder Rinnen verlegt werden..."    
   
Oktober 2011: Vortrag über das Schicksal von Lore und Dieter Mayer aus Brauneberg 
Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 18. Oktober 2011: "Deportation vor 70 Jahren: Lore und Dieter haben es nicht überlebt. 
Am 16. Oktober 1941 stiegen 119 Juden aus dem heutigen Kreis Bernkastel-Wittlich auf Befehl der Nationalsozialisten in den Zug aus Luxemburg in Richtung Osten. Das erschütternde Schicksal der Menschen schilderte Marianne Bühler am Montag in der ehemaligen Wittlicher Synagoge..." 
Link zum Artikel   
 
 

       
       

Links und Literatur  

Links: 

bulletWebsite der Gemeinde Brauneberg  
bulletWebsite der Gemeinde Mülheim an der Mosel   
bulletInformationsseite zum jüdischen Friedhof in Brauneberg bei der Kulturdatenbank Region Trier   
bulletInformationsseite zur Synagoge in Brauneberg bei der Kulturdatenbank Region Trier   

Literatur:  

bulletUwe F.W. Bauer: Die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mülheim/Mosel in der Zeit von 1933-1945. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad Kreuznach. 10. Jahrgang, Ausgabe 1/2000, Heft Nr. 18. S. 42-49. Online zugänglich (als pdf-Datei eingestellt). 
bulletSiegfried Braun: Von Dusemond und seiner jüdischen Gemeinde. In: Franz Schmitt: Chronik von Brauneberg und Filzen. 1988. S. 524-545.
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 126-127 (mit weiteren Literaturangaben). 

     
      

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge   

          

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 17. Dezember 2025