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im Kreis Bernkastel-Wittlich"
Brauneberg (ehem.
Dusemond, VG Bernkastel-Kues, Kreis Bernkastel-Wittlich)
mit Mülheim a.d. Mosel, Veldenz,
Lieser
und Wintrich
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Brauneberg (bis 1925: Dusemond) bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1941. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück.
Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der jüdischen Einwohner von 18
(1843) auf 42 (1895), wobei eine Höchstzahl vermutlich um 1870/80 erreicht
wurde. Zur Gemeinde
in Dusemond/Brauneberg gehörten seit 1896 auch die in Mülheim an der Mosel (1924:
26
Personen), Veldenz (11 Personen),
Lieser (13 Personen) und
Wintrich (11
Personen) lebenden jüdischen Einwohner. 1894 gehörten zur Gemeinde (mit
Teilorten) insgesamt 126 Personen in 23 Familien.
1905 lebten in Dusemond/Brauneberg 42 jüdische Personen (von insgesamt 694
Einwohnern), in Mülheim 29 (von 723), in Lieser 23 (von 1368), in Wintrich 14
(von 1115), in Veldenz 14 (von 972), d.h. insgesamt in der Gemeinde 122
Personen.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
Schule (Religionsschule), möglicherweise ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Ob die Gemeinde zeitweise einen Lehrer hatte oder ob die Kinder der Gemeinde
immer durch auswärtige Lehrer unterrichtet wurden, ist nicht bekannt. Als Kantor
wird um 1894/97 S. Mayer genannt (Statist. Jahrbuch des Deutsch-Israelitischen
Gemeindebundes 1894 S. 48). Die Gemeinde gehörte zum
Rabbinatsbezirk in Trier.
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1889 Herr Strauß, um 1893
J. Strauß, J. Mayer und S. Ermann, 1897 J. Strauß (Mülheim/Mosel), D. Mayer
(Dusemond) und S. Ermann (Veldenz).
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Leo Mayer (geb.
15.4.1891 in Dusemond, gef. 27.8.1914) und Vizefeldwebel Edmund Strauß (Sohn des
Weinhändlers Simon Strauß, geb.
16.5.1886 in Dusemond, gef. 25.9.1916; wurde bereits 1914 mit dem Eisernen Kreuz
ausgezeichnet, s.u.). Edmunds Bruder Artur Strauß wurde für seinen
Kriegseinsatz noch nach dem Krieg (1920) mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse
ausgezeichnet (s.u.). Er war zuletzt Leutnant und Kompanieführer und verlor im
Krieg den rechten Arm.
Um 1924, als 25 Personen der "Synagogengemeinde
Dusemond" bzw. "Synagogengemeinde Dusemond-Mülheim" angehörten (dazu 61 Personen in den umliegenden Orten s.o.), waren die Vorsteher der Gemeinde Hermann Meyer und
Adolf Allmeier aus Mülheim. Als Schochet war Gustav Meyer tätig.
1932 wurden in Brauneberg 20 jüdische Gemeindeglieder
gezählt. Dazu kamen weiterhin die in Mülheim (23), Veldenz (7), Lieser (6) und
Wintrich (6) lebenden jüdischen Einwohner. Die Gemeindevorsteher waren Ernst
Mayer aus Brauneberg und Eduard Mayer aus Mülheim. Als Kantor wirkte - seit
inzwischen 36 Jahren - Marx Mayer (gest. 1935, siehe Bericht unten).
An jüdischen Vereinen (Ziel: Wohlfahrtspflege) gab es Frauen-Chewroth,
Männer-Chewroth und den Verein "Wanderfürsorge".
1933 lebten noch 20 jüdische Personen am Ort, dazu kamen zur jüdischen
Gemeinde aus den umliegenden Orten weitere 42 Personen.
Von den in Dusemond-
Brauneberg geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Regina Braun (1882), Johanna Maier geb.
Blum (1872), Max
Maier (1879), Moritz Maier (1889), Moses Maier (1878), Isidor Mayer (1887), Regina Mayer geb. Marx
(1893), Maxel Mayer (1925), Hedwig Meyer geb. Kahn (1906), Horst Meyer (1930),
Inge Meyer (1931), Ludwig Meyer (1902), Wilhelm Meyer (1900), Johanna Reinheimer geb.
Meier (1888).
Von den in
Veldenz geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Babette Braun
geb. Meier (1857), August Ermann (1880), Clementine Ermann (1883), Ernst Ermann (1920),
Josef Ermann (1922), Sophie Ermann
geb. Roos (1884), Asta (Astalie) Fleck geb. Mayer (1889), Johanna Levy geb.
Ermann (1890), Siegmund Mayer (1883), Sofie Mayer geb. Kann (1888).
Die
Namen der aus Mülheim umgekommenen Personen zusammenzustellen,
ist teilweise schwierig, da in den angegebenen Listen nicht immer zwischen den verschiedenen Orten "Mülheim" differenziert wird.
Sicher sind aus Mülheim umgekommen: Alfred Allmeier (geb. 1878 in
Mülheim/Mosel) mit seiner Frau Johanna Allmeier geb. Kahn (geb. 1881 in
Wöllstein), Ella Allmeier (1885), Siegfried Allmeier (1905), Sofie Ermann
geb. Roos (1880), Ida Kahn geb. Braun (1864), Leon Kahn (1865), Max
Kahn (1894), Ernst Levi (1909), Rosa Levi geb. Allmeier (1872), Amalie
Mayer geb. Levi (1889), Eduard Mayer (1880), Else Mayer (1922), Johanna
Rosen geb. Levi (1902), Reinhold Rosen (1925), Eugen Benjamin Strauss
(1890).
Links das Gedenkblatt aus Yad Vashem, Jerusalem für Eugene Benjamin
Strauss aus Mülheim/Mosel (geb. 1890, umgekommen 1944 in
Frankreich). |
Berichte
aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Vortragsabend in der jüdischen
Gemeinde (1921)
Mitteilung
in "Jüdischer Bote vom Rhein" (Mitteilungen des Bezirksverbandes der
jüdischen Jugendvereine Westdeutschlands": "Bernkastel-Kues.
Jüdischer Jugendbund. Vorsitzender: Willi Thal -
Bernkastel.
Versammlung am Sonntag den 27. November, nachmittags 4 Uhr. in Mülheim,
Wirtschaft Bottler. Herr Lehrer Friedmann: 'Geschichte der Juden im
Erzbistum Trier.' Zu diesem interessanten Vortrag sind alle
Vereinsmitglieder und Angehörigen sowie die Gemeindemitglieder der
Synagogengemeinde Dusemond-Mülheim herzlichst eingeladen." |
Gründung des jüdischen Jugendbundes
Mittelmosel (1920)
Artikel
in "Jüdischer Bote vom Rhein" vom 20. Februar 1920: "Bernkastel.
Am 1. Januar wurde hier ein Jüdischer Jugendbund der Mittelmosel ins
Leben gerufen, der am 8. Februar unter zahlreicher Beteiligung seine erste
Hauptversammlung abgehalten hat. Dass die Neugründung einem wirklichen
Bedürfnisse entgegenkommt, beweisen die Einschreibungen der Mitglieder,
deren Zahl sich schon auf 60 beläuft. Der Verein sucht Anschluss an den
neutralen Verband jüdischer Jugendvereine Deutschlands und an die
westdeutsche Bezirksgruppe desselben. Den Vorstand bilden z. Zt. Lehrer
Friedmann, Bernkastel, 1.
Vorsitzender, Frl. Paula Wendel - Rachtig,
stellv. Vorsitzende, Frl. Herta Thal -
Bernkastel, Schriftführerin, Frl. Rosa Schömann -
Lösnich, stellvertr. Schriftführerin,
Artur Strauß - Dusemond, Kassierer, Willi Baum -
Bernkastel und Moritz Leib -Niederemmel
Beisitzer." |
Aus den Lebenserinnerungen von
Siegfried Braun - Pessach-(Passa-)Zeit in Brauneberg und Umgebung
Zitat aus dem Artikel in "Mitteilungen des Verbandes ehemaliger Breslauer
und Schlesier in Israel e.V." vom April 1974 - Beitrag von Hans Chanoch
Meyer: "Gedanken zur jüdischen Heimatgeschichte am Pessach": "...Was
bedeutete für diese Menschen die Pessachzeit? Man sollte meinen, ein an
soviel Vorschriften geknüpftes Ritual konnte einfach dort, wo es keine
festgefügten Gemeinden gab, nicht durchgeführt werden. Weit gefehlt! Die
Ausstrahlung des Pessach und seiner Bräuche erfasste auch die Familien,
welche ganz und gar isoliert von den jüdischen Gemeindezentren dahinlebten.
Es ist herzbewegend, wenn man in den Kindheitserinnerungen eines alten
Mannes, unseres unvergesslichen Dr. Siegfried Braun 1885—1969 —
vormals Lehrer Jahrzehnte hindurch in Köln, dann Tel Aviv von 1951 bis 1969
in Mayan Zwi, bei Zichron-Jakow — nachliest, wie die winzig kleinen
jüdischen Niederlassungen in der näheren und weiteren Umgebung seines
Heimatortes Dusemond/Brauneberg an der Mosel, am jüdischen Brauch
festhielten. Braun berichtet: der Ort selbst zählte 10 jüdische Familien. Im
Umkreis lagen Mühlheim 7, Lieser 4, Wintrich 4 und Veldenz 4, zusammen 29
Familien. Diese 29 Familien wohnten also zerstreut und auseinandergezogen
innerhalb einer nichtjüdischen Welt. Wenn die Zeit vor Pessach herannahte so
scheute man keine Anstrengung, um noch näher in Verbindung zu treten als es
auch sonst aus gegebenen Anlässen der Fall war.
Es ging dem Knaben 'besonders nah ans Gemüt', wenn von
Rachtig an der Mosel her die großen Körbe
mit Mazzot gebracht wurden und wir Jungen nach
Monzel zu einem Kleinkrämer
geschickt wurden, um die Käscher schel Pessach Sachen einzukaufen. Unser Weg
führte durch prächtige Frühlingswiesen... die den Weg säumten. Mir wurde in
dieser, dem Fest nahen Zeit, eine besondere Mission übertragen: Ich wurde
zum Vorsteher der Gemeinde Bernkastel
geschickt und erhielt von ihm eine Namenliste nebst einem bestimmten Betrag
an Reichsthalern... (Nach verschiedenen Quellen abgedruckt in Max Lazarus,
Erinnerungen. Anmerkungen Seite 292/3, Documenta Judaici Band 1, Dortmund
1967).
Was klingt aus diesen Angaben heraus? In erster Linie das
Zusammengehörigkeitsgefühl des in der Gola versprengten Volkes, das
Zueinanderstreben der kleinsten Splitter, um unter den gegebenen Umständen
ein Ganzes zu bilden. Die ungezählten Tagesstrecken, welche unsere Väter
zurücklegten, zu Fuß oder mit Pferd und Wagen, waren durch den harten
Existenzkampf bedingt; aber gleichzeitig erwuchs ihnen hierbei auch die
Funktion, den Zusammenhang der versprengten Glieder unseres Volkes zu
wahren. Diese 'Reisen' waren damals so wichtig wie diejenigen unserer Brüder
von Übersee nach Israel und in umgekehrter Richtung in heutiger Zeit. Die
technischen und zivilisatorischen Formen haben sich in einem - historisch
gesehen - kurzem Zeitraum geändert. Der Gedanke zueinander zu kommen hat
jedoch an Intensität nichts eingebüsst. Man kommt zusammen allen
Hindernissen zum Trotz. Das Solidaritätsbewusstsein wird am Pessach auf die
höchste Stufe gesteigert. Die paar Reichstaler, welche der Knabe Siegfried
Braun aus getreuen Händen empfangen und sie getreulich weitergab — sie
entsprechen den Tausenden und Millionen in einheimischer und fremder Währung
welche heute hin- und herfließen, ohne die der Staat Israel nicht existieren
könnte. Dasselbe gilt für alle religiösen, kulturellen und gemeinnützigen
Einrichtungen im Lande Israel und in der weiten Welt." |
Zum Tod des langjährigen
ehrenamtlichen Kantors Marx Mayer (1935)
Artikel im "Israelitischen Familienblatt" vom 28. März 1935: "Einer aus
dem Volke ...
Nicht immer sind die 'Prominenten' die Träger des Gemeinschaftslebens — auch
bei uns nicht immer. Unsere Überlieferung spricht von den sechsunddreißig
unbekannten Juden, den 'Lamed Wowniks', die in jeder Generation die
Fortdauer der Lehre verbürgen: ohne sich einander zu kennen, ohne gekannt,
ohne erkannt zu werden. Der einfache, schlichte Mann aus dem Volke...
Vom einfachen, schlichten, unbekannten deutschen Juden spricht dieser
Bericht aus Brauneberg a. d. Mosel:
'Hier starb jüngst der Vorbeter der Gemeinde Marx Mayer. Er war von
Beruf Schneider und hat fast vier Jahrzehnte den Kultusdienst
versehen. Sein Heimgang lenkt die Blicke zurück in eine jüdisch-kulturell
bemerkenswerte Zeit. In dem weltabgelegenen stillen Moseltal vergangener
Tage blühte um die Mitte des verflossenen Jahrhunderts ein reges jüdisches
Leben. Die sich zwischen den Weinbergen lang hinstreckenden Dörfer und auch
die auf den an das Flüsschen heranreichenden Eifelbergen gelegenen wiesen
respektable Gemeinden auf, unter denen namentlich
Osann wegen seiner großen jüdischen
Einwohnerschaft hervorragte. Das Dorf war 1808 vom Konsistorium zu Trier als
Unterrabbinatsort designiert worden und zählte 1843 noch 115 jüdische
Seelen. Es gab dort einen Cheder, der nicht nur von jungen Menschen
aus Osann besucht wurde, sondern
auch von vielen aus zum Teil weit entfernt liegenden Gemeinden. Aus ihm
entwickelte sich eine Volksschule, die erst 1900 zu bestehen aufhörte. Auch
der Heimgegangene Marx Mayer hatte seine Kenntnisse im Jüdischen in Osann
erworben. Wenn man bedenkt, dass früher in Brauneberg niemals
regelmäßig irgendein Religionsunterricht erteilt wurde, und dass dennoch die
Gemeinde, zu der die Juden von noch vier Nachbardörfern gehören, einen
geordneten Kult bis hin zum 'Lernen' am Wochen- und Hüttenfeste (sc.
Sukkot und Schawuot) aufrechterhalten hat bis zu diesem Tage, so wird
man die traditionsbewahrende Rolle zu würdigen wissen, die der schlichte
Mann aus dem Volk gespielt hat, der (wie übrigens auch sein Vorgänger,
ein armer Ziegenhändler) in längst verklungenen Tagen die Luft des zumeist
von ostjüdischen Lamdanim geleiteten Cheders geatmet hat."
Ein Bericht für viele! Ein Mann wie viele! Seinem Andenken sei Ehre..." |
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Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 14. Februar 1935: "Nachruf!
Nach kurzer Krankheit entschlief im 80. Lebensjahr unser Vorbeter, Herr
Marx Mayer
Über 36 Jahre war er der Gemeinde Seelsorger, Freund und Berater. Alle, die
dem Entschlafenen nahe standen, betrauern einen lauteren Freund, der auch
über die Kreise unserer Gemeinde hinaus sich besonderer Wertschätzung
erfreute.
Sein Andenken wird auch über das Grab hinaus bei uns fortleben.
Brauneberg / Mosel, den 8. Februar 1935
Der Vorstand der Synagogengemeinde Brauneberg" |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Trauerfeier für Gabriel Loeser in
Lüttich (geb 1833 in Dusemond - Brauneberg, gest. 1902 in Lüttich)
Artikel
in "Der Gemeindebote" vom 12. Juni 1903: "Belgien. Lüttich, 3. Juni.
Die hiesigen Blätter melden über eine weihevolle Trauerfeier in der
Synagoge, die dem Andenken des im vorigen Jahre hier verstorbenen Herrn
Gabriel Loeser galt. Loeser war der Gründer und langjährige hochverdiente
Generaldirektor des bekannten großen Zinkhüttenwerkes: Société anonyme
métallurgique de Prayou und außerdem Aufsichtsratspräsident bzw.
Aufsichtsratsmitglied mehrerer Bergwerksgesellschaften, mit Gruben in
Italien, Nordafrika und England, und verschiedener Hüttenwerke in Belgien,
die ihre Begründung fast sämtlich seiner Initiative verdanken. Er war im
Jahre 1833 in Dusemond bei Trier a. d. Mosel geboren und war ein
Selfmademan in des Wortes schönster Bedeutung. — Er war aber auch ein guter
Jude und lange Vizepräsident der hiesigen jüdischen Gemeinde sowie Mitglied
des belgischen CentralKonsistoriums. Die Feier, der die Kommunal- und
Staatsbehörden, sowie viele andere angesehene Männer unserer Stadt
beiwohnten, wurde durch Chorgesang eröffnet und geschlossen. Der hiesige
Rabbiner Goldstein sprach ein hebräisches Gebet und hierauf hielt der Grand
rabbin de Belgique, A. Bloch, eine ergreifende Trauerrede, in der er die
Verdienste des Heimgegangenen auf allen Gebieten seiner Wirksamkeit
würdigte, und die auf alle Zuhörer einen tiefen Eindruck machte." |
Kriegsauszeichnung (EK II) für
Edmund Strauß (1914)
Mitteilung
der Verleihung des Eisernen Kreuzes in "Dr. Blochs österreichische
Wochenschrift" vom 30. Oktober 1914: "Dusemond a.d. Mosel.
Unteroffizier des Reserve-Infanterieregiments Nr. 69 Edmund Strauß,
Sohn des hiesigen Weinhändlers Herrn Simon Strauß". |
Kriegsauszeichnung (EK I) für Artur
Strauß (1920)
Artikel in "Jüdischer Bote vom Rhein" vom 16. April 1920: "Dusemond
(Mosel). Herr Artur Strauß, Sohn des Weinhändlers Simon Strauß von hier,
wurde für hervorragende Tapferkeit im Felde noch nachträglich mit dem
Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Herr Strauß war, zuletzt noch
Leutnant und Kompanieführer und hat als solcher dem Vaterlande den rechten
Arm geopfert." |
Über die Familie des Dorfarztes in Mülheim Dr.
Manfred Bassfreund (Baßfreund, gest. 1932)
Hinweis (nach Mitteilungen von
Dorothee Lottmann-Kaeseler 2010/2013): Dr. Manfred Bassfreund
war bis zum seinem Tod 1932 (beigesetzt auf dem Trierer jüdischen
Friedhof) Arzt in Mülheim. Er war Sohn des Trierer Oberrabbiners Dr.
Jakob Bassfreund (geb. 1850 in Kempen, gest. 1919 in Breslau). Dr. Manfred
Bassfreund hatte seine Praxis in Mülheim/Mosel, vgl. den Artikel
von Ursula Schmieder im "Trierer Volksfreund" vom 20. Mai 2010: "Erinnerung
an jüdische Mitbürger" (sc. in Mülheim; Link;
als pdf-Datei).
Sohn von Dr. Manfred Bassfreund war Jürgen Bassfreund (geb. 1923 in
Bernkastel). Dieser lebte nach dem
Tod seines Vaters [1932] zunächst in Trier, dann Köln, Berlin usw. Er
hat die NS-Zeit überlebt; in der Website "Voices
of Holocaust" kann man ein mit ihm 1946 erstelltes Interview
hören: Link
zur Seite über Jürgen Bassfreund; 2003 wurden weitere ausführliche
Interviews erstellt, siehe bei http://collections.ushmm.org/search/catalog/irn514241.
Nach diesen Interviews nannte sich Jürgen Bassfreund in den USA Jack
Bass, wo er am 3. Mai 2010 in Adamsville (Alabama) verstorben
ist
(zu seinem Leben: http://www.bhamholocausteducation.org/bio-bass.htm).
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| Ergänzender Link: fünf Briefe von
Dr. Manfred Bassfreund an David Simonson: http://www.kb.dk/letters/judsam/2011/mar/dsa/subject858/en/,
zwei davon in Trier geschrieben. |
Mitteilung der bestandenen
Lehrerprüfung (1907) und Artikel zum 70. (und 100.) Geburtstag von Dr. Siegfried
Braun (geb. 1885 in Dusemond - Brauneberg, gest. 1969 Israel) (1955/1986)
Aus
einem Bericht von der Marks-Haindorffschen Stiftung (Lehrerseminar) in
Münster in "Der Gemeindebote" vom 8. November 1907: "Die erste Lehrerprüfung
vor der Königlichen Prüfungskommission bestanden: Karl Rosenthal aus
Bielefeld, er übernahm die Lehrerstelle in Gütersloh; Siegfried Braun aus
Dusemond, er übernahm die Lehrerstelle in Werl; Gustav Drucker aus
Bengel, er übernahm die Lehrerstelle in Ulrichstein; Max Heymann aus
Gelsenkirchen, er übernahm die Lehrerstelle in Anröchte. Die Finanzen der
Anstalt haben sich gebessert. Trotzdem bedarf sie noch der nachhaltigsten
Förderung, die sie auch in jeder Beziehung verdient." |
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Artikel von Ephraim Ginsberg im "Mitteilungsblatt des Irgun Olej Merkas
Europa" vom 4. November 1955: "Dr. Siegfried Braun - 70 Jahre.
Die Glückwünsche, die zum 3. November 1955 Siegfried Braun aus weiten
Kreisen des Jischuw — nicht nur der Alijah aus Westeuropa — zugehen, gelten
einer einzigartigen, fest geprägten Persönlichkeit, die in ihren
mannigfachen Ausstrahlungen echtester Volksbildung, nunmehr fast 2
Jahrzehnte in Israel, und Jahrzehnte vorher in Köln diente.
Siegfried Braun, Sohn frommer Eltern, ist im Dörfchen Dusemond im
Trierer Land geboren und erhielt seine fachlich fest fundierte Ausbildung im
Seminar zu Münster. In Köln setzte Braun seine Studien auf mannigfachen
Gebieten fort, widmete sieh der Naturwissenschaft und insbesondere der
Philosophie. Er promovierte mit einer damals vielbeachteten Arbeit über
Konrad Fiedler. Seine berufliche Tätigkeit widmete Braun nach kurzer
Amtszeit in kleineren Gemeinden — Werl z.B., wo er seine tapfere
Lebensgefährtin Else heimführte — der Jüdischen Schule in Köln. Ihr gab er
viele Jahre das Gepräge — gemeinsam mit den bewährten,
zionistisch-vorbildlichen Gefährten Abraham Reinhardt und Paula Loeb s.A.
Mannigfach waren die Probleme, die höchsten Einsatz einer
Erzieher-Persönlichkeit erheischten: die Kölner Jüdische Schule, lange die
größte und gegliedertste in Deutschland, war eine städtische Anstalt.
Andererseits standen ihr die alteingesessenen jüdischen Bürger immer etwas
reserviert gegenüber. Ihr Hauptkontingent stellten Kinder ostjüdischer
Eltern. Die vielfache Anerkennung der erzieherischen Leistung dieser
Musteranstalt und ihr Ruhm in der deutschen Judenheit sind neben den oben
erwähnten Heimgegangenen Brauns unvergängliches Verdienst — ein Lichtpunkt
besonders in den leidgefüllten Jahren des jüdischen Zusammenbruchs in
Deutschland.
Neben seiner wahrlich nicht leichten Hauptarbeit fand Braun Zeit und Hingabe
für mannigfaltiges öffentliches Wirken innerhalb der Gemeinde-Körperschaften
und der deutschen Judenheit. An Weniges sei zu diesem Tage erinnert — es
zeuge für das Ganze: an seine Arbeit im Vorstand des Reichsverbandes der
Jüdischen Lehrervereine; an die Schriftleitung ihres fachwissenschaftlichen
Organes 'Jüdische Schulzeitung'; an die Redaktion des Gemeindeblattes und
die Herausgabe des Jahrbuches der Kölner Gemeinde; an die leitende Mitarbeit
in der Jugend- und Erwachsenen-Bildung; an die Tätigkeit in- Arbeit in der
jüdischen Presse.
In schönster, unvergesslicher Erinnerung bleibt die von Braun in den
dreißiger Jahren geplante, vorzüglich vorbereitete und erlebnisreich
durchgeführte Gruppenfahrt jüdischer Lehrer nach Israel — die erste ihrer
Art! Die Lehrerschaft, Jischuw- und Ortsbehörden wetteiferten in der
Gastfreundschaft den Kollegen gegenüber und in der Verehrung ihres Leiters.
Nach seiner Alijah widmete sich Braun lange Zeit der Hanhalat Halaschon im
Rahmen der von der Stadt Tel Aviv errichteten Abendkurse. Er versteht es
besonders, in älteren Menschen, die bei ihren mannigfachen fehlgeschlagenen
Versuchen der Spracherwerbung und kulturellen Eingliederung immer wieder
strauchelten, Liebe zur Sprache, zum Volk, und zur neuen Heimat zu erwecken.
Man darf zu diesem Tage nicht Siegfried Brauns einzigartige 'Führungen'
vergessen. In vielen Winkeln des Landes in seiner Länge und Breite sprechen
bei der Führung durch Siegfried Braun Steine, Trümmer, versunkene, kaum
erkennbare Mauerreste, Häuser, Zimmer manchmal, ja Bäume und Pflanzungen
eine beredte Sprache. Der sie belebt, weiß seinen Begleitern und Hörern viel
von seiner glühenden Liebe und tiefen Treue zu diesem Lande und seinem Boden
und denen, die ihn vor uns bearbeiteten, zu übermitteln.
Der aus Mittel-Europa Gekommene wird überdies erkennen: nicht gering ist der
heute noch spürbare Einfluss des deutschen Judentums auf den frühen Jischuw
— nicht quantitativ, doch bedeutend und nachhaltig. Siegfried Braun zeigt
diese Menschen, vielfach vergessen, in seinen zahllosen Artikeln. Doch
täusche die gefällige Form, der schöne Vortrag, den Leser nicht: es steckt
immense Arbeit in den Artikeln! Die Tatsachen sind nach vielfachen Quellen
geprüft, verglichen, von vielen 'Alten' ~im Jischuw, mit denen Braun
brieflich und in anregendstem Gespräch immer lernt, bestätigt, — sie sind
wirklich 'hieb- und stichfest'.
Kein Werk der hebräischen Memoiren-Literatur, das Braun nicht gründlich
durcharbeitet; aus vielen hat er den Lesern Teile in mustergültiger
Übersetzung vermittelt. Seit einigen Jahren hat Siegfried Braun sein
Häuschen im Kibbuz Ma'ayan Zwi, auf den Vorbergen des Carmel, wo sein Sohn
Chawer ist, errichtet. Er wirkt dort im Ulpan, füllt den Tag mit
mannigfachen Forschungen, steigt gerne hinauf nach Sichron Jakov — eine
Fundgrube für sein historisches Entdecker-Talent —, pflegt mit seiner Gattin
frohe Geselligkeit mit all den Vielen, die zu Brauns kommen und steht
heiter-gelassen und rüstig-wach mit beiden Füssen gleich fest in Gegenwart
und Vergangenheit. EPHRAIM GINSBERG" |
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Artikel
in "Mitteilungsblatt des Irgun Olej Merkas Europa" vom Januar 1986: "Dr.
Siegfried Braun in Memoriam. Kölner Juden, wo auch immer, werden
sich wohl am 3. November dankbar des Lehrers an der Städtischen
Israelitischen Volksschule der Jahre 1910/38, Dr. Siegfried Braun, erinnert
haben, der an diesem Tage 100 Jahre alt geworden wäre. 84-jährig starb er
Ende August 1969 im Kibbuz Mayan Zwi in der Nähe von Sichron Jaakow. Brauns
Lebensweg führte vom Moseldorf Brauneberg über das jüdische Lehrerseminar in
Münster/Westfalen, die Marks-Haindorfsche Stiftung, dann über Stellungen in
Westfalen und im Saargebiet nach Köln. Abgesehen davon, dass er, von jeher
historisch und genealogisch interessiert, nach 1923 zum Dr.phil.
promovierte, war er im Köln der 20er Jahre der Redakteur der kurzlebigen
'Kölner Jüdisch-Liberalen Zeitung', Mitgründer der 'Gemeinschaft', des
Versuchs einer Reformgemeinde und, 1934, Herausgeber des 'Jahrbuchs der
Synagogengemeinde', das jedoch nur dieses eine Mal herausgebracht wurde.
Später, In Israel, wo er es, zumindest anfangs, nicht leicht hatte, schrieb
er in der 'Zeitschrift für die Geschichte der Juden" (Tel Aviv) höchst
pietätvoll über die 'Geschichte einer Moselgemeinde', vor allem aber,
gleichfalls in Tel Aviv, im 'MB', dem 'Mitteilungsblatt des Irgun Olej
Merkas Europa, u.a. eine Serie 'Auf den Spuren der Vergangenheit'; darin
ging er, informierend und belehrend, vor allem der Entwicklung des
kulturellen Aufbaus von Erez Israel und dem Werdegang seiner wichtigsten
Träger nach." |
Anzeigen von
Gewerbebetrieben und Privatpersonen
Hochzeitsanzeige von Gustav Meyer
und Betty geb. Meyer (1926)
Anzeige
im "Israelitischen Familienblatt" vom 17. Juni 1926:
"Gustav Meyer - Betty Meyer geb. Meyer
Vermählte
Brauneberg Mosel -
Stipshausen Hunsrück 6. Juni 1926) |
| Kennkarte
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgende Kennkarte ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarte
für Edgar Allmaier
aus Mülheim a.d. Mosel |
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Kennkarte (Mainz) für
Edgar Allmaier (geb. 28. August 1912 in Mülheim a.d. Mosel),
Kaufmännischer Angestellter. |
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Zur Geschichte der Synagoge
Wann in Dusemond-Brauneberg erstmals ein Betsaal eingerichtet wurde, ist
nicht bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde eine Synagoge
in dem aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Gebäude Moselweinstraße 145
(früher: Hauptstraße 75) eingerichtet. Wie lange in diesem Gebäude
Gottesdienste abgehalten wurden, ist nicht bekannt.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge am frühen Morgen des 10.
November von auswärtigen SA-Männern verwüstet. Eine Brandstiftung wurde auf
Grund der engen Bebauung nicht vorgenommen. Nach 1945 wurde das Gebäude
zu einer Scheune umgebaut, wobei ein Scheunentor in die Außenmauer zur Straße
hin eingefügt wurde. In den 1990er-Jahren wurde das Gebäude umfassend
renoviert beziehungsweise neu aufgebaut. Dabei ist äußerlich der ursprüngliche Zustand weitestgehend
wiederhergestellt worden. Eine Hinweistafel zur Geschichte des Gebäudes ist
angebracht. Das Gebäude wird als Café und Restaurant genutzt ("Alt
Dusemond").
Adresse/Standort der Synagoge: Moselweinstraße
145 (früher Hauptstraße 75)
Fotos
(Quelle: obere Zeile: Landesamt s.Lit. S. 126-127; Farbfotos: Hahn,
Aufnahmedatum 18.4.2006)
Die ehemalige Synagoge vor der
Restaurierung (1984) |
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Ehemaliges Synagogengebäude -
das
nach 1945 eingebrochene Scheunentor
ist erkennbar. |
Reste der Schablonenmalerei
der ehemaligen Synagoge (1984) |
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Die ehemalige Synagoge nach
der
Restaurierung |
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Das ehemalige
Synagogengebäude im Frühjahr 2006 |
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Das ehemalige Eingangstor
mit Gedenktafel: "Im Gedenken
an die jüdischen Mitbürger
der Gemeinde Dusemond - Brauneberg. In diesem
Haus befand sich die jüdische Synagoge,
die in der Reichspogromnacht 1938
zerstört wurde". |
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Andernorts
entdeckt:
im jüdischen Friedhof in Luxemburg |
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Grabstein
für Ella Marx geb. Mayer
(geb. 22. Dezember 1883 in Brauneberg, gest. 28. Dezember 1856 in
Luxemburg) |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
| Januar 2010:
In Brauneberg sollen "Stolpersteine"
verlegt werden |
Artikel von Ursula Schmieder im "Trierischen Volksfreund" vom
21. Januar 2010 (Artikel):
"Stolpersteine sollen Erinnerung wachhalten.
Der Gemeinderat Brauneberg hat einstimmig den Weg geebnet für das Verlegen von Stolpersteinen. Diese sollen an ehemalige, vorwiegend jüdische, Mitbürger erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.
Brauneberg. Mit einem einstimmigen "Ja" hat sich der Gemeinderat Brauneberg dafür ausgesprochen, im Ort Stolpersteine verlegen zu lassen. Diese sollen an ehemalige Mitbürger, vorwiegend Menschen jüdischen Glaubens, erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden..." |
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| April 2010:
Auch in Mülheim (Mosel) sollen
"Stolpersteine" verlegt werden |
Artikel von Ursula Schmieder im "Trierischen
Volksfreund" vom 6. April 2010 (Artikel):
"Ja zu Stolpersteinen. Mit einem einvernehmlichen Beschluss hat der Gemeinderat Mülheim den Weg dafür bereitet, in dem früheren Amtssitz Stolpersteine zu verlegen.
Mülheim. Die Aufarbeitung der jüngeren Mülheimer Geschichte liegt den Mitgliedern des Gemeinderates fraktionsübergreifend am Herzen. Das beweist das einstimmige Ja, mit dem sich der Rat in seiner jüngsten Sitzung für das Verlegen von Stolpersteinen
ausgesprochen hat..." |
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| Oktober 2010:
Auch in Veldenz sollen "Stolpersteine"
verlegt werden |
Artikel von Ursula Schmieder im "Trierischen
Volksfreunde" vom 19. Oktober 2010 (Artikel):
"Gemeinderat Veldenz: Stolpersteine sollen an ehemalige jüdische Bürger erinnern
Einstimmig hat sich der Gemeinderat Veldenz am Montagabend für die Verlegung von Stolpersteinen ausgesprochen. Mit der Initiative des Vereins
'Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage' soll an ehemalige Mitbürger zu erinnert werden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.
(urs) Eine eigene jüdische Gemeinde hat es in Veldenz wohl nicht gegeben. Bei den acht bis zehn jüdischen Bürgern, die um 1930 im Ort lebten, handelte es sich eher um Nachkommen aus Nachbardörfern wie Brauneberg, wo es auch eine Synagoge gab. Dennoch hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung eindeutig für das Verlegen von Stolpersteinen ausgesprochen. Vor drei Häusern, in denen 1933 jüdische Mitbürger lebten, sollen sie in gemeindeeigene gepflasterte Gehwege oder Rinnen verlegt werden..." |
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| Oktober 2011:
Vortrag über das Schicksal von Lore und Dieter
Mayer aus Brauneberg |
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 18. Oktober 2011: "Deportation vor 70
Jahren: Lore und Dieter haben es nicht überlebt.
Am 16. Oktober 1941 stiegen 119 Juden aus dem heutigen Kreis
Bernkastel-Wittlich auf Befehl der Nationalsozialisten in den Zug aus
Luxemburg in Richtung Osten. Das erschütternde Schicksal der Menschen
schilderte Marianne Bühler am Montag in der ehemaligen Wittlicher
Synagoge..."
Link
zum Artikel |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Uwe F.W. Bauer: Die Vertreibung und Ermordung der
jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mülheim/Mosel in der Zeit
von 1933-1945. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 10. Jahrgang, Ausgabe 1/2000, Heft Nr. 18. S. 42-49. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt). |
 | Siegfried Braun: Von Dusemond und seiner jüdischen
Gemeinde. In: Franz Schmitt: Chronik von Brauneberg und Filzen. 1988. S.
524-545. |
 | Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 126-127 (mit weiteren Literaturangaben). |

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