Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hersfeld Israelit 19121935.jpg (84122 Byte)Links: Zeichnung eines Chanukkaleuchters des 14jährigen Hermann Landsberg aus Hersfeld 
in der Zeitschrift "Der Israelit" am 19. Dezember 1935. 
   

Bad Hersfeld (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

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Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule  
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bulletZur Geschichte der Synagoge 
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Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)  
      
In (Bad) Hersfeld bestand eine jüdische Gemeinde bereits im Mittelalter. Kaiser Karl IV. erlaubte dem Abt von Hersfeld Johann 1347, Juden in der Stadt zu halten. Daraufhin ließen sich auch einige in der Stadt nieder. Allerdings fielen sie bereits der Judenverfolgung während der Pestzeit 1348/49 zum Opfer. Abt Johann beschlagnahmte den Nachlass der Juden. Spätestens 1362 ließen sich wieder jüdische Personen in der Stadt nieder. 1378/79 lebten hier mindestens drei erwachsene jüdische Männer, 1380 mindestens vier Männer und eine Frau. Die jüdischen Familien lebten insbesondere aus den Einnahmen vom Geldhandel und von Geschäften mit Pfanddarlehen. Das Schutz- und Besteuerungsrecht hatten die Äbte von Hersfeld inne. Sie stellten den aufgenommenen jüdischen Familien sogenannte Schutzbriefe auf zwei bis acht Jahre aus. Bis Anfang des 16. Jahrhunderts sind Dokumente über Aufnahmen (Erteilung oder Verlängerung von Schutzbriefen) erhalten (zuletzt 1504 bis 1508). Zwar ist von einer Vertreibung der Juden aus der Stadt nichts bekannt, doch lebten hier, von kurzfristigen Aufenthalten in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts (1665, 1679) abgesehen, bis zum 19. Jahrhundert keine Juden mehr.    

Im 19. Jahrhundert kam es zu den ersten Niederlassungen von drei jüdischen Familien während der Zeit des "Königreiches Westfalen" (1809/10). 1827 wurden 31 jüdische Einwohner gezählt. Bis 1852 ging die Zahl auf 7 zurück; 1861 war nur noch ein jüdische Person in der Stadt. Erst seit dem Jahr 1866 bestand das uneingeschränkte Niederlassungsrecht in der Stadt. So zogen seit 1866 zahlreiche jüdische Familien aus "Judendörfern" der Umgebung nach Bad Hersfeld (aus Raboldshausen Familien Goldschmidt; aus Rhina: Familien Hahn, Klebe, Wetterhahn und Stern; aus Niederaula: Familie Nußbaum, aus Breitenbach am Herzberg: Familie Wertheim). Zunächst gehörten die in Bad Hersfeld zugezogenen Familien noch zum Synagogenverband Niederaula; viele der nach Hersfeld zugezogenen Juden hatten zunächst noch an anderen Orten Heimatrecht . 

Die Begründung einer selbständigen jüdischen Gemeinde in Bad Hersfeld wurde von den Behörden zum 1. Januar 1877 genehmigt und im folgenden Jahr 1878 vollzogen (das 50jährige Jubiläum wurde 1928 gefeiert). Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich nach 1866 wie folgt: 1871 76 jüdische Gemeindeglieder (1,1 % von insgesamt 6.438 Einwohnern), 1880 143 (2,0 %), 1885 190 (2,6 % von insgesamt 7.262 Einwohnern), 1895 187 (2,5 %), 1905 300 (3,5 % von insgesamt 9.613 Einwohnern), 1910 die Höchstzahl von 325 jüdischen Einwohnern (3,3 % von insgesamt 11.410 Einwohnern). Die ersten zugezogenen jüdischen Haushaltsvorstände verdienten ihren Lebensunterhalt als Viehhändler, als Metzger, einer hatte einen Antiquitätenhandel. Später wurden Detailgeschäfte, Handlungen mit Manufakturen, weitere Vieh- und Pferdehandlungen, ein Lack- und Farbengeschäft, eine Drogerie eröffnet. Seit 1895 bestanden das private Bankgeschäft von Jakob Hahn, wenig später zwei Praxen jüdischer Ärzte u.a.m.
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge, seit 1877/78 eine Israelitische Elementarschule, vermutlich ein rituelles Bad und einen Friedhof. Die Israelitische Elementarschule war auf Veranlassung von Rabbiner Dr. Michael Cahn (Fulda) gegründet worden. Lehrer war über mehrere Jahrzehnte (von 1878 bis zu seiner Zurruhesetzung 1920) Moses Nussbaum aus Zeitlofs. 1879 waren von ihm 19, 1897 und 1912 jeweils 51 Schülerinnen und Schüler zu unterrichten. Bis 1919 ging die Schülerzahl auf 26 zurück. Nussbaums Nachfolger war für nur zweieinhalb Jahre Isidor Landsberg; er starb bereits 1923. Seit 1923 war Chajim Emanuel aus Fulda als Lehrer in Hersfeld tätig. Unter ihm hatte die Schule 1927 noch 23 Schüler (Lehrer Emanuel sprach bei der Trauerfeier für den verstorbenen Lehrer Nußbaum 1929, s.u.). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk in Fulda. 
   

Bereits am Krieg 1870-71 nahmen jüdische Männer aus Bad Hersfeld als Soldaten teil, darunter Jeisel Goldschmidt, der für eine Patrouille bei Sedan das EK II erhielt. Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Isaak Blumenstiel (geb. 2.2.1897 in Hersfeld, gef. 17.5.1918), Josef Goldschmidt (geb. 25.6.1888 in Hersfeld, gef. 28.10.1916), Max Goldschmidt (geb. 19.7.1893 in Hersfeld, gef. 1.7.1917), Richard Katz (geb. 25.10.1886 in Nentershausen, gef. 4.7.1916), Gefreiter Julius Katzenstein (geb. 14.3.1885 in Hersfeld, gef. 27.8.1918), Sgt. Leo Möller (geb. 14.3.1886 in Raboldshausen, gef. 23.8.1918), Sally Nußbaum (geb. 20.10.1879 in Hersfeld, gef. 6.5.1916), Gefreiter Julius Oppenheim (geb. 22.9.1882 in Erdmannsrode, gef. 29.7.1917), Gustav Simon (geb. 2.5.1876 in Briesen, Westpreußen, gef. 29.7.1916), Fritz Unruh (geb. 22.9.1897 in Hersfeld, gef. 24.3.1918), Fritz Goldschmidt (geb. 16.9.1887 in Bischhausen, gef. 29.7.1916), Hermann Goldschmidt (geb. 7.11.1876 in Raboldshausen, gef. 07.1918), Isidor Landsberg (geb. 14.2.1881 in Lübeck, gestorben an der Kriegsverletzung 10.2.1923). Im Sommer 1925 wurde ein Gefallenendenkmal in Bad Hersfeld eingeweiht, worauf auch die jüdischen Gefallenen verzeichnet sind. 
  
Um 1925
, als die Jüdische Gemeinde etwa 400 Gemeindeglieder hatte (3,64 % von insgesamt etwa 11.000 Einwohnern), war Vorsteher der Gemeinde Max Blumenfeld. Als Lehrer und Kantor war A. Emanuel tätig, als Schochet A. Dreyfuß, als Synagogendiener K. Katz. Lehrer Emanuel unterrichtete an der Religionsschule und an den Schulen der Stadt. In der Israelitischen Elementarschule erhielten 25 Kinder Religionsunterricht (1932 27 Kinder an der Israelitischen Elementarschule, dazu 14 Kinder Religionsunterricht an den Schulen). An jüdischen Vereinen bestanden: eine Chewro Gemillus chassodim (gegründet 1877; Ziel: Unterstützung Hilfsbedürftiger, Leiter Max Blumenfeld, 1932 19 Mitglieder), eine Chewro Ahawas Emeß (gegründet 1883, Ziel: Unterstützung Hilfsbedürftiger; Leiter Louis Goldschmidt, 1932 Elias Stern), der Verein Aurach Chajim (gegründet 1894, Ziel: Unterstützung Hilfsbedürftiger, Leiter M. S. Nußbaum, 1932 20 Mitglieder) und der Israelitische Frauenverein (Leiterinnen M. Levi und Julie Oppenheim, 1932 nur J. Oppenheim). Bis 1932 war die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder auf 360 zurückgegangen. Vorsteher der Gemeinde waren: weiterhin als 1. Vorsteher Max Blumenfeld, dann als 2. Vorsteher Josef Bacharach und als 2. Vorsteher Jakob Levi.    
       
Nach 1933 ist ein großer Teil der jüdischen Gemeindeglieder (1933: 273 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung, der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts und der Repressalien sowie der beständigen Hetze u.a. in der "Hersfelder Zeitung" weggezogen beziehungsweise ausgewandert: 54 Personen konnten in die USA auswandern, 6 nach Südamerika, 17 nach Palästina/Israel, 11 nach England, 10 nach Holland; nach Frankfurt a.M. meldeten sich 83 Personen ab. Bereits zwei Tage vor dem Novemberpogrom 1938 kam es in Bad Hersfeld zu Aktionen gegen die jüdischen Einwohner und die Einrichtungen der jüdischen Gemeinde. Am Abend des 8. November 1938 zogen Gruppen randalierender Nationalsozialisten durch die Straßen. Jüdische Personen wurden misshandelt, die Fenster ihrer Wohnungen und Ladengeschäfte wurden zertrümmert, die Synagoge und die Schule wurden demoliert beziehungsweise zerstört. 1938 hatte die jüdische Schule noch fünf Schüler bzw. Schülerinnen. 1939 lebten nur noch 22 jüdische Personen in Bad Hersfeld. Die letzten Hersfelder Juden wurden im Zusammenhang mit drei Deportationszügen aus Nordhessen in das Ghetto Riga (Dezember 1941), in das Vernichtungslager Majdanek (Lublin, Mai 1942) oder nach Theresienstadt (September 1942) verschleppt.    
   
Von den in Bad Hersfeld geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Sophie Appel (1900), Malli Bach geb. Goldschmidt (1900), Albert Bacharach (1906), Herta Bacharach geb. Tannenbaum (1907), Max Bacharach (1905), Rolf Alfred Bacharach (1936), Ida Bäcker geb. Mansbach (1872), Jenny (Henny) Bär geb. Heilbrunn (1898), Emma Blumenfeld geb. Oppenheim (1883), Fanny Blumenfeld geb. Wetterhahn (1879), Johanna Blumenfeld geb. Levy (1910), Meier Max Blumenfeld (1879), Joel Blumenthal (1938), Sara van Cleef geb. Löwenberg (1883), Artur Cohn (), Hedwig Cohn geb. Katzenstein (1884), Judith Cohn (1935), Käte (Käty) Cohn geb. Goldschmidt (1899), Ludwig Cohn (1907), Bella Dalberg geb. Nussbaum (1883), Alfred (Arie) Elburg (1922), Berta Elburg (1923), Jonas Elburg (1883), Rosa Elburg geb. Rosenberg (1888), Ilse Fryder geb. Tannenbaum (1911), Bernhard Goldschmidt (1904), Harry Goldschmidt (1913), Josua Goldschmidt (1925), Karl Nathan Goldschmidt (1926), Kurt Goldschmidt (1925), Loij Goldschmidt (1895), Mathilde Goldschmidt geb. Buchsbaum (1886), Max Goldschmidt (1902), Minna Goldschmidt (1885), Minna Goldschmidt (1918), Moritz Goldschmidt (1896), Raphael Goldschmidt (1886), Regina (Regine) Goldschmidt geb. Nordhäuser (1885), Simon Goldschmidt (1884), Julie Gottschalk geb. Katzenstein (1871), Berti Grünewald (1925), Rosa (Rose) Hahn geb. Nussbaum (1884), Mina Heilbronner geb. Goldschmidt (1901), Bertha Heilbrunn geb. Traub (1862), Gustav Heilbrunn (1895), Jakob Heilbrunn (1868), Minna Heilbrunn (1904), Ruth Heilbrunn (1904), Minna Herrmann geb. Rosenberg (1870), Paul Herrmann (1886), Sally Emma Hirsch (1877), Rosa Karlsberg geb. Goldschmidt (1889), Sara Berta Marie Katz geb. Liebmann (1874), Anna Katzenstein (1874), Hanna Katzenstein geb. Hess (1877 oder 1880), Ida Katzenstein (1873), Leo Katzenstein (1900), Louise Klein geb. Tannenbaum (1903), Frieda Kugelmann geb. Goldschmidt (1897), Jakob Landsberg (1922), Mina Landsberg (geb. ?), Feige Leicht geb. Lewin (1889), Elfriede Levi (1906), Emma Levi geb. Goldschmidt (1875), Frederic Levi (1915), Recha Levi geb. Nathan (1878), Rosa (Rosi) Levi (1911), Siegfried Levi (1915), Thekla Levi geb. Nussbaum (1882), Max Linz (1902), Ella Mangold geb. Nussbaum (1883), Rosa Meyer (1885), Klara Müller geb. Nussbaum (1890), Flora Neuhof geb. Goldschmidt (1881), Bertha Nussbaum (geb. ?), Clara Nussbaum geb. Katzenstein (1877),  Emmanuel Nussbaum (1879), Hulda Nussbaum (1891), Josef Nussbaum (1881), Julie Nussbaum (1875), Kappel Nussbaum (1888), Mathilde Nussbaum (1877), Sally Nussbaum (1891), Sophie Nussbaum (geb. ?), Berti Ohmsberg (1912), Harry Ohmsberg (1909), Laura Ohmsberg geb. Netheim (1887), Ludwig Ohmsberg (1907), Moritz Ohmsberg (geb. ?), Clara Oppenheim geb. Katzenstein (1878), Rosa Oppenheim geb. Nordhäuser (1887), Johanna (Hanna) Plaut geb. Levi (1877), David Randerath (1877), Karl Randerath (1902), Heinemann Rieberg (1878), Julius Rosenberg (1890), Ida Rothfels (1880), Paula Rothfels (1877), Hirsch Sachs (1921), Norbert Salcer (1920), Hetti Schild geb. Neugarten (1887), Berta Schmidt geb. Katzenstein (1893), Hansi Schmidt (1925), Helma Schmidt (1928), Helmut Simon (1926), Meta Simon geb. Stern (1891), Gertrud Sommerfeld geb. Unruh (1895), Irmgard Speier (1922), Else Starkhaus geb. Hirsch (1904), Hilde (Hilda) Steinhardt geb. Rosenberg (1887), Karola Stern geb. Nussbaum (1911), Rita Stern (1893), Bernhard (Benni) Tannenbaum (1902), Lina Tannenbaum geb. Katzenstein (1882), Hermann Wallach (1883), Mathilde Wetterhahn geb. Neuhof (1880), Rosel Wronker geb. Goldschmidt (1900), Kathe Wurms geb. Nussbaum (1913). 
   
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1884 / 1885 / 1923 sowie Hilfsvorbeter 1911 / 1924 
und des Vorbeters / Schochet 1924 / 1925
Anmerkung: warum die Stelle 1884 und 1885 ausgeschrieben wurde, ist unklar, da seit 1878 mit Moses Nußbaum die Stelle besetzt war.

Hersfeld Israelit 02101884.jpg (36384 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Januar 1884: "Die Privatgemeinde zu Hersfeld, will einen Religionslehrer, Vorbeter und Schächter anstellen; befähigte Bewerber wollen ihre Offerten an Herrn H. Rosenberg baldigst einreichen. Unverheiratete werden bevorzugt. Gehalt 1.000 Mark."
 
Hersfeld Israelit 17121885.jpg (22676 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" am 17. Dezember 1885: "Ein israelitischer Religionslehrer und Vorbeter wird alsbald zu engagieren gesucht. Gehalt 900 Mark und freie Wohnung. Meldungen nimmt entgegen 
Rudolf Rosenberg. Hersfeld." 
 
Zur Entlastung des Vorbeters an den Hohen Feiertagen wurde - wie auch in anderen Gemeinden - für diese Tage ein Hilfsvorbeter eingestellt: 
Hersfeld Israelit 27071911.jpg (36658 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juli 1911: "Hilfsvorbeter für die hohen Feiertage gesucht. Bewerber belieben Referenzen, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüche an die Israelitische Gemeinde Hersfeld alsbald einzureichen".
   
Bad Hersfeld Israelit 09081923.jpg (48922 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. August 1923: "Die Lehrerstelle an der Israelitischen Volksschule zu Hersfeld ist noch unbesetzt. 
Strengreligiöse Bewerber, die stimmbegabt sind und einen Chor leiten können, wollen sich mit Zeugnisabschriften und Referenzen melden. Es kommen nur solche Bewerber in Betracht, die zur Zeit eine staatliche Stelle im Regierungsbezirk Kassel bekleiden. Umgehende Meldungen zu richten an Vorsteheramt der Israeliten Fulda.
   
Hersfeld Israelit 11091924.jpg (36763 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. September 1924: "Hilfschassen für die hohen Feiertage gesucht. Best empfohlene Bewerber belieben Angebote mit Gehaltsansprüchen unter Aufgabe von Referenzen an den Synagogenältesten Blumenfeld in Hersfeld zu richten."
  
Bad Hersfeld Israelit 23101924.jpg (57006 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Oktober 1924: "Per 1. Januar eventuell 1. April 1925 sucht die Gemeinde Hersfeld einen stimmbegabten musikalisch gut durchgebildeten Chassen in Verbindung mit zuverlässigem Schochet.  
Nur streng religiöse Bewerber belieben lückenlosen Lebenslauf unter Beifügung von Zeugnisabschriften und Aufgabe von Referenzen nebst Gehaltsansprüchen an den Gemeinde-Ältesten Blumenfeld in Hersfeld zu richten.  
Erstklassige Chassonim, die bereit sind, die Schechito zu erlernen, treten in Mitbewerb."  
   
Hersfeld Israelit 12021925.jpg (39995 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Februar 1925: "Die israelitische Gemeinde Hersfeld sucht per bald einen guten Chasen. Gehalt 7. Beamtenklasse. Nur streng religiöse, stimmbegabte und musikalisch gut durchgebildete Bewerber, wenn möglich unverheiratet, belieben lückenlosen Lebenslauf mit Zeugnisabschriften und Lichtbild an den Gemeindeältesten Blumenfeld, Hersfeld zu richten."  

   
Lehrer Moses Nußbaum betreibt ein Schülerpensionat (1901)   

Bad Hersfeld Israelit 18031901.jpg (34589 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. März 1901: 
"Pensionat. Z
um neuen Schuljahr können noch einige Pensionäre, die die hiesigen höheren Schulen besuchen wollen, bei mir Aufnahme finden. 
M. Nußbaum, Lehrer, 
Hersfeld."   

    
Zum 25jährigen Dienstjubiläum von Lehrer Moses Nußbaum (1903), 
zugleich Feier des 25jährigen Bestehens der Gemeinde und der silbernen Hochzeit von Lehrerehepaar Nußbaum

Hersfeld FrfIsrFambl 18121903.jpg (302824 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 18. Dezember 1903: Hersfeld, 13. Dezember 1903). Wohltuend ist es wahrzunehmen, dass dem pflichtgetreuen Lehrer, der sich als religiöser Führer der Gemeinde glänzend bewährt, die gebührende Anerkennung zuteil wird. Auch unser hochgeschätzter Lehrer, Herr Nussbaum, der bereits ¼ Jahrhundert hindurch seine ganze Kraft in den Dienst unserer Gemeinde – die vor 25 Jahren 20 und heute 60 Mitglieder zählt – gestellt hat, darf sich allgemeiner Liebe und Verehrung im höchsten Maße rühmen. Anlässlich seines 25jährigen Jubiläums veranstaltete ihm die Gemeinde eine imposante Kundgebung, die hiervon beredtes Zeugnis ablegte.
Schon seit Monaten waren Vorbereitungen getroffen, den Jubiläumstag würdig zu begehen. Die Rührigkeit und Emsigkeit, die die Komiteemitglieder, an deren Spitze die Herren Kreisvorsteher Jakob Hahn und der Gemeindeälteste Jakob Nussbaum standen, entfalteten, muss in hohen Grade anerkannt werden. Die Ausführung des Programms übertraf alle Erwartung und weckte bei allen Teilnehmern eine Begeisterung, wie sie selten wahrgenommen wird. Der Verlauf der Feier dürfte auch für weitere Kreise von Interesse sein.
Gestern fand ein Festgottesdienst statt, dessen überwältigender Eindruck bei den Teilnehmern nicht so leicht verlöschen wird. Beim Eintritt des Jubilars, der von den beiden Herren Synagogenältesten Jakob Nussbaum und Isaak Goldschmidt aus seiner Wohnung abgeholt und in die Synagoge geleitet worden, intonierte der Chor unter der Leitung des Herrn Lehrers Sonn – Rhina, den Boruch Habbo. Hierauf richtete Herr Jakob Nussbaum warme Dankesworte an den Herrn Jubilar für sein frommes, liebevolles Wirken in Haus und Schule. Mit dem Lehrer feiere zugleich die Gemeinde ihr 25jähriges Bestehen, denn, so führte der Redner aus, die Gemeinde wäre erst Gemeinde geworden, nachdem sie durch Gottes Vatergüte den wackeren Lehrer und Führer erhalten. Mit einem innigen Gebet für den Herrn Jubilar und seine Familie schloss der Gemeindevertreter seine wirkungsvolle Rede. Nun bestieg Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn – Fulda die Kanzel, um ein Bild von dem Leben und Wirken des Lehrers zu zeichnen. Das war eine Glanzleistung, ein Meisterstück. Der Freund richtet an den Freund Worte, die ihren Weg zum Herzen nahmen, weil sie aus dem Herzen kamen. Man fühlte sich gleichsam vom Strom der Begeisterung erfasst und mit fortgerissen. Lautlose Stille herrschte, und in manchem Auge perlten Tränen, als der hoch verehrte Rabbi seine Rede endigte. Der Chor sang den 128. Psalm. Dann ergriff der Jubilar das Wort; tief bewegt, von Rührung fast überwältigt, dankte er für die vielen Beweise der Liebe, die ihm ein Ansporn seien, weiter zu wirken zur Ehre Gottes und zum Segen der Gemeinde. Mit der Bitte an den Allgütigen, der den Schwachen Kraft verleiht, schloss er seine inhaltsreiche Ansprache. Der 150. Psalm ertönte, und damit hatte der Festakt im Gotteshause seinen Abschluss gefunden.    
Die Wohnung des Herrn Jubilars glich einem Blumengarten. Kostbare und sinnige Geschenke wurden von allen Seiten dargebracht. Schüler, Freunde und Verehrer wetteiferten geradezu in der Darbietung von Ehrengabe. Mit dem Amtsjubiläum zugleich beging Herr Lehrer Nussbaum sein 25jähriges Ehejubiläum, was vielen noch besondere Veranlassung gab, Glückwünsche und Geschenke darzubringen. 
Abends fand im Hotel zum Stern zu Ehren des Jubilars eine Abendunterhaltung statt. Kinder führten das dramatische Märchen ‚Prinzessin Demut’ von Martin Böhm in fast künstlerisch vollendeter Weise auf."

   
Der Sohn von Lehrer Nußbaum ist unter den Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1915)  

Bad Hersfeld Israelit 29071915.jpg (60946 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juli 1915: "Hersfeld, 19. Juli (1915). Unsägliches Leid hat seinen Einzug in das Haus unseres verehrten Lehrers, Herr Nußbaum hier, gehalten. Mit ihm trauert die ganze Gemeinde ob des Verlustes des hoffnungsvollen Sohnes, des Oberlehrers Beni Nußbaum, der im blühenden Alter von 28 Jahren den Heldentod für das Vaterland auf den blutgetränkten Schlachtfeldern Russlands gefunden. Die Tugenden dieses frommen Helden zu schildern, soll einer andern Feder vorbehalten bleiben. Möge der Allbarmherzige die trauernden Eltern und Geschwister trösten. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

   
Zum Tod der Frau von Lehrer Moses Nußbaum (1920)  

Hersfeld Israelit 15071920n.jpg (137441 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Juli 1920: "Hersfeld, 30. Juni (1920). Am 23. Juni wurde unter zahlreicher Beteiligung von Nah und Fern, Frau Lehrer Nussbaum zu Grabe getragen. Mit ihr ist eine Eschet Chajil (wackere Frau) in des Wortes wahrster Bedeutung aus dem Leben geschieden, deren Heimgang nicht nur von dem trauernden Gatten und den sich in Schmerz verzehrenden Kindern, sondern von der ganzen Gemeinde und allen, die das Leben und Wirken der edlen Verklärten kannten, tief schmerzlich empfunden wird. Als Tochter des Rabbi Seligmann Sonn in Würzburg, hat sie die Traditionen des Vaterhauses heilig gehalten und im eigenen Hause zur Richtschnur ihres Handelns gemacht. Gastlich war ihre Heimstätte jedem geöffnet. Wo es galt, eine Mizwoh (religiöse Weisung) zu üben, war sie die erste am Platz. Begeistert für unsere Tora, kannte sie kein höheres Ziel, als die Liebe zu derselben in aller Herzen zu wecken. Gottergeben ertrug sie das schwerste Geschick. Bewundernswürdig war ihre Seelengröße, die sie bewies, als ihr hoffnungsvoller Sohn im Kriege einer feindlichen Kugel zum Opfer fiel. Auf dem Friedhofe schilderte ergriffen und ergreifend der Schwiegersohn, Herr Rabbiner Dr. Bamberger, Schönlanke, die Tugenden und Verdienste der teuren Verblichenen und richtete erhebende Trostesworte an den gebeugten Schwiegervater und dessen klagenden Sohn. Die Rede rief einen mächtigen Eindruck auf alle Hörer hervor. Der zweite Schwiegersohn, Herr Lehrer Schapiro, Gailingen und Herr Lehrer Spiro, Fulda, gaben darauf in erschütternder Weise dem Schmerze der Familie über den schweren Verlust Ausdruck. Möge Gott die Trauernden trösten."

       
70. Geburtstag von Lehrer Moses Nußbaum (1926)       

Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 12. Februar 1926: "Hersfeld. (Lehrer Nußbaum 70 Jahre alt). Der hier im Ruhestand lebende Lehrer M. Nußbaum, eine durch vielseitiges Wissen und vornehme Charaktereigenschaften ausgezeichnete Lehrerpersönlichkeit, beging dieser Tage unter reger Anteilnahme der gesamten jüdischen Gemeinde und anderer Bürger den 70. Geburtstag. Von 1878 an, seit Errichtung der jüdischen Volksschule, bis zu der im Jahre 1918 erfolgten Pensionierung stand Lehrer Nußbaum im Dienste der Jugenderziehung, und eine stattliche Anzahl von Schülern, die er als gründlicher Kenner des hebräischen Schrifttums vorgebildet hat, verdanken ihm, den man durch den Morenutitel (Titel eines Ehrenrabbiners) auszeichnete, ihr Wissen und Können. Alle, die zu seinen Füßen saßen oder ihn wegen seiner lauteren Gesinnung schätzen lernten, vereinigten sich mit uns in dem Wunsche, dass dem alten, freundlichen Herrn noch viele Jahre ungetrübten Familienglücks beschieden sein mögen."               


50-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Moses Nussbaum (1928) 
   

Bad Hersfeld Israelit 13121928.jpg (96492 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1928: "Hersfeld, 9. Dezember (1928). Am 12. dieses Monats werden es 50 Jahre, dass Herr M. Nussbaum Lehrer unserer Gemeinde wurde. Erst wenige Jahre vorher hatte die Stadt ihre Tore den Juden geöffnet, nachdem sie 1350 vertrieben worden waren. Wohl hatten einige später die Vergünstigung hier wohnen zu dürfen, erhalten, aber die Gemeinde konnte sich erst bilden, nachdem gesetzlich die Wohnbeschränkung aufgehoben war. - Voller Ehrfurcht und Liebe schauen wir alle zu dem Jubilare auf, der seine ganze Kraft dem Aufbau unserer Kehlloh (Gemeinde) gewidmet hat. Mit großem jüdischem Wissen ausgestattet, das er sich vom alten Würzburger Raw - das Andenken an der Gerechten ist zum Segen - erworben hatte, verstand er es, alt und jung für das Taurohlernen zu begeistern. Die Lehrer der umliegenden Gemeinden sehen in ihm ihren Führer, und gern kamen sie zu den von ihm geleiteten Schiurim. Sein Name ist weit über Hersfelds Mauer gedrungen, da über hundert Schochtim bei ihm ihre Ausbildung erfuhren. Wie sehr ihm die echte Jüdischkeit wahre Herzenssache war, sieht man an der Erziehung seiner Kinder, die alle in seinem Geiste leben. (Alles Gute) bis 120 Jahre."   

    
50-jähriges Bestehen der jüdischen Gemeinde und 50-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Moses Nußbaum (1928)         

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 7. Dezember 1928:     
Artikel ist noch abzuschreiben.
          
Bad Hersfeld JuedWZKassel 07121928a.jpg (233180 Byte)  

  
Todesanzeige für Lehrer Moses Nussbaum (1929)  

Hersfeld Israelit 09071929.jpg (47416 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli 1929: "Mittwoch, den 10. Juli (1929) abends entschlief unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, der Lehrer i.R. Moses Nussbaum - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - im 74. Lebensjahre. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Selli Nußbaum.  
Hersfeld, den 10. Juli 1929. 3. Tammus 5689."   
 
Artikel und Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 12. Juli 1929: 
Artikel ist noch abzuschreiben.   

  
Nachrufe für Lehrer Moses Nußbaum (1929)  

Hersfeld Israelit 25071929c.jpg (195093 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli 1929: "Nachruf.  Am 10. Juli abends starb im Krankenhaus zu Kassel, wo er Linderung von schwerem Leiden suchte, der Lehrer i.R. Moses Nußbaum - er ruhe in Frieden - aus Hersfeld im Alter von 74 Jahren. Vor über 50 Jahren kam Nußbaum nach Hersfeld, als die jüdische Gemeinde eben im Entstehen begriffen war. Während seiner Amtszeit ist Hersfeld zu einer staatlichen Gemeinde geworden, die sich ein schönes Gotteshaus nebst Schule mit Lehrerwohnung errichtete. Durch seine treue Pflichterfüllung und sein vorbildliches Verhalten gegen jedermann erwarb er sich während seiner Amtstätigkeit als Lehrer, Chasen (Kantor) und Schochet, großes Ansehen in der Gemeinde sowie die Anerkennung seiner vorgesetzten Dienstbehörde. Als Schochet war Nußbaum weit und breit bekannt; mehr als 100 im Amte befindliche Schochetim verdanken ihm ihre Ausbildung. Welch großes Ansehen Nußbaum besaß, zeigte die Beerdigung, die Freitagvormittag in Hersfeld stattfand. Ein unabsehbarer Leichenzug folgte der Bahre; viele Kollegen waren - trotz der Ferien herbeigeeilt. Der Herr Landrat des Kreises Hersfeld und die Mitglieder der Metzgerinnung waren erschienen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. In seiner Trauerrede - anknüpfend an Vers 23 und 24, Kap. 17 (in Kaurach) - zeigte Herr Provinzialrabbiner Dr. Cahn - sein Licht leuchte - Fulda, was Nußbaum als Lehrer und Erzieher, als Mensch und Jude, als Gatte und Vater uns allen war. In bewegten Worten schilderte er den Verlust, den die Gemeinde und die Gesamtheit durch den Tod von M. Nußbaum erlitten hat. Seine tief ernste Frömmigkeit zeigte sich besonders in schweren Stunden, als er im Weltkrieg seinen ältesten Sohn (Oberlehrer in Hamburg) und vor genau 8 Jahren seine Gattin verlor. - Der Schwiegersohn des Entschlafenen, Herr Rechtsanwalt Dalberg - Kassel, nahm im Namen der Familie Abschied vom teuren Familienoberhaupt. Tränenden Auges dankte der Amtsnachfolger, Herr Lehrer Emanuel, für das, was Lehrer Nußbaum ihm, der Schule und der Gemeinde gewesen und versprach, das Erbe Nußbaums zu hüten und immer weiter auszugestalten. Im Auftrag der Israelitischen Lehrer-Konferenz Hessens tief Herr Lehrer Gans - Niederaula, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses, dem entschlafenen Mitglied ein letztes Abschiedswort zu. Nachdem das Vorstandsmitglied der Gemeinde, Herr Synagogenältester J. Levi, dem verstorbenen Lehrer und Führer der Gemeinde für alles gedankt hatte, was dieser für seine Gemeinde getan, nahm für den Bund Gesetzestreuer jüdischer Lehrer und seinen Zweigverein 'Jeschurun' dessen Vorsitzender, Herr Lehrer Oppenheim - Rhina, Abschied von dem hingegangenen Freund und Kollegen, der zu den Begründern des Jeschurun gehörte. - In Hersfeld, wo er so lange gewirkt, hat er auf besonderen Wunsch seine letzte Ruhestätte gefunden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."     
   
Hersfeld Israelit 25071929.jpg (140332 Byte)Ein weiterer Nachruf erschien in derselben Ausgabe des Israelit - bei Interesse bitte anklicken.  

    
Zur Beisetzung von Lehrer Moses Nußbaum (1929)   

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 19. Juli 1929:    
Artikel ist noch abzuschreiben.        


Danksagung der Familie des Lehrers Moses Nußbaum (1929)  

Hersfeld Israelit 25071929b.jpg (35225 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli 1929: "Für die uns entgegengebrachte große und innige Teilnahme anlässlich des Hinscheidens unseres lieben Vaters - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, sage ich hiermit auch im Namen meiner Geschwister herzlichsten Dank S. Nussbaum
Hersfeld, Kassel, Halberstadt, Breslau."  
 
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 26. Juli 1929:  
Dieselbe Danksagung wie in der Zeitschrift "Der Israelit" (siehe oben).      

   
Geburtsanzeige eines Sohnes von Lehrer Isidor Landsberg (1920; Lehrer in Hersfeld von 1920-1923)  

Hersfeld Israelit 25111920.jpg (34637 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. November 1920: "Baruch HaSchem (Gott sei Dank). Abend des Schabbat mit der Toralesung Wajeze im Jahr 5681. Die glückliche Geburt eines gesunden Söhnchens zeigen hoch erfreut an: Lehrer Landsberg und Frau Rini geb. v. d. Walde. Hersfeld in Hessen, 10. Kislew 5681 / 20. November 1920."

 
Gedicht von Lehrer Isidor Landsberg "Der Segen des Rabbi" (1935)  

Hersfeld Israelit 14021935.jpg (188768 Byte) Kinderecke

Der Segen des Rabbi
Nach dem Talmud von Isidor Landsberg - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - zuletzt Lehrer in Hersfeld

Rabbi Jochanan ben Sakkai,
Israelis Leuchte liegt im Sterben, 
An dem Schmerzenslager weinen
Seines Geistes treue Erben. 

Ehrfurchtsvoll schau'n in des Meisters 
Antlitz, das von Glanz umwoben, 
Seine Schüler. Kaum bezwingen
Sie des Trennungsschmerzes Toben.

Und verwundert steh'n die Schüler:
'Wie, du weinest, edler Meister, 
Weinest, da du Eingang findest
In das Reich der reinen Geister?

Teurer Rabbi! Großer Lehrer!
Starke Säule! Mächt'ger Hammer!
Dir selbst graut es vor dem Tode,
Vor des Allbezwingers Jammer?'

'Meine Söhne!' spricht der Edle,
Würde ich nicht zitternd bangen,
Wenn vor ird'schem Tribunale
Ich den Richtspruch sollt' empfangen

Wo, selbst wenn der Tod mir winkte,
Nicht wär's ewiges Verderben;
Denn zu schön'rem Sein erwachte
Ich aus Leidensnacht und Sterben.

Doch nun kommt der hochgelobte 
Heil'ge Richter aller Welten,
Vor dem Reichtum nicht und Ehre,
Weder Macht noch Wissen gelten,

Dessen Kraft die Erde füllet,
Dessen Wahrspruch ohne Wangen; - 
Seht, der Allgerechte fordert
Mich vor des Gerichtes Schranken.

Wenn Er strenges Urteil kündet, 
kann kein Sterblicher bestehen, 
Wenn Sein Zornblitz sich entzündet,
Muss der Menschensohn vergehen. 

Und nun seh' ich zwei der Wege:
Einer führt zu sel'gen Freuden,
Doch der andre, düster-schaurig,
Zur Verdammnis und ew'gen Leiden. 

In der unruhvollen Seele
Wird der bange Zweifel rege
Vor dem letzten, schweren Gange:
War ich auf dem rechten Wege?

Darum lasst mich, teure Kinder,
lasst mich zagen, lasst mich beben;
Ach, auf vielverschlungnen Pfaden
strauchelt täglich unser Leben!'
Tief ergriffen fleh'n die Schüler: 
Rabbi, schenk' uns deinen Segen, 
Dass wir stets das Böse meiden,
Wandeln auf den guten Wegen!'

Draußen steigt die Morgensäule
Herrlich auf in ros'gem Schimmer,
Und schickt ihre gold'nen Grüße
In das düstre Sterbezimmer.

Und der Meister, er streckt segnend
Seine Hand, die  leise bebet,
Ueber seiner Schüler Häupter
Und sein Aug' sich neu belebet: 

'Blickt ins Herz euch meine Teuren!
Mög' der Herr euch Einsicht schenken;
Denn die eitle Angst vor Menschen
Lässt euch nicht des Schöpfers denken;

Mög die Ehrfurcht vor dem Höchsten
Stets der Furcht und Achtung gleichen,
Die vor Menschen ihr empfindet!
So nur könnt' ihr Heil erreichen.'

Während sich auf den Gesichtern
Staunen und Bestürzung malen,
Sieht am Himmel hell und freudig
Man den Sonnball erstrahlen; 

Doch das müde Haupt ben Sakkais
Sinkt zurück nach diesen Worten.
Vor dem Stillverklärten
Öffnen sich des Paradieses Pforten.

 
Zum Tod von Lehrer Isidor Landsberg (1923)  

Hersfeld Israelit 08031923.jpg (152569 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. März 1923: "Hersfeld, 4. März (1923). Unsere Gemeinde ist von einem herben Verluste betroffen worden. Am 24. Schewat, dem heiligen Schabbat mit der Toralesung Jitro – ist Lehrer Isidor Landsberg infolge eines Herzschlages plötzlich in der Vollkraft seines Lebens (42 Jahre alt) verstorben. Die Gemeinde hat in ihm einen tüchtigen, strebsamen Lehrer, ihren geistigen Führer, einen hervorragenden Chasan (Vorbeter), jedes Mitglieder Gemeinde einen guten Freund verloren. In tiefem Schmerz betrauern ihn seine gebeugte Gattin mit fünf kleinen Kindern, eine schwer geprüfte Mutter und alle Angehörigen, denen er ein treu sorgender Gatte, Vater, Sohn und Bruder war. Nachdem er den ganzen Weltkrieg mitgemacht hatte, wurde er aus seiner Stelle im Osten vertrieben und trat vor 2 ½ Jahren die hiesige Stelle an. Hier verstand er es, sich trotz großer Widerstände durchzusetzen und zu behaupten. Schnell erwarb er sich durch sein heiteres, liebenswürdiges Wesen, durch sein eifriges Wirken als gute Jehudi, durch sein methodisches Geschick in der Schule die innige Zuneigung und Verehrung seiner Gemeinde und seiner Schüler und die Anerkennung der Behörden. - Mit einer gut geschulten Stimme begabt, stiegen seine von rechter Ehrfurcht und innerer Überzeugung getragenen Gebete empor und stimmten die Hörer zu feierlicher Andacht. Seine Beerdigung am Montag zeugte von dem allseitigen herben Schmerz um den teuren Entschlafenen. Nachdem im Haus Herr Dr. Herz, Fulda, dem Freunde warme Worte des Abschiedes gewidmet hatte, trugen die Kollegen des Verstorbenen den Sarg aus dem Sterbehause zum Synagogenhofe, wo Herr Dr. Herz in Vertretung des Herrn Rabbiner Dr. Cahn ihm einen Nachruf widmete und sein segensreiches Wirken in Schule, Gemeinde und Synagoge schilderte. Am Grabe riefen ihm die Herren Lehrer Gans, Niederaula, im Auftrage des G.A. der Israelitischern Lehrer-Konferenz Hessens und des Jeschurun, von der Walde als Verwandter, Schulrat Wendlin im Namen der Schulverwaltung und Lehrer Spiro, Fulda, im Auftrag der Gemeinde Hersfeld und des väterlichen Freundes seines jung verstorbenen Kollegen, des pensionierten Lehrers Nussbaum warme Worte des Gedenkens, der Anerkennung und des Dankes nach. Möge Gott die schmerzbewegte Gattin und alle Angehörigen trösten und den früh verlassenen Waisen beistehen. Seine Seele sie eingebunden in den Bund des Lebens."

    
   
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  
Zur Frage nach einem möglichen Austritt aus der jüdischen Gemeinde (1886)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. Juni 1886: "Hersfeld, 26. Mai (1886). Wieder einmal eine Folge des Austrittsgesetzes! Man berichtet unter obigem Datum: 'Die 'Hersfelder Zeitung' enthält in einer ihrer letzten Nummern folgende Inserate: 'Hersfeld, den 23. Mai 1886. An Herrn H. Katzenstein hier. Nach Beschluss Königlicher Regierung zu Kassel vom 5. August vorigen Jahres dient Ihnen zur Nachricht, dass der fernere Besuch der jüdischen Volksschule hierselbst Ihrer Tochter Jenny untersagt wird, und ist Herrn Lehrer Nußbaum hierselbst das Unterrichten Ihrer Tochter verboten, sowie der Zutritt derselben in das Schullokal nicht zu gestatten. Die Gemeinde-Ältesten: Goldschmidt, Oppenheim.' - 'Es dürfte für die Leser dieser Zeitung von Interesse sein, Kenntnis von vorstehender Verfügung Königlicher Regierung zu bekommen, einer Verfügung, wie sie hier wohl nocht nicht in gleicher Weise getroffen wurde. Ich bemerke noch, dass ich zwar aus der israelitischen Synagogen-Gemeinde ausgetreten bin, dass ich aber nach wie vor zum Gehalt des Elementar-Schullehrers beitragen muss. H. Katzenstein.,' - Wie das 'Kasseler Journal' meldet, ist Herr Katzenstein zwar aus der israelitischen Synagogen-Gemeinde ausgetreten, aber weder zur katholischen noch zur protestantischen Religion übergetreten. Es entsteht nun die gewiss interessante Frage, welche Schule das Kind des Katzenstein zu besuchen hat.'"      


Talmudlernstunden von Provinzialrabbiner Dr. Cahn (Fulda) in Hersfeld (1890)
    

Fulda Israelit 01091890.jpg (198955 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1890: "Aus dem Rabbinate Fulda. Die segensreiche Wirksamkeit, die unser hoch verehrter Herr Provinzialrabbiner Dr. Cahn - sein Licht leuchte - seit Beginn seiner Amtstätigkeit bis zum heutigen Tage entfaltet, sein rastloses Streben, Verbreiter der Tora zu sein und Institute zu fördern, deren Aufgabe es ist, Jünger heranzubilden, die das Volk in den göttlichen Gesetzen unterweisen sollen, sind weit über die Grenzen unserer ehemaligen Provinz hinaus bekannt. Es ist geradezu rührend, zu beobachten, mit welch physischer und psychischer Kraftaufwendung unser Herr Rabbiner um das materielle Emporblühen des Berliner Rabbiner-Seminars, dem er selbst als Hörer angehörte und um das Lehrer-Seminar in Köln sich bemüht. Es würde zu weit führen, wollte man in ausführlicher Schilderung über das Wirken und Schaffen des Herrn Rabbiner Dr. Cahn - sein Licht leuchte - sich ergehen. Zweck dieser Zeilen ist, die Aufmerksamkeit der geschätzten Leser Ihres Blattes auf einen Verein zu lenken, dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe gemacht haben, Tora zu lernen, um mit dem Lernen auch das Beachten und Tun zu verbinden. Mehrere Lehrer des hiesigen Rabbinats wie der Kreise Eschwege und Rotenburg hatten sich mit der Bitte an Herrn Dr. Cahn - sein Licht leuchte - gewandt, ihnen Unterricht in Mischnajot und später in Gemara zu erteilen. Dass dieser Bitte ein williges Ohr geliehen werden würde, war man sicher. Unser Herr Rabbiner - sein Licht leuchte - erklärte sich mit sichtbarer Freude bereit, allwöchentlich einen Schiur in Hersfeld abzuhalten. Die Tat folgte dem Worte: Jeden Donnerstag versammeln sich 12-15 Lehrer in dem genannten Städtchen, um unter der bewährten Leitung des Herrn Dr. Cahn - sein Licht leuchte - zu lernen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass der Kreis der Lernenden sich bald erweitern wird. Unser Herr Provinzialrabbiner - sein Licht leuchte - veranlasste einen edlen Menschenfreund, Herrn S. St. in C., der in heiliger Begeisterung erglüht ist für unsere heilige Tora, für jeden der teilnehmenden Lehrer ein Mischnaexemplar mit dem Kommentar Tiferet Israel (d.h. mit dem Kommentar von Israel Lipschitz) zu stiften. Herr Dr. Cahn - sein Licht leuchte - tat noch mehr. Die den Lehrern erwachsenden Reisekosten sind nicht unerheblich. In Würdigung der Verhältnisse hat Herr Dr. Cahn - sein Licht leuchte - Fürsorge getroffen, dass den Lehrern ein Zuschuss zu den entstehenden Kosten gewährt werde. Ob dies in der Folge für immer geschehen kann, ist bei den vielen Opfern, die an den Herrn Rabbiner - sein Licht leuchte - gefordert werden, wohl zweifelhaft. Wir, die wir so glücklich sind, uns an den betreffenden Lernstunden beteiligen zu können, rufen unserem allverehrten Rabbi und Lehrer ein guten Erfolg zu, verbunden mit dem Wunsche: 'es vergelte ihm der Ewige seine Tat und sein Lohn sei vollkommen vor dem Ewigen' (nach Ruth 2,12) und dem heiligen Versprechen, dass wir in unserem Streben, Tora zu lernen nicht erlahmen werden."         

      
Lehrer Moses Nußbaum berichtet von Erfolgen bei der Bekämpfung des Antisemitismus durch Maßnahmen der Regierung (1890)   

Bad Hersfeld Israelit 01121890.jpg (196321 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Dezember 1890: "Hersfeld, 26. November (1890). In einer Zeit, in welcher die Stöcker'sche Giftsaat des Judenhasses überall aufzukeimen droht, muss es jeden edlen Menschen und namentlich jeden unserer Glaubensgenossen mit hoher Freude und hehrer Genugtuung erfüllen, wenn er vernimmt, dass unsere Obrigkeit das gemeine Treiben der Antisemiten aus schärfste missbilligt und geeignete Schritte tut, jener verderblichen Saat den Boden zu entziehen.  
In der heute dahier stattgehabten Konferenz der hiesigen Lehrer verlas der die Konferenz leitende Herr Superintendent, Inspektor Dr. Vial eine Verfügung der hohen Königlichen Regierung zu Kassel des Inhaltes: Es sei hoher Königlicher Regierung bekannt geworden, dass vielfach christliche Schulkinder die israelitischen Schulkinder und auch erwachsene Israeliten öffentlich verhöhnen und verspotten. Es sei ferner hoher Königlicher Regierung nicht entgangen, dass manche Lehrer in schwerer Versündigung gegen ihr Amt durch unziemende Redensarten ihren Schülern gegenüber jenem Unfuge Vorschub leisten. Deshalb beauftrage hohe Königliche Regierung die Herren Kreisschulinspektoren, bei der zunächst stattfindenden Konferenz den Lehrern ihres Kreises die Mitteilung zu machen, dass hohe Königliche Regierung ein derartiges Gebaren der Lehrer als im höchsten Grade unpädagogisch erachte und aufs schärfste missbillige. Der Lehrer habe vielmehr die Pflicht, jeden Fall einer derartigen Schmähung und Verhöhnung strengstens zu bestrafen und seine Kinder durch geeignete Belehrung zur Duldung und Achtung Andersgläubiger zu gewöhnen.     
Das ist gewiss ein Wort zur rechten Zeit. Noch wohltuender als die Verlesung dieser Verfügung wirkten auf die versammelten Lehrer, die sämtlich dem Antisemitismus fern stehen, die in tiefem Ernste gesprochenen Worte, die der Herr Superintendent an dieser Verlesung knüpfte. Es sei leider wahr und er kenne solche Fälle von Beschimpfung und Verhöhnung der Israeliten aus eigenes Anschauung. Diese Übelstände seien jedoch die Früchte einer verderblichen Zeitströmung, die jeden wahren Christen mit tiefer Betrübnis und Abscheu erfüllen müsse. Der wahre Christ muss edeldenkend und weiterherzig sein und Liebe und religiöse Duldung üben.   
Diese Worte des hohen geistlichen Herrn legen ein beredtes Zeugnis von der hierorts allbekannten sehr humanen Gesinnung des Herrn Superintendenten und von seiner unbegrenzten Menschenliebe ab, die keinen Unterschied der Rasse kennt und die hierorts ihre segensreiche Wirkung nicht verfehlt. Das Ganze zeigt jedoch deutlich, dass der Hüter Israelis nicht schlummert und nicht schläft. Gewiss wollte Seine Gnade dazu beitragen, dass unsere Chanukkafreude ungetrübt wie die Chanukka-Lichtlein aufleuchten könne. M. Nußbaum, Lehrer."   

  
Gründung einer Ortsgruppe der "Sabbatfreunde" (1907)  

Hersfeld Israelit 19091907.jpg (72919 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. September 1907: "Berlin, 18. September (1907). Der Verband der Sabbatfreunde hat seine Propagandatätigkeit sofort nach Beendigung der Ferienzeit wieder aufgenommen. So fanden am vergangenen Sonntag Versammlungen in Hersfeld und Rhina statt, die in beiden Orten zur Bildung von Ortsgruppen führten. In Hersfeld erfolgten über 60, in Rhina gegen 50 Anmeldungen als Mitglied. Das einleitende Referat in beiden Versammlungen hielt der Vorsitzende der Frankfurter Ortsgruppe, Herr Moritz A. Loeb. An gleichem Tage wurde durch Herrn Provinzial-Rabbiner Dr. Bamberger – Hanau in Sterbfritz eine Ortsgruppe ins Leben gerufen. Der Gesamtverband umfasst jetzt über 80 Ortsgruppen mit mehr als 4.000 Mitgliedern."

  
40-jähriges Bestehen des Israelitischen Frauenvereins (1919/20) 

Hersfeld Israelit 11031920.jpg (112111 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März 1920: "Hersfeld, 12. Februar (1920). Am vergangenen Sonntag Paraschat Jitro feierte der hiesige Jüdische Frauenverein sein 40jähriges Bestehen. Dem Ernste der Zeit entsprechend, wurde von jeglichem Aufwand Abstand genommen und das Fest in höchst einfacher, aber würdiger Weise begangen. Den Höhepunkt desselben bildeten die nach den Oppenheim’schen Gemälden vorzüglich gestellten Bilder aus dem jüdischen Familienleben in Verbindung mit Chorgesang und Rezitation. Während der Kaffeetafel würdigte Herr Gemeindeältester Hermann Wertheim in einem geschichtlichen Rückblick auf den Werdegang des Vereins die Verdienste seines Gründers, des Herrn Lehrers a.D. M. Nussbaum und feierte die anwesenden Mitbegründerinnen durch Überreichung von schlichten Ehrendiplomen. Herr Lehrer Landsberg appellierte in seiner eindrucksvollen Festrede an den bekannten Wohltätigkeitssinn der Festteilnehmer mit dem Ergebnis, dass bei der amerikanischen Versteigerung des Benschens 1.200 Mark für wohltätige Zwecke gebucht werden konnten. Reiches Lob erntete die rührige Vorsitzende der Chewra, Frau Clara Nussbaum, für die vorbildliche Leitung des Vereins und die mühevolle Vorbereitung der so schön verlaufenen Feier. Ein gemütliches Beisammensein vereinte die Festteilnehmer bis Mitternacht."

      
Veranstaltungen der Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten (1927)      

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 25. Februar 1927:      
Artikel ist noch abzuschreiben.      

 
Purimfest des "Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten" (1927)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 18. März 1927:      
Artikel ist noch abzuschreiben.     


Festball der Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten zum 10-jährigen Bestehen (1929)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 8. Februar 1929:     
Artikel ist noch abzuschreiben.       

 
50-jähriges Bestehen des Israelitischen Frauenvereins (1929)  

Hersfeld Israelit 10101929.jpg (86517 Byte)Jubiläum des Israelitischen Frauenvereins im September 1929: "Hersfeld, 17. September. Anlässlich des 50jährigen Bestehens des Israelitischen Frauenvereins Hersfeld fand am vergangenen Sonntag eine Feier statt, deren Reinertrag für wohltätige Zwecke bestimmt war. Auf einige kurze Begrüßungsworte des Gemeindevorstandsmitgliedes Blumenfeld folgte die Festrede, in der Herr Lehrer Emanuel Ziele und Wirken des Frauenvereins darlegte. Er wie darauf hin, dass in den Tagen vor den Jomim Nauroium eine gedämpfte Freude am Platze sei, um so mehr, als gerade jetzt sich so traurige Ereignisse in Erez Israel abgespielt haben. Vor 50 Jahren fanden sich einige Frauen zusammen, von denen heute nur von 5 leben, um eine Chevras Noschim zu gründen. Gemeinsam mit der Männerchevroh wurde diese dann zu einer Stütze der Tauroh, zum einem Hort der Tradition. Der weitere Teil des Abends hatte einen mehr heiteren Charakter. Verschiedene gut eingeübte Vorführungen, ausgeführt von Mitgliedern des Frauenvereins, fanden den vollen Beifall der Anwesenden. " 
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 20. September 1929:     
Artikel ist noch abzuschreiben.      

   
Vortragsabend in der Ortsgruppe des "Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten" (1930)    

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 5. März 1930:  
Artikel ist noch abzuschreiben.          

 
25-jähriges Amtsjubiläum zweier Vorstandsdamen des "Israelitischen / Jüdischen Frauenvereins" (1931)   

Bad Hersfeld Israelit 22101931.jpg (70432 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Oktober 1931: "Hersfeld, 18. Oktober (1931). Am 11. Oktober lud der 'Jüdische Frauenverein' seine Mitglieder, die Herren Gemeindeältesten und den Herrn Kreisvorsteher zu einer Feier ein. Galt es doch, das 25-jährige Amtsjubiläum seiner Vorstandsdamen: der Frauen Julie Oppenheim und Klara Nußbaum festlich zu begehen. Herr Emanuel schilderte in seiner Ansprache, was die Damen für den Verein geleistet hatten. Als Anerkennung wurde ihnen eine silberne Nadel mit der Aufschrift '25 Jahre' überreicht. Verschiedene Reden und Vorträge trugen zur Verschönerung des Abends bei. Gerührt dankten die Gefeierten für die große Ehre, die ihnen zuteil geworden war."    
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 13. November 1931 
Artikel ist noch abzuschreiben.

   
Überfall mit schwerer Körperverletzung auf jüdische Reisende durch SA-Leute (1933)  

Bad Hersfeld Israelit 12011933.jpg (22330 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar 1933: "Fulda. Im nahen Hersfeld wurden vier jüdische Reisende aus Frankfurt von einer SA-Gruppe überfallen und mit Schlagringen und Messern übel zugerichtet."  

    
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
 
Zum Tod des aus Hersfeld stammenden Moses Rothschild (gest. 1897 in Frankfurt)         

Bad Hersfeld Israelit 05101897.jpg (90824 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober 1897: "Mainz, 3. Oktober (1897). Schmerzlich bewegt kommen wir soeben von der letzten Ruhestätte des Herrn Moses Rothschild in Frankfurt am Main. Den kräftigen und rüstigen Mann hat ein plötzliches Leiden im 65. Jahre dahingerafft. Vor ungefähr 30 Jahren kam er von Hersfeld, wo er als einer der ersten die jüdische Gemeinde begründete, nach Frankfurt und war von da ab ein treues und allezeit bereits Mitglied der Israelitischen Religionsgesellschaft. Ihr verknüpfte er sich noch enger, indem er sich dem Austritt aus der Hauptgemeinde anschloss. In stiller und anspruchsloser Weise lebte er in treuester Hingebung an die Heilige Wahrheit und ward ihren Aufgaben oft unter den größten Entsagungen gerecht. Mit warmem Herzen übte er über die Grenzen seines Wohnorts hinaus eine unermüdliche geräuschlose Wohltätigkeit. Sein unerschütterlicher Sinn für die wahre Wahrheit ließ ihn in tiefer Verehrung zu seinem vor ungefähr Jahresfrist dahingegangenen Schwiegervater, dem unvergesslichen Rabbiner Jona Bondi - seligen Angedenkens - (Anm.: Dr. Jonas M. Bondi war Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft Mainz) emporschauen. Möge die Erinnerung an die Trefflichkeit seiner Eigenschaften und das Bewusstsein, sich eins mit ihm zu fühlen in jüdischem Denken und streben, die tief gebeugte Gattin und die trauernden Kinder aufrichten und Trost finden lassen. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."   

   
Zum Tod der Frau von Josef Bacharach (1923)  

Hersfeld Israelit 22031923.jpg (102383 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. März 1923: "Hersfeld, 12. März (1923). Frau Josef Bacharach hat nach kurzen, schweren Leiden im Alter von erst 45 Jahren ihre reine Seele ausgehaucht. Sie war eine seltene Frau, deren Wirken gerade in unserer Zeit schmerzlich vermisst werden wird. Im Hause widmeten der Schwiegersohn, Herr Dr. Eisenmann – Nürnberg und Herr Lehrer Stein – Frankfurt, der Heimgegangenen herzliche Worte des Dankes für all die Liebe, die sie ihrem Familienkreise entgegenbrachte. Ein selten großes Geleite folgte dem Sarg auf den Friedhof, wo Herr Provinzialrabbiner Dr. Cahn – Fulda der Verschiedenen eine ergreifende Trauerrede hielt. Des Lebens tiefsten Ernst und schwerste Sorge musste sie in den Jahren des Krieges ertragen; und sie schöpfte die Kraft zum seelischen Gleichgewicht aus dem Gedanken [des Psalms 23]: ‚Dein Stecken und dein Stab trösten mich’, aber auch die Zeiten des Glückes, die ihr später beschieden waren, brachten sie nicht aus ihrer inneren Ruhe und ließen sie ihre Schlichtheit und tief innige Frömmigkeit bewahren. Herr Lehrer Eisenmann – Würzburg dankte mit herzlichen Worten der Verstorbenen im Namen der weiteren Familie. Nach der Beerdigung sprach Dr. Herz – Fulda im Hause und hob besonders hervor, welch innige Freude sie empfand, wenn ihre Kinder Tora lernten. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."

 
Zum Tod von Moritz Nußbaum (1923)  

Hersfeld Israelit 29031923.jpg (166015 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. März 1923: "Hersfeld, 25. März (1923). Den in den letzten Wochen an dieser Stelle beklagten beiden Todesfällen innerhalb unserer Gemeinde folgt nach wenigen Tagen schon ein dritter von nicht minder erschütternder Tragik. Am Donnerstag, 5. Nissan, war es, da man die irdische Hülle des unvergesslichen Moritz Nussbaum – er ruhe in Frieden – zu Grabe trug, dessen von felsenfester Gottergebenheit und von seltenem Duldersinn bis zum Todeskampf erfülltes Leben es verdient hat, dass man ihm einige Worte des Gedenkens widmet. Mit allen Fasern seines Wesens unerschütterlich verankert im Boden unseres heiligen Glaubens, rastlos tätig für die Seinen wurde dieser edle Mensch auf der Mittagshöhe seines Lebens – 41 Jahre alt – nach 8jährigem schwerem Kampf mit seiner Kriegswunde dem kreise seiner Lieben entrissen. Dem vom Krankenhaus Fulda überführten Sarg folgte ein unabsehbares Trauergefolge, ein Zeugnis der allgemeinen Verehrung des Heimgegangenen nicht minder als der Ausdruck rührender Teilnahme am Schmerze der Hinterbliebenen, die nunmehr 4 (davon 3 verheiratete) Brüder dem Vaterland opferten, während ein weiterer Bruder kriegsverwundet ist.
Herr Lehrer Müller aus Tann (Rhön) wehklagte am Grabe, dass er schon jetzt, um Jahrzehnte zu früh, dem geliebten Schwager den letzten Liebesdienst erweisen müsse, glaubte jedoch, es einem solch Frommen schuldig zu sein, dass man bei seinem Heimgang jedes religiöse Gebot respektiere und deshalb mit Rücksicht auf den Monat Nissan von einer Trauerrede absehe, zumal da ein jeder – weit über die konfessionelle Grenzen hinaus, das bescheidene, jeder Aufdringlichkeit abholde, friedliebende und treuherzige Wesen des Verstorbenen gekannt habe. Ein Gelöbnis, den Hinterbliebenen zum Troste und zur Aufrichtung aller Kräfte zu widmen und eine Mahnung an die nichtjüdischen Brüder, durch konfessionellen Unfrieden die Herzenswunden solch schwer betroffener Familien nicht von neuem aufzureißen, beschloss die schlichten Worte.
Mögen teilnehmende Liebe und das Verdienst des Dahingeschiedenen der hoch betagten Mutter, den ebenfalls schwer geprüften Schwiegereltern, der tief gebeugten rastlosen Witwe, sowie den 3 so religiös erzogenen, noch schulpflichtigen Waisen beistehen. – Mitglieder des Bundes jüdischer Frontsoldaten zu Hersfeld beschlossen, dem verklärten Kameraden durch abwechselndes Kaddischsagen ein lebendiges Gedenken zu widmen. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens.
"  

  
Zum Tod des Beschneiders Samuel Hahn (1924)  

Hersfeld Israelit 07021924.jpg (99897 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1924: "Hersfeld, 27. Januar (1924). In der Nacht zum Tu Bischwat (15. Schewat = 20./21. Januar 1924) verschied Samuel Hahn im Alter von 76 Jahren. Mit ihm ist die Krone unserer Gemeinde ins Grab gesunken. Kein Opfer war ihm zu groß, kein Weg zu weit, wenn es galt, als Beschneider die heilige Pflicht zur Beschneidung auszuführen. Selten groß war seine Liebe zur Tora. Jede Minute, die er seinem Geschäfte abringen konnte, benützte er zum eifrigen Lernen. Welche Freude war es für ihn, wenn sich die Jugend um ihn scharte und er so Toralehrer sein konnte. Er vereinigte alle schönen Eigenschaften eines Gelehrten in sich. Seine Bescheidenheit war so groß, dass er, als ihm seinerzeit die Chawer-Würde verliehen wurde, sich äußerte, der Rabbiner müsste sich geirrt haben. In bewegten Worten schilderte Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn die seltenen Eigenschaften dieses edlen Jehudi und den unersetzlichen Verlust, den unsere Gemeinde und die weite Umgegend Hersfelds erlitten hatte. Die Chewra Gemilut Chassodim, in der er über 40 Jahre vorgelernt hatte, hatte ihn vor kurzem zum Ehrenmitglied ernannt. Seinen Verwandten wird es zum Troste gereichen, dass es ihnen vergönnt war, diesem echten Jehudi einen schönen Lebensabend bereitet zu haben. Möge sein Verdienst seiner Familie und der Gemeinde, für die er so oft als Vorbeter seinen Dienst tat, beistehen. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."     
    
    
Tod des Gründungsmitgliedes der Gemeinde Joel Nußbaum (1926)  
Hersfeld Israelit 11021926.jpg (38450 Byte)Die Zeitschrift "Der Israelit" berichtete am 11. Februar 1926: "Hersfeld, 8. Februar (1926). Im 88. Lebensjahre verschied hier der Senior der hiesigen jüdischen Gemeinde, Metzgermeister Joel Nußbaum. In fast 58jähriger glücklicher Ehe mit seiner ihn überlebenden Ehefrau führte er ein musterhaftes Familienleben und versäumt bis kurz vor seinem Hinscheiden selten den Besuch der Synagoge. Er war einer der Gründer der jüdischen Gemeinde Hersfeld, wo in hessischen Zeiten keine Juden sich niederlassen durften. An seiner Beerdigung nahm die ganz Metzgerinnung mit der historischen Innungsfahne teil. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens.

  
 70. Geburtstag von Emil Dreifuß (1927)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 25. März 1927:        
Artikel ist noch abzuschreiben.   


25-jähriges Dienstjubiläum von Kreisvorsteher Jakob Hahn (1927)   

Hersfeld Israelit 10101927.jpg (47469 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Oktober 1927: "Hersfeld, 29. September (1927). Mit dem heutigen Tage begeht Herr Bankier Jakob Hahn sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Kreisvorsteher der Israelitischen Gemeinden des Kreises Hersfeld. In rastloser, aufopferungsvoller Arbeit hat es der Jubilar verstanden, die seiner Obhut anvertrauten Gemeinden zu großer Blüte zu bringen. Möge es dem überaus verdienten Jubilar vergönnt sein, in so vorbildlicher Weise auch weiterhin dieses Ehrenamt zu führen, zum Nutz und Frommen der ihm anvertrauten Gemeinden."   
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 4. Oktober 1927:
Artikel ist noch abzuschreiben.  

 
Zum Tod von Gisela Tannenbaum geb. Rosenbach (1929)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 4. Januar 1929:    
Artikel ist noch abzuschreiben.      

 
70. Geburtstag von Amalie Goldschmidt geb. Hahn (1929)   

Bad Hersfeld Israelit 30051929.jpg (18320 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1929: "Hersfeld, 21. Mai (1929). Ihren 70. Geburtstag beging in größter Rüstigkeit und geistiger Frische die Witwe Amalie Goldschmidt geb. Hahn, am 14. Mai". 

   
75. Geburtstag von Abraham Möller (1929)
Anmerkung: Abraham Möller war Ehrenmitglied des Kriegervereins in Hersfeld; er hatte die Färberei erlernt und war später - nach Militärdienstzeit beim Infanterieregiment 80 in Bad Homburg - nach Hersfeld gezogen. Müller starb 1932.

Hersfeld Israelit 04071929.jpg (13071 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juli 1929: "Hersfeld, 24. Juni. Seinen 75. Geburtstag beging heute Herr Abraham Möller, früher Raboldshausen".

   
80. Geburtstag von Lehmann Rosenberg (1929)  

Hersfeld Israelit 28111929.jpg (11088 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. November 1929: "Hersfeld, 25. November (1929). Herr Lehmann Rosenberg dahier feiert am 2. Dezember seinen 80. Geburtstag."   

    
H. Blumenstiel und die Familie seines Schwiegersohnes Berthold Katz ziehen nach Kassel (1929)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 13. Dezember 1929: 
Artikel ist noch abzuschreiben.         


Siegfried Levi, Sohn des Kaufmanns Adolf Levi, besteht die staatliche Lehrerprüfung (1930)   

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 28. März 1930:    
Artikel ist noch abzuschreiben.     

  
Goldene Hochzeit von Kaufmann J. Rothschild und Fanni geb. Katz (1931)      

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 19. Juni 1931:    
Artikel ist noch abzuschreiben.       


Zum Tod von Marianne Levi (1937)   

Bad Hersfeld Israelit 24061937.jpg (104098 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Juni 1937: "Fulda, 20. Juni (1937). Am Schabbat Schelach (= Schabbat mit der Toralesung Schelach Lecha = 4. Mose 13,1 - 15,41, das war Samstag, 5. Juni 1937) ging Frau Marianne Levi im Alter von 78 Jahren von uns. Sie entstammt der angesehenen und gut jüdischen Familie Kneip aus Gelnhausen und wurde dort schon frühzeitig die Liebe zu Tora und Wohltätigkeit in ihr geweckt, die sie später in so reichem Maß besitzen sollte. In Sußmann Levi aus Rhina fand die Heimgegangene den gleichgesinnten Gatten, mit dem sie ein echt jüdischer Heim erst in Neukirchen bei Rhina, später in Hersfeld errichtete, dem acht Kinder entsprossen, die alle im Sinne unserer Tora erzogen wurden. Stets war dies Heim durch größte Gastfreundschaft ausgezeichnet und kein Bedürftiger kam vergebens zu ihr. Mit besonderer Vorliebe weilte der alte Fuldaer Raw in diesem Heim, und wusste er stets die besondere Gewissenhaftigkeit der Verstorbenen zu rühmen. Sie versäumte keine Tefilloh (sc. Gottesdienst, Gebet) und das Tehillimbuch (Psalmenbuch) war ihr ständiger Begleiter. Ihr unerschütterliches Bitochaun (Gottvertrauen) ließ sie alle Schicksalsschläge ungebeugt tragen. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die Heimgegangene in Fulda, wo sie von ihren Kindern liebevoll gepflegt wurde. Herr Bezirksrabbiner Dr. Cahn schilderte die Verdienste der Verstorbenen bei der Bestattung, die in Hersfeld stattfand, in bewegten, zu Herren gehenden Worten. Möge das Verdienst der Verstorbenen ihren Kindern beistehen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."      

  
Zum Tod des Gemeindeältesten Josef Bacharach (1937)  

Hersfeld Israelit 30121937.jpg (92301 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Dezember 1937: "Hersfeld, 26. Dezember (1937). Unsere Gemeinde hat durch den Tod ihres Gemeindeältesten Josef Bacharach einen schweren Verlust erlitten. Der bekannten Gemeinde Rhina entstammend, sah er seinen Stolz darin, in ihren Traditionen zu leben. Mit Liebe hing er an seinem alten Lehrer Emmerich – das Andenken an den Gerechten ist zum Segen – dem er sein gutes jüdisches Wissen verdankte. Er war glühender Freunde der Tora und oft und gern unterstützte er Jeschiwot (Talmudschulen) und alle echt jüdischen Institutionen. Seine warme Frömmigkeit zeigte sich, wenn er mit [ … zusammenkam. Wie freute er sich da mit einem schönen ….  ]. Kein Armer wandte sich vergebens an ihn. Er nahm jeden auf und suchte ihm zu helfen. Jahrzehntelang erfreute er als ehrenamtlicher Vorbeter unsere Gemeinde mit seinen schönen althergebrachten Nigunim (Melodien).
Bei der Bestattung schilderte Herr Rabbiner Dr. Cahn in trefflichen Worten das Leben dieses, wahrhaft guten Jehudi. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
   
Hersfeld Israelit 23121937.jpg (96290 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1937: "Von seinem langen, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist unser herzensguter, geliebter Vater, der Kaufmann Josef Bacharach – er ruhe in Frieden – im Alter von 66 Jahren am 16. Dezember 1937 durch einen sanften Tod erlöst worden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. Lina Eisemann geb. Bacharach, Cilly Gottheimer geb. Bacharach, Leo Bacharach, Max Bacharach."
Weitere Anzeige ebd.: "Nach langem Leiden entschlief am 16. Dezember 1937 unser hoch verehrtes Vorstandsmitglied, Herr Josef Bacharach – er ruhe in Frieden. Er war in langen Jahren Freund und Rückhalt der Gemeinde, deren Wohl er unermüdlich vor Augen hatte. Wir werden sein Andenken nicht vergessen. Seligen Andenkens – Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. Der Vorstand der Israelitischen Gemeinde Hersfeld. H.N. Blumenfeld   Levi."

   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen        
Anzeige der Firma Schönfeld & Röber - Herstellung von koscherem Senf (1891)    

Hersfeld Israelit 23031891.jpg (63287 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. März 1891: "Senf – Koscher. Unter Aufsicht des Herrn Lehrer Nussbaum zu Hersfeld fabrizieren wir prima koscheren Tafel-Senf und haben wir den Verkauf desselben Herrn Louis Goldschmidt, Hersfeld, überträgen. Referenz Seiner Hochwürden Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Kahn zu Fulda und Herr Lehrer Nussbaum zu Hersfeld. Kupfermühle bei Hersfeld. Schönfeld & Röber. 
Bezugnehmend auf obige Annonce offeriere ich prima koscheren Tafel-Senf in Kübeln von 10 bis 100 Pfund und in Gläsern à Pfund 40 Pfennig. 
Wiederverkäufern Rabatt!
Louis Goldschmidt, Hersfeld."

   
Anzeige des chemischen Produktengeschäftes S. Katzenstein (1891) 
  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Juni 1891: "Für mein an Schabbat und Feiertag geschlossenes chemisches Produkten-Geschäfte suche per sofort oder 1. Juli einen tüchtigen, jungen Mann als Reisender, meist Landtouren.  
Hersfeld.  S. Katzenstein."   

       
Anzeige der koscheren Metzgerei Oscar Goldschmidt (1897)  

Hersfeld Israelit 03031897.jpg (45669 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. März 1897: "Koscher – Oscar Goldschmidt, Hersfeld, Koscher . Bezirksrabbinat Fulda, empfiehlt in Ia Qualität franco in 5-Kilo-Paketen: Bratwurst pro Pfund -.40 Pfg., Leberwurst pro Pfund -.60 Pfg.,  Presswurst pro Pfd. -.80 Pfg.,  Wiener Enden pro Paar -.20 Pfg., Gänsekeulen   -.80 Pfg., Salami pro Pfund 1.20 Pfg., Mettwurst pro Pfund 1.20 Pfg., Rauchzungen Stück 3.00 Pfg. – 
Ausführlich Preiscourant gratis und franco. Oscar Goldschmidt, Hersfeld."

    
Anzeige des Manufaktur- und Konfektionsgeschäftes Max Wetterhahn (1902)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Juli 1902: "Lehrling 
für mein Samstags und Feiertage geschlossenes Manufaktur- und Konfektionsgeschäft per sofort oder später gesucht. 
Max Wetterhahn, Hersfeld."    

    
Anzeige des Getreidegeschäftes A. Löwenberg (1902)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. August 1902: 
"Für mein Getreidegeschäft suche per sofort eventuell auch später einen tüchtigen, fleißigen 
jungen Mann

der mit Lager- und Komptoirarbeiten vertraut ist und mit der Landkundschaft umzugehen weiß. 
A. Löwenberg, Hersfeld
."     

  
Anzeige des Bank- und Wechselgeschäftes Jakob Hahn (1904)   

Hersfeld Israelit 04021904.jpg (40594 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Februar 1904: 
"Für mein Comptoir, welches Samstags und israelitische Feiertage geschlossen ist, suche ich per 1. März oder 1. April dieses Jahres einen Lehrling  
mit der Berechtigung zum Einjährigen-Freiwilligen-Militärdienst.  
Jakob Hahn
, Bank- und Wechsel-Geschäft, Hersfeld."   

 
Anzeige des Getreide-, Mehl- und Futtermittelgeschäftes S. Levi (1907)
       

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 21. Juni 1907: "Suche für mein Schabbos und Jomteff (Feiertag) streng geschlossenes Getreide-, Mehl- und Futtermittelgeschäft einen tüchtigen jungen Mann, der vollständige mit der Buchführung vertraut ist und schöne Handschrift besitzt. Kost und Logis im Hause. Eintritt kann sofort eventuell später erfolgen. 
S. Levi, Hersfeld
."      

  
Verlobungs- und Hochzeitsanzeige von Heinrich Sichel und Zerline geb. Nussbaum (1928)   

Bad Hersfeld Israelit 05071928.jpg (26362 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1928: "Statt Karten   
Zerline Nussbaum - Heinrich Sichel. Verlobte.  
Hersfeld - Breslau Elsasserstr. 24. 15. Tammus 5688."   
   
Bad Hersfeld Israelit 26071928.jpg (28838 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1928: 
"Mit Gottes Hilfe: Heinrich Sichel - Zerline Sichel geb. Nußbaum. Vermählte.  
Breslau - Hersfeld
Trauung: Sonntag 29. Juli 1928 / 12. Aw 5688 in Fulda, Hotel Birkenruth."     
 
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 27. Juli 1928:  
"Heinrich Sichel - Zerline Sichel geb. Nußbaum   Vermählte   
Breslau  -  Hersfeld.  
Trauung: Sonntag, den 29. Juli  Fulda, Hotel Birkenruth."    

  
Hochzeitsanzeige für Dr. Hermann Weil und Bertal geb. Weiler (1929)      

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 17. März 1929:  
Artikel ist noch abzuschreiben.            


Verlobungsanzeige von Friedel Daniel und Alex Tannenbaum (1930)      

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 8. August 1930:  
Artikel ist noch abzuschreiben.          

 
Verlobungsanzeige von Herta Tannenbaum und Max Bacharach (1934)
   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. November 1934: 
"Ihre Verlobung geben bekannt  
Herta Tannenbaum - Max Bacharach
   
Hersfeld   
Reichstraße 1 / Bahnhofstraße 3  
Oktober 1934".  

   
Hochzeitsanzeige von Dr. Josef Hahn und Vera geb. Klebe (1936)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. August 1936:  
"Ihre Vermählung geben bekannt 
Dr. Josef Hahn  -  Vera Hahn geb. Klebe

Tel Aviv - Hersfeld. Ben Jehudastr. 33".    

     
     
Sonstiges    

Schwierigkeiten für eine aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene Familie (1886)
  

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. Juni 1886: "Hersfeld, 26. Mai (1886). Wieder einmal eine Folge des Austrittsgesetzes! Man berichtet unter obigem Datum: 'Die Hersfelder Zeitung enthält in einer ihrer letzten Nummern folgende Inserate: 'Hersfeld, den 23. Mai 1886. An Herrn H. Katzenstein hier. Nach Beschluss Königlicher Regierung zu Kassel vom 5. August vorigen Jahres dient Ihnen zur Nachricht, dass der fernere Besuch der jüdischen Volksschule hierselbst Ihrer Tochter Jenny untersagt wird, und ist Herrn Lehrer Nußbaum hierselbst das Unterrichten Ihrer Tochter verboten, sowie der Zutritt derselben in das Schullokal nicht zu gestatten. Die Gemeindeältesten: Goldschmidt, Oppenheim.' - 'Es dürfte für die Leser dieser Zeitung von Interesse zu sein, Kenntnis von vorstehender Verfügung Königlicher Regierung zu bekommen, einer Verfügung, wie sie hier wohl noch nicht in gleicher Weise getroffen wurde. Ich bemerke noch, dass ich zwar aus der israelitischen Synagogen-Gemeinde ausgetreten bin, dass ich aber nach wie vor zum Gehalt des Elementar-Schullehrers beitragen muss. H. Katzenstein.' - Wie das 'Kasseler Journal' meldet, ist Herr Katzenstein zwar aus der israelitischen Synagogen-Gemeinde ausgetreten, aber weder zur katholischen noch zur protestantischen Religion übergetreten. Es entsteht nun die gewiss interessante Frage, welche Schule das Kind des Katzenstein zu besuchen hat.'" 

      
Einweihung eines Gefallenendenkmales (1925)  

Hersfeld JuedlibZtg 04091925.jpg (66322 Byte)Die "Jüdisch-liberale Zeitung" berichtete am 4. September 1925: "Hersfeld. (Einweihung eines Gefallenendenkmals). Hier wurde kürzlich ein Denkmal für die im Kriege 1914/1918 gefallenen Helden eingeweiht. Bei der Enthüllungsfeier war auch die hiesige Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten vollzählig erschienen. Bei der Kranzniederlegung sprach der Vorsitzende Dr. Hahn markante Worte, die den hier zahlreich vertretenen Hakenkreuzlern hoffentlich im Gedächtnis bleiben. Dr. Hahn sagt: 'Es gibt keine Worte, für die Opfer zu danken, und es gibt keinen Dank für die, die da sanken - für uns!' Auch die israelitische Gemeinde hatte durch ihren Vorsitzenden Jakob Levy einen Kranz niederlegen lassen. Dabei richtete der auch als ehemaliger Frontkämpfer hervorragend beteiligte Sprache der Gemeinde an alle Teilnehmer der Feier die Mahnung, sich als Brüder, und Deutsche zu fühlen. Beide Reden machen auf alle Zuhörer nachhaltigen Eindruck." 

       
Bundestag des Esra in Hersfeld (1927)      

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 26. August 1927:         
Artikel ist noch abzuschreiben.    

   
Bezirkstagung der Agudas Jisroel-Jugend in Hersfeld (1928) 

Bad Hersfeld Israelit 01031928.jpg (227090 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. März 1928: "Bezirkstagung der Agudas Jisroel-Jugend in Hersfeld. Am Sonntag fand ein Bezirkstag der Agudas Jisroel-Jugend für die Gruppen des hessischen und Fuldaischen Bezirks in Hersfeld statt. Der Bezirksvorstand, Moses Elzas aus Kassel, eröffnete die Tagung mit herzlichen Begrüßungsworten und dankte den mehr als 200 Besuchern aus den benachbarten Orten sowie insbesondere den anwesenden Rabbinen und Lehrern für ihr Erscheinen. Es sprachen Begrüßungsworte die Herren Lehrer Emanuel - Hersfeld, Josef Bacharach - Hersfeld, Rabbiner Kunstadt - Fulda und Bezirkssekretär Dr. Herz - Fulda. Den Mittelpunkt der Vormittagssitzung bildete ein längeres Referat des Herrn Jacob Rosenheim - Frankfurt am Main, der im Anschluss an die Aufrichtung des äußeren Rahmens des Mischkan (sc. Stiftszelt in der Zeit Moses), an seine Geräte und die Priestergewänder, die dreifache Bedeutung der Agudas Jisroel als Volksorganisation, als Werkzeug praktischer Arbeit auf allen Gebieten des jüdischen Lebens und als Erziehungs-Institution für das einzelne Individuum kennzeichnete. Er behandelte im einzelnen die Widerstände, die sich der allseitigen Durchführung der Organisation bisher entgegenstellen und die Aussichten auf deren Überwindung. Am Schlusse wandte sich der Referent gegen die manchmal einseitige Betonung der unbedingt zusammengehörigen drei Aufgaben der Aguda, insbesondere gegen die falsche Auffassung, dass Gemeinschaftsarbeit und Selbsterziehung im Geiste des Judentums voneinander trennbar seien. Die Nachmittagssitzung wurde durch Begrüßungsworte der Vertreters des Organisationsvorstandes, Herrn Gerson Schnerb, eröffnet, An Stelle des am Erscheinen verhinderten Herrn Wolf Jacobson erstattete Herr Bezirkssekretär David Ullmann aus Kassel ein Referat über das Thema: 'Was erwarten wir von der zweiten Kenessio Gedaulo' (Hauptversammlung). 
Provinzialrabbiner Dr. Leo Cahn - Fulda bot der Versammlung eine Weihestunde durch ein gedankenreiches Referat über 'Werte des jüdischen Lebens'. Der verehrte Redner suchte in den ethischen Ideengehalt des Judentums und den Sinn der praktischen Mizwoterfüllung (Gebote-Erfüllung) einzuführen, indem er daran ernste Mussarworte, verbunden mit mancherlei praktischen Anregungen für Jung und Alt, knüpfte. Im Rahmen der Diskussion, die alsdann eröffnet wurde, äußerte sich Herr Dr. Cahn noch in anerkennenden Worten über die Leistungen des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens in der Schächtfrage und in dem Kampf gegen den Antisemitismus. An der Diskussion, über die noch ebrichtet werden wird, beteiligten sich die Herren Cohen - Eschwege, Oppenheim jr. - Fulda, Dr. Herz - Fulda, Lehrer Gans - Niederaula, Eschwege - Fulda, Ullmann - Kassel, Lehrer Oppenheimer - Rhina. Sie spiegelte die Sorgen und Nöte der Landgemeinden wieder und brachte eine Fülle von Vorschlägen und Anregungen zur Ausgestaltung der arbeit auf dem Land. Nach dem Mincha-Gebet wurde auf Vorschlag des Vorsitzenden Elzas von jeder Gruppe des Bezirks ein Vertreter ernannt, der gemeinsam mit der Bezirksleitung die gegebenen Anregungen weiter bearbeiten soll."   
 
Bad Hersfeld JuedWZKassel 16031928.jpg (343937 Byte) Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 16. März 1928: 

    
Tagung des Landesverbandes des Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten in Hersfeld (1930)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 21. März 1930: 
Artikel ist noch abzuschreiben.           

   
Bezirkstagung der Freien Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums in Hersfeld (1931)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 15. Mai 1931:  
Artikel ist noch abzuschreiben.  
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 29. Mai 1931:   
Artikel ist noch abzuschreiben.          

  
   
   
Zur Geschichte der Synagoge    
    
Im Mittelalter wird 1330 und 1355 eine "Judenschul" (Synagoge) genannt; 1371 "Judenhuse und Schulhove", 1471 "Judenhusß und Schulhoff". Das Judenhaus und der Schulhof gehörten zusammen und lagen mit der Synagoge in der Breiten Gasse (Breitenstraße), der Hauptverkehrs- und Marktstraße, die auch von Christen bewohnt wurde.
 
Im 19. Jahrhundert wurden zunächst die Gottesdienste in Niederaula besucht, möglicherweise war alsbald nach 1866 in einem der jüdischen Privathäuser auch ein Betraum vorhanden. Seit etwa 1877 war ein Betsaal in einem Privathaus in der "Unteren Frauengasse" eingerichtet. 

1895/96
wurde eine Synagoge erbaut. Diese wurde am 24. Juni 1896 feierlich eingeweiht (vgl. das in Rödelheim erschienene Programm für die Einweihung der Synagoge zu Hersfeld am 24. Juni 1896. Rödelheim 1896. 8 . 27 S.). Unmittelbar neben der Synagoge wurde 1898 ein jüdisches Schulhaus mit Lehrerwohnung und dem rituellen Bad erstellt. Bis dahin war ein Bad in einem jüdischen Privathaus vorhanden (spätestens seit 1879, vermutlich bereits zuvor, im Haus des Leib Levi Spangenthal: Haus Nr. 380, das um 1910 für die Begradigung und Verbreiterung der Straßenführung im Bereich heutige Benno-Schilde-Straße, ehemals Stammengasse/Ecke Klausstraße abgebrochen wurde, ehemals auf einem Grundstück neben dem Eckhaus Benno-Schilde-Str. 2).
 
Die NS-Zeit warf ihre Schatten in Bad Hersfeld bereits weit voraus. Im November 1924 kam es zu einem Einbruch in der Synagoge mit einer Schändung der rituellen Gegenstände. Die Täter konnten gefasst und im Januar 1925 zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt werden. Dennoch fielen seitdem regelmäßig "völkisch" Gesonnene in der Stadt mit antijüdischen Aktionen auf. 

Schändung der Synagoge durch Einbruch und Raub (1924)       

Bad Hersfeld Israelit 20111924.jpg (138086 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. November 1924: "Einbruch und Raub in der hiesigen SynagogeHersfeld, 10. November (1924). In der Nacht von Mittwoch zum Donnerstag wurde ein Einbruch und Raub der gemeinsten Art in der hiesigen Synagoge verübt. Die Täter verschafften sich durch Abreißen des Lattenzaunes vom Gartengrundstück der Kohlenhandlung H. Reuß, Vogelgesang, aus Zutritt zum Grundstück der israelitischen Gemeinde. Zunächst wurden die zwei großen Glasfenster der Synagoge beschädigt, sodann das dritte Glasfenster vollständig demoliert, um hierdurch in das Innere der Synagoge gelangen zu können. Hiermit noch nicht zufrieden, stiegen die Rohlinge in die Synagoge ein, vergriffen sich an der heiligen Bundeslade (= Toraschrein) und raubten den am heiligen Schranke befestigten großen Vorhang mit wertvollen Stickereien, der dann in die Fulda geworfen wurde. Um die Spuren dieser verwerflichen Tat zu verwischen, warfen die Täter eine im Garten stehende und bei Ausführung der Tat benutzte Bank in die vorbeifließende Geis. Sofort nach Entdeckung der Tat wurde die hiesigen Kriminalpolizei alarmiert, welche angesichts der noch frischen und im Gartensand gut ausgeprägten Fußabdrücke eine bestimmte Spur befolgte, die dann auch bereits gegen 11 Uhr vormittags zur Verhaftung der Täter führte. Es sind dies 1. Paul Götting Kaufmann, hier, Untere Frauenstraße. 2. Ernst Thielow, Niederaula, Sohn des Forstmeisters Thielow, Niederaula.  3. Reinmüller, Friedewald, wohnhaft hier, Kaiserstraße.  4. Erich Götze, hier, Kaiserstraße.  Wie in Erfahrung gebracht worden ist, sind die Täter dieses völkischen Rohheitsaktes mit Ausnahme von dem zu 1. Genannten, Mitglieder des Jungdeutschen Ordens."    
   
Hersfeld CV 28111924.jpg (32928 Byte)Hinweis in der Zeitschrift des "Centralvereins" vom 28. November 1924: dass "heilige Geräte der Synagoge in Hersfeld entweiht wurden..."  
    
Bestrafung der Schänder der Synagoge (Dezember 1924)  
Bad Hersfeld Israelit 18121924.jpg (50339 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Dezember 1924: "Die Staatsanwaltschaft Kassel erklärt gegenüber den Mitteilungen, dass die Schänder der Synagoge zu Hersfeld nur wegen Unfugs und Sachbeschädigung angeklagt sind, dass die Beteiligten sich auch wegen Vergehens gegen § 166 Strafgesetzbuch zu verantworten haben. Nach dieser Gesetzesbestimmung wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft, wer in einem zu religiösen Versammlungen bestimmten Orte beschimpfenden Unfug verübt."  
    
Hersfeld JuedlibZtg 23011925.jpg (32728 Byte)Bericht in der Jüdisch-liberalen Zeitung vom 23. Januar 1925: "Hersfeld. Der in der Nacht vom 5. auf den 6. November erfolgte Einbruch in die Synagoge zu Hersfeld fand am 14. Januar vor dem Kasseler großen Schöffengericht seine Sühne. Wegen Kirchenschändung wurden verurteilt: Ing. E.G. aus Hersfeld zu 10 Monaten, der Agent P.G. aus Hersfeld zu 8 Monaten, der Angestellte G.R. aus Hersfeld und der Bankbeamte E.T. aus Niederaula zu je 5 Monaten Gefängnis".   
  
Hersfeld JuedlibZtg 20031925.jpg (78187 Byte)Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 20. März 1925: "Hersfeld. Unsere Luxusstadt scheint sich  immer mehr zum Tummelplatz völkisch eingestellter Radaubrüder entwickeln zu wollen. Nachdem kürzlich die Synagogenschänder wegen ihrer antisemitischen Exzesse gerichtlich bestraft worden waren, hatten sich abermals drei junge Maulhelden arischen Geblüts vor dem Richter zu verantworten. Es wurde ihnen zur Last gelegt, in einem Café den jüdischen Dr. H. und seine Begleiter provoziert und- nachdem sie vom Wort aus dem Lokal gewiesen worden waren - vor dem Hause den Genannten aufgelauert und ihn in unflätiger Weise angerempelt zu haben. Glimpflicherweise kamen die Völkischen mit geringen Geldstrafen davon. Mit Genugtuung ist's zu begrüßen. dass die hiesige Ortsgruppe des Landesverbandes Hessen-Waldeck vom Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, die in Dr. Hahn, dem 2. Vorsitzenden des Landesverbandes einen energischen und zielbewussten Führer hat, allen antisemitischen Ausschreitungen mit erforderlichem Nachdruck entgegentritt".   

  
Gottesdienst am Volkstrauertag (1927) 
    

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 25. März 1927: "Hersfeld. Zu einer eindrucksvollen Trauerfeier gestaltete sich der am Sonntag (Volkstrauertag) von der hiesigen Gemeinde veranstaltete Gottesdienst. Die Gedenktafel für unsere Gefallenen war mit Trauerflor und frischem Grün geschmückt und die Ortsgruppe des Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten vollzählig erschienen. Nachdem für die Feier angepasste Gebete verrichtet, sprach das älteste Mitglied des Frontbundes das Kadischgebet. Herr Lehrer Emanuel hielt danach eine jedem Anwesenden zu Herzen gehende Ansprache, die mit einem von demselben verfassten Gedicht, das allen Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben wird, endete.  J.Sch."     
    

 
Einbruch in die Synagoge
(1930)  

Hersfeld JuedlibZtg 19021930.jpg (51139 Byte)Artikel in der "Jüdischen liberalen Zeitung" vom 19. Februar 1930: "Hersfeld (Einbruch in die hiesige Synagoge). In der Nacht zum Sonntag wurde in der hiesigen Synagoge ein Einbruch verübt. Die Einbrecher sind durch ein schmales Fenster eingedrungen und haben die Opferstöcke mit einem Brecheisen erbrochen. Anscheinend ist ihnen aber nur ein geringer Betrag in die Hände gefallen. Um einen politischen Racheakt scheint es sich nicht zu handeln, da nichts beschädigt wurde. Von den Tätern fehlt noch jede Spur."  
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 7. Februar 1930: "Hersfeld. Einbruch in die hiesige Synagoge. In der Nacht zum Sonntag wurde in der hiesigen Synagoge ein Einbruch verübt. Die Einbrecher sind durch ein schmales Fenster eingedrungen und haben die Opferstöcke mit einem Brecheisen erbrochen. Anscheinend ist ihnen aber nur ein geringer Betrag in die Hände gefallen. Um einen politischen Racheakt scheint es sich nicht zu handeln, da nichts beschädigt wurde. Von den Tätern fehlt noch jede Spur.

Im Jahre der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 richteten sich weitere Aktionen gegen die Synagoge. In der "Hersfelder Zeitung" wurde am 11. März 1933 berichtet: "Von der Synagoge und dem Hause eines jüdischen Einwohners wurden die gehissten schwarz-weiß-roten Fahnen heruntergeholt, weil die NSDAP in dem Hissen von dieser Seite eine Provokation erblickte. Außerdem wurden einige israelitische Einwohner verprügelt. In der Synagoge wurde von unbekannter Seite in der Nacht eine Scheibe eingeschlagen und einige Läufer auf den Hof gezerrt". Bereits zwei Tage vor dem Novemberpogrom 1938 kam es in Bad Hersfeld zu Aktionen gegen die Synagoge und die jüdische Schule. Am Abend des 8. November 1938 zogen Gruppen randalierender Nationalsozialisten durch die Straßen. Jüdische Einwohner wurden misshandelt, die Fenster ihrer Wohnungen und Ladengeschäfte wurden zertrümmert. Die Fenster der jüdischen Schule wurden eingeworfen, die Inneneinrichtung und das rituelle Bad wurden vollständig zerstört. Die Synagoge wurde angezündet und brannte bis auf die Außenmauern nieder. Die Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbarhäuser. 
   
Das Synagogengrundstück wurde in der Nachkriegszeit neu bebaut (derzeit Kinocenter). Eine Gedenkstätte für die Synagoge befindet sich gegenüber dem ehemaligen Synagogengrundstück an der Stadtmauer (siehe Fotos unten). 
   
   
Adresse/Standort der SynagogeKaiserstraße, Ecke Vogelsang 3. 
    
    
Fotos
(links Sammlung Hahn, rechts Sammlung H. Nuhn aus www.synagogen.info

Historische Aufnahmen  Hersfeld Synagoge 100.jpg (65695 Byte) Hersfeld Synagoge 101.jpg (51591 Byte)
  Innen- und Außenansicht der Synagoge in Bad Hersfeld (Historische Karte); auf dem Foto der Karte rechts unten ist - zur Orientierung im Blick auf die genaue Lage der Synagoge - auch die jüdische Schule zu sehen, deren Gebäude bis heute erhalten ist (siehe unten) 
         
Das Synagogengrundstück und 
das Denkmal im April 2009   

(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 9.4.2009)
Bad Hersfeld Synagoge 175.jpg (94763 Byte) Bad Hersfeld Synagoge 173.jpg (128310 Byte)
  Blick von der Gedenkstätte auf das heutige
 Kinocenter an Stelle der ehemaligen
 Synagoge; diese stand im Bereich hinter 
dem Baum auf der linken Seite des heutigen
 Gebäudes (vgl. Karte oben)
Die Gedenkstätte gegenüber dem 
ehemaligen Synagogengrundstück
   
  
     
Bad Hersfeld Synagoge 170.jpg (111076 Byte) Bad Hersfeld Synagoge 172.jpg (105300 Byte)
"Gegenüber dieser Gedenkstätte befand sich die jüdische Synagoge, die am 8. November
 1938 von nationalsozialistischen Fanatikern zerstört wurde. Zum 50. Jahrestag dieses
 schrecklichen Tages wurde die Gedenkstätte errichtet. Sie soll Mahnung für die Zukunft
 sein. Kreisstadt Bad Hersfeld."
"Gedenktafel für die Hersfelder jüdischen
 Bürger, die von den Nationalsozialisten ...
 ermordet wurden oder im Osten 
verschlossen sind." 
     
Bad Hersfeld Schule 172.jpg (77999 Byte) Bad Hersfeld Schule 173.jpg (78041 Byte) Bad Hersfeld Schule 170.jpg (77070 Byte)
Ehemaliges jüdisches Schulhaus - früher neben der Synagoge, vgl. die historische Karte oben - mit Hinweistafel:  
"Ehemaliges Schulhaus der jüdischen Gemeinde Hersfeld. Zum Gedächtnis den jüdischen Bürgern unserer Stadt, die von 
den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. 'Die Bürger der Kreisstadt Bad Hersfeld.'" 
     
Fotos von 2019
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 11.10.2019)
   
Blick auf das Kinocenter - Standort der Synagoge  Gedenkstätte
     
 
Gedenkstätte mit den beiden Gedenktafeln   

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Wichtige Berichte zur Erinnerungsarbeit vor Ort in den vergangenen Jahren finden sich in der Website der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Hersfeld-Rotenburg
 
Januar 2010: Auch in Bad Hersfeld könnten "Stolpersteine" verlegt werden   
Presseartikel vom 12. Januar 2010 (übernommen aus den "Osthessen-News", Artikel):  
"Auschwitzgedenken Bad Hersfeld. 
Am 27. Januar werden es 65 Jahre, dass das KZ Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit wurde. Eine Befreiung gab es allerdings nur noch für Wenige. Als eines der NS-Vernichtungslager ist Auschwitz-Birkenau zum Symbol für menschenverachtendes Handeln einer Diktatur geworden. 
Inzwischen wurde der 27. Januar von der UNO zum 'Internationalen Gedenktag für die Opfer des Faschismus', kurz 'Auschwitzgedenktag' erklärt. An vielen Orten finden aus diesem Anlass jährlich Gedenkveranstaltungen statt, so auch in Bad Hersfeld. Die Vorbereitung dieser Gedenkveranstaltungen im Landkreis wurde der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit übertragen. Jedes Jahr hat dabei einen besonderen Schwerpunkt: um Personen, die als Faschismusopfer in der Region gelebt und gelitten haben. Dabei geht es um Erinnern und Mahnen..."   
  
Februar 2010: 25 Jahre Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Hersfeld Rotenburg: 
Artikel in der "Hersfelder Zeitung" vom 3. März 2010 (pdf-Datei)  
                  
September 2010: 15 "Stolpersteine" werden in Bad Hersfeld verlegt    
Bad Hersfeld 082010d.jpg (13179 Byte)Foto links: Rosa Hahn kam mit ihrer Familie 1896 aus Niederaula nach Bad Hersfeld. 1941 wurde sie von Frankfurt aus in das Ghetto Lodz verschleppt. Sie überlebte den Holocaust nicht.  
Artikel von Christine Zacharias und Uwe Hohmann in der "Hersfelder Zeitung" vom 24. August 2010 (Artikel): 
"15 Gedenksteine werden am Montag, 6. September, in Bad Hersfeld gesetzt. Stolpern zum Nachdenken.  
Bad Hersfeld.
Sie sind klein, gerade mal zehn mal zehn Zentimeter groß. Und sie leuchten golden im Pflaster. Stolpersteine sind keine wirklichen Hindernisse im Gehweg, sondern sollen Herz und Verstand stolpern lassen, zum Innehalten und Nachdenken anregen..."   
Website:  www.stolpersteine.hersfeld.hassia-judaica.de."
   
Video bei youtube.com zur Ersten Stolpersteine-Verlegung in Bad Hersfeld am 6. September 2010:   
  
  
Fotos von "Stolpersteinen" in Bad Hersfeld (Fotos: J. Hahn, Aufnahmen vom 11./12.10.2019) 
       
 Stolpersteine in der Klausstraße 10 (2011) für Lina Goldschmidt
 geb. Plaut (1872), Käthe Cohn geb. Goldschmidt (1899), Arthur Cohn (1896),
 Heinz Goldschmidt (1918) und Judith Cohn (1935).   
 Stolpersteine in der Klausstraße 18 (2010/11) für Rosa Hahn geb. Nussbaum (1884)
sowie Adolf Schmidt (1887), Bertha Schmidt geb. Katzenstein (1893), Hansi Schmidt (1925)
 und Helma Schmidt (1929) 
 
     
 
 Stolperstein in der Klausstraße 9 (2011) für
Rosa Oppenheim geb. Nordhäuser (1886) 
 Stolpersteine in der Klausstraße 21 (2011) für Alfred Simon (1882),
Meta Simon geb. Stern (1891) und Helmuth Simon (1926)
 
     
 
Stolpersteine (2016) für Jonas Elberg (1883), Rosa Elburg geb. Rosenberg (1888), Arie Alfred Elburg (1922) und Berta Elburg (1923) in der Johannesstraße 7.   Stolpersteine (2017) für Eduard Cohn (1874), Hedwig Cohn geb. Katzenstein (1883) und Ludwig Kohn (1902) in der Brink 9.   
     
         
Stolpersteine für Lina Tannenbaum
geb. Katzenstein (1882)
 
Stolpersteine für Mathilde Wetterhahn
 geb. Neuhof (1880) und Hilde Klebe
geb. Zunz (1889)
 Stolpersteine für Mendel Emanuel Nussbaum
 (1881) und Sophie Nussbaum
geb. Frankenthal (1889)
   
 
 
März 2011: Verlegung von 28 weiteren "Stolpersteinen" für die Opfer des Holocaust in Bad Hersfeld     
siehe Artikel vom 27. März 2011 in osthessen-news.de: "Initiative verlegt 28 neue "Stolpersteine für die Opfer des Holocaust"  
Videos und Fotos in osthessen-news.de   
Ab 28. März 2011 liegt eine von Dr. Heinrich Nuhn (Rotenburg) erstellte Broschüre für Interessenten zur Verfügung: "In Memoriam - 28 Hersfelder Opfer des Holocaust"; erhältlich bei der Tourist-Information  am Markt in Bad Hersfeld, in der Hoehlschen Buchhandlung in der Weinstraße und der Citiy-Galerie. Auch über http://stolpersteine.hersfeld.hassia-judaica.de/ kann die Broschüre bestellt werden (Download siehe unten Literaturliste).  
   
November 2014: Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938   
Artikel von Gudrun Schmidl in den osthessen-news.de vom 10. November 2014: "BAD HERSFELD Pogromgedenken. Vor 76 Jahren brannte die erste Synagoge - Ökumenischer Gottesdienst
Vor 76 Jahren, am 8. November 1938, brannte die Hersfelder Synagoge – als erste in Deutschland im Zuge der sogenannten 'Novemberpogrome'. Auch in diesem Jahr lud die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit gemeinsam mit der ACK, der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen, ein zum Gedenken an die Ereignisse der 'Reichspogromnacht' von 1938. Zum ökumenischen Gedenkgottesdienst zur 'Reichspogromnacht 1938' versammelten sich Repräsentanten des öffentlichen Lebens und viele weitere, die gedenken wollten, in der katholischen Kirche St. Lullus-Sturmius in Bad Hersfeld. Den Gedenkgottesdienst gestalteten Pfarrer Karl-Heinz Barthelmes, Pfarrer Frank Nico Jaeger, Monsignore Bernhard Schiller, Diakon Hans Joachim Kuhn und Prädikant Werner Schnitzlein. Barthelmes erinnerte an die Lebensgeschichte der Anne Frank, die ihrem Tagebuch als Zeitzeugin ihre größte Angst vor Entdeckung in ihrem Versteck, aber auch ihre Hoffnung, 'dass dieser Judenhass vorübergehender Hass ist' anvertraute. Diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. Ungefähr 1.200 Synagogen und jüdische Gebetshäuser wurden in diesen Novembertagen 1938 geschändet und niedergebrannt, jüdische Geschäfte zerstört, Privatwohnungen verwüstet, jüdische Bürger durch die Straßen getrieben. Mehr als 30.000 Menschen wurden deportiert, andere ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Diese Pogrome markierten den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung und Ermordung in ganz Europa – mit mehr als 6 Millionen Opfern. 'Wie anders wäre unser Land, wenn sie noch da wären, die Goldschmidts, die Rothschilds, die Levis. Wir sind ärmer geworden ohne sie', beklagt Werner Schnitzlein, Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Bad Hersfeld-Rotenburg, beim anschließenden Gedenken an der Gedenkstätte für die jüdischen Opfer am Schillerplatz. Schnitzlein weiß aus Erfahrung: 'Ihre Nachfahren leiden noch heute unter Albträumen, fühlen sich heimatlos, klein gemacht und leben in Angst vor neuer Verfolgung'. Diese Sorgen sind berechtigt. 'Wir hofften, es wäre vorbei', wendet sich Pröpstin Sabine Kropf-Brandau an die Anwesenden und bedauert: 'Antisemitismus und Rassismus sind nicht überwunden. 'Wir müssen die Stimme erheben' denn: 'die Zeitzeugen verstummen allmählich'. Damals sind die Bürgerinnen und Bürger stumm geblieben, haben weggeschaut, sich taub gestellt. Auch oder besonders in Bad Hersfeld, das von jüdischen Mitbürgern als 'Hochburg des Antisemitismus' beschrieben wurde. Selbst die Kirchen haben geschwiegen. 'Weder von der katholischen noch von der evangelischen Kirche gab es damals eine eindeutige Stellungnahme', beklagt Pröpstin Sabine Kropf-Brandau. Zivilcourage wäre eine christliche Tugend gewesen. Die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz mahnt an, auch denen zu gedenken, die heutzutage verfolgt werden und denen, die bei uns Schutz suchen. Sie bedauert, dass viel zu wenige an solchen Gedenkveranstaltungen teilnehmen. Statt einer Rede las sie Passagen aus dem Briefwechsel zwischen dem inhaftierten Theologen Dietrich Bonhoeffer und seiner Verlobten Maria von Wedemeyer vor. Von Bonhoeffer stammt das Diktum: 'Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen'. Der Erste Stadtrat Dr. Rolf Göbel gesteht, dass es schmerzhaft ist, sich solchen Gedenken zu stellen. In seiner Rede erinnerte er an den evangelischen Pfarrer Julius von Jan, der nicht weggesehen, sondern seine Stimme gegen den Nazi-Terror erhoben hat. Konstantin Weckers Lied 'Sag nein' ist dagegen ein Bekenntnis gegen Antisemitismus der heutigen Zeit. Dr. Rolf Göbel zitiert die erste Strophe: 'Wenn sie jetzt ganz unverhohlen, wieder Nazi-Lieder johlen, über Juden Witze machen, über Menschenrechte lachen, wenn sie dann in lauten Tönen, saufend ihrer Dummheit frönen, denn am Deutschen hinterm Tresen, muss nun mal die Welt genesen, dann steh auf und misch dich ein: Sage nein!" 
Link zum Artikel  
 
Juni 2016: Dritte Verlegung von "Stolpersteinen" in Bad Hersfeld 
Anmerkung: es wurden insgesamt 18 Stolpersteine verlegt vor dem Haus Badstube 4 für Siegfried Oppenheim (Metzgerei Oppenheim), in der Badestube 8, der Breitenstraße 3a für Johanna Plaut geb. Levi und Rosa Heilbrunn; in der Bahnhofstraße 2, 4 und 11 sowie in der Johannesstraße 7.   
Artikel in der "Bad Hersfelder Zeitung" vom 21. Juni 2016: "Neue Stolpersteine in Bad Hersfeld erinnern an Holocaust-Opfer..."  
Link zum Artikel 
Artikel in den osthessen-news vom 22.6.2016: "Feierstunde mit Assaf Naveh aus Israel. 18 weitere Stolpersteine geben Holocaust-Opfern Namen und Identität zurück..." 
Link zum Artikel  bzw. weiterer Link zu dem Artikel  
Artikel in lokalo24.de vom 24. Juni 2016: "Dritte Stolpersteinverlegung in Bad Hersfeld. Weitere 18 Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus.
Bad Hersfeld. Auf Einladung der Solperstein-Initiative fand in dieser Woche die dritte Verlegung von Stolpersteinen in Bad Hersfeld statt. Nach der Verlegung von 18 weiteren Steinen erinnern nun insgesamt 60 dieser Denkmäler an Hersfelder Bürger, die durch die Herrschaft der Nationalsozialisten vertrieben, verschleppt und ermordet wurden. Der erste Stein wurde in der Badestube 4 verlegt, wo sich früher die koschere Fleischerei von Siegfried Oppenheim befand. Der Familie Oppenheim gelang zwar die Flucht nach Israel, doch die Perspektivlosigkeit der neuen Lebenssituation trieben Vater Siegfried Oppenheim zum Selbstmord. Als besonderer Gast wohnte Assaf Naveh, der Enkel von Siegfried Oppenheim, zusammen mit seiner Frau Yasmine der Zeremonie bei. Er zeigte sich von der Zeremonie sehr bewegt und dankte den Anwesenden für die Ehrung des Andenkens seiner Familie. Auch an vier weiteren Orten in der Badestube, der Breitenstraße, der Bahnhofstraße und der Johannesstraße wurden Stolpersteine verlegt – dies zeige laut Dr. Heinrich Nuhn von der Initiative, dass die Juden in Bad Hersfeld keine homogene Gruppe waren, sondern über die ganze Stadt verteilt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den nichtjüdischen Bürgern lebten. Als Vertreterin des Magistrats mahnte Stadträtin Antje Fey-Spengler zur Wachsamkeit gegenüber demokratiefeindlichen Kräften. Schüler der KDS, die sich mit den Lebensläufen der NS-Opfer beschäftigt hatten, legten Rosen an den Stolpersteinen nieder."
Link zum Artikel   
 
März 2017: Vierte Verlegung von "Stolpersteinen" in Bad Hersfeld  
Anmerkung: es wurden 14 Stolpersteine verlegt, u.a. zwei vor dem Haus Vogelgesang 7 für Rini Landsberg und Sohn Jakob Landsberg (Frau/Sohn des jüdischen Lehrers Isidor Landsberg), in der Löhrgasse 6, an der Obergeis 19 und am Brink für die Mitglieder der Familien Heilbrunn, Ohmsberg und Cohn.   
Artikel in den osthessen-news.de vom 17.3.2017: "Bad Hersfeld. Stolpersteine gegen das Vergessen. 19 Landsberg-Nachfahren reisten extra aus Israel an..." 
Link zum Artikel   
Artikel von Ute Janßen in der "Hersfelder Zeitung" vom 17. März 2017: "Erinnerung an ehemals in Bad Hersfeld lebende Juden. Stolpersteine sollen Hoffnung auf bessere Zukunft machen
Bad Hersfeld.
'Wir hatten keine Möglichkeit, Großmutter Rini und Onkel Ya’akov kennen zu lernen, aber sie waren immer ein Teil von uns und unserer Familie' – mit diesem Satz gedachte Yair Landsberg, Enkel von Hinderine 'Rini' Landsberg, seiner Großmutter und seines Onkels, an die nun vor dem Haus Vogelgesang 7 ein Stolperstein erinnert. Die Steine für Rini und Jakob Landsberg sind zwei von insgesamt 14 Stolpersteinen, die nun, in einer vierten Verlegeaktion durch den Künstler Gunter Demnig neu hinzukamen. 19 Enkel und Urenkel von Rini Landsberg waren eigens aus Israel angereist, um an der Ehrung teilzunehmen. Fünf der sechs Kinder Rini Landsbergs konnten rechtzeitig nach Israel flüchten, ihr Sohn Jakob wurde auf dem Weg nach Israel in Jugoslawien interniert und 1942 zusammen mit 805 weiteren Internierten von einem Exekutionskommando der Wehrmacht ermordet. Das letzte Lebenszeichen Rini Landsbergs vor ihrer Deportation aus Frankfurt war ein Telegramm an ihre in Israel lebenden Kinder. Den Menschen ihre Namen zurückgeben, so der Initiator der Stolpersteinverlegung Dr. Heinrich Nuhn, das sei das wichtigste Anliegen der Stolpersteine. Die Menschen seien durch die nationalsozialistische Vernichtungspolitik aus der Erinnerung ihrer Nachbarn und Mitbürger sowie aus der Geschichte gelöscht. Die Auslöschung sei eines der wesentlichen Ziele der Nationalsozialisten gewesen.
Wider das Vergessen. Ähnlich äußerte sich auch Dekan Dr. Frank Hofmann: Das Vergessen wäre genau im Sinne der Vernichtungspolitik und dem müsse man bewusst etwas entgegensetzen. Ein Name bedeute Identität, das Gedenken an die ermordeten Menschen sei lebendig und solle es bleiben. Das Schicksal der Ermordeten, so Hofmann, sei Mahnung, das Leben jedes einzelnen Menschen zu respektieren und zu bewahren. Yair Landsberg appellierte in seinem Grußwort besonders an die nachgeborenen Generationen, die an diesem Tag vor allem durch die Mitglieder der Theater-AG der Konrad-Duden-Schule repräsentiert wurden, die die Personen hinter den Stolpersteinen in Kurzbiographien vorstellten. Erinnerung, so betonte Yair Landsberg, dürfe nicht zum Ritual erstarren, sie müsse sich weiterentwickeln können, um junge Menschen für Zeichen von Unmenschlichkeit in der Gegenwart zu sensibilisieren. Die Erinnerungssteine, die sein Cousin Israel Ramot als Kompass- und Bewusstseins-Steine bezeichnete, stünden für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Musikalische Gestaltung. Gerade die Teilnahme der Mitglieder der Familie Landsberg machte diese Verlegeaktion, die musikalisch durch den Posaunenchor der Evangelischen Kirche und des CVJM unter Leitung von Gesa Hild gestaltet wurde, zu einer besonderen und berührenden Veranstaltung. Der Kontakt zur Familie Landsberg, wie auch zu vielen anderen Familien ehemaliger Hersfelder, ist vor allem der Initiative des Rotenburgers Dr. Heinrich Nuhn zu verdanken. Nuhn ist auch derjenige, der den Anstoß für die Stolpersteinverlegungen in beiden Städten gegeben hat. Die Dankbarkeit ihm gegenüber wurde sowohl in den Äußerungen der Mitglieder der Familie Landsberg als auch im Grußwort des Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Werner Schnitzlein, deutlich. Bevor die restlichen zwölf Steine in der Löhrgasse, An der Obergeis und am Brink verlegt und die Gäste aus Israel im Buchcafé von Vertretern der Stadt und des Landkreises empfangen wurden, besuchte die Gruppe die Gedenktafel am Klaustor, auf der die Namen aller ermordeten jüdischen Stadt-Mitbürger verzeichnet sind."  
Link zum Artikel  
 
Oktober/November 2019: Ausstellung zu den jüdischen Friedhöfen in Bad Hersfeld  
links Flyer zur Ausstellung "Hersfelds 'gute Orte' - Die jüdischen Friedhöfe am Tageberg" vom 25. Oktober bis 30. November in der Wandelhalle im Kurpark Bad Hersfeld, täglich von 9 bis 19 Uhr.
Weitere Informationen: Abbildung des Flyers anklicken.  

 
     
Links und Literatur   

Links:  

bullet Website der Stadt Bad Hersfeld        
bulletWebsite der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Hersfeld-Rotenburg e.V.   
bulletSeiten zur jüdischen Geschichte Bad Hersfelds auch bei www.hassia-judaica.de   
bulletSeite zu den jüdischen Friedhöfen in Bad Hersfeld (interner Link)   
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Bad Hersfeld 
bulletWikipedia-Artikel:  https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Bad_Hersfeld    

Literatur:  

bulletGermania Judaica II,1 S. 357; III,1 S. 547-550.
bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 357-360.
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 52-53.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 382-384.
bulletKarl Honikel: Vor 50 Jahren. Synagogenbrand in Hersfeld. Die Ereignisse während des Novemberpogroms 1938. In: Mein Heimatland. Nr. 11. November 1988 und Nr. 11b November 1988. 
bulletHersfeld Lit 012.jpg (68892 Byte)Otto Abbes: Hersfelds jüdische Geschichte 1330 bis 1970. Die über 600-jährige Geschichte der Ausgrenzung, Duldung und Verfolgung der Juden in Hersfeld. Eine Dokumentation, Bad Hersfeld 2002. 
Reihe: Veröffentlichungen des Hersfelder Geschichtsvereins. Bd. 5.  
  
Aus dem Vorwort:
Das Buch ist in vier Teile unterteilt, die in sich chronologisch gegliedert sind. Ausführlich wird unter anderem auf die Einbürgerung der Juden im 19. Jhdt. und die Gründung der jüdischen Gemeinde eingegangen. Machtmissbrauch und Unmenschlichkeit während der Zeit des Nationalsozialismus werden ebenso dargestellt wie die Schicksale einzelner jüdischer Personen oder Familien. 
bulletErste Verlegung in Bad Hersfeld am 6. September 2010. STOLPERSTEINE für Rosa Hahn und 14 weitere Hersfelder Opfer des Holocaust. Hrsg. von der Initiative/Arbeitsgruppe "Stolpersteine für Bad Hersfeld" in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg e.V.". Publikation eingestellt als pdf-Datei
bulletZweite Stolperstein-Verlegung in Bad Hersfeld am 29. März 2011. In Memoriam 28 Hersfelder Opfer des Holocaust. Hrsg. Initiative/Arbeitsgruppe "Stolpersteine für Bad Hersfeld" in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg e.V." Publikation eingestellt als pdf-Datei
bulletStolpern mit Herz und Verstand. Hrsg. von der Stolperstein-Initiative Bad Hersfeld. Im Gedenken an 32 Hersfelder Opfer des Holocaust. Verlegungen Juni 2016 und März 2017. Publikation eingestellt als pdf-Datei.  

   
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Bad Hersfeld  Hesse-Nassau. After the Black Death massacres (1348-49), Jews lived there until the 17th century. The modern community, numbering 76 (1 % of the total) in 1871, maintained an elementary school (1878-1938), opened a new synagogue (1900), and was affiliated with the rabbinate of Fulda. Branches of Agudat Israel, the German Zionist Organization, and the Jewish War Veterans Association were established, and by 1925 the community had grown to 325 (3 %). As a result of the Nazi boycott, however, it dwindled to 90 by Kristallnacht (9-10 November 1938), when the synagogue was burned down and townspeople looted or destroyed Jewish property. Of the 273 Jewish residents in 1933, 166 emigrated (54 to the United States and 17 to Palestine); 140 moved to Frankfurt and other German cities before Worldwar II; and at least 23 are known to have perished in the Holocaust.  
  
   

                   
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Stand: 15. Oktober 2013