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Wörth am Main
(Kreis Miltenberg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Wörth bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis
1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1732 werden
Juden aus Wörth erwähnt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1837 36 jüdische Einwohner (2,3 % von insgesamt 1.572 Einwohnern),
1867 18 (1,3 % von 1.438), 1880 23 (1,4 % von 1.665), 1900 23 (1,4 % von 1.688),
1910 26 (1,4 % von 1.851).
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Wörth auf insgesamt
sechs Matrikelstellen die folgenden jüdischen Familienvorstände genannt
(mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Jesel Jonas Stern (Schlachter,
Makler), Abraham Leser Fernheimer (Viehhandel), Mindel, Witwe von Hayum Abraham
Berliner (wird von ihren Söhnen, die Nothandel betreiben, ernährt, wurde nicht
in die Matrikel aufgenommen), Breinle, Witwe von Abraham Jonas Stern (kein
Gewerbe), Marx Leser Fernheimer (Viehhandel), Moses Jonas Stern
(Viehhandel).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.) und
vermutlich auch einen Schulraum für den Unterricht der Kinder. Die Toten
der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof
in Reistenhausen beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war
- gemeinsam mit anderen Gemeinden der Umgebung (1903 mit Klingenberg
und Hofstetten, siehe Ausschreibung der Stelle unten) ein Lehrer angestellt, der
auch als Vorbeter und Schochet tätig war.
1899 beschlossen die jüdischen Gemeinden in
Klingenberg, Wörth und Hofstetten,
einen gemeinsamen Religionslehrer, Schächter und Kantor anzustellen und
schrieben die Stelle gemeinsam aus (siehe unten). Nach seiner erfolgreichen
Bewerkung erteilte seitdem den Religionsunterricht in
Hofstetten und Klingenberg
Lehrer Friedmann, der in Wörth am Main wohnte. Die Kombination der
Gemeinden hatte sich bewährt, entsprechend
wurde auch 1903 die Stelle gemeinsam von den Gemeinden
in Klingenberg,
Wörth und Hofstetten
ausgeschrieben. Die Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat Aschaffenburg.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Julius Berliner
(geb. 20.2.1895 Wörth, vor 1914 in Klingenberg wohnhaft, gef. 29.4.1916) und
Julius Marx (geb. 22.12.1890 in Seckmauern, gef.
1.1.1915).
Um 1924, als zur Gemeinde 23 Personen gehörten (1,1 % von insgesamt 1.999
Einwohnern), war Gemeindevorsteher Alfred Fernheimer. Auch 1932 wird es als
Gemeindevorsteher genannt.
1933 wurden 18 jüdische Einwohner in Wörth gezählt (0,9 % von insgesamt
2.020 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Einwohner
auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Repressalien
und der Entrechtung ausgewandert oder vom Ort verzogen. Im Oktober 1934
beschmierten Mitglieder der Hitlerjugend die Häuser zweier jüdischer Familien
mit Teer. Zwischen 1934 und 1938 wanderten sechs jüdische Personen aus, fünf
von ihnen in die USA. Drei jüdische Einwohner verzogen 1935/36 in andere deutsche
Städte. Ein jüdischer Einwohner ist 1938 in Wörth verstorben. Beim Novemberpogrom
1938 wurden die jüdischen Häuser durch Ortsbewohner überfallen und die
Wohnungseinrichtungen demoliert. Bei drei jüdischen Häusern wurden die Fenster
eingeworfen und die Hauswände mit dicken Teerbatzen verunstaltet; die Metzgerei
Berliner wurde demoliert und geplündert. Als die 48-jährige Gutta Stern den
Randalierern das Eiserne Kreuz zeigte, das ihr Mann im Ersten Weltkrieg erhalten
hatte, bekam sie einen Fußtritt, ein anderer traf sie mit einem Stein am Kopf,
so dass sie eine schwere Platzwunde davontrug. Möbel und Geschirr in ihrem Haus
bis hin zu den Einmachgläsern im Keller wurden zerstört. Die Synagoge wurde zerstört (s.u.).
Am 21.
Februar 1939 wurden die Fenster der Häuser der noch in der Stadt verbliebenen
jüdischen Familien eingeschlagen. Im März 1939 verließen sechs von den
letzten acht jüdischen Einwohnern den Ort. Nur zwei jüdische Frauen blieben in
Wörth, von denen eine im Alter von 83 Jahren am 23. September 1942 in das
Ghetto Theresienstadt verschickt wurde, während die andere, die in
"Mischehe" lebte, in der Stadt bleiben konnte.
Von den in Wörth geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", ergänzt durch Angaben der
Stadtverwaltung Wörth am Main 7/2014): Hermann Berliner (1935), Katha Berliner
geb. Gernsheim (1908), Nathel-Rethel Berliner (1939), Samuel Berliner (1899), Alfred Fernheimer (1871),
Sara Fernheimer geb. Rosenstock (1877), Babette (Betty, Babetto) Fernheimer (1882),
Sofie Herrmanns geb. Berliner (1859), Johanna Rosenthal geb. Stern (1874), Jakob
Stern (1879), Jutta (Gutta) Stern geb. Schwed (1890), Max Stern (1878).
Hinweis: am 24. April 2017 wurden "Stolpersteine" in
Wörth verlegt vor den Gebäuden Rathausstraße 30 (Familie Berliner: Bertha
Berliner, Frieda Berliner, Walter Berliner, Meda Speier geb. Berliner, Samuel
Berliner, Kathinka Berliner geb. Gernsheimer, Hermann Berliner), Rathausstraße 41
(Familie Fernheimer: Alfred Fernheimer und Sara Fernheimer geb. Rosenstock), Rathausstraße 45 (Familie
Herrmanns: David Herrmanns, Sophie Herrmanns geb. Berliner, Jenny Hart geb.
Herrmanns, Norbert Hart, Walter Hart) und Weberstraße 2
(Babette Fernheimer). Vgl. Bericht in http://www.fw-woerth.de/index.php/aus-dem-stadtrat/65-stolpersteine;
die Verlegung war am 24. Juni 2016 im Ausschuss für Bildung, Kultur und
Soziales des Gemeinderates Wörth am Main beschlossen worden. Weiterhin wurde eine
Gedenktafel am Bürgerhaus angebracht werden mit den Namen der in der NS-Zeit
umgekommenen jüdischen Einwohner und den Standorten der Häuser, in denen sie
gelebt haben.
Vgl. Matthias Rau/Karin Schirmeister: Verlegung
von "Stolpersteinen" in Wörth am Main am 24. April 2017.
Informationen zu den Personen, für die "Stolpersteine" verlegt wurden
und ihre Familien (eingestellt als pdf-Datei).
Weitere Verlegungen von "Stolpersteinen" werden voraussichtlich 2019
stattfinden: Rathausstraße 65 (Familie Stern: Max Stern, Gutta Stern geb.
Schwed, Jakob Stern) und Odenwaldstraße 8 (Wilhelm Fernheimer und Betty
Fernheimer geb. Stern).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Vorbeters, Religionslehrers und Schochets für
Klingenberg am Main, Wörth am Main und Hofstetten 1903 / 1904
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Oktober 1903:
"Die vakant gewordene Stelle eines Vorbeters, Religionslehrers und
Schochets für den Schulsprengel Klingenberg a. Main -
Wörth -
Hofstetten ist neu zu besetzen. Seither betrug das Einkommen Mark 1300
- 1400. Seminaristisch gebildete Reflektanten, die eigenen Hausstand
führen, mögen sich mit Einlegen von Zeugnissen wenden an
M. Fried, Kultusvorstand, Klingenberg am Main." |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Mai 1904:
"Religionslehrer.
Für den Religionsschulsprengel Klingenberg - Wörth -
Hofstetten
ist die Stelle eines Religionslehrers, Schochets und Kantors (für
die Gemeinde Klingenberg) mit einem garantierten Gehalt von Mark 1.300 pro
Jahre, ohne Nebenverdienste, per sofort zu besetzen. Seminaristisch
gebildete Bewerber, die eigenen Haushalt führen können, blieben sich an
den Unterfertigten unter Einsendung der Zeugnisse zu wenden.
Mayer Fried, Vorstand, Klingenberg am
Main". |
Zur Geschichte der Synagoge
(Abschnitt erstellt auf Grund der Recherchen von Werner Trost)
Zunächst war ein Betraum vorhanden in einem der jüdischen Wohnhäuser
vorhanden. 1729 wird "Abraham Marx dahier Jude
Schulmeister" genannt, der damalige Lehrer und Vorbeter der jüdischen
Gemeinde. Demnach wurden damals bereits Gottesdienste am Ort abgehalten und
Unterricht für die jüdischen Kinder erteilt. 1790 benötigte nach dem
Klagprotokollbuch der Stadt die "dahiesige Judenschaft in ihrer Synagoge
annoch ein zehn gebott". Gemeint waren zwei Tafeln mit den
Anfangsbuchstaben der Zehn Gebote, die an vielen Orten über dem Toraschrein
angebracht worden sind. Der Betraum befand sich damals im Haus Fernheimer in
der unteren Hintergasse (heute Mainstraße).
1842/43 konnte in einem kleineren Gebäude - neben dem Wohnhaus
Fernheimer in der heutigen Mainstraße - eine Synagoge eingerichtet werden.
Dieses Gebäude wurde von der jüdischen Gemeinde erworben und zu einer Synagoge
umgebaut. Die Stadt steuerte "2 Fuhren Bauholz aus dem Wald"
bei. Nach dem Umbau wurde das Gebäude im Grundbuch der
Brandversicherungsanstalt als "Synagoge der Israeliten
eingetragen". Zur Finanzierung der "Herstellung einer Synagoge"
reichten die finanziellen Mittel der Gemeinde nicht aus. Daher hatte sie bei der
Regierung die Durchführung einer Kollekte in den jüdischen Gemeinden
Unterfrankens beantragt. Diese war im August 1840 genehmigt worden und erbrachte
über 100 fl. für das Vorhaben.
Kollekte zum Bau einer Synagoge
in Wörth (1840)
Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern 11. August 1840: "8. August 1840. An die fürstlich Löwenstein
Regierungs- und Justizkanzlei in Kreuzwertheim, sodann an sämtliche
Distrikts-Polizeibehörden und unmittelbare Magistrate in Unterfranken und
Aschaffenburg.
(Das Gesuch der Israeliten zu Wörth um Bewilligung einer Kollege zur
Herstellung einer Synagoge betr.).
Im Namen Seiner Majestät des Königs. Nachdem
Seine Majestät der König allergnädigst zu genehmigen geruht haben, dass zur
Aufbringung der Kosten für Herstellung einer Synagoge in Wörtz,
Herrschaftsgericht Kleinheubach, eine Kollekte bei den jüdischen
Glaubensgenossen des Regierungsbezirks von Unterfranken und Aschaffenburg
veranstaltet werde, so erhalten die betreffenden Polizeibehörden hiermit den
Auftrag, diese Kollekte durch die einschlägigen Kultusvorstände vornehmen zu
lassen und das Ergebnis binnen 4 Wochen zur Vorlage zu bringen.
haben in Gemäßheit hohen Ministerial-Reskripts
vom 4. Januar laufenden Jahres den Juden zu Kraisdorf die Veranstaltung
einer Kollekte unter ihren Glaubensgenossen zur Aufbringung der Kosten für
Reparatur ihrer Synagoge allergnädigst zu bewilligen geruht.
Würzburg, den 31. Juli 1840. Königliche Regierung von Unterfranken
und Aschaffenburg, Kammer des Innern. Graf Fugger. Hübner."
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Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern vom 28. November 1840 : "24. November 1840. (Das Gesuch der
Israeliten zu Wörth um Bewilligung einer Kollekte zur Herstellung einer
Synagoge betreffend). Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Aus nachstehender Übersicht ist der Ertrag der für die Israeliten zu
Wörth zur Herstellung ihrer Synagoge bei deren Glaubensgenossen in
Unterfranken und Aschaffenburg veranstalteten Sammlung zu ersehen. Würzburg,
19. November 1840. Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg.
Kammer des Innern. Graf Fugger. Hübner.
Übersicht des Ertrages der Kollekte zur Herstellung der Synagoge zu
Wörth..."
Nachstehend werden die Erträge aus den einzelnen Ämtern aufgeführt. |
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Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern vom 31. August 1844 S. 530-531: "Notizen. Bekanntmachung. Weitere
Beträge für die Herstellung einer Synagoge zu Wörth.
a. Von den Israeliten im Herrschaftsgerichte Kleinheubach 3 fl. 30 kr.
b. von den Israeliten im Herrschaftsgerichte Rothenfeld 2 fl. 37
kt.
c. von den Israeliten im Landgerichte Klingenberg 36 kr." |
1896 waren dringende Renovierungsarbeiten notwendig. Bei der
Gemeindevisitation schrieb das königliche Bezirksamt: "Die Synagoge ist
innen und außen einer umfassenden Restauration zu unterziehen". Die
Renovierungsarbeiten konnten in der Folgezeit durchgeführt werden. 1912
erhielt die Synagoge elektrisches Licht. 1928 gab die Stadt einen
Zuschuss von 500 Mark für eine erneut notwendige Instandsetzung der Synagoge.
Damals wurde die mainseitige Fachwerkmauer durch eine Steinwand ersetzt, in die
drei Fenster mit Buntglas eingesetzt wurden.
Der Betsaal der Synagoge war ein fast quadratischer Raum von 40 m²
(Grundfläche 6 x 6,5 m). Durch drei rundbogige Fenster aus Buntglas (Seite
Mainstraße) und zwei kleinere Fenster (Seite "Judengäßchen") fiel
Licht in das Gebäude. Betrat man von der Eingangstüre über drei flache
Steinstufen das Innere der Synagoge, fiel der Blick auf einen roten Vorhang mit
dem Davidstern. Davor befand sich der Thoraschrein und ein siebenarmiger
Leuchter. Der Vorbeter stand am Lesepult. Die Sitzbänke waren zum Thoraschrein
hin ausgerichtet. Die hinteren Sitzbänke wurden überwölbt von einer
halbrunden Empore, die auf Holzsäulen ruhte und auf der sich eine kleine Orgel
befand. Einziges Schmuckstück des Betsaales war ein prächtiger, für den Raum
fast zu gewaltiger Kronleuchter mit geschliffenen Gläsern.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge mit der gesamten Einrichtung
und den Ritualien zerstört. Bereits am 8. November hatte Oberlehrer August
Laudenbacher, eines der ersten Mitglieder und Propagandaleiter der Ortsgruppe
der NSDAP, seine Schüler veranlasst, im Rahmen eines
"Unterrichtsganges" die Fenster der Synagoge einzuwerfen und die Türe
einzutreten. Am Abend des 10. November wurde das Zerstörungswerk fortgesetzt.
Die bereits demolierte Eingangstüre wurde eingetreten, aus den Angeln gehoben
und verschleppt. Der Kronleuchter wurde zerschlagen, ein Schrank mit den
Ritualien aufgebrochen, der Toraschrein demontiert. Das Inventar wurde zum Main
getragen und in das Wasser geworfen. Kein Gegenstand blieb erhalten. Die Ruine
der Synagoge wurde 1939 abgebrochen. Die Kosten für den Abbruch mussten die jüdischen
Familien übernehmen. Das Grundstück musste kostenlos an die Stadt abgegeben
werden.
Auf dem Grundstück der früheren Synagoge - nach Ansicht von Ortsbewohnern der
"hässlichste Platz in Alt-Wörth" (Werner Trost) - befindet sich
heute ein Parkplatz (siehe Foto unten). Eine Gedenk- oder Hinweistafel zur
Erinnerung an die Synagoge ist nicht vorhanden (vgl. jedoch die Erinnerungstafel
am alten Rathaus seit April 2017).
Adresse/Standort der Synagoge:
Mainstraße
(Parkplatz Hinter Gasthaus "Engel", Tanzstube "Slatina";
1932: Hintergasse 2
Fotos
(Abbildungen/Scans erhalten von Matthias Rau,
Wörth)
Außenansicht und
Plan des Betraums
(Quelle: Chronik von Werner Trost
s.Lit. S. 210.213) |
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Die Synagoge an der Mainstraße,
links das "Haus Fernheimer" in dem der
alte Betsaal eingerichtet war. |
Plan der Synagoge (Rekonstruktion
nach
Aussagen von Zeitgenossen) |
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Das
Synagogengrundstück in der Gegenwart
(Fotos: Matthias Rau, Wörth; Aufnahme Juli 2013) |
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Das Grundstück
der ehemaligen Synagoge von verschiedenen Seiten aus gesehen: in der Mitte
im Hintergrund das Alte Rathaus.
Zur Orientierung: das Haus mit der hellgrünen Farbe ist identisch mit dem
auf dem historischen Foto oben rechts der Synagoge abgebildeten
Gebäude.
Abgebrochen ist auch das ehemalige "Haus Fernheimer",
in dem der als Betsaal war. Erkennbar ist auf dem Foto rechts
der Verlauf des "Judengäßchens". |
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Gedenktafel am
Rathaus
(Fotos: Matthias Rau, Wörth, April 2017) |
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Am 24. April 2017
wurde an der Seitenwand des alten Rathauses eine Erinnerungstafel
angebracht, auf der die ehemalige Synagoge und Wohnhäuser der jüdischen
Familien abgebildet und deren Schicksale dokumentiert
sind. |
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
April 2017:
Verlegung von "Stolpersteinen" in
Wörth
Anmerkung: am 24. April 2017 wurden im Gedenken an das Schicksal der
jüdischen Bevölkerung der Stadt Wörth von Gunter Demnig an vier
Stationen in der Altstadt "Stolpersteine" verlegt (siehe nähere
Angaben oben). Am Abend dieses Tages wurde in Wörth außerdem eine
Doppelausstellung eröffnet zu den Themen "Mitten unter uns:
Landjuden in Unterfranken vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert"
und "Jüdisches Leben in der Stadt Wörth". An der Seitenwand
des alten Rathauses wurde anschließend eine Erinnerungstafel enthüllt.
Darauf zu sehen ist ein stilisierter Stadtplan, auf dem auch die ehemalige
Synagoge und die Wohnhäuser der jüdischen Familien abgebildet und deren
Schicksale dokumentiert sind. |
Artikel
im Amtsblatt der Stadt Wörth am Main vom 7. April 2017
(pdf-Datei)
Weitere Beiträge: http://www.main.tv/mediathek/video/woerth-setzt-stolpersteine-als-denkmal
Artikel im Main-Echo: http://www.main-echo.de/regional/kreis-miltenberg/art4020,4500959
http://www.main-echo.de/regional/kreis-miltenberg/art4001,4516263
Vergleiche Matthias Rau/Karin Schirmeister: Verlegung
von "Stolpersteinen" in Wörth am Main am 24. April 2017.
Informationen zu den Personen, für die "Stolpersteine" verlegt
wurden und ihre Familien (eingestellt als pdf-Datei).
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Fotos der Stolpersteine und
Bilder der auf den Steinen genannten Personen
(erhalten von Karin Schirmeister, Stadt Wörth am Main - mit Genehmigung
von Familienangehörigen) |
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Stolpersteine für
Alfred Fernheimer und Sara geb. Rosenstock
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Stolpersteine für
Angehörige der Familie Berliner: Bertha Berliner,
Frieda Berliner, Walter Berliner, Meda Speier geb. Berliner, Samuel
Berliner,
Kathinka Berliner geb. Gernsheimer, Hermann Berliner und Mathel
Berliner |
Stolperstein für
Babette Fernheimer
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Stolpersteine für Angehörige
der Familie Herrmanns Hart:
für David Herrmanns, Sophie Herrmanns geb. Berliner,
Jenny Hart geb. Herrmanns, Norbert Hart und Walter
Hart |
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Oben: Alfred und
Sara Fernheimer |
Fotos oben von links: Bertha
Berliner, Frieda Berliner, Walther Berliner, Meda Speier geb. Berliner,
Samuel und Kathinka Berliner geb. Gernsheimer, Hermann Berliner |
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Fotos oben von links: Jenny
Hart geb. Herrmanns,
Walter Hart, Sophie Herrmanns geb. Berliner, Norbert
Hart |
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Weitere Fotos von der
Verlegungsaktion
(erhalten von Karin Schirmeister) |
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Großes öffentliches Interesse am
Tag
der Verlegung der Stolpersteine |
Stolperstein für Babette Fernheimer
vor dem Haus Weberstraße 2 |
Stolpersteine für Angehörige der Familie
Berliner
am Tag der Verlegung vor Rathausstraße 30 |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 432-433. |
 | Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 129; 1992² S. 139. |
 | Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany -
Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 498. |
 | Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 191. |
 | Werner Trost: Wörth am Main. Chronik einer
fränkischen Kleinstadt. Band 1. Hrsg. vom Bürgerverein e.V. Wörth. 1987. |
 | ders.: Beitrag in der Zeitschrift "Spessart" im
November 2013. |

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Woerth am Main Lower
Franconia. A Jewish community is known from the early 18th century, numbering 36
in 1837 and 18 in 1933 (total 2.020). Six emigrated and nine left for other
German cities in 1934-39. The synagogue and Jewish homes were vandalized on Kristallnacht
(9-10 November 1938) and Jews beaten.

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