Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Freiburg im Breisgau 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge bis 1938/40 
   

 Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletZur Geschichte der Synagogen   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletDie Neugestaltung des Synagogenplatzes 2008-2020 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - weitere Berichte    
bulletLinks und Literatur   

Es bestehen weitere Seiten mit Texten zur jüdischen Geschichte in Freiburg aus jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts:

bulletBerichte aus dem jüdischen Gemeindeleben 1864 bis 1938   
bulletBerichte aus der Geschichte des Rabbinates sowie der jüdischen Lehrer und der Schule 1877 bis 1937   
bulletBerichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 1862 bis 1938    

    
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version
   
In Freiburg bestand eine jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter. Erstmals werden 1281 (möglicherweise bereits 1230) Juden in der Stadt genannt. Die Judenverfolgung in der Pestzeit am 1349 (Verbrennung der Juden am 30. Januar 1349) vernichtete die Gemeinde. Einige Jahre später zogen wieder einige Juden in der Stadt zu, bis sie zunächst 1401, dann wiederum 1424 ausgewiesen wurden.  
     
     
Erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten sich Juden wieder in der Stadt niederlassen. 1863 wurde eine neue Gemeinde gegründet. Zunächst wurde die Gemeinde der Bezirkssynagoge Breisach zugeteilt, bis deren Sitz im Dezember 1885 nach Freiburg verlegt wurde. 
    
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1925 mit 1.399 Personen erreicht. 
    
In den wenigen Jahrzehnten ihres Bestehens haben die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Freiburgs zahlreiche, zum Teil bedeutende wirtschaftliche Unternehmen gegründet. Dazu gehörten an Produktionsbetrieben u.a. eine Nährmittelfabrik, eine Möbelfabrik, eine Kartonagenfabrik, eine Zigarrenfabrik, eine Pharmazeutische Fabrik und mehrere Brennereien. An Handelsbetrieben sind u.a. zu nennen Textilgeschäfte, Eisenwarenhandlungen, Leder- und Lederwarenhandlungen, Schuhgeschäfte, Häute-, Darm- und Metzgereibedarfsartikelhandlungen, Mehl-, Getreide- und Futtermittelgeschäfte, Tabakwarengroßhandlungen, Möbelgeschäfte sowie Maschinenhandlungen. Auch ein Bankhaus und ein großes Warenhaus gehörten jüdischen Familien. Vor 1933 praktizierte etwa ein Dutzend jüdischer Ärzte in der Stadt, gleichfalls Zahnärzte und Rechtsanwälte. An der Universität lehrten 1933 sechs ordentliche und sieben außerordentliche Professoren sowie acht Privatdozenten, die der jüdischen Gemeinde angehörten.   
  
Auf Grund der Judenverfolgungen und -ermordungen in der NS-Zeit kamen von den 1933 in Freiburg wohnhaften 1.138 jüdischen Personen mindestens 314 ums Leben.   
      
Zu den bekannten jüdischen Persönlichkeiten der Stadt gehörten: der Mediziner Ernst Bloch (1847-1920, Prof. der Ohrenheilkunde), der Kunsthistoriker Walter Friedländer (1873-1966, 1914-33 an der Universität), der Chemiker und Nobelpreisträger Georg von Hevesy (1885-1966, 1926-1934 an der Universität), der Philosoph Edmund Husserl (1859-1938), der Jurist Hermann Kantorowicz (1877-1940), der Mediziner Max Landau (1886-1915), der Rechtshistoriker Otto Lenel (1849-1935), der Rechtshistoriker Fritz Pringsheim (1882-1967), der Staatsrechtler Heinrich Rosin (1855-1927), der Althistoriker Bernhard von Simson (1840-1915, 1874-1905 an der Universität). Der erste Präsident des Staates Israel, Dr. Chaim Weizmann (1874-1952) hatte 1899 an der Universität Freiburg promoviert.
   
Zur Seite über die Gemeinde nach 1945 (interner Link)  
   
   
 
  
Zur Geschichte der Synagogen          
   
Mittelalter      

Vermutlich hatte die mittelalterliche jüdische Gemeinde bereits um 1300 eine Synagoge, wofür jedoch keine Beweise vorliegen. Erst im Jahr der Judenverfolgung während der Pestzeit 1349 wird eine Synagoge genannt, die ihren Platz in der Wasserstraße hatte. Auch die Mitglieder der Gemeinde wohnten bis dahin zum Teil in dieser Straße oder in der benachbarten Weberstraße. Insgesamt lassen sich in diesem Bereich zehn jüdische Wohnhäuser nachweisen. Die Ermordung fast aller Juden am 30. Januar 1349 vernichtete die Gemeinde.   
        
Seit etwa 1360 lebten wieder Juden in der Stadt, teilweise in den alten Häusern in der Wasserstraße. 1385 wird eine Synagoge an der südwestlichen Ecke Weberstraße/Raustraße genannt; damals wurden 60 jüdische Einwohner in Freiburg gezählt, unter ihnen ein Judenschulmeister. Es ist unklar, in welchem Verhältnis zur mittelalterlichen Ansiedlung die noch zu Beginn des 18. Jahrhundert (1708) sogenannte "Judengasse" (für den zwischen Bertholdstraße und Franziskanerplatz liegenden Teil der heutigen Universitätsstraße) steht.  
   
Standorte der mittelalterlichen Synagogen: 1281 bis 1349 Synagoge in der Wasserstraße 4; 1360 bis 1424 Synagoge in der Weberstraße/Raustraße  
   
   
19./20. Jahrhundert.  
  
Der Betsaal / die Synagoge der Hauptgemeinde    
  
Im Februar 1863 schlossen sich die bis dahin zugezogenen Juden in Freiburg unter dem Vorsitz von Heinrich Zivi-Lang zur "Israelitischen Religionsgesellschaft" zusammen, mieteten ein Betlokal und stellten einen Kantor ein, der gleichzeitig das Amt des Schächters und Religionslehrers versah. 1864 wurde dieser erste Betsaal erstmals im Freiburger Adressbuch verzeichnet. Auch die "Allgemeine Zeitung des Judentums" berichtet im September 1864 erstmals von einer Synagoge in Freiburg für die dortigen 35 jüdischen Familien, "in welcher an Schabbat- und Feiertagen Gottesdienst mit Orgelbegleitung abgehalten wird". Der Betsaal befand sich im damaligen Haus Nr. 838 am Münsterplatz, das Kaufmann Ludwig Stutz gehörte, das heutige Hinterhaus zum Schusterstraße 27 (früher Gebäude Nr. 838).    
      
Gleichzeitig mit der Einrichtung eines Betsaales wurde eine Synagogenbaukasse eingerichtet, in der Gemeindeeinnahmen und freiwillige Spenden für den Bau einer künftigen Synagoge gesammelt wurden. Hierfür hatte man wenige Jahre später ein Grundstück am Werthmannplatz (Werderstraße, heute Europaplatz) gefunden. Im Blick auf den Geländekauf und die Baubedingungen gab es noch einige Schwierigkeiten. Das Bürgermeisteramt wollte – im Zusammenhang mit der geplanten neuen Straßenanlage des Werderrings und der damit notwendig gewordenen Abtragung des Remparts – die israelitische Gemeinde verpflichten, alle dann notwendig werden Veränderungen bei der Anlage von Böschungen, Treppen usw. alleine zu tragen und das durch die Neuanlage der Straßen gegebenenfalls frei werdende Gelände zu einem vom Gemeinderat zu bestimmenden Preis zu übernehmen. Auf die zweite Bedingung konnte die Gemeinde auf Grund ihrer damals sehr schwierigen Finanzlage nicht eingehen und bat die Stadt darum, gegebenenfalls frei werdendes Gelände unentgeltlich zu erhalten.  
        
Mit finanzieller Unterstützung der israelitischen Gemeinde Mannheim wurde auf 25.000 Gulden veranschlagte Synagoge von Juli 1869 an gebaut. Für den Entwurf und die Ausführung war Gewerbeschulhauptlehrer Prof. Georg Jakob Schneider verantwortlich, der 1859-61 auch das "Colombischlösschen" in Freiburg erbaut hatte.    
   
Baubeginn und Dank an die jüdische Gemeinde Mannheim (1869)     
       

Artikel in der "Karlsruher Zeitung" vom 17. Juli 1869: "Die hiesige israelitische Gemeinde hat dieser Tage mit dem Bau einer Synagoge begonnen, wodurch einem längst gefühlten Bedürfnis dieser täglich wachsenden Gemeinde in erfreulicher Weise abgeholfen wird.      
 
Anzeige in der "Karlsruher Zeitung" vom 30. November 1869: "Freiburg. Danksagung.
Von Seiten des verehrlichen Synagogenrats der israelitischen Gemeinde Mannheim, wurde ohne unser Zutun zum Zweck der innern Ausschmückung unserer neuen Synagoge ein eben so reiches als zweckmäßiges Geschenk gespendet, dass wir uns gedrungen fühlen, dem innigsten Danke hiermit öffentlich Ausdruck zu verleihen.
Freiburg, den 27. November 1869. Der Synagogenrat. Adolf Weil." . 

    
Am 23. September 1870 fand die feierliche Einweihung durch den Breisacher Rabbiner Reiß statt, zu der die israelitische Gemeinde auch den Gemeinderat eingeladen hatte. Die Freiburger Zeitung berichtete zwei Tage später über die Einweihung: 
  
"Die festliche Weihe des neuen israelitischen Gotteshauses auf dem Rempart wurde gestern abend programmmäßig begangen. Der schöne Bau, gleich der kleinen Gemeinde kühn aufstrebend in maurisch-byzantinischem Stil, ist ein lebendiges Beispiel, wie Gott mächtig ist im Kleinen. Durch die Ungunst der Zeit mannigfach verzögert, hat der Tempel dadurch nichts verloren: Baumeister (Herr Prof. Schneider) und Maler (Herr Fritz) haben für eine erkenntliche Gegenwart und eine dankbare Nachwelt gearbeitet. Die Farbenpracht von Wand und Decke ist gemildert durch die Reflexe dunkelgemalter Fenster; beide zusammen geben ein schönes Ensemble und wirken sehr wohlgefällig auf Augen und Sinne. Die Festpredigt von Herrn Rabbiner Reiß war würdig gehalten und der schöne sonore Brusttenor des Vorsängers Herrn Sommer füllte die sehr akustischen Räume des kleinen Gotteshauses entsprechend aus. Die von der ‚Concordia’ brav executierten beiden Choräle fanden großen Beifall. – Das aus den Mitgliedern der Gemeinde und einer Anzahl Ehrengäste, darunter die Vorstände der Behörden von Staat und Gemeinde, der protestantischen Geistlichkeit usw., bestehende Auditorium folgte dem erhebenden Gottesdienste mit hingebender Andacht. Des Vorstandes der Gemeinde, welcher dem Bau des Gotteshauses eine emsige Tätigkeit in schwierigen Verhältnissen gewidmet, ist schließlich noch ehrende Erwähnung getan; sein Werk ist der beste Preis einer unablässigen Arbeit!" Die städtische Beurbarungskommission hatte der jüdischen Gemeinde ein Darlehen von 20.000 Gulden bewilligt, das nach einem Tilgungsplan binnen 20 Jahren abgezahlt sein musste. 
   
Auch über Freiburg hinaus gab es am Bau der Freiburger Synagoge reges Interesse. So wurde über die Einweihung auch in Zeitungen außerhalb der Freiburger Region wie auch in der überregionalen jüdischen Presse (u.a. in der Zeitschrift "Der Israelit") berichtet:   
   
Einweihung der Synagoge (1870)     

Freiburg Israelit 05101870.jpg (23332 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober 1870: "Freiburg, 24. September 1870. Gestern wurde die hier in sehr elegantem Stile und reicher Ausstattung neuerbaute Synagoge eingeweiht. Die Festrede hielt Herr Rabbiner Reiß von Altbreisach."     
 
Artikel in der "Karlsruher Zeitung" vom 27. September 1870: "Freiburg, 23. September (Freiburger Bl.) Heute Abend fand die Einweihungsfeier der neuen Synagoge dahier statt. Katholiken und Protestanten wohnten zahlreich dieser Feierlichkeit bei; der Gemeinderat war in corpore vertreten." 

    
Über die neue Freiburger Synagogenordnung (1894)
 
Anmerkung: die Artikel ist sehr kritisch geschrieben und in der konservativ-orthododen Zeitschrift "Der Inraelit" erschienen.      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Oktober 1894:  
der Artikel ist noch nicht ausgeschrieben; zum Lesen bitte Textabbildungen anklicken    
Freiburg Israelit 29101894a.jpg (380002 Byte)
Freiburg Israelit 29101894b.jpg (76025 Byte)

     
In den folgenden Jahrzehnten wurde an besonderen Ereignisse u.a. 1909 vom Besuch des badischen Großherzogpaares in der Synagoge berichtet. 
   
Besuch des badischen Großherzogpaares in der Synagoge (1909)    

Freiburg ImdtReich 071909.jpg (132241 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Im deutschen Reich" - Ausgabe Juli 1909: "Freiburg im Breisgau, 6. Juni (1909). Das badische Großherzogpaar hat bei seiner Anwesenheit in unserer Stadt vorgestern auch die hiesige Synagoge besucht, dem Bezirksrabbiner gestattet, ihm den religiös vorgeschriebenen Segen zu erteilen, die Einrichtung des Gotteshauses mit sichtlichem Interesse in Augenschein genommen und hat sich dann außer den Synagogenräten und dem Rabbinatsvikar das hier wohnende Mitglied des Großherzoglichen Oberrates, den geschäftsleitenden Vorstand der Gemeindevertretung, die Bezirksältesten und die Religionslehrer vorstellen lassen. Jeder derselben wurde einer huldvollen Ansprache gewürdigt. Die Vorsteherin des israelitischen Frauenvereins, Frau H. Zivi, werde zu Ihrer Königlichen Hoheit besonders befohlen. Der Großherzog kam auf die Jubiläumsfeier - 13. Januar, Säkularfeier des Ediktes von 1809 - und die Freude zurück, die ihm der am Denkmal des Großherzogs Karl Friedrich niedergelegte Kranz verursacht habe. Nachdem noch der Psalm 67, komponiert von Lewandowsky, angehört worden war, verließen die fürstlichen Gäste das Gotteshaus. Die Leutseligkeit des Großherzogspaares wird in der hiesigen israelitischen Gemeinde unvergessen bleiben."       
 
Freiburg Israelit 10061909.jpg (30566 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1909: "Freiburg im Breisgau, 5. Juni (1909). Heute kurz vor 11 Uhr wurde der jüdischen Gemeinde die Ehre zuteil, dass das Großherzogspaar die Synagoge besuchte. Von dem Synagogenrate und dem Bezirksrabbiner wurde den hohen Gästen ein warmer und würdevoller Empfang bereitet."      

   
Auf Grund der steigenden Zahl jüdischer Einwohner war die Synagoge bereits um die Jahrhundertwende zu klein geworden. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte eine schon 1912 geplante Vergrößerung. Erst 1925/26 konnte das Gebäude umgebaut und vergrößert werden. Durch eine großzügige Finanzierungshilfe der städtischen Sparkasse gefördert, wurde das neben dem neuen Stadttheater und dem Kollegiengebäude liegende Synagogengebäude auch äußerlich aufgewertet. 
   
Beim
Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge in der Werderstraße zerstört und abgebrochen. Bereits am frühen Morgen des 10. November gegen 3 Uhr wurde die Synagoge angezündet. Für die Brandstiftung waren der Freiburger SS-Standartenführer und der SA-Brigadeführer sowie der Freiburger SS- und Polizeiarzt, vermutlich mit einigen anderen SS- und SA-Leuten verantwortlich. Die Feuerwehr war zur Stelle, spritzte jedoch nur auf die Grundmauern und bekämpfte nicht das Feuer. Erst als die Synagoge niedergebrannt war, wurden die Reste abgelöscht. Am Vormittag des 10. November sprengten SS- und SA-Leute die Brandruine.   
   
  
Der Betsaal der orthodox-jüdischen Gemeinde   
   
Wie in vielen anderen größeren Städten gab es auch in Freiburg neben der liberal geprägten jüdischen Gemeinde eine orthodox-jüdische Gemeinschaft. In Freiburg kam es nicht zu einer Trennung der Gemeinde; die Orthodoxen waren nach wie vor Mitglieder der Gesamtgemeinde. Sie hatten jedoch einen eigenen Betsaal, der sich im Gemeindehaus neben der Synagoge befand.        
   
Ein orthodoxes Minjan wurde gegründet (1925)    

Freiburg Israelit 12031925.jpg (17007 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1925: "Freiburg, 9. März. Es wurde hier ein orthodoxes Minjan gegründet, damit einem vielfach empfundenen Bedürfnis Genüge geleistet".       

Der Betraum der orthodoxen Gruppe wurde beim Novemberpogrom 1938 nicht zerstört, sodass in ihm noch bis zur Deportation der badischen Juden im Oktober 1940 Gottesdienste abgehalten werden konnten.  
   
Standorte der Synagoge des 19./20. Jahrhunderts:  1864 bis 1867 Betsaal im Hinterhaus Schusterstraße 27; 1870 bis 1938 Synagoge in der Werderstraße 4; 1925 bis 1940 Orthodoxer Betsaal in einem Anbau an die Synagoge Werderstraße 4. 
    
    
    
Fotos 
Historische Fotos: 

Ansichten der Alten Synagoge 1870-1938  
Freiburg Synagoge 001.jpg (81065 Byte) Freiburg Synagoge 003.jpg (94428 Byte) Freiburg Synagoge 005.jpg (64560 Byte)
        
      
Freiburg Synagoge 018.jpg (60772 Byte) Freiburg Synagoge 019.jpg (71253 Byte) Freiburg Synagoge 001.jpg (104336 Byte)
  Ansichtskarten mit der Freiburger Synagoge    
   
Die Zerstörung der Synagoge 
in der Pogromnacht 1938  
Freiburg Synagoge 190.jpg (55983 Byte)    
   Die zerstörte Synagoge; am 10. November 1938 vom Kollegiengebäude der Universität aufgenommen. 
Zur Entstehungsgeschichte und zum Fotografen Wolf Middendorff siehe den Beitrag von Markus Wolter in der "Badischen Zeitung" 
 vom 24. Februar 2018: "Am Synagogenstein. Ein Foto, ein Jurastudent und die Pogromnacht gegen die Juden"
(Artikel auch als pdf-Datei eingestellt)    
   
   
  Weiteres Foto der zerstörten Synagoge. Dazu Artikel von Markus Wolter in der "Badischen Zeitung" vom 9. November 2018: "Ein wertvoller historischer Fund. Pogromnacht: Vor kurzem tauchte in einem Nachlass ein bislang unbekanntes Bild der zerstörten Synagoge vom 10. November 1938 auf..."
(Artikel auch als pdf-Datei eingestellt)

  
Fotos nach 1945/Gegenwart:  

Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn) 
Freiburg Synagoge 100.jpg (78545 Byte) Freiburg Synagoge 101.jpg (74437 Byte)
   Blick auf den Standort der ehemaligen
 Synagoge mit der Gedenktafel 
Die Gedenktafel von 1962 am
 Kollegiengebäude II der Universität 
     
Fotos 2004:
(Fotos: Hahn) 
Freiburg Synagoge 306.jpg (82315 Byte) Freiburg Synagoge 305.jpg (90662 Byte)
   Der "Platz der Alten Synagoge"; links das Wegzeichen 
"1027 nach Gurs" (Deportationsziel 1940) 
   
Freiburg Synagoge 300.jpg (105984 Byte) Freiburg Synagoge 308.jpg (97705 Byte) Freiburg Synagoge 307.jpg (78603 Byte)
Gedenktafeln am Platz der Alten Synagoge   
     
      
     
 Dezember 2020 - Modell der Synagoge
beim Synagogenbrunnen (siehe Presseinfo
der Stadt Freiburg unten)
(Fotos: Ruben Frankenstein) 
   
   Die aus Bronze von dem Künstler und Steinmetz Tobias Eder gefertigte Skulptur der Synagoge, wie sie vor der Zerstörung im November 1938 ausgesehen hat.  

 

 

Mai 2008: Zur Neugestaltung des Synagogenplatzes in Freiburg 
Neuer Look für den Platz der Alten Synagoge  -  Artikel aus dem "fudder - neuigkeiten aus Freiburg" (Artikel mit Abbildungen)
Am Dienstagabend (5. Mai 2008) entschied der Gemeinderat über den Umbau des zwischen Uni, UB und Theater gelegenen Platz der Alten Synagoge: Nach einem Entwurf des Freiburger Architekten Volker Rosenstiel und dem Landschaftsarchitekturbüro Faktorgruen aus Denzlingen soll dort ein "urbaner, großer Platz" entstehen. Kritiker nannten den Entwurf eine "Steinwüste". Eine Mehrheit des Gemeinderats entschied sich nach einer fünfstündigen Sitzung damit für den Entwurf, der bereits im Wettbewerb um die Neugestaltung des Platzes im Oktober 2006 den ersten Platz erreicht hatte. 31 Architekturbüros aus ganz Europa hatten sich am Wettbewerb für eine Neugestaltung des Platzes beteiligt. Der Entwurf von Rosenstiel und Faktorgruen würde dem Platz der Alten Synagoge eine Betonfläche verpassen, die Kastanien vor dem Theater müssten weichen...."   

      

Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 24. April 2008 (Link zum Artikel): 
"Kontrast zum Stadtkern. Der siegreiche Entwurf will einen weitläufigen Platz moderner Prägung...".    

     
Juni/Oktober 2010:  Die Pläne für den Umbau des Rotteckrings werden konkret   
Artikel von Uwe Mauch in der "Badischen Zeitung" vom 16. Juni 2010 (Artikel): "Ein Blick in die Zukunft
Die Stadtverwaltung hat die Pläne für den Umbau des Rotteckrings konkretisiert

Es geht um nichts weniger als um ein Jahrhundertprojekt. Die Rathausspitze sieht in der Umgestaltung des Rotteck rings den wichtigsten Impulsgeber für die Innenstadt seit Einführung der Fußgängerzone vor rund 40 Jahren. Nach jahrelangem Ringen am Ring legt das federführende Garten- und Tiefbauamt nun konkrete Pläne vor, um ins Bebauungsplanverfahren einzusteigen und die Bürger zu befragen. Am 6. Juli soll der Gemeinderat das Konzept beschließen...."  "  
 
Weiterer Artikel von Uwe Mauch in der "Badischen Zeitung" vom 16. Juni 2010 (Artikel): "Klimatisch im grünen Bereich
Gutachten: Neuer Rotteckring heizt Freiburg nicht auf

Die geplante Umgestaltung des Platzes der Alten Synagoge wird die Stadt nicht aufheizen. Ein Gutachten im Auftrag der Stadtverwaltung kommt zu dem Schluss, dass es keine klimatische Verschlechterung im Vergleich zur derzeitigen Situation geben werde. Mit ein Grund dafür ist, dass mehr Bäume als heute für Schatten sorgen sollen...."    
   
Weiterer Artikel von Uwe Mauch in der "Badischen Zeitung" vom 25. Juni 2010 (Artikel): "Unvollständiges Gutachten - Doch Klimawandel durch neuen Platz der Alten Synagoge" (eingestellt als pdf-Datei).    
 
Weiterer Artikel von Uwe Mauch in der "Badischen Zeitung" vom 28. Juli 2010 (Artikel): "Entscheidung im Gemeinderat. Der Platz der Alten Synagoge wird grüner als geplant. Mit großer Mehrheit und kleineren Korrekturen hat der Freiburger Gemeinderat die Planung für den Umbau des Platzes der Alten Synagoge am Rotteckring beschlossen. Er soll grüner ausfallen als ursprünglich geplant" (Artikel eingestellt als pdf-Datei)    
 
Weiterer Artikel von Uwe Mauch in der "Badischen Zeitung" vom 7. Oktober 2010 (Artikel): "Mehr Bäume und Sitze. Die Stadtverwaltung stellt heute Abend die geänderten Pläne für den Rotteckring vor." (Artikel eingestellt als pdf-Datei)     
 
Dezember 2011: Das meteorologische Gutachten liegt vor   
Artikel von Jelka Louisa Beule in der "Badischen Zeitung" vom 13. Dezember 2011: "Ein ziemlich heißes Pflaster - Das Meteorologische Institut der Universität erstellt ein Klimagutachten für den neuen Platz der alten Synagoge". Link zu diesem Artikel.    
 
Zu weiteren Berichten, die seit Ende 2011 zahlreich erschienen sind, bitte über Suchmaschinen recherchieren beziehung über die "Badische Zeitung" www.badische-zeitung.de Suchbegriffe "Platz der Alten Synagoge" eingeben.    

   

Zur Gestaltung des Platzes der Alten Synagoge in 2016/17 - Links zu einigen Berichten und Beiträgen.  
Vgl. die Dokumentation im Wikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Synagoge_(Freiburg_im_Breisgau)  
Im November 2017 eingestellt: Brief von Beate Klarsfeld und Serge Klarsfeld an den Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, Herrn Dr. Dieter Salomon und an die Damen und Herren Gemeinderäte der Stadt Freiburg: Link zum Brief    
Dazu Presse-Mitteilung vom 8. November 2017: Stellungnahme der Nachkommen der Mitglieder der damaligen verschwundenen israelitischen Gemeinde Freiburg nach der Einstellung von zwei Hinweistafeln am Ort der Alten zerstörten Synagoge in Freiburg (erstellt von François Blum, Sprecher der Nachkommen der Mitglieder der damaligen Israelitischen Gemeinde Freiburg Lyon-France): Link zur Pressemitteilung    
Dazu Antwort von Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon auf den Brief von Beate Klarsfeld und Serge Klarsfeld vom 24. November 2017: Link zum Brief     
Dazu eingestellt: Offenes Schreiben der Mitglieder der damaligen israelitischen Gemeinde Freiburg i.B. vom 16. Dezember 2017 (Sprecher: François Blum) an die Bürger und Stadträte der Stadt Freiburg: Link zum Schreiben    
 
Oktober/November 2016: Einzelne Berichte / Artikel zur Diskussion um den Fund der Mauerreste der alten Synagoge  
In Freiburg wurden beim Umbau des Platzes der alten Synagoge Grundmauern der alten Synagoge gefunden. Nach den Plänen der Stadt soll am Synagogenstandort ein Wasserbecken in den Umrissen der alten Synagoge errichtet werden. Trotz der Funde hielt die Stadt an diesen Plänen fest. Die jüdischen Gemeinden Freiburgs sprachen sich einstimmig gegen die Pläne der Stadt aus und für den Erhalt der Mauern. Aus der ganzen Welt kamen Botschaften, auch von Holocaustüberlebenden und deren Nachkommen, die die Bedeutung der Funde für sie hervorgehoben haben. Oberbürgermeister Dr. Salomon und die Mehrheit des Gemeinderates der Stadt ignorierten die Gegenstimmen und Einwände. Der Gemeinderat entschied am 15. November 2016, dass der Synagogenbrunnen wie ursprünglich konzipiert gebaut wird und die Bauarbeiten fortgeführt werden. Die Fundamentsteine sollen zum Schutz des Denkmals zum größten Teil im Boden erhalten bleiben. Mit den Fundamentsteinen, die für den Bau des Synagogenbrunnens entnommen wurden, wird in enger Abstimmung mit den jüdischen Gemeinden in Freiburg möglicherweise ein ergänzendes Mahnmal/Kunstwerk erstellt.    
Informationen auf der städtischen Projektwebsite: www.freiburg.de/rotteckring; auf der Unterseite "Erinnerung und Gedenken an den Vernichtungswahn" findet sich ein Teil der Dokumentation der Funde sowie ein Chronologie der Entscheidungsfindung für den Synagogenbrunnen.    
   
Sendung im Radio Dreyeckland vom 28. Oktober 2016: "JPG zum Konflikt um Funde am Platz der alten Synagoge. Brunnen als Mahnmal um zu vergessen oder doch lieber Störendes erhalten um zu erinnern?..."   
Sendung im Radio Dreyeckland vom 28. Oktober 2016: "Stimmen der Kundgebung zum Erhalt der Synagogenmauern. Sichtbarer Erhalt, Synagogenneubau - oder weiter als wäre nichts gewesen..."  
Sendung im Radio Dreyeckland vom 28. Oktober 2016: "Argumente der Stadt auf dem Prüfstand. Schon die Voruntersuchungen am Platz der Alten Synagoge waren ungenügend..."  
Sendung im Radio Dreyeckland vom 2. November 2016: "Gegen den Willen der israelitischen Gemeinde und ohne auf die Anhörung im Gemeinderat zu warten. Stadt Freiburg hat begonnen, Reste der Alten Synagoge abzureißen..."   
Sendung im Radio Dreyeckland vom 2. November 2016: "Unabhängige Listen und Jusos fordern Baustopp am Platz der Alten Synagoge..."  
Sendung im Radio Dreyeckland vom 8. November 2016: "Hauptausschuss des Gemeinderats zum Platz der Alten Synagoge 'Angenehmes Erinnern' an Reichspogromnacht und Shoa?..."   
Sendung im Radio Dreyeckland vom 11. November 2016: "Protest gegen Vorgehen der Stadt am Platz der Synagoge. 'Es liegt eine Schande auf dem Gemeinderat' - Alle Zeichen der Synagoge wiederaufbauen und sichtbar machen..."   
Sendung im Radio Dreyeckland vom 11. November 2016: "Und es geht doch: Beispiel Synagoge Darmstadt..."    
 
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 14. Oktober 2016:  
Was wird aus den Mauerresten am Platz der Alten Synagoge? (veröffentlicht am Fr, 14. Oktober 2016 09:22 Uhr auf badische-zeitung.de)   
 
Artikel in RegioTrends vom 8. Oktober 2016 mit einer Presseinfo: Freiburg Lebenswert e.V. vom 7. Oktober 2016.   
Beitrag im "Deutschlandfunk" vom 28. Dezember 2016: "Freiburger Synagogen-Streit. Neuer Zoff um alten Mauerrreste..." 
Link zum Artikel  
 
Videos von freiburg.tv - eingestellt bei YouTube  
   

  

November 2017: Neue Erläuterungstafeln werden angebracht 
Artikel in "baden.fm" vom 6. November 2017: "Neue Erläuterungstafeln für den Platz der Alten Synagoge in Freiburg.
Viele Besucher hatten den eigentliche Erklärtext innerhalb der neuen Wasserfläche leicht übersehen.
Der im Sommer frisch fertiggestellte Platz der Alten Synagoge in Freiburg erhält jetzt zwei zusätzliche Erklärungstafeln. Mit diesem provisorischen Schritt möchte die Stadtverwaltung Touristen und Einheimischen die historische Bedeutung des Platzes verdeutlichen.
Tafeln rufen auch zu respektvollem Umgang auf. Zwei Stelen neben dem Brunnen weisen ab sofort auf die Geschichte der zerstörten Synagoge hin. Deren Grundriss soll auch der heutige Brunnen wiederspiegeln. Im Wasser ist dort bereits eine historische Gedenkplatte eingelassen, vielen war diese aber zu unscheinbar. Auf den neuen Tafeln ist nun folgender Text zu lesen:
Alte Synagoge. Hier stand die 1869/70 erbaute Synagoge der israelitischen Gemeinde Freiburg. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge von der Freiburger SS in Brand gesetzt. Die SA riegelte die Brandstelle ab. Die herbeigeholte Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Feuers auf die Umgebung, durfte die brennende Synagoge selbst aber nicht löschen. Die Zerstörung der Synagoge markiert den Übergang von der Entrechtung und Diskriminierung der jüdischen Mitmenschen zur Verfolgung und zum Holocaust. Mit der Nachbildung des Grundrisses der Alten Synagoge in Form eines Wasserspiegels wird an ihrem Standort an die in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) verfolgten, deportierten und ermordeten Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnert, die dem NS-Regime von Terror und Gewalt zum Opfer fielen. Ihr Schicksal verpflichtet uns, gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für Frieden und Freiheit einzustehen und diese Werte entschlossen zu verteidigen. Der Wasserspiegel ist ein Ort des Erinnerns. Wir bitten um ein respektvolles und der Würde des Ortes angemessenes Verhalten.
Für weitere Informationen verweist die Stadt Freiburg auf eine neue Internetseite zum Platz der Alten Synagoge. Gleichzeitig läuft noch ein Dialogverfahren mit der jüdischen Gemeinde über die entdeckten Fundamentreste der eigentlichen Synagoge.
Zukunft der Synagogen-Mauerreste noch ungewiss. Bei den Baggerarbeiten waren Arbeiter letztes Jahr auf die Steine gestoßen und hatten sie im Auftrag der Stadt entfernt. Was nun mit ihnen passieren soll, darüber sind sich beide Seiten bisher noch nicht einig."  
Link zum Artikel  
 
August 2019: Neue Hinweistafeln am Synagogenstandort  
Artikel in "baden.fm" vom 5. August 2019: "Neue Tafeln sollen Freiburg-Besucher vom Baden im Synagogenbrunnen abhalten. Vor allem auf das Baden und Planschen sollten Besucher unbedingt verzichten
Mit neuen Hinweisschildern möchte die Stadt Freiburg ab sofort noch deutlicher auf die Geschichte des Gedenkbrunnens am Platz der Alten Synagoge aufmerksam machen. Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamtes haben dafür am Montag (05.08.2019) acht zusätzliche Tafeln mit kleinen Piktogrammen rund um den Brunnen angebracht. Die Symbole dort sollen Besuchern noch einmal verdeutlichen, dass es sich um kein Planschbecken zum Baden handelt und auch Hunde im Wasser unerwünscht sind. Nach eigener Aussage möchte die Stadtverwaltung mit den Verhaltenshinweisen für ein respekt- und würdevolles Verhalten an dem Ort sorgen.
Erste Maßnahme, weitere sind bereits beschlossen. Zum Hintergrund: Im Jahr 1948 hatten sich die Stadtverwaltung und die Jüdische Gemeinde darauf geeinigt, dass die Stadt das Grundstück der zerstörten Synagoge behalten darf, solange dort keine Entweihung oder Entwürdigung des geweihten Ortes stattfinden würde. Zuvor hatte das Naziregime der Jüdischen Gemeinde das Areal im Jahr 1939 unrechtmäßig entzogen und auch die damalige Synagoge samt Gemeindehaus niedergebrannt. Um den neuen Brunnen war schon kurz nach seiner Fertigstellung im Rahmen der Rotteckring-Umgestaltung ein Streit ausgebrochen. Vorgesehen war die Wasserfläche in Grundrissform der zerstörten Synagoge als Ort der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Gerade an heißen Tagen nutzen ihn aber immer wieder Menschen in Freiburg zur Abkühlung - trotz aufgestellter Infotafeln und baulicher Umgestaltung. Anfang Mai 2019 hat der Freiburger Gemeinderat deshalb eine Reihe weiterer Maßnahmen beschlossen, mit denen die Geschichte des Ortes noch klarer werden soll. Die neuen Piktrogrammtafeln waren dabei der erste Schritt."
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Erinnerungsarbeit vor Ort - weitere Berichte   

September 2013: Stadtführung mit Ruben Frankenstein auf den Spuren der jüdischen Geschichte   
Artikel von Anja Bochtler in der "Badischen Zeitung" vom 30. September 2013: "Wurden in Freiburg die Weichen für den Staat Israel gestellt? Bei einem Vorkongress 1905 im Freiburger Kornhaus wurde die Idee eines zionistischen Staates in Palästina geboren..." 
Wurden in Freiburg die Weichen für den Staat Israel gestellt? (veröffentlicht am Mo, 30. September 2013 auf badische-zeitung.de)    
 
Juli 2014: Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Freiburg  (vgl. unten bei den Links)    
In Freiburg wurden 18 neue Stolpersteine verlegt (veröffentlicht am Mi, 16. Juli 2014 auf badische-zeitung.de) 
   
Januar 2016: Ruben Frankenstein spricht über die jüdische Geschichte in Freiburg  
Der Judaist Ruben Frankenstein spricht über die jüdische Geschichte in Freiburg (veröffentlicht am Di, 19. Januar 2016 auf badische-zeitung.de)  
  
Bis 2. Juli 2016: Ausstellung zur jüdischen Warenhauskette Knopf im Sparkassen-Finanzzentrum in Freiburg       
Freiburg Kaufhaus Knopf 1937.jpg (175529 Byte)Noch bis zum 2. Juli 2016 ist in der Sparkasse Freiburg die Ausstellung "Waren.Haus.Geschichte – die Knopf-Dynastie und Freiburg" zu sehen. Die (auch mit Exponaten aus dem Familienbesitz) reich bestückte Ausstellung präsentiert die Geschichte der jüdischen Warenhauskette Knopf, die bis 1918 zu den größten Unternehmen dieses Art in Deutschland gehörte und rund 80 Filialen und Partnerbetriebe zählte, viele davon in der Schweiz, in Elsaß-Lothringen, dem Saarland und in Luxemburg. Max Knopf gründete 1881 in Karlsruhe das erste Textilgeschäft, Bruder Moritz Knopf eröffnete 1882 seinen Laden in Straßburg, 1887 folgte Sally Knopf mit seinem Kurzwarengeschäft in Freiburg und Albert, der vierte Bruder, machte danach in Zürich sein Geschäft auf. Die Ausstellung folgt der Entwicklung dieser kleinen Geschäfte zu großen Warenhäusern, die erstmals 1918 in Elsaß-Lothringen durch die Folgen des Versailler Vertrags jäh gestoppt wurde, bevor die Nachkommen der Brüder in der NS-Zeit dem Druck der Nazis nachgeben und erst ihre Firmen und nach 1939 auch ihre Grundstücke verkaufen mussten. Einer der Profiteure der "Arisierung" war auch die Sparkasse Freiburg, die in den 1950er Jahren die Knopf-Erben für den Erwerb eines Teils des Warenhauses entschädigen musste, nun aber zu ihrer historischen Verantwortung steht und die aufwendige Ausstellung finanziert. Die meisten aus der Knopf-Familie konnten sich ins Ausland retten, nicht aber Betty Knopf, die als Patientin einer Heil- und Pflegeanstalt Opfer der "Euthanasie" wurde und 1940 in Grafeneck umgebracht wurde. Die Ausstellung, die Bernd Serger, langjähriger Redakteur der Badischen Zeitung, zusammengestellt hat, zeigt auch die Geschichte der Warenhäuser allgemein, die um 1850 in Paris begann und sich dann bis in die USA und Japan ausbreitete. In der Ausstellung geht es auch um die Entwicklung der Warenhausarchitektur, die lange dem französischen Vorbild folgte und erst nach 1900 in Deutschland einen eigenen Weg ging.

Die Ausstellung ist bis 2. Juli im Sparkassen-Finanzzentrum in Freiburg, Kaiser-Joseph-Straße 190, zu sehen: Montag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr. 
Am 27. Juni ist die Ausstellung geschlossen. Es gibt auch Führungen mit Bernd Serger durch die Ausstellung: am 30.6. um 18 Uhr und am 1.7. um 16 Uhr. 
Anmeldungen dazu direkt vor Ort an der Information der Meckel-Halle oder per E-Mail an veranstaltungen@sparkasse-freiburg.de
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Oktober 2019: Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Freiburg 
Anmerkung: nach dieser Verlegung gibt es in Freiburg 443 "Stolpersteine". Weitere Informationen siehe https://stolpersteine-in-freiburg.de/
Artikel von Andreas Meckel in der "Badischen Zeitung" vom 29. Oktober 2019: "Gedenken. Damit das Unrecht sichtbar bleibt: In Freiburg werden 23 neue Stolpersteine verlegt
2002 kam das Stolpersteinprojekt nach Freiburg. Seither wurden 420 Gedenksteine verlegt – jetzt kommen 23 weitere hinzu. Aus Australien, England und den USA reisen Nachkommen der Opfer an.
Nein, sein Vater habe geschwiegen und ihm nicht gesagt, was mit ihnen passiert sei, den Großeltern und Urgroßeltern und der ganzen weitverzweigten Familie Veit – einst fest verwurzelt und hochangesehen in Freiburg, bevor sie in den Strudel des nationalsozialistischen Terrors gerissen wurden. Der dies erzählt, ist der heute 47-jährige Martin Gregory, der in England lebt und dort für ein deutsches Unternehmen arbeitet....
Von Baden aus in das französische KZ in Gurs. Sein Urgroßvater Julius Veit hatte sich trotz seines fortgeschrittenen Alters 1914 als Kriegsfreiwilliger gemeldet und wurde als Sanitätsfeldwebel hoch dekoriert. Im bürgerlichen Beruf zunächst Branntweinfabrikant schwenkte er nach dem Krieg um und wurde Immobilienmakler. Seine Firma gehörte bis 1933 zu den renommiertesten in Süddeutschland. Am 22. Oktober 1940 wurde er zusammen mit seiner Frau Katharina und der Tochter Antonie verhaftet und mit weiteren 6 500 Menschen jüdischer Religion aus Baden und der Pfalz nach Frankreich in das KZ Gurs deportiert... "
Zum Lesen des Artikel über Link:
Damit das Unrecht sichtbar bleibt: In Freiburg werden 23 neue Stolpersteine verlegt (veröffentlicht am Di, 29. Oktober 2019 um 13:31 Uhr auf badische-zeitung.de)  
 
November 2019: Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an den Novemberpogrom 1938 
Artikel in der "Badischen Zeitung" vom 6. November 2019: "Gedenkfeier. Am Samstag jährt sich die Reichspogromnacht
Freiburg.
Vor 81 Jahren zerstörten die Nationalsozialisten auch in Freiburg die Synagoge. Aus diesem Anlass laden die Stadt und viele Organisationen zur Gedenkfeier auf den Platz der Alten Synagoge.
Am kommenden Samstag, 9. November 2019, jährt sich die Zerstörung der Freiburger Synagoge in der Reichspogromnacht. Mit den staatlich befohlenen Brandstiftungen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, bei denen auch die Freiburger Synagoge in Flammen aufging, erreichte die systematische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die NS-Diktatur einen ersten Höhepunkt. Die Stadt Freiburg und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) erinnern an diesem Samstag, 9. November, um 18.30 Uhr zusammen mit weiteren Organisationen bei einer Gedenkfeier an die Zerstörung. Aufgrund des Sabbats findet die Veranstaltung auf dem Platz der Alten Synagoge eine Stunde später statt als in den vergangenen Jahren. Pfarrer Michael Philippi von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen moderiert das Programm. Am Abend des 9. November, ab 20.15 Uhr, lädt die Israelitische Gemeinde Freiburger Bürgerinnen und Bürger in die Neue Synagoge, Engelstraße 1, zum Gedenkkonzert mit dem Komponisten und Pianisten Itay Dyori ein. Er spielt ein Sonderprogramm zum Jahrestag der Reichspogromnacht mit klassischen Werken, eigenen Kompositionen sowie Vertonungen von Graphic Novels. Der Eintritt ist frei. Das vollständige Programm zur Gedenkfeier und weiterführende Veranstaltungen finden sich auf einer eingestellten pdf-Datei (von der GCJZ-Website)." 
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Januar 2020: Freiburg (Baden) benennt Straße nach jüdischem Widerstandskämpfer, der Innsbruck vor der Zerstörung rettete   
Artikel von Joachim Röderer in der "Badischen Zeitung" vom 27. Januar 2020: "Ehrung. Freiburg benennt Straße nach dem jüdischem Widerstandskämpfer Fred Mayer
Freiburg.
Er war der Mann, der Innsbruck 1945 vor der Zerstörung rettete: Nach dem jüdischen Widerstandskämpfer Fred Mayer soll jetzt eine Straße in seiner Geburtsstadt Freiburg benannt werden.
Überfällige Ehrung: Oberbürgermeister Martin Horn hat am Sonntag beim grünen Neujahrsempfang angekündigt, dass nach dem jüdischen Widerstandskämpfer Fred Mayer in Freiburg eine Straße oder ein Platz benannt werden soll. Horn machte seine Ankündigung in Gegenwart von Georg Willi, dem Bürgermeister der Partnerstadt Innsbruck. Aus gutem Grund: Der gebürtige Freiburger Fred Mayer gilt als der Retter von Innsbruck, weil er Anfang Mai 1945 als Kriegsgefangener die Zerstörung der Stadt verhinderte. Mayer hatte den Tiroler Gauleiter Hofer zur Kapitulation überreden können, indem dieser Innsbruck zur offenen und unverteidigten Stadt erklärte. Während des Krieges stand Mayer in Diensten des US-amerikanischen Geheimdienstes OSS und wurde bei der Operation Greenup eingesetzt. Er war knapp zwei Wochen vor seiner Heldentat aufgeflogen, wurde verhaftet und von der Gestapo gefoltert. Die Operation Greenup war Vorlage für den 2012 entstandenen Hollywoodfilm 'Inglorious Basterds'.
Mehr Infos: Im Dokumentarfilm 'Inglorious Basterds – die wahre Geschichte' von ZDF-History, der im Internet verfügbar ist, berichten Fred Mayer und seine damaligen Mitstreiter über den lebensgefährlichen Spionageeinsatz kurz vor Kriegsende in Tirol.
Fred Mayer kam 1921 in Freiburg zur Welt und ist in einer jüdischen Familie aufgewachsen. Die Eltern betrieben eine Eisenwarenhandlung in der Herrenstraße, der Sohn war Schüler des Rotteck-Gymnasiums. Die Familie flüchtete 1938 vor den Nazis in die Vereinigten Staaten – sozusagen in letzter Minute. Mayer blieb auch nach dem Weltkrieg in den USA, arbeitete für den US-Auslandssender 'Voice of America'. Im April 2016 starb er im Alter von 94 Jahren in Charleston, West-Virginia. Welche Straße oder welcher Platz für Fred Mayer ausgewählt wird, ist noch nicht entschieden. Ein konkreter Suchlauf laufe aber bereits, sagte OB-Sprecherin Petra Zinthäfner am Montag auf Nachfrage. Das gilt auch für die Straße, die nach der israelischen Partnerstadt Tel Aviv benannt werden soll."
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Oktober 2020: Erinnerungen an die jüdische Familie Rosenberger, insbesondere Nathan Rosenberger in Freiburg    
Artikel von Norbert Klein in der "Lahrer Zeitung" vom 29. Oktober 2020: "Nathan Rosenberger, seine Frau und Tochter überlebten das KZ
Lahr/Nonnenweier
- Die Verschleppung aller badischer Juden jährte sich am 22. Oktober zum 80. Mal. Aus dem Amtsbezirk Lahr wurden damals 134 jüdische Einwohner ins südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. In dieser Serie werden NS-Opfer vorgestellt, die aus verschiedenen Gründen nicht nach Gurs kamen.
Sie war ein Opfer der katastrophalen Lagerbedingungen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Gemeinde Nonnenweier noch fast rein landwirtschaftlich geprägt. Die Bauern bewirtschafteten ihre Felder mit Tabak- und Zichorienpflanzen für die Lahrer Fabriken. Die Männer der jüdischen Gemeinde hingegen waren Händler und Viehverkäufer. Heinrich Rosenberger war als Schuhmacher einer der wenigen, die ein Handwerk in Nonnenweier ausüben durften. Mit Jette (geboren 1869), Jeanette (1870), Lazarus (1872) und Nathan (1874) hatte er vier Kinder, eine weitere Tochter war 1868 bei der Geburt gestorben. Die jüdischen Familien lebten äußerst sparsam, weil sie ihren Kindern ein besseres Leben bereiten wollten. So verheiratete sich Jeanette nach Breisach, und die beiden Söhne zogen nach Freiburg, wo Nathan einen Schuhgroßhandel aufbaute. Lediglich Jette blieb in Nonnenweier und wohnte nach dem Tod ihrer Eltern in einem kleinen Häuschen in der Schmidtenstraße 114 (heute Hausnummer 14). Als am 22. Oktober 1940 alle badischen Juden abgeholt wurden, um nach Gurs deportiert zu werden, waren auch Jette in Nonnenweier, Jeanette in Breisach und Lazarus in Freiburg betroffen. Jeanette (71) starb ein Jahr nach der Ankunft in Gurs; sie war ein Opfer der katastrophalen Lagerbedingungen. Jette und Lazarus hatten das Glück, wegen ihres hohen Alters durch die Hilfe von Rettungsorganisationen in südfranzösischen Altersheimen unterzukommen, wo man sie vergaß, als alle anderen badischen Opfer 1942 nach Auschwitz deportiert wurden.
Sie waren abgemagert bis auf die Knochen und durch zahlreiche Krankheiten geschwächt. Der Geschäftsmann Nathan Rosenberger war in der jüdischen Gemeinde in Freiburg ein angesehenes Mitglied, sodass er zum Vorsitzenden der großen Religionsgemeinschaft auserkoren wurde. Da die Nationalsozialisten für die Abwicklung der Hausverkäufe einen Ansprechpartner benötigten, wurde er als Gemeindevorsteher 1940 nicht nach Gurs deportiert. Als Bevollmächtigter der NS-Stadtverwaltung unterstützte er die wenigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die aufgrund ihrer privilegierten Mischehe mit christlichen Ehepartnern ebenfalls nicht nach Gurs deportiert worden waren. Als äußeres Erkennungszeichen mussten auch die Freiburger Juden ab 1941 einen gelben Davidstern an ihren Kleidern tragen. 1942 wurde jedoch auch die verbliebene jüdische Gemeinde aufgelöst und Nathan mit seiner Frau Martha und seiner Tochter Rita (damals 17 Jahre alt) am 21. August 1942 in ihrer Wohnung verhaftet und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Die drei überlebten das Lager, bis es auch als letztes Konzentrationslager am 8. Mai 1945 von den Russen befreit wurde. Sie kehrten wieder nach Freiburg zurück, abgemagert bis auf die Knochen und durch zahlreiche Krankheiten geschwächt. Dort wurde Nathan vom Oberrat der Israeliten in Baden wieder zum Vorsteher der wiedergegründeten jüdischen Gemeinde in Freiburg ernannt und kümmerte sich nun um die Wiedereingliederung der zurückkehrenden Überlebenden.
Vor ihrem früheren Haus wurden Stolpersteine verlegt. Seine Schwester Jette hatte erfahren, dass Nathan überlebt hatte. So kam sie im Oktober 1946 zu ihm nach Freiburg. In einem Brief an den Nonnenweirer Bürgermeister Leppert gelang es Nathan, dass Jette 1947 wieder in ihr altes Häuschen in der Schmidtenstraße zurückkehren durfte, wo sie bis zu ihrem Tod am 24. Mai 1950 von der Kriegerwitwe Elise Roß und ihren Töchtern Margarete (sieben Jahre) und Ursula (vier Jahre) liebevoll gepflegt wurde. Auch Lazarus hatte in Südfrankreich überlebt, zog es aber vor, im jüdischen Altersheim Margora in Lengnau (Kanton Aargau) in der Schweiz seinen Lebensabend zu verbringen, wo er am 14. März 1963 im Alter von 90 Jahren starb. Sein jüngerer Bruder Nathan lebte mit seiner Familie in der Freiburger Hildastraße 49, in der Nähe des alten Wiehrebahnhofs, wo er als 78-Jähriger am 23. Mai 1953 starb. Für ihn, seine Frau und seine Tochter Rita wurden am 10. September 2015 vor ihrem früheren Haus in der Hildastraße Stolpersteine verlegt."  
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Dezember 2020: Modell der Synagoge am Synagogenbrunnen 
Pressemitteilung der Stadt Freiburg (PresseInfo Stadt Freiburg vom 14. Dezember 2020): "Ort der Erinnerung in Freiburg: Bronzenes Modell der Alten Synagoge ergänzt den Brunnen - Mehrere Verbesserungen rufen zu respektvollem und angemessenem Verhalten an dem Ort auf
Seit wenigen Tagen ergänzt ein bronzenes Modell den Brunnen am Platz der Alten Synagoge. Es stellt die Synagoge vor der Zerstörung in der Reichspogromnacht Jahr 1938 dar. Auf dem Sockel des Modells ist die Inschrift 'Denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt werden, Jesaja 56,7' auf Deutsch, Hebräisch, Englisch und Französisch zu lesen. Das Zitat stand in ähnlicher Form an dem Eingang der alten Synagoge. Der Künstler und Steinmetz Tobias Eder hat das Modell gefertigt. Eine Jury hat den Vorschlag des Künstlers ausgewählt. Stimmberechtigt waren der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Roland Jerusalem, Leiter des Stadtplanungsamts sowie je ein Mitglied der Israelitischen Gemeinde und der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher Gemeinde.
Der Synagogenbrunnen ist ein Ort des Erinnerns an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Der Platz der alten Synagoge, an dem der Brunnen liegt, ist aber auch ein stark frequentierter, attraktiver urbaner Platz. Weil immer wieder Menschen den Brunnen zum Baden benutzen, wurden nach der Eröffnung des Platzes im November 2017 zwei Informationsstelen aufgestellt, die über die frühere Synagoge informieren und um angemessenes Verhalten bitten. Weil diese Maßnahme nicht ausreichte, wurden in einem umfassenden Abstimmungsprozess mit den Jüdischen Gemeinden ergänzende bauliche und organisatorische Maßnahmen entwickelt, die der Gemeinderat im Mai 2019 beschlossen hat. Auch das Modell ist Teil dieser Maßnahmen. Seit Anfang November umrahmt zudem ein Bronzenes Band den Synagogenbrunnen. Es soll den Brunnen als Ort der Erinnerung deutlicher wahrnehmbar machen sowie ein respektvolles und angemessenes Verhalten am Synagogenbrunnen herbeiführen. Auch das Synagogenmodell unterstreicht den Charakter des Brunnens als Ort des Gedenkens. Zuvor wurden bereits Piktogramme mit Verhaltenshinweisen am Brunnen installiert. Hier wird etwa angemahnt, keinen Müll in den Brunnen zu werfen oder den Brunnen nicht zu betreten. Des Weiteren soll im ersten Halbjahr 2021 eine digitale Infostele errichtet werden."  
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Links und Literatur
  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Freiburg  
bulletWikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Synagoge_(Freiburg_im_Breisgau)   
bulletKurze Informationsseite zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Freiburg bei jgm-net.de: hier anklicken   weitere Info-Seite: hier anklicken  
bullet Seite einer Freiburger Schule zur jüdischen Geschichte der Stadt: hier anklicken  
bullet Postkarte vor 1938: Universität und Synagoge beim Verein www.alt-freiburg.de: hier anklicken  
bulletDokumentation: "Überleben durch Emigration. Was geschah mit den Schülern der Freiburger Jüdischen Schule 1936-40": hier anklicken 
bulletBericht über die Lehrer der jüdischen Schule (insbesondere Alfred Kaufmann) in Freiburg bis 1939: hier anklicken  innerhalb der Beitrages der Geschich ts-AG der Lessingschule Freiburg "Überleben durch Emigration"  
bulletWebsite https://stolpersteine-in-freiburg.de/ 
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Freiburg (interner Link)   
bulletKritische Präsentation zur Geschichte der Synagoge und des Synagogenplatzes: "A beautiful Synagogue with a flourishing jewish community in 1869, until it is finally demollished in 2016 - Une magnifique Synagogue aved une communauté juive florissante en 1860 jusqu'á destruction définitive en 2016" - erhalten von Francois Blum (Sprecher der Nachkommen der damaligen israelitischen Gemeinde Freiburgs) am 23.4.2018 (eingestellt als pdf-Datei).     

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Freiburg 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Freiburg sind vorhanden:    
J 386 Bü. 190 Freiburg im Breisgau Eheschließungen 1924 - 1929  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444040    
J 386 Bü. 191 Freiburg im Breisgau Eheschließungen 1911 - 1914  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444041   
J 386 Bü. 192 Freiburg im Breisgau Eheschließungen 1930 - 1935  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444042   
J 386 Bü. 193 Freiburg im Breisgau Eheschließungen 1930 - 1938  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444043   
J 386 Bü. 194 Freiburg im Breisgau Sterbefälle 1870 - 1913  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444044     
J 386 Bü. 195 Freiburg im Breisgau Sterbefälle 1870 - 1911  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444045     
J 386 Bü. 196 Freiburg im Breisgau Sterbefälle 1910 - 1941  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444046   
J 386 Bü. 197 Freiburg im Breisgau Kirchenein- und -austritte 1867 - 1940  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-444047      
Staatsarchiv Freiburg:  
L 10 Nr. 1542 Freiburg Standesbuch 1840 - 1859 Einzelne israelitische Einträge  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-480891   
L 10 Nr. 1543 Freiburg Standesbuch 1860 - 1870 Einzelne israelitische Einträge  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-480892     
  
Hinweis auf die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg   
Im Bestand  https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368  auf der linken Seite bei "Freiburg" über das "+" zu den einzelnen Grabsteinen; es sind 763 Grabsteine dokumentiert. 
Im Bestand EL 228 b I Bü. 122 finden sich zum jüdischen Friedhof Freiburg Belegungslisten und eine Dokumentation der Grabsteine 1 bis 763 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1898392        

Literatur:  

bulletFranz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 86-74.  
bulletGermania Judaica II,1 S. 253-257; III,1 S. 395ff.  
bulletAdolf Lewin: Juden in Freiburg i.Br. Trier 1890.  
bulletBerent Schwineköper/Franz Laubenberger: Geschichte und Schicksal der Freiburger Juden. Aus Anlass des 100jährigen Bestehens der israelitischen Gemeinde in Freiburg.  Freiburger Stadthefte 6 (1963).
bulletGabriele Blod: Die Entstehung der israelitischen Gemeinde Freiburg 1849-1941. In: Stadt und Geschichte. Neue Reihe des Stadtarchives Freiburg 12. 1988.  
bulletErnst Otto Bräunche: Die "Reichskristallnacht" in Freiburg, in: Schau-ins-Land 103 (1984).  
bulletLotte Paepcke: Ein kleiner Händler, der mein Vater war. Heilbronn 1972. 
bulletdies.: "Ich wurde vergessen". Bericht einer Jüdin, die das Dritte Reich überlebte. 1979. 
bulletElse R. (Elsbeth Rachel) Behrend-Rosenfeld: Ich stand nicht allein. Erlebnisse einer Jüdin in Deutschland 1933-1944. 1979 (Erstauflage Zürich 1945).
bulletDas Schicksal der Freiburger Juden am Beispiel des Kaufmanns May Mayer und die Ereignisse des 9./10. November 1938. Mit Beiträgen von R. Böhme und H. Haumann. 1989.  
bulletFranz-Josef Ziwes (Hg.): Badische Synagogen. 1997 S. 42-43.  
bulletDavid Mauer – Geburtsort Freiburg. Erinnerungen eines deutsch-jüdischen Engländers. 2001.  
bulletAndrea Brucher-Lembach: ...wie Hunde auf ein Stück Brot. Die Arisierung und der Versuch der Wiedergutmachung in Freiburg. Hg. vom Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg e.V. (Reihe Alltag und Provinz Bd. 12) 2004. Donzelli-Kluckert Verlag Bremgarten. ISBN 3-933284-12-0 320 S. 19.80 €.  Pressetext 
Link zum Herausgeber: Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg e.V.   
bulletReiner Haehling von Lanzenauer: Gertrud Luckner - Helferin der Bedrängten. In: Reinhold Schneider Blätter. Mitteilungen der Reinhold-Schneider-Gesellschaft. Heft 17. Mai 2005 S. 35-57.  
bulletKathrin Clausing: Leben auf Abruf. Zur Geschichte der Freiburger Juden im Nationalsozialismus. Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau. Hg. von Ulrich P. Ecker, Christiane Pfanz-Sponagel und Hans-Peter Widmann. Freiburg 2005. 
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.    
bulletSynagogen Lit 201305.jpg (108213 Byte)Christiane Twiehaus: Synagogen im Großherzogtum Baden (1806-1918). Eine Untersuchung zu ihrer Rezeption in den öffentlichen Medien. Rehe: Schriften der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg. Universitätsverlag Winter Heidelberg 2012. 
Zum Betsaal (1864) und zur Synagoge (1870) in Freiburg: S. 75-89.  
bulletAndreas Hoppe/Dorothee Hoppe: Geowissenschaftler und ihr Judentum im deutschen Sprachraum des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften Band 169 Heft 1 (2018) S. 73-95. Download der Publikation möglich über https://www.schweizerbart.de/papers/zdgg/detail/169/89118/Geowissenschaftler  
In den Geowissenschaften haben im deutschen Sprachraum Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft eine bedeutende Rolle gespielt. Allerdings sind sie nicht selten ausgegrenzt und verfolgt worden, darunter auch jene, die einen jüdischen Vorfahren hatten oder mit einem jüdischen Partner verbunden waren. Ausgehend von den Beständen des Geologen-Archivs in Freiburg soll hier in einer ersten und sicher nicht vollständigen namentlichen Liste sowie anhand ausgewählter Einzelschicksale an sie erinnert werden.
 Erinnert wird dabei an Franz Kirchheimer • Peter Misch • August Moos • Beata Moos • Max Pfannenstiel • Frederick Zeuner • Franz Kirchheimer • Peter Misch • August Moos • Beata Moos • Max Pfannenstiel • Frederick Zeuner. 

  
   


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Freiburg  Baden. Jews are first mentioned in 1230 but probably traded there in the 12th century. In 1326 they numbered eight families, engaged in moneylending and controlling the grain trade. Most were burned alive over a well-poisoning libel during the Black Death persecutions of 1348-49. Those spared - 12 wealthy Jews, pregnant women, and children - were expelled, with the children baptized and the Jewish property expropriated. Jews were present again in the second half of the century under a letter of protection but conditions worsened as a "Jew Law" published in 1394 introduced new disabilities. The Jews were again expelled in 1401 and for a final time in 1424. 
During the Thirty Years War (1618-48), Jewish army suppliers set up offices in Freiburg and with the liberalization that followed annexation to Baden in 1805 Jews gradually began settling again. 
After emancipation in 1862 there was a large-scale influx of Jews to the city from the surrounding countryside. The Jewish population grew from 333 in 1871 to 1,013 in 1900 and 1,320 in 1910 (total 83,324). Jews became active in banking and industry and became part of the city's economic and intellectual elite. A magnificent synagogue was dedicated in 1870, a Reform service accompanied by an organ. In 1873, a cemetery was opened and in 1874 a Jewish orphanage. Freiburg became the seat of the district rabbinate in 1885. Its first chief rabbi, Adolf Lewin (1843-1910), was also the first historian of the Jews of Baden. In 1895 a separate Orthodox congregation was formed and in the early 20th century traditional forces began to gain ascendancy over the Liberals. Jews were first admitted to Freiburg University toward the end of the 18th century and despite unrelenting antisemitism ultimately grew to comprise 10 % of the student body, the majority in the medical faculty. The Zionist leader and first president of Israel, Chaim Weizmann, obtained his doctorate in chemistry there in 1899. After Worldwar I, Jews continued to play a leading economic role in the city, ensconced in its upper class as professionals and businessmen and running ten factories, a bank, and the big Knopf department store with its branches throughout south Germany. The community itself operated extensive social and cultural services with an active Zionist movement. In 1933, there were 1,138 Jews in the city. Anti-Jewish measures were immediately instituted and at the university all 21 Jewish professors and lecturers were dismissed in 1933-35. These included Hans Adolf Krebs, who moved to England and won the Nobel Prize for Medicine in 1953. In the same period the number of Jewish students was reduced from 183 to 54. Most Jewish businesses were liquidated by November 1938. The community responded by providing financial support, organizing job placement and vocational retraining services, and, to aid emigration, offering courses in English and Hebrew. On 28 October 1938, Jews of Polish origin were expelled to the Polish border. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was blown up by SS and SA stormtroopers and 100 Jewish men were sent to the Dachau concentration camp for prolonged detention, two perishing there. During the Nazi era, 657 Jews managed to emigrate, including about 200 to the United States, 100 to Palestine, 100 to France, 70 to Switzerland, and 70 to England; about 30 of the emigrants were subsequently arrested under the German occupation and deported to their deaths. Another 350 were deported from Freiburg to the Gurs concentration camp on 22 October 1940, of these, 273 perished. Of the 41 Jews remaining in Freiburg, about 20 were sent to the Theresienstadt ghetto on 23 August 1942. During the war a Catholic organization headed by Gertrud Luckner worked to save Jewish lives. She was recognized by Yad Vashem as one of the Righteous among the Nations. A new Jewish community was formed in Freiburg after the war by former residents and East European refugees. In 1977 it numbered 381. 
    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020