Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Speyer (Rheinland-Pfalz) 
Mittelalterliche Judengasse - Synagoge und Judenbad
         

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde, des Wohngebietes und ihrer Einrichtungen  
bulletBerichte in jüdischen Periodika vor 1938 über Judenbad und Synagogen im Mittelalter  
bulletFotos   
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde, des Wohngebietes und ihrer Einrichtungen     
   
In Speyer bestand eine große und bedeutende jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter. Sie hatte enge Beziehungen zu den in Worms und Mainz zur selben Zeit bestehenden Gemeinden. Alle drei Gemeinden werden (nach den Anfangsbuchstaben der drei Städtenamen) auch "SchUM"-Gemeinden genannt. Diese hatten ihren eigenen Ritus; die Beschlüsse ihrer Synagogen (Takkanot Schum) waren maßgebend für die deutschen Juden.   
    
Bereits im Dorf Speyer (Altspeyer) gab es seit dem 11. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. 1084 erklärte Bischof Rüdiger von Speyer, dass er die Ehre des Dorfes Altspeyer, das er der Stadt einverleibte, durch die Aufnahme von (weiteren?) Juden tausendfach zu erhöhen glaube. Damals zogen Juden aus Mainz zu und ließen sich in Speyer nieder. Ihr Wohnviertel (zunächst noch außerhalb der Stadt) wurde zu ihrem Schutz mit Mauern umgeben. Ab 1096 entstand unweit des Domes im Bereich der Judengasse/Kleine Pfaffengasse ein jüdisches Wohnviertel innerhalb der Stadt.
  
Eine Synagoge war im Dorf Speyer bereits im 11. Jahrhundert vorhanden. Eine zweite Synagoge (Innenstadtsynagoge) wurde am 21. September 1104 - acht Jahre nach den Verfolgungen des Jahres 1096 (erster Kreuzzug) - eingeweiht. Wenig später (um 1120) entstand des rituelle Bad. Dabei handelt es sich um das älteste erhaltene rituelle Bad nördlich der Alpen (das Bad in Speyer war Vorbild für das 1185(86 erbaute jüdische Bad in Worms).  
  
Die Juden Speyers hatten Handelsfreiheit, eigene Gerichtsbarkeit unter dem Rabbiner, das Recht, Grundbesitz zu erwerben, einen Friedhof anzulegen u.a.m. An der Spitze der etwa 300 bis 400 Personen umfassenden jüdischen Gemeinde stand der vom Bischof ernannte Archisynagogus. Die jüdische Gemeinde Speyers wurde durch mehrere jüdische Schulen ein hochbedeutendes Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit.  
  
Verfolgungen und Ende der mittelalterlichen Gemeinde. Im 1. Kreuzzug (1096) schützte der Bischof die Juden, dennoch gab damals elf Tote. Zu weiteren Verfolgungen kam es beim 2. Kreuzzug und im Februar 1195 ("Ritualmord"-Pogrom mit neun Toten). Auch 1282 und 1343 kam es zu Verfolgungen. Als den Juden während der Pestzeit im Januar 1349 der Untergang drohte, verbrannten sich viele in ihren Häusern. Andere konnten fliehen und wenige später zurückkehren, wurden jedoch 1353 erneut vertrieben, um im Jahr darauf wieder zugelassen zu werden. Seit 1435 erfolgten mehrfache Ausweisungen der Juden aus Speyer. Spätestens um 1500/1529 lebten keine Juden mehr in der Stadt.  
  
Eine neue Gemeinde konnte - nach einer vorübergehend im 17. Jahrhundert bestehenden Gemeinde (1621 bis 1688) - erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts entstehen.  
       
Zum mittelalterlichen jüdischen Friedhof finden sich nähere Angaben auf der Seite über die jüdischen Friedhöfe in Speyer (interner Link).
Eine weitere Seite besteht zur jüdischen Gemeinde vom 18. bis zum 20. Jahrhundert (interner Link).  
Eine weitere Seite besteht zur neuen - in 2011 eingeweihten - Synagoge in Speyer (interner Link)    
   
   
Lage des innerstädtischen jüdischen Wohnviertels im Mittelalter: 

Lage der "Judengasse" in Speyer auf dem dortigen Stadtplan: oben anklicken und
 unter dem "Straßenverzeichnis" zu "Judengasse" oder "Judenbadgasse" 

      
      
      
Berichte in jüdischen Periodika vor 1938 über das Judenbad und Synagogen im Mittelalter 
Artikel über das "Judenbad" (1902)     

Speyer AZJ 10101902.jpg (274742 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. Oktober 1902: "Speyer, 16. September (1902). Unsere Stadt besitzt wohl das älteste deutsche Bauwerk jüdischen Ursprungs, dessen Errichtung in das 12. Jahrhundert zurückdatiert wird, das alte 'Judenbad'. Die anlässlich des vor wenigen Jahren hier tagenden Anthropologenkongresse anwesenden Gelehrten, an der Spitze der jüngste verstorbene Virchow brachten diesem einzig in seiner Art dastehenden Bauwerk das weitgehendste Interesse entgegen und unternahmen gemeinschaftliche eine längere Besichtigung desselben. Diesem Umstande sowie den eingehenden Berichten der Fach- und Tagespresse dürfte es zu verdanken sein, dass der Ruf dieses Baues in die weitesten Kreise getragen wurde, und heute wohl kein Fremder unsere Stadt besichtigt, ohne auch das Judenbad besucht zu haben. Der deutsche Kronprinz, der vor einigen Wochen auf einer Studienreise begriffen war, sowie in den letzten Tagen die Königin-Mutter Margherita von Italien mit Gefolge besichtigten neben den Kaisergräbern im Dom aus das Judenbad und ließen sich über dessen kulturhistorische und architektonische Eigentümlichkeiten ausführlich unterrichten. Es dürfte deshalb am Platze sein, auch hier das Wissenswerte darüber zu berichten und zwar in Anlehnung an Dr. Kohuts 'Geschichte der deutschen Juden' sowie den Bericht des königlichen Regierungsbaumeisters Weißstein im 'Centralblatt der Bauverwaltung' von 1885: 'Das Judenbad mit Synagoge befand sich inmitten des den Juden zugeteilten Stadtteiles, und ist durch das vom Bischof Rüdiger (1073-1090) hierüber ausgestellte Privileg zum ersten Male das sogenannte 'Ghetto' in Deutschland konstatiert. Die Straße sind noch heute 'Judengasse' beziehungsweise 'Judenbadgasse' benannt. Das Judenbad selbst gehört nach dem Urteil anerkannter Autoritäten zu den besterhaltenen und bedeutendsten Denkmälern der frühromanischen Periode. Der Grundwasserspiegel desselben liegt ungefähr 9,5 Meter unter dem jetzigen Boden, und man muss, da die Eingangsschwelle des Bades infolge allmählicher Aufhäufungen jetzt 2,4 Meter unter der Erde liegt, eine Tiefe von 7 Meter durch Treppenanlagen hinabsteigen. Die Längswände derselben sind mit Nischen versehen, welche durch dreifach geknickte, scheidrechte Bögen überdeckt werden. An diese Treppen schließt sich ein Kreuzgewölbe, das auf vier frei in den Winkeln stehenden Säulen ruht; die Säulen haben teils Kapitäle mit Blättern teils Würfelkapitäle mit Flechtmustern. Die Kämpferansätze weisen vielgestaltige Profile und zierliche Schmuckformen auf. Jener Raum, ursprünglich wahrscheinlich zum Aus- und Ankleiden benützt, ist an den Wänden mit Steinbänken versehen; östlich schließt sich eine kleine Nische mit einem Steinsitz an, westlich ist der Eingang zu der abwärts führenden, mit einem schraubenförmig ansteigenden Tonnengewölbe überdeckten Wendeltreppe. An die letzte Stufe derselben schließt sich der eigentliche Badeturm an, eine nahezu quadratische Zisterne, umgeben von massiven Werksteinmauern, mit Stufen auf dem Fußboden und überdeckt mit einem Kreuzgewölbe, in dessen vier Schildflächen vier kreisförmige Fenster angebracht sind. Die ganze Bauanlage ist aus Sandstein ausgeführt und scheint bis zum Jahre 1349 benutzt worden zu sein, zu welchem Zeitpunkt die Juden beim Ausbruche des 'schwarzen Todes' aus Speyer vertrieben wurden. Damals wurde auch wahrscheinlich die Zerstörung der nahen ehemaligen Synagoge bewirkt; diejenige des Bades selbst mag, da es in die Erde hineingebaut ist, zu schwierig erschienen sein. Trotzdem dieser Bau weder gepflegt noch bis heute irgendwie restauriert wurde, hat er sich vorzüglich erhalten und alle Schicksalsschläge, deren unsere Stadt in den Jahrhunderten leider so viele erfahren, aufs Wunderbarste überdauert. Wäre es nicht Pflicht der deutschen Judenschaft, dieses uralte Wahrzeichen jüdischer Kultur der Allgemeinheit und durch eine durchgreifende Antragung des aufgeschütteten Erdreiches der wissenschaftlichen Forschung zugänglich zu machen, welcher sich hier gewiss eine reiche Fundstätte eröffnen dürfte? Diese Annahme erscheint umso berechtigter, als in den 'Judenbadgasse' - ganz dicht in der Nähe des Bades - 80 Zentimeter unter der jetzigen Straßenkrone ein wohlerhaltenes Straßenpflaster gefunden wurde (Kohut S.28). In erster Linie wäre allerdings erforderlich, dass sich die Mittel zusammenfinden würden, um die Bauanlage wieder in jüdischen Besitz zurückgelangen zu lassen, und wäre der Zweck dieser Zeilen erreicht, wenn sie zu einer Diskussion in diesem Blatte über die einzuschlagenden Wege Anlass geben würden."        

   
Beitrag von Bezirksrabbiner Dr. Ernst Steckelmacher: 
"Von den ältesten Synagogen in der Gemeinde Speyer" zum 100-jährigen Bestehen der jetzigen Synagoge (Beitrag von 1937, ein Jahr vor Zerstörung der Synagoge beim Novemberpogrom 1938) 
 
Anmerkung: Der Verfasser des Beitrages, Rabbiner Dr. Ernst Steckelmacher war seit 1910 Bezirksrabbiner von Frankenthal mit Sitz in Bad Dürkheim (Bezirksrabbinat Dürkheim-Frankenthal). 1935 wurde der Sitz des Rabbinates nach Ludwigshafen verlegt. Dr. Steckelmacher ist nach der Deportation nach Gurs (1940) 1943 in Lublin-Majdanek umgekommen.       

Speyer Bayr 01111937.jpg (324770 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. November 1937: "Von den ältesten Synagogen in der Gemeinde Speyer. Anlässlich des hundertjährigen Bestehens der jetzigen Synagoge. Von Rabbiner Dr. Ernst Steckelmacher in Ludwigshafen am Rhein.    
Das hundertjährige Bestehen der jetzigen Synagoge in Speyer, das am ersten Chanukka-Abend von der Gemeinde durch eine gottesdienstliche Feier begangen werden wird, rechtfertigt gewiss, dass in Folgendem auf die ältesten Synagogen, die in Speyer errichtet worden sind, hingewiesen wird.  
Zum ersten Male erhalten wir eine beglaubigte Nachricht über eine jüdische Siedlung auf deutschem Boden aus dem Jahre 321 n.d. gewöhnlichen Zeitrechnung. In diesem Jahre richtete Kaiser Konstantin seinen Erlass über die Aufhebung der Befreiung der Juden von der kostspieligen Berufung in das Dekurionat auch nach Köln. Beglaubigte Nachrichten über jüdische Siedlungen an anderen Orten auf deutschem Boden in dieser frühen Zeit fehlen uns. Dessen ungeachtet spricht mein seliger Lehrer am jüdisch-theologischen Seminar in Breslau, M. Brann, in seinem Beitrag in der Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums. Neue Folge, 17. Jahrgang, 1909, Vorarbeiten zur 'Germania Judaica'. Der Artikel Speyer', die Vermutung aus, dass Juden in Speyer schon früh mit Vorliebe Aufnahme gesucht haben werden. 'Aus dem erstaunlich umfangreichen sittlichen und wissenschaftlichen Besitz, den wir in den Händen der deutschen Juden des 11. Jahrhunderts finden, dürfen wir auf eine langjährige ungestörte Entwicklung schließen, in der diese Güter allmählich wachsen und gedeihen konnten' (S. 92). Brann erwähnt auch in diesem Zusammenhange die Urkunde, die Bischof Rüdiger, auch Huozmann genannt, am 13. September 1084, der damals auf den Tag nach dem Versöhnungstage fiel, den Juden Speyers ausgestellt hat. Nach Branns Darstellung hatte der Bischof, der damals das Dorf Altspeier mit zur Stadt zog, die Absicht, die von Alters her hier ansässigen und die soeben aus Mainz neu ankommenden Juden, die aus Furcht vor den Folgen einer Feuersbrunst, die im Judenviertel ausgebrochen war, und die übrige Stadt in Mitleidenschaft gezogen, geflohen waren, hier zu konzentrieren. In dem Artikel 'Speyer' der Germania Judaica (S. 326-266), zu dessen Verfassern Brann gehört, wird Ähnliches ausgeführt. Wenn dem so wäre, wie Brann es darstellt, und auch von den Verfassern des Artikels 'Speyer' in der Germania Judaica angenommen wird, würde kein Zweifel darüber bestehen, dass Juden schon vor 1084 in Speyer gewohnt haben und auch eine Synagoge vor diesem Zeitpunkt dort sich befunden hat. Denn größere jüdische Siedlungen, die längere Zeit hindurch bestehen, sind ohne Synagoge, wenn äußere Umstände nicht hindernd in den Weg treten, nicht denkbar. 
Gegen die Ausführungen in dem Artikel 'Speyer' in der Germania Judaica wendet sich Richard Krautheimer in seinem Buche 'Mittelalterliche Synagogen'. Nach dieser Darstellung wäre es erst im Jahre 1084, als die aus Mainz flüchtenden Familien vom Bischof Rüdiger aufgenommen wurden, zu einer Gemeindegründung in Speyer gekommen, und daher vor diesem Zeitpunkt dort keine Synagoge errichtet worden.    
Im Jahre 1096 ist uns zum ersten Male eine Synagoge in Speyer urkundlich bezeugt. In einem der hebräischen Berichte über die Verfolgungen, welche die Speyerer Juden im Kreuzzugsjahr 1096 erdulden mussten, wird eine Synagoge der Gemeinde Speyer erwähnt. 'Am 8. Tage im Monat Ijar, am Sabbat, begannen die Irrenden und die Städter zuerst gegen die heiligen Männer, die Frommen des Höchsten, in Speyer aufzustehen, und fassten den Entschluss gegen sie, sie zusammen in der Synagoge zu ergreifen. Das wurde ihnen (den Juden) gemeldet, und sie standen am (frühen) Morgen auf, beteten am Sabbat rasch und entfernten sich aus der Synagoge. Als nun (die Feinde) sagen, dass ihr Plan, sie (die Juden) zusammen zu ergreifen, nicht gelungen war, erhoben sie sich gegen sie und töteten elf Menschen... Als aber der Bischof Johann dies erfuhr, kam er mit großer Mannschaft, leistete mit ganzem Herzen der Gemeinde Hilfe, ließ sie in seine Gemächer bringen und rettete sie so aus ihrer (der Feinde) Hand...' (zitiert in dem Artikel 'Speyer' der Germania Judaica, S. 330). Im Jahre 1104 wurde im oberen Judenviertel, in dem Dorfe Altspeyer, eine zweite Synagoge eingeweiht. In einem hebräischen Berichte, der sehr deutlich dartut, wie unsicher sich die Speyerer Juden nach den Verfolgungen des Jahres 1096 fühlten, heißt es darüber: 'Nachher (nach den Ereignissen des Jahres 1096) kehrte ein jeder in die Stadt zurück, in sein Haus und an seinen Platz, und nicht konnten die in der oberen Nachbarschaft Wohnenden zu (denen) der unteren des Abends, Morgens und Mittags (hinunter) gehen, aus Furcht vor der Bedrängnis... und so beteten wir in der oberen Nachbarschaft im Lehrhaus des R. Jehuda b. R. Kalonymos. Sie aber in der unteren Nachbarschaft beteten an ihrem Orte, der Synagoge, und so hielten sie es viele Jahre. Das ganze Werk (des Synagogenbaus) war vollendet im Monat Elul des Jahres 4684 (1104). Am Vorabend des Neujahrsfestes kam einer von den Ältesten und sagte zur Gemeinde: Kommet, lasst uns die heilige Lade hinauftragen in das Haus, das wir gegründet haben auf 
Speyer Bayr 01111937a.jpg (307701 Byte)seinem Grund und Fundament. Darauf zogen die Ältesten der Gemeinde, ihre Priester und Leviten (hinauf) und trugen die Torarollen in die heilige Lade, die sich dort im Gotteshause befand, unter großer Freude hinauf. Dort blieben sie bis auf den heutigen Tag. Am darauffolgenden Tag, am Neujahrstage, begannen wir in seiner Mitte zu beten, und wir beten dort bis auf den heutigen Tag.' (zitiert in der Germania Judaica, S. 350).   
Bei der Verfolgung im Jahre 1096 waren, wie aus dem bereits angeführten Berichte hervorgeht, einzelne Personen, elf an der Zahl (nach anderen Berichten waren es 10 gewesen), in der Speyerer Gemeinde ums Leben gekommen. Ein Jahrhundert darauf, im Jahre 1195, war die ganze Gemeinde von dem Pogrom betroffen worden. eine Ritualmordlegende war die Veranlassung. Der Bericht, der das große Unglück schildert, das damals über die Gemeinde hereinbrach, erwähnt auch ihre Synagoge, die von den Verfolgern eingeäschert wurde. '...Die Juden stiegen auf das Obergeschoss der Synagoge hinauf, darauf zogen sie die Leiter, auf welcher sie hinaufgestiegen, zu sich empor. Dort retteten sie sich, bis ihnen Hilfe kam. Dann ließen sie die Leiter hinab und stiegen auf ihr hinunter und gingen noch während der Nacht aus der Stadt weg. Die Feinde aber plünderten alles, was sich in den Häusern befand, ihre Bücher und die Torarollen waren sie ins wasser und die Synagoge äscherten sie ein.' (zitiert in der Germania Judaica S. 332).  
Die in den angeführten Berichten erwähnten Synagogen der Speyerer Gemeinde bestehen schon längst nicht mehr, (wie Krautheimer in seinem Buche 'Mittelalterliche Synagogen' ausführt, stammen nur der Grundriss wie die wesentlichen Teile der Ostwand der jetzigen Synagoge von dem Bau des zu Ende gehenden 11. Jahrhunderts). Aber dessen ungeachtet werden diese ältesten urkundlich bezeugten Synagogen der Speyerer Gemeinde nicht der Vergessenheit anheimfallen, die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft wird von ihnen immer wieder berichten, weil in diesen Synagogen die überragendsten Lehrer des mittelalterlichen Judentums aus- und eingingen und in diesen Synagogen gebetet haben, jene 'Weisen von Speyer', wie sie in den Urkunden genannt werden, die in der scharfsinnigsten Weise den Talmud erforscht und erklärt, und gerade auf diesem Gebiete wahrhaft schöpferisch waren, die unser Gebetbuch durch Piutim und Selichot bereichert haben, die heute noch in Israel gebetet werden. Man kann sich eine Vorstellung von der Bedeutung dieser 'Weisen von Speyer' machen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass 'nach Vernichtung der Mainzer Gemeinde im Jahre 1084 die geistige Führung der Juden in Deuschland an die Gemeinde Speyer überging, die dem Judentum bedeutende Pflege des nationalen und religiösen Erbgutes geschenkt hat'. Dass diese Männer weit über die Grenzen Speyers und des deutschen Reiches als repräsentative Vertreter des Judentums anerkannt wurden, erhellt aus der Tatsache, dass eine im Jahre 1156 in Troyes abgehaltene Rabbinersynode den Gemeinden Speyer, Worms und Mainz (SCHUM) das Richteramt über die deutschen Gemeinden übertrug. Dieser Beschluss wurde auf einer deutschen Rabbinerversammlung des gleichen Jahres in Mainz bestätigt, 1220 und 1223 erneuert und erweitert' (Germania Judaica, S. 335).  
Zunz umreißt in seinem Buche 'Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden' die Aufgabe der Synagoge folgendermaßen: '...die Juden haben längst Selbständigkeit und Vaterland verloren, aber bei dem Untergange aller Institutionen blieb die Synagoge als einziger Träger ihrer Nationalität, dorthin floh ihr Glauben und von dort her empfingen sie Belehrung für ihren irdischen Wandel, Kraft zur Ausdauer in unerhörten Leiden...' (S.1). Die ältesten, urkundlich bezeugten Synagogen in Speyer, auf die hier hingewiesen wurde, und auch ihre Nachfolgerinnen haben die Aufgabe, die nach Zunz der Synagoge zufällt, erfüllt. In den Unglückstagen um die Mitte des 14. Jahrhunderts, als der schwarze Tod Europa heimsuchte und entsetzliche Leiden über die Juden hereinbrachen, werden auch die Speyerer Juden vertrieben, ihr Besitz kommt samt der Synagoge an den Rat, bei der zweiten Ausweisung neuer Ansiedler 1353 wird der Friedhof umgeackert, die Grabsteine in die Stadtbefestigung verbaut. 1354 werden die Juden wieder aufgenommen, doch wohnen sie seitdem nur in dem alten Ghetto im unteren Viertel, um die jetzige Synagoge herum. 1534 werden sie zum letzten Male und bis zum 18. Jahrhundert endgültig ausgewiesen (Krautheimer. Mittelalterliche Synagogen S. 146). Auch die jetzt vor einem Jahrhundert eingeweiht Synagoge hat stets der Aufgabe gedient, die Zunz der Synagoge zuweist. Möchte das ehrwürdige Gotteshaus auch weiterhin, obwohl jetzt Tage des Abstiegs und des Niedergangs dafür gekommen sind, dieser Aufgabe gerecht werden! Das ist mein Glückwunsch für die Gemeinde Speyer, in der als Rabbiner zu wirken ich als eine große Verpflichtung ansehe."  




Fotos  
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 11.8.2011; 
Hinweis: es sind auch Fotos in höherer Auflösung eingestellt - zum Anschauen bitte den unterstrichenen Link unter der Beschriftung des Fotos anklicken)  

Das mittelalterliche Wohngebiet

  
Die Judengasse   Speyer Judenhof 11053.jpg (107085 Byte) Speyer Judenhof 11054.jpg (124128 Byte)
   Hinweistafel: "Hier befand sich seit dem
 11. Jahrhundert das Speyerer Judenviertel"
Blick in die 
Judengasse
    Foto oben in hoher Auflösung  
      
Heutiger Eingang zum "Judenhof"          
Speyer Judenhof 11052.jpg (102696 Byte) Speyer Judenhof 11030.jpg (98755 Byte) Speyer Judenhof 11031.jpg (67415 Byte)
Hinweis "Judenhof" Eingangstür mit Hinweistafeln 
     
 Im 2010 eröffneten jüdischen Museum      
Speyer Judenhof 11037.jpg (123045 Byte) Speyer Judenhof 11032.jpg (77127 Byte)Speyer Judenhof 11060.jpg (106626 Byte)  Speyer Judenhof 11033.jpg (93375 Byte)
Plan des mittelalterlichen Speyer 
mit  Markierung des 
jüdischen Wohnviertels
Doppelbogenfenster aus der Westwand der
 mittelalterlichen Synagoge (von 1104) 
mit Hinweistafel; 
Im Raum der Erinnerung an den
 jüdischen Friedhof mit Ansicht 
des Friedhofes in Worms
Foto oben in hoher Auflösung   Foto oben in hoher Auflösung   Foto oben in hoher Auflösung 
     
Speyer Judenhof 11034.jpg (108176 Byte)Speyer Judenhof 11061.jpg (77258 Byte) Speyer Judenhof 11035.jpg (81477 Byte) Speyer Judenhof 11036.jpg (84229 Byte)Speyer Judenhof 11062.jpg (82485 Byte) 
Grabstein des Isaak (1112) 
mit Hinweistafel 
Doppelgrabstein von
Genennchen und Mose 
Drei Grabsteine, rechts Grabstein der 
Jachent (1371) mit Hinweistafel 
    Foto oben in hoher Auflösung  
     
Speyer Judenhof 11041.jpg (141470 Byte) Speyer Judenhof 11038.jpg (133256 Byte) Speyer Judenhof 11039.jpg (137951 Byte)
Die Ruine der mittelalterlichen Synagoge:
 Blick von außen auf die Ostwand
Fotos mit Blickrichtung vom Inneren der Synagogenruine nach Osten     
   
 Foto oben in hoher Auflösung  Foto oben in hoher Auflösung   Foto oben in hoher Auflösung  
     
Speyer Judenhof 11040.jpg (174240 Byte) Speyer Judenhof 11050.jpg (130644 Byte) Speyer Judenhof 11051.jpg (101308 Byte)
Blick von innen auf die Westwand der
 mittelalterlichen Synagoge 
   
Gedenktafel an die jüdische Gemeinde 
und ihre Synagogen - gewidmet von der 
Stadt und den Kirchen
"Kopf eines Juden" - Symbol für die rheinische
 Judenheit - Skulptur von Wolf Spitzer (geb.
 1940 in Speyer; erstellt im November 1984)  
   Foto oben in hoher Auflösung   Foto oben in hoher Auflösung  
     
Speyer Judenhof 11042.jpg (126875 Byte) Speyer Judenhof 11049.jpg (130493 Byte) Speyer Judenhof 11043.jpg (130068 Byte)
Der Abgang zur Mikwe; im Hintergrund 
die Synagogenruine
Treppenabgang zur Mikwe - 
oberer Teil
Der Mikwenschacht - 
Blick nach oben
Das Foto oben in hoher Auflösung      Foto oben in hoher Auflösung  
     
Speyer Judenhof 11046.jpg (106467 Byte) Speyer Judenhof 11048.jpg (119896 Byte) Speyer Judenhof 11047.jpg (155582 Byte)
Raum auf halber Höhe des 
Abstiegs zur Mikwe    
Eines der Kapitelle der Säulen 
in den Ecken des Raumes (linkes Foto)
Blick vom Vorbereitungsraum 
zum Tauchbecken
 Foto oben in hoher Auflösung      Foto oben in hoher Auflösung  
     
Speyer Judenhof 11045.jpg (100231 Byte) Speyer Judenhof 11044.jpg (144102 Byte)  
Blick zum Tauchbecken  Das Tauchbecken   
Foto oben in hoher Auflösung  Foto oben in hoher Auflösung    
     
        
 Hinweis auf eine 
virtuelle Rekonstruktion der
 mittelalterlichen Synagoge
   Speyer Synagoge rek010.jpg (69292 Byte)  
       Die Firma Architectura Virtualis hat eine virtuelle Rekonstruktion der 
mittelalterlichen Synagoge erstellt: Link zur Rekonstruktion 
pdf-Datei der Firma Architectura Virtualis zur Rekonstruktion 
     
     
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

2009: 20 Jahre Judenhof-Betreuung durch den Verkehrsverein  
Artikel von Cornelia Kurth in der Schwetzinger Zeitung vom 5. April 2009 (Artikel): Offene Türen zum Jubiläum: 20 Jahre Judenhof-Betreuung durch Verkehrsverein / Neue Infotafeln   -   "Damals waren Menschen nicht verzärtelt!"
Speyer. Ein erster Rundblick über das Gelände des Judenhofs erfasst zunächst nur die eher kargen Ruinen von Synagoge und Frauenbethaus. Das eigentliche Geheimnis aber - das Tauchbecken tief im Keller des Badehauses - erschließt sich erst durch eine Führung, wie sie der städtische Verkehrsverein seit nun genau 20 Jahren regelmäßig anbietet. Auch am gut besuchten Tag der offenen Tür fanden wieder solche Führungen statt..."
  
November 2010: Das neue jüdische Museum auf dem Gelände des Judenhofes wurde eröffnet   
Artikel im "morgenweb.de" vom 9. November 2010 (Artikel): "Geschichte: Das Jüdische Museum auf dem Gelände des Judenhofes wird heute eingeweiht. UNESCO-Welterbestatus für Ensemble?
Speyer
. Die jahrhundertealte Geschichte der Juden in Speyer stellt ein neues Museum dar. Das Jüdische Museum auf dem umgebauten Gelände des mittelalterlichen Judenhofes präsentiere archäologische Exponate, die die drei Säulen der Gemeinde - Synagoge, Ritualbad und Friedhof - verdeutlichten, sagte Werner Transier, der Leiter der jüdischen Sammlung des Historischen Museums der Pfalz, dem Evangelischen Pressedienst. Das kommunale Museum wird am heutigen Jahrestag der Reichspogromnacht eröffnet..."  
    
Artikel aus swr.de (Artikel mit Video): "Speyer -  Jüdisches Museum eröffnet. 
Am Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 ist in Speyer das neue jüdische Museum eröffnet worden. Es widmet sich dem jüdischen Leben im Mittelalter. Speyer war neben Worms und Mainz im Mittelalter ein Zentrum jüdischen Lebens in Deutschland..."   
   
Januar 2020: Bewerbung der Schum-Städte Speyer, Worms und Mainz als Unesco-Weltkulturerbe wird eingereicht
Artikel von Dagmar Gilcher in der "Rhein-Pfalz" vom 14. Januar 2020: "Auf der Zielgeraden.
Am 23. Januar ist es so weit: Der Welterbe-Anfrag "SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz" wird bei der Unesco in Paris eingereicht. Fristgerecht. Gestern hat ihn die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterzeichnet. Es sind über 1000 Seiten, die dem Erbe des jüdischen Mittelalters am Oberrhein im Sommer 2021 die begehrte Auszeichnung bringen sollen...".
Zum Lesen bitte Textabbildung anklicken.  
   

    
   
Informationen zum Besuch des mittelalterlichen Judenhofes in Speyer - Jüdisches Museum, mittelalterliche Synagoge und Ritualbad 

Das Informationsblatt - 
Stand 2010
Speyer Infoblatt 010a.jpg (234934 Byte) Speyer Infoblatt 010.jpg (267196 Byte) Das Informationsblatt 
als pdf-Datei
        
Besuchszeiten
(Stand: Nov. 2010)

Der Judenhof mit dem Jüdischen Museum ist geöffnet:
von 1. November bis 31. März dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr
Von 1. April bis 31. Oktober dienstags bis sonntags von 10-17 Uhr.  

Führungen sind auch außerhalb dieser Zeit möglich, Anmeldung im Judenhof unter 06232-291971
oder dem Touristbüro der Stadt Speyer unter 06232-142392  E-Mail bzw. info[et]verkehrsverein-speyer.de 

      

Videofilm der Stadt Speyer: Judenhof und Museum SchPIRA in Speyer - eingestellt bei YouTube 
 
  
Weiterer Videofilm (magazin-objektiv.de) - eingestellt bei YouTube  
 
 
Weiterer Video-Film zu den SCHUM-Städten Speyer, Worms und Mainz - eingestellt bei Youtube:  Die Eröffnung der Wormser Synagoge oder der Speyrer Mikwe, die Einweihung der ersten Frauenschul in Worms und des Denkmalfriedhofs in Mainz ... Ereignisse aus den vergangenen 900 Jahren, berichtet von Petra Gerster.  
 


   

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Speyer       
bulletWebsite der jüdischen Gemeinde Speyer   
bulletWebsite des "Historischen Museums der Pfalz" in Speyer       
bulletWerner Transier (Historisches Museum der Pfalz, Speyer): Artikel "Speyer - die jüdische Gemeinde im Mittelalter": [deutsche Fassung] – [English translation] – [traduction française] – [traducción español]    
bulletInformationsseite zur mittelalterlichen Synagoge in Speyer und den Ausgrabungen  (Download etwas länger, da nur noch über webhistory erreichbar)  
bulletWikipedia-Artikel über "Jüdisches Speyer"     

Literatur (kleine Auswahl an neuerer Literatur):

bulletGermania Judaica I S. 326-366; II,2 S. 775-782; III,2 S. 1384-1401.
bulletSpeyer Lit 018.jpg (90367 Byte)Günter Stein: Speyer - Judenhof und Judenbad. Große Baudenkmäler Heft 238. München/Berlin. 9. Auflage 1996 (hier: Literatur bis um 1990).
bulletJohannes Bruno / Lenelotte Möller: Der Speyerer Judenhof und die mittelalterliche Gemeinde. Verkehrsverein Speyer (Hg.). Speyer 2001.
bulletJohannes Bruno: Schicksale Speyerer Juden 1800 bis 1980. Schriftenreihe der Stadt Speyer. Bd. 12. Speyer 2000.
bulletHistorischer Verein der Pfalz. Bezirksgruppe Speyer (Hg.): Geschichte der Juden von Speyer. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage Speyer 2004.
bulletSpeyer Buch 01.jpg (31646 Byte)Johannes Bruno / Eberhard Dittus: Jüdisches Leben in Speyer. Einladung zu einem Rundgang. Haigerloch 2004. 

      
      


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Speyer  Palatinate. Members of the illustrious Italian Kalonymus family from Mainz arrived in the 1070s, joined by others fleeing the Mainz riots of 1084. They were invited to live in Altspeyer under the protection of Bishop Ruediger Hutzman, who claimed he wished "to magnify the dignity of the place." They were allowed to build a wall around their settlement in the village, given land for a cemetery, and accorded the privilege of unrestricted trade and moneylending activities. Emperor Henry IV confirmed and expanded their rights in 1090. They were also accorded civil rights (Buergerrecht) in the city as permament residents with the right to acquire land. The Jews lived both in the walled village settlement and in the city center near the market and cathedral where most of their community institutions were located, including a synagogue in existence from before 1096 and what was perhaps the oldest mikve in Central Europe, dating from before 1128. A synagogue was also consecrated in Altspeyer in 1104 to enable the Jews there to pray near their homes following the massacre of ten Jews in Speyer by Crusaders on the Sabbath in 1096 during the First Crusade. Yehuda ben Kalonymus headed a beit midrash. The community was one of the leading religious centers of Germany, ranking with Worms and Mainz and with them constituting the supreme rabbinical court in Germany. Among its outstanding scholars were R. Yizhak ben Asher ha-Levi and R. Kalonymus ben Yitzhak (d. 1128-29), known respectiveliy as founders of the tosafist and mystic schools of Speyer. The mystical doctrines of Kalonymus were passed down to his son Shemuel he-Hasid, founder of Hasidei Ashkenaz, by his student Elazar Hazan ben Meshullam. Other well-known rabbis and halakhists were Yekutiel ben Moshe and his son Moshe, David ben Shemuel ben David ha-Levi, and Eliakim ben Meshullam ha-Levi. The energetic response of the bishop in the wake of the Crusader depredations of 1096 saved the community from the fate of the Worms and Mainz communities, but in 1195 ten more Jews were murdered and all Jewish homes burned in the wake of a blood libel. From the early 12th century, authority over the Jews passed gradually from the bishop to the municipality. A 12-member council (Judenrat) governed the community but despite its stability it began to lose its status as a spiritual center. In 1286, a number of Jews joined a large group that emigrated to Eretz Israel under the influence of Meir of Rothenburg. Jews were active as wine merchants and also dealit in dyes and medicinal drugs. From the mid-12th century, their moneylending activities gained increasing importance, as in all the Rhineland. The community ended in 1349 in the Black Death massacres with a few fleeing and a few converting to save themselves. Jews were formally readmitted to the city in 1352, again under the protection of the municipality, mainly because of tehir importance as moneylenders. But restrictions imposed on the profession in 1387 and the city's defeat in 1389 at the hands of the palatinate led to economic decline, exacerbated by a series of expulsions in the 15th and 16th centuries. After the 1534 expulsion, Jews were not present again until 1621. 
      
       

                   
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Stand: 30. Juni 2020