Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zu den jüdischen Friedhöfen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
  
    

Rotenburg an der Fulda (Kreis Hersfeld-Rotenburg) 
Jüdischer Friedhof

  
Hinweis: ein virtueller Rundgang über den Friedhof mit einer Dokumentation der Grabsteine findet sich über http://www.hassia-judaica.de/Orte/Rotenburg/Jued_Friedhof/index.htm.  
 
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde           
  
Siehe Seite zur Synagoge in Rotenburg an der Fulda (interner Link) 
  
  
Zur Geschichte des Friedhofes              
  
Der jüdische Friedhof in Rotenburg wurde vermutlich im 17. Jahrhundert angelegt (erster Beleg für Pachtzahlungen der jüdischen Gemeinde ist von 1682); die ältesten vorgefundenen Grabsteine sind von 1734. Der Friedhof diente ursprünglich auch den jüdischen Gemeinden Bebra, Baumbach, Lispenhausen, Ronshausen, Iba und Braach sowie Breitenbach als Begräbnisstätte, bis einige dieser Orte eigene Friedhöfe anlegten. Der ältere Teil des Friedhofes hatte nach einer Dokumentation von 1937 190 Grabsteine, der neue 155 Grabsteine. Die letzten Beisetzungen fanden 1937/38 statt.
 
Am Eingang zum Friedhof befindet sich ein großer Gedenkstein mit dem Text: "Jüdischer Friedhof. Seit dem 13. Jahrhundert lebten Juden in Rotenburg, zeitweilig mehr als zehn Prozent der Einwohnerschaft der Stadt. Der älteste erhaltene Grabstein datiert aus dem Jahre 1748. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden alle Juden aus Rotenburg vertrieben, viele in Konzentrationslagern umgebracht.... Jiskor - Gedenke - Sachor. Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung."  
 
Aus einer Hinweistafel am Eingang findet sich als Text zur Geschichte des Friedhofes: "Jüdischer Friedhof in Rotenburg an der Fulda. Die Friedhofsanlage entstand um 1740. Sie diente bis ca. 1870 als Sammelfriedhof für die Gemeinden in Baumbach, Bebra, Baach, Breitenbach, Heinebach, Iba, Ronshausen und Rotenburg an der Fulda. Nach 1870 diente die Anlage nur noch als Friedhof für Rotenburg an der Fulda. Daher auch die Größe und die Unterteilung in einen neuen und einen alten Friedhofsteil. Waldvegetation prägt den Friedhof, wie auch seine Umgebung. Die ursprüngliche Grundstruktur ist im Wesentlichen erhalten geblieben. Mehrere Pfade durchziehen den Friedhof, viele Grabsteine sind umgelegt oder umgestürzt. Die letzte Beisetzung fand 1938 statt. Der letzte Grabstein entspricht in seiner Ausgestaltung eher christlichen Vorbildern, jüdische Symbole und Schriftzeichen fehlen völlig.  Der Magistrat der Stadt Rothenburg a.d. Fulda." Seit Oktober 2020 informiert eine große Vitrine zur Geschichte des Friedhofes (siehe Fotos und Artikel unten).    
    
   
Dokumentation des Friedhofes   

Hinweis: Nach dem Verzeichnis der durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen" bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in Rotenburg die Zahl von 348 vorhandenen Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit von 1734 bis 1937. Siehe landesgeschichtliches Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg: Dokumentation der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich  
vgl. Dokumentation von 1937 unter Quellen unten.  

    
    
Lage des Friedhofes  
    
Der Friedhof liegt im Norden der Stadt (am sogenannten Katzenkopf, am Fuße des Berges "Alheimer") unmittelbar bei den Kliniken/Meirotels-Halle an der Heinz-Meise-Straße.  
   
   
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 7.4.2009)    

Am Eingang zum Friedhof Rotenburg Friedhof 171.jpg (121213 Byte) Rotenburg Friedhof 194.jpg (91958 Byte)
   Die Gedenktafel (Text siehe oben) Hinweistafel (Text siehe oben)
      
Alter Friedhofsteil      
Rotenburg Friedhof 172.jpg (111619 Byte) Rotenburg Friedhof 173.jpg (120374 Byte) Rotenburg Friedhof 174.jpg (99856 Byte)
Teilansichten des alten Friedhofsteiles     
     
Rotenburg Friedhof 175.jpg (124796 Byte) Rotenburg Friedhof 176.jpg (124495 Byte) Rotenburg Friedhof 177.jpg (130497 Byte)
Teilansichten des alten Friedhofsteiles  
     
Rotenburg Friedhof 178.jpg (124294 Byte) Rotenburg Friedhof 183.jpg (136845 Byte) Rotenburg Friedhof 180.jpg (143798 Byte)
Grabstein rechts für Leib Grünbaum (Dok. 
Nr. 57: "Löw, Sohn des Jecheskiel ha-Levi
 Grünbaum aus Bebra, gest. 1852)
Teilansichten des alten Friedhofsteiles  
  
       
Rotenburg Friedhof 181.jpg (106578 Byte) Rotenburg Friedhof 179.jpg (115997 Byte) Rotenburg Friedhof 182.jpg (125902 Byte)
Grabstein für Carl Dellevie (1811-1847), war
 als Arzt und Geburtshelfer in Hersfeld tätig.
 Sein Großvater (Hofjude Meyer Heinemann)
 hatte 1808 den Familiennamen Dellevie
 angenommen.
   
     
Neuer Friedhofsteil     
Rotenburg Friedhof 184.jpg (113883 Byte) Rotenburg Friedhof 185.jpg (125577 Byte) Rotenburg Friedhof 186.jpg (106434 Byte)
Blick über den neuen Friedhofsteil, 
der zu einem großen Teil unbelegt 
geblieben ist 
Grabstein für den Kriegsveteran (1870/71)
 Hirsch Brandes (1841-1918) und Hannchen
 Brandes geb. Hermann
(1842-1932)  
Grabstein für Henriette Linz geb. 
Birnbaum
(1862-1929) und 
Meier Linz (1861-1934)  
      
Rotenburg Friedhof 187.jpg (120475 Byte) Rotenburg Friedhof 188.jpg (117422 Byte) Rotenburg Friedhof 189.jpg (109743 Byte)
Grabstein für den Schlossermeister 
Koppel Ganz
(1852-1938) 
  
Links erneuerter Grabstein für Isak Werthan
 (1870-1938), rechts davon für 
Meier Rothschild (1856-1938) 
Erneuerter Grabstein für Nanny Katzenstein
 geb. Lange
(1865-1919) mit Gedenkinschrift
 für die in Konzentrationslagern umgekommenen
 Julius Flörsheim (1883-1941) und Paula
 Florsheim geb. Katzenstein
(1889-1944); rechts
 Grabstein für Jakob Katzenstein (1860-1936)
    
    
     
Rotenburg Friedhof 190.jpg (117141 Byte) Rotenburg Friedhof 191.jpg (103546 Byte) Rotenburg Friedhof 192.jpg (112154 Byte)
Grabstein für Bertha Linz geb. Katz
 (1832-1912) und Feist Linz (1829-1915),
 darunter Gedenkinschrift für den in Auschwitz 
ermordeten Berthold Linz (1867-1943); kleiner Grabstein
 links für Susette Linz (1864-1936) 
ältere Grabsteinreihen
 (Ende 19. Jahrhundert) 
im neuen Friedhofsteil
Grabstein links für Nanny Heß geb. 
Plautberg
(1820-1883), rechts für 
Herz Heß (1819-1892, war zeitweise
 Kreisvorsteher der Judenschaft
 im Kreis Rotenburg) 
  
       
 
      
  Rotenburg Friedhof 193.jpg (101262 Byte)  
  Grabstein für Isaak Wallach 
aus Baumbach (1852-1903)  
 
     

Oktober 2020: Vitrine am jüdischen Friedhof aufgestellt
(Anmerkung: Artikel und Foto erhalten von Heinrich Nuhn) 
Die für den 1 November 2020 um 14.30 Uhr anberaumte feierliche Einweihung einer großen Vitrine am oberen Eingang zum Jüdischen Friedhof in Rotenburg musste auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dank großzügiger Unterstützung durch das europaweite Förderprogramm des ländlichen Raumes, bekannt unter dem Kürzel LEADER, und einiger großzügiger Spender konnte das Vorhaben realisiert werden. Mit der Vitrine kann eine breite Öffentlichkeit mit der besonderen Bedeutung des Rotenburger jüdischen Friedhofs vertraut gemacht werden.
 

       
 Presseartikel vom 23. Oktober 2020 (HNA):
"Neuer Ort zum Gedenken"  
  Artikel im "Kreisanzeiger" vom 4. November 2020:
 "Neue Vitrine am Jüdischen Friedhof"  
 Foto links: die Initiatoren der Vitrine 
 Foto rechts aufgenommen zu Pessach/Ostern 2021 
     
     

Januar 2021: Pressebericht zum Buch über den jüdischen Friedhof  

 
 Artikel von Susanna Kanngieser in der "Rotenburg-Bebraer Allgemeinen" (Lokalausgabe von hna.de) vom 2./3. Januar 2021:
 "Rotenburgs 'Guter Ort' Neues Buch von Dr. Heinrich Nuhn über jüdischen Friedhof...". 
Titelbild siehe unten; Rückseite des Buhces siehe Abbildung ganz rechts. 

   
    

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Rotenburg a.d. Fulda   
bulletWebsite des Geschichtsvereins Rotenburg  
bullet Website der "Arbeitsgruppe Spurensuche Rotenburg an der Fulda" an der Jakob-Grimm-Schule in Rotenburg a.d. Fulda zum jüdischen Friedhof Rotenburg:  http://www.hassia-judaica.de/Orte/Rotenburg/Jued_Friedhof/.
bullet Förderkreis Ehemaliges Jüdische Ritualbad Rotenburg an der Fulda - Gedenk- und Begegnungsstätte: hier anklicken 
bulletZur Seite über die Synagoge in Rotenburg an der Fulda (interner Link)  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Rotenburg a.d. Fulda mit Braach und Lispenhausen 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Rotenburg a.d. Fulda sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,744   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs der Synagogengemeinde in Rotenburg a.d. Fulda, aufgenommen im August 1937 durch Curt Wolf aus Eschwege und D. Goldschmidt aus Frankershausen, Laufzeit 1743 - 1937; enthält hebräische und deutsche Grabinschriften mit Angabe der Grabnummern auf dem alten und neuen Teil des jüdischen Friedhofs; enthält auch Angaben zu Personen aus Baumbach, Bebra, Braach, Breitenbach, Heinebach, Iba und Ronshausen; darin auch ein Abriss zur Geschichte des jüdischen Friedhofs mit Hinweis auf dessen Anlegung um 1740 und Situationsplan    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4607226     
HHStAW 365,742   Trauregister der Juden von Rotenburg a.d. Fulda  1825 - 1910, enthält auch Angaben zu Personen aus Braach und Lispenhausen https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083530         
HHStAW 365,743   Sterberegister der Juden von Rotenburg a.d. Fulda  1825 - 1910, enthält auch Angaben zu Personen aus Braach und Lispenhausen https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1675017                  
HHStAW 365,741   Geburtsregister der Juden von Rotenburg a.d. Fulda  1825 - 1910, enthält auch Angaben zu Personen aus Braach und Lispenhausen   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924728        

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg II,234-236.   
bullet Michael Brocke/Christiane E. Müller: Haus des Lebens. Jüdische Friedhof in Deutschland. Leipzig 2001. S. 167-168. 
bullet Heinrich Nuhn: Rotenburgs "Guter Ort". Der jüdische Friedhof am Hausberg. Eine Dokumentation in zwei Rundgängen. Erschien 2020. 124 DIN-A-4-Seiten, 12.80 €. Zu beziehen über den Buchhandel oder (portofrei) beim Verlag AG Spurensuche, Lärchenweg 2, 36199 Rotenburg (Tel. 06623-2482) oder auch beim Verfasser h.i.nuhn@gmx.de

  
   

                   
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Stand: 30. Juni 2020