Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Himbach (Gemeinde Limeshain, Wetteraukreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)                 
    
In Himbach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.     
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1828 32 jüdische Einwohner, 1861 36 (6,3 % von insgesamt 567), 1871 48, 1880 33 (6,6 % von 502), 1900 38 (7,8 % von 485), 1905 38 (8,3 % von 472), 1910 31 (6,6 % von 470). Zur jüdischen Gemeinde Himbach gehörten bis Anfang des 20. Jahrhunderts auch die in Hainchen lebenden jüdischen Personen. in Hainchen lebten 1830 15, 1905 17 jüdische Einwohner. Sie wurden nach 1905 zur Gemeinde in Lindheim zugeteilt.    
   
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule) und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Eckartshausen beigesetzt (vgl. Bericht über die Beisetzung des ermordeten Juda Straus unten). Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war im 19. Jahrhundert zeitweise ein eigener Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war, seit 1903 im Schulverbund gemeinsam mit den Gemeinden Lindheim und Glauberg. Die Gemeinde gehörte zum liberalen Provinzialrabbinat Oberhessen mit Sitz in Gießen.           
    
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Siegfried Fuld (geb. 13.9.1807 in Himbach, gef. 1.5.1917), Ferdinand Meyer (geb. 11.1.1890 in Himbach, gef. 22.4.1916), Siegfried Meyer (geb. 2.6.1895 in Himbach, gef. 24.10.1915) und Simon Meyer (geb. 19.9.1895 in Himbach, gef. 20.8.1917). Außerdem ist gefallen:  Vizefeldwebel Alfred Fuld (geb. 28.1.1891 in Himbach, vor 1914 in Stuttgart wohnhaft, gef. 24.4.1917). 
   
Um 1924, als zur Gemeinde 26 Personen gehörten (5,7 % von insgesamt 459 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Julius Fuld, Josef Hahn und Hermann Mayer. 1932 waren die Gemeindevorsteher Moses Fuld II (1. Vors.), Ferdinand Mayer (2. Vors.) und Josef Hahn (3. Vors.). Im Schuljahr 1931/32 gab es fünf schulpflichtige jüdische Kinder in der Gemeinde, denen Religionsunterricht erteilt wurde.  
   
Anfang der 1930er-Jahre waren die Familienväter der damals sieben jüdischen Familien als Viehhändler oder als Kaufleute (mit kleineren Geschäften) tätig.   
  
1933 lebten 30 jüdische Personen in Himbach (6,5 % von insgesamt 465 Einwohnern). In den folgenden Jahren sind alle von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert; einige sind noch vor 1938 am Ort verstorben. Anfang November 1938 wurden noch 19 jüdische Einwohner gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA-Leute aus Altenstadt niedergebrannt. Ferdinand Meyer, Salomon Mayer und Willi Katz wurden verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis nach Altenstadt verschleppt. Das Anwesen von Salomon Mayer wurde wie die Synagoge angezündet. Die festgenommenen Männer wurden später vermutlich in das KZ Buchenwald verschleppt. In den Monaten nach dem Novemberpogrom 1938 beziehungsweise nach Rückkehr der Männer aus dem KZ Buchenwald beschlossen die Familien, den Ort zu verlassen. Mehrere sind nach Frankfurt verzogen und wurden später zum Teil von dort aus deportiert. Im Mai 1939 wurden keine jüdischen Einwohner mehr in Himbach gezählt.   
    
Von den in Himbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Selma Bär geb. Mayer (1904), Gertrude Becker geb. Brodreich (1899), Alfred Fuld (1923), Alwin Fuld (1920), Lotte Thea Fuld (1922), Moses Fuld (1885), Arnim Katz (1929), Ilse Katz (1932), Lilli Katz geb. Fuld (1896), Willi Jakob Katz (1897), Babette (Betty) Lichtenstein geb. Meyer (1853), Sabine Meyer (1867), Melly (Nelly) Reinheimer geb. Harris (1883), Rosa Reiss geb. Meyer (1855), Regina Rosenthal geb. Meyer (1870), Klara Ross geb. Fuld (1898, siehe Bericht unten), Lina Schmidt geb. Fuld (1882), Emma Solling geb. Meyer (1874). 
   
Die aus Hainchen umgekommenen Personen sind auf der Seite zu Lindheim genannt.    
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1903

Lindheim Israelit 08011903.jpg (48105 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1903: "In den Gemeinden Lindheim, Glauberg und Himbach ist die Stelle eines 
Religionslehrers
 
vakant. Gehalt 600 Mark ohne Nebenverdienst: freie Wohnung. 
Im Auftrag: Emanuel Lindheimer, Lindheim (Oberhessen)."    

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Über den Mord an Juda Straus (1869)    

Himbach Israelit 14071869.JPG (187882 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Juli 1869: "Büdingen, 30. Juni (1869). Vorigen Sonntag ist in Himbach, hiesigen Kreises, eine schaudererregende Tat verübt worden. Juda Straus, ein junger Mann von 27 Jahren, erst vor Kurzem verheiratet, die einzige Stütze seines alten Vaters, religiös und fast ohne Feind, wurde ohne die geringste Veranlassung bei Gelegenheit, als er aus dem dortigen Wirtshause einen Stuhl holen wollte, um seiner abreisenden Tante auf den Wagen zu verhelfen, rücklings erdolcht. Ein Schrei des Entsetzens verbreitete sich durch den ganzen Ort. Ein Wüterich, ein blutdürstiger Tiermensch hatte diesen haarsträubenden Akt nur aus reiner Mordlust verübt. Da lag der Unglückliche, sein Herzblut aus der klaffenden Todeswunde ausströmend, auf offener Straße tot hingestreckt, daneben stand ein alter, jammernder Vater, der früher unter ärmlichen Verhältnissen über 17 Jahre sein bettlägeriges, nunmehr verstorbenes Weib pflegen, dabei mit Rennen und Jagen sich einige Kreuzer mittelst Kälberhandels verdienen musste, jetzt aber durch seinen sehr braven Sohn und seiner sehr braven Schwiegertochter besseren Tagen entgegen sah. Der Mörder hat - seinen Sohn getötet, - ihn jeder Aussicht auf eine bessere Zukunft beraubt, der Gattin, noch in der Flitterwochen, Brot und Schutz, mit dem fluchwürdigen Mordinstrument abgeschnitten. 
Obwohl der Gemordete Jude war, fand sich der im Moment dieser kannibalischen Tat anwesende evangelische Pfarrer, Herr Welker zu Eckartshausen, wo der Ermordete des anderen Tags beerdigt wurde, bewogen, das Beileid der christlichen Bevölkerung offen zu bekunden, dem Gefühle der christlichen Mitbrüder in einer herzergreifenden Grabrede Ausdruck zu verleihen, indem er sich hierzu des jüdischen Kriteriums Sch'ma Jisrael ('Höre Israel') sich als Text bediente. 
Tröstend für die Angehörigen, sühnend für alle Anwesende fanden solche aus reiner, humaner Brust entquollene Worte ihre nachhaltige Wirkung im Herzen von Juden und Christen. 
Der Mörder ist sofort geknebelt und gebunden der Justiz übergeben worden."   

  
Spendenaufruf für die Familie des ermordeten Juda Straus (1869)   

Himbach Israelit 21071869.jpg (116114 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Juli 1869: "Dringende Bitte!  
Am 27. Juni dieses Jahres wurde Juda Straus von Himbach, Kreises Büdingen (im Großherzogtum Hessen), am hellen Tage und in Gegenwart einer großen Anzahl Leute meuchlings erstochen. Der brave und rechtschaffene Mann hatte nie eine Veranlassung zu einer solchen Tat gegeben, die aus reiner Mordlust entsprungen zu sein scheint. Der Mörder befindet sich in den Händen der Gerechtigkeit. Aber mit der Sühne für das Verbrechen ist noch keine Hilfe für die armen Hinterlassenen gebracht, denen der Verlebte ein treuer Ernährer gewesen ist, vielmehr stehen der alte Vater und die junge Frau des Ermordeten hilf- und mittellos da. An alle Menschenfreunde ergeht deshalb die dringende Bitte, der armen Familie hilfreich beizustehen   
Mohn, Bürgermeister in Himbach   Koch, Bürgermeister in Düdelsheim   Römheld, Pfarrer in Düdelsheim   
S. Ehrmann,
Fabrikant daselbst   G. Lismann, Bankier, Frankfurt am Main   Dr. med. Marcus, Arzt in Frankfurt am Main.  
Gaben wolle man gefälligst einsenden an Dr. med. Marcus, Langestraße 16, Frankfurt am Main."   

    
Über Leopold Harris (1874 - 1933)  

Himbach LHarris 010.jpg (20286 Byte)Leopold Harris stammt aus einer einige Zeit in Himbach ansässigen jüdischen Familie (die in der Liste der Umgekommenen genannte Nelly Rheinheimer geb. Harris dürfte eine Schwester von ihm gewesen sein). 
Leopold Harris ist  am 20. Mai 1874 in Himbach geboren. 1906 übersiedelte er nach Frankfurt. Er war verheiratet mit Johanna geb. Brandes (geb. 1879 in Oberaula als Tochter des jüdischen Elementarlehrers in Oberaula Moses Brandes). In Frankfurt war er Teilhaber und Inhaber von verschiedenen kleineren Industriebetrieben. Nach dem Ende der Ersten Weltkrieges war im Zusammenhang mit der Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten in den Städten (auch in Frankfurt) Harris einer von den "fünf Revolutionären" in Frankfurt. Am 23. April 1919 wurde Leopold Harris durch den Arbeiter- und Soldatenrat zum Kommissarischen Polizeipräsidenten von Frankfurt bestellt. Das Innenministerium lehnte jedoch die Ernennung von Harris ab. Nachdem der Gewerkschaftsführer Fritz Ehrler für das Amt vorgeschlagen und von der Regierung akzeptiert wurde, trat Harris am 15. November 1919 von seinem Amt zurück. 
Er starb am 9. August 1933 in Straßburg und wurde im israelitischen Friedhof von Straßburg in Cronenbourg beigesetzt (Grab Nr. 1343).       
Literatur: Paul Arnsberg: Die Geschichte der Frankfurter Juden. Bd. 3 Biographisches Lexikon S. 176-177.  
Johanna Harris-Brandes / Liora Sara Bernstein: Megillat Johanna.  
Weitere Informationen https://www.amazon.com/Megillat-Johanna-Harris-Brandes-ebook/dp/B0065LVQ2Y?ie=UTF8&ref_=cm_sw_r_fa_dp_orD5pb1YCFX96 
Anmerkung: die Frau von Leopold Harris - Johanna - verfasste eine Biographie ihres Lebens und des Lebens ihres Mannes Leopold. Die  erste Hälfte dieser Biographie befindet sich im Institut für Stadtgeschichte, die zweite Hälfte ist im Leo Baeck Institut. Ursprünglich auf deutsch verfasst, wurde die Biographie in englisch übersetzt.     
Link: Seite des Kriminalmuseums Frankfurt am Main mit einer Seite zu Leopold Harris (von hier auch das Foto)  
Zu Leopold Harris gibt es auch den Wikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Harris     

    
Über die Geschichte von Klara Ross geb. Fuld (geb. 1898 in Himbach), in Gross-Karben verheiratet, ermordet in Auschwitz 1944) 
und ihrer Schwester Lilli Katz geb. Fuld mit Ehemann Willi Katz und den Kindern Ilse und Arnim (alle aus Himbach, erschossen nach Deportation nach Kaunas)   
 
(Quelle: aus einem Artikel von Susanne Krejcik in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 15. 8. 2007, Quelle; Hervorhebungen vom Webmaster;     
Für Klara Ross und ihre Familie wurden "Stolpersteine" in Groß-Karben verlegt) 

Moritz Fulda wird am 22. Juni 1888 in Groß-Karben geboren. Ob er Geschwister hatte, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Moritz Ross bewohnt das Haus Wilhelmstraße 3, das sich seit 1850 nun in der dritten Generation im Besitz seiner Familie befindet. Von Vater Nathan übernimmt er die Manufakturenhandlung, in der die Groß-Kärber neben Kurz- und Textilwaren auch Schuhe kaufen können. So erinnert sich Karl Krieg, Ehrenortsvorsteher von Groß-Karben, dass Moritz Ross beim Preis für Lederschuhe, die seine Mutter für ihn kaufen wollte, mit sich reden ließ. 
Als Soldat im Ersten Weltkrieg erleidet Ross eine Verletzung, aufgrund derer das linke Bein vom Oberschenkel an amputiert werden muss. Für den Einsatz für das Vaterland wird er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Am 15. September 1919 heiratet Moritz Klara, geborene Fuld. Sie stammt aus Himbach. In den folgenden Jahren bleiben die Kontakte zu Klaras Verwandtschaft bestehen. Als die jüdische Gemeinde Himbachs 1931 eine Synagoge bauen möchte, leiht sie Geld bei Moritz Ross.
Seinen Kunden in Okarben, Bad Vilbel, Himbach oder Gründau stattet Moritz Ross zunächst mit einem aufgrund seiner Beinprothese eigens konstruierten Fahrrad Besuche ab. Später sucht er seine Kundschaft mit dem Auto auf. In Groß-Karben ist er Mitglied im Männergesangverein Frohsinn. Zudem spielt er mit den Nachbarn Skat. Das Ehepaar bleibt kinderlos. 
Aufgrund zunehmender Repressalien gegen Juden bemühen sich Moritz und Klara wie viele andere auch um eine Auswanderung. So sei Moritz Ross etwa 1935 für kurze Zeit in Palästina gewesen, schreibt Autorin Gisela Lorenzen aus Ronneburg in den 'Streiflichtern', Band zwei. Er sei mit der Erkenntnis zurück gekehrt, dass er dort aufgrund seiner Kriegsverletzung nicht leben könne. Als Folge der 'Dritten Verordnung zum Reichsbürgergesetz' von 1938, die die Registrierung und Kennzeichnung verlangte, meldet Moritz Ross sein Geschäft in Groß- Karben ab. Schon in den Jahren zuvor war zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen worden. Er und Ehefrau Klara ziehen im Dezember 1938 nach Frankfurt in die Herderstraße 25. Die Bemühungen um Ausreise scheitern, weil kein Land bereit ist, Moritz Ross als Kriegsversehrten aufzunehmen, wie er selbst im Jahr 1939 auf eine Anfrage erklärt. Ein Jahr später zieht Klaras Schwester Lilli (verh. Katz) samt Familie aus Himbach mit in die Frankfurter Wohnung ein, für die Ross Miete zahlen muss. Zudem fehlen die Einnahmen aus dem Geschäft, so dass die finanzielle Situation des Ehepaares immer prekärer wird. Davon zeugt ein Schreiben von Moritz Ross vom November 1939 – nachzulesen im Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden –, adressiert an die Devisenstelle in Frankfurt, in dem er um eine höhere monatliche Zuwendung bittet. Das eigene Guthaben war aufgrund einer 'Sicherungsanordnung' seit August 1938 auf einem Sperrkonto festgelegt, von dem das Ehepaar monatlich lediglich 200 Reichsmark abheben durfte. Im Jahr 1941 wird die Familie von Moritz Ross’ Schwager samt der neun und zwölf Jahre alten Kinder Ilse und Arnim ins litauische Ghetto Kaunas deportiert und erschossen. Am 15. September 1942, ihrem 23. Hochzeitstag, werden Klara und Moritz Ross mit dem Zug ins Ghetto Theresienstadt verschleppt. Von dort werden Klara und Moritz Ross am 6. Oktober 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet."     

     
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeige von Seligmann Mayer (1901)  

Himbach Israelit 07021901.jpg (25890 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1901: 
"Suche für meinen Sohn eine gutgehende Metzgerei zu mieten. 
Seligmann Mayer
, Himbach (Oberhessen), Post Altenstadt."   

   
   
Nach der Emigration: Todesanzeigen in der amerikanisch-jüdischen Zeitschrift "Der Aufbau"          
Anmerkung: Beim "Aufbau" handelt es sich um eine deutsch-jüdische Exilzeitung, die 1934 gegründet wurde und bis 2004 in New York erschien. Der Aufbau entwickelte sich in der NS-Zeit rasch zur wichtigsten Informationsquelle und Anlaufstelle für jüdische und andere deutschsprachige Flüchtlinge in den USA. Vgl. Wikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Aufbau_(jüdische_Zeitung).    
Der Aufbau kann online gelesen werden: https://archive.org/details/aufbau.          

              
       Traueranzeige für Bertha Mayer geb. Strauss
früher Himbach, Oberhessen
"Aufbau" vom 3. Dezember 1948 
       

  
  
   
Zur Geschichte der Synagoge                    
    
In Himbach stand eine kleine Synagoge unbekannten Baujahres, die in den Jahren 1929/30 umgebaut oder neu erbaut wurde. Sie hatte je 12 Plätze für Männer und Frauen.    
    
    
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SA-Leuten aus Altenstadt niedergebrannt
.   
   
   
Adresse/Standort der Synagoge       Erbsengasse   
   
   
Fotos  

Es sind noch keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Himbach vorhanden; 
über Zusendungen oder Hinweise freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.   
 
     

    
     

Links und Literatur

Links:   

bulletWebsite der Gemeinde Limeshain  
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Himbach 

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 368-369.   
bulletKein Abschnitt zu Himbach bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 und dies. Neubearbeitung der beiden Bänden 2007.   
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 328.     
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 176-177.  
bulletGisela Lorenzen (Ronneburg): Die Juden in Himbach/Hainchen, Langenbergheim, Eckartshausen, Altwiedermus und auf der Ronneburg. 
(diese Publikation konnte noch nicht eingesehen werden). 

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Himbach  Hesse. The community, numbering 38 (8 % of the total) in 1900, dwindled to 19 before Kristallnacht (9-10 November 1938), when the synagogue was destroyed. By May 1939 no Jews remained. 
     
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013