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Helmarshausen mit
Karlshafen (Stadt
Bad Karlshafen, Kreis Kassel)
Jüdische Geschichte / Synagoge
(erstellt unter Mitarbeit von Wolfgang Frohmüller, Heimatverein
Helmarshausen)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Helmarshausen (mit Karlshafen) bestand eine jüdische
Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. Doch lebten bereits im Mittelalter offenbar
einzelne jüdische Personen in Helmarshausen und Karlshafen (1244 genannt).
1639
werden im "hessischen Manschaftsregister" drei jüdische Einwohner in Helmarshausen
genannt: Sostmann, Salomon und Meyer. 1664 und 1671 waren drei jüdische
Familien am Ort. Bei der Wahl der Landrabbiners von Kurhessen 1716 war
unter den Wahlmännern "Jakob von Helmarshausen".
Auch im
18. Jahrhundert waren wohl immer etwa zwei bis vier jüdische Familien in
Helmarshausen ansässig: 1729 zwei Familien mit zusammen 11 Personen, 1788 in
vermutlich drei Familien: drei jüdische Männer, drei Frauen, drei Söhne und
vier Töchter.
1817 werden die Namen von vier jüdischen Familien (mit insgesamt 29
Personen) in Helmarshausen mit den inzwischen neuen Familiennamen genannt: die
Familienvorstände waren: Lefmann Siemon Oppenheimer, Moses Thal, Jacob Herz
Wertheim und Hirsch Herzfeld.
Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: in Helmarshausen 1827 30 jüdische Einwohner (2,7 % von
insgesamt 1.092), 1835 26, 1858: 50 (in 8 Familien), 1861 Höchstzahl von 55
(4,2 % von 1.300), 1871 44 (3,3 % von 1.342), 1885 36 (2,8 % von 1.302), 1895 30
(2,3 % von 1.304), 1896 (nach dem Statistischen Handbuch) 63 (in elf Familien), 1905 22 (1,7 % von 1.277); in Karlshafen 1835 16
jüdische Einwohner, 1861 Höchstzahl von 43, 1905 30.
Die jüdischen
Familien in beiden Orten lebten vom Vieh- und Warenhandel. Es gab eine jüdische Metzgerei und
seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrere jüdische
Geschäfte. 1872 werden in Helmarshausen die folgenden Familien genannt:
Josef Wertheim (Kaufmann), Simon Hohenberg (Kaufmann), Abraham Wertheim
(Handelsmann), Jacob Wertheims Kinder, Witwe von Meier Alexander (Kaufmann).
An Einrichtungen bestanden in Helmarshausen eine Synagoge (s.u.), eine Schule
(zeitweise in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Israelitische
Elementarschule (Volksschule), dann Religionsschule), ein rituelles Bad (Lage nicht mehr
bekannt) und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet
tätig war. Um 1868 wurde die damalige Israelitische Elementarschule
Helmarshausen von 18 Schülern besucht; Lehrer war damals (bereits seit
mindestens 1866 und bis mindestens 1888) Levi Davidsohn,
der mit seiner aus zehn Personen bestehenden Familie im Haus Poststraße 36
wohnte. 1888
sollte - wegen Rückgang der Schülerzahl - die Schule geschlossen werden. Um
1892/1901 wird als Lehrer Simon Schön (zuvor in
Naumburg) genannt. Er unterrichtete damals 12
Kinder der Gemeinde; um
1895 waren es wieder 24 Kinder (möglicherweise inklusive der von Schön in
Deisel-Trendelburg unterrichteten vier Kinder); die Schule blieb deshalb noch bestehen,
wurde jedoch 1900 endgültig aufgelöst (zuletzt nur noch vier beziehungsweise
zwei Kinder; nach dem Statistischen Jahrbuch des Deutsch-Israelitischen
Gemeindebundes 1899 S. 136 war die jüdische Volksschule in Helmarshausen damals
die "kleinste öffentliche jüdische Volksschule" in Deutschland). 1900 wurde für die Schule in Helmarshausen nur noch ein Religionslehrer gesucht
(siehe Ausschreibung der Stelle unten). Die Gemeinde gehörte zum
Rabbinatsbezirk Niederhessen mit Sitz in Kassel.
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1887/1901 J. Wertheim.
Von den jüdischen Vereinen wird genannt: um 1892/1901 der
Wohltätigkeitsverein Chewra gemilus chassodim (1901 unter Leitung von J.
Hohenberg).
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde: aus Karlshafen
Gefreiter Julius Hohenberg (geb. 14.7.1887 in Karlshafen, gef. 15.5.1916). Aus
Helmarshausen war unter anderem Emil Wertheim Kriegsteilnehmer; er wurde mit dem
EK I ausgezeichnet.
Um 1924, als zur Gemeinde ("Synagogengemeinde Helmarshausen -
Karlshafen") noch 15 jüdische Personen gehörten (1,2 % von insgesamt
etwa 1.300 Einwohnern; dazu 16 jüdische Personen in Karlshafen), war
Gemeindevorsteher Emil Wertheim. Die damals drei schulpflichtigen jüdischen Kinder
erhielten ihren Religionsunterricht durch Lehrer Selig(mann) Buxbaum aus Beverungen. An
jüdischen Vereinen bestanden ein Wohltätigkeitsverein in
Helmarshausen (1924 unter
Leitung von Robert Wertheim, 1932 unter Leitung von Arthur Wertheim,
Helmarshausen; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung Hilfsbedürftiger) und
ein Wohltätigkeitsverein in Karlshafen (gegründet 1884; 1932 unter
Leitung von Albert Hohenberg, Karlshafen mit vier Mitgliedern; Zweck und
Arbeitsgebiet: Unterstützung Hilfsbedürftiger). 1932 war Vorsteher der
Gemeinde weiterhin Emil Wertheim; als Schatzmeister wird Max Michelsohn
genannt. Es gab im Schuljahr 1931/32 vier schulpflichtige jüdische Kinder, die
ihren Religionsunterricht weiterhin durch Lehrer Selig Buxbaum aus Beverungen
erhielten.
1933 lebten noch etwa 30 jüdische Personen in vier Familien in den beiden
Orten: in Helmarshausen: Julia Hohenberg (Poststraße 47), die ein
Kolonialwarengeschäft (mit Textilien) und eine Brotfabrik besaß (deportiert und umgekommen); Albert Hohenberg und
Frau Elly geb. Pieck mit den Kindern Günter und Ursula (Poststraße 51), die Inhaber
einer Stuhlfabrik waren (Stuhlfabrik in der Steinstraße 3/; die Familie konnte
1934 nach Israel auswandern; Albert und Günther
sind bei Kämpfen in Israel ums Leben gekommen); Robert Wertheim mit Frau
Charlotte sowie den Kindern Arthur, Max, Martha und Paula, die eine Schlachterei
besaßen (Robert Wertheim starb bereits 1925; Sohn Arthur war 1930
Schützenkönig; Familie ist in die USA emigriert); Emil Wertheim mit
Frau Berta geb. Goldschmidt und Sohn Kurt (Poststraße 54), die einen
Gemischtwarenladen besaßen (alle drei deportiert und umgekommen).
Zu antijüdischen Ausschreitungen kam es bereits 1933 in Bad
Karlshafen, insbesondere im Juni 1933, als der Viehhändler Adolf Levy
und die (nichtjüdische) Tochter eines Reserveleutnants Lina Gebser heiraten und
dies die Nationalsozialisten verhindern wollten. Am Tag vor der geplanten
Hochzeit, dem 10. Juni 1933 holten etwa 40 SA-Leute Adolf Levy aus seiner
Wohnung in der Mündener Straße, setzten ihn rückwärts auf eine Kuh und
brachten ihn unter Drohrufen zum Rathaus. Seine Verlobte musste den Zug zu Fuß
begleiten. Adolf Levy kam in "Schutzhaft" nach Kassel und von dort in
das KZ Breitenau. Er konnte danach offenbar über die Niederlande in die USA,
nach anderen Angaben nach Australien emigrieren. Im Sommer 1933 wurden
der Zahnarzt Dr. Julius Heilbrunn und seine Frau Stella (Praxis im
Landefeld'schen Eckhaus an der Weserstraße/Ecke Friedrichstraße) auf der
Straße durch SA-Männer überfallen, in ein Auto gezerrt und zu den
Franzosenwiesen gefahren, wo Dr. Heilbrunn nackt an einen Baum gefesselt und mit
Stahlruten bis zur Ohnmacht ausgepeitscht wurde. Seine Frau wurde an einen
anderen Baum gefesselt und musste zusehen.
In
den Jahren nach 1933 sind die meisten Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Auch die Familie Dr.
Heilbrunn verließ mit den beiden Söhnen im Oktober 1934 Karlshafen, zog
zunächst nach Kassel und konnte später in die USA emigrieren (Julius Heilbrunn
starb 1985, seine Frau Stella im Jahr 2000). Der für Helmarshausen und
Karlshafen zuständige Beverunger Lehrer Selig Buxbaum und seine Familie sind im
Februar 1939 nach Ubabane (Südafrika) emigriert.
Von den in Helmarshausen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Julia Hohenberg
(1882), Pina Wallhausen geb. Wertheim (1875), Berta Wertheim geb. Goldschmidt
(1896), Emil Wertheim (1878), Julius Wertheim (1888), Kurt Wertheim (1924),
Moritz Wertheim (1880), David Wilzig (1880).
Von den in Karlshafen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ella Goldschmidt geb.
Königsthal (1889), Henriette Hohenberg (1885), Friederike Keßler geb.
Königsthal (1896), Meta Keßler geb. Königsthal (1884), Marta Königsthal
(1881), Selma Königsthal (1883), Frieda Kugelmann (1878), Therese Marienthal
geb. Hohenberg (1881).
In Auschwitz wurde auch Dr. Paul-Richard Brück (geb. 1893) ermordet, ein zum
christlichen Glauben konvertierter und mit einer nichtjüdischen Frau
verheirateter - in Karlshafen sehr beliebter und sozial eingestellter - Arzt und
Geburtshelfer (Praxis in Karlshafen, Conradistraße 2). Am 1. August 1935 wurde
er von der Gestapo verhaftet und auf Grund verlogener Vorwürfe zu einer hohen
Freiheitsstrafe verurteilt, die er im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden abzubüßen
hatte. Von hier wurde er Ende 1942 nach Auschwitz überstellt und dort am 13.
Januar 1943 ermordet.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1900
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. November 1900:
"Die Stelle eines seminaristisch geprüften Religionslehrers und Vorsängers
zu Helmarshausen, welche mit einem Gehalte von 1.000 Mark
jährlich verbunden ist, soll baldigst besetzt werden.
Geeignete Bewerber, welche gleichzeitig das Schächtamt übernehmen
können, werden bevorzugt.
Meldungen sind innerhalb zweier Wochen zu richten an
Das Vorsteheramt der Israeliten zu Kassel. Dr. Prager." |
Lehrer Davidsohn ist verstorben (1891)
Aus
einem Artikel in "Der Gemeindebote" vom 21. August 1891: "Schließlich
gedachte der Jahresbericht in recht warmen Worten der beiden im verflossenen
Jahre verstorbenen Kollegen Lissard -
Amöneburg und Davidsohn - Helmarshausen." |
Lehrer Schön wechselt von Naumburg nach Helmarshausen
(1891)
Aus
einem Artikel in "Der Gemeindebote" vom 6. März 1891: "Manche Stellen wurden
daher bei Vakanzen überhaupt nicht wieder besetzt. In anderen dagegen wurde
selbst bei der geringen Schülerzahl die Schule forterhalten. So in
Naumburg. Dort waren zuletzt nur noch zwei Schüler. Infolge einer
Differenz zwischen Lehrer und Gemeinde beantragte nun vor kurzem die
Letztere bei der Regierung die Aufhebung, die von dieser auch ausgesprochen
wurde. Es wurde daher dem Lehrer Schön von der Regierung per 1. April
gekündigt. Da er indessen definitiv angestellt ist und nach einer
Ministerialverfügung einem solchen solange das Gehalt weiter zu zahlen ist,
bis er eine mindestens gleichdotierte andere Stelle gefunden hat, wurde ihm
gleichzeitig aufgegeben, sich bis zu gedachtem Termin um eine andere Stelle
zu bewerben. Zum Glück wurde gerade eine andere Stelle, Helmarshausen,
durch den Tod des seitherigen Inhabers erledigt, und so wurde der Lehrer
Schön von Naumburg nach Helmarshausen versetzt. " |
Lehrer Buxbaum in Beverungen ist 30 Jahre Schriftführer des Kriegervereins
(1927)
Anmerkung: Lehrer Buxbaum aus Beverungen (Kreis Höxter, NRW) war
nach Auflösung der Israelitischen Elementarschule in Helmarshausen (mit
Karlshafen) auch Religionslehrer der hier zu unterrichtenden jüdischen Kinder.
Vermutlich aus diesem Grund wird die nachstehende Mitteilung unter
"Karlshafen" bekannt gegeben.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1927:
"Karlshafen, 8. August (1927). Sein 30-jähriges Jubiläum als
Schriftführer des Kriegervereins beging der Lehrer S. Buxbaum im
benachbarten Beverungen*. Aus diesem Anlass erhielt er das
Kriegervereins-Ehrenkreuz 2. Klasse." |
*Exkurs: 1927 konnte die jüdische Gemeinde
Beverungen ihr 75-jähriges Synagogenjubiläum feiern
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 26. August 1927: "Beverungen a.d. Weser (Synagogen-Jubiläum).
Anfangs September kann die hiesige Synagogen-Gemeinde die Feier des
75-jährigen Bestehens ihrer Synagoge begehen. Aus diesem Anlass soll ein
Festgottesdienst abgehalten werden, zu dem auch auswärtige Gäste,
namentlich ehemalige Angehörige der Gemeinde, ihr Erscheinen zugesagt
haben." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Ein Judenfeind wird durch ein "Wunder" bestraft
(1852)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. November 1852:
"Man erzählte mir folgenden merkwürdigen Vorfall, der sich Anfangs
der dreißiger Jahre (1830er-Jahre) in Helmarshausen zugetragen. Mehrere
christliche Einwohner waren längst ungehalten über die Nähe des
jüdischen Totenhofes an der Stadtmauer und wollten daselbst keine weitere
Beerdigung mehr zulassen. Jetzt starb Jemand aus der Gemeinde, man brachte
dessen ungeachtet die Leiche auf den Friedhof, da läuteten die Gegner
Sturm. Aber o Wunder! In diesem Augenblicke zündete der Blitz - es war
gerade ein gewitterschwangerer Tag - im Hause des Rädelsführers. Das
Läuten bekam schnell eine andere, für die Gewaltmenschen schreckenvolle
Bedeutung. Von dieser Stunde an ließ man die Toten in Ruhe und auch die
Lebendigen." |
Ergebnisse von Spendensammlungen in der Gemeinde (1879
/ 1881)
Anmerkung: in jüdischen Gemeinden wurden regelmäßig für alle möglichen Zwecke
Spenden gesammelt. Die Ergebnisse wurden in jüdischen Periodika veröffentlicht.
Mitteilung
in "Der Israelit" vom 29. Oktober 1879: "Helmarshausen. Durch Lehrer
L. Davidsohn, Challa-Geld von nachfolgenden Frauen: Henriette Hohenberg
3.50, Rickchen Wertheim 1.10, Bertha Wertheim 1.20, Ricka Dahl 1, Sara
Davidsohn 1.20 M. - Aus Karlshafen. Jeanette Wertheim 0.60,
Fanny Königsthal 0.33 M. - Aus Deisel: Bertha Vorenberg 2,
Julia Wertheim 1.20, Betty Rosenmeyer 1.50, Kadinka Omsberg 1, Lisette
Dannenberg Trendelberg 0.75, H. Cohn hier f.d.A. in P. 1. 50, zusammen 16.88
M." |
|
Mitteilung
in "Der Israelit" vom 12. Januar 1881: "Helmarshausen, durch Lehrer
L. Davidsohn, Challa-Geld vom 4. Quartal letzten Jahres von nach genannten
Frauen: Henriette Hohenberg 2, Ricka Wertheim 1, Ricka Dahl 0.50, Sara
Davidsohn 1.50, Jeanette Wertheim in Karlshafen 1, Fanni Königsthal
daselbst 0.50, Lisette Dannenberg in Trendelburg 0.70, Bertha
Vorenberg in Deisel 2.65, Betti Rosenmeyer daselbst 1.50, Inlche
Wertheim dasselbst 6, Kathinka Ohmsberg daselbst 2.70, zusammen abzüglich
Porto 19.80 M. für die R. 3,7 und 9." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Mitteilung des Todes von Moritz Dahl (geb. 1852 in
Helmarshausen)
Mitteilung
in "Bericht der Großloge für Deutschland" von 1899 S. 92:
"Aus dem Gedächtnisbuche der Grossloge.
Innerhalb unseres Distrikts sind seit der letzten Berichterstattung folgende
Brüder verstorben:
42. Am 28. August 1899 Bruder Moritz Dahl, Mitglied der Westfalia-Loge in
Bielefeld seit dem 17. Juni 1895, geboren den 22. März 1852 zu
Helmarshausen." |
Mitteilung des Todes von Abraham Hohenberg in
Karlshafen (Juli 1938)
Mitteilung
im "Jüdischen Gemeindeblatt Kassel" vom 8. Juli 1938:
"Gestorben: Guxhagen:
Witwe Rosalie Levie, am 2. 7. 38, 70 Jahre alt.
Karlshafen: Abraham Hohenberg, am 5.7.38 (57 Jahre
alt)." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Verlobungsanzeige für Flora Alexander und Albert
Griesbach (1919)
Anzeige
in den "KC-Blättern" vom November 1919 S. 208:
"Flora Alexander Albert Griesbach
(Rheno-Sil., Visurgiae)
Verlobte.
Helmarshausen Beverungen zur Zeit Göttingen
September 1919." |
Anzeige des Gemischtwarengeschäftes J. Hohenberg &
Co. (1924)
Artikel
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 3. April 1924:
"Verkäuferin
für unser Gemischtwarengeschäft, mit einfacher Buchführung und
Schreibmaschine vertraut, bei freier rituelles Station, Schabbes
geschlossen, in angenehme Dauerstellung gesucht. Angebote mit Bild,
Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen an
J. Hohenberg & Co.,
Helmarshausen (Reg.-Bez. Kassel). |
Anzeige der "Hannoverschen Holzindustrie" von Albert
Hohenberg in Helmarshausen (1925)
Anzeige
in der "Jüdischen Rundschau" vom 26. Mai 1925:
"Komplette elektrische Jahrzeitlampen
liefert
Hannoversche Holzindustrie
Albert Hohenberg
Helmarshausen, Bezirk Kassel.
Wiederverkäufern hoher Rabatt." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war ein Betsaal
vorhanden. Eine Synagoge wurde in Helmarshausen 1850 errichtet. Erstellt wurde ein
Fachwerkhaus. Die seitlichen Rundbogenfenster sind im
Fachwerk noch erkennbar (siehe Fotos unten).
Am 2. Januar 1933 brach in der Synagoge ein Brand aus. Da viele
Feuerwehrleute der SA angehörten, kam die Helmarshäuser Feuerwehr nicht zum
Löschen. Der Brand wurde schließlich von der Feuerwehr aus Karlshafen
gelöscht. Der Dachstuhl war ausgebrannt. Das brandgeschädigte Gebäude der Synagoge wurde 1937 verkauft und von den neuen Besitzern 1938
zu einem Wohnhaus umgebaut, das bis heute erhalten ist.
Erinnerungen an die Synagoge und
das jüdisch-religiöse Leben in Helmarshausen
Einige Zitate über die Synagoge und das
jüdisch-religiöse Leben in Helmarshausen aus den Erinnerungen von Meta
Frank (lebte bis 1934 in Karlshafen; aus dem Beitrag "'Gut Purim,
ihr lieben Leut'... Die Helmarshäuser Synagoge und ihre Feste",
siehe Literatur). |
S. 7: Die Synagoge "stand in
Helmarshausen in einer schmalen Seitenstraße (heute Steinstraße) an
einem stillen Platz. Schon als kleines Kind, kurz nach dem Ende des Ersten
Weltkrieges, hatte sie eine besondere Bedeutung für mich. Sie war nur
noch an den hohen Feiertagen geöffnet. Am Schabbat gab es dort schon
lange keinen Gottesdienst mehr. Zu allen Festen kam ein Vorbeter von
außerhalb, ich weiß noch seinen Namen, Isi Israel aus Beverungen. Er war
kaum älter als wir jungen Leute, aber im Unterschied zu uns hatte er eine
Talmud-Thora-Schule besucht. Immer kam er schon einen Tag vor dem Fest und
war dann unser Gast. Meine Eltern nahmen ihn bei sich auf. Sie sagen darin
eine Mitzwa, d.h. eine gute Tat...
(zur Feier von Rosch-Ha-Schana - Neujahrstag S. 10): "Rosch-Ha-Schana,
der Neujahrstag, ist der erste der insgesamt zehn sogenannten Bußtage.
Sie enden mit dem Großen Versöhnungstag, Jom Kippur. Hier in Israel
gehen die Männer am ersten Bußtag schon vor Morgengrauen in die
Synagoge, um die entsprechenden Gebete zu beten. Bei uns in Karlshafen gab
es das nicht. Dort begann das Neujahrsfest zuhause in der Familie. Nachdem
sich alle versammelt hatten, zündete meine Mutter die Lichter für das
Fest an. Dann nahm mein Vaters sie mit großer Herzlichkeit in seine Arme,
wünschte ihr ein großes Fest und ein glückliches und gesundes neues
Jahr und fügte hinzu, dass er dasselbe auch allen übrigen Anwesenden
wünsche... Am nächsten Morgen wanderten meine Eltern schon um acht
Uhr zu Fuß von Karlshafen aus über den Kuhberg nach Helmarshausen zur
Synagoge. Wir Kinder kamen später nach, damit wir den langen
Gottesdienst nicht störten. Als wir noch klein waren, ging eines unserer
Mädchen mit uns bis zur Höhe. Von dort sahen wir schon die Dächer von
Helmarshausen und auch das Haus und den Hof der Schäferei, an der unser
Vater mit Aktien beteiligt war. Am Carlsplatz (Meta Frank spricht
versehentlich vom Schillerplatz) stand eine Bank. Von dort
hatte man einen herrlichen Blick auf die Krukenburg. Meistens ruhten wir
dort ein wenig. Meine Schwester musste immer in Bewegung sein. Es störte
sie sehr, dass sie von unserer Mutter genau Anweisungen erhielt, wie wir
uns im Gottesdienst verhalten sollten: nicht laut sein, nicht stören,
leise gehen, nicht sprechen... Sie fand auch die Synagoge und die
Atmosphäre dort nicht feierlich und war im Gegensatz zu mir überhaupt
nicht beeindruckt.
Das Innere der Synagoge habe ich noch genau vor Augen. Einige der
Glasfenster waren bunt, an anderen hingen weiße Gardinen aus Stoff. Unten
saßen nur die Männer. Sie trugen an Rosch-Ha-Schana und auch am Jom
Kippur ihr weißes Totengewand, den Kittel. Uns als Kinder erschien das
ausgesprochen seltsam, aber meine Mutter stand auf dem Standpunkt, so
lange wir nicht nicht erwachsen wären, hätte es keinen Zweck, uns den
Sinn dieser Kleider zu erklären. Wenn wir ankamen, dann durften wir nur
einmal zu den Männern gehen, um unserem Vater, unserem Onkel und auch den
übrigen 'Frohes Fest' zu wünschen. Der Anblick der heiligen Lade
mit dem Samtvorhang davor war für mich immer ein besonderes Ereignis.
Wenn man sie öffnete und die Torarolle herausnahm, um sie auf das breite,
abgeschrägte Lesepult inmitten des Gottesdienstraumes zu legen, war ich
immer wieder aus neue beeindruckt. Ich verstand damals noch nicht, warum
jede Torarolle mit einem anderen Samtmantel eingehüllt war; aber die
Gold- und Silberstickerei auf ihm ist mir im Gedächtnis geblieben.
Derjenige, der die Rolle herausnehmen durfte, übergab sie einem anderen,
der sie bis zur Bima, einem Podest in der Mitte des Raumes, tragen durfte.
Dort legte er sie auf die schräge Platte und nahm den Toramantel mit
einer gewissen Feierlichkeit und sehr vorsichtig ab. Die nun entblößte
Rolle war noch mit einer langen weißen Binde umwickelt, die ebenfalls
sehr vorsichtig abgenommen und ordentlich aufgewickelt wurde. Außerdem
gab es noch den sogenannten Torafinger aus Silber, mit herrlichen
Verzierungen. Wer die Ehre hatte, aus der Rolle einen Abschnitt
vorzulesen, nahm ihn in die Hand, und der Vorbeter zeigte ihm mit diesem
Silberfinger, wo er beginnen musste....
Die Frauen saßen oben auf der Empore allein für sich. Auch wir Kinder
mussten dort sein. Jede hatte dort ihren festen Platz, der sich vererbt.
Meine Mutter saß z.B. auf dem Platz meiner verstorbenen Großmutter.
Links neben ihr, direkt an der Treppe, saß Frau Alexander und rechts die
alte Frau Hohenberg. Neben ihr saß Tante Jettchen. Weiter kann ich mich
nicht erinnern, aber ich denke, dass es insgesamt fünf Plätze dort oben
waren. Auf der anderen Seite der Treppe saßen meine Tante Franziska,
neben ihr die Frau von Robert Wertheim und daneben die Frau von Emil
Wertheim, schließlich noch Tante Janette, die Schwester von Robert
Wertheim. Irgendwo hatten auch noch Julie und Elli Hohenberg, die
Schwester bzw. Frau von Albert Hohenberg ihren Platz. Wenn man dann eine
kleine Treppe hinaufging, waren dort noch weitere Bänke, nach meiner
Erinnerung auf jeder Seite zwei Reihen. Dort sagen die wenigen Kinder aus
der Gemeinde sowie Käthe Katz und Gerda Plaut, die Cousine von Albert
Hohenbergs Frau Jede. In der ersten Reihe schließlich saß Hede
Herzberger, Alberts Schwester. Es war eigentlich der Platz ihrer Mutter,
aber die war blind und kam daher nie mit zum Gottesdienst..." |
Anmerkung: an die Verfasserin des obigen
Abschnittes erinnert seit Sommer 1999 in einem Neubaugebiet der Stadt
Hofgeismar die "Meta-Frank-Straße". |
Adresse/Standort der Synagoge: Steinstraße
21 (ehemalige Judengasse)
Fotos
(Quelle für Pläne und sw-Aufnahmen 1985: Altaras 1988 S. 43)
Nicht verwirklichte Pläne
für
eine neue Synagoge in
Helmarshausen von 1850 |
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Das Eingangsportal mit dem
Rundbogen, die Ecklisenen
und der rechteckige Abschluss
des Schildgiebels |
Betraum mit Einzeichnung der
Sitzreihen sowie
dem Almemor und dem Toraschrein (kleine
Apsis); eine
Treppe führte zur Frauenempore. |
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Hinweis von
Wolfgang Frohmüller, Heimatverein Helmarshausen vom 6.2.2010: "Der
obige Bauplan des Giebels und der Grundriss gehören nicht zu der unten
abgebildeten ehemaligen Synagoge. Das Haus war ein Fachwerkbau. Das
Fachwerk ist an der Südseite noch heute erhalten. Der Giebel (zur
Straßenseite) ist 'in neuerer Zeit' mit Klinkersteinen verkleidet worden.
Wahrscheinlich ist auch die Anordnung der Fenster beim Umbau zum Wohnhaus
(1937) verändert worden. Die obigen Pläne waren für den Neubau einer
Synagoge bestimmt, die aber nicht gebaut wurde. Der Neubau wurde zudem -
nach einem noch vorhandenen Lageplan - an anderer Stelle errichtet". |
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Aufnahmen von 1985 |
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Im Fachwerk sind
die Rundbogenfenster
des Betsaales erkennbar: ein kleines
Rundbogenfenster
in Einzelstellung, danach
zwei große Rundbogenfenster (vgl. oben
rechts
den Plan) |
Ehemalige Judengasse mit dem
etwas
zurückgesetzten Synagogengebäude |
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Neuere
Aufnahmen
(Fotos: Wolfgang Frohmüller) |
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Blick auf das Gebäude
der ehemaligen Synagoge |
Im Fachwerk erkennbar: Spur
des
Rundbogenfensters des früheren Betsaales |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
November 2011:
Neue Publikation zur jüdischen Geschichte in
Helmarshausen und Karlshafen |
Artikel in "Deutschland-today" vom
17. November 2011: "Neuerscheinung. Neues Buch über jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen
Bad Karlshafen (hak) - Der Heimatverein Bad Karlshafen stellt eine neue und wichtige Dokumentation zur Geschichte der Region am Samstag, dem 26. November 2011, um 18.30 Uhr im Deutschen Hugenotten-Museum in Bad Karlshafen vor.
Magda Thierling hat nach umfangreichen Recherchen in öffentlichen und privaten Archiven eine 150 Seiten umfassende Schrift über die Geschichte jüdischer Familien der Synagogengemeinde Helmarshausen/Bad Karlshafen verfasst. Der Titel des Buches lautet "Vergessene Geschichte - Jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen".
Dass schon vor dem Beginn der NS-Gewaltherrschaft eine Jahrhunderte währende gesellschaftliche Ausgrenzung, oft Entrechtung und Schikanierung der jüdischen Einwohner stattgefunden hat, wird durch Dokumente aus verschiedenen Epochen belegt. Die Häuser und ehemaligen Geschäfte der jüdischen Mitbürger werden auf Plänen und alten Fotos dokumentiert.
Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich ausführlich mit der Auslöschung dieser jüdischen Gemeinde im Weser-Diemel-Dreieck während der Zeit des Nationalsozialismus - beginnend mit Diskriminierung, endend
in Verfolgung, Vertreibung und Ermordung ihrer Mitglieder.
Es erwartet Sie ein informativer Abend über die jüdische Kultur im Oberweserraum. Es spricht Dr. Michael Dohrs zum Thema "Gedenken" in jüdisch-christlicher Sicht, die Autorin Magda Thierling erzählt über die Entstehungsgeschichte des Buches und Prof. Dr. Robert Bohn wird das Buch ausführlich vorstellen. Musikalisch wird die Veranstaltung mit Cembalomusik aus den Goldberg-Variationen von J.S. Bach umrahmt."
Link
zum Artikel - auch eingestellt
als pdf-Datei. |
|
Magda Thierling: Vergessene
Geschichte, jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen. Verlag
Antiquariat Schäfer. Bad Karlshafen 2011. ISBN 978-3-934800-15-1. Link
zum Verlag. |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Umfassende Literaturhinweise siehe bei Michael
Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der
Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel,
Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 200 S.
Eingestellt als pdf-Datei (Stand
November 2023). |
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 347. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 42-43. |
| dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 44 (keine weiteren
Informationen) |
| Meta Frank: Schalom, meine Heimat.
Lebenserinnerungen einer hessischen Jüdin 1914-1994. Herausgegeben und
kommentiert von Michael Dorhs. Hofgeismar 1994 (zu Bad
Karlshafen). |
| dies.: "Gut Purim, ihr lieben Leut'...". Die
Helmarshäuser Synagoge und ihre Feste. In: Vertraut werden mit
Fremdem (Hrsg. von Helmut Burmeister und Michael Dorhs". Zeugnisse
jüdischer Kultur im Stadtmuseum Hofgeismar. Hofgeismar 2000². |
| Bernhard Schäfer (Hrsg.): Unsere jüdischen
Mitbürger in Karlshafen. Austreibung und Leidensweg unter dem Naziregime.
Bad Karlshafen 1993. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S.
70-71. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 450-451. |
| Wolfgang Frohmüller: Jüdische Bürger in
Helmarshausen. Vorarbeiten - unveröffentlichtes Manuskript. |
| Magda Thierling: Vergessene Geschichte - Jüdisches
Leben in Helmarshausen und Karlshafen. 2011. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Helmarshausen
Hesse-Nassau. The community established by Jews in Helmarshausen and Karlshafen
numbered over 80 in 1871. It disbanded in 1937. Thirteen Jews emigrated from
both towns and at least 18 perished in the Holocaust.
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