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Eschau (Kreis
Miltenberg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Eschau bestand eine jüdische Gemeinde bis 1937. Ihre
Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1837 90 jüdische Einwohner (11,8 % von insgesamt 760), 1867 41 (4,5
% von 906), 1900 31 (3,7 % von 837), 1910 22 (2,5 % von 895).
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden auf insgesamt acht
Matrikelstellen folgende jüdischen Familienvorstände genannt (mit neuem
Familiennamen): Gerson Mosbacher, Salomon Mosbacher, Mendel Mosbacher, Koppel
Straus, Hirsch Rothschild, Jakob Michel, David Straus und Perez Straus.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und
ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof
in Reistenhausen beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde
war - gemeinsam für die in Eschau, Sommerau,
Hobbach und Mönchberg lebenden jüdischen
Personen ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war.
Von 1884 bis zu seiner Auswanderung 1937, d.h. 53 Jahre wirkte in der Gemeinde
und den Filialorten als Lehrer, Vorbeter und Schochet Leopold Lehmann. Im
Frühjahr 1937 ist er in seinem 75. Lebensjahr noch nach Palästina
ausgewandert.
Die Gemeinde war dem Distriktsrabbinat Aschaffenburg
zugeteilt.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Louis (Ludwig)
Grünewald (geb. 7.4.1897 in Eschau, gef. 1.11.1917).
Sein Name steht auf dem Kriegerdenkmal im Kirchenschiff gegenüber dem
Seiteneingang der evangelisch-lutherischen Epiphaniaskirche des Ortes sowie auf
dem Kriegerdenkmal vor dem Eingang zur Kirche in der Nähe der Elsava-Halle.
Um 1924, als noch 21 Personen aus Eschau (2,3 % von insgesamt 932
Einwohnern) zur jüdischen Gemeinde gehörten (damals Israelitische
Kultusgemeinde Eschau-Sommerau), war Gemeindevorsteher Hermann Strauß. Als
Lehrer, Kantor und Schochet wirkte der bereits genannte Leopold Lehmann.
Er unterrichtete an der Religionsschule der Gemeinde Eschau zwei Kinder, dazu
die Kinder in den Filialorten. Auch in auswärtigen Gemeinden (u.a. in Röllbach
erteilte er den Unterricht). Den Religionsunterricht an den höheren Schulen,
den zwei Kinder der Gemeinde besuchten, erteilte Rabbiner Dr. Breuer
(Aschaffenburg). 1924 gehörten zur Israelitischen Kultusgemeinde
Eschau-Sommerau auch die vier in Mönchberg lebenden jüdischen Personen.
1932 war Vorsteher der Gemeinde Jakob Weinberg. Im Schuljahr 1931/32
hatte Lehrer Leopold Lehmann fünf Kinder zu unterrichten.
1933 lebten noch 19 jüdische Personen in Eschau. Auf Grund der
zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts verließen
bereits 1934 zehn der jüdischen Einwohner den Ort (sieben in die USA, drei nach
Palästina). Dies bedeutete das Ende des geregelten jüdischen Gemeindelebens in
Eschau. 1937 verließen weitere fünf jüdische Einwohner Eschau und emigrierten
in die USA. Vor dem Novemberpogrom 1938 lebten in Eschau und Sommerau nur
noch vier jüdische Personen. Sie wurden am 10. November 1938 vorübergehend
festgenommen.
Von den in Eschau geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Amalie Levy geb.
Mosbacher (1880), Jette (Jettchen) Marx (1858), Emil Mosbacher (1887), Mina
Mosbacher (1872), Berta Nachmann (1863), Jeanette Stern geb. Strauß (1865).
Eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Geschichte der jüdischen
Einwohner von Eschau und Filialorten befindet sich am Alten Rathaus von
Eschau.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers, Vorbeters und Schochet 1876 / 1882
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Mai 1876: "Für
die hiesige Gemeinde Eschau, Sommerau mit
Hobbach in Bayern suchen wir
einen Religionslehrer und Vorsänger. Gehalt 600 Mark mit freier Wohnung.
Bewerber wollen sich gefälligst werden an Löb Strauß, Vorstand in
Eschau." |
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 Anzeigen
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. und 21. September 1876:
"für die Gemeinden Eschau, Sommerau und
Mönchberg ein
Religionslehrer gesucht. Gehalt 350 Mark mit freier Wohnung. Bewerber
wollen sich wenden an Löb Strauß, Vorstand in Eschau, Bayern." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. November 1882:
"Die israelitischen Gemeinden Eschau, Sommerau und
Mönchberg mit
Hobbach suchen sofort einen Religionslehrer, Vorbeter und Schächter.
Fester Gehalt 500 Mark nebst freier Wohnung und Holz, und beläuft sich
die Schächterfunktion beiläufig auf 200 Mark. Bewerber wollen sich
sofort an den Unterzeichneten wenden.
Eschau im Oktober 1882. J.L. Mosbacher, Kultusvorstand." |
Spendenaufruf von Lehrer Leopold Lehmann (1908)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juni 1908: "Aufruf!
Ein in hiesiger Gegend wohnender Familienvater ist in unverschuldeter
Weise in Armut geraten und soll ihm demnächst sein Haus verkauft werden.
Bitte daher edle Glaubensgenossen, ihr Scherflein beizutragen, damit
dieser würdigen Familie wieder aufgeholfen wird. Werde in diesem Blatt
quittieren.
Gaben wolle man richten an:
Lehrer Lehmann in Eschau,
Unterfranken." |
25-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Leopold Lehmann in
Eschau (1909)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Mai 1909: "Eschau, 10. Mai.
Am 1. Mai waren es 25 Jahre, dass Herr Lehrer Lehmann sein Amt in Eschau
angetreten hat. Die Gemeinde und die dazu gehörenden Filialen ließen
sich’s nicht nehmen, aus diesem Anlass den Jubilar durch eine kleine
Feier zu ehren. Anwesend bei derselben waren Herr Lokalschulinspektor
Pfarrer Mayer, Herr Bürgermeister Roth, die israelitischen sowie die
christlichen Kollegen von nah und fern. Der Jubilar und seine Familie
wurden von zwei Herren des Komitees in seiner Wohnung abgeholt und nach
der Brauerei Bolland geführt, wo die Feier stattfand. Hier sprach zuerst
Fräulein Gerta Strauß einen Prolog, worauf Herr Mosbacher von hier eine
schöne Ansprache hielt und das Geschenk der Gemeinden Eschau und Sommerau,
bestehend in einem prachtvollen Diwan, überreichte. Im Namen der Gemeinde
Röllbach sprach Herr Rosenstock und übergab als Geschenk von der
Gemeinde einen kostbaren Pokal. Sämtliche Schüler und Schülerinnen
trugen passende Gedichte vor. Nachdem Herr Pfarrer Mayer und Herr Lehrer
Grünsfeld von Klein-Wallstadt noch schöne Ansprachen gehalten hatten,
ergriff der Jubilar selbst das Wort und stattete seinen Dank für die
erhaltenen Geschenke aus. Herr Gustav Wolf aus Sommerau dankte im Namen
der ehemaligen Schüler. Die ganze Feier war eine in allen Teilen
gelungene und gereichte dem Lehrer wie den Gemeinden zur Ehre. Um die
sinnige Dekoration des Saales haben sich besonders die Damen Clara
Mosbacher, Gerta Strauß und Emma Grünewald verdient gemacht." |
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Lehrer Leopold Lehmann tritt in
den Ruhestand (1929) |
Meldung
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 15. März
1929: "Lehrer Lehmann, der seit 1884 (statt 1887) in Eschau tätig war, ist in den
Ruhestand getreten." |
50-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Leopold Lehmann
(1934)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April
1934: "Eschau, 20. April (1934). Am 1. Mai (1934) feiert Herr
Lehrer Leopold Lehmann sein 50-jähriges Ortsjubiläum. Mit
vorbildlicher Pflichttreue hat derselbe stets seinen Beruf ausgeübt und
mehrere Generationen im Geistes des gesetzestreuen Judentums erzogen.
Seine segensreiche Tätigkeit erstreckte sich nicht nur auf die hiesige
Gemeinde, sondern er betreute lange Jahre auch eine Reihe von
Nachbargemeinden. Kein Wetter war ihm zu schlecht und keine Anstrengung zu
groß zur Ausübung des oft mit strapaziösen Fußmärschen verbundenen
Filialdienstes. Herr Lehmann versieht auch heute noch trotz seiner vor
mehreren Jahren erfolgten Pensionierung in der hiesigen Gemeinde mit
großem Pflichteifer seinen Dienst. Derselbe erfreut sich durch seinen
vornehmen Charakter und wegen seines zuvorkommenden, liebenswürdigen
Wesens in weiten Kreisen größter Beliebtheit und Wertschätzung. Mögen
dem Jubilar noch viele Jahre in bisheriger Frische und in ungetrübter
Gesundheit an der Seite seiner ihm ebenbürtigen Gattin beschieden sein. (Alles
Gute) bis 120 Jahre." |
Zum Tod der Frau von Lehrer Leopold Lehmann (1935)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Mai 1935: "Alzenau
(Unterfranken), 1. Mai (1935). Am vierten Tag der Halbfeiertage (des
Pessach-Festes, das war 23. April 1935] verschied im 70. Lebensjahr
Frau Lehrer Lehmann im Spessartdörfchen Eschau. In Alzenau
geboren, war es ihr Wunsch, auf dem dortigen Friedhof bestattet zu werden.
Herr Bezirksrabbiner Dr. Bloch, Aschaffenburg,
widmete der Verstorbenen am Sterbehause Worte ehrenden Gedenkens. Der
einzige Sohn, Lehrer in Wiesloch,
brachte die Gefühle der Dankbarkeit und kindlichen Verehrung zum
Ausdrucke. Ein stattlicher Trauerzug, in welchem auch viele Nichtjuden
waren, gab Frau Lehmann das letzte Geleite. Nach ihrer Überführung zum
Friedhof Alzenaus zeichnete Herr Lehrer Wechsler in kurzen Strichen die
hervorragenden Eigenschaften der Entschlafenen, worauf der Gatte in
rührenden Worten Abschied von der geliebten Lebensgefährtin nahm.
Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
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Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Mai
1935: "Todesfälle. Vor einigen Tagen entschied in Eschau die
Frau unseres Vereinsmitgliedes (gemeint: Verein der bayerischen
israelitischen Lehrer) Leopold Lehmann. Wir bringen dem Kollegen
auch an dieser Stelle unser Beileid zum
Ausdruck." |
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Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Mai
1935.
Ähnlicher Bericht wie oben in der Zeitschrift "Der Israelit" |
50-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Leopold Lehmann (1934)
Artikel
in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Mai
1934: "Eschau (Unterfranken, Rabbinat Aschaffenburg). Am 4.
Mai feiert Herr Lehrer Leopold Lehmann sein fünfzigjähriges
Ortsjubiläum. Mit vorbildlicher Pflichttreue hat derselbe stets seinen
Beruf ausgeübt und mehrere Generationen im Geiste des überlieferten
Judentums erzogen. Seine segensreiche Tätigkeit erstreckte sich nicht nur
auf die hiesige Gemeinde, sondern lange Jahre betreute der Jubilar auch
mehrere Nachbargemeinden. Keine Witterung war ihm zu schlecht und keine
Anstrengung zu groß zur Ausübung des oft mit strapaziösen Fußmärschen
verbundenen Filialdienstes. Herr Lehmann nahm jederzeit an Leid und Freud
der Gemeindemitglieder herzlichen Anteil. Durch sein bescheidenes und
liebenswürdiges Wesen und wegen seines vornehmen Charakters erfreut sich
derselbe nicht nur bei seinen Glaubensgenossen in der Nähe und Ferne
größter Wertschützung, sondern steht auch bei den andersgläubigen
Mitbürgern in hohem Ansehen. Mögen dem Jubilar noch viele Jahre in
ungetrübter Gesundheit beschieden
sein." |
Abschied von Lehrer Leopold Lehmann nach 53 Jahren
Tätigkeit in Eschau (1937)
Artikel in
der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. März 1937:
"Eschau (Unterfranken). Nach 53jähriger segensreicher Tätigkeit verließ
Herr Lehrer Lehmann die hiesige Gemeinde, um nach dem heiligen Lande überzusiedeln.
Mit unermüdlichem Eifer und beispiellosem Pflichtbewusstsein übte er
seinen Beruf aus. Kein Weg war ihm zu weit und keine Strapaze zu groß, um
seinen Dienstobliegenheiten in den Filialgemeinden nachzukommen.
Generationen hat er im Geiste des traditionellen Judentums erzogen.
Jederzeit nahm er an Leid und Freud des Gemeindemitglieder innigen Anteil.
Durch sein liebenswürdiges Wesen und seine stete Hilfsbereitschaft erwarb
er sich die Sympathie weitester Kreise. Am letzten Schabbos seines Hierseins fand ein feierlicher Abschiedsgottesdienst statt. Möge Herrn Lehrer
Lehrmann im heiligen Lande ein angenehmer und schöner Lebensabend
beschieden sein." |
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Ein ähnlicher Bericht erschien in der Zeitschrift "Der
Israelit" am 25. Februar 1937. |
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Artikel
in der "Bayrischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. März
1937: "Wegen Übersiedlung nach Erez Israel tritt Leopold Lehmann in
Eschau aus dem Vereine aus. Wir wünschen unserem langjährigen Freunde
und Mitgliede, der so Gott will im August dieses Jahres seinen 75.
Geburtstag begeht, einen ruhigen und glücklichen Lebensabend im heiligen
Lande." |
75. Geburtstag des inzwischen in Palästina (Erez Jisrael) lebenden Lehrers
Leopold Lehmann (1937)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. August 1937: "Eschau
(Unterfranken), 9. August (1937). Herr Leopold Lehmann, welcher im
Frühjahr nach Erez Jisroel übersiedelte und in Petach Tikwa (Hauss
Halberg) seinen Lebensabend verbringt, kann am 27. August seinen 75.
Geburtstag feiern. Herr Lehmann wirkte über ein halbes Jahrhundert mit
unermüdlichem Eifer und beispielloser Pflichttreue als Religionslehrer
und Kantor in der hiesigen Gemeinde und entfaltete sowohl hier als auch in
den umliegenden Nachbargemeinden eine segensreiche Tätigkeit. Mögen ihm
noch viele Jahre in körperlicher und geistiger Frische beschieden sein. (Alles
Gute) bis 120 Jahre." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod von Meier Mosbacher (1922)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. November 1922: "Eschau,
3. November (1922). Am 20. Oktober starb plötzlich ohne Krankenlager
Meier Mosbacher. Er war ein guter Jehudi von edlem Charakter,
welcher in unserer Gemeinde eine große Lücke hinterlässt. Am jüngsten
Jomkippur funktionierte er noch als Hilfsvorbeter. Als Geschäftsmann
zeichnete er sich durch große Tüchtigkeit und strengste Reellität aus.
Seinen Mitmenschen stand er gern mit Rat und Tat bei. Die große
Beliebtheit, welcher sich der Verstorbene erfreute, zeigte sich bei der
außerordentlich zahlreichen Beteiligung bei der am Sonntag, den 22.
Oktober stattgefundenen Beerdigung. Am Trauerhause entwarf Herr Lehrer Lehmann
in kurzen, tief empfundenen Worten ein Lebensbild des Verstorbenen. Der
Vorstand des Gesangvereins rief ihm als Mitglied Worte des Abschieds nach.
Möge die Teilnahme aller ein Trost für die Hinterbliebenen sein. Seine
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Über Leopold Yehuda Strauss
(1900-1986)
Leopold Yehuda Strauss (geb. 1900 in Eschau, gest. 1986
in Zürich). Leopold Strauss ist als Sohn von David Strauss und Frieda Neuberger
in Eschau geboren. Er besuchte 1913-19 die Lehrerseminare in
Aschaffenburg und Würzburg (ILBA) und war danach an verschiedenen Orten als
Religionslehrer tätig. 1931 Übersiedlung nach Lengnau in die Schweiz, wo er
von 1931 bis 1962 Verwalter des Israelitischen Asyl (Altersheimes) in Lengnau
war.
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Zur Geschichte der Synagoge
Die Synagoge in Eschau wurde 1810 erbaut. Im Gebäude
befand sich auch ein Schulraum und ein rituelles Bad. Die Synagoge war
Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens bis zu ihrer Schließung 1937.
In diesem Jahr wurde das Gebäude verkauft, die Ritualien kamen nach
Aschaffenburg, wo sie beim Novemberpogrom 1938 zerstört wurden.
Das Synagogengebäude wurde nach 1945 als landwirtschaftliches Gebäude
(Stall, Futterraum usw.) verwendet, bis es 1977 abgebrochen und an seiner
Stelle eine Scheune erbaut wurde.
Adresse/Standort der Synagoge: Am Matzenberg 4
Fotos
Fotos / Darstellungen sind
noch nicht vorhanden. Über Hinweise / Zusendungen freut sich der Webmaster von
"Alemannia Judaica".
Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 288. |
 | Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 50. |
 | Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany -
Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 407-408.
|
 | Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 181. |
 | "Mehr als
Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Teilband
III: Unterfranken, Teil 1.
Erarbeitet von Axel Töllner, Cornelia Berger-Dittscheid,
Hans-Christof Haas und Hans Schlumberger. Hg.
von Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid und Gury Schneider-Ludorff
in Verbindung mit Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3:
Bayern. 1. Auflage 2015. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im
Allgäu (mit umfassenden Quellen- und
Literaturangaben)
ISBN 978-3-89870-449-6.
Hinweis: die Forschungsergebnisse dieser Publikation wurden in dieser Seite
von "Alemannia Judaica" noch nicht eingearbeitet.
Abschnitt zu Eschau und Sommerau S. 383-394.
|

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Eschau Lower Franconia. A
synagogue was built in 1810. The Jewish population was 90 in 1837 (total 760)
and 19 in 1933. Ten emigrated in 1934, seven to the United States and three to
Palestine; another five left for the United States in 1937.

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