Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bischwind (Gemeinde Dingolshausen, Kreis Schweinfurt)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

      

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde       
    
In Bischwind bestand - vermutlich bis 1880 - eine kleine jüdische Gemeinde. 
    
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 wurden für Bischwind acht Matrikelplätze festgeschrieben. Ihre Inhaber waren 1817 (mit bereits neuem Familiennamen und dem Erwerbszweig): Abraham Strauß (Schnitthandel), Jacob Hirsch (Viehhandel), Jacob Stern (Viehhandel), Simon Jandorf (Schmusen), Joseph Hirsch (Vieh- und Warenhandel), Kalmann Hirsch (Vieh- und Warenhandel), Machol Weissmann (Schmusen und geringer Spezereihandel), Seligmann Marx (Viehhandel). 
    
An Einrichtungen hatte die Gemeinde eine Synagoge, vermutlich auch einen Raum für den Unterricht der Kinder und ein rituelles Bad. 
 
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die jüdischen Familien aus Bischwind in andere Ort / Städte verzogen, teilweise ausgewandert.   
       
Von den in Bischwind geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Sofie Brodmann geb. Selig (geb. 1856 in Bischwind, wohnte später in Zeilitzheim, im September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 6. Oktober 1942 umgekommen ist),
  
In den Listen von Yad Vashem wird zudem genannt: Ludwig Pfister (geb. 1900 in Bischwind, ermordet 1944 in Auschwitz). Vermutlich ist die Angabe jedoch nicht korrekt, da Ludwig Pfister nichtjüdisch war. Im Gedenkbuch (aktuelle Listen) des Bundesarchives Berlin findet sich der Name von Ludwig Pfister nicht.     
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde                    
    
In einem jüdischen Reisebericht durch Unterfranken aus dem Jahr 1934 wird Bischwind unter den "ganz ausgestorbenen" jüdischen Gemeinden erwähnt:  

Bonnland BayrGZ 01091934.jpg (49981 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. September 1934: "So sind die jüdischen Gemeinden in Bonnland, Bischwind, Werneck, Euerbach und in anderen Orten ganz ausgestorben. 
In langsamer Fahrt durchquere ich diese Dörfer. Ich suche nach einstigen jüdischen Häusern und finde sie. Auch wenn ich nicht die Stelle am Türpfosten sehe, wo früher die Mesusah befestigt war. Vor solchen Häusern schlägt mein Gefühl aus wie die Wünschelrute, wenn sie auf wertvolle Erzadern stößt. Mein sicheres Gefühl sagt mir deutlich, dass dort jüdisches Leid gewohnt und da in stiller Freude Sabbatruhe gehalten wurde. Die alten Zeiten rühren mich geisterhaft an. Und mein Blick trübt sich und mein Herz flattert."

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge             
    
Ein Synagoge unbekannten Alters war in Bischwind vorhanden. Es handelte sich um ein zweistöckiges Fachwerkhaus mit einem Walmdach. Der dritte Stock war zu Wohnzwecken ausgebaut; im Keller befand sich ein rituelles Bad (Mikwe).   
  
Um 1900 wurde das Synagogengebäude an Privatpersonen verkauft und danach als Wohnhaus benutzt. Nach 1945 wurden in dem Gebäude Flüchtlingsfamilien untergebracht. In den 1950er-Jahren wurde das Synagogengebäude abgebrochen. Auf dem Grundstück wurde ein Garten angelegt.   
    
    
Adresse/Standort der SynagogeGartengrundstück zwischen den Straßen "An der Linde" und der Steigerwaldstraße.
   

   
Fotos

Es sind noch keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Bischwind vorhanden; 
Hinweise oder Zusendungen bitte an den Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.
   
      

   
     

Links und Literatur

Links: 

bulletWebsite der Gemeinde Dingolshausen   

Literatur:  

bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S.    1992² S. 46.  
bulletDirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 130.   

       
         

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020