Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Züschen (Stadt Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis) 
Jüdische Friedhöfe 
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde            
    
Siehe Seite zur Synagoge in Züschen (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes         
    
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst in Obervorschütz beigesetzt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde ein eigener Friedhof (alter jüdischer Friedhof) in Züschen angelegt. Dieser Friedhof wurde über einige Jahrzehnte belegt, bis vor 1830 ein neuer Friedhof angelegt wurde, der vermutlich bis 1936 belegt wurde. Der jüngste Grabstein ist von Karoline Speier geb. Katz (1853-1936).  
  
Die Friedhofsfläche umfasst 13,42 ar.  
    

Hinweis: Nach dem Verzeichnis der durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen" bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in Züschen die Zahl von 6 (alter Friedhof) bzw. 36 (neuer Friedhof) vorhandenen Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit von 1778 bis 1808 bzw. 1830 bis 1936. Siehe landesgeschichtliches Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg: Dokumentation der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich

  
  
Lage der Friedhöfe
 
  
Der alte jüdische Friedhof liegt unmittelbar am westlichen Ortsrand, links an der Straße "Kalkröse". 
  
  
  
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 8.4.2010)      

Der alte Friedhof Zueschen Friedhof 470.jpg (98503 Byte) Zueschen Friedhof 471.jpg (82597 Byte)
  Das Eingangstor mit den Hinweistafeln
     
Zueschen Friedhof 472.jpg (117021 Byte) Zueschen Friedhof 474.jpg (106471 Byte) Zueschen Friedhof 473.jpg (96183 Byte)
Wenige der erhaltenen Grabsteine sind zwischen Büschen versteckt:
auf linkem Foto:
links der Grabstein für Abraham,
 Sohn des Jukaw (18. Jahrh.), rechts der Stein für Sara, Frau oder Tochter des Jehuda (1799); 
auf rechtem Foto: dieselben Grabsteine, doch ist in der Mitte noch der Stein für Jontwe, Sohn des Gerson K'atz 
und seine Frau Esther zu sehen (1778; mit "segnenden Händen der Kohanim"  
Blick über das überwiegend 
freie Grundstück des Friedhofes
 (Grabsteine fehlen oder 
sind versunken)
   
   
            
Der neue Friedhof       
Fotos des neuen Friedhofes sind noch nicht vorhanden; siehe jedoch die Fotos der einzelnen Grabsteine 
in der oben genannten Dokumentation; über Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; 
Adresse siehe Eingangsseite.
  
   

  
  
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Oktober 2025: Buch zu den jüdischen Friedhöfen in Züschen     
Artikel von Cora Zinn in hna.de vom 14. Oktober 2025: "Buch dokumentiert jüdische Friedhöfe in Züschen und ihre Geschichte 
Pfarrerin Waterkamp und Co-Autoren präsentieren 2026 das erste Werk mit Grabstein-Übersetzungen zu Züschens jüdischer Gemeinde.
Ira Waterkamp ist es ein ganz großes Bedürfnis, die jüdische Geschichte in Erinnerung zu behalten. Die Pfarrerin aus Züschen hat daher gemeinsam mit Fotograf Michael Brückmann und Übersetzer Richard Oppenheimer ein Buch verfasst. Es heißt 'Häuser der Ewigkeit: Die jüdischen Friedhöfe in Züschen und die ehemalige jüdische Gemeinde'. Es soll im Frühjahr 2026 erhältlich und ein weiterer Baustein der Erinnerungskultur sein, um das einstige jüdische Leben mit den Menschen vor Ort zu dokumentieren. Ebenso enthalten darin sind die Inschriften der Grabsteine, die übersetzt wurden, die Symbole werden erklärt – um die Verstorbenen und ihre Familien zu würdigen.
'In Züschen lebten ab 1613 Jüdinnen und Juden. Deshalb gibt es auch am Rande des Ortes, an der Kalkröse, zwei Judenfriedhöfe', sagt Waterkamp. Sie hatte sich für den Termin mit der HNA die Schlüssel von der Stadt Fritzlar besorgt, um dann auf den beiden Flächen zu zeigen, wie sehr ihr Herz für diese Orte und für die Erinnerungskultur schlägt. 'Ich habe mich in der Schule schon sehr für diese Zeit interessiert. Geschichte hat mir immer schon sehr gefallen', sagt die Pfarrerin.
Als die Pfarrerin 1997 von Bad Emstal nach Züschen kam, nahm sie sich der Vergangenheit der im Fritzlarer Stadtteil lebenden Menschen an. 'Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, um herauszufinden, wer auf den Friedhöfen begraben ist, was uns die Steine dort über die Menschen erzählen', erklärt sie. Das Buch erzählt von Mitbürgern und damit auch von der Geschichte Züschens, die durch das Dritte Reich und die Folgen nicht in Vergessenheit geraten sollen, so ihre Hoffnung. 'Es ist das erste Buch, das die beiden jüdischen Friedhöfe in Züschen dokumentiert', sagt Waterkamp. Es gebe insgesamt 42 Grabsteine aus den Jahren 1780 bis 1936. In dem Werk wird jeder dieser Grabsteine in Farbe präsentiert, mit Übersetzungen von dem Co-Autor Richard Oppenheimer untermauert, der mittlerweile in den USA lebt. Seine Mutter wurde in Bad Wildungen geboren und überlebte während der NS-Zeit vier Jahre in Konzentrationslagern. Waterkamp ist dankbar über die Hilfe von Oppenheimer, sie selbst hat im Studium Hebräisch gelernt, aber er sei darin noch fitter. 'Ich habe gerne an dem Buch mit gearbeitet, denn ich tue das aus tiefstem Herzen und zu Ehren der Familienmitglieder meiner Mutter, die im Holocaust umgekommen sind', sagt Richard Oppenheimer. Dieses Buch sei das Ergebnis seiner Forschung. 'Die Menschen haben keine Stimme mehr. Wir schon', sagt Pfarrerin Waterkamp. Man könne die Vergangenheit nicht mehr zurückdrehen, aber die Erinnerung an die Menschen aufrechterhalten – ob mit Büchern, mit Märschen oder mit Gedenkveranstaltungen."   
Link zum Artikel    

  
    

Links und Literatur

Links: 

bulletWebsite der Stadt Fritzlar   
bulletZur Seite über die Synagoge in Züschen (interner Link)

Literatur:  

bulletArnsberg II,448-449.  
bullet Michael Brückmann / Richard Oppenheimer / Ira Waterkamp: Häuser der Ewigkeit. Die jüdischen Friedhöfe in Züschen und die ehemalige jüdische Gemeinde. Züschen 2025. 156 S.
Kontakt bei Interesse an der Publikation: ira.waterkamp@ekkw.de

     
      

                   
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Stand: 06. Oktober 2024