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Friedhöfe im Schwalm-Eder-Kreis"
Züschen (Stadt
Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Züschen (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden zunächst in Obervorschütz
beigesetzt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde ein eigener
Friedhof (alter jüdischer Friedhof) in Züschen angelegt. Dieser Friedhof wurde
über einige Jahrzehnte belegt, bis vor 1830 ein neuer Friedhof angelegt
wurde, der vermutlich bis 1936 belegt wurde. Der jüngste Grabstein ist von
Karoline Speier geb. Katz (1853-1936).
Die Friedhofsfläche umfasst 13,42 ar.
| Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in
Züschen die Zahl von 6 (alter Friedhof) bzw. 36
(neuer Friedhof) vorhandenen Grabsteinen aus der festgestellten
Belegzeit von 1778 bis 1808 bzw. 1830 bis 1936.
Siehe landesgeschichtliches Informationssystem Hessen - Kommission
für die Geschichte der Juden in Hessen und Hessisches Landesamt für
geschichtliche Landeskunde in Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich |
Lage der Friedhöfe
Der alte jüdische Friedhof liegt unmittelbar am westlichen Ortsrand, links an
der Straße "Kalkröse".
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 8.4.2010)
| Der alte
Friedhof |
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Das
Eingangstor mit den Hinweistafeln |
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Wenige
der erhaltenen Grabsteine sind zwischen Büschen versteckt:
auf linkem
Foto: links der Grabstein für Abraham,
Sohn des Jukaw (18. Jahrh.),
rechts der Stein für Sara, Frau oder Tochter des Jehuda (1799);
auf rechtem
Foto: dieselben Grabsteine, doch ist in der Mitte noch der Stein für
Jontwe, Sohn des Gerson K'atz
und seine Frau Esther zu sehen (1778; mit
"segnenden Händen der Kohanim" |
Blick
über das überwiegend
freie Grundstück des Friedhofes
(Grabsteine fehlen
oder
sind versunken) |
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| Der neue
Friedhof |
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Fotos
des neuen Friedhofes sind noch nicht vorhanden; siehe jedoch die Fotos der
einzelnen Grabsteine
in der oben genannten Dokumentation; über Zusendungen freut
sich der Webmaster der "Alemannia Judaica";
Adresse siehe Eingangsseite. |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
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Oktober 2025:
Buch zu den jüdischen
Friedhöfen in Züschen |
Artikel von Cora Zinn in hna.de vom 14.
Oktober 2025: "Buch dokumentiert jüdische Friedhöfe in Züschen und ihre
Geschichte
Pfarrerin Waterkamp und Co-Autoren präsentieren 2026 das erste Werk mit
Grabstein-Übersetzungen zu Züschens jüdischer Gemeinde.
Ira Waterkamp ist es ein ganz großes Bedürfnis, die jüdische Geschichte in
Erinnerung zu behalten. Die Pfarrerin aus Züschen hat daher gemeinsam mit
Fotograf Michael Brückmann und Übersetzer Richard Oppenheimer ein Buch
verfasst. Es heißt 'Häuser der Ewigkeit: Die jüdischen Friedhöfe in Züschen
und die ehemalige jüdische Gemeinde'. Es soll im Frühjahr 2026 erhältlich
und ein weiterer Baustein der Erinnerungskultur sein, um das einstige
jüdische Leben mit den Menschen vor Ort zu dokumentieren. Ebenso enthalten
darin sind die Inschriften der Grabsteine, die übersetzt wurden, die Symbole
werden erklärt – um die Verstorbenen und ihre Familien zu würdigen.
'In Züschen lebten ab 1613 Jüdinnen und Juden. Deshalb gibt es auch am Rande
des Ortes, an der Kalkröse, zwei Judenfriedhöfe', sagt Waterkamp. Sie hatte
sich für den Termin mit der HNA die Schlüssel von der Stadt Fritzlar
besorgt, um dann auf den beiden Flächen zu zeigen, wie sehr ihr Herz für
diese Orte und für die Erinnerungskultur schlägt. 'Ich habe mich in der
Schule schon sehr für diese Zeit interessiert. Geschichte hat mir immer
schon sehr gefallen', sagt die Pfarrerin.
Als die Pfarrerin 1997 von Bad Emstal nach Züschen kam, nahm sie sich der
Vergangenheit der im Fritzlarer Stadtteil lebenden Menschen an. 'Ich habe
mit vielen Menschen gesprochen, um herauszufinden, wer auf den Friedhöfen
begraben ist, was uns die Steine dort über die Menschen erzählen', erklärt
sie. Das Buch erzählt von Mitbürgern und damit auch von der Geschichte
Züschens, die durch das Dritte Reich und die Folgen nicht in Vergessenheit
geraten sollen, so ihre Hoffnung. 'Es ist das erste Buch, das die beiden
jüdischen Friedhöfe in Züschen dokumentiert', sagt Waterkamp. Es gebe
insgesamt 42 Grabsteine aus den Jahren 1780 bis 1936. In dem Werk wird jeder
dieser Grabsteine in Farbe präsentiert, mit Übersetzungen von dem Co-Autor
Richard Oppenheimer untermauert, der mittlerweile in den USA lebt. Seine
Mutter wurde in Bad Wildungen geboren und überlebte während der NS-Zeit vier
Jahre in Konzentrationslagern. Waterkamp ist dankbar über die Hilfe von
Oppenheimer, sie selbst hat im Studium Hebräisch gelernt, aber er sei darin
noch fitter. 'Ich habe gerne an dem Buch mit gearbeitet, denn ich tue das
aus tiefstem Herzen und zu Ehren der Familienmitglieder meiner Mutter, die
im Holocaust umgekommen sind', sagt Richard Oppenheimer. Dieses Buch sei das
Ergebnis seiner Forschung. 'Die Menschen haben keine Stimme mehr. Wir
schon', sagt Pfarrerin Waterkamp. Man könne die Vergangenheit nicht mehr
zurückdrehen, aber die Erinnerung an die Menschen aufrechterhalten – ob mit
Büchern, mit Märschen oder mit Gedenkveranstaltungen."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Arnsberg II,448-449. |
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Michael
Brückmann / Richard Oppenheimer / Ira Waterkamp: Häuser
der Ewigkeit. Die jüdischen Friedhöfe in Züschen und die ehemalige jüdische
Gemeinde. Züschen 2025. 156 S.
Kontakt bei Interesse an der Publikation:
ira.waterkamp@ekkw.de.
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