Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oberheimbach (VG Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Kennkarte aus der NS-Zeit   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen    
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde   
    
In Oberheimbach bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.   

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 20 jüdische Einwohner (von etwa 540 Einwohnern), 1817 19, 1858 45, 1885 28, 1892 27, 1895 30. 

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule), möglicherweise ein rituelles Bad und ein Friedhof
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Sally Eichberg (geb. 26.4.1890 in Osterspai, vor 1914 in Oberheimbach wohnhaft, gef. 25.8.1914) und Sigismund Wolff (geb. 10.5.1887 in Oberheimbach, vor 1914 in Bingen wohnhaft, gef. 9.6.1918). Der Name von Sally Eichberg steht auf dem Gefallenendenkmal der Gemeinde (siehe Foto unten).   
  
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde um 1920 auf Grund der stark zurückgegangenen Zahl der jüdischen Gemeindeglieder schlossen sich die am Ort noch lebenden jüdischen Personen der Gemeinde in Bacharach an. 
 
1924 wurden noch drei jüdische Einwohner in Oberheimbach gezählt, 1932 noch zwei, 1936 noch eine Person. 

  
Von den in Oberheimbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Paula Bär geb. Wolf (1890)*, Helene Grünebaum geb. Wohlgemuth (1864), Johanna Heimann geb. Wohlgemuth (1888), Jakob Klein (1864), Clara Meyer geb. Wolff (1877), Moritz Wolf (1880), Bertha Jenny Wolff (1873).  
  
Anmerkung: Paula Bär geb. Wolf war mit Wilhelm Bär verheiratet. Die beiden hatten einen Sohn Arthur (geb. 25. März 1925) und lebten in Mülheim-Kärlich (Kirchstraße 28), von wo aus sie am 22. März 1942 über Koblenz-Lützel nach Izbica deportiert wurden.     
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Oberheimbach gefunden.   

     

Kennkarte aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte der in Oberheimbach
 geborenen Bertha Wolf geb. Wolff
 
 Oberheimbach KK MZ Wolf Bertha.jpg (93759 Byte)    
   Kennkarte (ausgestellt in Mainz 1939) für Bertha Wolf geb. Wolff 
(geb. 20. Oktober 1884 in Oberheimbach)  
 

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge     
    
Eine Synagoge befand sich in Oberheimbach in der sogenannten "Judengasse", einer schmalen, abschüssigen Nebengasse der Hauptstraße. Das Gebäude, in dem sicher schon jahrelang keine Gottesdienst mehr abgehalten worden waren, soll auf Druck der Nationalsozialisten in den 1930er-Jahren verkauft worden sein. Später wurde das Gebäude abgebrochen. Das Grundstück blieb unbebaut.   
  
  
Adresse/Standort der Synagoge:   "Judengasse" (Seitengasse der Hauptstraße)    
  
  
Fotos 
(Fotos: Hartmut Holz, Oberheimbach, Fotos vom Herbst 2011)  

 Die "Judengasse" in
 Oberheimbach
 Oberheimbach Judengasse PICT0104.jpg (175283 Byte) Oberheimbach Judengasse PICT0106.jpg (190221 Byte) 
  Bei der "Judengasse" handelt es sich um eine sehr schmale Seitengasse zur Hauptstraße  
     
Grundstück der
 ehemaligen Synagoge 
in der "Judengasse" 
Oberheimbach PICT0103.jpg (281119 Byte)  
   Nach Abbruch der Synagoge blieb 
das Grundstück unbebaut
 
     
Gefallenendenkmal  Oberheimbach Gefallenendenkmal PICT0107.jpg (238044 Byte) 
   Auf dem Gefallenendenkmal steht auch der Name des 
jüdischen Gefallenen Sally Eichberg   
     
Andernorts entdeckt: auf dem  
jüdischen Friedhof in Luxemburg 
Louxemburg Friedhof Oberheimbach 12116a.jpg (143458 Byte) Louxemburg Friedhof Oberheimbach 12116.jpg (111418 Byte)
   Grabstein für Louis Seckler (geb. 1872 in  Oberheimbach, gest. 1923 in Luxemburg)
 und Fanny Nussbaum (geb. 1873 in Butzweiler, gest. 1947 in Luxemburg)
     

    
     

Links und Literatur 

Links:

Website der Gemeinde Oberheimbach   

Literatur:  

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 294 (mit weiteren Literaturangaben).  

   
  n.e.      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 26. Mai 2015