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Friedhöfe in der Region"
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Greifswald (Landkreis
Vorpommern-Greifswald)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Vgl. u.a. folgende Seiten zur jüdischen Geschichte in
Greifswald
-
https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/e-g/767-greifswald-mecklenburg-vorpommern
- Wikipedia-Artikel zum Friedhof
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_(Greifswald)
Wenige Fotos zur jüdischen Geschichte in Greifswald
(Fotos: Hahn, Aufnahmen vom 2.6.2020)
Baderstraße - die
mittelalterliche "Judenstraße"
("Yodenstrate") |
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Straßenschild
der "Baderstraße", im 15. Jahrhundert erstmals als "Yodenstrate" erwähnt
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Gebäude Markt 13 mit Hinweistafel zur Geschichte: "Das bedeutende
Kaufmannshaus entstand um 1290. Der marktseitige Schaugiebel zählt zu den
ältesten Hausfassaden im südlichen Ostseeraum und wird durch Maßwerke und
glasierte Backsteine belebt. Der ursprüngliche Schildgiebel wurde in der
Frühen Neuzeit auf den Umriss des Dachdreiecks reduziert, 1959 die heutige
Form rekustruiert. 1653 wurden Dachwerk und hofseitiges Giebeldreieck des
Haupthauses, im 16. Jh. der ältere Teil der Seitenflügelfassade errichtet.
1734 gab es eine größere Reparatur, bei der das Kellergewölbe entstand. 1855
verlängerte man den Seitenflügel. Im Vorderhaus wurde 1886 durch die
jüdische Kaufmannsfamilie Cohn das repräsentative Treppenhaus eingebaut
sowie das Obergeschoss im Stil der Neugotik ausgestattet. Bis in die 1930er
Jahre befand sich im Haus der Betsaal der jüdischen Gemeinde von Greifwald".
Die Fotos rechts zeigen das Hintergebäude, in dem sich der Betsaal der
jüdischen Gemeinde befand mit einer (fast zugewachsenen) Hinweistafel; Text:
"Zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde von Greifswald 1871-1938. In diesem
Altstadtviertel befand sich über viele Jahre ihr Betsaal".
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"Stolpersteine" zur
Erinnerung an die
Schicksale jüdischer Einwohner
bis zur NS-Zeit |
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Exemplarisch
für "Stolpersteine" in Greifswald die Gedenksteine für Helene Weissenberg
geb. Abrahamsson, Fritz Walter, Else Walter geb. Weissenberg und Helga
Walter (Lange Straße 22) und Simon Michels in der Kapaunenstraße 14 |
Zu den
"Stolpersteinen" in Greifswald
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Greifswald
(die elf am 10. Juli 2008 verlegten "Stolpersteine" in Greifswald erlangten
traurige Berühmtheit, da sie in der Nacht vom 8. auf den 9. November 2012
gewaltsam herausgerissen wurden; am 23. Mai 2013 - Tag des Grundgesetzes -
wurden sie zusammen mit zwei weiteren "Stolpersteinen" neu verlegt.
vgl.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article110873303/Stolpersteine-in-Greifswald-herausgerissen.html
und
https://www.uni-greifswald.de/universitaet/geschichte/universitaet-im-nationalsozialismus/stolpersteine/stolpersteine-2013/
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Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden bis 1850 auf dem Friedhof in Niederhof
bei Brandshagen beigesetzt, danach vermutlich für einige Jahre in
Stralsund.
1860
kauften jüdische Gemeindeglieder einen Acker und beantragten beim Magistrat die
Anlage eines eigenen jüdischen Friedhofes. Dies wurde genehmigt. Der
Greifswalder Magistrat stellte dazu die Bedingung, "dass der Begräbnisplatz mit
einer wenigstens 4 Fuß hohen Einfassung aus Holz, Strauchwerk oder Steinen
einzufassen sei". Auch
wurde ein Grundstück in der Hunnenstraße 7 gekauft, wo ein Schuppen stand, den
man zur Unterbringung des Leichenwagens verwendete. Der Friedhof wurde gemäß der
Auflage des Magistrats mit einer
Mauer umgeben und besaß als Eingang ein schmiedeeisernes Tor mit Davidstern
darüber. Bis 1938 wurde der Friedhof belegt. 1941/42 wurde er weitgehend abgeräumt.
Das Friedhofsgrundstück sollte in den Kriegsjahren in ein Kasernengelände
einbezogen werden, blieb jedoch unbebaut und verfiel. Als nach Kriegsende die
umliegenden Militärbauten geschleift wurden, geriet auch der Friedhof in
Mitleidenschaft. 1949 waren nur noch Reste der Begrenzungsmauer des Friedhofes und einige
Grabsteine vorhanden. Nach der Rückübertragung des Grundstückes an die Jüdische
Landesgemeinde Mecklenburg wurde dieses 1951 an die Stadt verkauft. Die Reste
des Friedhofes wurden beseitigt und auf dem Gelände eine Industriebaracke gebaut.
Heute befindet sich im Bereich des Friedhofes Gelände für
Industrie/Einkaufszentren.
Lage des Friedhofes:
An der Gützkower Landstraße, heute Industriegebiet
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Ungefähre Lage des jüdischen Friedhofes
in Greifswald auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken: Der Link führt zur Herrenhufenstraße; der Friedhof lag
vermutlich im Bereich
der Firma Linnenecker Ecke Herrenhufenstraße / Gützkower Landstraße
Vgl. ganz links die historische Karte von 1880 mit der Markierung des
Friedhofes an der Gützkower Landstraße |
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 3. Juni 2020)
Beisetzungen bis um 1850 im
jüdischen Friedhof
bei Niederhof / Brandshagen |
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Grabstein
mit "segnenden Händen" der Kohanim
für "Mordechai Katz aus Greifswa(l)d" (4. Zeile von unten) |
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Der Friedhof lag auf einem
Grundstück westlich
der Gützkower Landstraße |
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Industrie- und
Einkaufsgebiet westlich
der Gützkower Landstraße |
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Einzelne Berichte zum Friedhof
2018:
Schüler auf den Spuren der jüdischen Geschichte |
Artikel (Schülerbericht) von Ruben Grathoff
in der Website der Montessori-Schule Greifswald vom 23. Mai 2018: "Ein
Ausflug durch Greifswald zur Erforschung jüdischer Spuren
Die Arbeitsgruppe Rot/Grün Klasse 6 der Montessori-Schule hat sich im Rahmen
der Ganzlektüre "Damals war es Friedrich" von Hans Peter Richter auf die
Suche nach Spuren der jüdischen Geschichte in Greifswald gemacht.
Unterstützt wurden sie dabei von Herrn Möbius und Frau Lüder-Kleemann. Der
erste Halt war an einem unscheinbaren Gullydeckel in der
R.-Breitscheid-Straße unweit des Studentenwohnheimes, das an Judith Stein
erinnert. Die meisten Gullydeckel übersieht man leicht. Wir haben genau
hingeschaut und neben anderen Details den Namen eines Fabrikbesitzers aus
Pasewalk erkannt. Er war Jude und seine Fabrik verarbeitete Eisen. Danach
haben wir das Haus Am Markt 13 aufgesucht. Es gehörte vor dem Zweiten
Weltkrieg Juden. Hier war die Jüdische Gemeinde Greifswalds ansässig und
nutzte einen Raum zum Beten. Ein Schild an der Rückseite des Gebäudes
erinnert daran, dass die Gemeinde 1938 gewaltsam aufgelöst wurde. Vielleicht
seid ihr ja auch schon mal über einen Stolperstein „gestolpert'. Vier von
ihnen liegen vor dem Papierhaus und sind der Familie Futter gewidmet. Die
Eltern, Thea und Julius Futter, wurden in Auschwitz ermordet.
Glücklicherweise haben die Kinder, Hans und Gert Futter, die schreckliche
Zeit überlebt. Hans Futter lebt heute in England. Drei Minuten später
standen wir vor dem Gebäude der Ostsee-Zeitung. Früher war hier auch eine
Zeitungsredaktion zu finden. Der ehemalige Chefredakteur Max Liedtke war im
Zweiten Weltkrieg Hauptmann in Polen, wo er über 100 Juden das Leben
gerettet hat. Eine Gedenktafel am Gebäude erinnert an seine Tat. Zwei
weitere Stolpersteine liegen in der Gützkower Straße. Sie halten das
Andenken an die Feldmanns wach, die dort ein kleines Lebensmittelgeschäft
betrieben und in Belzeck ermordet wurden. Als letzte Station waren wir im
Gewerbegebiet, bei Linnenbecker, wo sich ein ehemaliger jüdischer Friedhof
befindet. Obwohl man nichts mehr davon sehen kann, beeindruckte uns dies.
Wir konnten während unserer Fahrradtour einzelne Spuren jüdischer
Geschichte finden und mehr über das Leben einiger Familien erfahren."
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Links und Literatur
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