Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Weinsheim (VG Rüdesheim, Kreis Bad Kreuznach) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
    
In Weinsheim bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1808 werden 12 jüdische Einwohner genannt, die sich auf fünf Haushaltungen verteilten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die in Weinsheim lebenden jüdischen Familien offiziell der Synagogengemeinde Mandel angeschlossen. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1858 32 jüdische Einwohner, 1895 41. Die jüdischen Haushaltsvorsteher verdienten den Lebensunterhalt als Vieh- und Getreidehändler, Lebensmittelhändler, Textil- und Kurzwarenhändler. Es gab um 1900 auch einen jüdischer Winzer (Braun), der zudem eine kleine Brennerei für Hefe, Trester und Kernobst betrieb.  

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge mit einem Bet- und Unterrichtsraum sowie ein Friedhof. 1841 wurde der Religionsunterricht der jüdischen Kinder von Levy Frankfurter erteilt, der damals gemeinsam für die Gemeinden Waldböckelheim, Monzingen und Weinsheim angestellt wurde. Ansonsten besuchten die jüdischen Kinder die evangelische Elementarschule.     
 
1924 wurden noch 19 jüdische Einwohner gezählt, die sich auf die Familien Braun, Hirsch, Loeb und Mayer verteilten. Nach dem "Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung" von 1932 war damals Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Weinsheim Max Braun. Betreut wurde die Gemeinde durch Bezirksrabbiner Dr. Jacobs aus Kreuznach.  

1933 lebten noch etwa 15 jüdische Personen am Ort. In den folgenden Jahren sind mehrere von Ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Die Ereignisse beim Novemberpogrom 1938 trafen vor allem die Familie Hirsch. Ein SA-Trupp aus Bad Kreuznach unter Führung des Ortsgruppenleiters L. aus Bad Münster demolierte die gesamte Inneneinrichtung der Familie. Moses Hirsch war bereits verhaftet und in das Bad Kreuznacher Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert worden. Auch die Familie Braun sollte überfallen werden, was jedoch durch den Weinsheimer Ortsgruppenleiter verhindert wurde, der Herrn Braun mit Hinweis auf die gemeinsame Zeit im Ersten Weltkrieg in Schutz nahm - Braun war mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. 
Anmerkung: Hinweis auf das Verzeichnis der jüdischen Einwohner, die in den Gemeinden des Amtes Rüdesheim Kreis Kreuznach (Hargesheim, Hüffelsheim, Mandel, Norheim, Weinsheim) gewohnt haben und verschleppt (sc. deportiert) wurden (pdf-Datei der an den Internationalen Suchdienst Arolsen von der Amtsverwaltung Rüdesheim 1962 mitgeteilten Liste von 37 Personen aus diesen Orten).
  
Von den in Weinsheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Salomon Besthof (1876), Amalie (Malchen) Braun geb. Stern (1884), Eugen Braun (1912), Irene Braun (1908), Max (Marx) Braun (1882), Hilde Goldberg geb. Mendel (1896), Moses Hirsch (1882), Susanne (Sara) Hirsch geb. Leib (1890), Werner Hirsch (), Ella Lichtenstein geb. Marx (1896), Julie Mainzer geb. Loeb (1883), Moritz Marx (1886), Otto Josef Marx (1890), Walter Marx (1905), Max Mayer (), Moritz Mayer (1883), Lina Nassauer geb. Loeb (1891).   
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Anzeige von Heinrich Marx (1900)  

Weinsheim Israelit 31121900.jpg (34618 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Dezember 1900: "Ein israelitisches Mädchen
welches gemeinschaftlich mit meiner Tochter die Führung des Haushaltes übernimmt, sofort gesucht. 
Heinrich Marx
, Weinsheim bei Kreuznach."   

   
Anzeige von M. Müller (1925)  

Weinsheim Israelit 05111925.jpg (31030 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1925: "Selbstständiger Bäcker suche Sabbatfreie Stellung
ist auch zu jeder Arbeit willig. Angebote an 
M. Müller, Weinsheim
bei Kreuznach."    

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge                 
    
Bei der Synagoge in Weinsheim handelte es sich um ein Gebäude unweit der alten Schule. das zu Beginn der 1950er-Jahre aus Anlass der Verbreiterung der B 41 weichen musste. Gottesdienste konnten in Weinsheim zumindest in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nur noch stattfinden, wenn mit Hilfe von auswärtigen Männern Minjan erreicht wurde.       
     
     
Adresse/Standort der Synagoge  Kreuznacher Straße / Ecke Sponheimer Straße           Adresse 1932: Hauptstraße             
     
     
Fotos / Abbildungen

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Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Weinsheim     

Literatur:      

bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 383  (mit weiteren Literaturangaben). 

   
    n.e.                    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020