Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Sülzhayn und Werna (Stadt Ellrich, Kreis Nordhausen)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte einer aus Sülzhayn stammenden Familie 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde       
   
In Sülzhayn und Werna wurden 1568 Juden aufgenommen, die aus Nordhausen vertrieben wurden. 
  
In Sülzhayn bestand im 18./19. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. Vermutlich war ein Betraum oder eine Synagoge vorhanden. Auch ein jüdischer Friedhof ist in den Quellen nachzuweisen, jedoch sind keinerlei Spuren erhalten.
1808 werden die folgenden jüdischen Männer genannt (mit damals angenommenen festen Familienamen, in der Klammer angegeben): Israel Selig (Baumgarten), Hirsch Israel (Fränkel), Israel Levy (Franko), Moses Israel (Goldschmidt), Gerson Seelig (Holländer), Meyer Levy (Horn), Abraham Levy (Lewa), Heinemann Herz (Marcusy), Marcus Herz (Marcusy), Ascher Abraham (Sandau), Cusel Levy (Sander). 
Quelle: Nördhäusisches wöchentliches Nachrichts-Blatt, 45stes Stück, den 7ten November 1808.  
   
  
In Werna bestand im 18./19. Jahrhundert gleichfalls eine jüdische Gemeinde. Eine 1793 erbaute Synagoge und vermutlich auch eine Mikwe (rituelles Bad) waren vorhanden. Über ihren Standort ist nichts bekannt. Die Gemeinde bestand bis nach 1812/13 oder bis 1834. 
1808 werden die folgenden jüdischen Männer genannt (mit damals angenommenen festen Familiennamen, in der Klammer angegeben): Bendix Joseph (Burchardt), Salomon Katz (Eckstein), David Wolf (Fleischer), Joseph Seeligmann (Goldschmidt), Levy Abraham (Holländer), Moses Aron (Lissau), Marcus Levy (Loewenthal), Hirsch Israel (Rosenbach), Lehmann Moses (Sande), Levy Mager (Schiff), Joseph Mager (Schiff), Moses Baruch (Schlesinger), Jacob Baruch (Schlesinger), Lazarus Ascher (Schulmeister), Isaac Simon (Seemann), Salomon Mager (Spanier), Abraham Salomon (Waschke), Simon Levy (Wernaer). 
 
Einzelne jüdische Familien beziehungsweise Personen lebten auch in den folgenden Jahrzehnten in Werna (vgl. Anzeige von 1873 unten)           
  
Hinweis: Im Gedenkbuch des Bundesarchivs (Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945) werden vier in Werna geborene Personen genannt, die in der Shoa umgekommen sind. Ob es Personen aus diesem Werna waren, konnte jedoch noch nicht in Erfahrung gebracht werden.  
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde      
 
       
Geschichte einer aus Sülzhayn stammenden jüdischen Familie 

Familie Benedikt Frenkel, Sohn des Kaufmanns Israel Frenkel und der Sophie geb. Burchhardt in Sülzhayn 
(Quelle: Datenbank des Steinheim-Instituts Duisburg zu einem Grab in Mönchengladbach-Rheydt (Quelle)   

Benedikt Frenkel war ein Sohn des Kaufmanns Israel Frenkel und der Sophie geb. Burchhardt in Sülzhayn bei Ihlfeld/Krs. Nordhausen. Er hatte sich vor 1877 als junger Commis in Odenkirchen niedergelassen und war von dort nach Rheydt gewechselt, wo er 1886 einen Handel mit Wollabfällen gründete, später zusätzlich Agent der Norddeutschen Feuerversicherungs-Gesellschaft wurde und 1896 eine "Papier-, Lumpen, Kurz- und Partiewarenhandelung sowie Herren-Confektion" eröffnete. 1877 heiratete er in Odenkirchen die 1846 in Stürzelberg bei Zons geborene Carolina Jonas. In Odenkirchen wurden die Kinder Julie (1878-1920), Julius (geb. 1880) und Emma (geb. 1882) geboren. 1890 wurde er zum Repräsentanten der Rheydter Synagogengemeinde gewählt. 1920 setzte sich Benedikt Frenkel zur Ruhe und übergab seinem Sohn Julius das Geschäft. 
Julius Frenkel wurde gemeinsam mit seiner Frau Julie, Tochter von Aron und Sophie Stein in Neuss, im Dezember 1941 nach Riga deportiert, wo er sechs Monate später starb. Seine Frau wurde am 2.11.1943 weiter nach Auschwitz geschickt und blieb verschollen. Sein ebenfalls nach Riga deportierte Sohn Hans wurde weiter nach Kaiserwald, Stutthof und Buchenwald geschickt, wo er schließlich starb. Seine 1915 geborene Schwester Liesel überlebte. Sie war verheiratet, lebte später in Köln und füllte für ihre Familienangehörigen Gedenkblätter von Yad Vashem aus. Höchstwahrscheinlich zeichnet sie auch verantwortlich für die Errichtung dieses Grabsteins. 
Fritz Frenkel, der 1889 in Rheydt geborene Bruder von Julius, emigrierte mit seiner Frau Adele geb. Cossmann von Borken zunächst in die Niederlande und dann nach Chile.        

      
      
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen      
Anzeige von F. Frankmann in Werna (1873)     

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. April 1873: 
"Eine vorzüglich empfohlene, besonders tüchtige jüdische Wirtschafterin sucht in einem anständigen Hause Stellung. Näheres bei 
F. Frankmann
in Werna bei Ellrich am Harz."   

      
      
  
    
Zur Geschichte der Synagoge          
    
In Werna wurde 1793 eine Synagoge erbaut oder eingerichtet. Weiteres ist nicht bekannt, weder ihr Standort noch, wie lange sie als Zentrum des religiösen Gemeindelebens genutzt wurde.  
  
  
Adresse/Standort der Synagoge         unbekannt  
   
   
Fotos 

Fotos zur jüdischen Geschichte sind nicht vorhanden   
     

   
   
Links und Literatur

Links:

Website der Stadt Ellrich    

Literatur:  

Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de) 2007. Zum Download der Dokumentation (interner Link). Zu Sülzhayn S. 247-248; zu Werna S. 273.
Peter Kuhlbrodt: Verzeichnis der Nordhäuser jüdischen Familien zur Zeit des Neuanfanges im Jahre 1808, 1822 und 1829. Online zugänglich (pdf-Datei).  Hierin finden sich Zusammenstellungen der in Sülzrain und Werna 1808 lebenden jüdischen Familien.     

   

    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 13. Mai 2013