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Sülzhayn und
Werna (Stadt Ellrich, Kreis Nordhausen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Sülzhayn und Werna wurden 1568 Juden aufgenommen, die aus Nordhausen
vertrieben wurden.
In Sülzhayn bestand im 18./19.
Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. Vermutlich war ein Betraum oder eine
Synagoge vorhanden. Auch ein jüdischer Friedhof ist in den Quellen
nachzuweisen, jedoch sind keinerlei Spuren erhalten.
1808 werden die folgenden jüdischen Männer genannt (mit damals angenommenen
festen Familienamen, in der Klammer angegeben): Israel Selig (Baumgarten),
Hirsch Israel (Fränkel), Israel Levy (Franko), Moses Israel (Goldschmidt),
Gerson Seelig (Holländer), Meyer Levy (Horn), Abraham Levy (Lewa), Heinemann
Herz (Marcusy), Marcus Herz (Marcusy), Ascher Abraham (Sandau), Cusel Levy
(Sander).
Quelle: Nördhäusisches wöchentliches Nachrichts-Blatt, 45stes Stück, den
7ten November 1808.
In Werna bestand im 18./19. Jahrhundert gleichfalls
eine jüdische Gemeinde. Eine 1793 erbaute Synagoge und vermutlich auch eine
Mikwe (rituelles Bad) waren vorhanden. Über ihren Standort ist nichts bekannt.
Die Gemeinde bestand bis nach 1812/13 oder bis 1834.
1808 werden die folgenden jüdischen Männer genannt (mit damals
angenommenen festen Familiennamen, in der Klammer angegeben): Bendix Joseph (Burchardt),
Salomon Katz (Eckstein), David Wolf (Fleischer), Joseph Seeligmann
(Goldschmidt), Levy Abraham (Holländer), Moses Aron (Lissau), Marcus Levy (Loewenthal),
Hirsch Israel (Rosenbach), Lehmann Moses (Sande), Levy Mager (Schiff), Joseph
Mager (Schiff), Moses Baruch (Schlesinger), Jacob Baruch (Schlesinger), Lazarus
Ascher (Schulmeister), Isaac Simon (Seemann), Salomon Mager (Spanier), Abraham
Salomon (Waschke), Simon Levy (Wernaer).
Einzelne jüdische Familien beziehungsweise Personen lebten auch in den
folgenden Jahrzehnten in Werna (vgl. Anzeige von 1873 unten)
Hinweis: Im Gedenkbuch des Bundesarchivs (Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945) werden vier in Werna geborene
Personen genannt, die in der Shoa umgekommen sind. Ob es Personen aus diesem
Werna waren, konnte jedoch noch nicht in Erfahrung gebracht werden.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Geschichte einer aus Sülzhayn stammenden jüdischen Familie
Familie Benedikt Frenkel, Sohn des Kaufmanns Israel
Frenkel und der Sophie geb. Burchhardt in Sülzhayn
(Quelle: Datenbank des Steinheim-Instituts Duisburg zu einem Grab in
Mönchengladbach-Rheydt (Quelle)
Benedikt Frenkel war ein Sohn des Kaufmanns Israel Frenkel und der Sophie geb. Burchhardt in
Sülzhayn bei Ihlfeld/Krs. Nordhausen. Er hatte sich vor 1877 als junger Commis in Odenkirchen
niedergelassen und war von dort nach Rheydt gewechselt, wo er 1886 einen Handel mit Wollabfällen gründete, später zusätzlich Agent der Norddeutschen Feuerversicherungs-Gesellschaft wurde und 1896 eine "Papier-, Lumpen, Kurz- und Partiewarenhandelung sowie Herren-Confektion" eröffnete. 1877 heiratete er in Odenkirchen die 1846 in Stürzelberg bei Zons geborene Carolina Jonas. In Odenkirchen wurden die Kinder Julie (1878-1920), Julius (geb. 1880) und Emma (geb. 1882) geboren. 1890 wurde er zum Repräsentanten der Rheydter Synagogengemeinde gewählt. 1920 setzte sich Benedikt Frenkel zur Ruhe und übergab seinem Sohn Julius das Geschäft.
Julius Frenkel wurde gemeinsam mit seiner Frau Julie, Tochter von Aron und Sophie Stein in Neuss, im Dezember 1941 nach Riga deportiert, wo er sechs Monate später starb. Seine Frau wurde am 2.11.1943 weiter nach Auschwitz geschickt und blieb verschollen. Sein ebenfalls nach Riga deportierte Sohn Hans wurde weiter nach Kaiserwald, Stutthof und Buchenwald geschickt, wo er schließlich starb. Seine 1915 geborene Schwester Liesel überlebte. Sie war verheiratet, lebte später in Köln und füllte für ihre Familienangehörigen Gedenkblätter von Yad Vashem aus. Höchstwahrscheinlich zeichnet sie auch verantwortlich für die Errichtung dieses Grabsteins.
Fritz Frenkel, der 1889 in Rheydt geborene Bruder von Julius, emigrierte mit seiner Frau Adele geb. Cossmann von Borken zunächst in die Niederlande und dann nach
Chile. |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige von F. Frankmann in Werna (1873)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. April
1873:
"Eine vorzüglich empfohlene, besonders tüchtige jüdische
Wirtschafterin sucht in einem anständigen Hause Stellung. Näheres bei
F. Frankmann in Werna bei Ellrich am
Harz." |
Zur Geschichte der Synagoge
In Werna wurde 1793 eine Synagoge erbaut oder
eingerichtet. Weiteres ist nicht bekannt, weder ihr Standort noch, wie lange sie
als Zentrum des religiösen Gemeindelebens genutzt wurde.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte sind nicht vorhanden |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link). Zu Sülzhayn S. 247-248; zu Werna S.
273. |
| Peter Kuhlbrodt: Verzeichnis der Nordhäuser
jüdischen Familien zur Zeit des Neuanfanges im Jahre 1808, 1822 und 1829. Online
zugänglich (pdf-Datei). Hierin finden sich Zusammenstellungen der
in Sülzrain und Werna 1808 lebenden jüdischen Familien. |
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