Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Sprendlingen (VG Sprendlingen-Gensingen, Kreis Mainz-Bingen)
Jüdische Friedhöfe  
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Siehe Seite zur Synagoge in Sprendlingen (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte der Friedhöfe 
  
Ein erster jüdischer Friedhof bestand in Sprendlingen bereits im 18.Jahrhundert (1786/89 genannt). Er lag hinter dem Gasthaus "Bauernschänke" (Badenheimer Straße 3) vor der südlichen Ortsmauer. 
  
Der neue jüdische Friedhof wurde um 1870 in der unmittelbaren Nähe des neuen christlichen Friedhofes angelegt. Dieser war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Kreuznacher Straße (früher Gewann "an der Schmidtpforte") eröffnet worden. Nach Erweiterungen des allgemeinen (christlichen) Friedhofes wurde der jüdische Friedhof immer mehr von nichtjüdischen Grabfeldern umgeben. So ist heute der jüdische Friedhof ein schmaler, langgezogener, nicht eingefriedeter Geländestreifen ohne eigenen Zugang inmitten des allgemeinen Friedhofes. Es sind 81 Grabsteine aus der Zeit zwischen 1872 und 1936 vorhanden, in der Regel hebräisch und deutsch beschriftet, zum Teil verwittert oder beschädigt. Der Friedhof steht unter Denkmalschutz. Die Friedhofsfläche umfasst 6,21 ar.
Der Friedhof wurde 1998 geschändet. 
  
Auf einer Hinweistafel am Friedhofseingang (im Rahmen der Tafeln: Kulturhistorischer Rundgang Sprendlingen) ist zum allgemeinen und jüdischen Friedhof zu lesen: "Der ursprüngliche (sc. christliche) Sprendlinger Friedhof lag als klassischer Kirchhof um die heutige evangelische Michaelskirche in der Ortsmitte. Durch verschiedene Vorschriften zum Bestattungswesen wurde dieser Friedhof in der ersten Hälfte des 19. Jh. an die Gewann 'an der Schmidtpforte' (heute Kreuznacher Straße) verlegt. Auch der jüdische Friedhof (1786/89 erwähnt), der sich zuvor hinter dem Gasthaus 'Bauernschänke' vor der südlichen Ortsmauer befand, wurde dorthin verlagert und 1839 erstmals belegt. Durch späterer Erweiterung ist er nun von christlichen Begräbnisstätten umschlossen..." 
    
    
Lage des Friedhofes     
  
An der Kreuznacher Straße inmitten des allgemeinen Friedhofes ohne eigenen Zugang 
  
Link zu den Google-Maps 
(zeigt die Lage des Allgemeinen Friedhofes in Sprendlingen an, in dem sich der jüdische Friedhof befindet) 
  
  
  
Fotos 
(Fotos: Stefan Haas; Aufnahmen vom April 2020, siehe auch die Fotoseite von Stefan Haas: https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/)    

     
 Teilansicht des Friedhofes  Teilansicht mit den älteren Gräbern  Teilansicht - Rückseiten der Grabsteine
     
   
 Im Vordergrund ein nicht zum jüdischen Teil
 gehörendes Grab des allgemeinen Friedhofes
 Teilansicht; rechts am Rand Grabstein für
Margarethe Gutfried (13.1.1839 - 13.4.1928)
 Teilansicht mit den Grabsteinen für Eleonore und
 Simon Straus (s.u.) sowie Raphael und Rosa Stern (s.u.)
     
     
 Hebräisch beschrifteter Grabstein für
"Frummet (?), Tochter des Alexander und
 Frau des Jaakov"
 Grabstein für Isaac Landsberg
(4.7.1828 - 5.6.1888)
 
 Grabstein für Leopold Schloss
 (3.8.1818 - 1.7.1884)
  
     
     
 Grabstein für Sara Vogel geb. Levi,
Ehefrau von Salomon Vogel 
 Grabstein für  ... Schloss
(7.3.1864 ? - 20.1.1883)
 Grabstein für Feist
(1799 - 30.7.1884)
     
     
 Hebräische beschrifteter Grabstein für
Meir Bar Ruben (= Meir Sohn des Ruben)
 abgeknickte Rosenblüten - gerne verwendetes Symbol für ein früh verstorbenes Kind
oder eine junge Frau    
     
     
 Grabstein für Ludwig Schloss (4.4.1853 - 28.1.1932) und Sara Schloss geb. Heymann (20.5.1862-30.12.1932),
davor der Gedenkstein für "den in einem K.Z.Lager vermißten" Oskar Schloß (geb. 23.7.1885 - )
Grabstein für Jakob Landsberg
 (28.12.1863 - 13.9.1924) 
     
   
 Kindergrab für "Schmuel" mit (symbolisch)
abgebrochener  Säule und abgeknickter Rose
 
 Grabstein für Sara Löb geb. Strauss
(18.12.1871 - 12.12.1934)
  
 Grabstein für Klementine Löb geb. Schloß
(26.11.1869 - 19.5.1908) und Friederike
Schloß geb. Michel
(20.6.1832 - 10.5.1910)
     
   
Grabstein für "unser liebes Söhnchen"
Eugen Schloß (25.4.1919 - 11.7.1920)  
 Grabstein für Sophie Löb
(24.8.1856 - 10.2.1933)
Grabstein für Carl Koppel
(27.5.1874 - 21.4.1926)
     
     
 Grabstein für Raphael Stern
(30.10.1848 - 22.1.1911) und Rosa Stern
geb. Marx
(29.12.1861 - 23.3.1936)
 Grabstein für Hermann Vogel
 (1.9.1851 - 8.9.1905)
  
Grabstein für Rosalie Schloss geb. Schestowitz
(10.6.1856 - 6.1.1932) und Albert Schestowitz
(20.8.1859 - 23.8.1934)  
     
     
 Grabstein für Gustav Schloss
(28.6.1858 - 25.6.1933 ?)
 Grabstein für Lina Metzger geb. Groß (26.1.1851 -
 4.5.1924) und Adolf Metzger (22.6.1846 - 4.8.1936)
 Grabstein für Therese ...
(16.4.1832 - 13.6.189?)
     
     
 Grabstein für Bernhard Sommer
 (19.5.1828 - 5.2.1917)
  
 Grabstein für Eleonore Straus geb. Schloß
(9.2.1845 - 20.9.1912) und Simon Straus
(23.10.1837 - 18.11.1912)
Hinweistafel für den allgemeinen
 und jüdischen Teil 
  
     

   
  
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

August 2020: Dokumentation des Friedhofes ist geplant      
Artikel von Bernhard Brühl in der "Allgemeinen Zeitung" vom 17. August 2020: "Jüdisches Erbe auf Sprendlinger Friedhof soll bewahrt werden.
Die Grabsteine sollen gesäubert werden, um die Inschriften zu entziffern und zu dokumentieren. Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Mainz trafen sich mit dem Ortsbürgermeister..."  
Link zum Artikel (gebührenpflichtig) 

    
     

Links und Literatur

Links:  

bullet Website der Gemeinde Sprendlingen    
bullet Website der VG Sprendlingen-Gensingen   
bulletFotoseite von Stefan Haas https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-v/  

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. 1971 Bd. II, S. 264-265.

   
   

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020