Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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La Chaux-de-Fonds (Kanton Neuenbürg / Neuchâtel) 
Jüdischer Friedhof / Cimetiere Juif 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
    
Siehe Seite zur Synagoge in La Chaux de Fonds (interner Link)    
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes           
    
Der jüdische Friedhof der Gemeinde La Chaux-de-Fonds liegt in "Les Eplatures" zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle. Er umfasst mehrere hundert Grabstätten. Der Friedhof wurde Anfang Dezember 1872 mit einer denkwürdigen Feier sowohl in der protestantischen Kirche von Les Eplatures wie auch auf dem jüdischen Friedhof unter Beteiligung des Großrabbiners Isaac Lévy (Colmar - Vesoul) und dem Pfarrer von Les Eplatures.   
  
Die älteste Inschrift ist vom 5. Dezember 1872 (Grab von Cecile Hirsch). Der Friedhof und seine kleine Friedhofshalle werden bis heute benützt.   
   
   
Aus der Geschichte des Friedhofes   
   

Die Einweihung des jüdischen Friedhofes mit einer Feier in der protestantischen Kirche von Eplatures unter Beteiligung von Großrabbiner Isaac Lévy und dem protestantischen Pfarrer (1873)   

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. Januar 1873: "Aus der Westschweiz, im Dezember (1873). Das Journal 'l'Emancipation', das Organ des 'liberalen Christentums', welches in der Schweiz erscheint, gibt uns einige Details über das, was es mit Recht eine in der Schweiz, wie gewiss auch anderswo, noch nie stattgefundene Zeremonie nennt, in Anbetracht der Verhältnisse, unter welchen sie vor sich ging; sie fand letzten Montag in Eplatures statt. Es handelte sich darum, den Friedhof einzuweihen, den die Israeliten von la Chaux-de-Fonds jetzt erworben haben, um ihren Toten die von ihrer Religion vorgeschriebenen Pflichten zu erweisen. In Rücksicht auf das schlechte Wetter hatte sich die Gemeinde betreffenden Ortes um die Erlaubnis beworben, sich der protestantischen Kirche zu bedienen. Die Gemeindebehörde bewilligte nicht allein bereitwilligst diese Bitte, sondern der Ortspastor machte sogar selbst die Honneues seiner Kirche. Wir fanden die Gewährung eines Gebäudes, das bis jetzt ausschließlich für die Ausübung des orthodoxen Kultus bewahrt geblieben war, schon sehr viel; umso mehr waren wir überrascht, dass der Pastor selbst den Großrabbiner einlud, auf seine Kanzel zu steigen, und ihm dann mit einigen Worten der Teilnahme und der Sympathie antwortete. Der protestantische Pastor, der nach dem Großrabbiner Herrn Levy aus Vesoul (früher in Colmar) das Wort ergriff, machte es sich zur Aufgabe, die Berührungspunkte zwischen den Israeliten und den Protestanten hervorzuheben. 'Der Gott Israels ist auch der unserige', sagte er in der Hauptsache, und zum Beweise zitierte er mehrere Bibelstellen, deren Wahl vielleicht nicht ganz so glücklich gewesen, wie die Absicht löblich war. 
Wir bemerken hierzu, dass der Großrabbiner Levy der orthodoxen Kirche (sc. Richtung) angehört".       
  
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Januar 1873: "La Chaux-de-Fonds, im Januar (1873). Der auch in ihrem Blatte (Nr. 3) gemeldete Vorfall, dass der Großrabbiner Levy zur Einweihung des neuen Friedhofes in der protestantischen Kirche, und mit Erlaubnis und unter Teilnahme des Pastors gepredigt hat, machte im Lande nicht geringe Sensation, und wurde fast von allen Organen der Presse freudig begrüßt. Der hier erscheinende National Suisse schreibt darüber: 'Unbestreitbar verbreitet sich der Geist der Toleranz; ein Großrabbiner predigte Monat in einem protestantischen Tempel, und, was noch mehr heißen will, auf der Kanzel, und zur Einweihung des israelitischen Friedhofes in les Eplatures. Ehre sei dem städtischen Magistrate, welcher das Beispiel gab, Ehre den beiden Geistlichen, welche sich ebenfalls geehrt haben, indem sie demselben folgten.   
Trotz des schlechten Wetters hatten sich den Israeliten viele Zuhörer von verschiedenen Kulten beigesellt. Außer den Lokalbehörden befanden sich unter denselben zwei französische Pastoren aus La Chaux-de-Fonds, sowie der liberale Pastor. Die Zeremonie war so, wie sie sein sollte, einfach und würdig. Der Predigt wurde mit einer andächtigen Sympathie zugehört, und das Interesse verdoppelte sich, als der Pastor von les Eplatures auf die Kanzel stieg, um an seine Gäste einige Worte der Brüderlichkeit zu richten.  
Vom Tempel begab man sich zum Friedhofe, wo passende Psalmen rezitiert wurden. Der Großrabbiner schloss den Gottesdienst mit Gebet und Segen. Der Pastor lud ihn alsdann mit den Mitgliedern des israelitischen Komitees ein, sich einige Augenblicke im Presbyterium auszuruhen, und Jeder lehrte dann mit den besten Eindrücken nach Hause zurück.'"     

   
   
Lage des Friedhofes      
   
Unmittelbar an der Landstraße zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle, unmittelbar neben einem christlichen Friedhof.   
   
   
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 28.8.2008)   

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Das Eingangstor   Brunnen am Eingang    
     
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   Der hohe Grabstein für den im Krieg 
gefallenen Marc Bloch (1877-1916) 
   
     
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Grabstein mit schöner Rosenornamentik
 für die früh verstorbene 
Marthe Dittisheim geb. Rueff (1879-1906)
 und Herman Dittisheim (1868-1953)
Grabsteine im Vordergrund links für 
Aline Ulmann geb. Picard (1866-1939) 
und Léon Ulmann (1852-1906) 
Grabstein für Callmann Lewie 
(Textplatte siehe unten: "Hier ruht mein
 einzig Hoffen, mein geliebter Mann. Hier
 ruht in Frieden der Wohltäter Callmann
 Lewie, gest. 1876 im Alter von 33 Jahren") 
 
     
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  Die Friedhofshalle  
     
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Manche Grabsteine enthalten eine Angabe,
 woher der Verstorbene nach La Chaux de
 Fonds gekommen ist; mehrfach wird
 Hegenheim genannt wie auf dem Grabstein
 für Samuel Ditesheim (1812-1887)
Teilansichten des Friedhofes
   
   
   
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Teilansichten des Friedhofes (1960er-Jahre): zahlreiche Gräber 
sind von einer liegenden Grabsteinplatte geschlossen  
   
Weiße Grabsteine zweite Reihe links für
 Jeanette-Eugène Rueff-Levy (1867-1906) 
und rechts für Jacques Picard (1882-1905)  
   
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Holocaust-Denkmal "A la memoire 
des martyrs Juifs - victimes de la
 Barbarie" 1933-1945" 
Abteilung für Kindergräber mit kleinen Grabsteinen oder abgebrochenen Säulen 
(für ein viel zu früh beendetes Leben)
    
    
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Grabsteine aus den 
1940er-Jahren 
Grabsteine aus den 1950er- 
und 1960er-Jahren 
Neuere Gräber 
(nach ca. 2005) 
     
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  Neuere Gräber (2008)   

   
   

Links und Literatur

Links:   

Website der Stadt La Chaux-des-Fonds  

Literatur: 

   

   
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 18. April 2016