Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Seulberg (Stadt Friedrichsdorf/Taunus, Hochtaunuskreis)
Jüdischer Friedhof  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Siehe Seite zur Synagoge in Seulberg (interner Link) 
  
 
Zur Geschichte des Friedhofes      
   
Der jüdische Friedhof war zentrale Begräbnisstätte für mehrere umliegende jüdische Gemeinden (Seulberg, Köppern, Rodheim, Holzhausen, Homburg, Oberursel), bis diese teilweise einen eigenen Friedhof angelegten. Zur Geschichte informiert eine vor dem Friedhof angebrachte Tafel:  
 
Inschrift der Hinweistafel auf dem Friedhof: "Erstmals wird der jüdische Friedhof von Seulberg 1580 erwähnt, dürfte aber älter sein. Von Homburg kommend, führte zu ihm der so genannte Judenpfad. Die israelitische Kultusgemeinde von Homburg kaufte 1690 zwei Morgen Land hinzu und begründete damit eine Begräbnisstätte für alle Juden der Homburger Landgrafschaft. Bestattet wurden auch Ortsfremde. Zu dieser Zeit lebten in Seulberg etwa zehn jüdische Familien, die der Homburger Kultusgemeinde angehörten. Ab 1790 hielten sie hier auch Gottesdienste ab; noch heute ist das Haus in Alt Seulberg 38 als 'Judenschule' bekannt. Bis ins 17. Jahrhundert übten die Seulberger Juden Handwerksberufe aus, später dann Handels- und Kommissionstätigkeiten. Das Zusammenleben mit der nichtjüdischen Bevölkerung gestaltete sich weitgehend konfliktfrei, die Gemeinde beantragte 1834 sogar, die Anzahl der Familien zu erhöhen. Zu Auseinandersetzungen kam es im Zuge der gesetzlichen Gleichstellung nach 1816, als Juden ihr Recht an der kostenfreien Holzzuteilung aus dem Gemeindewald geltend machten. Dieser Streit eskalierte seit 1837 in den so genannten Seulberger Judenkrawallen. Auf dem Hintergrund einer allgemeinen verschlechterten wirtschaftlichen Lage verließen die Gemeindemitglieder darauf den Ort in Richtung Frankfurt oder Amerika. Damit endet auch die Geschichte des Seulberger Friedhofes, zumal in Homburg 1865 eine israelitische Begräbnisstätte eingerichtet worden war. Nach längerer Pause datiert die letzte Beerdigung in Seulberg aus dem Jahre 1924. Die übrigen Grabsteine stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert."  
    
Der Friedhof wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet. Grabsteine wurden umgeworfen, einige wurden in der Folgezeit bei der Kanalisation des Seulbachs verwendet. Dabei wurden hebräische Inschriften teilweise unleserlich gemacht. Weitere Schändungen gab es 1959 und 1970.

Hinweis: Nach dem Verzeichnis der durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen" bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in Seulberg die Zahl von 199 vorhandenen Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit von 1752 bis 1869. Siehe landesgeschichtliches Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg: Dokumentation der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich

      
Hinweis: 

Den Friedhof-Schlüssel verwahren das Stadtarchiv und das Ordnungsamt der Stadt Friedrichsdorf. Telefon: 06172/731-289 oder -217. 
   
   
Lage des Friedhofes:  
   
Der Friedhof liegt südwestlich von Seulberg, erreichbar über die Landgrafenstraße, etwa 200 m nach den letzten Häusern auf der linken Seite.   
   
  

Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum:  20.4.2008) 

Seulberg Friedhof 168.jpg (108240 Byte) Seulberg Friedhof 163.jpg (108611 Byte) Seulberg Friedhof 167.jpg (109737 Byte)
Bank vor dem Friedhof  Das Eingangstor  Hinweistafel 
     
Seulberg Friedhof 166.jpg (114567 Byte) Seulberg Friedhof 164.jpg (109128 Byte) Seulberg Friedhof 165.jpg (111537 Byte)
Blick vom Eingangstor 
auf den Friedhof
Steine für Besucher zum Ablegen 
auf den Grabsteinen
  
     
Seulberg Friedhof 151.jpg (117740 Byte) Seulberg Friedhof 150.jpg (81067 Byte) Seulberg Friedhof 162.jpg (103921 Byte)
Unterer Eingang von Seulberg kommend  Hinweistafel  Teilansicht 
     
Seulberg Friedhof 152.jpg (114651 Byte) Seulberg Friedhof 153.jpg (120982 Byte) Seulberg Friedhof 156.jpg (113100 Byte)
Teilansichten des Friedhofes 
 
Seulberg Friedhof 154.jpg (106707 Byte) Seulberg Friedhof 155.jpg (110552 Byte) Seulberg Friedhof 157.jpg (116502 Byte)
Teilansichten des Friedhofes 
 
Seulberg Friedhof 158.jpg (105977 Byte) Seulberg Friedhof 161.jpg (108611 Byte)

  

          
     
Seulberg Friedhof 159.jpg (74184 Byte) Seulberg Friedhof 160.jpg (117454 Byte)   
          

    
   

Links und Literatur 

Links:

Website der Gemeinde Friedrichsdorf    
Zur Seite über die Synagoge in Seulberg (interner Link) 

Literatur:  

Arnsberg I,399-400, II, 251-252.  
ders.: Bilder - Dokumente S. 187. 
Herbert Zimmermann: Ein hessen-homburgischer Judenfriedhof bei Seulberg, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg 35, 1982, S. 77-83. 

             

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 07. November 2012