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Kröv (Gemeinde
Kröv-Bausendorf, Kreis Bernkastel-Wittlich)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur Geschichte der
jüdischen Gemeinde
In Kröv bestand im 19./20. Jahrhundert eine kleine
jüdische Gemeinde. Bereits im Mittelalter lebten - wenn auch nur
einzelne - Juden am Ort: Am 1. März 1242 verschrieb König Konrad IV.
dem Probst Heinrich von Pfalzel drei Juden aus Cochem und Kröv für 300 trier.
Pfund. Er darf zu diesem Zweck ihre Häuser verkaufen und sich, "wenn es
ihm gut scheint, durch ihre Habe bezahlt machen. Sollte dann noch an dieser
Summe fehlen, dann muss die königliche Hasse eintreten". Bei den drei
Juden handelte es sich um Helemannus und dessen Schwiegersohn Heckelinus von
Cochem und Aaron von Kröv.
Aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert liegen keine Angaben über
jüdische Einwohner in Kröv vor.
19. Jahrhundert: Aus Lösnich ist
1840 Emanuel Schömann und seine Frau zugezogen (er ist 1811 in Lösnich geboren),
wo 1841 ihr erstes Kind geboren wurde; später war auch eine Familie Seiferheld
am Ort. Ein Teil der jüdischen Familien aus Kröv zog seit Anfang des 20.
Jahrhunderts nach Traben-Trarbach (nähere
Angaben zu diesen Familien siehe dort).
An Einrichtungen war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen
Häuser vorhanden (Standort unbekannt). Nachdem mehrere Familien nach Traben-Trarbach
verzogen sind, wurde die Betstube in Trarbach besucht. Seit Ende der
1920er-Jahre besuchte man mit den Traben-Trarbacher Familien die Synagoge in Enkirch.
In Kröv bestand ein eigener jüdischer Friedhof.
Um 1924, als zur Gemeinde 32 Personen gehörten, war Gemeindevorsteher
Jacob Schoemann.
1933 lebten noch etwa 25 jüdische Personen am Ort. In
den folgenden Jahren sind die meisten der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
Von den in Kröv geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Clara Auguste Bernstein geb.
Schoemann (1878), Berta Fernich geb. Schoemann (1866), Ella (Elsa) Kahn geb. Schoemann
(1895), Amalie Schömann geb. Kahn (1880)*, Emanuel Schoemann (1873), Frieda Leni Schoemann (1908), Sally Schoemann
(1884), Siegfried Schömann (1882)*, Siegmund Schoemann (1870), Lili Seiferheld (1912), Mathilde Seiferheld
geb. Schoemann (1880), Selma Seligmann geb. Schoemann (1898).
*Hinweis (auf Grund der Recherchen von Marie-Luise Conen): Amalie Kahn verh.
Schömann ist 1880 in Luxemburg geboren. 1908 hat sie in Luxemburg Siegfried
Schömann (geb. 1882) geheiratet. Sie und ihr Sohn Eugen lebten während im
Zeitraum zwischen 1914 und 1918 unter anderem in Trier, Luxemburg und auch in
Kröv. Amalie und Siegfried Schömann wurden in der NS-Zeit deportiert,
zunächst in den Lagern St. Cyprien und Drancy interniert. Von hier wurden sie
mit einem Transport am 13. April 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert
und dort ermordet. Link zur Fluchtgeschichte von Eugene Schoemann:
https://archive.org/details/aronraunerfamily01raun/page/n611/mode/1up?view=theater.
Zu Siegfried Schömann
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de578831.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeigem von Weingutsbesitzer David Schömann in Kröv
(1904 / 1906)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. März 1904: "Wein
zu Pessach.
Empfehle meine reinen Moselweine à 60, 70, 80 und 90 Pfennig per
Liter, eventuell auch in Flaschen, sowie Tresterbranntwein für
Pessach. Eigene Kelterei und eigenes Wachstum.
David Schömann, Weingutsbesitzer,
Cröv a. Mosel." |
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Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 23. März
1906: "Pessachwein. Empfehle auch für Pessach
meinen selbstgekelterten Moselwein im Preise von 50, 60, 80 Pfennig
und höher in Gebinden und Falschen, sowie Hefen- und Tresterbranntwein.
Preisliste und Proben stehen gratis zu Diensten. Tüchtige Vertreter
gesucht.
David Schoemann Croev a.d. Mosel." |
Fotos
Außer zum
jüdischen Friedhof sind noch keine Fotos zur jüdischen
Geschichte
in Kröv vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Germania Judaica I S. 507. |
 | Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 145-146 (zu Enkirch). Kein Abschnitt zu
Kröv. |
 | Günter Böse: Die jüdische Gemeinde. In: Dietmar
Flach, Günther Böse: Traben-Trarbach. Geschichte einer Doppelstadt.
Traben-Trarbach 1984 S. 306-313. Die Angaben von Günter Böse sind
zusammengefasst in einer privaten Website mit einer Seite
über die religiösen Gemeinschaften in Traben-Trarbach. |
n.e.

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