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Friedhöfe in der Region"
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Dargun (Landkreis
Mecklenburgische Seenplatte)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof bei Dargun wurde 1769 im Innern
einer alten wendischen Burganlage auf einer Anhöhe über dem Röcknitzbach
angelegt. Die Burganlage aus dem 9. Jahrhundert bestand ursprünglich aus drei
noch erkennbaren Wallanlagen um eine kleine Kernburg, von der nichts mehr
vorhanden ist.
Auf dem Friedhof wurden noch 1769 bzw. wenig später die ersten Beisetzungen
vorgenommen. Die Fläche der Begräbnisstätte umfasst etwa 9 ar. 1886 wurde eine
zum Friedhof führende Treppe angelegt. Die
jüdische Gemeinde Dargun wurde in den 1920er-Jahren aufgelöst. In dieser Zeit fand
auch die letzte Beisetzung statt (möglicherweise 1923, nach anderen Angaben
später). In der NS-Zeit (bereits vor, aber auch im Zusammenhang mit dem
Novemberpogrom 1938 und danach) wurde der Friedhof weitgehend
zerstört. 1939 beantragte die Gemeinde Dargun die Einebnung des Friedhofes, was
jedoch erst 1942 bei der Landesregierung verhandelt wurde. Ab 1942 wurden alle
verwertbaren Materialien, insbesondere die Metalle für Rüstungszwecke verwendet.
1943 hatte das Mecklenburgische Staatsministerium keine Bedenken "gegen die
Einebnung des Begräbnisplatzes und die Beseitigung der Grabsteine nach einer vom
Gesundheitsamt zu bestimmenden Liegefrist". Bis Kriegsende war der Friedhof völlig zerstört.
Erst 1963 wurde der Friedhof - soweit noch möglich - durch den Kulturbund, die
Stadt und Freiwillige instandgesetzt
und eine Gedenkstätte angelegt. Der Gedenkstein erhebt sich auf einem Sockel
aus Bruchstücken zerstörter Grabsteine. Auf dem Friedhof sind noch
einige Grabumrandungen und Sockel von etwa zehn Grabsteinen erhalten sowie die
Grabsteine von Max Lichenheim, Nathan Ludwig und Theodor Lychenheim (siehe Fotos
unten). 1994
wurde ein Grabstein durch einen Darguner Jugendlichen beschädigt. Heute wird der
Friedhof durch Darguner Schüler gepflegt. In den Jahren nach 2015 wurde der
Friedhof durch die Stadt Dargun gemeinsam mit der jüdischen Landesgemeinde
Mecklenburg-Vorpommern und mit finanzieller Unterstützung durch das Land
saniert. Dabei wurde auch der Eingangsbereich mit der Toranlage neu gestaltet.
Lage des Friedhofes
Nordwestlich der Stadt inmitten der slawischen Burganlage.
Weg zum Friedhof: von der Burgstraße über Straße "Burgwall" (gepflasterte
Straße,
beginnt gegenüber Burgstraße 3), bis nach etwa 300 m der "Erlebnispfad slawischer
Burgwall" bzw. der "Wanderrundweg Dargun" beginnt.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 5.6.2020)
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Weg zum
Friedhof von der
Burgstraße |
Karte über
den "Erholungswald" Dargun mit
Eintrag "Slawische Burganlage / jüdischer Friedhof" |
Tafeln des
Erlebnispfades slawischer Burgwall, in
denen der jüdische Friedhof mehrfach benannt wird |
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Der Weg zur
slawischen Burganlage und zum jüdischen
Friedhof ist bestens ausgeschildert |
Tafeln des
"Erlebnispfades slawischer Burgwall"
für Kinder (wie oben) |
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Der Eingang
zum jüdischen Friedhof
wie zum Inneren der Burganlage |
Die
Hinweistafeln am
Eingang zum Friedhof |
Ansichten
des Friedhofes im
Inneren der Burganlage |
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Wenige
erhaltene Grabumrandungen
und die Gedenkstätte |
Grabstein
für Nathan Ludwig
(3.5.18.. - 36.7.19..) |
Grabstein
für Theodor Lychenheim
(9.2.1871 - 22.1.1933) |
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Das
zentrale Denkmal mit der Aufschrift " Jüdischer Friedhof - geschändet
1933-1945 - Zur Gedenkstätte errichtet 1963 - Den Lebenden zur Mahnung"; auf
den einzelnen Grabsteinfragmenten sind teilweise noch einzelne Namen und
Daten erkennbar, doch lassen sich Zusammenhänge nicht herstellen ("Hugo
Mitau", (Li/ych)"enheim, 26.7.18..-14.5...". "Amalie Lichen(heim)
geb. Levetzow, geb. 29.3....). |
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Auf dem
Friedhof verteilte Fragmente von Sockeln und Grabsteinen |
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"30. Juli"
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Grabstein
für Max Lichenheim
(7.10.1864-7.6.1917) |
verwitterte
und unlesbare Grabsteine
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