Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

  
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in der Region" 
Zur Übersicht über die jüdischen Friedhöfe im Saarland  
   

Blieskastel (Saarpfalz-Kreis) 
Jüdischer Friedhof

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
   
Siehe Seite zur Synagoge in Blieskastel (interner Link)     
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes   
   
Der jüdische Friedhof in Blieskastel war seit 1690 zentraler Begräbnisplatz auch für die Juden aus Homburg, St. Ingbert, ZweibrückenGersheim und Medelsheim. Noch 1821 berichtete das Bürgermeisteramt Blieskastel dem Landkommissariat Zweibrücken über den jüdischen Friedhof Blieskastel, wohin "nicht allein die Leichname der hiesigen jüdischen Einwohner, sondern auch von Homburg und Gersheim (in drei), Zweibrücken-Bubenhausen (in zwei) und von Webenheim (in einer Viertelstunde Entfernung) beerdigt" wurden. Damals wurde betont, dass es ratsam sei, wenn in Homburg und Zweibrücken künftige eigene Begräbnisplätze für die Verstorbenen der dortigen jüdischen Gemeinden angelegt wurden.
    
Besonders in dem - vom Eingang zum Friedhof aus gesehen - oberen, dem älteren Teil des Friedhofes gibt es zahlreiche bemerkenswerte Grabsteine, die noch bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts datieren.  
    
Der Friedhof wurde in der NS-Zeit (1939/40) verwüstet, 1945 wieder hergerichtet.
    
Am Eingang des jüdischen Friedhofes befindet sich eine Gedenktafel mit dem Text: "Den ehemaligen Mitgliedern der Synagogengemeinde Blieskastel, ihrer einstigen Synagoge, ihren hier ruhenden Toten zur ehrenden Erinnerung! Synagogengemeinde Blieskastel. Synagogengemeinde Saar".  
Zum Zeitpunkt eines Friedhofsbesuches im Juni 2009 (Fotos unten) war die Gedenktafel nicht vorhanden; bei weiteren Besuchen in den Folgejahren (zuletzt September 2017) fehlte die Tafel immer noch. 
     
     
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes 

Epidat logo.jpg (7648 Byte)Das Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg hat den Auftrag erhalten, alle jüdischen Friedhöfe des Saarlandes bildlich-textlich zu dokumentieren und vergleichend zu erforschen. Das Saarland zählt 16 Friedhöfe, darunter einige, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Ihre Gefährdung durch die schnell fortschreitende Verwitterung der tonigen Sandsteine des 19. Jahrhunderts macht die Erarbeitung einer Zweitüberlieferung höchst dringlich. Die Ergebnisse der Arbeit werden auch im Internet zugänglich gemacht.  
Die Dokumentation zum jüdischen Friedhof in Blieskastel ist fertig erstellt: Link zur Dokumentation des Friedhofes Blieskastel    

    
    
Lage des Friedhofes       
    
Klosterweg / gegenüber der Einmündung des Mariannenwegs (Parzelle 1391/1) 

Lage des jüdischen Friedhofes in Blieskastel auf dem Stadtplan Blieskastel: links anklicken und 
im Straßenverzeichnis im Blick auf die ungefähre Lage weiterklicken zu "Mariannenweg"; 
der Friedhof ist im Stadtplan nicht eingetragen!

   
Link zu den Google-Maps  
(der grüne Pfeile markiert die Lage des Friedhofes)    
  

Größere Kartenansicht   
  
  
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.6.2009)   

Eingangsbereich 
und neuerer Teil
Blieskastel Friedhof 203.jpg (122472 Byte) Blieskastel Friedhof 200.jpg (108806 Byte)
   Blick auf den Friedhof 
mit dem Eingangstor
Vom Eingangstor aus erreicht man zunächst
 die unbelegt gebliebene Fläche und den
 neueren Teil. Die Gedenktafel rechts 
fehlt zum Zeitpunkt des Besuches
  
     
Blieskastel Friedhof 209.jpg (128543 Byte) Blieskastel Friedhof 215.jpg (124567 Byte) Blieskastel Friedhof 216.jpg (111476 Byte)
Teilansicht im neueren Friedhofsteil 
mit Spuren der Verwitterung (Grabstein
 links) und gewaltsamer Zerstörung
 (vierter Grabstein von links, 
fehlende Inschriftenplatten)  
Grabstein links für Israel Levi Gerber 
in Blieskastel (1818-1896), rechts 
für Jakob Oppenheimer (1829-1897),
 jeweils mit Ehrenkränzen 
  
Pflanzenornamentik: Akanthus-Ranken 
und Mohnkapseln (letztere als 
Symbol des Todesschlafes)   
 
     
Blieskastel Friedhof 213.jpg (118735 Byte) Blieskastel Friedhof 211.jpg (127837 Byte) Blieskastel Friedhof 212.jpg (112933 Byte)
Auf dem Friedhof wurden bis zuletzt 
auch die Toten der Gemeinde Gersheim
 beigesetzt, rechts Grabstein für Hilda 
Löb geb. Bär
aus Gersheim (29.11.1889 -
 19.5.1927 Strassburg)  
Links: Grabsteine des 20. Jahrhunderts, darunter für eine der letzten Beigesetzten 
im Friedhof: Delphine Isaak (1861-1937), hebräisch: "Hier ruht die Redliche, die Frau
 Delphine, Tochter des Schmuel, gestorben mit einem gutem Namen am 12. Ijar und
 beigesetzt am 14. (Ijar) (5)697. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens
".
 Delphine Isak starb am 23. April 1937 und wurde am 25. April 1937 beigesetzt.  
       
     
Im älteren Teil   Blieskastel Friedhof 208.jpg (113032 Byte) Blieskastel Friedhof 207.jpg (127722 Byte)
   Teilansicht des älteren Teiles 
des Friedhofes  
Die beiden linken Grabsteine mit
"segnenden Händen" der Kohanim
        
Blieskastel Friedhof 217.jpg (114821 Byte) Blieskastel Friedhof 205.jpg (112662 Byte) Blieskastel Friedhof 206.jpg (107884 Byte)
Grabstein für Symbol eines Vogels (Adler?)
 auf einem Stein aus den 1780er-Jahren
 (Jahreszahl in der untersten Zeile links
 schwer lesbar)
Teilansicht im älteren Teil. Der kleine
 Grabstein vorne links für "Schmuel 
Ben David"
datiert auf "Elul (5)581" =
 August/September 1821
  
        
Blieskastel Friedhof 219.jpg (120507 Byte) Blieskastel Friedhof 221.jpg (138513 Byte) Blieskastel Friedhof 222.jpg (120035 Byte)
Ungewöhnliche Engelsgestalt auf 
einem Grabstein von 1849  
Drei Grabsteine mit "segenden Händen"
 der Kohanim, der rechte für "Jechiel, 
Sohn des Herrn Schmuel Katz
- das
 Andenken an den Gerechten ist zum 
Segen - aus Gersheim
Teilansicht des ältesten Teiles 
des Friedhofes
     
    
           

       
       

Links und Literatur

Links:  

Website der Stadt Blieskastel  
Fotos zum jüdischen Friedhof in Blieskastel auch in der Website von Stefan Haas  
http://www.blitzlichtkabinett.de/lost-places/friedhofs-fotografie/friedhöfe-im-saarland/    

Literatur:  

 Dieter Blinn: Juden in Homburg. Geschichte einer jüdischen Lebenswelt 1330-1945. Hg. von Klaus Kell. 1993. S. 118.   

     
      

                   
    nächster Friedhof  

      

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 07. September 2017