Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hoof mit Breitenbach, Elmshagen und Elgershausen (Gemeinde Schauenburg, Kreis Kassel)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen    
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)     
  
In Hoof bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Von der Ortsherrschaft, der Freiherrenfamilie von Dalwigk, wurden in den drei Orten jüdische Familien gegen Zahlung der geforderten Schutzgelder aufgenommen. In Hoof (mit Breitenbach) bestand sich im 19. Jahrhundert die stärkste jüdische Gemeinde im Landkreis Kassel.  
  
In Breitenbach betrug der Anteil jüdischer Familien 1653 11,8 Prozent. 1744 lebten hier acht jüdische Familien, in Hoof sieben, in Elmshagen zwei.   
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: in Hoof 1823 26 jüdische Familien mit 128 Personen, 1861 172 jüdische Einwohner (16,5 % von insgesamt 1.041 Einwohnern), 1871 136 (13,5 % von 1.006), 1885 161 (13,6 % von 1.181), 1895 162 (13,2 % von 1.224), 1905 137 (9,9 % von 1.387); in Breitenbach 1823 10 Familien mit 34 Personen; 1861 54 jüdische Einwohner, 1905 31; in Elmshagen 1823 zwei Familien mit 11 Personen, 1861 14 jüdische Einwohner. 
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Israelitische Volksschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und teilweise auch als Schochet tätig war. Die Schule mit Lehrerwohnung befand sich wie auch das rituelle Bad im Synagogengebäude. 1817 wird als Lehrer Isaac Jakob genannt (zuvor Lehrer in Heiligenstadt und Göttingen, siehe Bericht unten). Die Israelitische Volksschule wurde 1827 eröffnet; erster Lehrer war Abraham Goldschmidt aus Nesselröden (geb. 1806, gest. 1886; siehe Bericht zu seinem Tod unten). Nachfolger Goldschmidts war seit 1881 Meier Rothschild aus Waltersbrück - er trat 1924 in den Ruhestand (siehe Bericht unten; 1887/90 hatte er 53 bis 56 Kinder zu unterrichten; 1902 noch 38); ihm folgte Menko Schirling (Dienstbeginn am 1. Juni 1925; siehe unten). Die Gemeinde gehörte innerhalb des Kreises Kassel zum Rabbinatsbezirk Niederhessen mit Sitz in Kassel.  
   
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Wolfried Heiser (geb. 8.5.1878 in Hoof, gest. 15.8.1917 in Gefangenschaft), Isidor Japhet (geb. 15.12.1889 in Hoof-Breitenbach, gef. 20.7.1918), Julius Speier (geb. 8.7.1883 in Hoof, gef. 24.3.1916)  und Siegmund Wallach (geb. 26.8.1895 in Hoof-Breitenbach, gef. 18.10.1918). Außerdem sind gefallen: David Goldschmidt (geb. 5.8.1884 in Hoof, vor 1914 in Gleiwitz wohnhaft, gef. 15.12.1917) und Emil Wallach (geb. 12.2.1889 in Breitenbach, vor 1914 wohnhaft in Schlitz, gef. 25.2.1916). 1927 wurde eine Gedenktafel in der Synagoge für die Gefallenen und die Kriegsteilnehmer enthüllt (die Tafel ist heute im "Museum für dörfliches Leben" in Hoof). Die Namen stehen auch auf dem Ehrenmal des Hoofer Kirchhofes.       
  
Um 1924, als in Hoof noch 106 jüdische Personen gezählt wurden (7,0 % von insgesamt 1.504 Einwohnern, dazu 19 Personen in Breitenbach und vier in Elgershausen), waren die Vorsteher der Gemeinde Harry Wertheim und S. Goldschmidt. Als Lehrer war bis 1924 der bereits genannte Meier Rothschild tätig, als Schochet Heimann Kaiser und Josef Gumpert. An der Israelitischen Volksschule erhielten 15 Kinder Unterricht. Der Religionsunterricht für die Kinder der höheren Schulen wurde durch Lehrer Siegmund Jäckel aus Kassel erteilt. An jüdischen Vereinen habe es den Wohltätigkeitsverein Chewra Gemilus Chessed, Humanität (gegründet 1852, 1924 unter Leitung von Harry Wertheim mit 10 Mitgliedern, 1932 unter Leitung von Josef Gumpert; Zwecke und Arbeitsgebiete: Unterstützung Hilfsbedürftiger und Bestattungswesen) und den Jüdischen Frauenverein (gegründet, 1932 unter Leitung der Frau von Felix Goldschmidt; Zweck und Arbeitsgebiete: Unterstützung Hilfsbedürftiger und Bestattungswesen). 1932 waren die Gemeindevorsteher Harry Wertheim (1. Vors. und Schatzmeister) und Gustav Gumpert (2. Vors.; Bericht zu seiner Wahl siehe unten). Als Lehrer war inzwischen der bereits genannte Menko Schirling in der Gemeinde tätig (geb. 1876, gest. 1936; war zunächst von 1895 an Lehrer in Rauschenberg, bis die dortige Schule 1925 geschlossen wurde). Im Schuljahr 1931/32 unterrichtete er an der Israelitischen Volksschule 13 Kinder.         

1933 lebten noch etwa 120 jüdische Personen am Ort. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (u.a. in die USA, Argentinien und in die Niederlande). Die Israelitische Volksschule wurde Anfang 1934 aufgelöst; gleichzeitig trat Lehrer Menko Schirling in den Ruhestand (gestorben 1936 und als einer der letzten im jüdischen Friedhof beigesetzt). Über Ereignisse beim Novemberpogrom 1938 liegen (zumindest dem Webmaster) keine Berichte vor.   
    
Von den in Hoof geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"), ergänzt durch Angaben aus dem Buch "Ölzweig und Eichbaum" s.Lit.: Betty Apt geb. Gumpert (1876), Meta Minna Bachrach geb. Speier (1895), Mathilde Benedik geb. Heiser (1876), Bertha Benedik geb. Heiser(1885), Dina Blumenfeld geb. Heiser (1888), Franziska Bondi geb. Kaiser (1899), Ilse (Irma) Cohen geb. Schirling (1907, Tochter von Lehrer Schirling siehe unten), Rebecka Cohen geb. Wallach (1880), Regina Eichenwald geb. Goldschmidt (1871), Felix J. Goldschmidt (1880), Frieda Goldschmidt geb. Rosenbach (1888), Siegmund Goldschmidt (1899), Johanna Goldschmidt geb. Rosenbach (1888), Marlit Goldschmidt (1928), Ruth Goldschmidt (1922), Siegbert Goldschmidt (1910), Siegmund Goldschmidt (1890), Siegmund Goldschmidt (1899), Julie Groß geb. Kaiser (1883), Jettchen Gumbert geb. Blumenthal (1878), Josef Gumbert (1873), Sellma Gumbert (1884), Berthold Gumpert (1902), Betti Gumpert (1876), Gustav Gumpert (1864), Ida Gumpert geb. Strauß (1901), Irma Gumpert geb. Goldschmidt (1914), Meinhard Gumpert (1908), Moritz Gumpert (1902), Rosa Gumpert geb. Bacharach (1865), Selma Gumpert (1893), Joseph Hattenbach (1877), Siegfried Hattenbach (1879), Else Heiser geb. Dorfzaun (1888), Emma Heiser geb. Wertheim (1884), Johanna Heiser geb. Gumpert (1898), Louis Heiser (1882), Siegbert Heiser (1912), Theodor Heiser (1879), Dina Herz geb. Rosenbach (1880), Berta Kaiser geb. Neuhaus (1870), Franziska Kaiser (1899), Joseph Kaiser (1869), Leo Kaiser (1909), Siegfried Kaiser (1882), Emma Kaschmann geb. Speier (1896), Moritz Kaschmann (1895), Johanna Levy geb. Gumpert (1878), Paula Lilienthal geb. Kaiser (1901), Selma Löb geb. Gumbert (1884), Emma Oberdorff geb. Mondschein (1861), Elfriede Petrakowski (1922), Henriette (Jettchen) Petrakowski geb. Rosenbach (1891), Beate Rosenbach (1926), Berta Rosenbach geb. Bacharach (1900), Berta Rosenbach geb. Stahl (1891), Emma Rosenbach (1877), Feist Rosenbach (1856), Gustav Rosenbach I (1890), Gustav Rosenbach II (1890), Jettchen (Jetty) Rosenbach (1859), Lina Rosenbach geb. Rosenbach (1892), Max Rosenbach (1885), Ruth Rosenbach (1923), Toni Rosenbach (1889), Erna Rosenbaum geb. Wertheim (1907), Berta Rothschild geb. Hattenbach (1886), Agathe Schirling (1911), Frieda Schirling geb. Stern (1881), Brunhilde Speier (1922), Liselotte Speier (1924), Max Speier (1897), Olga Speier geb. Wertheim (1900), Sali Speier (1867), Selma Speier geb. Gumbert (1893), Simon Speier (1888), Hermine Stahl geb. Gumbert (1872), Daniel Stern (1862), Jettchen Stern geb. Goldschmidt (1877), Gerda Wallach geb. Gumpert (1900), Leopold Wallach (1893), Meier Wallach (1896), David Wertheim (1930), Erna Wertheim (1907), Heinz Wertheim (1931), Ida Wertheim geb. Lissauer (1868), Johanna (Hanna) Wertheim geb. Kaiser (1905), Joseph Heinz Wertheim (1931), Julius Wertheim (1894), Ludwig Wertheim (1937), Olga Wertheim (1900), Rolf Wertheim (1930), Ruth Wertheim (1935), Sally Wertheim (1933), Zilla Wertheim (1939), Kusel Karl Westheimer (1881), Lina Westheimer geb. Rosenbach (1882).     
  
Aus Breitenbach sind umgekommen: Ida Biermann geb. Levi (1912), Betty Felsenthal geb. Kugelmann (1875), Frieda Felsenthal geb. Kugelmann (1879), Hilda Heiser (1876), Isaak Heiser (1868), Isidor (Isaak) Heiser (1884), Sara Heuser (1880), Ilse Jacob (1923), Sara Kaiser geb. Heiser (1880), Selma Katz geb. Levi (1888), Jenny Levi geb. Wertheim (1897), Settchen Löwenstern geb. Japhet (1850), Hans Louis Reuter (1883), Friedel Roth (1913), Meta Martha Stern geb. Heuser (1880), Salomon Stern (1879), Herbert Wertheim (1912), Hermann Wertheim (1872), Hilda Wolff geb. Heuser (1876).      
Hinweis: die Liste zu Breitenbach kann Fehler enthalten, da es immer wieder zu Verwechslungen mit Breitenbach am Herzberg kommt.  
    
Aus Elmshagen und Elgershausen werden in den genannten Listen keine Personen aufgeführt.    
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule  
 
Über die jüdische Schule in Hoof um 1817 (Artikel von 1927; aus einem längeren Artikel über das jüdische Schulweisen Anfang des 19. Jahrhunderts)    

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 7. Januar 1927: "...Große Sorge um einen Lehrer hatte man in Hoof. Damals lebten dort 20 kinderreiche Familien. Der erwählte und im Mai 1817 bestätigte Lehrer war Isaak Jakob; er hatte 'bei guten Attesten über seine Aufführung den Geburtsfehler, Preuße zu sein. Allerhöchst erhörte die Bitte sämtlicher Israeliten, beglaubigt vom Grafen Zimmermann, und ließ Jakob seines Amtes in Hoof walten, wie vorher in Heiligenstadt und Göttingen'. - So erhielten noch als Ausländer Anstellung Tannenberg aus Stadtlengsfeld in Lispenhausen, Samuel Schmul aus Margonin, Rosen in Felsberg, 'da Moses Amram im hohen Alter stand' und mehrere andere. - Bald wurde das hiesige Lehrerseminar (sc. in Kassel) gegründet und es traten viele 'Inländer' ins Amt und konnten für Religion und Vaterland erziehen. - Bemerkt sei noch, dass damals Kurhessen nur als Inland galt (Staatsarchiv Marburg. Geh. R. Akte 7186)."                  


Zum Tod von Lehrer Abraham Goldschmidt (1886, 56 Jahre Lehrer in Hoof und Breitenbach) 
Abraham Goldschmidt ist 1806 in Nesselröden geboren. Er hatte die jüdische Lehrerbildungsanstalt in Kassel besucht. Er war erster Lehrer der 1827 in Hoof eröffneten Israelitischen Elementarschule. 1877 konnte er sein 50-jähriges Ortsjubiläum feiern. 1881 trat er in den Ruhestand; 1886 starb er im Alter von 79 Jahren.  

Hoof-Breidenbach Israelit 22031886.jpg (88873 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. März 1886: "Niedenstein (Niederhessen). In unserer Nachbargemeinde Hoof-Breitenbach starb Herr Lehrer Abraham Goldschmidt, ein von seinen zahlreichen Schülern und den Gemeindegliedern hoch geehrter Mann. 56 Jahre wirkte er daselbst als Lehrer, Vorbeter und Schochet und hatte sich als solcher die volle Zufriedenheit seiner Gemeinde und der hohen Behörden erworben. Dies zeigte sein im Jahre 1877 gefeiertes 50-jähriges Dienstjubiläum, das sich damals zu einem wahrhaft großartigen Fest gestaltet. Zu seinem Leichenbegängnisse waren seine vielen Freunde aus der Nähe und der Ferne herbeigeeilt. viele Christen aus dem Orte und die christlichen Lehrer wohnten demselben bei. Herr Landrabbiner Dr. Prager aus Kassel hielt die tief durchdachte und warm empfundene Leichenrede, und ein Schüler des Verstorbenen rühmte dankend seines Lehrers segensreiche Tätigkeit. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

      
Lehrer Meier Rothschild tritt in den Ruhestand (1924) 
Meier Rotschild stammte aus Waltersbrück.  

Hoof Israelit 25121924.jpg (20138 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Dezember 1924: "Hoof (Kreis Kassel), 10. Dezember (1924), Herr Lehrer Meier Rothschild, der seit 1881 in reichem Segen dahier, seiner ersten und einzigen Stelle, gewirkt, ist am 1. November in den Ruhestand getreten."     

   
Silberne Hochzeit von Lehrer Menko Schirling und seiner Frau Frieda geb. Stern (1931, Lehrer in Hoof von 1925 bis zu seiner Ruhestand 1934)   
Anmerkung: Menko Schirling ist am 21. April 1876 als Sohn von Victor (Meier) Schirling und seiner Frau Jettchen geb. Spier in Merzhausen geboren (Personalkarte). Er legte 1896 am Israelitischen Lehrerseminar Kassel die erste Lehrerprüfung ab, 1900 ebd. die zweite Lehrerprüfung. Seine Frau war Frieda geb. Stern (geb. 1881 in Niederurff, umgekommen 1942 im Ghetto Minsk). Die Kinder Ilse (Irma) Schirling (geb. 1907 in Rauschenberg, später verh. Cohen, wohnhaft in Oldenburg, Rüstringen und Wilhelmshaven) und Agathe Schirling (geb. 1911 in Rauschenberg, wohnhaft in Aurich und Hoof, nach 1934 in den Niederlanden) wurden beide nach der Deportation ermordet. Menko Schirling, der vor Hoof von 1896 bis 1925 in Rauschenberg als Religionslehrer tätig war, starb 1936 in Hoof.  

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 27. Februar 1931: "Hoof. Am 7. März dieses Jahres begeht Herr Lehrer Schirling und seine Frau, Frieda geb. Stern, das Fest der Silbernen Hochzeit. Wir wollen bei dieser Gelegenheit nicht unerwähnt lassen, welch großer Beliebtheit in wenigen Jahren ihres Hierseins sich Familie Schirling erfreut, nicht nur in jüdischen Kreisen, sondern auch bei Nichtjuden der hiesigen Gemeinde. Herr Schirling ist stets bestrebt, für das Wohl der Gemeinde zu sorgen. Er hat es sich angelegen sein lassen, das religiöse Leben unserer Gemeinde zu fördern. Stets hat er für alle Arten der Wohltätigkeit eine offene Hand. Möge der Familie noch weiter lange Jahre alles Gute beschieden sein."                  

 
Sind von der Regierung Veränderungen für die Schulen (evangelische und jüdische Schulen) in Hoof geplant? (1931)   
Anmerkung: Zunächst erfolgt ein Plädoyer von einem Schreiber aus Hoof, der sich für eine Simultanschule in Hoof und die Aufhebung der Konfessionsschulen ausspricht. In der Anmerkung der Schriftleitung werden allgemein die Vor- und Nachteile von Simultan- und Konfessionsschulen erörtert und die Argumente für eine Beibehaltung der jüdischen Konfessionsschule zusammengestellt.       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 6. November 1931: "Wir entnehmen dem 'Kasseler Volksblatt' nachstehende Notiz: Schulabbau auch in Hoof? Die Regierung will auch an unserer fünfklassigen Schule mit fünf Lehrern einen Lehrer abbauen. Unsere Gemeinde wird damit vor eine schwere Entscheidung gestellt. Jetzt schon sitzen in einer Klasse 50 und 60 Kinder. Wir ein Lehrer abgebaut, werden Ostern im Durchschnitt 63 Kinder in einer Klasse sitzen. Wir fragen uns nun, ob ein solcher Abbau Sinn hat, wenn daneben in unserem kleinen Dorf eine jüdische Schule besteht, an der ein Lehrer 12 Kinder unterrichtet. Schon vor sechs Jahren, als die jüdische Lehrerstelle frei geworden war, kamen die jüdischen Schüler eine Zeitlang in die evangelische Volksschule, ohne dass jemand daran Anstoß nahm. Wir können eine Lehrerstelle entbehren, wenn der jüdische Lehrer an die evangelische Volksschule herübergenommen wird. dann behalten wir fünf Lehrer, und die jüdischen Schüler behalten ihren konfessionellen Religionsunterricht. Das wäre ein Abbau, zu dem wir Ja sagen könnten.  
Anmerkung der Schriftleitung. Es kommt nicht überraschend, dass in den Landgemeinden, die kleine jüdische Volksschulen aufweisen, der Gedanke einer Verschmelzung mit den größeren evangelischen Schulen ernsthaft erwogen und von einzelnen Bürgerkreises eifrig propagiert wird, Wir sagen absichtlich 'von einzelnen Bürgerkreisen'; denn jeder Eingeweihte wird wissen, dass die Anstellung der jüdischen Lehrers an der ausgesprochen konfessionellen (evangelischen) Schule auch ebenso viel, vielleicht sogar mehr Gegner finden wird. Wir haben es kürzlich erfahren, als von Bebra berichtet wurde, dass dort eine Verschmelzung der nach Konfessionen getrennten Schulen geplant sein sollte; der Nachricht folgte prompt das Dementi mit der Begründung, dass die Kirchenbehörden einer solchen Schulzusammenlegung ablehnend gegenüber ständen. Dabei wollen wir es dahingestellt sein lassen, ob in Bebra eine solche Absicht überhaupt bestanden hat. Im Interesse unserer jüdischen Volksschulen und der Gemeinden auf dem Lande wäre eine solche Regelung der Verhältnisse nicht glücklich zu nennen. Es handelt sich nicht nur um den konfessionellen Religionsunterricht, der im Rahmen des übrigen Unterrichts gewiss erteilt werden könnte. Viel wichtiger erscheint uns die Erhaltung der Kultuseinrichtungen, des Gottesdienstes am Sabbat und an den Festtagen,  die gewiss nicht ohne größere Schwierigkeiten durchzuführen sind. Man wird vielleicht einwenden, dass in anderen Gegenden Nassau, Oberhessen), wo Simultanschulen bestehen, der Lehrer gleichzeitig Kantor ist und diese Einrichtung sich reibungslos bewährt hat. Ob es heute noch überall zutrifft, wagen wir zu bezweifeln und dies umso mehr, als ja die nationalsozialistische Verhetzung sich gerade in solchen Fällen besonders fühlbar machte. In der Konfessionsschule würde es in weit höherem Maße zu konstatieren sein. Aber auch mit Rücksicht auf die jüdischen Schüler, die in eine andere Sphäre versetzt werden, in der sie sich weniger wohl fühlen als in der israelitischen Volksschule mit ihrem dem jüdischen Geiste Rechnung tragenden Unterrichtsverfahren, sollte keine Gemeindeverwaltung ihre Hand dazu bieten, ihre Schule aufzulösen, wenn nicht die Aufsichtsbehörden diesen äußersten Schritt unbedingt fordern. Die Eigenart unserer Verhältnisse, die - was dankbar anerkannt werden muss - bei den Schulbehörden Verständnis und weitgehende Berücksichtigung fand, muss auch künftig zielweisend und mitbestimmend bleiben. Ist eine jüdische Volksschule erst zerschlagen, so wird sie nie wieder neu zum Leben erweckt werden. Eine Regelung, wie sie vom Schreiber der Notiz vorgeschlagen wird, kann nur für den Augenblick den Interessenten Nutzen bringen; sie hat aber, vom jüdischen Standpunkt aus betrachtet, eher Nachteile als günstige Momente im Gefolge."                  

 
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  
Ausschreitungen gegen jüdische Familien (1848) 
Bezieht sich vermutlich auf dieses Breitenbach und nicht auf Breidenbach (Kreis Marburg-Biedenkopf)

Melsungen AZJ 15051848.jpg (85871 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung der Judentums" vom 15. Mai 1848: "Kassel, 2. Mai. Die Exzesse gegen Personen und Eigentum in den Landständen und Dörfern, namentlich gegen Beamte und Juden, nehmen auf eine bedauerliche Weise überhand; von Hofgeismar, Melsungen, Rotenburg und Breidenbach sind Judenfamilien mit ihren geretteten Habseligkeiten hier eingetroffen; zugleich ist aber heute eine Anzahl der Exzedenten gefesselt eingebracht worden. Es ist endlich einmal Zeit, gegen diese Übeltäter, deren Absicht lediglich auf Plünderung und Raub gerichtet ist, energisch einzuschreiben und die Gesetze wieder zu Ansehen zu bringen. Vor allen Dingen sind die Aufwiegler und Verführer in Haft zu nehmen und den Gerichten zu überweisen; die öffentliche Stimme hat deren schon Mehre bezeichnet. So sollen namentlich in Rotenburg ein Advokat und ein Kaufmann, der sich in seinem Gewerbebetriebe durch die Juden beengt fühlt, die dortigen Szenen veranlasst haben. Milde und Nachsicht wäre hier ein Verbrechen gegen das Land. (O.P.A.Z.)."

  
75-jähriges Bestehen des Vereins "Humanität" (1927)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 21. Januar 1927: "Hoof. Am 20. März dieses Jahres begeht unser Verein 'Humanität' die Feier des 75-jährigen Bestehens. An diesem Tage ist eine größere Feier geplant, die aus einem Festessen, Aufführungen mit nachfolgendem Ball bestehen wird. Einzelheiten werden darüber noch mitgeteilt."     
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 11. März 1927:  "Hoof. Der Verein Humanität, der im Jahre 1852 gegründet wurde, feiert am 20. März dieses Jahres im neuen Saal des Restaurants Gumpert die Feier des 75-jährigen Bestehens. Freunde und Gönner des Vereins werden hiermit herzlichst eingeladen."                
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 25. März 1927: "Hoof. Der rühmlichst bekannte Verein 'Humanität' beging am 20. März die Feier seines 75-jährigen Bestehens. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Festgottesdienst, wobei Herr Lehrer Schirling auf die Bedeutung und die Ziele dieses Vereins mit fesselnden Worten hinwies und der Synagogenchor ebenfalls unter Leitung des Herrn Schirling in ausgezeichneter Weise als Einleitung zum Festgottesdienst Ma tauwu und Boruch habo vortragen. An diese Feier schoss sich ein Festessen an, wobei der Vorstand des Vereins, Herr Josef Gumpert, den Werdegang und die Entwicklung schilderte. In ausgezeichneter Weise wurden zwei Theaterstücke gespielt, welche zur Erheiterung besonders der älteren Anwesenden lebhaft beitrugen und um die sich das Vorstandsmitglied Moritz Heiser sehr verdient gemacht hatte. Hierauf folgte ein Ball, der die Erschienen, die aus nah und fern sehr zahlreich herbeigeeilt waren, noch lange beisammen hielt. Anlässlich des Jubiläums wurden folgende Mitglieder, die dem Verein 45 und 50 Jahre angehören, zu Ehrenmitgliedern ernannt: die Herren Moses Goldschmidt - Kassel, Gustav Gumpert - Hoof, Henry Wertheim - Hoof. Der Vorstand, der aus den Herren Joseph Gumpert und Moritz Heiser besteht, hatte gemeinsam mit Herrn Lehrer Schirling die Feier gut vorbereitet, sodass dieselbe in alle3n Teilen einen hervorragenden Verlauf nahm."         

  
Feier zum zehnjährigen Verfassungstag (1929)     
Anmerkung: Der Verfassungstag am 11. August war auf Grund einer Initiative der Weimarer Nationalversammlung von 1919 von 1921 bis 1932 Nationalfeiertag der Weimarer Republik. Er war jedoch damit kein reichsweiter gesetzlicher Feiertag. Am 20. Juni 1929 wurde vom Darmstädter Landtag durch ein "Gesetz über den Verfassungstag" der 11. August zum gesetzlichen Feiertag ernannt. Hessen war damit das erste Land des Reiches, nur noch Baden folgte, bevor der Verfassungstag durch die Nationalsozialisten wieder abgeschafft wurde.       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 16. August 1929: "Hoof. Am Samstag, den 10. dieses Monats (10. August) wurde anschließend an den Gottesdienst die zehnjährige Wiederkehr des Verfassungstages in unserer Gemeinde feierlich begangen. Nach vorausgesagten Psalmen ergriff Herr Lehrer Schirling das Wort. In fesselnden Worten führte er der Gemeinde die Entwicklung des Judentums bis zur heutigen Zeit vor Augen. Er betonte, wie wichtig die Verfassung heute für alle Konfessionen sei. Mögen besonders auch unsere Glaubensgenossen immer bewusst sein, welchen Sinn und Bedeutung die heutige Verfassung für uns habe. Mit einem Gebet für die Behörden usw. nahm de Feier ihr Ende. H."               

   
Simchas-Thoraball im Restaurant Gumpert (1929)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 25. Oktober 1929: "Hoof. Wie durch ein Inserat bereits in der vorigen Nummer bekannt gegeben, findet hier in Hoof am Sonnabend, den 26. Oktober, abends 8 Uhr, im Restaurant Gumpert (am Bahnhof) ein Simchas-Thoraball statt. Der Vergnügungsausschuss hat für eine erstklassige Musik Sorge getragen. Es ist auch sonst anzunehmen, dass alle Besucher in jeder Beziehung auf ihre Kosten kommen werden."                 

 
Purimfeier des jüdischen Frauenvereins im Restaurant Gumpert (1931)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 27. Februar 1931: "Hoof. Der hiesige Frauenverein begeht am 8. März, abends 8 Uhr im Lokal Gumpert sein diesjähriges Purim-Vergnügen. Wir möchten alle Freunde und Gönner, sowie ehemalige Mitglieder der Vereins an dieser Stelle darauf hinweisen, uns durch ihren Besuch die Feier verschönern zu helfen. Der Zweck dieser Feier soll hauptsächlich dazu beitragen, aus dem Erlös den notbedürftigen Glaubensgenossen etwas zugute kommen zu lassen, um auch denen eine Freude zu bereiten. Für Gemütlichkeit und gute Unterhaltung - alle dieses mit wenigen Unkosten für jeden einzelnen - ist bestens gesorgt. Der Frauenverein."                


  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Über den aus einer jüdischen Familie in Hoof stammenden Dr. Josef Speyer (1743-1815; zum Christentum konvertiert; Artikel von 1928)    
Anmerkung: vgl. Literatur: Thomas Schlich: Der Eintritt von Juden in das Bildungsbürgertum des 18. und 19. Jahrhunderts: die jüdisch-christliche Arztfamilie Speyer. In: Medizinhistorisches Journal Bd. 25 H. 1/2 1990 S. 129. Hierin ist S. 129 zu lesen: "Im Jahre 1758 wurde mit dem Mediziner Nathanael Speyer aus Hoof bei Kassel erstmals ein Jude in Marburg promoviert. Ihm folgte 1776 der Arzt Joseph Speyer..."  Joseph Speyer nannte sich nach der Konversion Johann Valentin August Speyer.   

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 9. November 1928: 
"Dr. Speyer aus Hoof. Ein kulturgeschichtlicher Beitrag von L. Horwitz. 
Sehr vielfach sind die Fälle, dass Juden zu unseren Tochterreligionen übergingen. Ebenso vielfach sind die Gründe, die jene veranlassten, ihr Volk und ihren Glauben zu verlassen, um sich wie Heinrich Heine 'ein Entreebillett zur europäischen Kultur' zu verschaffen. Mit einem Religionswechsel möge jeder mit seinem Gewissen abrechnen. Wenn aber frischgebackene Christen ihren Übertritt durch Druckschriften der Mit- und Nachwelt mitteilen, wie dieses zu allen Zeiten geschah, muss dieses im alten Lager verstimmen. Es ist stets verwerflich, einen Stein in einen Brunnen zu werfen, aus dem man Wasser getrunken hat. Uns tut es weg, wenn man von einem Meschumed lesen muss, 'das Christentum sei die einzige Quelle der wahren Beruhigung, des Lebens wie des Trostes'. Aus diesen Anschauungen heraus ist 1778 in Kassel ein Büchlein erschienen: 'Johann Valentin August Speyer, der Arzneywissenschaft Doktor. Gründe, warum er das Judentum verlassen und Jesum angenommen hat'. Seine Gründe sind so alt wie das Christentum. Mit gleichen Behauptungen hausieren heute noch in Städten und Dörfern Missionare, um der Christengemeinde neue Mitglieder zuzuführen. Wer war Dr. Speyer?  
Als Jude hieß er Josef Speyer, als Christ erhielt er noch die Namen seiner Taufpaten Johann Valentin August. Er wurde in Hoof am 2. April 1743 geboren und starb in Kassel am 13. Dezember 1815. Sein Grab auf dem Friedhof an der Mauerstraße ist nicht mehr vorhanden. Speyers Eltern waren Alexander Sander Speyer und Freidchen. Seine Eltern müssen für die damalige Zeit wohlhabende Leute gewesen sein, denn außer ihrem Sohn Josef hatten sie noch einen älteren, Nathanael, hier auf der Schule. Seine Erziehung war eine durchaus jüdische. Er selbst sagt davon im Strieder B. 11, S. 17: 'Ich wurde frühzeitig angehalten, mir diejenigen Kenntnisse zu erwerben, die man bei einem gelehrten Juden zu suchen gewohnt ist. Ich fing daher schon in meinem 12. Jahre das Studium des Talmuds an.' 1768 kam er mit landgräflicher Erlaubnis nach Kassel und hörte nach gründlicher Vorbereitung in Sprachen und Philosophie sieben Jahre die öffentlichen und privaten Vorlesungen seiner Fakultät am Collegio Carolino, vollendete seine Studien an der Landesuniversität, wo er 1776 seinen Doktortitel erwarb und sich hier als Arzt niederließ. Schon am 21. Dezember 1778 wurde er vom Pfarrer Professor Dr. Pfeiffer getauft. Dieser und der Ober-Appellationsgerichtsrat Erck 'hatten die Gewogenheit', Taufzeugen zu sein. - Dr. Speyers Lebensführung war eine streng jüdische. Dies bezeugt ihn der damalige Landrabbiner Naftali Hirsch Kirchheim: 
'Ich bezeuge mit diesen wahrhaftigen Worten, diesem Menschen seinen aufrichtigen Lebenswandel jedem Menschen bekannt zu machen, in Städten, wo man ihn kennt, wie dieser hochgeehrteste berühmte Doktor und vollkommene, hochgelahrte Josef, Sohn Sanders, allhier zu Kassel. derselbe hat sich jetzo und allezeit gut aufgeführt und sich des besten Wandels nach allen Rechten unserer Gesetze beflissen. Er ging fleißig zu morgens früh und abends spät zum Gottesdienst und wandelte in der Bahn der Gottesfurcht. Er ist für sich gut und für andere, spendete schnell und reichlich den Armen und Hilfsbedürftigen. Damit dieses Zeugnis überall geglaubt wird, habe ich solches untersiegelt. Den 26. des Monats Siwan 5537, nach der kleinen Zahl. Naftali Hirsch, wohnt allhier in der heiligen Versammlung in Kassel; Gott wolle ihr gnädig sein und im Hessenland. (L.S.)  
Welche Ursachen mögen wohl Speyer bewogen haben, aus unserer Mitte zu scheiden? Er hatte 'christlichen Umfang' schon vor seiner Taufe; seine Praxis war 'sehr stark, als er noch Jude war. Die angesehensten Familien bedienten sich seiner als Arzt; er hätte eine Frau aus den reichsten und besten Familien haben können'. Und die Gründe seines Abfalls lagen tiefer. Seine schwärmerische Natur suchte nicht den tiefen Sinn des Judentums zu ergründen; statt durch sein Leben das jüdische Messiasideal zu fördern und dadurch das von den Propheten verheißene Gottesreich - Malchus Schaddaj - herbeizuführen, wurde er überzeugt, 'dass der Messias wirklich schon längst gekommen, sondern auch derselbe derjenige sei, den die Juden haben kreuzigen lassen und den sie bis auf diese Stunde verwerfen'. Und so wird der Neuchrist ein Apologet für das Christentum. Dr. Speyer offenbarte seine Zweifel keinem denkenden Juden seiner Umgebung. Der Landrabbiner Naftali Hirsch Kirchheim hätte ihm sicherlich den rechten Weg gezeigt. es ist anzunehmen, dass der Theologe Johann Jakob Pfeiffer ihn in seinem Bann hatte, und Dr. Speyer nicht stark und belesen genug war, ihm aus jüdischen Quellen das Gegenteil zu beweisen . - Schriften wie Speyers 'Gründe' sind seit der Erfindung der Buchdruckerkunst bis auf den heutigen Tag erschienen, und Flüchtlinge verlassen uns auch und begeben sich unter die Flügel von Rom und Wittenberg. Für Eltern und Lehrer, für Gemeinden und Vereine gilt die ernste Mahnung, ihre Angehörigen in der Abwehrstellung so zu stärken, dass sie uneinnehmbar ist."   


Zum Gedenken an Wolf Breitenbach (bzw. Wolf Breidenbach; geb. 1751 in Breitenbach, gest. 1829 in Offenbach, Artikel von 1929)  

Offenbach Israelit 28021929.jpg (332614 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1929: "Zum Gedächtnis Wolff Breidenbachs - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen. (Gest. am 28. Februar 1829. In der Nacht zum Heiligen Schabbat 25. Adar zu Offenbach). Von L. Horwitz in Kassel." 
Der Artikel wurde nicht ausgeschrieben, da der Geburtsort Breitenbach nur kurz Erwähnung findet. Zum Lesen bitte Artikel anklicken. 

  
Auszeichnungen für die Feuerwehrleute David Gumpert und Meinhard Gumpert (1927)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 18. Februar 1927: "Hoof. Zwei Mitglieder unserer jüdischen Gemeinde, die Herren David Gumpert und Meinhard Gumpert, erhielten für treue Dienste, welche sie der hiesigen Feierwehr über ihre gesetzlichen Pflichten hinaus geleistet haben, von Seiten der Behörden einen Orden sowie ehrende Anerkennungsschreiben."                 

  
80. Geburtstag von Jacob Rosenbach II (1927)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 4. März 1927:  "Hoof. Am 9. März vollendet Herr Privatmann Jacob Rosenbach II, seinen 80 Geburtstag. Herr Rosenbach, der sich nicht nur in jüdischen, sondern auch nichtjüdischen Kreisen großer Wertschätzung erfreut, war 15 Jahre Gemeindevertreter und 9 Jahre Gemeinderat hier in Hoof. Sein einem Menschenalter ist er auch Mitglied der Humanität zu Kassel. Wir wünschen Herrn Rosenbach, der seine volle geistige und körperliche Frische besitzt, noch weitere Jahre im Kreise seiner Familie.               

 
Zum Tod von Max Goldschmidt (1927)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 3. Juni 1927: "In tiefe Trauer wurde hier die Familie Max Goldschmidt versetzt. Gemeinsam mit seinem Bruder, Gemeindeältester Siegmund Goldschmidt, weilte er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in Bad Nauheim, wo er am Mittwochabend im besten Mannesalter von 48 Jahren plötzlich dahingerafft wurde. Bei allen Einwohnern, Juden und Christen, erfreute er sich der größten Beliebtheit, und war seine Wohltätigkeit weit und breit bekannt. Seiner Familie, sowie der schwergeprüften Mutter bringt man das herzlichste Beileid entgegen. Die jüdische Gemeinde verliert in ihm eines seiner besten Mitglieder. W. "              

  
Zum Tod des langjährigen Gemeindeältesten Siegmund Goldschmidt (1927)         

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 26. August 1927:  "Hoof, Kurz vor Vollendung seines 51. Lebensjahres starb hier, einige Monate nach dem Tode seines Bruders Max, Herr Gemeindeältester Siegmund Goldschmidt. Sein Tod bedeutet für unsere Gemeinde einen schweren Verlust, war er doch lange Jahre als Gemeindeältester stets für das Wohl der Gemeinde bedacht. Bei allen Kreisen in unserer Bevölkerung war er beliebt und geachtet. Trotz einer schweren Krankheit verstand er es, durch sein stets humorvolles Wesen, durch seine Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit, sowie durch Wohltätigkeit, sich hervorzutun. Unsere Gemeinde wird ihm stets ein dankbares Andenken bewahren. Die Beerdigung fand unter großer Beteiligung von nah und fern statt."              


Gustav Gumpert wird zum zweiten Gemeindeältesten gewählt (1927) 

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 18. November 1927: "Hoof. Am 16. November fand die Wahl eines zweiten Vorstehers der hiesigen Gemeinde statt. Mit Stimmenmehrheit wurde Herr Gustav Gumpert gewählt. Die Gemeinde hofft mit dieser Wahl den richtigen Mann für dieses Amt gefunden zu haben. H."     
 
Hoof Israelit 29121927.jpg (30051 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember 1927: "Hoof bei Kassel, 18. Dezember (1927). Der Handelsmann Gustav Gumpert von hier wurde von den Mitgliedern der Gemeinden Hoof und Breitenbach durch Stimmenmehrheit als zweiter Gemeindeältester gewählt und vom Vorsteheramt in Kassel bestätigt."  

  
80. Geburtstag von Jeanette Gumbert (1928)  

Hoof Israelit 31051928.jpg (12543 Byte)Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Mai 1928: "Hoof, 20. Mai (1928). Ihren 80. Geburtstag beging Frau Jeanette Gumpert dahier in bester Gesundheit."  
   
Hoof Israelit 21061928.jpg (11392 Byte)Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Juni 1928: "Hoof, 3. Juni (1928). Ihren 80. Geburtstag beging in voller Frische Frau Jeanette Gumbert dahier."  

      
75. Geburtstag von Witwe Japhet in Breitenbach (1928)   

Breitenbach Israelit 17051928.jpg (13718 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Mai 1928: "Breitenbach, 1. Mai (1928). Ihren 75. Geburtstag beging hier die Witwe Moses Japhet in größter Rüstigkeit."  

   
H. (Harry / Henry) Wertheim wird als Rechnungsführer der Gemeinde wiedergewählt (1928)  

Hoof Israelit 05071928.jpg (20937 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1928: "Hoof, 25. Juni (1928). Herr Harry Wertheim, der seit 26 Jahren das Amt eines Rechnungsprüfers der hiesigen jüdischen Gemeinde verwaltet, wurde als Rechnungsführer wiedergewählt."   
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 22. Juni 1928: "Hoof. Herr Henry Wertheim, welcher seit 26 1/2 Jahren das Amt als Rechnungsführer der hiesigen jüdischen Gemeinde versieht, wurde am 17. dieses Monats zur Weiterführung dieses Amtes wiedergewählt."     

   
70. Geburtstag von Gemeindevorsteher und Rechnungsprüfer H. Wertheim (1928)    

Hoof Israelit 30081928.jpg (22543 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. August 1928: "Hoof bei Kassel, 27. August (1928). Herr Gemeindeältester H. Wertheim begeht morgen seinen 70. Geburtstag und sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Vorsteher und Gelderheber. Er ist körperlich und geistig noch rüstig." 
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 24. August 1928: "Hoof. Am 28. August begeht Herr Gemeindeältester H. Wertheim seinen 70. Geburtstag. Er ist körperlich und geistig noch vollkommen auf der Höhe und geht seinem Beruf mit seltenem Fleiß und großer Ausdauer nach. Außerdem findet Herr Wertheim noch Zeit, sich um gemeinnützige Angelegenheiten zu kümmern. So ist er seit über 25 Jahren Vorsteher der Gemeinde Hoof und versieht noch außerdem das mühevolle Amt des Gelderhebers. Wer Rat und Tat braucht, findet bei Herrn Wertheim jederzeit ein geneigtes Ohr und wir können nur wünschen, dass es ihm noch lange Jahre vergönnt sein möge, so zu leben und zu wirken, zum Vorbild für die jüngere Generation. H."       

   
80. Geburtstag von J. Heiser I (1929)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 13. Dezember 1929: "Hoof. Am 8. dieses Monats war es Herrn J. Heiser I vergönnt, den Tag seines 80-jährigen Geburtstages in gesunder Rüstigkeit zu begehen. Herr Heiser besucht noch regelmäßig jeden Sonnabend den Gottesdienst und lässt an seinen religiösen Vorschriften nichts fehlen. Durch ein großes Teil Gratulationen und Geschenke wurde Herr J. Heiser reichlich bedacht. Ein weiter gesundes Leben sei ihm beschieden."                 


72. Geburtstag von Gemeindevorsteher und Rechnungsprüfer H. Wertheim mit Danksagung (1930)   
Anmerkung: da H. Wertheim bereits 1928 seinen 70. Geburtstag feierte (siehe oben), hat er 1930 seinen 72. Geburtstag gefeiert. 
In der Danksagung steht als Vorname "Henry", was möglicherweise ein Fehler ist, da er sonst nur als Harry genannt wird.  
 

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 5. September 1930: "Hoof. Am 28. August dieses Jahres war es Herrn H. Wertheim vergönnt, seinen 70. Geburtstag in voller Gesundheit und Rüstigkeit zu feiern. Zirka dreißig Jahre versieht er die Stelle als Vorsteher und Rechnungsführer in der hiesigen israelitischen Gemeinde und hat sein Amt bis heute zur vollsten Zufriedenheit geführt. Das ist schon daraus zu entnehmen, dass Herr Wertheim trotz mehrmaliger Abgabe seiner Ämter mit Stimmenmehrheit wiedergewählt wurde. Außerdem geht Herr Wertheim alltäglich noch seinem Beruf nach. Möge ihm auch weiterhin ein froher Lebensabend beschieden sein."                
 
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 12. September 1930: 
"Danksagung
Für die mir anlässlich meines Geburtstages erwiesenen Aufmerksamkeiten danke ich auf diesem Wege herzlich.  
Henry Wertheim.  Gemeindeältester.  Hoof, den 11. September 1930."        

  
75. Geburtstag von Feist Rosenbach (1931)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 20. Februar 1931:  "Hoof bei Kassel. Der Privatmann Feist Rosenbach feiert am 21. Februar in geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag. Derselbe ist in weiten Kreisen sehr bekannt und beliebt."                 

  
Goldene Hochzeit von Seeligmann Rosenbach und Rosa geb. Nußbaum (lange in Hoof wohnhaft; 1931 in Kassel)       

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 7. August 1931:  "Goldene Hochzeit. Am Montag, den 10. August, feiert Herr Seeligmann Rosenbach und Frau Rosa geb. Nußbaum, in bester körperlicher und geistiger Frische das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Herr Rosenbach, welcher im 79. Lebensjahr steht, betrieb vor seiner Übersiedlung nach Kassel in Hoof ein Manufakturwarengeschäft. Wegen seiner reellen kaufmännischen Tätigkeit war er bei seiner Kundschaft sehr geschätzt. Welch großer Wertschätzung sich der Jubilar noch heute in den Kreisen seiner früheren Abnehmerschaft erfreut, kann man daraus ersehen, dass noch heute seine ehemaligen Kunden, wenn sie in Kassel sind, Rosenbach aufsuchen und sich nach seinem Befinden erkundigen. Frau Rosenbach, welche im 73. Lebensjahre steht, war Begründerin des Israelitischen Frauenvereins Hoof und bis zu ihrem Wegzug erste Vorsitzende desselben. Sie hat in dieser Eigenschaft im Dienste der jüdischen Wohltätigkeit, Krankenpflege usw. sehr viel Gutes getan und die Aufgabe einer echt jüdischen Frau voll und ganz erfüllt. Möge dem Jubelpaare vergönnt sein, noch recht viele und glückliche Jahre im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder zu verleben!"             

 
30-jähriges Dienstjubiläum von Rechnungsführer H. Wertheim (1931)      

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 30. Dezember 1931: "Hoof. Der israelitische Rechnungsführer Wertheim in Hoof feiert am 1. Januar 1932 sein 30-jähriges Jubiläum und ist 22 Jahre Vorstand der israelitischen Gemeinde Hoof und Breitenbach. Zugleich begeht derselbe auch sein 40-jähriges Ehejubiläum. Wir wünschen Herrn Wertheim weiter alles Gute, damit er wie bisher seine Dienste der Gemeinde widmen kann."               

     
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Verlobungs- und Hochzeitsanzeige von Irma Schirling und Arthur Cohen (1928)    
Anmerkung: Arthur Cohen (geb. Dezember 1901 in Neustadtgödens) wurde 1941 nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde. Seine Frau Irma (Ilse) Schirling war die Tochter des oben genannten Lehrers Menko Schirling (geb. 1907 in Rauschenberg, später wohnhaft in Oldenburg, Rüstringen und Wilhelmshaven) wurde gleichfalls nach der Deportation ermordet.   

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 6. Januar 1928:  
"Irma Schirling - Arthur Cohen
   
Verlobte   
Hoof  -  Wilhelmshaven".              
 
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 21. Dezember 1928:  
"Arthur Cohen   Irma Cohen geb. Schirling  
Vermählte  
Wilhelmshaven-R.  Hoof bei Kassel   
Trauung in Hoof am 25. Dezember 1928".       

  
Verlobungs- und Heiratsanzeigen von Paula Kaiser und Hermann Lilienthal (1928) 
Anmerkung: Paula Lilienthal geb. Kaiser (geb. 19. Juni 1901 in Hoof) wurde 1942 in das Ghetto Warschau deportiert und ist umgekommen. Zu ihrem Mann Hermann Lilienthal gibt es im Gedenkbuch des Bundesarchives keine Angaben.         

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 12. Oktober 1928: 
"Paula Kaiser   -  Hermann Lilienthal   
Verlobte   
Hoof  - Scherfede".                
 
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 23. November 1928:  
"Hermann Lilienthal   Paula Lilienthal   
Vermählte   
Scherfede   Hoof   23. November.  
Trauung in Hoof um 12.30 Uhr."            

     
Verlobungsanzeige von Gerda Gumpert und Meier Wallach (1929)   
Anmerkung: Gerda Wallach geb. Gumpert (geb. 1900) und ihr Mann Meier Wallach (geb. 1896 in Breitenbach am Herberg) wurden von Kassel im Dezember 1941 nach Riga deportiert; sie sind beide 1944 im KZ Stutthof umgekommen.    

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 22. März 1929: 
"Statt Karten  Gerda Gumpert   Meier Wallach   Verlobte   
Hoof (Bezirk Kassel)  Breitenbach (am Herzberg)  März 1929."                   


Verlobungsanzeige von Flora Gumpert und Kurt Riesenfeld (1929)     

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 19. Juli 1929:  
"Flora Gumbert   -  Kurt Riesenfeld    Verlobte   
Hoof   -  Gleiwitz  
 zur Zeit Hanau, am 20. Juli 1929".                  


Verlobungsanzeige von Berta Gumpert und Siegfried Strauß sowie Ida Strauß und Moritz Gumpert (1931)   
Anmerkung: Moritz Gumpert (geb. 4.10.1902 in Hoof) und Ida Gumpert geb. Strauß (geb. 27.12.1901 in Storndorf) wurden 1941 von Kassel in das Ghetto Riga deportiert und sind umgekommen. Siegfried Strauß und Berta geb. Gumpert konnten 1940/41 über England in die USA emigrieren. Siehe "The descendants of Itzig Gumpert from Hoof" (pdf-Datei, Link unter der Literatur unten).     

Storndorf JuedWZKassel 02101931.jpg (27478 Byte)Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck" vom 2. Oktober 1931: 
"Berta Gumpert - Siegfried Strauß   //  Ida Strauß - Moritz Gumpert  
Kassel, Schomburgstraße 11  -  Storndorf (Hessen)  //  Storndorf (Hessen)  -  Kassel, Schomburgstraße 11   
Oktober 1931".           

    
    
Sonstiges        
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: 
Grabstein in New York für Jeanette Wertheim aus Külsheim (1844-1921) und Bernhard Wertheim aus Breitenbach (1843-1898)    
   
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn; der Geburtsname von Jeanette Wertheim wird nicht mitgeteilt.      

Kuelsheim NY Cyprus 1730.jpg (65512 Byte)   Kuelsheim NY Cyprus 1730a.jpg (135629 Byte)   Grabstein für 
"Our Beloved Mother 
Jeanette Wertheim 
 
Born in 
Külsheim Baden Germany  Nov. 22, 1844  
Died June 6, 1921 und 
"A devoted Husband and Loving Father 
Bernhard Wertheim
Born in 
Breitenbach-Kurhessen 
March 8, 1843 Died Oct. 25, 1898".    

     
     
     
Zur Geschichte der Synagoge           
    
Zunächst war ein Betraum oder eine erste Synagoge vorhanden. Eine neue Synagoge und Schule wurde in einem 1830 (nach Balkeninschrift) erbauten Bauernhaus eingerichtet. 1842 stellte die jüdische Gemeinde den Antrag auf Baugenehmigung einer Erweiterung dieses Gebäude zur Vergrößerung von Synagoge und Schule. Die Ausführung des Umbaus verzögerte sich jedoch über mehrere Jahre. 1851 wurde der Antrag der jüdischen Gemeinde behördlicherseits genehmigt.  Bis Anfang 1854 wurden die Umbauten im Synagogengebäude vorgenommen. Damals war Daniel Mondschein Vorsteher der Gemeinde. 
  
Das Synagogengebäude war (ist) ein Fachwerkbau; der Betraum hatte 48 Männer- und 30 Frauenplätze. Aus der Geschichte der Synagoge liegen nur wenige Berichte vor, einer von der Einweihung neuer Ritualien 1903, einer von der Einweihung der Gefallenengedenktafel 1927:   
 
Einweihung eines neuen Parochet (Toraschreinvorhanges) (1903)  

Hoof Israelit 22011903.jpg (70592 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Januar 1903: "Hoof (Bezirk Kassel), 17. Januar (1903). Unsere Synagoge erhielt zu Schabbos Chanukoh (Schabbat am Chanukkafest = 27. Dezember 1902) ein prachtvoll ausgestattetes Parochet sowie Decken für Schulchan und Omed (die Vorlesetisch und -pult). Während dieses vom Wohltätigkeitsverein Chewra Gemilut Chasodim gespendet wurde, schenkte unser verehrtes Gemeindemitglied, Herr H. Goldschmidt, zwei äußerst elegante Thora-Mäntelchen, welche nebst ersterem aus dem Atelier des Herrn B. Grünebaum, hebräische Buchhandlung, Kassel, hervorgingen und durch feinste, eleganteste, sowie sorgfältigste Ausführung unsere vollste Zufriedenheit fanden. Moses Goldschmidt."  

   
Einweihung der Gefallenengedenktafel in der Synagoge (1927)  

Hoof Israelit 10101927.jpg (80061 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Oktober 1927: "Hoof bei Kassel, 25. September (1927). Am vorigen Sonntag fand unter Beteiligung der ganzen Gemeinde von hier und Breitenbach die Einweihung der Gedenktafel für die Frontsoldaten statt, die am Weltkrieg teilgenommen hatten. Zur Einleitung der Feier sang der Synagogenchor, worauf der Bildhauer Schönewald aus Breitenbach die Tafel enthüllte und der Gemeinde übergab. Eine Schülerin sprach einen Prolog, Lehrer Schirling hielt eine Rede über die Würde und Bedeutung der Tafel. Ein Gebet für die Gefallenen und dann das Kaddisch, gesprochen von der ganzen Gemeinde bildeten den Abschluss. Der Gemeindeälteste Wertheim übernahm die Tafel und dankte allen, welche zu dem guten Werk beigetragen hatten. Die in Granit gehauene Tafel ist eine Zierde für die Synagoge."   
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 16. September 1927: "Hoof. Am kommenden Samstag findet in unserer Gemeinde die Einweihung einer Gedenktafel zum Andenken an die aus der Gemeinde Hoof am Kriege teilgenommenen Soldaten statt. Die Feier, die nach den Vorbereitungen, die getroffen worden sind, sehr feierlich zu werden verspricht, wird durch einen Prolog eingeleitet, welcher von einem jungen Mädchen gesprochen werden wird. Die Ansprache wir Herr Lehrer Schirling halten. Die Tafel selbst ist ein Kunstwerk, ganz in Granit gehalten, und wurde von der Firma Schönewald in Breitenbach geliefert. (Wir werden über die Feier selbst noch berichten.).  H."     
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 23. September 1927: "Hoof. Wie wir bereits in voriger Nummer berichteten, fand am Sonntag, den 18. September die Einweihung der Gedenktafel für die am Kriege teilgenommenen Frontsoldaten statt. Unter Beteiligung der ganzen Gemeinde nahm die Feier einen sehr feierlichen Verlauf. Der Synagogenchor sang zur Einleitung der Feier, worauf vom Bildhauer Schönewald, Breitenbach die Tafel enthüllt und der Gemeinde übergeben wurde. Mit viel Talent sprach die Schülerin Thili Heiser einen Prolog. Hierauf hielt Herr Lehrer Schirling eine eindrucksvolle Ansprache. Er sprach in fesselnden Worten über die Würde und Bedeutung der Tafel. Ein Gebet für die Gefallenen und dann das Kaddischgebet, gesprochen von der ganzen Gemeinde, gab der Feier ihren Abschluss, nachdem Herr Gemeindeältester Wertheim, die Tafel übernommen und allen, welche an dem guten Werk geholfen hatten, herzlich gedankt hatte. Die Tafel selbst, welche ganz in Granit gehalten ist, ist eine Zierde für unsere Gemeinde. H."       

Über Ereignisse beim Novemberpogrom 1938 liegen keine Berichte vor.    
  
1940 wurde die ehemalige Synagoge zu einem Wohnhaus umgebaut. In den 1950er-Jahren wurde ein beträchtlicher Teil des Gebäudes (vier Gefache durch beide Geschosse mitsamt dem Dach) auf Grund der damals durchgeführten Verbreiterung der Hauptstraße abgebrochen. 
 
In den 1980er-Jahren wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Am 12. Dezember 1985 beschloss die Gemeindeverstretung einstimmig die Anbringung einer Gedenktafel, die im Sommer 1986 enthüllt wurde. Eine weitere Gedenktafel zur Erinnerung an die aus Hoof und Breitenbach deportierten und ermordeten jüdischen Personen wurde 1998 angebracht (siehe Fotos unten).  
     
     
Adresse/Standort der Synagoge            Korbacher Straße 336     
     
     
Fotos
(Quelle: Pläne aus Altaras 1988 S. 19 und 2007 S. 27;  sw-Foto aus Arnsberg Bilder S. 99; neue Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.6.2008)

Skizze des Synagogen- und 
Schulgebäudes vor 
dem Teilabbruch
Hoof Synagoge 139.jpg (82707 Byte)  
   Markiert ist der Bereich, der in den
 1950er-Jahren abgebrochen wurde
 
     
Pläne mit Markierung des in den
 1950er-Jahren abgebrochenen
 Gebäudesteiles
Hoof Synagoge 137.jpg (73860 Byte) Hoof Synagoge 138.jpg (53002 Byte)
   Das Synagogen- und Schulgebäude 
im Bereich des Erdgeschosses
Das Synagogen- und Schulgebäude 
im Bereich des ersten Stockes
       
Das Gebäude der ehemaligen Synagoge 
in den 1960er-Jahren
Hoof Synagoge 100.jpg (133200 Byte)   
  Das ehemalige Synagogen- und Schulgebäude   
        
Das Gebäude der ehemaligen Synagoge
2008 
Hoof Synagoge 156.jpg (73712 Byte) Hoof Synagoge 155.jpg (80039 Byte)
Blick auf das ehemalige (in den 1950er-Jahren zur Straßenverbereiterung teilweise
 abgebrochene) Synagogen- und Schulgebäude, heute als Wohnhaus verwendet.
     
Hoof Synagoge 150.jpg (69428 Byte) Hoof Synagoge 152.jpg (97092 Byte) Hoof Synagoge 153.jpg (82131 Byte)
Blick von der vorbeiführenden Straße auf den Südgiebel, an der sich auch die Gedenk- 
und Hinweistafel befinden, links unten die Gedenktafel mit der Inschrift "Wenn man 
die Toten vergisst, tötet man sie noch einmal. Talmud. Zum Gedenken an die unter
 nationalsozialistischer Gewaltherrschaft vertriebenen und getöteten Mitbürger 
jüdischen Glaubens aus den Schauenburger Dörfern. Ihr Schicksal bedeutet uns stete
 Mahnung und Verpflichtung zu Frieden und Toleranz. Die Bürger Schauenburgs 1998". 
Im Hintergrund rechts der Ostgiebel der ehemaligen Synagoge.
Hinweistafel mit Inschrift: "Zum 
mahnenden Gedenken - dieses Haus
 diente den Juden in Hoof und Umgebung 
als Synagoge."   
 
  
    
    
     
Fotos des ehemaligen Gasthofes der
 jüdischen Familie Meinhardt Gumpert
(Fotos erhalten 2/2011 und 6/2017 vom Enkel von 
Meinhardt Gumbert: Mario Gumbert Isaias,
 Sohn von Erich Gumbert, der nach
 Argentinien emigrieren konnte)
Hoof Gasthaus Gumbert 121.jpg (234083 Byte) Hoof PK 201701.jpg (93573 Byte) Hoof Gasthaus Gumbert 120.jpg (115882 Byte)
 Der Familienname Gumpert wurde in 
Argentinien Gumbert geschrieben
Historische Postkarten von Hoof mit einer
 Ansicht der Gastwirtschaft von Meinhardt
 Gumpert und dem Saal der Gastwirtschaft  
Im Gasthof von Meinhardt Gumpert - links im
 Hintergrund Meinhardt Gumpert mit seiner
 Frau Julie geb. Oppenheim  
     
Meinhardt Gumpert mit 
seiner Frau Julie geb. Oppenheim
   
Hoof Gumbert 018a.jpg (41860 Byte)Hoof Gumbert 018b.jpg (48023 Byte) Hoof Gumbert 018.jpg (30507 Byte)Hoof Gumbert 018c.jpg (53946 Byte)
  Die Fotos von Meinhardt und Julie Gumpert wurden im Oktober 1935 
von Foto Bethke in Kassel erstellt   
      
 Fotos des Gebäudes des 
ehemaligen Gasthofes Gumpert 
1974 / 2011 / 2017  
Hoof Gasthaus Gumbert 122.jpg (59884 Byte)    Hoof Fam Gumbert 010.jpg (11484 Byte)   Hoof Gumbert Haus 2017.jpg (122200 Byte)
           Das Foto rechts von 2017 entstand bei einem Besuch 
von Mario Isaías Gumbert 
      
In Argentinien beigesetzt: 
Meinhardt Gumpert (Gumbert) und
 seine Frau Julie geb. Oppenheim 
Hoof Gumbert 085.jpg (219729 Byte)
  Grabstein links für Julie Gumbert geb. Oppenheim (geb. 1883 in Bebra, gest. in Argentinien), rechts für Meinhard Gumbert 
(geb. 1879 in Hoof, nach Argentinien emigriert und dort verstorben; Friedhof der Colonia Avidgor, Entre Rios)
     
Selma Gumbert, Tochter von 
Meinhardt Gumbert und 
Julie geb. Oppenheim 
Hoof Selma Gumbert 120.jpg (29201 Byte) 
   Selma Gumpert (geb. 1. Juli 1912 in Hoof, gest. 2002 in Argentinien), ist 1929 nach Soest
 verzogen,  wo sie bis 1931 lebte. Im Dezember 1935 heiratete sie in Reichensachsen  
Siegfried (Fritz) Plaut (geb. 1911 in Witten). Beide sind im Dezember 1935 
nach Argentinien emigriert, wo Siegfried Plaut am 12. Juli 1988 starb. 
        
Aus dem Album von Erich Gumbert, 
Sohn von Meinhardt Gumbert und 
Julie geb. Oppenheim
Hoof Gumbert 080.jpg (118578 Byte) Hoof Gumbert 080a.jpg (143384 Byte)
Familienausflug zum Herkules in Kassel 
        
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   Auf dem Foto steht Erich Gumbert vermutlich im Hintergrund.  
          
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Fotos von Erich Gumbert: geb. 30.6.1915 in Hoof, nach Argentinien emigriert, war verheiratet mit Amalita geb. Kofmann; 
er starb 2007 in Argentinien; sie starb 2008 ebd.
        
Reisepass von Erich Gumbert 
(1935) 
Hoof Dok 1015a.jpg (108247 Byte) Hoof Dok 1015.jpg (229673 Byte)
  Der Reisepass für Erich Gumbert wurde am 29. Oktober 1935 auf dem 
Landratsamt in Kassel ausgestellt. 
     

     
     
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Schauenburg   
bulletWebsite http://www.juden-in-nordhessen.co.de: unter "Genealogien jüdischer Familien in Nordhessen" finden sich hier die Stammbäume der Familien Gumbert (vgl. unten bei der Literatur) und Katzenberg in Hoof sowie Javed (Japhet) in Breitenbach  
bulletPinkas ha-kehilot Germany zur Hoof     
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof Hoof - Breitenbach (interner Link)    
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Hoof  

Quellen:   

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Hoof 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Hoof sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,473   Trauregister der Juden von Hoof   1825 - 1874; enthält auch Angaben zu Elmshagen und Breitenbach   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2719778        
HHStAW 365,472   Geburtsregister der Juden von Hoof  1825 - 1881; enthält auch Angaben zu Elmshagen und Breitenbach  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1510956      
HHStAW 365,474   Sterberegister der Juden von Hoof   1825 - 1890; enthält auch Angaben zu Elmshagen und Breitenbach      https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v289878              
HHStAW 365,475   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs in Hoof, aufgenommen durch Hans Oppenheimer aus Kassel im Mai 1943; Laufzeit 1865 - 1936 (1943), enthält ein Namensverzeichnis der auf dem Friedhof in Hoof beerdigten Juden mit Angabe der Geburts- und Sterbedaten und der Gräberreihe  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083527        

Literatur:  

bulletUmfassende Literaturhinweise siehe bei Michael Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel, Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 200 S. Eingestellt als pdf-Datei (Stand November 2023).   
bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. 401-403.   
bulletders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder - Dokumente. S. 99.   
bulletThea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 S. 18-19.43-44.
bulletdies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 44.   
bulletdies.: Neubearbeitung der genannten Bücher 2007 S. 26-27.136-137.
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 84-85.  
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 441-442.  
bulletGenealogische Informationen zu Familie Gumbert (erhalten von Mario Gumbert Isaias): "The descendants of Itzig Gumbert from Hoof" (compiled and edited by Hans-Peter Klein, Melsungen, Juni 2010) (pdf-Datei). 
bulletSchauenburg Lit 120.jpg (67037 Byte)Ölzweig und Eichenbaum. Von der Verwurzelung der Schauenburger Juden. Eine Dokumentation des Geschichtsvereins Schauenburg e.V.   
Zu erhalten beim Geschichtsverein Schauenburg - Vorsitzender Manfred Bollerhey, Mühlwiesenstr. 22  34270 Schauenburg. Tel. 05601-2115  
E-Mail: m.bollerhey[et]t-online.de   

     
       


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Hoof  Hesse-Nassau. The Jews of Breitenbach, Elmshagen and Hoof established one community in the 18th century. Wolf Breidenbach (1751-1829), who grew up there, was a famous champion of Jewish emancipation. This rural community became the largest in Kassel, enlarging its synagogue in 1854 and numbering 172 (over 6 % of the total) in 1861. By 1925 it had declined to 106 (7 %). Most Jews emigrated after 1933 and the fate of those who remain is uncertain.  
  
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020