Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Weisbach (Gemeinde Oberelsbach, Kreis Rhön-Grabfeld)
Jüdische Geschichte / Betraum
(Seite wurde erstellt unter Mitarbeit von Elisabeth Böhrer) 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Fotos / Darstellungen  
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
    
In Weisbach bestand eine kleine jüdische Gemeinde im 19. Jahrhundert. Sie wurde nach Angaben bei Schwierz (s.Lit.) um 1900 aufgelöst, "da nur noch ein oder zwei jüdische Familien in Weisbach wohnten". Ob es sich zu irgendeinem Zeitpunkt jedoch um eine selbständige Gemeinde gehandelt hat, ist fraglich. 1925 gehörten die in Weisbach noch lebenden jüdischen Personen zur Gemeinde in Oberelsbach. Möglicherweise haben auch bereits im ganzen 19. Jahrhunderts die in Weisbach lebenden Juden zur Oberelsbacher Gemeinde gehört; 1869 hatten die Weisbacher und Oberelsbacher Juden mit S. Blum einen gemeinsamen jüdischen Lehrer, der damals 22 jüdischen Kinder aus den beiden Orten den Religionsunterricht erteilte (Angaben von Elisabeth Böhrer nach Dokumenten des Staatsarchives Würzburg).    
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1831 18 jüdische Einwohner (von insgesamt 640 Einwohnern), 1897 13 (von 608). Diese Angaben sind einer Abschrift der Weisbacher Chronik von Pfarrer Dr. Ignaz Wohlfahrt entnommen. 
Weiterer Hinweis: 1869 hatten Weisbach und Oberelsbach zusammen 72 jüdische Einwohner; 1871 hatte Oberelsbach alleine 57 jüdische Einwohner. So gab es auch um 1870 in Weisbach nur etwa 15 jüdische Einwohner (Angaben von E. Böhrer).   
   
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Weisbach auf insgesamt drei Matrikelstellen die folgenden jüdischen Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Aron Wolf Schloss (Viehhandel und Schmusen), Isaac Samuel Goldvogel (Schmusen), Mardocheus Samuel Lichtstern (Viehhandel und Schmusen). Bei den drei genannten Familien blieb es bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Damals waren es die Familien von Hirsch Schloß (mit Frau Ella geb. Pelzfreund; Haus in der Raiffeisenstraße), Isaak Goldvogel (Viehhändler, Haus Rhönbergstraße 4, genannt "Itzig-Haus") sowie Salomon Lichtstern (Haus Rhönbergstraße 31; koschere Metzgerei mit Viehhandel; ausführliche Angaben zu Familie Lichtstern und zum Haus Lichtstern in der Publikation "Geheimnisvolle Masken...").        
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde nach Angaben bei Schwierz (s.Lit.) "nachweislich einen Betsaal, der jedoch schon lange nicht mehr benutzt und daher verkauft worden war. Der genaue Standort dieses Betsaales konnte trotz intensivster Nachforschungen nicht ermittelt werden. Er war selbst den ältesten Einwohnern des Ortes nicht mehr bekannt, jedoch wussten sie definitiv, dass ein solcher 'einst hier am Ort existiert hatte." Das Vorhandensein eines Betsaales, der sogenannten "Judenschule" wird in der Publikation "Geheimnisvolle Masken" (S. 139) bestätigt. Nach mündlicher Überlieferung war der Betsaal im ersten Stockwerk des Gebäudes Raiffeisenstraße 3. Den Zugang bildete eine - nicht mehr vorhandene - eiserne Feuertreppe an der Rückseite des Gebäudes. Die Kinder der jüdischen Familien wurden durch den Oberelsbacher jüdischen Lehrer unterrichtet. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Neustädtles beigesetzt.                  
    
Von den in Weisbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): es werden in den angegebenen Listen keine Personen zu Weisbach genannt.    
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde     

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Weisbach gefunden.  

     
     
     
Fotos  
(Foto aus der Ortschronik Weisbach S. 138; Quelle: Privat USA; auch im Buch "Geheimnisvolle Masken aus der Rhön" S. 138) 

Die Metzgerei der 
Familie Lichtstern 
 Weisbach Ort 280.jpg (63470 Byte)   
    Wohnhaus und Metzgerei der Familie Salomon Lichtstern (um 1919)     

         
           

Links und Literatur

Links:

Website des Marktes Oberelsbach  

Literatur:  

Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 126; 1992² S. 134. 
Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 96.
Geheimnisvolles Masken aus der Rhön - Von jüdischen und christlichen Bartmännern (Hrsg. vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt). Eine Ausstellung des Hessischen Landesmuseums in der Außenstelle Lorsch 6.2.2005 bis 18.9.2005. 
In dieser Publikation zu Weisbach S. 51-63 und S. 139-148 ("Weisbachs Juden").

   
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Stand: 02. Januar 2017