Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hargesheim (VG Rüdesheim, Kreis Bad Kreuznach)
 Jüdische Geschichte 
  (erstellt unter Mitarbeit von Rudolf Schwan)

Übersicht:  

bulletZur jüdischen Geschichte in Hargesheim 
bulletBerichte aus der jüdischen Geschichte in Hargesheim   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte in Hargesheim          
     
In Hargesheim bestand zu keiner Zeit eine selbständige jüdische Gemeinde. Im 18. Jahrhundert gab es noch keine jüdischen Familien am Ort; erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind wenige Familien aus umliegenden Orten zugezogen (Rheinböllen, Sohren, Schweppenhausen).     

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1858 noch keine jüdischen Einwohner, 1895 und 1900 jeweils neun jüdische Einwohner (von 1895 insgesamt 762 Einwohnern, davon 477 evangelische und 354 römisch-katholische).
- Vor 1883
dürfte die Familie von Moses Marx (1844-1926) und seiner Frau Elisabetha geb. Schwarz (1847-1923) zugezogen sein: Adolf ist 1883 - nach den Angaben des Gedenkbuches des Bundesarchives und der Amtsverwaltung Rüdesheim (1962 an den Internationalen Suchdienst Arolsen) - in Hargesheim geboren*.
- Um 1885 ist nach den Geburtsorten ihrer Kinder die Familie des Handelsmannes Michael Rauner (1833 Rheinböllen - 1894) und seiner Frau Theresia geb. Kahn vermutlich aus Rheinböllen zugezogen. Sohn Arthur Rauner ist 1882 noch in Rheinböllen geboren, die Tochter Emma (später verheiratet mit Wilhelm Kohlberg) ist 1887 in Hargesheim geboren, die Tochter Olga (später verheiratet mit Sigmund Poppert) 1888 ebd., die Tochter Rosi 1889 ebd. und drei Jahre später die Tochter Minna (später verheiratete Urnstein) 1892 ebd. in Hargesheim. 
Vgl. allerdings die genealogischen Informationen zu Adolf Marx und der Familie https://www.geni.com/people/Adolf-Marx/291817408130007564: demnach wäre Adolf Marx 1883 in Wallhausen geboren; falls diese Angabe richtig ist, müsste die obige Angabe zum Zuzug der Familie von Moses Marx korrigiert werden; Elisabetha und Moses Marx sind demnach in Wallhausen auch gestorben (Foto des Grabes siehe Seite zum jüdischen Friedhof in Wallhausen).
Die genealogischen Informationen zu Arthur Rauner und seiner Familie finden sich  https://www.geni.com/people/Arthur-Rauner/6000000015875854248
  
1925 wurden 13 jüdische Einwohner gezählt (von insgesamt 835 Einwohnern). Es handelte sich um
-
die Familie Adolf Marx (geb. 14.2.1883 in Hargesheim) mit seiner Frau Emma geb. Löb (geb. 20.8.1878 in Schweppenhausen) und den in Hargesheim geborenen Kindern Hilde (Hilda, Gilda, geb. 12.5.1912, später verheiratete Rothschild in Frankfurt am Main), Thea (geb. 12.10.1913) und Hedi (Helen, geb. 24.5.1922, später verheiratete Greenbaum, gest. 1987 in Washington, USA). Familie Marx wohnte in der Hunsrückstraße 20/Ecke Raiffeisenstraße. Adolf Marx betrieb eine Metzgerei, die sein Bruder Emil Marx 1913 erworben hatte. Dieser war Soldat im Ersten Weltkrieg und starb kurz vor Kriegsende 1918 an seinen Verletzungen (Inschrift am Kriegerdenkmal/Friedhof). Emma geb. Löb war mit Emil Marx verheiratet, die beiden Kinder Hilda und Thea entstammten dieser Ehe. Adolf heiratete 1919 seine verwitwete Schwägerin und bekam mit ihr noch das Kind Hedi.
- die Familie Arthur Rauner (geb. 15.7.1882 in Rheinböllen als Sohn des nach Hargesheim zugezogenen Handelsmannes Michael Rauner und der Theresia geb. Kahn) mit seiner Frau Auguste geb. Posner (geb. 2.7.1885 in Kippenheim - nach dem Ortssippenbuch Kippenheim - als Tochter des aus "Szorken in Russisch-Polen" stammenden Kaufmannes Wolf Posner und seiner Frau Veige geb. Fuchs) und den in Hargesheim geborenen Kindern Walter Michael (geb. 28.4.1912), Hugo (geb. 10.2.1915), Erika (geb. 3.4.1921; lebte 2018 noch in Israel, siehe Bericht unten) und Wolfgang (geb. 19.8.1927) sowie der im Haus lebenden Mutter von Arthur: Theresia geb. Kahn (geb. 31.1.1855 in Sohren). Familie Rauner hatte in der Lindenstraße ein Lebensmittelgeschäft.
- das Ehepaar Hermann Kahn (geb. 22.5.1870 in Sohren) mit seiner Frau Pauline geb. Löb (geb. 16.1.1873 in Schweppenhausen. Das Ehepaar wohnte in der Neugasse (heute: Zum Hinkelstein). Hermann Kahn betrieb eine Viehhandlung. Er war Mitglied im Hargesheimer Kriegerverein (vgl. Inschrift am Kriegerdenkmal Ortseingang).
Weitere und zusätzliche Informationen zu den Familien und zu einzelnen wie auch weiteren Personen siehe der Beitrag von Rudolf Schwan (s. Lit.). 
 
1933 lebten die oben genannten beiden jüdischen Familien Marx und Rauner in Hargesheim und das Ehepaar Kahn weiterhin am Ort. Sie betrieben einen Viehhandel (Hermann Kahn), eine Metzgerei (Familie Adolf Marx), ein Lebensmittelgeschäft (Familie Rauner) und waren bis dahin - wie Arthur Rauner als Vorsitzender des TSV Hargesheim - in die Dorfgemeinschaft voll integriert. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Wohnungen der jüdischen Familien überfallen und demoliert. Von einer der Familien wurde das Inventar in den Gräfenbach geworfen. Nach diesen Ereignissen haben alle jüdischen Einwohner den Ort offenbar fluchtartig verlassen (nach der Liste des ITS Arolsen sind alle nach Bad Kreuznach gezogen) und haben ihre Hargesheimer Häuser weit unter Wert verkauft. Das Gedenkbuch nennt als letzten Aufenthaltort für Pauline Kahn geb. Löb Köln, bei August Rauner geb. Posner Bad Kreuznach, bei Adolf Marx Bad Kreuznach und danach noch Zeltingen-Rachtig (von dort nach Dänemark emigriert, aber trotzdem deportiert). Die Kinder der Familie Rauner - Walter, Hugo, Erika und Wolfgang - konnten über Frankreich nach Palästina/Israel emigrieren (vgl. Bericht unten zum Geburtstag von Erika Rauner 2018 in Israel).
  
Von den in Hargesheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Pauline Kahn geb. Löb (geb. 1873 s.o.), Emma Kohlberg geb. Rauner (geb. 1887 in Hargesheim, lebte später in Brilon, 1939 in die Niederlande emigriert, 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert), Adolf Marx (geb. 1883 in Hargesheim, lebte später in Bad Kreuznach und Zeltingen-Rachtig, emigrierte nach Dänemark, 1941 deportiert), Emma Marx geb. Löb (1878, s.o.), Olga Poppert (geb. 1888 in Hargesheim, lebte später in Hargesheim und Dortmund, emigrierte 1938 in die Niederlande, deportiert 1942 nach Auschwitz), Arthur Rauner (geb. 1882 in Rheinböllen s.o.), Auguste Rauner geb. Posner (1885, s.o.), Hilde (Hilda Gilda) Rothschild geb. Marx (geb. 1912 in Hargesheim, lebte später in Frankfurt am Main, 1942 deportiert in in der Tötungsstätte Raasiku bei Reval ermordet), Minna Urnstein geb. Rauner (geb. 1892 in Hargesheim, lebte später in Mainz, 1942 deportiert in das Ghetto Piaski).  
Anmerkung: Hinweis auf das Verzeichnis der jüdischen Einwohner, die in den Gemeinden des Amtes Rüdesheim Kreis Kreuznach (Hargesheim, Hüffelsheim, Mandel, Norheim, Weinsheim) gewohnt haben und verschleppt (sc. deportiert) wurden (pdf-Datei der an den Internationalen Suchdienst Arolsen von der Amtsverwaltung Rüdesheim 1962 mitgeteilten Liste von 37 Personen aus diesen Orten, darunter 13 aus Hargesheim; von dieser Liste die Personendaten siehe oben). 
    
    
    
Berichte aus der jüdischen Geschichte in Hargesheim       

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Hargesheim gefunden.    

      
      
     
Fotos
(Quellen: Foto Marx: Sammlung von Rudolf Schwan; Foto Rauner: https://www.geni.com/people/Arthur-Rauner/6000000015875854248)  

 Unter den letzten in Hargesheim lebenden
jüdischen Personen: Ehepaare Marx und Rauner
  Emma und Adolf Marx um 1936 Auguste und Arthur Rauner 

    
   
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Dezember 2014: Straßenbenennung zur Erinnerung an Arthur Rauner  
Hinweis: Die seit 2014 Arthur-Rauner-Straße im Einkaufszentrum erinnert an den jüdischen Vorsitzenden des Hargesheimer Turn- und Sportvereins. Arthur Rauner (geb. 1882 in Rheinböllen s.o., seit ca. 1885 mit Familie in Hargesheim wohnhaft) war 1910 Mitbegründer des Turn- und Sportvereins (TSV) Hargesheim. Er war 1. Vorsitzender des TSV von 1910 bis 1913, 1921 und 1928-1933. 1942 wurde er nach Auschwitz deportiert und ermordet. Bei der Benennung der Straße "Arthur-Rauner-Straße" waren 14 seiner Nachkommen aus Israel in Hargesheim. 
 
April 2018: 97. Geburtstag der in Hargesheim geborenen Erika Rauner   
Artikel von Wolfgang Bartels in der "Allgemeinen Zeitung" vom 7. April 2018: "Gebürtige Hargesheimerin Erika Rauner feiert 97. Geburtstag.
HARGESHEIM -
Ortsbürgermeister Werner Schwan hat einer der ältesten Hargesheimerinnen zum Geburtstag gratuliert: Erika Rauner wurde 97 Jahre alt. Sie lebt in Israel und ist die einzige Tochter von Arthur Rauner. Ihre drei Brüder sind bereits verstorben. Nach dem Vater Arthur Rauner ist die Straße am Hargesheimer Einkaufszentrum benannt – zur Erinnerung an den Terror der NS-Zeit. Arthur Rauner betrieb vor dem Zweiten Weltkrieg ein Lebensmittelgeschäft in der Lindenstraße. Er war ein begeisterter Sportler, Mitbegründer des Turn- und Sportvereins Hackenheim und wurde schon im Gründungsjahr 1910 zum Vorsitzenden gewählt, ein Amt, das er mit mehreren Unterbrechungen bis 1933 ausübte. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt wiedergewählt wurde, durfte er auf Anordnung der Nazis sein Amt nicht mehr ausüben, weil er Jude war. Es gelang ihm noch, seine vier Kinder Walter-Wilhelm, Hugo, Erika und Wolfgang über Frankreich nach Israel in Sicherheit zu bringen. 14 Nachkommen besuchten Hargesheim im Jahr 2014.
Über die Pogromnacht im November 1938 berichtet die Chronik der Verbandsgemeinde Rüdesheim: 'In Hargesheim waren ebenfalls Wohnungen demoliert worden. Aus einem Haus eines jüdischen Einwohners wurden die zertrümmerten Einrichtungsgegenstände in den Gräfenbach geworfen.' Arthur Rauner und seine Frau Augusta mussten ihr Haus weit unter Wert verkaufen und wurden 1942 über das KZ Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz transportiert. Dort wurden die beiden ermordet. In einer Urkunde des Berliner Standesamtes vom 24. November 1952 wurden sie für tot erklärt. 14 Nachkommen der Geschwister in Israel waren im Dezember 2014 bei der Namensgebung der 'Arthur-Rauner-Straße' dabei. Enkel Tamir Rauner, Sohn von Hugo, erklärte damals im Namen seiner Familie, es gäbe kein Grab, an dem die Angehörigen um Augusta und Arthur trauern könnten. Wenigstens erinnere jetzt die neue Straße in Hargesheim an die Großeltern. 'Hargesheim ist und bleibt Eure Heimat', sagte damals Werner Schwan. Die Anwesenheit der Familie Rauner sei eine Versöhnungsgeste, für die alle Hargesheimer dankbar seien. All diese Vorgänge in der alten Heimat verfolgt Erika Rauner in Israel auch noch mit 97 Jahren ganz genau. Sie wohnt bei ihrer Tochter Dorit und wird dort liebevoll gepflegt. Tamir Rauner hatte berichtet, dass Familiengespräche oft mit dem Satz angefangen hätten: 'Bei uns in Hargesheim ...' Vor zwei Jahren hatten Ortsbürgermeister Werner Schwan und sein Bruder, der Familienforscher Rolf Schwan, die Familie Rauner in Israel besucht und auch Erika kennengelernt. Rolf Schwan erinnert sich: 'Wir haben ein paar Tage bei dem geschlafen und dann bei einem anderen Familienmitglied. Es war ein einmaliges Erlebnis.' Über Erika Rauner berichtet er: 'Sie ist eine ganz einfache Frau. Sie konnte nicht mehr viele deutsche Worte sprechen. Aber ,Heisem‘, das Dialektwort für Hargesheim, hatte sie nicht vergessen. Sie ist eine feine, ältere Dame, ohne jede Bitternis, freundlich und nett, eigentlich ganz normal.' Jetzt hat Bürgermeister Schwan mit seiner Gratulation an Erika Rauner den Wunsch verbunden, dass die innige Freundschaft der Familie Rauner zu Hargesheim weiter wachsen werde."
Link zum Artikel  
 
Februar 2020: Keine Einigkeit im Gemeinderat zur Verlegung von "Stolpersteinen" in Hargesheim      
Artikel von Wolfgang Bartels in der "Allgemeinen Zeitung" vom 28. Juli 2020: "Keine Einigkeit über Stolpersteine im Hargesheimer Rat.
Stolpersteine zum Gedenken an sieben von den Nazis ermordete jüdische Mitbürger haben die Freien Wähler im Rat vorgeschlagen. Wegen Gegenstimmen berät jetzt der Kulturausschuss.
HARGESHEIM -
Sieben 'Stolpersteine' für sieben von den Nazis verschleppte und ermordete Mitbürger – dies beantragten die Freien Wähler in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Doch dieser Antrag stieß nicht nur auf Zustimmung.
In Hargesheim wohnten 1933 drei jüdische Familien mit Namen Rauner, Marx und Kahn. Den meisten Kindern gelang rechtzeitig die Flucht nach Palästina oder in die USA, sieben Ältere dagegen wurden in die Konzentrationslager im Osten abtransportiert. Zuvor wurden in der Reichspogromnacht ihre Wohnungen demoliert. Die Chronik der Verbandsgemeinde Rüdesheim berichtet: 'Aus dem Haus eines jüdischen Einwohners wurden die zertrümmerten Einrichtungsgegenstände in den Gräfenbach geworfen.' Einer der Deportierten war Arthur Rauner, bis 1933 Vorsitzender des Turn- und Sportvereins Hargesheim. 1942 wurde er gemeinsam mit seiner Frau Augusta im KZ Theresienstadt ermordet. An ihn erinnert die Arthur-Rauner-Straße im Einkaufszentrum.
Doch auch der anderen NS-Opfer soll gedacht werden, begründete FWG-Vorsitzender Matthias Nies den Antrag zur Verlegung von Stolpersteinen. Der Hargesheimer Ahnenforscher Rudolf Schwan hat schon vor Jahren eine Broschüre über die Hargesheimer Juden erstellt, die damals kaum beachtet wurde. Er steht auch in Kontakt mit den Nachfahren in Israel und den USA und ist bereit, seine Kenntnisse in das Projekt einzubringen: 'Ich bin froh, dass diese Verfolgungsschicksale endlich aufgegriffen werden.'
Die Stolpersteine sind ein Gedenkprojekt des Künstlers Gunter Demnig. Dabei handelt es sich um eine kleine quadratische Messingtafel mit dem Namen und den Lebensdaten einer von den Nazis ermordeten Person. Diese wird in den Boden vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz dieser Person eingelassen. Inzwischen hat Demnig 75 000 Stolpersteine in 26 europäischen Ländern verlegt – das 'größte dezentrale Mahnmal der Welt'. Zur Finanzierung der Hargesheimer Stolpersteine will die FWG Spenden einwerben.
Doch ganz so glatt verlief die Diskussion im Gemeinderat nicht. Michael Fluhr (CDU) meldete sich zu Wort und meinte, er könne sich mit der Idee der Stolpersteine nicht anfreunden. Man solle über andere Formen des Gedenkens nachdenken. Fluhr berief sich auf die frühere Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, die kritisierte, dass auf den Gedenktafeln 'mit Füßen herumgetreten' werde. Ihre Nachfolger Dieter Graumann und Josef Schuster sprachen sich dagegen ausdrücklich für das Projekt aus.
Hausbesitzer klagen über unbequeme Platten. In einigen Orten beschwerten sich Hausbesitzer, dass diese offenbar unbequemen Messingplatten vor ihrem Haus verlegt wurden. Ihnen antwortete Minister Heiko Maas: 'Umso lauter ihr Ende gefordert wird, desto mehr Stolpersteine brauchen wir.' Überraschenderweise plädierte allerdings sein Hargesheimer SPD-Genosse Christoph Eß ebenfalls gegen die Stolpersteine. Beschlossen wurde das Projekt Stolpersteine vom Gemeinderat noch nicht. Es wurde erst einmal an den Kulturausschuss zur weiteren Beratung verwiesen."  
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Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Hargesheim   
bulletWikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Hargesheim    

Literatur:  

bulletEdgar Mais: Die Verfolgung der Juden in den Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld 1933-1945. Eine Dokumentation. Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach . Bad Kreuznach 1988. S. 308. 320.
bulletRudolf Schwan: Broschüre zur Geschichte der Hargesheimer Juden. Online eingestellt (pdf-Datei).

    
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020