Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

 
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"
zur Übersicht "Synagogen im Donnersbergkreis"
   

Gaugrehweiler (VG Nordpfälzer Land, Donnersbergkreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde        
   
In Gaugrehweiler bestand eine jüdische Gemeinde bis zur ihrer Auflösung 1921. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Erstmals werden 1675 jüdische Einwohner am Ort genannt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts nahm ihre Zahl zu: 1771 waren neun jüdische Familien am Ort. 
   
Die fünf jüdischen Haushaltsvorstände um 1808 waren: Michel Becker, Jacob Eigner, Mayer Gallinger, Mayer Löwenberg und Ludwig Rothenberger. 
  
Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Einwohner bis um 1835 zu (1804 54 jüdische Einwohner, 1823 63, 1835 82, d.h. 8,7 % der Gesamteinwohnerschaft). Seitdem ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung langsam zurück (1848 20 jüdische Familien mit 77 Personen, 1871 44 Personen, 1900 17, 1925 5). 
  
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde in Münsterappel 1880 wurden die wenigen noch in Münsterappel, Kriegsfeld und Winterborn lebenden jüdischen Personen der Gemeinde in Gaugrehweiler zuteilt. 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), einen Schulraum für den Unterricht der Kinder, ein rituelles Bad sowie einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein jüdischer Lehrer am Ort, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. Später wurden die jüdischen Kinder durch auswärtige Lehrer unterrichtet; die Aufgabe des Vorbetens wurde ehrenamtlich von Gemeindegliedern übernommen.     
    
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde Gaugrehweiler 1921 wurden die hier und der Umgebung noch lebenden jüdischen Personen der Kultusgemeinde Alsenz zugeteilt.
 
1933 waren noch sechs jüdische Frauen in der Gemeinde, von denen vier 1940 nach Gurs deportiert wurden. 
  
Von den in Gaugrehweiler geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Else Langstein geb. Arensberg (1892), Clementine (Klementine) Neuberger (1902), Frieda Neuberger (1871), Pauline Schwarzschild (1870), Rosa Schwarzschild (1866).
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Bericht zur jüdischen Geschichte in Gaugrehweiler gefunden 
 

 
 
 
Zur Geschichte des Betsaal/der Synagoge       
   
Eine Synagoge wurde um 1764 in Haus Nr. 26 nördlich der Kirche eingerichtet. 1790 wurde das Gebäude von einem Juden gekauft und kam in das Eigentum der jüdischen Gemeinde. 
1884
befand sich das Gotteshaus in einem baufälligen Zustand. Zunächst wollte man für die Reparatur das aus dem Verkauf der Synagoge Münsterappel erlöste Geld verwenden. Dies wurde nicht genehmigt, sodass aus finanziellen Gründen die Renovierungsmaßnahmen erst 1903 durchgeführt werden konnten. Dabei wurde die Fensterverglasung erneuert sowie die hölzerne Aufgangstreppe ausgebessert. Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1921 wurde das inzwischen wiederum baufällige Synagogengebäude an Georg Wilhelm Breidenbach verkauft. Er ließ es 1925 abbrechen, um zwei Jahre später an seiner Stelle eine Scheune zu erstellen. 
 
 
Adresse/Standort der SynagogeHauptstraße 29 (frühere Kirchgasse, in einer kleinen, von dieser abzweigenden Sackgasse) 
 
 
Fotos / Darstellungen   

Die Synagoge in Gaugrehweiler  Gauersheim Synagoge 001.jpg (60700 Byte) 
    Die ehemalige Synagoge in Gaugrehweiler (Skizze von Jakob Schworm, Foto: Archiv Fücks,
veröffentlicht in Weber s. Lit. S. 78 und Synagogenbuch Rheinland-Pfalz S. 162).  
   
 Andernorts entdeckt
  Grabstein für Helene Baer geb. Neuberger, Frau von Jacob Baer (geb. 7.5.1830 in Gaugrehweiler,
 gest. 12.4.1897 in Stein-Bockenheim) im jüdischen Friedhof Stein-Bockenheim 

    
    

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land  
bulletPrivate Website zu Gaugrehweiler 

Literatur:  

bulletAlfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. 1992. 
bulletOtmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005. S. 60.
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 129-130 (mit weiteren Literaturangaben).

   
    

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge   

              

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020