Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Friedrichstadt (Landkreis Nordfriesland/Schleswig-Holstein) 
Alter jüdischer Friedhof (Am Treenefeld)  
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Siehe Seite zur Synagoge in Friedrichstadt (interner Link)  
    
   

Zur Geschichte des Friedhofes           
    
Unmittelbar nach der Ansiedlung der ersten Juden in Friedrichstadt (vgl. zur Geschichte die Seite über die Synagoge) konnte 1677 ein Friedhof im Norden der Stadt, am Treenefeld "Op de Klint", angelegt werden. Zunächst umfasste er ein Grundstück von 32 Fuß Breite und 72 1/2 Fuß Länge (ca. 10 mal 25 Meter). Im Laufe der folgenden zwei Jahrhunderte wurde der Friedhof mehrfach erweitert. Der Friedhof wurde bis zur Anlage des neuen jüdischen Friedhofes in den 1880er-Jahre belegt. Erste schwerere Schäden wurden im Friedhof im September/Oktober 1850 angerichtet, als bei der Belagerung der Stadt durch die schleswig-holsteinische Armee die Grabsteine den dänischen Soldaten zur Deckung bei der Verteidigung dienten.   
      
Bereits 1936 ist der Friedhof von Nationalsozialisten mit Vorhämmern und Äxten völlig zerstört worden. 1939 erklärte sich die jüdische Gemeinde auf Druck der Stadtverwaltung bereit, den Begräbnisplatz "nach außen hin nicht mehr als solchen in Erscheinung treten zu lassen" und die Grabsteine mit Erde zu bedecken. Die jüdische Gemeinde bat darum, "die Würde des Platzes zu respektieren". Der Wunsch wurde nicht erfüllt, der Friedhof als Schrebergarten benutzt. Noch nach 1945 war das Weiterbestehen des Friedhofes in Gefahr: eine Stadtverordnetensitzung am 30. September 1954 hatte bereits beschlossen, den Friedhof an einen Bauunternehmer zu verkaufen. Proteste von jüdischen Organisationen und früherer jüdischer Einwohner führten zur Rücknahme des Beschlusses.  
       
Der Friedhof wurde in den folgenden Jahren zu einer Gedenkstätte hergerichtet, die Reste der noch aufgefundenen Grabsteine wurden in einem Kreis aufgestellt. Eine Gedenktafel ist vorhanden, dazu wurde 1985 ein Gedenkstein am Friedhofsrand aufgestellt.
  
  
Aus der Geschichte des Friedhofes  
Der alte Friedhof soll wieder hergestellt werden (1908)   

Friedrichstadt Israelit 20081908.jpg (86921 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August 1908: "Friedrichstadt, 11. August (1908). Die hiesige jüdische Gemeinde hat den Beschluss gefasst, den am Treenefeld gelegenen alten Friedhof wieder ordnungsgemäß herzustellen. Der Friedhof stammt aus dem Jahre 1622, dem Gründungsjahre unserer Stadt, und ist seit etwa 20 Jahren nicht mehr benutzt worden, obwohl noch einige Erbbegräbnisse auf dem Platze frei sind, die noch belegt werden sollen. Während hier gegenwärtig nur noch 15 oder 16 israelitische Familien wohnhaft sind, gab es hier früher 103, und die Seelenzahl der Gemeinde betrug noch im Jahre 1852 annähernd 600, sodass der vierte Teil der Einwohner damals Juden waren. Die ältesten Steine sind 250 Jahre alt. Bei der Belagerung der Stadt durch die schleswig-holsteinische Armee vom 29. September bis 4. Oktober 1850 dienten die Grabsteine den dänischen Soldaten zur Deckung bei der Verteidigung."         

   
   
 
Lage der jüdischen Friedhöfe in Friedrichstadt       

Friedrichstadt Plan 01.jpg (66451 Byte) Der alte Friedhof liegt an der Straße Am Treenefeld,
 der neue Friedhof an der Schleswiger Straße

        
        
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 20.8.2003) 

Friedrichstadt Friedhof a19.jpg (89077 Byte) Friedrichstadt Friedhof a10.jpg (78879 Byte) Friedrichstadt Friedhof a12.jpg (95059 Byte)
Eingangstor Blick über den Friedhof Die in der Mitte aufgestellten Grabsteine
     
Friedrichstadt Friedhof a13.jpg (89292 Byte) Friedrichstadt Friedhof a14.jpg (64642 Byte) Friedrichstadt Friedhof a11.jpg (93120 Byte)
Grabstein, 1961 bei Erdarbeiten außerhalb
 des Friedhofsgeländes gefunden 
Grabstein für 
Wolf Levy
Gedenkstein für die im 
Friedhof Beigesetzten
     
Friedrichstadt Friedhof a15.jpg (75315 Byte) Friedrichstadt Friedhof a17.jpg (90132 Byte) Friedrichstadt Friedhof a16.jpg (77858 Byte)
    Segnende Hände der Kohanim 
     
  Friedrichstadt Friedhof a18.jpg (90556 Byte)  
  Gedenkstein von 1985 außerhalb 
des Friedhofes
  

   
   

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite Stadt Friedrichstadt 
bulletZur Seite über die ehemalige Synagoge in Friedrichstadt (interner Link) 
bulletWebsite des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein K.d.Ö.R.   

Literatur:

bulletHermann Hansen: Unsere Friedrichstädter Juden. Friedrichstadt 1976.
bullet"...und bitten, die Würde des Platzes zu respektieren." Ein Stadtrundgang zur Geschichte der Friedrichstädter Juden im 20. Jahrhundert. Hg. vom Historischen Museum Friedrichstadt "Alte Münze".
bulletDieter Peters (Aachen): Der alte jüdische Friedhof in Friedrichstadt an der Eider. Typoskript. Aachen 1997. 
bulletChristiane Thomsen: Friedrichstadt. Ein historischer Stadtbegleiter. Heide 2001.

    


Zum neuen jüdischen Friedhof in Friedrichstadt

         

 

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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013