Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) 
mit Aalen (Ostalbkreis) und Schorndorf (Rems-Murr-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge 
  

Von größtem Interesse für die europäisch-jüdische Geschichte sowie die Geschichte Schwäbisch Gmünds: Beim Haus Imhofstraße 9 handelt es sich um das mittelalterliche jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge. Das "Domus Judaeorum" wird seit 2015 umfassend untersucht und soll saniert werden (siehe Berichte unten).  
   

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen    
bulletZur Geschichte der Synagoge  
Synagoge im Mittelalter mit Berichten zum "Domus Judaeorum"
Betsaal / Synagoge im 19./20. Jahrhundert   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
bulletLinks und Literatur   

     
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)   
  
In der bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts freien Reichsstadt Schwäbisch Gmünd bestand eine jüdische Gemeinde im Mittelalter und im 19./20. Jahrhundert. 
  
Erstmals werden Juden 1241/42 (Reichssteuerliste) in der Stadt genannt. Die Judenverfolgung während der Pestzeit 1349 vernichtete die Gemeinde. Erst 1412 werden wieder Juden in der Stadt erwähnt. 1469 wurden erstmals, 1501 zum zweiten Mal die Juden aus der Stadt gewiesen.   
  
Zu den mittelalterlichen Einrichtungen siehe unten bei der Geschichte der Synagoge.  
   
Im 19. Jahrhundert ist nach Zuzug mehrerer jüdischer Familien eine jüdische Privatgemeinde 1888 gegründet worden, die 1890 von der Israelitischen Oberkirchenbehörde in den Landesverband der württembergischen Gemeinden aufgenommen wurde. Diese Gemeinde bestand bis 1939.   
      
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts wie folgt: 1861 zwei jüdische Familien, 1867 22 jüdische Einwohner (0,3 % von insgesamt 8.027 Einwohnern), 1880 49 (0,4 % von 13.774), 1886 67; 1890 höchste Zahl jüdischer Einwohner mit 97 Personen (0,6 % von insgesamt 16.817), 1900 81 (0,4 % von 18.675), 1910 73 (0,3 % von 21.312).   
     
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge und eine Religionsschule. 1932 wird auch eine Gemeindebibliothek genannt. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Oberdorf beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Unter den Lehrern ist insbesondere Hermann Uhlmann zu nennen, der von 1900 bis 1932 die das jüdische Gemeindeleben in Schwäbisch Gmünd prägende Persönlichkeit war. Sein Nachfolger war ab 1934 noch Dr. Joseph Wochenmark (Bericht siehe unten). Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Oberdorf (1932 nach Göppingen zugeteilt).   
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Gefreiter Wilhelm Fuchs (geb. 18.8.1889 in Gmünd, gef. 16.2.1915), Alfred Kahn (geb. 15.8.1897 in Gmünd, gef. 25.5.1917), Hugo Lehmann (geb. 4.10.1890 in Rexingen, gef. 25.8.1915) und Leutnant Fritz Mayer (geb. 23.8.1892 in Gmünd, gef. 19.7.1916). David Gutmann errichtete 1916 eine Stiftung in Höhe von 20.000 Mark zugunsten bedürftiger Kriegsinvaliden und deren Angehörigen.       
      
Unter den jüdischen Einwohnern gab es Geschäftsleute, kaufmännische Angestellte, Vertreter, Fabrikanten und Händler. Bis nach 1933 bestanden an Gewerbebetrieben in jüdischem Besitz: Textilhandlung Ella Fuchs (Marktplatz 26), Textilhandlung Samuel Fuchs, Inh. Max Marberg (Bocksgasse 25), Schuhwarenhandlung R. Altschüler GmbH Heidelberg und Bank Gutmann & Naschold KG (Kornhausstraße 4), Rechtsanwalt David Heimann (Kornhausstraße 10), Textilhandlung D. Heimann, Inh. Sofie und Ludwig Heimann (Marktplatz 29), Groß-Silberwarenfabrik Fa. Käser & Uhlmann UHG (Gemeindehausstraße 14), Lederhandlung Emil Laster (Nikolausgasse 7, Familie wohnt Kapuzinergasse 4), Viehhandlung Isidor Lemberger (Lorcher Straße 22), Schuhfabrik Fa. J.R. Mayer, Inh. Gustav Mayer (Vordere Schmidgasse 20), Warenhaus Alfred Meth (Bocksgasse 29), Viehhandlung Max Neumaier (Sebaldstraße 10), Viehhandlung Karl Rothschild (Vordere Schmidgasse 18), Viehhandlung Rudolf und Carl Rothschild (Bahnhofstraße 10). Weitere Adressen jüdischer Einwohner waren: Louis Phillip Wallach (Allé-Straße 4), Familie Harry Sonneberg (Kleine Leutzestraße 1), Familie Arnold Kahn (Königsturmstraße 5).   
      
Um 1925, als zur jüdischen Gemeinde 77 Personen gehörten (0,4 % von insgesamt 20.438 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Religionslehrer Hermann Uhlmann, Gustav Mayer und Alfred Metz. Lehrer Uhlmann erteilte im Schuljahr 1923/24 vier jüdischen Kindern den Religionsunterricht (1931/32 zehn Kinder). Zur jüdischen Gemeinde in Gmünd gehörten auch die in Aalen und Schorndorf lebenden jüdischen Personen. An jüdischen Vereinen bestanden der Wohltätigkeitsverein Gemillus chassodim, ein Israelitischer Frauenverein (siehe Berichte unten) sowie Ortsgruppen des "Central-Vereins" und des "Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten" (siehe u.a. Bericht zum Tod von Fabrikant Joseph Mayer 1930). Von 1932 bis 1934 war Religionslehrer in Gmünd Moritz Warscher.     
  
1933 lebten 90 jüdische Personen in Schwäbisch Gmünd (0,4 % von insgesamt 20.131 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Bereits 1932 hatten auf dem Marktplatz der Stadt Propagandaumzüge der SA mit dem Ruf "Deutschland erwache - Juda verrecke!" stattgefunden. Zwischen 1936 und 1938 mussten alle jüdischen Geschäfte schließen: sie wurden verkauft oder bis Ende 1938 "zwangsarisiert". Bereits 1934 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge demoliert; über die Ereignisse beim Novemberpogrom 1938 s.u. Seit 1934 war als Religionslehrer in Schwäbisch Gmünd Dr. Joseph Wochenmark tätig. Er zog 1940 nach Stuttgart und starb an Suizid am 8. März 1943 unmittelbar vor der Deportation (bei seiner Frau misslang der Suizid; sie wurde 1944 in Auschwitz ermordet). 1939 wurden noch 22 jüdische Einwohner gezählt (0,1 % von 20.680 Einwohnern). Die letzten jüdischen Einwohner mussten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in besondere "Judenhäuser" ziehen (Königsturmstraße 18, Becherlehenstraße 1/2), später in das "Lülligdorf", einer Einfachstsiedlung für Obdachlose aus den 1920er-Jahren an der Mutlanger Straße. Von hier wurden die noch verbliebenen jüdischen Einwohner in die Vernichtungslager abtransportiert.    
  
Von den in Schwäbisch Gmünd geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Irma Bahl geb. Gutter (1888), Dorothea Cohn geb. Meth (1904), Arthur Fuchs (1888), Ella Bertha Fuchs (1881), Eugen Gutmann (1890), Fanny Heimann (1870), Hermann Ludwig Heimann (1880), Hans Jontofsohn (1911), Abraham Kahn (1869), Leopold Kahn (1898), Selma Kahn geb. Maier (1873), Julius Kaufmann (1918), Berta Lauchheimer geb. Bernheim (1888), Heinz Lemberger (1926), Isidor Lemberger (1875), Kurt Max Lemberger (1924), Martha Levi geb. Fuchs (1883), Eugenie Levy geb. Fuchs (1885), Jeanette Mayer geb. Meyer (1865), Emma Mendel (1878), Laura Mendel (1882), Moses Max Neumaier (1864), Regina Rosina Neumaier geb. Kahn (1871), Sofie Reis geb. Kahn (1876), Martha Rosenthal (1896), Edwin Spiro (1903), Louis Wallach (1863), Moritz Warscher (1902), Bella Wochenmark geb. Freudenthal (1887, "Stolperstein" in Stuttgart), Joseph Wochenmark (1880, "Stolperstein" in Stutgart).  
       
Hinweis: 2008 wurden durch Gunter Demnig die ersten drei "Stolpersteine" in Schwäbisch Gmünd für frühere jüdische Einwohner verlegt: vor dem Haus Alleestraße 4 für Louis Phillip Wallach (1863), vor dem Haus Marktplatz 26 für Ella Bertha Fuchs (1881) und Arthur Fuchs (1888); am 13. April 2012 wurden sechs weitere "Stolpersteine" verlegt: für Angehörige der Familie Heimann und der Familie Kahn: vor dem Haus Marktplatz 29 für Sofie Heimann (1877), am Gebäude Ledergasse 12 für Leopold Kahn (1898), Selma Kahn geb. Maier (1873) und Abraham Kahn (1869), an der Uferstraße 48 für Hermann Heimann (1880) und Fanny Heimann (1870). Am 10. November 2012 wurden weitere acht "Stolpersteine" verlegt: in der Moltkestraße 27 für Kurt Max Lemberger (1924) und Heinz Lemberger (1926), in der Vorderen Schmidgasse 18 für Karl Rothschild (1881); in der Nikolausgasse 7 für Emma Mendel (1878), in der Sebaldstraße 10 für Regina Rosina Neumaier geb. Kahn (1871) und Max Moses Neumaier (1864), in der Mörikestraße 12 für Sophie Mayer (1862) und in der Katharinenstraße 11 für Laura Mendel (1882). Siehe zu den "Stolpersteinen" in Schwäbisch Gmünd den Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Schwäbisch_Gmünd.  
       
       
       
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
      
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1900  

Schwaeb Gmuend Israelit 08021900.jpg (98194 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Februar 1900: "Offene Stelle! Bei der israelitischen Gemeinde in Schwäbisch Gmünd ist die Stelle eines Religionslehrers, Vorsängers und Vorbeters, sowie geprüften Schächters vakant. Das Einkommen berechnet sich jährlich auf Mark 1.200.- Der Dienst ist ein äußerst leichter und wenig zeitraubend, sodass tüchtigen jungen Kandidaten genügend Gelegenheit geboten ist, sich in hiesiger Stadt mit 18.000 Einwohnern noch ein hübsches Nebenverdienst erwerben zu können. Reflektierende wollen ihre Zeugnisse an das Israelitische Vorsteheramt einsenden, welches zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit ist. Die Bestätigung der Wahl bleibt der Königlichen Israelitischen Oberkirchenbehörde vorbehalten. 
Israelitisches . I.V.: H. Gutmann".   
 
Auf die Ausschreibung bewarb sich erfolgreich Lehrer Hermann Uhlmann (siehe unten).    

   
Abschied von Lehrer Adler (1895)  

Anmerkung: der Lehrer Bernhard Adler ist am 7. November 1869 in Gnodstadt geboren. Er studierte an der Würzburger Israelitischen Lehrerbildungsanstalt, wo er 1888 sein Examen machte. Kurz danach wird er als Lehrer nach Schwäbisch Gmünd gekommen sein, da ihm im nachfolgenden Bericht für seine 6-jährige Tätigkeit gedankt wird. 1895 wechselte er nach Schweinfurt, wo er sich zwei Jahre später mit Elise geb. Ledermann verheiratete. Das Paar bekam zwei Söhne (Max 1898, Willy 1904). 1921 erkrankte Bernhard Adler und war für einige Zeit in der Heil- und Pflegeanstalt Lohr. Er zog aus seiner Dienstwohnung aus und kehrte erst 1930 nach Schweinfurt zurück. Im September 1942 wurden Bernhard Adler und seine Frau in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 27. März 1943 umgekommen ist, seine Frau am 24. Mai 1943. Die beiden Söhne konnten emigrieren.
Quelle: Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken

Schwaeb Gmuend Israelit 11021895.jpg (100372 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Februar 1895: "Schwäbisch Gmünd. Eine solenne Abschiedsfeier zu Ehren des von hier scheidenden Herrn Lehrer Adler, die durch die Anwesenheit des Herrn Kirchenrat Dr. Kroner - Stuttgart noch besondere Weihe erhielt, versammelte Samstag Abend, 2. Februar, die Mitglieder der hiesigen israelitischen Gemeinde. Nachdem der 1. Synagogenvorstand, Herr Hermann Gutmann die vollzählig erschienenen Gemeindemitglieder mit ihren Familienangehörigen begrüßt hatte, ergriff Herr David Mayer das Wort und rühmte die großen Verdienste des Scheidenden, die sich derselbe während seiner 6-jährigen Tätigkeit um das hiesige Gemeindewesen, den Gottesdienst und ganz besonders die Erziehung der Jugend erworben hat. Aber nicht nur bei seinen Glaubensgenossen sei er geachtet und geehrt gewesen, sondern bei allen, die ihn näher kannten. Als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung überreichte der Redner dem Scheidenden im Namen der Gemeinde eine goldene Ihr. Die hiesige israelitische Gemeinde sieht Herrn Adler sehr ungern von hier gehen, sie wird ihn stets in gutem Andenken halten. Möge es Herrn Adler in seinem neuen Wirkungskreise Schweinfurt wohl ergehen."  

      
Lehrer Hermann Uhlmann setzt sich für die jüdischen Soldaten ein (1900) 
Anmerkung: Weiteres zur Person siehe unten (Artikel von 1931).     

Schwaeb Gmuend Israelit 10121900.jpg (25202 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Dezember 1900: "Schwäbisch Gmünd. Auf eine Eingabe des hiesigen Vorsängers, Herrn Uhlmann, an das Bat.-Kommando, wurde sofort Verfügung getroffen, dass die jüdischen Soldaten jeden Samstag dem Gottesdienste beiwohnen können."     

  
Lehrer Hermann Uhlmann betreibt ein kleines Pensionat (1900) 

Schwaeb Gmuend Israelit 02081900.jpg (39378 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. August 1900: "Der Unterzeichnete nimmt Schüler, welche das hiesige 10klässige Realgymnasium besuchen wollen, in Pension und wird gewissenhafte Beaufsichtigung zugesichert. 
Lehrer H. Uhlmann
, Gmünd (Württemberg)."  

  
25-jähriges Ortsjubiläum von Lehrer Hermann Uhlmann (1925) 

Gmuend JuedlibZtg 07081925.jpg (98606 Byte)Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 7. August 1925: "Gmünd. Am Sonntag, den 19. Juli, konnte Religionslehrer Hermann Uhlmann auf eine 25-jährige Tätigkeit in der Gemeinde Gmünd zurückblicken. Die von der Gemeinde veranstaltete Jubelfeier fand in dem schön geschmückten Gotteshause statt. Sie war von ansprechend vorgetragenen Chören des Synagogenchors umrahmt; die Soli hatte in liebenswürdiger Weise Kantor Grünfeld - Baden-Baden übernommen. Im Mittelpunkte der Feier stand die von Bezirksrabbiner Dr. Kroner - Oberdorf gehaltene Festrede, die eindrucksvoll das treue Wirken des Jubilars schilderte. Vorsteher Gustav Mayer würdigte nach einem Rückblick auf die Geschichte der Gemeinde die verdienstvolle Tätigkeit ihres Lehrers und Vorbeters. Im Namen des Vereins israelitischer Lehrer in Württemberg überbrachte Religionslehrer E. Adler - Cannstatt herzliche Glückwünsche, im Namen der Damen des Synagogenchors gratulierte Frau Bankier Gutmann unter Überreichung eines Ehrengeschenkes. Die Gemeinde und ihre Mitglieder hatten auch sonst gewetteifert, ihrem Lehrer Beweise des Dankes und der Verehrung zu geben. Die Feier verlief in voller Harmonie."    

    
50-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Hermann Uhlmann (1931)    
Anmerkung: Lehrer Hermann Uhlmann ist am 31. Juli 1861 in Oberdorf geboren. Er studierte am Lehrerseminar in Esslingen. Er war als Lehrer tätig von 1880 bis 1881 in Eschenau, 1881 bis 1886 in Laupheim, 1886 bis 1889 in Archshofen, 1889 bis 1900 in Lauchheim, danach in Schwäbisch Gmünd.

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. März 1931: "Ein 50-jähriges Dienstjubiläum. 
Einer der hervorragendsten Lehrer der Religionsgemeinschaft Württemberg, Religionsoberlehrer Hermann Uhlmann in Schwäbisch Gmünd, durfte in den letzten Tagen die Wiederkehr des Tages feiern, an dem er vor 50 Jahren in den Dienst der Religionsgemeinschaft Württembergs eingetreten. Uhlmann ist eine echte schwäbische Persönlichkeit, gradherzig, aufrichtig und ehrenfest, ein Mann, der wie wenige geeignet, das heilige Amt eines Lehrers in der jüdischen Gemeinschaft auszuüben. Der Jubilar ist am 31. Juli 1861 in Oberdorf geboren. Nach Vollendung seiner Studien am Esslinger Seminar begann er im Januar 1880 seine Tätigkeit als Amtsverweser in Eschenau. Nachdem er vom Mai 1881 bis zum Februar 1886 Unterlehrer in Laupheim, vom April 1886 bis März 1889 Amtsverweser in Archshofen gewesen, amtierte er bis zum Juli 1900 als Lehrer und Vorsänger in Lauchheim. Seit dem 19. Juli 1900 ist er als Vorsänger und Religionslehrer in Schwäbisch Gmünd tätig und hat durch seine Amtsführung wesentlich zum Ausbau dieser Gemeinde beigetragen. Es ist seinem Eifer zu danken, dass die Gmünder Gemeinde ein eigenes Bethaus bauen konnte, bei dessen Errichtung, Ausgestaltung und Weihung Uhlmann die wertvollste Arbeit geleistet hat. Er ist ein begeisterter und ein begeisternder Lehrer. Darüber hinaus ist er aber ein barmherziger Seelsorger, der an Freud und Leid seiner Gemeindegenossen von jeher ernsten Anteil genommen hat. Durch seine vorbildliche Amtsführung hat er es verstanden, sich Achtung und Wertschätzung auch in der nichtjüdischen Bevölkerung zu erwerben. Hermann Ullmann genießt auch als Fachgelehrter begründeten Ruf. Der Israelitische Oberrat hat ihn in Würdigung seiner gründlichen Fachkenntnisse wiederholt berufen, an der Dienstprüfung der Lehramtskandidaten als Examinator mitzuwirken. Er darf also als ein ausgezeichneter Vertreter seines Standes gerühmt werden. In einer Ehrenurkunde hat der Oberrat ihm seine besondere Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck gebracht. Mögen dem würdigen Manne, der als Lehrer, Vorsänger und Seelsorger sich gleich tüchtig bewährt hat, noch viele Jahre ungebrochener Kraft und Wirksamkeit zu seiner eigenen Freude wie zum Heile seiner Gemeinde und zur Ehre der Religionsgemeinschaft Württembergs beschieden sein!"           

     
Über die "Lehrerveteranen" Hermann Uhlmann in Schwäbisch Gmünd und Marx Marx in Buchau (1932)      

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Juli 1932: "Zwei jüdische Lehrerveteranen in Schwaben. Zwei Lehrerveteranen, kernhafte Lehrerpersönlichkeiten und Vorbilder in der Betätigung ihres heiligen Dienstes, scheiden in diesen Tagen aus ihrem Lehramt, indem sie Jahrzehnte hindurch unermüdlich mit Einsetzung ihrer vollen Lebenskraft zum Segen des württembergischen Judentums und in voller Verantwortlichkeit vor ihrer schwäbischen Heimat sich schaffend betätigt, um in den vollverdienten Ruhestand zu treten: die Religionsoberlehrer Hermann Uhlmann in Schwäbisch Gmünd und Max Marx in Buchau. Nur die unerbittliche Notwendigkeit, ernstliche Gesundheitsrücksichten, konnten die beiden Männer veranlassen, aus ihrem Amte zu treten und damit die beglückende Arbeit aufzugeben, die ihres Lebens bester Inhalt gewesen ist. So verschieden die beiden Männer nach Art und Wesenheit sind, so haben sie doch die gleiche Hingabe, dieselbe Opferwilligkeit und begeisterte Schaffensfreude allezeit empfunden und stehen so vor der israelitischen Religionsgemeinschaft des Landes als kernhafte Vertreter bewussten Judentums und echter deutscher Gesinnung und Gesittung da. Als Vorkämpfer im Ringen um das Heimatrecht der deutschen Juden haben beide Jahre hindurch in erster Linie gestanden und in Wort und Schrift tatkräftig und tapfer zur Ehre des jüdischen Namens sich betätigt. Dabei waren beide stets stille, tiefreligiöse, dem lauten Alltag abgekehrte Menschen von echt schwäbischer Beschaulichkeit und süddeutscher Versonnenheit. Was sie für die Erhaltung der ehrwürdigen Überlieferungen der jüdischen Religionsgemeinschaft geleistet, wie sie die Begeisterung und den Willen zum Judentum in den ihnen anvertrauten Gemeinden in der Jugend geweckt, in den Gereiften gesteigert und in den Zögernden genährt und erhalten, dass alles gehört der Ehrengeschichte der württembergischen Judenheit an. Als feinsinnige Musiker und geschmackvolle Vorbeter haben sie die gesanglichen Traditionen ihrer engeren Heimat gewahrt und durch eigene wertvolle Leistungen bereichert. Und zugleich waren sie echte Seelsorger mit offenen Herzen und offenen Sinnen für die wirtschaftlichen und seelischen Nöte ihre Gemeindegenossen. So darf man beide als ideale Vertreter ihres Berufes rühmend bezeichnen. 
Religionsoberlehrer Hermann Uhlmann
ist am 31. Juli 1861 in Oberdorf geboren. Nach dem Besuch in der Präparandenanstalt in Künzelsau und des Seminars in Esslingen legte er 1879 die erste Volksschullehrerprüfung und die erste Vorsängerdienstprüfung ab, die er fünf Jahre später durch die zweiten Examina ergänzte. In den 20 Jahren von 1880-1900 war er in Eschenau, Laupheim, Archshofen und Lauchheim als Lehrer und Vorsänger tätig. Am 19. Juli 1900 übernahm er das Vorsänger Amt in Gmünd dass er also 32 Jahre ununterbrochen verwaltet. Die Erbauung des Gotteshauses in Gmünd ist nicht zum wenigsten seinen Anregungen zu danken. Durch seine tätige Anteilnahme hat er die Entwicklung der religiösen und wohltätigen Einrichtungen der jüdischen Gemeinde gefestigt und für die Zukunft gesichert. 
Nächster Abschnitt zu Religionsoberlehrer Max Marx.... 
Mögen die beiden Ehrenmänner sich noch lange ihres Ruhestandes erfreuen und einen sonnigen und gesegneten Lebensabend genießen! Die Dankbarkeit der jüdischen Religionsgemeinschaft bleibt ihnen erhalten."                 

    
70. Geburtstag von Lehrer Hermann Uhlmann (1931)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. August 1931: "Gmünd. Am 31. Juli (1931) feierte Oberlehrer HermannUhlmann in voller Rüstigkeit seinen 70. Geburtstag´. Anlässlich seines vor einigen Monaten begangenen 50jährigen Dienstjubiläums haben wir die großen Verdienste des Jubilars schon eingehend gewürdigt. Wir schlossen unsere damaligen Zeilen, die auch heute wiederum unsere Glückwünsche in sich schließen: Mögen dem würdigen Manne, der als Lehrer, Vorsänger und Seelsorger sich gleich tüchtig bewährt hat, noch viele Jahre ungebrochener Kraft und Wirksamkeit zu seiner eigenen Freude wie zum Heile seiner Gemeinde und zur Ehre der Religionsgemeinschaft Württembergs beschieden sein!"             

        
Religionsoberlehrer Hermann Uhlmann wurde in den Ruhestand versetzt (1932)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Juli 1932: "Amtliche Bekanntmachungen. Israelitischer Oberrat. Der Israelitische Oberrat hat den Religionslehrer Uhlmann in Gmünd auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt."               

      
Zum Tod von Lehrer Hermann Uhlmann (1935)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1935: "Stuttgart. Am 22. Januar wurde Oberlehrer i.R. Hermann Uhlmann (Schwäbisch Gmünd) zur letzten Ruhe gebettet. Zu der eindrucksvollen Trauerfeier hatten sich viele Freunde des Entschlafenen aus nah und fern eingefunden. Weihevoller Gesang eines Männerquartetts leitete die Abschiedsstunde ein. Hierauf schilderte Stadtrabbiner Dr. Rieger in seiner ergreifenden Gedächtnisrede den Lebensgang Hermann Uhlmanns, dessen hervorragende menschliche und pädagogische Eigenschaften ihm für alle Zeit einen Ehrennamen sichern. Der Stadtrabbiner rühmte die tiefe Religiosität des Entschlafenen, seine treue Hingabe als Lehrer und seine Opferbereitschaft im Dienste der Israelitischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd. Hermann Uhlmann ist so auch die Schaffung eines Synagogenchors zu verdanken, der weit über Gmünd hinaus Ansehen genießt. Im Namen des Israelitischen Oberrats wiederholte Dr. Rieger den Dank, der dem Entschlafenen anlässlich seines 50-jährigen Amtsjubiläums ausgesprochen worden war. - Auch der Vorstand des Israelitischen Vorsteheramts Gmünd, Gustav Mayer, gab der tiefen Trauer seiner Gemeinde ob des Hinscheidens eines Mannes Ausdruck, der der Jugend ein vorbildlicher Erzieher und der ganzen Gemeinde ein väterlicher Freund war. Herzliche Gedenkworte entboten noch Anstaltsdirektor Rothschild für den israelitischen Lehrerverein, als dessen Ausschussmitglied sich der Entschlafene hochverdient gemacht hat, und Dr. Wochenmark, der dem trefflichen Kollegen im Amt erfolgte. Einem Manne wie Hermann Uhlmann, in dem sich eine hohe, ernste Lebensauffassung mit einem sonnigen Wesen so harmonisch paarte, wird das treue Gedenken aller, die ihn kannten, sicher sein."         

     
Einführung von Religionsoberlehrer Dr. Joseph Wochenmark in der Schwäbisch Gmünder Gemeinde (1934)       
Hinweis: zur Geschichte von Dr. Joseph Wochenmark und seiner Frau Bella geb. Freudenthal siehe Beitrag in der Website von stolpersteine-stuttgart.de: https://www.stolpersteine-stuttgart.de/index.php?docid=797&mid=38  sowie die Ausführungen zum "Joseph-Wochenmark-Weg" in Tübingen: https://www.tuepedia.de/wiki/Josef-Wochenmark-Weg.   

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom  1. Oktober 1934:          

   
Schlussfeier der Religionsschule mit Vortrag von Lehrer Dr. Joseph Wochenmark - Bankier Siegfried Gutmann verließ mit Familie die Gemeinde (1937)             

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. April 1937:             

    
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   

Die Bildung einer israelitischen Gemeinde in Schwäbisch Gmünd (1890)  

Gmuend AJZ 26091890.jpg (59237 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. September 1890: "Aus Württemberg, 22. September (1890). Während unsere jüdischen Landgemeinden durch Wegzug kleiner werden, sich manche auch schon ganz aufgelöst, bilden sich in Städten, wo vor 3 bis 4 Jahrzehnten noch kein Israelit wohnte, neue Gemeinden. So bildete sich voriges Jahr eine Gemeinde in Öhringen, und in dieser Woche hat das Königliche Ministerium des Kultus in Anwendung des Artikels 49 des Israelitengesetztes von 1828 die Bildung einer israelitischen Gemeinde in Gmünd unter Zuteilung an das Rabbinat Oberdorf verfügt."   
  
Schwaeb Gmuend Israelit 16101890.jpg (119973 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Oktober 1890: "Stuttgart, 1. Oktober (1890). Der 'Staatsanzeiger' brachte in seinem amtlichen Teile die Mitteilung des königlichen Ministeriums für Kirchen- und Schulwesen, dass die israelitische Gemeinde in Schwäbisch Gmünd zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben und dem Rabbinatsbezirk Oberdorf eingereiht wurde. Schwäbisch Gmünd, frühere Reichsstadt, hat im Mittelalter zweimal seine jüdische Mitbürger ausgetrieben, und bis zu Jahre 1805, wo es württembergisch wurde, durfte kein Jude die Stadt betreten; Juden, die des Weges kamen, wurden durch eigenes bestellte städtische Schergen, gegen zu erlegenden 'Judenzoll' und nach Anheftung des gelben 'Judenflecks' um die Stadt und ihr Gebiet geführt. Salomon Oberdorfer, Juwelier aus Kriegshaber, war der erste Jude, der (1806) nach Jahrhunderten die Stadt Gmünd betrat. Jetzt hat sich daselbst eine jüdische Gemeinde angesiedelt., die Stadt ist paritätisch, die herrschende Kirche ist katholisch, und neben der evangelischen Kirchengemeinde besteht nun auch eine israelitische, der die städtischen bürgerlichen Kollegien unter Leitung der Oberbürgermeisters Dr. Seefried in liberalster Weise einen Gebetsschal und sein Unterrichtslokal überlassen haben."     

  
Auszeichnung für den Gemeindegründer Bankier Hermann Gutmann (1901)
      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. September 1901: "Schwäbisch Gmünd. Vor zwölf Jahren gelang es der energischen Initiative des Herrn Bankier Hermann Gutmann, die hiesigen israelitischen Einwohner zu einer Gemeinde zu vereinigen und seit dieser Zeit vertrat Herr Gutmann die Interessen derselben als Vorsteher und Gemeindepfleger in opferwilliger und selbstloser Weise in den schwierigsten Verhältnissen; jetzt ist es seinen rastlosen Bemühungen zu danken, dass die Lehrerstelle in eine definitive umgewandelt wurde und dadurch stabile Verhältnisse herrschen. 
Ihrer Anerkennung der außerordentlich fruchtbringenden, mühevollen Tätigkeit ihres Vorstandes, wollte die Gemeinde durch Überreichung eines silbernen Pokals Ausdruck verleihen, was dieser Tage durch eine Deputation des Kirchenvorsteheramtes, den Herren Fabrikant Gustav Mayer und Lehrer Uhlmann geschah, letzterer sprach namens der Gemeinde herzlichsten Dank aus für all' die Arbeit und Fürsorge, die der Geehrte in zwölfjähriger Tätigkeit der Gemeinde gewidmet hatte und betonte, dass diese nur einen kleinen Tribut ihrer Dankbarkeit zollen will, mit dem Wunsche, dass es Herrn Gutmann noch recht lange vergönnt sein möge, diesen Becher zu leeren. 
Herr Gutmann gab sowohl seiner Überraschung über die unerwartete Ehrung, wie auch seiner herzlichen Freude über diese Aufmerksamkeit beredten Ausdruck und versprach, auf für die Zukunft nach Kräften die Interessen der Gemeinde wahren zu wollen."    

    
Turnusbesuch und Vortrag von Rabbiner Dr. Kroner aus Oberdorf (1926)        

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Dezember 1926:          

     
Vortrag von Rabbiner Dr. Beermann vor jüdischen und christlichen Zuhörern (1927)
    

Artikel in der "CV-Zeitung" vom 28. Januar 1927: "In Schwäbisch Gmünd sprach am 9. Januar 1927 Bezirksrabbiner Dr. Beermann (Heilbronn) über 'Der Talmud im Lichte der Kulturphilosophie'. Außer der israelitischen Gemeinde hatten sich eine erhebliche Anzahl christlicher Zuhörer, darunter der Oberbürgermeister und die Geistlichen beider Konfessionen, eingefunden. Der Redner verstand es meisterlich, in überaus klarer, überzeugender Weise den Inhalt und die Entstehung des Talmud den Zuhörern vorzuführen, Missverständnisse aufzuklären und den hohen Wert dieses großartigen Werkes für das Judentum nachzuweisen.   
Eine der Ortszeitungen fasst den Eindruck so zusammen: 'Wohlbefriedigt und innerlich bereichert gingen die zahlreichen Zuhörer nach Hause. Der Vortrag war äußerst lehrreich, überaus klar und allgemeinverständlich.' Wir beglückwünschen unserer Ortsgruppe und den Redner zu diesem schönen Erfolge."    
 
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Februar 1927:       

             
Vortragsveranstaltung der Ortsgruppe des Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten mit Dr. Franz Hirsch aus Ulm (1928)        

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. November 1928:            

     
Vortragsveranstaltungen des Israelitischen Frauenvereins mit Else Bermann aus Laupheim und Frau Bachmann aus Heilbronn (1930)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Februar 1930:           

     
Gemeindevortrag von  Bezirksrabbiner Dr. Kroner (1930)            

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Mai 1930:              

     
Vortragsveranstaltung des Israelitischen Frauenvereins mit Frau Bergmann aus Laupheim (1930)        

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Dezember 1930:           

   
Vortrag im Israelitischen Frauenverein mit Frau Dr. Sänger aus Stuttgart (1931)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom  1. Februar 1931:           

         
Vortragsveranstaltung des Israelitischen Frauenvereins mit Ida Marx aus Cannstatt (1931)                 

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. März 1931:          

        
Vortragsveranstaltung des Israelitischen Frauenvereins mit Hilde Peiser aus Stuttgart (1931)      

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. April 1931:             

      
Versammlung des Israelitischen Frauenvereins (1932)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. November 1932:           

      
Vortragsveranstaltung des Israelitischen Frauenvereins mit Lehrer Warscher (1933)   

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. März 1933:             

    
Feier zum letzten Chanukkatag im Dezember 1934 (1935)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Januar 1935:           

           
Vortrag von Oberlehrer Dr. Wochenmark (1935)                   

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1935:           

         
Generalversammlung des Israelitischen Frauenvereins (1935)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. März 1935:            

     
Ehrung der Gefallenen des Ersten Weltkrieges in der Synagoge (1935)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. April 1935:            

          
Purim-Nachfeier und Maimonides-Feier (1935)            

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. April 1935:              

      
Chanukkafeier mit Vortrag von Oberlehrer Dr. Wochenmark im Dezember 1935 (1936)    

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Januar 1936:          

     
Vortrag über Palästina von Heinrich Frankfurter aus Göppingen (1936)        

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Januar 1936:             

                 
Purimfeier in der Synagoge mit Vortrag von Oberlehrer Dr. Wochenmark - der Frauenverein knüpft Kontakte mit dem Frauenverein in Stuttgart (1937)            

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. April 1937:          

    
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Fritz Mayer wird zum Leutnant ernannt (Juni 1916) 

Schwaeb Gmuend FrfIsrFambl 23061916.jpg (18038 Byte)Mitteilung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 23. Juni 1916: "München. Max Weinberger - Bayreuth, Alfred und Fritz Kahn - Mannheim und Student Fritz Mayer - Schwäbisch Gmünd wurden zu Leutnants befördert."   

                 
Fritz Mayer ist gefallen (Juli 1916)   

Schwaeb Gmuend FrfIsrFambl 28071916.jpg (26468 Byte)Mitteilung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 28. Juli 1916: "Schwäbisch Gmünd. Leutnant cand. rer. pol. Fritz Mayer, Inhaber des bayerischen Militärverdienstkreuzes und des Eisernen Kreuzes, ist - 23 Jahre alt - gefallen. Er war ein Sohn des hiesigen Schuhfabrikanten David Mayer."    

        
Brief des im Ersten Weltkrieg gefallenen Fritz Mayer aus Schwäbisch Gmünd (1893 bis 1916)      

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1935:              

      
25-jähriges Amtsjubiläum von Gemeindevorsteher Gustav Mayer (1926)          

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. April 1926:             

     
25-jähriges Geschäftsjubiläum der Firma Alfred Meth (1927)                     

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Oktober 1927:          

         
Nationalsozialistische Schmierereien am Kaufhaus Meth (1930)      

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juli 1930:          

  
Zum Tod von Fabrikant Joseph Mayer (1930)     

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juli 1930:           

      
Zum Tod von Ernestine Meth, Großmutter des Kantors Grünfeld in Baden-Baden (1932)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Mai 1932:          

      
Zum Tod von Linotte Heimann (1932)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Mai 1932:         

    
70. Geburtstag von Max Neumayer (1934)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Oktober 1934:            

     
60. Geburtstag von Alfred Meth (1935)       

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom    
 
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 18. Juni 1935:         

     
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeigen der Firma D. Heimann, Schwäbisch Gmünd (1895 / 1900 / 1909 / 1911)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Mai 1895: 
"Bestecke in Silber und Alfenide 
liefert zu Fabrikpreisen 
D. Heimann
, Gmünd (Württemberg)."       
 
Schwaeb Gmuend Israelit 13061900.jpg (51464 Byte)Anzeige in der Zeitschrift 
"Der Israelit" vom 
13. Juni 1900:       
Schwaeb Gmuend Israelit 29071909.jpg (76332 Byte)Anzeige in der Zeitschrift 
"Der Israelit" vom 
29. Juli 1909: 
Schwaeb Gmuend Israelit 03081911.jpg (91680 Byte)Anzeige in der Zeitschrift 
"Der Israelit" vom 
3. August 1911:  

   
Verlobungsanzeige von Hertha Meth und Max Anguli (1928)     
Anmerkung: Hertha Meth war eine Tochter von Alfred Meth und seiner Frau Flora geb. Appel. Hertha hatte noch drei Geschwister: Elfriede (genannt Friedel; geb. 1901), Thea (geb. 1904) und Manfred (geb. 1906). 
Alfred Meth war Inhaber des um 1920 größten Kaufhauses im Remstal (in Schwäbisch Gmünd, Bocksgasse 29). 1927 eröffnete er ein Kino (Gamundia-Lichtspiele). In der NS-Zeit wurden das Kaufhaus und das Kino 1933 boykottiert. 1936 musste Meth beides zwangsweise verkaufen. Alfred und Flora Meth verzogen zur ältesten Tochter Elfriede, die mit dem Kantor und Lehrer der jüdischen Gemeinde in Baden-Baden Max Grünfeld verheiratet war. 1940 wurden sie nach Gurs deportiert. Beide haben die Kriegszeit in Frankreich überlebt und sind 1945 in die USA ausgewandert. Alfred Meth starb 1960 in St. Petersburg / Florida. 
Die Tochter Hertha Anguli lebte mit ihrem Mann Max seit 1935 in Palästina/Israel und nannte sich hier Hannah Anguli (die Tochter Esther später eine verheiratete Profuss).      

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 12. Oktober 1928: 
"Hertha Meth  - Max Anguli. Verlobte.  
Gmünd (Württemberg) - Berlin."       

           
Verlobungsanzeige von Rosy Blumenthal und Leo Lemberger (1933)  
Anmerkung: Leo Lemberger war der 1898 geborene Sohn von David Lemberger und Emma geb. Maier.         

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. März 1933: "Gott sei gepriesen. 
Rosy Blumenthal - Leo Lemberger. Verlobte.  
Fulda - Stuttgart/Schwäbisch Gmünd. Adar 5693 (Februar/März 1933).

     
Heiratsanzeige von Hugo Kahn und Margot geb. Kahn (1935)        

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. September 1935:           

   
   
Weitere Dokumente   

Postkarte von David Heimann 
nach Stuttgart (1879) 
 
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
 Kirchheim/Ries)  

SchwGmuend Dok 14025.jpg (158133 Byte) SchwGmuend Dok 14025a.jpg (217234 Byte)
Die Postkarte von David Heimann aus Schwäbisch Gmünd wurde am 29. Januar 1879 nach Stuttgart an die Herren Bandell & Engel versandt. Der Inhalt der Karte ist geschäftlich. Es werden unter anderem ein " Copierbuch mit 500 Blatt " und je " 3 Lösch - und Ölblätter " bestellt.
David Heimann (geb. 5. August 1837 in Oberdorf, gest. 5. März 1893 in Schwäbisch Gmünd, beigesetzt im jüdischen Friedhof in Oberdorf) eröffnete mit seinem Bruder Louis Heimann im September 1864 ein Textilgeschäft mit Manufaktur- und Modewaren in Schwäbisch Gmünd. Louis Heimann gründete später ein eigenes Unternehmen in derselben Branche. Nach dem Tod von David Heimann führten sein Sohn Albert Heimann und dessen Frau Sofie geb. Gutmann das angesehene und erfolgreiche Geschäft am Marktplatz 27 weiter. Nach dem von Tod Albert Heimann 1924 übernahm dessen Sohn Ludwig Heimann in dritter Generation das Geschäft, bis dieses 1932, bedingt durch die damals allgemein schlechte Wirtschaftslage aufgegeben werden musste. 
David und Louis Heimann gehörten beide zu den Gründungsmitgliedern der Jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd. 
 
 Geschäftspostkarte von Hugo Jontofsohn,
Optische Goldwarenfabrik (1927)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
Kirchheim/Ries) 
   
Die Geschäfts-Postkarte von der Firma Hugo Jontofsohn, Optische Goldwarenfabrik – Schwäbisch Gmünd wurde am 14. Dezember 1927 nach Freudenstadt versandt.
Hugo Jontofsohn wurde 1873 in Löbau geboren. Ab 1905 wohnte er in Schwäbisch Gmünd. Von Beruf Optiker betrieb er in Schwäbisch Gmünd eine Fabrik für optische Goldwaren (1905-1929). Nach dem Konkurs des Geschäfts ließ er sich in Heidenheim an der Brenz nieder. Dort betrieb er mit seinem älteren Sohn Hans ein Optikergeschäft. Der jüngere Sohn Fritz, 1920 in Schwäbisch Gmünd geboren, besuchte ab 1931 das Heidenheimer Realgymnasium und nach Trennung der Eltern 1933 die Wilhelmspflege Esslingen von 1933-1935. Er wurde von November 1938 – März 1939 in Dachau inhaftiert und dort schwer misshandelt. Nachdem Tod seiner Mutter emigrierte Fritz Jontofsohn nach England. Hans Jontofsohn, geboren 1911 und seit 1929 in Heidenheim an der Brenz wurde am 1. Dezember 1941 von Stuttgart aus nach Riga deportiert und dort ermordet. Die Eltern Hugo und Rosalie Jontofsohn waren mit dabei im Transport von Stuttgart nach Theresienstadt am 22. August 1942. Am 29. September wurden sie im Vernichtungslager Treblinka ermordet.
Quellen: Ernst Lämmle – Die Gmünder Juden – Wege und Schicksale 1861 – 1945.
Ortrud Seidel – Mut zur Erinnerung – Geschichte der Gmünder Juden. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_im_Landkreis_Heidenheim.
 

      
      
      
Zur Geschichte des Betsaales /der Synagoge      
       
Synagoge im Mittelalter         
      
Im Mittelalter lebten die Juden in einem relativ abgeschlossenen Wohnbezirk, dem "Judenhof" südöstlich des Marktplatzes an der ehemaligen Stadtmauer (Gasse von der Rinderbacher Gasse 6 zur Kornhausstraße; die Bezeichnung "Judenhof" wurde bis 1936 beibehalten, dann der Imhofstraße angegliedert). Im ehemaligen "Judenhof" befand sich die mittelalterliche Synagoge. Dabei handelt es sich um das - in nachmittelalterlichen Zeiten - teilweise umgebaute Gebäude Imhofstraße 9. Bei der Synagoge befand sich der "Judenschulhof".  

2014: Wiederentdeckung der mittelalterlichen Synagoge?     
Artikel in der "Rems-Zeitung" vom 12. März 2015: "Wohl das älteste Haus in Gmünd. 
Die Rems-Zeitung berichtete schon mehrfach über das von Robert Dinser erworbene Gebäude Imhofstraße 9. Am Mittwoch besichtigte der Bau– und Umweltausschuss des Gemeinderats die Baustelle und erfuhr: Es ist das wohl älteste Haus der Stadt und es wurde einst wohl als Synagoge genutzt.
SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Dass dieses Viertel einst Judenhof hieß, wird bei Stadtführungen schon immer erzählt. Jetzt steht fest, dass das wohl über Jahrhunderte unauffällige Wohngebäude ein ganz besonderes Kleinod ist. Nicht nur die Lage an der höchsten Stelle des Quartiers, besonders die Untersuchung des Innenlebens zeigt nun die herausragende Stellung des Hauses. Es wurde bis zur Vertreibung der jüdischen Bevölkerung um das Jahr 1500 als deren Synagoge genutzt.
Schon die Untersuchung des Dachstuhls ergab, dass das dabei verwendete Holz im Jahr 1288 geschlagen worden war. Die Grundmauern, so die Experten des Landesdenkmalamtes, seien wohl noch einige Jahrzehnte älter.
Die umfangreiche Bauuntersuchung und die Spurensuche haben ergeben, dass das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte drei verschiedene Eingänge hatte. Der wichtigste habe wohl auf der Westseite gelegen. Heute betritt man das Haus von Osten her. Die dortige Türnische könnte einst den Toraschrein beherbergt haben. Nicht nur die Eingänge wechselten, auch das Fußbodenniveau wurde verändert. Als den Forschern auffiel, dass sich vom ursprünglichen Fußboden eine Raumhöhe von sieben bis acht Metern ergab, stand fest, dass man es hier nicht mit einem als Wohngebäude errichteten Haus zu tun hatte. Reste von Wandbemalungen und Verzierungen an Türstöcken ließen dann die Überzeugung reifen, dass sich hier wohl eine alte Synagoge befand.
Das ergebe auch Sinn, denn die Lage am höchsten Punkt des jüdischen Viertels dürfte dem wichtigsten Gebäude vorbehalten gewesen sein. Es war so prominent, dass es auf dem Merian-Stich der Stadtansicht aus der Mitte des 17. Jahrhunderts deutlich zu erkennen ist. Damals trug der knapp 20 Meter hohe, turmartige Bau noch einen Stufengiebel. Auch Dominikus Debler widmet diesem Haus eine ganze Seite in seiner Chronik – ohne allerdings den früheren Verwendungszweck zu kennen.
Man erinnert sich in Schwäbisch Gmünd noch an den Abriss eines alten Hauses am Eingang der Imhofstraße, in dessen Keller ein jüdisches Ritualbad, eine Mikwe, gefunden – und zubetoniert wurde. Dergleichen wird mit der Imhofstraße 9 natürlich nicht passieren. Wobei für die von OB Arnold angesprochene Wiederherstellung des Synagogenraums zu wenig Überbleibsel vorhanden sein dürften. Außerdem müsste dazu etwa eine Holzdecke entfernt werden, die zwar später ins Gebäude kam, die jedoch selbst von großem historischem Wert ist. Robert Dinser, der das Gebäude inzwischen in seine Stiftung eingebracht hat, will den Denkmalforschern weiter genügend Zeit geben, um weitere Befunde zu erheben. Der Ursprungsplan vom Einbau von Wohnungen ist angesichts des Erhalts der historischen Funde wohl ebenso passé. Aktuell wird von einer kulturellen Nutzung des Anwesens gesprochen. "
Link zum Artikel   
 
2016/17: Großes Interesse am Renovierungsprojekt "Domus Judaeorum"    
Presseartikel (Abbildung links: Stadtansicht von Schwäbisch Gmünd um 1700 mit dem "Domus Judaeorum" links neben dem Königsturm. Damals war noch ein Staffelgiebel vorhanden; Quelle: Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd).
-  in der "Rems-Zeitung" vom 21. Mai 2016: "Historiker Simon Paulus spricht mit der RZ über die Bedeutung der Imhofstraße 9..." (Link zum Artikel)   
-  <in den "Stuttgarter Nachrichten" vom 27. Mai 2016 Artikel von Carola Fuchs: "Europaweit einzigartigt: in Schwäbisch Gmünd ist ein uraltes jüdisches Gemeindehaus entdeckt wurde. Ein Gotteshaus mit Geschichte..."  (Link zum Artikel
-  in der "Rems-Zeitung" vom 16. Juni 2016: "Präsentation des Bauvorhabens 'Imhofstraße 9' im Bau- und Umweltausschuss..." (Link zum Artikel)  
-  in der Website des Zentralrates der Juden in Deutschland vom 28. Juli 2016: "Das alte Haus..." (Link zum Artikel)  
-  in der "Rems-Zeitung" vom 13. Mai 2017: "Imhofstraße 9: Uralter Gewölbekeller wird als Dokumentationsraum des Domus Judaeorum genutzt..." (Link zum Artikel
-  in der Rems-Zeitung vom 12. Oktober 2017: "Enormes Interesse an Imhofstraße 9..." (eingestellt als pdf-Datei)   

  

Fotos des Gebäudes vom Oktober 2017 (Fotos: Hahn)    

     
  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020217.jpg (206722 Byte)   Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020254.jpg (241065 Byte) Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020236.jpg (294352 Byte)   Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020237.jpg (231291 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020238.jpg (219970 Byte)
Außenansichten des Hauses Imhofstraße 9 im Oktober 2017    
         
 Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020221.jpg (211518 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020235.jpg (273428 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020230.jpg (252412 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020223.jpg (152452 Byte) Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020227.jpg (185893 Byte) 
 Informationstafel 
vor dem Haus  
Gewölbekeller aus dem 13. Jahrhundert mit Informationstafeln   
 
Tafel zur jüdischen Geschichte im
 mittelalterlichen Schwäbisch Gmünd 
 Informationstafel zu den 
Bauhistorischen Untersuchungen 
         
Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020228.jpg (130629 Byte)   Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020241.jpg (182823 Byte) *  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020243.jpg (192542 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020242.jpg (145420 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020239.jpg (225080 Byte)
 Baualterskartierung 
  
Möglicher Standort für den Toraschrein im Mittelalter
 (nach Osten im Erdgeschoss) Foto mit * vom August 2019.   
 Massive Steinmauern aus 
dem 13. Jahrhundert
 Historische Wandbemalungen 
  
         
  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020245.jpg (214164 Byte) Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020247.jpg (235993 Byte)   Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020246.jpg (121907 Byte)  Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020251.jpg (284496 Byte) Schwaebisch Gmuend Domus Judaeorum P1020252.jpg (261132 Byte) 
Balken zwischen den Stockwerken aus verschiedenen Jahrhunderten   
  

Wandbemalung  
 

 Dachgeschoss 
 
 Blick vom Dachgeschoss auf die Altstadt 
 

Oktober 2017: Vortrag zur Bedeutung des Gebäudes Imhofstraße 9 von Dr. Simon Paulus (Universität Stuttgart)   
Anmerkung: Von Anfang an war Dr. Simon Paulus vom Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart in die Bauuntersuchungen beim Gebäude Imhofstraße 9 eingebunden. Am 20. November 2017 betrachtete er in einem Vortrag das Gebäude im Kontext jüdischer Siedlungstopographie im Mittelalter und beglückwünschte die Gmünder zu diesem historisch bedeutsamen Haus.

Schwaebisch Gmuend PA GT 21112017.jpg (266216 Byte)   Schwaebisch Gmuend PA RZ 21112017.jpg (271808 Byte)      
 Presse-Artikel in der
 Gmünder Tagespost vom
 21. Oktober 2017 
 Presse-Artikel in der 
Rems-Zeitung vom
21. Oktober 2017 
     
         

Mai 2018: Stadtarchivar Dr. Schnur hebt die Bedeutung des mittelalterlichen jüdischen Viertels für die Stadtgeschichte hervor    

 Rechts. Presseartikel von Michael Länge in der Gmünder Tagespost vom 26. Mai 2018: "Gmünds älteste Synagoge als 'Perle' sichtbar machen. Stadtgeschichte. Stadtarchivar Dr. David Schnur erzählt von seinen ersten Eindrücken von Gmünd und betont die Bedeutung des jüdischen Viertels..." 

 

   

     
     
Ein rituelles Bad (noch heute im Volksmund "Judenbad") befand sich in einem Haus am Eingang der Imhofstraße. Dieses Haus wurde vor einiger Zeit abgebrochen, die Mikwe zubetoniert.
      

      
Betsaal / Synagoge im 19./20. Jahrhundert       
     
Die jüdische Gemeinde des 19./20. Jahrhunderts feierte ihre ersten Gottesdienste seit Herbst 1887 im neu erbauten Haus des David Meyer (Rinderbacher Gasse 21, erster Gottesdienst war an Jom Kippur). Bereits 1888 oder erst 1890 bis 1918 wurde im städtischen Gebäude "Schmalzgrube" ein früherer Schulsaal als Betsaal unterhalten. 1918 zog die Gemeinde in den Bolzschützensaal des damaligen Hotels "Rad". Letzteres scheint nicht das Richtige gewesen zu sein, da bereits auf den 1. Juli 1919 eine Kündigung erfolgte. 1919 eröffnete man einen Betsaal in einem Raum im "Prediger" (früheres Dominikanerkloster, im 19. Jahrhundert in eine Kaserne  umgewandelt, daher auch als "Alte Kaserne bezeichnet", Ecke Kasernenplatz, Freudental; Zugang zum Betsaal vom Freudental).   
      
1925 konnte das Gebäude einer um 1905 gebauten ehemaligen Fabrik (Zweiglesche Gold- und Silberwarenfabrik) in der Katharinenstraße 4/1 zum Preis von 22.000 RM erworben werden. Das Gebäude wurde durch den Stuttgarter Architekten Ernst Guggenheimer zur Synagoge umgebaut. Die Kauf- und Umbaukosten wurden beglichen mit einem Beitrag der Israelitischen Oberkirchenbehörde in Stuttgart, aber vor allem durch Spenden bzw. Darlehen sämtlicher Gemeindemitglieder sowie auswärtiger Freunde. Am 16. Mai 1926 fand die feierliche Einweihung statt: sechs Torarollen konnten mit einem Festzug in das neue Gotteshaus gebracht werden. Unter den Gästen waren auch Vertreter der jüdischen Gemeinden Stuttgart, Cannstatt, Göppingen und Oberdorf, die Gegenstände zum Schmuck der Synagoge mitbrachten. Bezirksrabbiner Dr. Kroner zündete während der Einweihungsfeier das Ewige Licht, Stadtrabbiner Dr. Rieger überbrachte die Grüße des Oberrates der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. Ein Synagogenchor, begleitet von den Klängen des in der Synagoge vorhandenen Harmoniums umrahmte die einzelnen Teile der Feier.   
 
Zur Einweihung der Synagoge 1926 

Aus: Ernst Lämmle, Weg und Schicksal der Gmünder Juden, zitiert aus Rosch Haschana 5728. Oktober 1967. Hg. von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Stuttgart S. 20). 
Die Einweihung der Synagoge war ein großes Fest; dieser Tag stellte wohl den Höhepunkt im 50jährigen Bestehen der Gemeinde dar. Erschienen waren neben den offiziellen Vertretern auch Abgesandte anderer Gemeinden im Lande. Beide hiesige Zeitungen von damals, die Remszeitung und die Gmünder Zeitung, rühmen den Opfersinn und den Eifer, mit dem die Gemeinde den Gedanken eines eigenen Gotteshauses verwirklicht habe. Von der Feier erzählen uns die Berichte der beiden Zeitungen und die Fotos... 
Der Bericht der Gmünder Zeitung vom 17. Mai 1926 spielt auf die frühere Verwendung des Gebäudes an, wenn er sagt: "Unterhalb der Oberamtssparkasse, an der Stätte, wo viele Jahre hindurch fleißige kunstgeübte Hände das Edelmetall zu Schmuck- und Kunstgegenständen verarbeiteten, ist nun ein Bethaus entstanden." Den Umbau hatte Regierungsbaumeister Bloch aus Stuttgart durchgeführt. Die Zeitungen loben, dass er mit einfachen Mitteln einen stimmungsvollen Raum geschaffen habe. Bei der Feier sprach Margot Gutmann, die Tochter von Bankier Siegfried Gutmann, den Prolog. Lehrer Uhlmann hielt nach der Schlüsselübergabe die Begrüßungsansprache (siehe Foto oben), worauf Oberrechnungsrat Scheel für den erkrankten Oberbürgermeister Lülling die Glückwünsche der Stadt überbrachte. Unter Harmoniumsklängen erfolgte dann der Einzug in das neue Gotteshaus. Die Tora-Rollen, auf denen nach alter Überlieferung die fünf Bücher Moses handschriftlich auf Pergament aufgezeichnet sind, wurden in die heilige Lade gebracht und dort eingeschlossen. Diese Tora-Rollen waren zuvor in feierlichem Aufzug mit Kutschen vom Betsaal in der Alten Kaserne zum neuen Gotteshaus überführt worden. Ein bedeutsamer Augenblick war auch die Entzündung des Ewigen Lichts durch Rabbiner Dr. Kroner, wobei dieser die Worte sprach: "Entflamme du Licht des Geistes, der Wahrheit, der Hoffnung und des Friedens." In seiner Weiherede deutete der Oberdorfer Rabbiner das neue Bethaus als eine Stätte des Lichts, der Freude und des Rechts und bezeichnete sie als Eingangspforte zum Himmel...
Stadtrabbiner Dr. Paul Rieger, Stuttgart, ging in seiner Festansprache auch auf die Geschichte der Judengemeinde Gmünd im Mittelalter ein und hob hervor, dass schon im Jahr 1258 die Gmünder Juden ein eigenes Gotteshaus mit Schule gegründet hätten.
Rieger pries die neue Synagoge als "Stätte der Einigung und Versöhnung, als Tempel der Liebe und echten Gemeinschaftsgeist" (Remszeitung vom 17.5.1926). Er dankte den Männern, die in besonderer Weise sich um das Werk verdient gemacht hätten: Gustav Mayer und Alfred Metz, und bemerkte dazu: "Wer ein Gotteshaus stiftet, baut sich einen Gottesthron im Herzen". Bei der Feier wirkte auch der Synagogenchor mit unter Leitung von Lehrer Uhlmann. Die Begleitung der Chöre hatte Studienrat Wehenmann vom katholischen Lehrerseminar übernommen, ein schönes Zeichen christlich-jüdischer Zusammenarbeit in jenen Tagen.."   

     
Bericht über die Einweihung der Synagoge (1926)           

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juni 1926:            
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SchwGmuend GemZeitung Wue 01061926b.jpg (242904 Byte)   

   
Bereits im Mai 1934 wurde die Gmünder Synagoge im Inneren schwer verwüstet. Es wurde eingebrochen, Torarollen wurden herausgerissen, Gebetsmäntel und Bücher auf den Boden geworfen. Die Übeltäter wurden nicht bestraft, sondern von der Kreisleitung der NSDAP gedeckt. Daraufhin wurde zur Sicherung eine Dachwohnung für den Hausmeister/Synagogendiener eingebaut (damals das christliche Hausmeister-Ehepaar Drexel). Die Synagoge konnte wieder renoviert werden und diente bis 1938 als Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens. Nicht nur Gottesdienste, sondern auch kulturelle Veranstaltungen fanden in dem Gebäude statt. So gab es am 31. März 1935 in der vollbesetzten Synagoge eine Maimonides-Feier, verbunden mit einer Purim-Nachfeier, über die die Gemeindezeitung berichtete: "Nach einleitendem stimmungsvollem Harmoniumsspiel des Schülers Ernst Heimann begrüßte Gustav Meyer im Namen des Vorsteheramts die Anwesenden. Auf den vom Abiturienten Richard Heimann gesprochenen Prolog ‚Gedenket der Großen in Israel’ folgte der sinntiefe Vortrag von Oberlehrer Dr. Wochenmark über Maimonides [...]. Sodann führte die Schuljugend zwei kleine Theaterstücke religiösen Inhalts aus. Mit dem Gesang von hebräischen Liedern wurde die eindrucksvolle Veranstaltung beschlossen".  
  
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge völlig verwüstet. SA- und SS-Männer drangen am frühen Morgen des 10. November 1938 in das Gebäude ein, zerschlugen die Einrichtungsgegenstände und rissen den Davidstern herunter.   
     
Am 17. Mai 1939 wurde das Synagogengebäude von der jüdischen Gemeinde an die benachbarte Kreissparkasse (Gebäude mit Hofraum 8 a 83 qm zum Preis von 21.500 RM) verkauft. Die Kreissparkasse baute Büros in dem Gebäude ein. 1945 war das Gebäude vorübergehend noch Synagoge, als in ihm jüdische US-Soldaten Gottesdienste abhielten. Später wurde das Gebäude wieder an die Kreissparkasse gegeben und 1954 abgebrochen. Im Nachfolgebau der Kreissparkasse (Katharinenstraße 2) befindet sich seit November 1979 in der Eingangshalle eine Gedenktafel für die Synagoge. Auch im Neubau der Kreissparkasse (um 2000) wurde die Gedenktafel angebracht.
   
Eine Neugestaltung des Synagogenplatzes wurde 2013/14 diskutiert. Im Dezember 2014 fiel die Entscheidung auf eine Treppenskulptur zur künftigen Erinnerung an die Synagoge; eine Umsetzung erfolgte im Frühjahr/Sommer 2015 (siehe Fotos und Berichte unten).   
    
    
    
Fotos 
Historische Fotos: 
(Quellen: Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd) 

Die Einweihung 
der Synagoge 
SchwGmuend Synagoge 003.jpg (53425 Byte)  Schw Gmuend Synagoge 1401.jpg (94914 Byte)
  Die Einweihung der Synagoge Schwäbisch Gmünd am 16. Mai 1926  
      
  Zeichnung der Synagoge 
und Innenansicht  
SchwGmuend Synagoge 004.jpg (54487 Byte) Gmuend Synagoge 001.jpg (83358 Byte)
   Die Synagoge Schwäbisch Gmünd.
 Zeichnung von Alois Baumhauer 
(1931).   
Innenansicht der Gmünder Synagoge mit
 Blick zum Toraschrein. Links Gedenktafel
 für die Gefallenen des 1. Weltkrieges 

   
Fotos nach 1945/Gegenwart:  

Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn)  
SchwGmuend Synagoge 102.jpg (79497 Byte) SchwGmuend Synagoge 101.jpg (85829 Byte)
  Seit 1939 gehört das ehemalige Synagogengrundstück der Kreissparkasse,
 die es neu überbaute 
   
  SchwGmuend Synagoge 100.jpg (85182 Byte) SchwGmuend Synagoge 103.jpg (63758 Byte)
  1979 wurde oberhalb der Bankfächer 
im Eingangsbereich diese 
Gedenktafel angebracht 
Die Gedenktafel 
  
      
     
Foto 2003:
(Foto links: Hahn, Aufnahmedatum 5.9.2003; 
Fotos Mitte/rechts: H. Kreuttner, Aufnahmedatum 7.11.2003) 
   
SchwGmuend Synagoge 150.jpg (66279 Byte) Gmuend Synagoge 170.jpg (56468 Byte) Gmuend Synagoge 171.jpg (67566 Byte)
Neubau der Kreissparkasse auf 
dem ehemaligen Synagogenplatz
Links an der Wand in der 
Schalterhalle: die Gedenktafel
Die Gedenktafel 
für die Synagoge
     
     
 Gedenktafel für die Opfer der NS-Zeit
(Fotos: Hahn, Aufnahmen vom August 2019) 
   
   
 Die Gedenktafel befindet sich seit 1995
am Prediger (Bocksgasse)
  Erinnerung an die Herstellung von jüdischen Kultgegenständen in den Fabriken der Silberwarenindustrie in Schwäbisch Gmünd. Hier Erinnerungstafeln im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik im Milchgäßle 10.

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Januar 2011: Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag - Buchvorstellung - Stand der "Stolpersteine"-Verlegung in Schwäbisch Gmünd 
Artikel in der "Rems-Zeitung" vom 28. Januar 2011 (Artikel): 
"Soirée im Rathaus zum Holocaust-Gedenktag mit Katarina Bader und der Erinnerung an den KZ-Überlebenden Jurek
Der Tag, an dem Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreiten, der 27. Januar 1945, ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Rathaus stellte Katarina Bader ihr Buch über ihren toten Freund Jurek vor. Zudem gab’s gestern gute Nachrichten in Sachen 'Stolpersteine'. 
SCHWÄBISCH GMÜND
(bt). Dieser Jurek, von dem die Rede war, hat vier Jahre Auschwitz überlebt, und das Buch seiner jungen Freundin Katarina ist eine zutiefst anrührende Liebeserklärung an diesen so widersprüchlichen Mann, dem Deutschland so viel mehr genommen hat als die Jugend - und der ihrem eigenen Leben eine andere Richtung gegeben hat. Deutlich wurde vor allem, dass die Finten, die Jurek so lange überleben ließen, später geholfen haben, Tabus der kollektiven Erinnerung zu unterwandern (Seite 18). Sein Part wurde gestern vom Onkel der Autorin gelesen, Albert Bader vom Sachsenhof. Und Katarina Bader erklärte, in Gmünd zu lesen und zu erzählen, in der Stadt, an die sie so gute Erinnerungen habe, sei etwas Besonderes. Bürgermeister Julius Mihm erinnerte sich bei der Begrüßung der Gäste - die im großen Sitzungssaal kaum Platz fanden - an das Jahr 1973, in dem er begann, Briefmarken zu sammeln und mit dem Wort 'Auschwitz' auf der 'Maximilian Kolbe'-Marke nichts anfangen konnte. Seine Mutter habe ihm dazu nur gesagt, sie wisse das auch nicht genau. Mihm: 'Da sind wir heute wesentlich weiter, und darüber bin ich glücklich'. Der Stadtbaumeister bedankte sich bei den Stadträten, die den Besuch der jungen Historikerin in Gmünd initiiert hatten. Er selbst sei über eine Rezension aufmerksam geworden auf Jureks Geschichte, und er schätze dieses Buch sehr. 'Erinnern ist ein ganz mühsames Geschäft', zitierte er Jurek und sprach von 'Erinnerung als Funktion der Zeit' und vom Bemühen, eine Person durch Erinnerung zu ergründen.
'Das Geld für die restlichen Stolpersteine ist da'. Der Holocaust-Gedenktag ist auch ein Tag, an dem gemeinhin denjenigen gedankt wird, die ein Vergessen nicht zulassen. An erster Stelle ist hier Ortrud Seidel zu nennen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Erinnerung an die Gmünder Juden lebendig zu halten; sie hat in vielen Jahren die Geschichte der betroffenen Familien erarbeitet.
Lehrer Tilman John sowie Schülerinnen und Schülern der Waldstetter Franz von Assis-Schule sind die ersten drei 'Stolpersteine' Gmünds zu verdanken. Das sind kleine Gedenktafeln aus Messing, die den Toten und Vermissten - zum Schluss meist auf die Nummern reduziert, die man ihnen auf den Arm tätowiert hatte - ihre Namen und nach Möglichkeit etwas Würde zurückgeben sollen. Das Bücken, um die Texte zu lesen, ist nicht zuletzt eine symbolische Verbeugung vor den Opfern. Außerdem widerlegen diese Markierungen vor den letzten selbstgewählten Wohnstätten der Opfer mitten in der Stadt – etwa am Marktplatz, in der Bocks- oder der Ledergasse –, die immer wieder gehörte Aussage, niemand habe von den Deportationen gewusst. Trotz des Namens Stolpersteine geht es übrigens nicht um ein tatsächliches 'Stolpern' – oder wie es ein Waldstetter Schüler formuliert hat: 'Man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen'. Wolfgang Gundlach, passionierter und mittlerweile pensionierter Pädagoge und Bürgermeister Joachim Bläse haben es sich zur Aufgabe gemacht, allen Gmünder Juden, die den Nazis zum Opfer fielen, einen Stolperstein zu schenken. Im Oktober hat die RZ einen Spendenaufruf veröffentlicht, und mittlerweile ist genug Geld da, so erklärte Wolfgang Gundlach gestern, um auch der anderen 23 aus Gmünd Deportierten auf diese Art zu gedenken. Begründet wurde die Aktion vom Kölner Künstler Günter Demnig, der mittlerweile über 23 000 Opfer der NS-Zeit geehrt hat. Bereits für die ersten drei Stolpersteine kam Demnig nach Gmünd, und er wird auch die übrigen Gedenktafeln anbringen."    
 
September 2011: Zum Tod von Ortrud Seidel     
SchwGmuend PA 092011os.jpg (66188 Byte)Foto links: Ortrud Seidel im Herbst 2010 bei einer ihrer Lesungen, mit denen sie gegen das Vergessen kämpfen wollte. (Foto: Arc UR) 
Artikel von Julia Trinkle in der "Gmünder Tagespost" vom 2. September 2011 (Artikel): "Engagierte Mahnerin gestorben
Im Alter von 87 Jahren fand Chronistin Ortrud Seidel ihre letzte Ruhe. 

Schwäbisch Gmünd hat eine engagierte Mahnerin verloren: Ortrud Seidel ist am Donnerstag im Alter von 87 Jahren gestorben. Mit ihrem Buch 'Mut zur Erinnerung' wollte die Chronistin dafür sorgen, dass der Schrecken der Judenverfolgung im Dritten Reich nicht vergessen wird.
Schwäbisch Gmünd.
Ortrud Seidel stammt aus Neresheim, kam aber bereits als Kind Ende der 20er-Jahre nach Schwäbisch Gmünd. Hier ging sie zur Schule und legte im Jahr 1943 das Abitur ab. Dann musste sie zum Reichsarbeitsdienst und zum Kriegshilfedienst. Die Geschehnisse dort haben Ortrud Seidel geprägt – vor allem ein Einsatz im Lager Jebsheim im Elsass. Sie erlebte in der Nähe der Front den Schrecken des Kriegs und des damaligen Systems. Wieder nach Schwäbisch Gmünd zurückgekehrt, strebte sie den Lehrerberuf an und besuchte das Pädagogische Institut. Sie unterrichtete ab 1947 in einer Schule in Plüderhausen. Später war sie an verschiedenen Schulen in Schwäbisch Gmünd als Lehrerin tätig. Nach ihrer Pensionierung ging sie der Geschichte der Juden auf die Spur, reiste durch die USA und durch Israel, sprach mit Überlebenden und Nachkommen der Gmünder Juden. Daraus entstand ihr viel beachtetes Buch 'Mut zur Erinnerung', in dem sie die Geschichte der Gmünder Juden thematisiert. Bei verschiedenen Gelegenheiten – etwa im vergangenen Jahr auf Einladung der Gmünder SPD im Café Exlibris beim Gedenken an die Reichspogromnacht – las die Chronistin aus ihrem Buch und schilderte die Ausschreitungen in Gmünd: vom Boykott der Geschäfte von Juden, der wiederholten Schändung der Synagoge in der Katharinenstraße, aber auch von den Massendeportationen 1938. Bereits zuvor habe es vereinzelt Deportationen ins Konzentrationslager Heuberg bei Stetten am kalten Markt gegeben. Deutlich wandte sie sich gegen die Ausrede, man habe von alldem nichts gewusst. Jedem habe klar sein müssen, dass Menschen verschwanden und nicht mehr zurück kamen. Adolf Hitler habe bereits 1929 von Judenvernichtung gesprochen. Im letzten Kapitel ihres Buches widmet sich Ortrud Seidel der Frage, ob es irgendeine Form Wiedergutmachung geben kann. 'Jeder von uns müsste Antijudaismus mutig bekämpfen, wo immer und in welcher Form er ihm begegnet', schreibt sie dazu und fordert unter anderem Mahnmale und Ausstellungen zu diesem Thema – damit der Schrecken der Judenverfolgung im Dritten Reich nicht vergessen wird. Ortrud Seidel hat mit ihrem 'Mut zur Erinnerung' in Gmünd einen großen Teil dazu beigetragen."   
SchwGmuend Synagoge 110.jpg (44698 Byte) links: Stadtrundgang mit Ortrud Seidel, hier vor dem ehemaligen Synagogengrundstück     
 
März / April 2012: Verlegung von "Stolpersteinen" in Schwäbisch Gmünd  
Vgl. Link zum Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Schwäbisch_Gmünd  
Die ersten "Stolpersteine" wurden 2008 verlegt; im April 2012 erfolgte die zweite Verlegung. 
Artikel in der "Gmünder Tagespost" vom 30. März 2012: "Stolpersteine als Teil des Stadtjubiläums. Gmünd erinnert sich an jüdische Mitbürger. Soirée mit Demnig. Das Stadtjubiläum ist mehr als Staufer. Sagt OB Richard Arnold. Zu diesem Mehr gehören die Stolpersteine. Sie erinnern an jüdische Opfer der Nazis. In Gmünd werden am Freitag, 13. April, sechs weitere Stolpersteine gelegt. Darum bemühen sich engagierte Bürger..." 
Link zum Artikel     
 Rechts: zwei der 2008 verlegten
"Stolpersteine": für Arthur Fuchs und
Ella Bertha Fuchs am Marktplatz 26
(Fotos: Hahn; Aufnahmen vom August 2019)
     Links: einer der am 13. April 2012
verlegten "Stolpersteine": für
Sofie Heimann geb. Gutmann
am Marktplatz 29
 
Artikel in der "Südwestpresse" (Lokalausgabe) vom 12. April 2012: "Gedenken an Nazi-Opfer. Stolpersteine-Erfinder in Gmünd. Schwäbisch Gmünd. Im Rahmen der 850-Jahr-Feiern Schwäbisch Gmünds laden die Stadt und der Arbeitskreis Erinnerungskultur zu einer Soiree im Rahmen der Aktion 'Gmünder Stolpersteine' ein, um der Nazi-Opfer zu gedenken..."  
Link zum Artikel    
 
November 2012Zweite Verlegung von "Stolpersteinen"   
Artikel in der "Rems-Zeitung" vom 8. November 2012 (Artikel; unten nur auszugsweise zitiert): "Intensive Form des Erinnerns: Am Montag wird Gunter Demnig in Gmünd acht weitere Stolpersteine verlegen
Acht weitere Stolpersteine werden am kommenden Montag verlegt, sechs jüdische Familiennamen wieder sein, was sie einst waren: Teil der Stadt. Dazu reisen Angehörige aus USA, Israel und Australien an – ein Verdienst Inge Eberles. Gestern wurde das Programm für diesen Tag vorgestellt.
SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Der Arbeitskreis Stolpersteine – Rudolf Berkenhoff, Wolfgang Gundlach, Tilman John und Inge Eberle – hat vieles geleistet, diese Aktion möglich zu machen. Bereits im April hatte Initiator Gunter Demnig – auf Bestreben des Arbeitskreises und nach Kräften unterstützt von der Stadt – sechs dieser Messingtäfelchen verlegt, die niemanden stolpern lassen werden, zumindest nicht mit den Füßen. Jetzt wird an sechs Standorten mit acht Stolpersteinen an fünf weitere Familien erinnert, die in Gmünd lebten, liebten, arbeiteten; die verraten wurden, vertrieben oder deportiert und ermordet...    Wie bei den vergangenen Aktionen sind wieder Schülerinnen und Schüler eingebunden, die musizieren, Rosenbouquets niederlegen und Biografien vorstellen.
Stolpersteinverlegung in mehreren Abschnitten: Der Auftakt – unter anderem mit einer Foto-Präsentation, mit Musik und ersten Biografien – ist um 14 Uhr im Raum der Kreishandwerkerschaft, Leutzestraße 53, die im Verbund mit den Initiatoren alle Interessierten willkommen heißt. Gegen 15.45 gibt es erneut Musik und Präsentationen im Prediger. Es ist also durchaus möglich, die Aktion nur in Teilen zu begleiten. Die einzelnen Stationen: Ab 14.30 Uhr Verlegeaktion in der Moltkestraße 27: Kurt Max und Heinz Lemberger; Vordere Schmidgasse 18: Karl Rothschild; Kleinbusse sind vorhanden. Nikolausgasse 7: Emma Mendel. Nach dem Programm im Prediger geht’s zur Sebaldstraße 10: Regina Rosina und Max Moses Neumaier. Mörikestraße 12: Sophie Mayer. Katharinenstraße 11: Laura Mendel."  
 
August 2013: Über die Erinnerungsarbeit zur jüdischen Geschichte in Schwäbisch Gmünd    
Artikel von Michael Länge in der "Schwäbischen Post" vom 26. August 2013: "Der Nachholbedarf ist riesig. 
Wie die Stadt Schwäbisch Gmünd jüngere Geschichte erinnert – zum Beispiel jüdisches Leben in Gmünd

Durchaus: Schwäbisch Gmünd hat eine reiche jüdische Geschichte. Sie reicht zurück bis ins Mittelalter, war insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts spürbar. Heute taucht diese jüdische Geschichte im täglichen Leben Gmünds wenig auf. Ein weites Feld, ein Thema für die Erinnerungskultur..."  
Link zum Artikel   -  auch eingestellt als pdf-Datei         
 
Oktober 2013: Gestaltungswettbewerb "Erinnerung Synagoge Schwäbisch Gmünd"  
Artikel in der "Rems-Zeitung" vom 30. Oktober 2013 (Link zum Artikel): "Gestaltungswettbewerb 'Erinnerung Synagoge Schwäbisch Gmünd' .
SCHWÄBISCH GMÜND
(ml). Sparkassendirektor Christof Morawitz begrüßte eine erfreulich große Zahl Interessierter. Die Kreissparkasse sei ein Spiegelbild der Gesellschaft und habe einen öffentlichen Auftrag für die Menschen in der Region. Dazu gehöre auch die Erinnerungskultur. Und auch wenn keine Beträge genannt würden: Ergebe der Wettbewerb einen guten Vorschlag, werde dessen Umsetzung an der Finanzierung nicht scheitern.
Baubürgermeister Julius Mihm bezeichnete den neuen Sparkassenplatz als die 'offene Tür' für diesen Wettbewerb und Chance, an die Synagoge zu erinnern. Er freue sich, dass mit dem Kunstexperten Dr. Tobias Wall ein Moderator für den Prozess gewonnen wurde, der über große Erfahrung mit solchen Projekten verfüge. 'Wir brauchen ein Zeichen, das von sich aus spricht, kein Kunstwerk, das lange Erklärungen braucht', forderte Mihm.
Prof. Dr. Ulrich Müller führte in die Geschichte der Juden in Gmünd ein. Schon im Mittelalter habe es hier eine große jüdische Gemeinde gegeben. Unter Kaiser Karl V. sei sie komplett aus der Stadt vertrieben worden. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich durch die Freizügigkeit in Württemberg wieder Juden in Gmünd an. 1887 sind jüdische Gottesdienste in einem Privathaus in der Rinderbachergasse verzeichnet. 1890 zählte die Gemeinde etwa 100 Köpfe. 1926 schaffte sie es, die insolvente Silberwarenfabrik neben der Kreissparkasse zu kaufen und zur Synagoge umzubauen. Doch schon ein Jahr nach der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es zur ersten Schändung des Gotteshauses. Die Täter waren bekannt, aber die Polizei weigerte sich, von der jüdischen Gemeinde eine Anzeige entgegenzunehmen. Daraufhin wurde im Dach eine Wohnung für das christliche Hausmeister-Ehepaar Drexel eingebaut. Dieses wiederum habe verhindert, dass die Synagoge in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wie so viele andere niedergebrannt wurde. Doch die Gemeinde zählte nur noch 34 Köpfe und verkaufte die Synagoge für 22 000 Reichsmark an die Kreissparkasse. Die baute Büros ein, doch das Gotteshaus kam noch einmal zu ehren, als ab 1945 dort jüdische US-Soldaten Gottesdienste feierten. Später wurde das Haus an die Kreissparkasse zurückgegeben und 1954 abgerissen. Inge Eberle sprach über den Arbeitskreis Erinnerungskultur. 17 Stolpersteine seien in Gmünd für frühere jüdische Mitbürger verlegt worden. Man habe auch Nachfahren ausfindig gemacht.
Tobias Wall stellte den Wettbewerb vor. Auslober sei die Kreissparkasse, die Ausschreibung erfolge offen, werde aber auf die Region beschränkt. Man hoffe besonders auf eine Auseinandersetzung junger Gestalter mit dem Thema, weshalb auch die Hochschule für Gestaltung eingeladen sei, teilzunehmen. Diese werde in keiner Weise bevorzugt, widersprach Wall der Befürchtung eines Designers.
Ausgeschrieben werde im Januar, bis 12. Mai müssten Ideen eingereicht sein. Anfang Juli treffe die noch zu benennende Jury etwa ein Dutzend Teilnehmer, die zu genaueren Entwürfen ihrer Vorschläge aufgefordert werden. Die Entscheidung solle im Juli fallen, die Umsetzung sei für Frühjahr/​Sommer 2015 geplant. Das Plädoyer von Prof. Dr. Manfred Köhnlein, ein jüdisches Mitglied in die Jury zu berufen, werde bereits verfolgt, erklärte Tobias Wall. "    
 
Januar/März 2014: Ausschreibung eines Wettbewerbes zur Gestaltung der Erinnerung an die Synagoge  
Artikel in der "Schwäbischen Zeitung" vom 29. Januar 2014: "Kreissparkasse erinnert an Synagoge
Ein Wettbewerb für ein Zeichen der Erinnerung für Künstler und Gestalter – 50 000 Euro stehen zur Verfügung

Schwäbisch Gmünd / an. Die Kreissparkasse Ostalb möchte in angemessener Weise an die Synagoge der jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünds erinnern, die bis 1954 auf dem Gelände ihres heutigen Hauptstellengebäudes in Schwäbisch Gmünd stand. Aus diesem Grund lädt sie Künstler und Gestalter zu einem Wettbewerb ein, um Vorschläge für ein Zeichen der Erinnerung zu entwerfen. Für die Realisierung des Gewinnerentwurfes stehen 50 000 Euro zur Verfügung. 
Die offizielle Ausschreibung des Wettbewerbs 'Ein Zeichen der Erinnerung – die Synagoge Schwäbisch Gmünd' wird am 31. Januar sein. Für die Jury konnten anerkannte Fachleute, Künstler und Gestaltungsexperten gewonnen werden. Darunter auch der Architekt und Gestalter HG Merz, der unter anderem die Gedenkstätte Sachsenhausen, die Nationalgalerie Berlin und das Porsche-Museum in Stuttgart konzipierte. Außerdem gehören ihr Vertreter der Kreissparkasse Ostalb, der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd, sachkundige Bürger sowie eine Vertreterin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs an. 
In einem Kolloquium, das am 14. März in der Kreissparkasse Ostalb stattfinden soll, erhalten die Bewerber einen umfassenden Einblick in den historischen Kontext des Wettbewerbs und können mit Fachleuten über zeitgemäße Formen der Erinnerungskultur diskutieren. Auch Personen, die nicht am Wettbewerb teilnehmen, sind zu diesem Kolloquium eingeladen. Eine verbindliche Voranmeldung ist nötig.
Die Bewerbungsunterlagen und ausführliche Informationen zum Gestaltungswettbewerb sowie die Anmeldung zum Kolloquium sind auf der Homepage der Kreissparkasse Ostalb unter www.ksk-ostalb.de/synagoge erhältlich."    
 
Artikel in der "Gmünder Tagespost" vom 15. März 2014: "Zeichen soll an Synagoge erinnern. Start des Gestaltungswettbewerbs der Kreissparkasse. 
Zum Auftakt ihres Gestaltungswettbewerbs zur Erinnerung an die Gmünder Synagoge informierte die Kreissparkasse interessierte Künstler, Gestalter und Kommunikationsexperten..."  
Link zum Artikel      
 
März 2014: Ein Faltblatt zu den Stolpersteinen in Schwäbisch Gmünd wurde veröffentlicht  
Artikel in der "Gmünder Tagespost" vom 1. April 2014: "Stolpern mit dem Kopf und dem Herzen
Faltblatt als Wegweiser zu den Standorten der Gmünder Stolpersteine veröffentlicht. 

Seit 2008 sind in Gmünd nach und nach 17 Stolpersteine verlegt worden. Sie sollen an das Schicksal früherer jüdischer Mitbürger erinnern. Um einen Überblick über die Standorte der Stolpersteine zu geben, wurde nun ein Faltblatt veröffentlicht..."
Link zum Artikel     
Anmerkung: Unter dem Titel: "Ein Stein -  Ein Mensch - Ein Leben" erstellten Inge Eberle, Rudolf Berkenhoff, Wolfgang Gundlach und Tilman John vom Arbeitskreis Stolperstein zusammen mit der Gestalterin Veldana Sehic einen Stolperstein-Wegweiser, der im Schwäbisch Gmünder i-Punkt, Marktplatz 37/1 sowie an der Info-Theke im Rathaus erhältlich ist. 
 
November 2014: Gedenken an den Novemberpogrom 1938   
Artikel von Alfred Pradel in der "Rems-Zeitung" vom 9. November 2014: "Den Namen ein Gesicht geben: Der Arbeitskreis Stolpersteine erinnerte an die Reichspogromnacht
Am 9. November vor 76 Jahren begann mit der Reichspogromnacht die Shoa, die Vernichtung jüdischen Lebens auch in Schwäbisch Gmünd. 17 Stolpersteine geben in den Straßen und Gassen der Stadt diesem verlorenen Leben Namen und Gesicht. Der Arbeitskreis Stolpersteine erinnerte.
SCHWÄBISCH GMÜND. Am 9. November 1938 brach auch in Schwäbisch Gmünd eine düstere Zeitrechnung an. Das Wort 'Jude' wurde zum Schimpfwort, die Abstammung zum Todesurteil. Auch in Schwäbisch Gmünd wurden Menschen zunächst ihrer Heimat und dann ihres Lebens beraubt. Menschen, die in Schwäbisch Gmünd wohnten, Familien hatten, Betriebe, die Gmünder Bürgern Lohn und Brot gaben.
Der Arbeitskreis Stolpersteine erinnerte gestern mit einer bewegenden Matinee, die bisher unveröffentlichte Zeitzeugnisse zeigte, an dieses Kapitel Schwäbisch Gmünds, das es gilt, unvergessen zu machen und nie wieder geschehen zu lassen. Inge Eberle hat mit ihrem Team eine kleine Broschüre mit den vom Künstler Gunter Demnig initiierten und verlegten Stolpersteinen erstellt, in einer kleinen Straßenkarte sind die Steine verzeichnet, mit Namen der früher dort wohnenden Personen sowie Geburtsdatum und soweit bekannt Todeszeitpunkt. Seit 1992 sind in 17 Ländern Europas über 45 000 Stolpersteine verlegt worden. In Stuttgart 800, in Berlin über 5000 und in Schwäbisch Gmünd eben 17. Inge Eberle verwies in ihrer Rede im Saal der VHS auf die Verantwortung auch in Gmünd wirkender Personen, beispielhaft nannte sie den früheren OB Franz Konrad. Sie erinnerte daran, unter welch schwierigen Bedingungen und Diskussionen die Gedenktafel am Prediger entstanden ist. Sie zitierte aus der emotionalen Rede von Prof. Manfred Köhnlein, dem damaligen Initiator 1995 im Gemeinderat. Unter dem stimmigen Motto: 'Ein Stein. Ein Mensch. Ein Leben.' stellte Inge Eberle zwei Gmünder Schicksale vor. Zum einen ist dies die Familie Abraham Kahn und seine Frau Selma sowie der Sohn Leopold. Die Familie Kahn hatte in der Stadt die Gmünder Stoffspielwarenfabrik Leopold Kahn gegründet, die zeitweise 20 bis 30 Menschen Beschäftigung bot. Die Produktion begann zunächst im Saal der Wirtschaft 'Zum Wasserturm', bevor sie ins Mühlbergle umzog, das Lager war im 'Roten Ochsen', an dessen Stelle sich heute die Deutsche Bank befindet. Eine Besonderheit der Firma waren die Teddybären, die akkurat gearbeitet heute eine teure Rarität sind. Leopold Kahn wurde 1941 deportiert, seine Spur verliert sich im Dunkel der Geschichte. Seine Eltern wurden im hohen Alter verschleppt, Abraham Kahn verstarb bereits auf dem Weg, seine Frau starb im KZ bei Minsk. Zur Verlegung der Stolpersteine kam die Enkelin von Abraham und Selma Kahn, Doris Feldmann aus Boston nach Schwäbisch Gmünd.
Bewegend auch die Geschichte von Moses Max und Regina Rosina Neumaier, die in der früheren Sebaldstraße 10 zu Hause waren und am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, wo Regina Rosina im September 1942 und Moses Max Neumaier am 22. August starben. Sohn Erwin überlebte das Gefängnis und den KZ-​Aufenthalt in Buchenwald. Er reiste in die USA aus und kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück. Seine zweite Ehefrau gab Inge Eberle 2012 ein besonderes, verzeihendes Interview, das für Schwäbisch Gmünd ein zeitgeschichtliches Dokument darstellt.
An den beiden Stolpersteinstellen wurden gestern Gestecke niedergelegt und der Verstorbenen gedacht, den Menschen ein Gesicht und ein Name gegeben." 
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Dezember 2014: Eine Treppenskulptur wird an die frühere Synagoge erinnern    
Mitteilung in swr.de (Landesschau): "Schwäbisch Gmünd. KB: Entwurf einer HfG-Studentin als Erinnerung an Synagoge
Die Treppenskulptur einer Studentin der Hochschule für Gestaltung wird an die frühere Synagoge in der Stadt erinnern. Nach Mitteilung der Kreissparkasse Ostalb soll die Skulptur im Frühjahr nächsten Jahres realisiert werden. Der Entwurf entstand als Studienprojekt der Hochschule für Gestaltung. Vertreter der Stadt, der Israelitischen Religionsgemeinschaft des Landes sowie Bürger hatten als Jury den Entwurf der 26-Jährigen vor allem wegen seiner Klarheit ausgewählt. Der Wettbewerb "Ein Zeichen der Erinnerung - die Synagoge in Schwäbisch Gmünd" war von der Kreissparkasse Ostalb ausgelobt worden. Sie stellt für die Umsetzung 50.000 Euro zur Verfügung. Ab nächster Woche werden alle Entwürfe in der Hauptstelle in Schwäbisch Gmünd zu sehen sein."  
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Weiterer Artikel in der "Rems-Zeitung" vom 5. Dezember 2014  
Presseinformation der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd vom 28. November 2014: "Ein Zeichen der Erinnerung – die Synagoge Schwäbisch Gmünd.
Die Entscheidung des Wettbewerbs 'Ein Zeichen der Erinnerung – die Synagoge Schwäbisch Gmünd' ist gefallen. Nach einer intensiven Ausschreibungsphase mit reger öffentlichen Anteilnahme wurde nun unter fünf Endrundenteilnehmern der Gewinnerentwurf des Wettbewerbs ermittelt. Es handelt sich um den Vorschlag der Gestalterin Andrea Kastner aus Schwäbisch Gmünd. Sie entwickelte ein Erinnerungszeichen in Form einer Treppenskulptur, die maßstabsgetreu in stilisierender Weise die Zugangstreppe der ehemaligen Synagoge wiedererstehen lässt. Auf dem Zugangsweg zu dieser Treppe befinden sich die Namen der letzten rund 100 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd. Begleitet wird die Skulptur von Informationstafeln, die die historischen Zusammenhänge darstellen. Die Jury, die aus Vertretern der Bank und der Stadt Schwäbisch Gmünd, engagierten Bürgern, einer Vertreterin der jüdischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württembergs sowie Kunst- und Gestaltungsexperten bestand, überzeugte die formale Klarheit des Entwurfs und sein direkter und allgemein verständlicher Bezug zu der zerstörten Synagoge. Es ist eine Treppe, die ins Leere führt und gleichzeitig einen Ausblick bietet. So gelang es Andrea Kastner in einem einzigen Zeichen den historischen Abgrund und einen hoffnungsvollen Zukunftsglauben zu verbinden.
Die 26-jährige Gestalterin Andrea Kastner studiert an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd im Studiengang Kommunikationsgestaltung. Der Entwurf entstand als Studienprojekt der Hochschule im Wahlpflichtfach "Kommunikation im Raum – Erinnerungskultur". Die Entwürfe der Endrunde sowie das Gewinnerkonzept werden vom 08. Dezember 2014 bis zum 30. Januar 2015 in der Schalterhalle der Hauptstelle Schwäbisch Gmünd, Sparkassenplatz 1, präsentiert und können von Interessierten während den Öffnungszeiten der Kreissparkasse Ostalb begutachtet werden. Die Realisierung der Skulptur erfolgt im Frühjahr 2015. Der Termin der Einweihung wird noch bekannt gegeben.
Hintergrund des am 31. Januar 2014 ausgeschriebenen Wettbewerbs war der Wunsch der Kreissparkasse Ostalb, in angemessener Weise an die Synagoge der jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünds zu erinnern. Diese stand bis zum Jahr 1954 auf dem Gelände ihres heutigen Hauptstellengebäudes in Schwäbisch Gmünd. Künstlerinnen und Künstler, Gestalterinnen und Gestalter dazu eingeladen, Vorschläge für ein Zeichen der Erinnerung zu entwerfen. Der Wettbewerbsprozess verstand sich als ein offen kommuniziertes Verfahren, das von Anfang an von interessierten Bürger Schwäbisch Gmünds begleitet werden konnte. So wurde im Vorfeld in einem Experten-Kolloquium die Möglichkeit gegeben, Einblicke in den Stand der Forschung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd zu bekommen. Aus den eingereichten Vorschlägen wurde von einer Jury in einem zweiteiligen Entscheidungsverfahren der Gewinnerentwurf ausgewählt."   
Link zur Pressemitteilung  
  
9. November 2015: Einweihung der Gedenkstätte für die frühere Synagoge  
Text der Informationstafel: "Die Treppe erinnert an die ehemalige Synagoge von Schwäbisch Gmünd. Das Gebäude, eine frühere Silberwarenfabrik, wurde 1925 von der jüdischen Gemeinde erworben und durch den Stuttgarter Architekten Ernst Guggenheimer zur Synagoge umgebaut. Dabei wurde als wichtiger neuer Bauteil eine repräsentative Zugangstreppe hinzugefügt. Zwischen 1926 und 1939 war die Synagoge das Zentrum des religiösen Lebens der jüdischen Gemeinde dieser Stadt. Im Jahr 1939 wurde das Gebäude dann an die Sparkasse veräußert. 1954 folgte schließlich der Abriss zugunsten eines Neubaus.  
Das Erinnerungszeichen lässt in stilisierter Form die Zugangstreppe zur ehemaligen Synagoge in Originalgröße wiedererstehen. Von der Höhe der Treppe blickt man hinüber zu dem Ort, wo die Synagoge einmal stand. Der Zugang zur Treppe wird gesäumt von den Namen der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die zwischen 1926 und 1939 in Schwäbisch Gmünd lebten und unter den Nationalsozialisten mehrfach Plünderungen und Verwüstungen ihres Gotteshauses erleben mussten. Diese Männer, Frauen und Kinder wurden nach 1933 entrechtet, aus der Stadt vertrieben, verschleppt, verfolgt oder ermordet.  
Im Jahr 2015 ließ die Kreissparkasse Ostalb zusammen mit der Stadt Schwäbisch Gmünd dieses Zeichen errichten - als einen Ort der Erinnerung an die Auslöschung jüdischen Lebens in dieser Stadt. Es ist aber auch ein Zeichen der Hoffnung und eine Aufforderung an uns alle, an einer Zukunft mitzuwirken, in der Toleranz und Offenheit stärker sind als Voreingenommenheit, Verblendung und Hartherzigzeit. 
Entwurf: Andrea Kastner und HfG Schwäbisch Gmünd. Realisierung: Büro Guntow, Stuttgart."  
Fotos vom Tag der Einweihung
(Fotos: Hahn)
       
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Während der Reden zur Einweihung der Gedenkstätte         Landesrabbiner Wurmser 
         
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Nachkommen der früheren Gmünder jüdischen Familien besteigen die Treppe        Die Treppe der Erinnerung 
              
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  Namen der früheren jüdischen Einwohner  Landesrabbiner Wurmser   Die Stele mit der Informationstafel    Blick auf die Gedenkstätte
          
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 Fortsetzung der Gedenkfeier
 im Foyer der Sparkasse 
 An der Wand im Hintergrund: die 
bisherige Gedenktafel für die Synagoge 
      
         
 Rechts: Fotos vom Sommer 2019
(Fotos: Hahn; Aufnahmedatum:
14.8.2019) 
       
 
Juni 2024: Ein Dokumentations- und Informationsraum für jüdisches Leben in Gmünd wird eingerichtet    
Artikel von Jürgen Widmer in der Rems-Zeitung vom 15. Juni 2024: "Neue Erkenntnisse zur Synagoge. Stoffladen wird zum Dokumentationsraum für jüdisches Leben in Gmünd
Im Radgäßle 9 wurden bis zum 31. März noch Stoffe verkauft. Jetzt lässt sich dort ein wenig die Geschichte der einstigen Synagoge in der Imhofstraße 9 nachvollziehen. Diese wird wohl spektakulär weitererzählt, wenn man einem Fachmann für Bauforschung glauben darf.
Schwäbisch Gmünd. 'Es wird noch mehr herauskommen in nächster Zeit. Etwas noch viel Größeres.' Markus Numberger ist Bauforscher und jetzt für die ehemalige Synagoge in der Imhofstraße 9 verantwortlich. Diese wird jetzt statisch gesichert, danach wird sie saniert werden. das heißt aber auch: In den kommenden fünf Jahren wird sie nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Dafür soll der Dokumentations- und Informationsraum im Radgäßle 9 einen Ersatz bieten, aber darüber hinaus auch die Chance für Begegnung und kleinere Veranstaltungen wie zum Beispiel Vorträge. Robert Dinser hat das Gebäude, das wohl im 19 Jahrhundert gebaut wurde, zusammen mit dem Nachbargebäude, das noch aus dem 13. Jahrhundert stammt, gekauft. Und stand vor der Frage, was er mit dem leerstehenden Raum im Erdgeschoss anfangen wolle. Dort hatte zuletzt Christine Fila das Gmünder Traditionsgeschäft Stoff Reitter betrieben. 'Noch ein Ladenlokal erschien uns angesichts der vielen Leerstände in der Innenstadt nicht sinnvoll', sagt Dinser. Der zündende Funke kam von Susanne Jungkeit, Dinsers Stellvertreterin bei der Stiftung Heiligenbruck. Diese trägt den Raum mit. Die Realschullehrerin erklärte, sie wolle gern etwas in dem Raum mit Kindern machen. 'Daraus entstand schließlich die Idee, die Geschichte der Synagoge, ihre Bedeutung für Gmünd hier darzustellen, aber auch einige der Funde aus dem Gebäude zu präsentieren', erzählt Dinser. Er hat selbst eigenhändig zusammen mit Oßwald Roßmann in mühevoller und auch reichlich schmutziger Arbeit diese in der alten Synagoge ausgebuddelt oder in Zwischenböden gefunden. Sie sind in einer Vitrine ausgestellt. Prachtstück des Raums, der zunächst nur gezielt zu Veranstaltungen und nach vorheriger Ankündigung geöffnet werden soll, ist ein Architekturmodell des Gebäudes in der Imhofstraße im Maßstab 1:50, das der Architekt Thomas Müller gebaut hat.
Immer wieder, so Müller, sei es wegen neuer Erkenntnisse über das Haus verändert worden. So sei der Boden im Bereich der Imhofstraße im Mittelalter rund 1,80 Meter unter dem heutigen Niveau gelegen habe. 'Wir werden auch bestimmt noch weitere Änderungen, je nach Erkenntnisstand, berücksichtigen', so Müller. Von Alfred Waibel ist ein Gemälde der ehemaligen Synagoge zu sehen, er hat zudem bei der geschmackvollen und klaren Gestaltung des Raumes mitgewirkt. Die Stahlbleche in den ehemaligen Schaufenstern lehnen sich mit ihren fein durchbrochenen Ornamenten an die frühere Fassadengestaltung der Synagoge an.
Für Johannes Schüle, 94-jähriger Mitarbeiter im Stadtarchiv, nimmt der Dokumentationsraum eine wichtige Funktion wahr. Denn er erinnere an die 700-jährige Geschichte der Juden in Schwäbisch Gmünd. 'Sie ist keine Erfolgs- sondern eine Leidensgeschichte', so Schüle. Er kritisierte zudem: 'Stadtgeschichte hat einen zu geringen Stellenwert in der Stadt.' Dies sei so, weil das Stadtmuseum zu einem Kunstmuseum geworden sei. 'Jetzt gibt es keinen Ort, um sich über die Stadtgeschichte zu informieren', bedauert er." 
Link zum Artikel   

     
Video zur jüdischen Geschichte im Ostalbkreis (eingestellt 12/2023)
Erstellt vom Landratsamt des Ostalbkreises: Pressetext zur Vorstellung: "Im Frühjahr 2019 wurde auf Initiative des Ostalbkreises in der ehemaligen Synagoge in Bopfingen-Oberdorf ein Netzwerk aller Archivare und Bürgermeister der Städte im Ostalbkreis aus der Taufe gehoben, die Spuren jüdischen Lebens aufweisen. Ziel war es, angesichts spürbar zunehmender antisemitischer Stimmungen alle Kräfte zu bündeln und jüdisches Leben im Kreis sichtbar zu machen. Die Kooperation hat drei Kerninhalte, wie Landrat Dr. Joachim Bläse bei einem der Treffen zusammenfasste: 'Wir wollen schützen, bewahren, erforschen und voneinander lernen, und wir wollen jüdische Geschichte im Ostalbkreis vielen Menschen, vor allem unsere Jugendlichen, transparent und leicht zugänglich machen.'
Dafür wurde vom Netzwerk gemeinsam mit Kollektiv K ein rund 15-minütiger Film erstellt, der die "Jüdische Geschichte im Ostalbkreis" kompakt und anschaulich vermittelt: Seit dem Mittelalter ist jüdisches Leben im Ostalbkreis nachweisbar. In Archiven und Museen sind noch Relikte zu finden, was aber ist heute noch in den Städten und Gemeinden präsent? Eine Spurensuche nach Menschen, Häusern und Geschichten"
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Links und Literatur  

Links:   

bulletWebsite der Stadt Schwäbisch Gmünd 
bulletDokumentation "Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd" von Clemens Weller  -  auch in englischer Sprache  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd  
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Schwäbisch Gmünd ist vorhanden:    
J 386 Bü. 512 Schwäbisch Gmünd  Familienbuch 1867 - 1935  dazu die Filialen Schorndorf und Aalen http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446732    
 
Siehe dazu die Publikation: Valeska Martin: Das Familienregister der modernen jüdischen Gemeinde von Schwäbisch Gmünd 1890-1940.
Reihe: Quellen aus dem Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd - Digitale Editionen (8). 2022 71 S.  
Zwischen 1890 und 1940 bestand in Schwäbisch Gmünd eine jüdische Gemeinde. Der Gemeindevorstand dokumentierte ihre Mitglieder, geordnet nach Haushaltsvorständen, schriftlich in einem Familienregister. Dieses Register wurde 1940 durch NS-Behörden beschlagnahmt und gilt als verschollen; erhalten blieb jedoch eine Mikrofilmaufnahme vom 16.03.1945, die heute beim Landesarchiv Baden-Württemberg aufbewahrt wird (HStA Stuttgart, J 386 Bü 512). Die vorliegende Veröffentlichung bietet eine kommentierte und durch kommunale Standes- und Einwohnermelderegister ergänzte Edition dieses Dokuments.     
https://phsg.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/searchtype/latest/docId/160/start/0/rows/10  
Dazu der Blogartikel von Niklas Konzen: Umriss einer Leerstelle, hinterlassen von fünfzig Familien: Digitale Edition des Familienregisters der jüdischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd online. https://ostalbum.hypotheses.org/3451        

Literatur:  

bulletPaul Sauer: Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. 1966. S. 158-161.
bulletGermania Judaica III,2 S.1332-1340.
bulletJoachim-Albrecht Grimm: Zur Geschichte der Juden in Schwäbisch Gmünd, Zulassungsarbeit zur ersten Dienstprüfung für das Lehramt an Volksschulen in Baden-Württemberg. Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd. 1962.  
bulletErnst Lämmle: Die Gmünder Juden. Wege und Schicksale 1861-1945. Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd 1979. Neuauflage 1999.
bulletGeschichte der Stadt Gmünd. Hg. vom Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd. 1984.
bulletRichard Strobel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd 3. 1995 S. 110f (zum Haus Imhofstraße 9). 
bulletKlaus Jürgen Herrmann: Zur Geschichte der Juden in Schwäbisch Gmünd im Mittelalter, Einhorn-Jahrbuch 1995. 
bulletKlaus Graf: Kein Judenghetto in Gmünd. Wo lag die älteste Synagoge der Stadt, in: Remszeitung 7.4.1983.
bulletders.: Schwäbisch Gmünd im 14. Jahrhundert. Vortrag am 7. Juni 1999. 
bulletders.: Zur Topographie der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd: Leinecker Hof, Himmelreich und Judenhof. In: Einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 2001 S. 191-201 (Teil I); 2002 S. 141-156 (Teil II). Online:  http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2011/1505   
bulletSchwGmuend Buch 01.jpg (35395 Byte)Ortrud Seidel: Mut zur Erinnerung. Geschichte der Gmünder Juden. 1991. Neubearbeitung 1999. 
Zum Buch von Ortrud Seidel: siehe die Zusammenfassung und Fotos eines Stadtrundganges auf den Spuren jüdischer Geschichte in Gmünd mit Frau Seidel: hier anklicken - auch eingestellt als pdf-Datei   
bulletSchw Gmuend Lit 101.jpg (69469 Byte)Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd. Gmünder Juden. Eine Dokumentation der Realschule Leinzell.
Im Internet zugänglich.   
bulletJoseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 134-138.  
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.  
bulletBarbara Hammes: "Materieller Wert: keinen". Neues Material zur Pogromnacht am 9./10. November 1938 in Schwäbisch Gmünd. In: Einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 2013. Der Beitrag ist auch online zugänglich
bulletSchw Gmuend Lit 330.jpg (109636 Byte)Shavua tov! Eine gute Woche! Jüdische Türme aus Schwäbisch Gmünd - The Jewish Towers from Schwäbisch Gmünd. Mit Texten von - With essays by Paul Spiegel, William L. Gross, Gabriele Holthuis, Monika Boosen, Felicitas Heimann-Jelinek und Annette Weber. Eine Sonderausstellung in Kooperation mit William L. Gross, Tel Aviv. 18.10.2001-13.1.2002. Einhorn-Verlag. Eduard Dietenberger GmbH Schwäbisch Gmünd 2001.   
Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd: Museumskatalog Nr. 16  ISBN 3-9807297-3-7.  120 S. mit zahl. Abbildungen. 18,00 €. 
Publikation in deutscher und englischer Sprache. 
Bestellungen über das Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd  museum[et]schwaebisch-gmuend.de  www.museum-galerie-fabrik.de 
Foto auf dem Umschlag: Bsamim-Turm aus Schwäbisch Gmünd 1. Hälfte 18. Jahrhundert. Frankfurt/Main.    

     
      


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Schwaebisch Gmuend  Wuerttemberg. Jews are first mentioned in 1241 and in 1258 were living in Jewish quarter (preserved until 1936) that included a synagogue, mikve, and school. Many were murdered in the Rindfleisch massacres of 1298 and the settlement was destroyed in the Black Death persecutioon of 1348-49. It was reestablished in 1392 but ended when the Jews were expelled in 1501.
It was officially renewed only in 1861 when sons of Jewish businessmen in nearby settlements came there to set up factories and other enterprises, including the town's first private bank. The prosperous community numbered 97 in 1890 (total 16,817), with a synagogue dedicated in 1926. Among Jewish businesses were a department store, movie theater, bus company, and toy factory. Though Jews were prominent in the life of the city despite their small numbers, there was also a measure of social ostacism. Under Nazi rule the situation of the Jews gradually worsened. Most of the Jews hat to sell their businesses and on Kristallnacht (9-10 November 1938) the synagogue was vandalized. Of the 90 Jews in the town in 1933, 60-65 emigrated, mostly to the United States and Palestine; around 20 were expelled to the east, only one surviving.    
    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020