Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

    
Zurück zur Seite über die Jüdische Geschichte/Synagoge in Fulda     
 
  

Fulda (Kreisstadt)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt 
Seite 3: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
sowie Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Fulda wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.     
   
 
  
Übersicht:  

bulletBerichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
-  Zum Tod von Philipp Stern (1872) 
Spendensammlung für die Witwe Stern in Fulda (1872)    
-  Zum Tod des aus Fulda stammenden Rabbiners Mordechai Wetzlar (1879)   
-  Zum Tod von Simon Heßdörffer (1885)   
 Zum Tod von Ruben Stern (1894)    
-  Mord an einem 19-jährigen jüdischen Mann (1899)  
-  Gedächtnisfeier für Samuel Strauß (1904)   
-  Zum Tod von Sensal Michael Epstein (1905) 
Zum Tod des Kriegsveteranen, Toraschreiber und Mitglied des Vorsteheramts Wolf Grünebaum (1906)    
-  Goldene Hochzeit des Stadtverordneten Nathan Eschwege und Fanny geb. Wertheim (1911)  
-  Kriegsauszeichnungen für Herrn Plaut (1915)  
-  Kriegszahnarzt Dr. Oppenheim erhält das Eiserne Kreuz II (1917)   
-  Zum Tod von Rudi Goldschmidt geb. Seelig (1921)  
-  Zum Tod von Metzgermeister Maier Kamm (1921)  
-  Zum Tod von Röschen Birkenruth (1923)    
-  Zum Tod von Sanitätsrat Dr. Hermann Stern (1923)  
-  Zum Tod der Witwe Adelheid Stern geb. Gerber (1924)  
Zum Tod von Moritz Weilburg (1927) 
-  Goldene Hochzeit von Baer Adler und Fanny geb. Rosenthal (1927)    
-  Goldene Hochzeit von Leopold Eschwege und Frau (1927)   
-  75. Geburtstag von Leopold Katzenstein (1928)   
-  Goldene Hochzeit von Bäckermeister Levy Blumenthal und Lina geb. Liebstädter (1928)  
-  Zum Tod von Benni Birkenruth (1928)  
-  Zum Tod von Emanuel Stern (1930)  
100-jähriges Firmenjubiläum der Firma S. Stiebel (1934)    
-  Zum Tod von Jettchen Nußbaum und Adelheid Nußbaum (1934)  
Zum Tod von Therese Linz (1936)    
-  70. Geburtstag von Thekla Wertheim geb. Bock (1937)  
-  Zum Tod von Hugo Blumenstiel (1938)   
bulletAnzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen     
-  Anzeige des Baumwollwaren-Fabrikgeschäftes N. Weilburg (1868) 
Anzeige der Kleiderfabrik W. Nußbaum (1890) 
Anzeige der Lack- und Farbenfabrik Stern & Cie. (1898)    
Anzeige der Seifenfabrik Moses Stern (1898)  
Anzeige der Fuldaer Seifenfabrik Stern & Nußbaum (1901)  
Anzeige des Manufaktur- und Herrengarderobegeschäftes Jacob Sichel (1901)      
-  Anzeige der Fa. Wilhelm Jos. Kalb in Fulda (1903)  
-  Anzeige des landwirtschaftlichen Maschinengeschäftes Julius Karpf (1904) 
Anzeige von Bäckermeister Levi Blumenthal (1904)   
Anzeigen der Eisenhandlung Isfried Freund (1906 / 1908)   
Anzeige von Frau Karpf (1907)       
Anzeige des Manufakturwarengeschäftes Simon Weilburg (1915)  
H
ochzeitsanzeige von Josef Ettinger und Betty geb. Stern (1920)    
Mitarbeitersuche des Kaufhauses A.H. Wertheim (1921)  
Heiratsanzeige von Issi Simonsohn und Dora geb. Wertheim (1922)   
Anzeige der Wurst- und Konservenfabrik von Moritz Levi (1924)  
Anzeige von Frau Kahn (1924)    
Hochzeitsanzeige von Siegfried Löwenstein und Bertel geb. Rapp (1924)  
Verlobungsanzeige von Betty Blumenthal und Lehrer Männy Rosenbusch (1928 )  
Geburtsanzeige einer Tochter von Siegfried Fulda und Gertrud geb. Pfeiffer (1928)   
Verlobungsanzeige von Hanna Grünebaum und Fritz Stern (1929)   
Heiratsanzeige von Jacob Pino und Erna geb. Adler (1930) 
Verlobungsanzeige von Lea Hirsch und Dr. Julius Heinemann (1930)  
Geburtsanzeige einer Tochter von Simon Stern und Trude geb. Sichel (1931)    
Verlobungsanzeige von Herta Nussbaum und Fritz Nussbaum (1931)    
Geburtsanzeige eines Sohnes von Provinzialrabbiner Dr. Leo Cahn und Frau Lea geb. Kober (1933)   
Geburtsanzeige einer Tochter von Dr. Ph. Frank und Johanna geb. Sender (1933)   
Verlobungsanzeige von Esther Eschwege und Manfred Katzenstein (1933) 
Verlobungsanzeige von Rosy Blumenthal und Leo Lemberger (1933) 
Hochzeitsanzeige von Rabbiner E. Tarsis und Erna Tarsis geb. Blumenthal (1934) 
Geburtsanzeige eines Sohnes von Meinhold und Miriam Nußbaum-Hamburger (1934)  
Heiratsanzeige von Julius Wallach und Bella geb. Friedmann (1934)  
Todesanzeige für Seligmann Rosenberg (1934)    
Verlobungsanzeige von Therese Moses und Naftali Kugelmann (1935)   
Geburtsanzeige eines Sohnes von Siegfried Fulda und Gertrud geb. Pfeiffer (1936)  
Geburtsanzeige einer Tochter und eines Sohnes von Aba Wertheim und Steffi geb. Hahn (1933/37)  
Verlobungsanzeige von Gustel Eschwege und Fredi Lustig (1936)    
Hochzeitsanzeige von Sami Stolberg und Malli geb. Kunstadt (1936)  
Kennkarte aus der NS-Zeit für den in Fulda geborenen Maier Trepp (1939)    
Nach der Emigration: Verlobungsanzeige für Channah Weinberg und Naptali Ungar (1942)  
Nach der Emigration: Todesanzeige für Ida Weinberg geb. Strauss (1950)    

   
   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Zum Tod von Philipp Stern (1872)   

Fulda Israelit 17011872.jpg (136284 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Januar 1872: "Fulda. Unsere Stadt hat einen herben Verlust zu beklagen, einen Verlust, der leider in unserer Zeit, wo die Torastudierenden immer seltener werden, umso schwerer empfunden werden muss. Herr Philipp Stern, der weit über die Grenzen unserer Stadt und Umgegend durch seine wahre Frömmigkeit bekannt war, ist nicht mehr unter den Lebenden. Der Verblichene gehörte zu jenen Männern, denen Tora und Gottesdienst ausschließlich als Lebenszweck stets vor Augen schwebte. In seinen früheren Jahren Kaufmann, widmete er dennoch den größten Teil seiner Zeit dem Torastudium und scharte stets eine Anzahl junger Männer um sich, die er in Talmud - Tora unterrichtete. Noch bis vor wenigen Jahren war er Mohel (Beschneider) und ließ sich trotz seiner namentlich in seinem Alter notorischen Armut nie etwas für seine Versäumnis bezahlen. Dieser Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes sein Vermögen für die Wahrheit geopfert, hinterlässt eine Witwe mit drei Kindern, von denen das jüngste erst acht Tage vor dem Tode seines Vaters seligen Andenkens das Licht der Welt erblickte, in den dürftigsten Verhältnissen. Möchten doch alle Edeldenkenden sich der Not der armen Witwe und Waisen dieses Torastudierenden erbarmen. Wir zweifeln nicht, dass die vielen Freunde, welche der Verewigte unter den geschätzten Lesern des 'Israelit' hatte, nicht zögern werden, für dessen Hinterbliebenen Sammlungen zu veranstalten. Die so oft und herrlich erprobte Mildtätigkeit unserer Glaubensgenossen wird ihnen in diesem Falle, wo ein besondere religiöses Gebot (Mizpe raba), wie vielleicht selten, vorliegt, abermals entgegenkommen. Die verehrliche Redaktion des 'Israelit' und Herr Kaufmann A. H. Wertheim in Fulda sind gern bereit, diese Spenden in Empfang zu nehmen und zu übermitteln."        

   
Spendensammlung für die Witwe Stern in Fulda (1872)
 
   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. April 1872: "Für Witwe Stern in Fulda."  
N.N. in Pappenheim 33 kr. - N.N. in Pappenheim 36 kr. - Durch Distriktsrabbiner Dr. Adolph Salvendi in Dürkheim: B. in R. 1 fl. - N.N. in Pappenheim 36 kr. - A Bachmann in Eltmann 1 fl. 45 kr. - Durch Kahn und Kirschbaum in Frankfurt am Main: Unbenannt 2 fl. - 
Durch Wertheim in Fulda: Feist Stern in Neustadt a. S. 2 Thlr., Stern in Lütter 4 Thlr., Frau Regina Stern in Schlüchtern 2 Thlr.; durch S. Lange in Fritzlar: D. Morheimer in Fritzlar 1 Thlr., Gemeindeältester M. Mark 20 Sgr., Joseph Mark 7 1/2 Sgr., Maier Mark 15 Sgr., Joseph Löbenstein sen. 15 Sgr., Frl. Traugott 5 fl., Frl. Gumbert 7 1/2 Sgr., Witwe Michaelis 15 Sgr., Ungenannte 10 Sgr., polnische Witwen 15 Sgr., S. Lange 1 Thlr., ein Gemeindevorsteher in Trg. 3 Thlr., H. Sieberth 7 1/2 Sgr., P. Perlstein 5 Sgr., zusammen nach Abzug des Porto's 9 Thlr. 19 1/2 Sgr.; M. Birnbaum in Rothenburg 3 Thlr., durch Raphael Geis Rhina: von ihm selbst 9 Thlr, von seinem Sohn M. Geis 3 Thlr., zus. 12 Thlr. David Simon Langenschwarz 2 Thlr., Enoch Balemus 15 Sgr., B. Bachrach Kassel 20 Thlr., Frau M. H-r in Beuten 6 Sgr.; durch Isac Schlenker in Würzburg: durch stud. H. Rosenbaum von Ungenannt in Wiesenfeld 5 fl. 15 kr. Dr. Braunschweiger 6 fl., N.N. 1 fl. 45 kr., zus. 13 fl.; Chewra Kadischa 2 fl. 30 kr., N.N. in Tann 3 fl., N.N. hier 2 fl., Moses Marchand in Frankfurt am Main 1 fl., Salomon Rosenbaum in Frankfurt am Main 3 fl. 45 kr., zus. 67 Thl. 23 Sgr. 4 Pf. 
Bei A. H. Wertheim in Fulda gingen folgende weitere Gaben ein: Ungenannter Poststempel Tann 1 Thlr., Witwe Levi Rhina 5 Thl., Menke Katzenstein in Hamburg 4 Phlr.; durch Lippmann Fürth in Hanau: Frau Merau 5 fl., Wolf Stern 1 fl. 45 kr., Frau Recha Fürth 2 fl., Anschel Fürth 5 fl., H. Rothschild 2 fl., von ihm selbst 5 fl., N.N. in Frankfurt am Main 10 fl., zus. 30 fl. 45 kr. = 17 Thlr. 17 Sgr. Gesamtsumme 27 Thlr. 17 Sgr."    

  
Zum Tod des aus Fulda stammenden Rabbiners Mordechai Wetzlar (1879)    

Fulda Israelit 02011879.jpg (322577 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Januar 1879:  
Hinweis: dieser Artikel ist abgeschrieben auf der Seite zu Gudensberg     
Gudensberg Israelit 02011879b.jpg (198858 Byte)  

  
Zum Tod von Simon Heßdörffer (1885)    
Vgl. genealogische Informationen https://www.geni.com/people/Simon-Hessdörfer/6000000005619319674   

Fulda Israelit 05031885.JPG (102973 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. März 1885: "Fulda, 2. März (1885). In der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März verschied nach längerem Leiden der in weiten Kreisen rühmlichst bekannte Herr Simon Heßdörffer - er ruhe in Frieden. Der Verewigte war eine lange Reihe von Jahren hindurch Mitglied der israelitischen Gemeindeverwaltung und des israelitischen Provinzialvorsteheramtes. Sie geehrter Herr Redakteur, haben den Dahingeschiedenen länger als drei Jahrzehnte gekannt und ihn als treuen Freund geehrt und geschätzt. Der Verewigte hat stets nach bestem Wissen und Gewissen das Gute zu fördern gesucht und sich namentlich mit großem Eifer bemüht, seine Kinder zu wahrhaften, frommen Juden zu erziehen. Zwei seiner Söhne, die als Ärzte sich dem Dienste der Menschheit widmen, leben und wirken im Sinne und Geiste des Vaters, wiewohl der ärztliche Beruf der Beobachtung des jüdischen Religionsgesetzes vielfache Schwierigkeiten entgegenstellt. - Der Schmerz der Familie wird noch erhöht durch eine schwere Erkrankung der tiefgebeugten Witwe. Möge der allgütige Gott den Kindern Trost und der Mutter eine gute Genesung gewähren! Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."    

   
Zum Tod von Ruben Stern (1894)    

Fulda Israelit 06091894a.jpg (370921 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. September 1894: "Fulda, Menachem Aw. Ein überaus schmerzlicher Schlag hat unsere Gemeinde getroffen: Herr Ruben Stern ist im Alter von 55 Jahren aus dem Leben abberufen worden. In diesem Manne war eine seltene Fülle von Vorzügen vereinigt. Von frühester Juden gemäß den Segnungen der Tora und der Lehre erzogen, hatte er sich schon als Jüngling eine so reiche und gründliche Kenntnis von Talmud und rabbinischen Autoritäten, eine so musterhafte Gewandtheit in der Auffassung und Behandlung selbst der schwierigsten Partien der talmudischen Literatur angeeignet, dass selbst seine zu den ersten zeitgenössischen Größen auf diesem Gebiete zählenden Lehrer ihn bewunderten. Ein Bruderssohn des unvergesslichen hohen Gelehrten, Oberrabbiners Stern zu Hamburg wurde er als Knabe von 9 Jahren von diesem herrlichen Manne, der damals Rabbiner zu Homburg war, in die Pfade unserer Heiligen Tora eingeführt. Die Charaktergröße, die Herzensreinheit und Geistesstärke dieses Edlen war dem hochbegabten Knaben das leuchtende Vorbild, das ihm sein ganzes Leben hindurch vorschwebte. Die Eigenart seines großen Jugendlehrers spiegelte sich in dem Leben des Verblichenen in mannigfacher Beziehung wieder. Wie oft konnte man in verwickelten Verhältnissen ein kurzes, entschiedenes Wort aus seinem Munde hören, das wie ein Blitz die dunkle Situation erhellte und jeden Zweifel schwinden ließ, ganz so, wie es dem 'Hamburger Raw' zu Gebote stand. - 
Nachdem er bei seinem Onkel die Grundlage jüdischen Wissens erlangt, bezog er die damals in schönster Blut befindliche Jeschiwa des Rabbi Jonah Rosenbaum - sein Licht leuchte - zu Zell, wo er mit gleichgesinnten und von demselben Feuereifer für das Studium der Heiligen Tora beseelten Genossen mehrere Jahre sich weiterbildete. Mit vorzüglichen Vorkenntnissen ausgerüstet, wanderte er dann nach dem Ungarlande, um sich in Eisenstadt bei dem Altmeister jüdischer Gelehrsamkeit, Rabbiner Dr. Hildesheimer - sein Licht leuchte - den höheren Fächern talmudischen Wissens zu widmen. Von da wanderte er endlich nach Preßburg, wo er bei dem weltberühmten Gaon R. Abr. S. Benjamin Sofer - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - seine Studien vollendete und mit dem höchsten Ehrendiplom (Hattarat Horaah = rabbinische Autorisation) entlassen wurde. 
Achtzehn Jahre waren verflossen, seitdem er die Heimat verlassen hatte, um Thora zu lernen, und er hatte neben der Beschäftigung mit der Bibel (Tanach = hebräische Bibel), Talmud und den rabbinischen Autoritäten sich auch mannigfache Kenntnisse auf anderen Gebieten angeeignet. - Da, als er im 27. Lebensjahr sich schlüssig machen wollte, einen Studienberuf für die Dauer zu wählen, starb ihm plötzlich der Vater. Er musste infolgedessen nach seinem Heimatorte Mansbach zurück, um der kranken Mutter wie den jüngeren Geschwistern, zur Stütze zu werden. So sah er sich genötigt, sich in das kaufmännische Leben hineinzuarbeiten. 
Im Jahre 1877 zog er hierher (sc. nach Fulda), um ein bereits in Mansbach eröffnetes Nähmaschinen- und später ein Buttergeschäft zu betreiben. Er war ein nose wenoten be'emunah. Reine unbedingte Reellität gewann ihm die Hochschätzung aller derer, die mit ihm in Verbindung traten. - Selbst ausgesprochene Antisemiten konnten nicht umhin, ihm die volle Anerkennung zu spenden, die einen wahrhaften Kiddusch Haschem (Heiligung des Gottesnamens) bedeuten. 
Am Torastudium hing ihm das Herz. In schwierigen und verwickelten Fällen nach einer Entscheidung zu suchen (frei übersetzt), war ihm Hochgenuss. Er entwickelte dabei einen immensen Scharfsinn und verstand es, sich schnell über eine weitverzweigte Materie zu orientieren. Obgleich er schon lange an Mattigkeit und Erschlaffung litt, die ihn sehr häufig überkam und seine Arbeitskraft wesentlich beeinträchtigte, so raffte er sich dennoch mit aller Kraft auf, um mit jungen Leuten regelmäßige Schiurim (= Lernstunden) zu 'lernen'. - Wo es sich um Besserung allgemeiner Überstände auf dem Gebiete des religiösen Lebens handelte, was sein Rat von außerordentlichem Wert. Er hatte sich durch autodidaktische Belehrung tüchtige Kenntnisse in naturwissenschaftlichen, technischen, juristischen, medizinischen Dingen, auch in Mathematik erworben, sodass Fachmänner der verschiedensten Geistesgebiete, die ihn kennen lernten, ihre Bewunderung aussprachen.   -  
Wenn nun diese Fülle des Wissens, verbunden mit einer gewaltigen Schärfe des Denekns ihn befähigten, in schwierigen Verhältnissen den rechten Weg zu treffen, so stellte er doch sein Wissen und Können am liebsten in den Dienst unserer Tora und der Mizwot (religiöse Gebote). So hat er eine Mikwe-Einrichtung getroffen, die hervorragende Autoritäten als nachahmungswürdig für alle Mikwaot erklärten, die nicht durch Quellwasser gebildet sind; einen Niederlegeapparat für zu schächtende Tiere erfunden, den der berufenste Gelehrte, Hofrat Dr. Dembo, nach persönlicher Prüfung im hiesigen Schlachthause für den besten unter allen Niederlege-Apparaten erklärte, wie er dies in seinem Buche über das Schächten ausspricht: 'Das Schächten im Vergleich mit anderen Schlachtmethoden. Leipzig, Slawische Buchhandlung 1894 S. 47; einen Stempel-Apparat, der die beste Garantie gegen Verwechslungen der           
Fulda Israelit 06091894b.jpg (396080 Byte)einzelnen Stücke von vielen geschächteten Tieren in Schlachthäusern bietet; auch an der Erfindung des Meziza (Beschneidungs)- Röhrchens hatte er hervorragenden Anteil.   
Seiner praktischen Klugheit und Besonnenheit gelang es, manche hochwichtige Angelegenheit zum Guten der Gesamtheit zu regeln, manches Drohende abzuwenden. Wo es einem idealen Zwecke galt, stand er stets bereit. Da riss er sich los mitten aus seinem geschäftlichen Tun, da war ihm ein Opfer an Zeit und Mühe zu groß, da schonte er seine Gesundheit nicht, da erglühte er in Begeisterung um zu tun den Willen seines Schöpfers.   
Seit einer Reihe von Jahren war er Kreisvorsteher und Vorsteheramtsmitglied, welche Ämter er mit peinlichster Gewissenhaftigkeit versah. Ferner war er Vorsitzender der Fleischkommission, als welcher er alle administrativen Angelegenheiten des Schächtwesens und Koscher-Fleisch-Verkaufs in musterhafter, selbstloser Weise ordnete und leitete. Als die hiesige Synagoge zu eng geworden war, verstand es es, durch Änderung der Subsellien und ihrer Aufstellung, wozu er den Plan, an dem sich Fachmänner erfolglos versucht hatten, entwarf, der Gemeinde die bedeutende Ausgabe für Erweiterung der Synagoge zu ersparen. Bei all' dieser inneren Größe und außerordentlichen Schaffenstüchtigkeit war der Verklärte von rührender Einfachheit und Anspruchslosigkeit. Nur wer längere Zeit mit hm Umgang hatte, konnte von seiner glänzenden Begabung und seinem goldlauteren Charakter Kenntnis erlangen. - Seit 4 Jahren von wiederholten Anfällen heimgesucht, hatte er sich zwar einige Male wieder ziemlich erholt, doch nahmen seine Kräfte immer mehr ab. Seit Monaten musste er das Bett hüten. Schon vor Jahresfrist sprach er sich seiner Frau gegenüber dahin aus, dass er wohl bald aus dem Erdenleben scheiden werde und fügte hinzu: 'Haschem Jisborach (Gott, er sei gesegnet) wird Dir die Kraft verleihen, es ertragen zu können.' Am 17. Menachem Aw ist dann das Schmerzensereignis eingetreten, das, obgleich seit lange befürchtet, dennoch wie ein lähmender Schrecken ale Herzen durchzuckte. Am Dienstag, den 19. Menachem Aw, fand unter zahlreicher Beteiligung die Beerdigung statt. Die Leiche ward in den Synagogenhof gebracht, da man sie wegen der Kohanim nicht in die Synagoge selbst bringen konnte. Vor der Eingangstür sprach der Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn - sein Licht leuchte - Worte der Erinnerung, in denen er ein Bild des Verklärten entwarf, welches die Größe des entsetzlichen Verlustes Allen zu Herzen führte. Der Redner , welcher hervorhob, welch' treuen Freund er verloren habe, war so sehr erschüttert, dass ihn der heiße Schmerz wiederholt übermannte. Anknüpfend an verschiedene Talmud- und Midraschstellen schilderte er unter Zugrundlegung von Deuteronomium 8,2.3 den Inhalt des so früh vollendeten Lebens, wodurch Allen die Pflicht erwachse, nach ihrer besten Kraft einzutreten, um durch gemeinsame Arbeit, soweit dieses möglich sei, die entstandene Lücke auszufüllen. So erklärte der Redner den Ausspruch unserer Weisen, ..., wer mit müßiger Wehklage dastehe, wo eine Seele aus der irdischen Schaffenstätigkeit zu Gott zurückkehre, der sei verpflichtet, sich des Risses bewusst zu werden, um an seinem Teile in den Riss einzutreten, einer im Riss stehender zu sein. Er schloss mit dem Worte des königlichen Sängers Der Gerechte sprosst wie die Palme... wer in des Herrn Haus eingepflanzt wurde, wird sprießen in den Höfen unseres Gottes' (Psalm 92,13-14) und sprach die Hoffnung aus, dass auch der in das Heiligtum des Gotteswortes eingepflanzte Lebensbaum des Entschlafenen die Blüten seines Geistes und die Früchte seines hiniedigen Schaffens in die 'Vorhöfe unseres Gttes', in die das Gotteshaus umgebenden und von ihm als Mittelpunkt bestimmten Kreise des Lebens in immer sich verjüngender Frische und Kraft entsenden möge.   
Hierauf setzte sich der Leichenkondukt in Bewegung nach dem Friedhof. Dort angelangt, erhob der Schwager des Verblichenen, Provinzial-Rabbiner Dr. Koref - sein Licht leuchte - aus Hanau, seine Stimme, um dem Entschlafenen ein Liebesdenkmal zu setzen durch die Vorführung der herrlichen Eigenschaften, die sein Leben als Gatte, als Vater und als Freund schmückten. Er legte die Anfangsverse der Haphtorah "Zion spricht: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mein vergessen..." (Jesaja 49,14) zu Grunde und schilderte, selbst aufs Tiefste ergriffen, den unaussprechlich schmerzlichen Verlust, den insbesondere seine Familie erlitten habe.    
Er hob als eine der besten Tröstungen hervor, dass der Heimgegangene den schönsten Lohn seiner hingebenden Kindererziehung schon in seinem Leben genossen, indem seine Söhne und Töchter von frühester Kindheit an durch Gottesfurcht, Fleiß und ernsteste Pflichterfüllung ihm stets mit aller Kraft nachgestrebt und den Eltern dadurch die innigste Freude bereitet hätten. Habe sich so der Beistand Gottes dem edlen Heimgegangenen in seinem Familienleben bewährt, so liege gerade in seinem Tod die Mahnung für seine Söhne und Töchter..., dass sie umso eifriger danach streben sollten, der von Gott ihnen bestimmten Pflicht sich mit ganzer Hingebung zu widmen, dass alle Anregungen von innen und von außen, die das glorreiche Bild des Vaters zu trüben imstande sein könnten, ihrem Leben fern bleiben möge... Der Allbarmherzige werde sich ihrer annehmen. Er werde der so schwer betroffenen Witwe beistehen, dass sie sich in den Verlust des        
Fulda Israelit 06091894c.jpg (25127 Byte)treuen, geliebten Mannes hineinfinden könnte. Ich aber vergesse dich nicht. Möchte doch der herbe Verlust, den wir und ganz Israel mit uns durch den frühen Heimgang dieses vorzüglichen Jehudi erlitten haben, uns und alle, die davon erfahren, mit dem heiligen Vorsatz durchdringen, dem Herrn, deinem Gott zu dienen mit seinem ganzen Herzen, mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft. Amen. Sela."    

  
Mord an einem 19-jährigen jüdischen Mann (1899)    

Fulda AZJ 06101899.jpg (30062 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Oktober 1899: "In Fulda fand ein Aufsehen erregender Mord statt, indem ein achtzehnjähriger Mensch namens Burkard einen neunzehnjährigen jungen Mann namens Levi auf offener Straße ohne jede Veranlassung erstach."         

  
Gedächtnisfeier für Samuel Strauß (1904)    

Fulda FrfIsrFambl 26021904.jpg (72343 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. Februar 1904: "Fulda, den 22. Februar (1904). Im Anschluss an den Minchah-Gottesdienst hielt unser allverehrter Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn eine Gedächtnisfeier für den der Erdenwelt so früh entrückten Herrn Samuel Strauß, Karlsruhe, ab, die auf die zahlreichen Anwesenden einen überwältigenden Eindruck hervorbrachte. Ausgehend von dem Worte unserer Weisen, dass der Mensch verpflichtet sei, auch Gott zu danken, wenn ein schweres Geschick ihn niederbeuge, zeichnete der Herr Redner unter Zugrundelegung der Bibelstelle: 'Und der Knabe Samuel wurde immer größer und wohlgefälliger sowohl bei Gott, wie bei den Menschen,' ein Lebensbild des Entschlafenen so klar und wahr, dass auch derjenige, der den großen Toten nicht kannte, schmerzbewegt ausrufen musste: 'Wehe, dass dieser Fromme von uns genommen, wehe, dass der Tod eine solche Lücke gerissen.'  
Wir hoffen und wünschen aufrichtig, dass die herrliche Rede dem Drucke übergeben werde."     

   
Zum Tod von Sensal Michael Epstein (1905)    

Fulda FrfIsrFambl 30061905.jpg (60763 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. Juni 1905:  "Fulda, 24. Juni (1905). Heute Nacht starb infolge eines Schlaganfalles der Sensal Michael Epstein im 74. Lebensjahre. Mit ihm ist der vorletzte hiesige '48er' dahingegangen, der behilflich war, am 1. Juni 1849 eine Anzahl Fuldaer Turner für die badisch-pfälzische Armee, die für die Frankfurter Reichsverfassung kämpfte, auszurüsten. Auf zwei Leiterwagen fuhren die Freiheitskämpfer ab, erlangten auf dem Wege Zuwachs und kamen 65 Mann stark, am 12. Juni in Hirschhorn an, wo sie sich den Hanauer Turnern unter August Schärtner anschlossen und am 21. Juni den Sturm auf Waghäusel mitmachten. Von Sinsheim aus flüchteten die Fuldaer Freischärler, da ihre Sache verloren war, nach dem Spessart und von da nach Hause."  

  
Zum Tod des Kriegsveteranen, Toraschreiber und Mitglied des Vorsteheramtes Wolf Grünebaum (1906)
     

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 22. Juni 1906: "Fulda, 20. Juni (1906). Sterbefall. Ein imposanter Leichenzug, wie einen ähnlichen man lange nicht gesehen. Galt es doch, einen wackeren Jehudi und geachteten Bürger die letzte Ehre zu erweisen. Der über die Grenzen des engen Vaterlandes weit hinaus bekannte und berühmte Fuldaer Sofer, Herr Wolf Grünebaum, ist nicht mehr; Montag hauchte er seine reine Seele aus. Sein Scheiden rief allgemeine Teilnahme hervor. War er auch Wochenlang an das Schmerzenlager gebannt, so hoffte man doch, dass die unabwendbar gewordene Operation den ersehnten Erfolg haben würde. Es hat anders kommen sollen. Eine plötzlich eingetretene Herzschwäche hat allzu schnell den Tod herbeigeführt. 
Wolf Grünebaum, eine imponierende Erscheinung, konnte sich nur, auf Stäbe gestützt, mühsam fortbewegen. Infolge der Strapazen des Krieges von 1870/71, in dem er sich durch Mut und Tapferkeit auszeichnete und einen hohen Orden erhielt, hatte sich ein Leiden eingestellt, das der Ärzte Kunst nicht zu heilen vermöchte. Er war vollständig gelähmt. Nichtsdestoweniger bewahrte er die Heiterkeit des Gemüts und Lebensfreude, wie sie nur ein unerschütterliches Gottvertrauen zu erzeugen vermag. Erzählte er von seinen Kriegserlebnissen - und er konnte interessant erzählen - so lauschte jeder gespannt seinen Worten. Wie als Soldat, so war er nicht minder pflichtgetreu als Jude. Als Sohn unbemittelter Eltern, diente er als Husar in Hofgeismar. Ein Zug seines tiefsinnigen religiösen Empfindens dürfte auch für weitere Kreise nicht uninteressant sein und verdient, bekannt gegeben zu werden. Grünebaum ließ jeden Samstag, um nicht den Sabbat zu entweihen, sein Pferd putzen und zahlte dafür 50 Pfennig. Um nun diese Ausgabe zu decken, übernahm er Sonntags freiwillig Stallwache. Der Zufall fügte es, dass sein Rittmeister ihn drei aufeinander folgende Sonntage im Stalle fand. Auf die Frage nach dem Grunde, zögerte Grünebaum mit der Antwort. Doch der Rittmeister forderte diese, und Grünebaum erteilte sie mit tränendem Auge. Gerührt wandte sich der Offizier ab. Dienstag Morgen wurde beim Appell bekannt gegeben, dass der Husar Grünebaum vom Pferdeputzen am Samstage dispensiert sei. Dabei wurde ihm wegen seiner Glaubenstreue volles Lob gespendet. Auch während des Feldzuges hatte der wackere Jude seine religiöse Pflicht in seltener Weise erfüllt. 
Wie sehr man die Vorzüge und Charaktereigenschaften des Heimgegangenen zu schützen wusste, erhellt daraus, dass ihn der Kriegerverein, der ihm unter Führung zweier Offiziere das Geleit zu seiner letzten Ruhestätte gab und am Grabe drei Salven abfeuerte, in den Vorstand wählte. Tief ergriffen entrollte Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn am Grabe des Verblichenen ein Lebensbild des Entschlafenen. Die Rede machte einen tiefen Eindruck auf die zahlreichen Hörer, unter denen man auch den Herrn Landrat erblicken konnte. Grünebaum war auch Mitglied des Vorsteheramts der Israeliten hier und im Kollegium wegen seines Biedersinnes und seiner Einsicht hochgeschätzt. Möge dem teueren Verblichenen die Erde leicht sein!"    

      
Goldene Hochzeit des Stadtverordneten Nathan Eschwege und Fanny geb. Wertheim (1911) 

Fulda FrfIsrFambl 20011911.jpg (15395 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 20. Januar 1911: "Fulda. Stadtverordneter Nathan Eschwege und Frau Fanny geb. Wertheim feiern am 23. Januar die goldene Hochzeit."       

   
Kriegsauszeichnungen für Herrn Plaut (1915)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Januar 1915: "Fulda, 3. Januar (1915). Herr Plaut, der im Norden Frankreichs kämpft und bereits das Eiserne Kreuz erhalten, ist nunmehr auch mit der Tapferkeitsmedaille, weil er seinem Major das Leben rettete, ausgezeichnet worden. Plaut sag seinen Major von mindestens 12-15 Zuaven umringt; er sprang hinzu und schlug 7 der schwarzen Kerle mit dem Gewehrkolben zu Boden, während die anderen vor dem rasenden, todesmutigen Soldaten die Flucht ergriffen. Nach dem Kampfe wurde Plaut vor der Kompanie geehrt und als Beispiel der Tapferkeit hingestellt."       

   
Kriegszahnarzt Dr. Oppenheim erhält das Eiserne Kreuz II (1917)   

Fulda FrfIsrFambl 02021917.jpg (17969 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 2. Februar 1917: "Fulda. Kriegszahnarzt Dr. Oppenheim, Sohn des Kaufmanns Salomon Oppenheim, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse."     

   
Zum Tod von Rudi Goldschmidt geb. Seelig (1921)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Januar 1921: "Mit Rudi Goldschmidt geb. Seelig, die am 11. Teveth in Fulda verschied und am Freitag wajehi dortselbst zur Ruhe kam, ist eine Frau mit seltenen Eigenschaften und Vorzügen heimgegangen, deren Lebensbild als nachahmungswürdig festgehalten zu werden verdient. Einer echt jüdischen Familie in Mannheim entstammend - ihre Mutter war die erst vor Jahresfrist verstorbene, hier rühmlichst bekannte Frau Regine Seelig - sie ruhe in Frieden - selbst voll glühender Begeisterung für unsere Heilige Tora, dabei hervorragend ausgezeichnet durch Gaben des Geistes und Gemüts erwarb sie sich, als sie durch Umsiedlung der Familie nach Frankfurt hier herkam, gar bald die Freundschaft und Verehrung eines großen Gesinnungskreises. In diesem Verkehr reifte die Persönlichkeit, die durch ihre harmonische Ausgeglichenheit al denen, die sie kannten, ein musterhaftes Vorbild jüdischer Pflichttreue wurde. Es war wohl die glücklichste Stunde von Rudi Seelig, als sie in Karl Goldschmidt den gleichgesinnten, als wackeren Jehudi bekannten Ehegatten fand. Nur eine kaum neunjährige, aber selten harmonische Ehe war ihr an der Seite ihres Gatten beschieden. In diese Zeit fiel der unglückselige Weltkrieg, der Karl Goldschmidt in Feindesland rief, und sie veranlasste, ihren Hausstand in Frankfurt aufzugeben. Geradezu erhebend war es für diejenigen, die auch in dieser Zeit Gelegenheit hatten, den Lebensfaden von Rudi Seelig zu verfolgen, Zeuge zu sein, wie ihr unerschütterliches Gottvertrauen sie keinen Augenblick im Stiche ließ. Es war ihr vor knapp einem Jahre vergönnt, in Fulda ein neues Heim zu gründen und überglücklich war sie, in einer von regem jüdischem Leben erfüllten Kehilloh ihr Haus, vereint mit ihrem Gatten, wieder aufbauen zu können. Da raffte nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse eine tückische Krankheit in wenigen Tagen dieses blühende Menschenleben dahin. Gemeinsam mit Gatten, Kindern und Verwandten trauern um diesen herben Verlust der große Freundes- und Bekanntenkreis, der mit Rudi Goldschmidt näher bekannt war. Herr Rabbiner Dr. Cahn gab am ersten Tage der Woche dem Schmerze der Gemeinde in einer ergreifenden Trauerrede Ausdruck. Doch nur was irdisch ist, ist vergänglich. Das Wirken dieser seltenen Frau wird unvergesslich bleiben und ihr Andenken bei all denen, die sie näher kannten, fortleben. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."        

  
Zum Tod von Metzgermeister Maier Kamm (1921)   

Fulda Israelit 07041921.jpg (80843 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. April 1921: "Fulda, 25. März (1912). Ein unübersehbares Trauergefolge bewegte sich am Tag von Taanit Ester nach dem hiesigen Friedhof. Galt es doch, einem allgemein geachteten und beliebten Bürger unserer Stadt das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte zu geben. Die Nachricht von dem Heimgange des Metzgermeisters Maier Kamm, löste in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung ein Gefühl tiefer Wehmut aus. Die Lauterkeit des Charakters, stete Hilfsbereitschaft, aufrichtige Frömmigkeit waren ihm im seltenen Grade eigen. Die jüdische Gemeinde war ihm zu besonderem Danke verpflichtet. Als die nichtjüdischen Metzger sich den rabbinatsamtlichen Anordnungen nicht fügten und streikten, was es der Verblichene, der mit Aufwendung seiner ganzen Kraft und unter materiellen Opfern die ganze Gemeinde mit Fleisch versorgte. Seiner Einsicht und Selbstlosigkeit hatte er es zu danken, dass ihn de Metzgerinnung in den Vorstand wählte. Um den Heimgegangenen klagen eine Witwe und sechs Kinder. Ein Sohn fiel dem verhängnisvollen Kriege zum Opfer. Der Allgütige tröste die Trauernden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."      

  
Zum Tod von Röschen Birkenruth (1923)    

Fulda Israelit 10051923.jpg (164755 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Mai 1923:  "Fulda, 25. März (1923). Kurze Zeit nur, bevor in unseren Synagogen die Worte gesprochen wurden 'mein Freund stieg in seinen Garten', war Gott hinabgestiegen, um eine seiner schönsten Rosen zu brechen. Am 6. Nisan hauchte Röschen Birkenruth ihre reine Seele aus, noch ehe allgemein bekannt geworden war, dass sie erkrankt war. Nur noch wenige Tage wären es gewesen und sie hätte das 78. Lebensjahr vollendet. Gewiss ein hohes Alter. Aber wer sie kannte, die immer Rührige, nimmer Rastende, dachte nie daran, dass auch sie einmal dem Irdischen ihren Tribut werde zollen müssen. Und nun war es so plötzlich gekommen.  Ein Leben von seltener Schönheit, wenn auch nicht frei von jedem Kummer war Röschen Birkenruth beschwer gewesen. Aus echt jüdischem Hause, dem Hause Greif, entsprossen, hatte sie in jungen Jahren im Jugendfreunde den gleichgesinnten Gatten gefunden. Allzu früh musste sie ihn wieder verlieren. Da aber zeigte sich ihre ganze jüdische Kraft. Wie wird sie Führerin ihrer fünf Töchter. Kaum eine hat aus ihrem Munde das Wort fromm gehört. Aber wie sie ihr Haus im Geiste von unserer Heiligen Tora führte, das konnten die Töchter nicht überhören. Und so wurden sie selbst wieder Mütter echt jüdischer Häuser, denen die Groß- und Urgroßmutter leuchtendes Vorbild blieb. Ein unübersehbares Trauergefolge gab Zeugnis von der Wertschätzung, deren sich die Verstorbene erfreute. Der Zeit wegen musste eine Trauerrede unterbleiben. Nur im Hause nahm einer der Schwiegersöhne, Herr Hauptlehrer Levi - Burgpreppach, in rührenden Worten Abschied von der Mutter. Möge ihr Verdienst der weitverzweigten Familie stets beistehen und zum Segen gereichen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."    

   
Zum Tod von Sanitätsrat Dr. Herman Stern (1923)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Juni 1923: "Sanitätsrat Dr. Hermann Stern - die Erinnerung an den Gerechten ist zum Segen. Fulda, 12. Juni (1923). Am 12. Siwan hat unsere Gemeinde durch das Hinscheiden unseres Sanitätsrates Dr. Stern einen schweren Verlust erlitten. - Einer ihrer mächtigsten Pfeiler, der getreueste Kämpe unseres unvergesslichen Raw - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - ist mit ihm dahin gesunken. - In Frankfurt am Main in der Hirsch'schen Schule erzogen und in der Ideewelt S. R. Hirschs, mit der er immer inniger verwuchs, groß geworden, offenbarte seine Persönlichkeit die Widerspiegelung des Tora im Derech Erez-Prinzips (sc.: gemeint ein Gleichgewicht zwischen profaner und religiöser Bildung).
Als er vor ungefähr 30 Jahren hierher kam, betrachtete er es als seine wichtigste Aufgabe, sich im Lernen weiterzubilden. Durch unermüdlichen Fleiß und restlose Ausnutzung seiner knappen Mußestunden, gelang es ihm unter Leitung seines verehrten Lehrers und Meisters, Dr. Cahn - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, mit dem ihn auch sonst ein herzliches Verhältnis verband, sich soweit zur Selbständigkeit im Limud (Studium) zu erziehen, dass er im Laufe der letzten Jahre zu den Torakundigen in unserer Gemeinde zählte.   
Da gab es fast nichts, was ihn davon abhalten konnte, den täglichen Schiur (Lehrstunde) im hiesigen, von Dr. Cahn - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - begründeten Beth-Hamidrasch in der sogenannten Schass - Chewra (Talmudverein), im Kreise gleichgesinnter Baale batim (Hausväter) mitzulernen. - Es war für jeden ein Genuss zu beobachten, mit welcher Geistesschärfe und Hingabe Dr. Stern lernte, und so sehr ihm selbst dabei jede Selbsttäuschung verhasst war, so wenig litt er es, dass irgendjemand in Unklarheit über den Sinn auch schwieriger Stellen verlieb.   
Früh schon wurde er mit Ehrenämtern betraut, die er nicht sucht, die ihm aber übertragen wurden, weil man sein klares Urteil, seinen lauteren Charakter, seine Arbeitsfreudigkeit zu schätzen wusste, was ihn bei der Verwaltung dieser Ämter seine Aufgabe so wesentlich erleichterte, war, dass man neben seinen Geistesgaben und seiner Prinzipienfestigkeit, die Aufrichtigkeit, ja Kindlichkeit seines Gemütes, dem jedes diplomatische Verhalten fern lag, so wohltuend empfand. - Aus dieser Quelle floss auch die allseitige Zuneigung, deren er sich in allen Kreisen, nicht nur unserer Gemeinde, sondern auch der übrigen Bevölkerung erfreute.   
Das tiefe Mitgefühl, das er für jeden Leidenden empfand, die Umsicht und Gewissenhaftigkeit, mit der er seine Ratschläge erteilte, neben seiner Tüchtigkeit machten ihn zu einem der beliebtesten Ärzte unserer Stadt.  Er setzte sein Vertrauen nicht auf seine ärztliche Kunst, sondern erhoffte Heilung nur von Gott allein. Darum klang sein Gebet, wenn er - wie er es so      
Fulda Israelit 21061923a.jpg (172719 Byte)gerne tat - als ehrenamtlicher Vorbeter fungierte, so innig und die von tiefem Einfühlungsvermögen erfüllten Worte bewegten das Herz der Hörer. - Wahre Gottesliebe und Freude am Gottesgebot erfüllten ihn bei jeder Betätigung, einerlei ob er als Mohel (Beschneider) in Tallis und Tefillin den Heiligen Bund vollzog und die Brachot (Segnungen) mit voller Kraft hinaussang, die Megila leinte oder als Tokea (Schofarbläser) am Neujahrsfest seines Amtes in vorbildlicher Weise waltete, stets strahlten diese herrlichen Eigenschaften aus seinem ganzen Wesen.    
Aus dieser Vielseitigkeit und harmonischen Geschlossenheit seiner Persönlichkeit, erklärt sich die tiefe Trauer und Bestürzung, die alle, die ihn kannten, ergriff, als sich die Nachricht von seinem Hinscheiden verbreitete.   
Ein unabsehbar großer Zug folgte dem Sarg, der an den offenen (Häusern der) Synagoge und des Beth Hamidrasch vorüber geführt wurde. - Im Gefolge befanden sich eine große Reihe nichtjüdischer Persönlichkeiten, so unter anderem sämtliche hiesige Ärzte, die stets mit Bewunderung und Anerkennung zu ihm aufgeblickt hatten. - Der Regierungspräsident Springorum, der während seiner Zeit als Fuldaer Landrat in aufrichtiger Freundschaft mit Dr. Stern verbunden war und stets in voller Verehrung von ihm sprach, ließ es sich, da er aus dienstlichem Anlass in unserer Stadt weilte, nicht nehmen, ihm ein Stück Weges das Geleite zu geben und einem Teil der Trauerreden beizuwohnen.   
Im Hause sprach Herr Buxbaum aus Würzburg im Namen der Familie, Herr Rabbinats-Assessor Kunstadt als Freund im Namen der Chewras-Schaß (Talmud-Verein) und des Auhaweh-Tauroh-Vereins, ferner Herr Dr. Herz im Namen des B.J.A.   
Auf dem Friedhof hielt Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn einen Hesped (Trauerrede), den er mit dem Appell schloss, dass alle diejenigen, die die schmerzliche Lücke empfinden, die durch den Heimgang des Zadick gerissen wurde, bestrebt sein sollten, auf alle den verschiedenen Gebieten der Klall- und Prat-Wirksamkeit des Verblichenen in die Bresche zu treten. Es folgte noch Herr Provinzialrabbiner Dr. Cohn von Marburg, der der langjährigen Wirksamkeit des Verstorbenen als Vorsteheramts-Mitglied gedachte und im Namen der übrigen Vorsteherämter Abschiedsworte widmete. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."        

   
Zum Tod der Witwe Adelheid Stern geb. Gerber (1924)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1924: "Fulda, 25. Juli (1924). In der Nacht zum Schabbat Behar schloss hier Frau Witwe Adelheid Stern geb. Gerber im 85. Lebensjahre ihre müden Augen. Von Jugend an war ihr ganzes Schaffen und Streben in erster Linie der genauesten Befolgung auch der kleinsten Mizwoh gewidmet und in ihrer Heimatstadt Gersfeld war sie schon als junges Mädchen als Trägerin edler jüdischer Tugenden bekannt gewesen. In ihrer Ehe war sie ihrem Gatten eine wahrhafte wackere Frau, von der man mit Recht ausrufen durfte und sie stand noch in der Nacht auf. In aller Sorge um den Alltag aber hat sie in unerschütterlicher Gottesfurcht jedes Gebot des jüdischen Pflichtenkreises geübt. Und als sie nach dem Tode ihres Gatten von Hammelburg nach Fulda zu ihren Kindern übersiedelte, war auch hier der Kreis ihrer Verehrer und Bewunderer bald ein großer geworden. Und in der Tat war es staunenswert und rührend zugleich, wie diese Frau als 83-jährige das Gebot des Krankenbesuches und der wahrhaften Wohltätigkeit übte, wie sie in den Slichaustagen (Slichot-Tage) allmorgendlich in 'Schul' zu sehen war. Aber auch zu Hause sah man sie in ihren Greisentagen nicht müßig sitzen und wenn sie sich nicht im Haushalt noch irgendwo nützlich machen konnte, so las sie in irgendeinem Buch, sei es Mossad oder Psalmen. All diese Eigenschaften der heimgegangenen echten und treuen Jüdin schilderte Herr Provinzialrabbiner Dr. Leo Cahn, Fulda, in ergreifenden Worten bei der Beisetzung. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."     

   
Zum Tod von Moritz Weilburg (1927)     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 27. Mai 1927: "Fulda. Nach längerem Leiden entschlief hier Moritz Weilburg, ein allseits beliebtes und geachtetes Mitglied unserer Gemeinde. Der Dahingegangene entstammte einer der angesehensten Familien unserer Stadt und war lange Jahre hindurch ein treues und eifriges Mitglied der Chewra Kadischa".      


Goldene Hochzeit von Baer Adler und Fanny geb. Rosenthal (1927)   

Fulda Israelit 18081927.jpg (17334 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1927: "Fulda, 14. August (1927). Das seltene Fest der goldenen Hochzeit begingen in größter Frische die Eheleute Baer Adler und Frau Fanny geb. Rosenthal, dahier."      

   
Goldene Hochzeit von Leopold Eschwege und Frau (1927)  

Fulda Israelit 10111927.jpg (16237 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. November 1927:  "Fulda, 6. November (1927). Die goldene Hochzeit beging am Schabbat in größter Frische und Rüstigkeit das Ehepaar Leopold Eschwege dahier."      

   
75. Geburtstag von Leopold Katzenstein (1928)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1928: "Fulda, 22. April (1928). Seinen 75. Geburtstag begeht heute in geistiger und körperlicher Rüstigkeit Herr Leopold Katzenstein dahier."    

   
Goldene Hochzeit von Bäckermeister Levy Blumenthal und Lina geb. Liebstädter (1928)    

Fulda Israelit 13091928.jpg (26859 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1928: "Fulda, 2. September (1928). Herr Bäckermeister Levy Blumenthal und Ehefrau Lina geb. Liebstädter begehen heute im Kreise ihrer 10 Kinder, Enkel und Enkelkinder in bester Rüstigkeit die goldene Hochzeit."      

   
Zum Tod von Benni Birkenruth (1928)   

Fulda Israelit 08111928.jpg (107881 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November 1928: "Fulda, 6. November (1928). Ein liebes, wertvolles Mitglied ist unserer Gemeinde entrissen worden. Nach langem, müheseligen Leiden hat Herr Benni Birkenruth seine reine Seele ausgehaucht. Die Beisetzung war eine gewaltige Kundgebung der Liebe und Verehrung. Da die Halle die unermessliche Zahl der an der Beisetzung Teilnehmenden nicht zu fassen vermochte, würdigte Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn - sein Licht leuchte - die Persönlichkeit des Verstorbenen unter freiem Himmel. Anknüpfend an den ersten Vers von Lech Lecha (sc. Toraabschnitt Lech Lecha; der erste Vers ist 1. Mose 12,1; Lech Lecha war der Toraabschnitt der Woche nach dem 27. Oktober 1928) entwarf er ein Lebensbild des Dahingegangenen, dass ein geschlossenes, harmonisches Ganze darstelle von seinem Beginne bis zu seinem Abschluss. Und er soll ein Segen sein. Es werde uns zur Quelle des Segens werden können, wenn wir uns mühen, das Schöne und Große, das dieses Leben aufweise, in unser Dasein hineinzunehmen. Während der Trauerwoche ließ die Chevra Kadischa (Beerdigungsbruderschaft), deren jahrzehntelanges Mitglied der Heimgegangene war, im Hause eine Trauerrede halten, in dem der Schmerz der Chevra über die klaffende Lücke, die ihr gerissen wurde, seinen Ausdruck fand und die hingebungsvolle und pflichtgetreue Arbeit des Verschiedenen auf allen Gebieten der Wohltätigkeit geschildert wurde; die Trauerrede schloss mit dem innigen Wunsche, dass der Chevra aus der Weiterarbeit im Geiste des ihr entrissenen Mitgliedes ein reiches Maß von Segen zuströme. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."    

  
Zum Tod von Emanuel Stern (1930)   

Fulda Israelit 06021930.jpg (48621 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Februar 1930: "Fulda, 3. Februar (1930). Am Erev Schabbat Kodesch weera (= Freitag, 31. Januar 1928) wurde Emanuel Stern zur Beisetzung gebracht. Die Nachricht von seinem Heimgange hatte sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt verbreitet; so war es nicht zu verwundern, dass dem allgemein beliebten und geschätzten Mann, der fast 40 Jahre dem Vorstande der Gemeinde angehört hatte, eine unabsehbare Menge das Geleite gab. Da die Nähe des Heiligen Schabbat eine Trauerrede nicht zuließ, wird während der Trauerwoche eine Trauerfeier in der Synagoge stattfinden."        
  
Fulda Israelit 06021930a.jpg (50506 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Februar 1930: 
"Statt jeder besonderen Anzeige! 
In Bad Homburg Genesung suchend, verschied plötzlich, unerwartet, ein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel  
Herr Emanuel Stern
 
nach erst vor wenigen Tagen vollendetem 74. Lebensjahr. 
Fulda, Bad Kreuznach, New York. 
Lina Stern geb. Mainzer   Henriette Hesdörffer geb. Stern  Siegfried Stern  Max Stern  Theodor Stern."      

  
100-jähriges Firmenjubiläum der Firma S. Stiebel (1934)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. März 1934: "Fulda, 25. Februar (1934). Am 5. März 1934 besteht die Firma S. Stiebel, Fulda, feine Herrenbekleidung, 100 Jahre. Begründet im Jahre 1834 von dem Schneidermeister Seligmann Stiebel, dem Urgroßvater des jetzigen Inhabers, befindet sich die Firma nunmehr vier Generationen in der gleichen Familie. Der derzeitige Besitzer ist der Sohn des im Jahre 1931 verstorbenen Josef Stiebel, der in unermüdlicher Wirksamkeit bestrebt war, die Tradition des Hauses hochzuhalten und insbesondere, wie es noch heute der Fall ist, nach streng jüdischen Grundsätzen - Sabbat und jüdische Feiertage geschlossen - zu führen. Gerade deshalb aber kann mit besonderer Befriedigung, anlässlich des 100jährigen Bestehens der Firma darauf hingewiesen werden, dass dieselbe sich nicht nur in jüdischen Kreisen, sondern bei allen Konfessionen durch ihre Reellität die Achtung weitester Kreise errungen hat."     

   
Zum Tod von Jettchen Nußbaum und Adelheid Nußbaum (1934)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1934: "Fulda, 24. Juni (1934). Eine schmerzliche Lücke nach der anderen wurde in den letzten Jahren in den Kreis der Frauen gerissen, die schon Jahrzehnte im Dienste der Israelitischen Frauenvereine standen. Mit Frau Jettchen Nußbaum, einem unserer ältesten Mitglieder, unserer früheren Kassiererin verloren wir ein Vorbild an jüdischer Pflichttreue. In der Stille übte sie ihr Gemilus Chessed (Wohltätigkeit) aus und war zu jeder Arbeit, die nicht an die Öffentlichkeit drang, stets bereit. Von besonderer Hingabe für das Gebot zu wahrhafter Wohltätigkeit war auch unsere Frau Adelheid Nußbaum, die ihr vor einigen Monaten im Tode voranging. Sie, die selber viel geprüft wurde, war andern in schweren Stunden in ihrer ruhigen, in den Willen von Gott ergebenen Art eine Stützte. Möge ihr Andenken unserer Weiterarbeit Segen geben. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."     

   
Zum Tod von Therese Linz (1936)        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Oktober 1936: "Fulda, 20. Oktober (1936). Nach schwerem Krankenlager wurde Frau Therese Linz dem Kreise ihrer Lieben und der sie hochschätzenden Gemeinde mit kaum 59 Jahren entrissen. Einer Zwerggemeinde in Thüringen entstammend, gelang es ihr in jahrzehntelanger Arbeit, sich und ihre Familie mit festem Willen zur Gestaltung eines echt jüdischen Lebens orthodoxer Prägung hinaufzuführen. In aller Stille übte sie unter großer persönlicher Opferbereitschaft Wohltätigkeit und leitete die Erziehung ihrer Kinder zu Tora und Mizwa mit begeisterter Hingabe. In einer tief gefühlten Trauerrede hob Herr Provinzial-Rabbiner Dr. L. Cahn ihr vorbildlich jüdisches Wirken in der Gemeinde hervor. In ergreifenden Worten zeichnete ihr Sohn, Max Linz, Lehrer in Burgpreppach, ihr Lebensbild als das einer wahrhaften Gerechten, welche in der Vervollkommnung ihr größtes Glück empfand. Das Andenken der Hinterbliebenen wird uns zum Segen gereichen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."                


70. Geburtstag von Thekla Wertheim geb. Bock (1937)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. April 1937: "Fulda, 27. April (1937). Am 3. Mai dieses Jahres begeht Frau Thekla Wertheim geb. Bock ihren 70. Geburtstag. Frau Wertheim, Tochter der angesehenen Familie Simon Bock in Frankfurt, betätgt sich in Fulda im Wohlfahrtswesen der Gemeinde an hervorragender Stelle. Ihr Haus, das sie zusammen mit dem Gatten als Kleines Heiligtum auszugestalten wusste, ist ein Bollwerk des toratreuen Lebens in der Fuldaer jüdischen Gemeinde. Ihre Liebestaten gehen aber weit über Fulda hinaus. So möchten wir unter vielem anderem nur die aus ihrer Initiative und Tatkraft hervorgegangene Frauenhilfe für die Mädchenschulen in Erez Israel nennen, eine Aktion, die überall, auch weit über Deutschlands Grenzen hinaus, Freunde und Förderer gefunden hat und vielen jungen Menschenkindern im Heiligen Lande eine gesetzestreue Erziehung ermöglichte. Wir wollen den bescheidenen Sinn der Jubilarin nicht durch weitere Hervorhebung ihrer Verdienste verletzen, schließen uns aber dem Wunsche vieler an, dass es ihr gegönnt sei, in ungetrübter Gesundheit und Lebensfreude ihre Arbeit an der Seite ihres Gatten und im Kreise ihrer Kinder fortzusetzen. (Alles Gute) bis 120 Jahre."       

   
Zum Tod von Hugo Blumenstiel (1938)   

Fulda Israelit 11031938.jpg (99832 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März 1938: "Fulda, 15. März (1938). Wie eine höhere Fügung empfanden es Alle, dass Hugo Blumenstiel bei Beginn des Schabbat den Seinen entrückt und in den ewigen Sabbat versetzt wurde. Er, der in innigster Verehrung des Schabbat verbracht, dem jeder Sabbatentweiher ein bitterer Schmerz war. Das starke Gottvertrauen und die Religiosität, die in diesem seinem Hause in inniger Übereinstimmung der Ehegatten stets herrschte, lässt die Angehörigen den Schmerz mit innerer Kraft ertragen. Peinliche Pflichterfüllung und Wohltun sind zum Keren Kajemet geworden, mit dem Hugo Blumenstiel sich für den ewigen Schabbat ausgerüstet hat. Bescheiden für sich, großzügig für andere war die Art seiner echten Wohltätigkeit. Er hatte die Freude, seine einzige Tochter mit dem gleichgesinnten Gatten in der Erziehung der Kinder in Zedokoh in seinem Hause und in seinem Geiste leben zu sehen. - Der Fuldaer Raw, der dem Hause Blumenstiel vom früheren Wohnsitz in Hersfeld freundschaftlich verbunden ist, würdigte vor einem großen Freundeskreis am Tag der Beisetzung im Haus die Eigenschaften dieses echten Jehudi vom alten Schlag. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."          

   
   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
Anzeige des Baumwollwaren-Fabrikgeschäftes N. Weilburg (1868)  

Fulda Israelit 09121868.jpg (30177 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Dezember 1868: "In meinem Baumwollenwaren-Fabrikgeschäft, verbunden mit Détailgeschäft, suche zum baldigen Eintritt einen Lehrling mit den nötigen Schulkenntnissen. Samstag und Feiertage geschlossen. Kost und Logis gegen Vergütung im Hause. N. Weilburg in Fulda."   

   
Anzeige der Kleiderfabrik W. Nußbaum (1890)
 
  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Dezember 1890: 
"Für meine Kleider-Fabrik, verbunden mit Manufaktur- und Modewaren, suche zum sofortigen Eintritt einen 
Lehrling
mit guter Schulbildung. 
Samstag und israelitische Feiertage geschlossen. Kost und Logis im Hause. 
W. Nußbaum
, Fulda."   


Anzeige der Lack- und Farbenfabrik Stern & Cie. (1898)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1898: 
"Wir suchen für unser Büro einen Lehrling, mit guter Schulbildung. Schabbat und Feiertag geschlossen. 
Stern & Cie.,
Lack- und Farbenfabrik, Fulda."     

  
Anzeige der Seifenfabrik Moses Stern (1898)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1898: "Koscher Seife Koscher. 
Hiermit offeriere ich die von mir nur in guten Qualitäten fabrizierten Koscher Kern- und Schmierseifen zu den billigsten Preisen. Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt. Referenz: Seiner Ehrwürden Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn, Fulda.
Fulda, im Juni 1898. Moses Stern."     

   
Anzeige der Fuldaer Seifenfabrik Stern & Nußbaum (1901)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Oktober 1901: 
"Koscher Seife 
offeriert Fuldaer Seifenfabrik, 
Stern & Nußbaum
, Fulda."      

   
Anzeige des Manufaktur- und Herrengarderobegeschäftes Jacob Sichel (1901)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Dezember 1901: 
"Für mein Manufaktur- und Herrengarderobe-Geschäft suche ich per 1. Januar oder 1. Februar 1902 einen tüchtigen zuverlässigen jungen Mann bei gutem Salair als 
Detailreisender

Samstags und Feiertage geschlossen.  
Jacob Sichel,
Fulda."         

  
Anzeige der Fa. Wilhelm Jos. Kalb in Fulda (1903)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Dezember 1903: "Ewiges Licht. 
Patent Guillon Ewiglicht-Aparate und -Dochte
(komplette Einrichtung Mark 6.-) dazu feinstes 3-fach gereinigtes Pflanzen-Öl mit feinster Doch-No. , ca. 10 Tage brennend, p. Liter 95 Pfennig, bei 25-30 Liter (Jahresbedarf) franco. Probe-Post-Kanne von 5 Liter auf Wunsch. Zu beziehen vom 
Haupt-Depôt Guillon'scher Apparate. Wilhelm Jos. Kalb, Fulda (Gegründet 1808)."   

   
Anzeige des landwirtschaftlichen Maschinengeschäftes Julius Karpf (1904)   

Fulda Israelit 10031904.jpg (30654 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. März 1904:  
Lehrling 
für ein landwirtschaftliches Maschinengeschäft gesucht. Bewerber, wenn möglich mit Berechtigung für Einjährigen Dienst. 
Julius Karpf, Fulda."   

   
Anzeige von Bäckermeister Levi Blumenthal (1904)
      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. April 1904: 
"Zum sofortigen Eintritt wird ein tüchtiger 
Bäckergeselle und ein Lehrling gesucht. Schabbat und Jomtof (Feiertag) geschlossen. 
Levi Blumenthal, Fulda
."       


Anzeigen der Eisenhandlung Isfried Freund (1906 / 1908)
    

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. August 1906: "Lehrlingsgesuch
Für mein Kleineisenwarengeschäft en gros suche einen ordentlichen jungen Mann als Lehrling. Samstag und israelitische Feiertage streng geschlossen. 
Isfried Freund
, Eisenhandlung, Fulda."    
 
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 12. Juni 1908: "Suche für mein Eisenwaren en gros Geschäft einen branchekundigen jungen Mann, welcher mit der Buchführung vollkommen vertraut ist. An Samstagen und israelitischen Feiertagen streng geschlossen. Isfried Freund, Fulda."    

  
Anzeige von Frau Karpf (1907)       

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Mai 1907:  
"Suche religiöses Mädchen
nicht unter 18 Jahren, welches Liebe zu Kindern hat. Eintritt bis 1. Juni, eventuell auch etwas früher.  
Fulda. Frau Joseph Karpf"
.               


Anzeige des Manufakturwarengeschäftes Simon Weilburg (1915)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. August 1915: 
"Für ein Manufakturwaren-en gros & detail-Geschäft suche per sofort oder 1. Oktober 
einen Lehrling aus achtbarem Hause mit guter Schulbildung. Schabos und Jomtof streng geschlossen. Sofortige Vergütung Mark 20 per Monat. 
Simon Weilburg, Fulda
."     

  
Hochzeitsanzeige von Josef Ettinger und Betty geb. Stern (1920)    

Anzeige im "Frankfurter Jüdischen Familienblatt" vom 5. März 1920:  
"Josef Ettinger - Betty Ettinger geb. Stern. Vermählte.  
Frankfurt am Main Baumweg 26  -  Fulda Heinrichstraße 35. 
Trauung: Sonntag, 7. März, 1 Uhr, Fulda, Hotel Deutsches Haus".          

 
Mitarbeitersuche des Kaufhauses A.H. Wertheim (1921)     

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. April 1921: 
Gesucht

1. Erste Verkäuferin, die im Damen- Konfektionsgeschäft tätig war. 
2. Lehrmädchen und Lehrling mit gutem Schulzeugnis. Samstags streng geschlossen. 
Kaufhaus A.H. Wertheim
, Fulda".       

  
Heiratsanzeige von Issi Simonsohn und Dora geb. Wertheim (1922)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. März 1922: 
"Gott sei gepriesen
Issi Simonsohn - Dora Simonsohn geb. Wertheim
. Vermählte. 
Fulda - Breslau. 22. Adar 5682 - 28. März 1922
Aschaffenburg, Hotel Kulb".      

   
Anzeige der Wurst- und Konservenfabrik von Moritz Levi (1924)   

Fulda CV-Ztg 24011924.jpg (62683 Byte)Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 24. Januar 1924: 
"Koscher. Koscher
Zu mäßigen Tagespreisen bringe ich meine, unter Fuldaer Rabbinatsaufsicht hergestellten, erstklassigen 
Fleischkonserven sowie alle Sorten Wurstwaren 
in empfehlende Erinnerung. Kaufherrs Wurst- und Konservenfabrik 
Inhaber Moritz Levi Fulda
Vertreter gesucht. Wiederverkäufer Rabatt".     

    
Anzeige von Frau Kahn (1924)     

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 6. März 1924: 
"Kindergärtnerin oder Kinderfräulein zu 2 Mädchen (3 und 1 Jahr alt) zum baldmöglichsten Eintritt gesucht. 
Gefällige Offerten mit Bild und Zeugnisabschriften an 
Frau Kahn, Fulda

Rhabanusstraße 38".     

 
Hochzeitsanzeige von Siegfried Löwenstein und Bertel geb. Rapp (1924)      

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 12. Juni 1924: 
"Siegfried Löwenstein - Bertel Löwenstein geb. Rapp. 
Vermählte. 
Fritzlar - Fulda".          

 

Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 18. Mai 1928:  
"Wir geben unsere Verlobung bekannt:  
Betty Blumenthal  Lehrer Männy Rosenbusch  
Fulda Mittelstraße 47 - Bebra  Pfarrstraße 6".           

 
Geburtsanzeige einer Tochter von Siegfried Fulda und Gertrud geb. Pfeiffer (1928)   

Fulda Israelit 15111928.jpg (32783 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. November 1928: "Gott sei gepriesen
Die glückliche Geburt eines gesunden Töchterchens zeigen hocherfreut an 
Siegfried Fulda und Frau Gertrud geb. Pfeiffer
.  
Fulda, 14. November 1928 - Rosch Chodesch Kislew 5689."   

    
Verlobungsanzeige von Hanna Grünebaum und Fritz Stern (1929)    

Fulda Israelit 17011929.jpg (31752 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Januar 1929: 
"Hanna Grünebaum - Fritz Stern. Verlobte. 
Fulda Heinrichstr. 13 - Fulda Edelzellerstr. 62."    

   
Heiratsanzeige von Jacob Pino und Erna geb. Adler (1930)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. April 1930: 
"Jacob Pino - Erna Pino geb. Adler. 
Vermählte.  
Sneek (Holland) - Fulda
Trauung: 27. April 1930, Hotel Deutsches Haus, Fulda."       

   
Verlobungsanzeige von Lea Hirsch und Dr. Julius Heinemann (1930)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1930: "Gott sei gepriesen. 
Lea Hirsch - Dr. jur. Julius Heinemann.
Rechtsanwalt. 
Verlobte.  Lohr am Main  - Fulda / Bergen. 1. Siwan (= 28. Mai 1930)".    

 
Geburtsanzeige einer Tochter von Simon Stern und Trude geb. Sichel (1931)
  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August 1931: 
"Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen hocherfreut an  
Simon Stern und Frau Trude geb. Sichel. 
Fulda  4. Elul 5691 - 17. August 1931".      

   
Verlobungsanzeige von Herta Nussbaum und Fritz Nussbaum (1931)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. November 1931: 
"Mit Gottes Hilfe. Herta Nussbaum - Fritz Nussbaum. Verlobte. 
Schabbat Paraschat Wajischlach 5692
(= 28. November 1931)
Fulda Lindenstr. 29 - Bad Kissingen/Berlin NW 87 Wikinger Ufer 4,3".    

    
Geburtsanzeige eines Sohnes von Provinzialrabbiner Dr. Leo Cahn und Frau Lea geb. Kober (1933)  

Fulda Israelit 09021933.jpg (21466 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Februar 1933: 
"Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn und Frau Lea geb. Kober 
zeigen die Geburt eines Sohnes an." 
Fulda, 7. Schewat 5693 (= 5. Januar 1933)".       


Geburtsanzeige einer Tochter von Dr. Ph. Frank und Johanna geb. Sender (1933)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Februar 1933: 
"Die - Gott sei gepriesen - glückliche Geburt einer Tochter geben bekannt 
Dr. med. Ph. Frank und Frau Johanna geb. Sender  
Fulda
, 25. Schewath 5693. (21. Februar 1933)."   

   
Verlobungsanzeige von Esther Eschwege und Manfred Katzenstein (1933)  

Fulda Israelit 02031933.jpg (31866 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. März 1933: 
"Esther Eschwege - Manfred Katzenstein. Verlobte. 
Fulda Franzosenwäldchen 4- Frankfurt am Main Hanauerlandstraße 27. 
Empfang: Frankfurt am Main 25. und 26. März 1933".       

   
Verlobungsanzeige von Rosy Blumenthal und Leo Lemberger (1933)          

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. März 1933: "Gott sei gepriesen. 
Rosy Blumenthal - Leo Lemberger. Verlobte.  
Fulda - Stuttgart/Schwäbisch Gmünd. Adar 5693 (Februar/März 1933).

 
Hochzeitsanzeige von Rabbiner E. Tarsis und Erna Tarsis geb. Blumenthal (1934)
   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Oktober 1934: "Statt Karten  
Rabbiner E. Tarsis - Erna Tarsis geb. Blumenthal
. Vermählte. 
Fulda - London. Trauung: Sonntag, 28.10.1934. 
51. Highbury New Park, London N. 5"

  
Geburtsanzeige eines Sohnes von Meinhold und Miriam Nußbaum-Hamburger (1934)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November 1934: 
"Gott sei gepriesen. Die glückliche Geburt unseres Bachur zeigen dankerfüllt an 
Meinhold und Miriam Nußbaum - Hamburger
 
Fulda 24. Marcheschwan 5695 (= 2. November 1934)"           

   
Heiratsanzeige von Julius Wallach und Bella geb. Friedmann (1934)
      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. November 1934: 
"Julius Wallach - Bella Wallach 
geb. Friedmann
. Vermählte. 
Trauung: Sonntag, 18.11.1934 in Fulda, Rhabanusstraße 32. 
Fulda - Mainstockheim."        

 
Todesanzeige für Seligmann Rosenberg (1934)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Dezember 1934:
"Am 21. November 1934 starb an den Folgen eines Unfalls, nach einem bis zuletzt noch arbeitstätigen Leben, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Bruder 
Herr Seligmann Rosenberg
 
im Alter von 72 Jahren. Die Hinterbliebenen. Fulda"         

  
Verlobungsanzeige von Therese Moses und Naftali Kugelmann (1935)   

Fulda Israelit 02051935.jpg (23652 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Mai 1935: 
"Gott sei gepriesen. 
Therese Moses - Naftali Kugelmann. Verlobte.
  
Dinslaken - Fulda. Pessach 5695."    
Anmerkung: Therese Kugelmann geb. Moses wird genannt im Beitrag von 
Sepp Aschenbach: Die Küche der jüdischen Bürger. In: So kochen wir in Dinslaken. S. 243-244. Als pdf-Datei online zugänglich.   
1987 war Therese Kugelmann (damals Petach Tikwa, Israel) zu Besuch in Dinslaken. Quelle.  

  
Geburtsanzeige eines Sohnes von Siegfried Fulda und Gertrud geb. Pfeiffer (1936)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März 1936: 
"Gott sei gepriesen. 
Die Geburt eines Sohnes zeigen an  
Siegfried Fulda und Frau Gertrud geb. Pfeiffer

Fulda, den 20. Adar 5696 / 14. März 1936. Schabbat Kodesch Ki tisah Paraschat Parah".     

    
Geburtsanzeigen einer Tochter und eines Sohnes von Aba Wertheim und Steffi geb. Hahn (1933/37)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Dezember 1933: "Unsere Amélie ist - Gott sei gepriesen - gesund angekommen. 
Aba und Steffi Wertheim - Hahn
Fulda, Karlstraße 10. 15. Dezember 1933 / 27. Kislew 5594".    
   
Fulda Israelit 01101937.jpg (24165 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Oktober 1937: 
"Die - Gott sei gepriesen - glückliche Geburt eines gesunden Jungen zeigen hocherfreut an  
Aba und Steffi Wertheim geb. Hahn. Fulda, Karlstr. 10."       

    
Verlobungsanzeige von Gustel Eschwege und Fredi Lustig (1936)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August 1936:  "Gott sei gepriesen. 
Gustel Eschwege - Fredi Lustig.
Verlobte. 
Fulda  -  Siegburg Holzgasse 32  -   
Kitzingen  -  Frankfurt am Main Schwanenstr. 12".           

       
Hochzeitsanzeige von Sami Stolberg und Malli geb. Kunstadt (1936)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. August 1936:  "Gott sei gepriesen
Sami Stolberg - Malli Kunstadt  
zeigen ihre - so Gott will - am Mittwoch, 15. Elul - 2. September in Fulda, Rangstraße 1, stattfindende Vermählung an. 
Frankfurt am Main, Schwanenstraße 12 - Fulda, Rangstraße 1."            

          

Kennkarte aus der NS-Zeit für den in Fulda geborenen Maier Trepp            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte für Meier Trepp, 
der 1873 in Fulda geboren ist 
 Fulda KK MZ Trepp Maier.jpg (89451 Byte)   
  Kennkarte für Maier Trepp (geb. 25. August 1873 in Fulda, gest. 3. August 1941 in Mainz). 
Maier Trepp war verheiratet mit Selma Ziporah geb. Hirschberger aus Oberlauringen 
(am 25. März 1942 nach Piaski deportiert und später ermordet). 
Diese waren die Eltern von Rabbiner Dr. Leo Trepp (1913-2010, vgl. Seite zu Weisenau). Die Kennkarte 
wurde am 23. März 1939 in Mainz ausgestellt. Meier Trepp war berufstätig als Kaufmann.   
 

     
Nach der Emigration: Verlobungsanzeige für Channah Weinberg und Naptali Ungar (1942)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau" vom 16. Januar 1942: 
"Statt Karten Channah Weinberg - Rev. Naptali Ungar. Verlobte. 
(früher Fulda) - (früher Wien). 
Philadelphia, Pa.  2302 W. Turner St.  3230 W. Oxford St.  
Teves 5702 (Januar 1942)      

        
Nach der Emigration: Todesanzeige für Ida Weinberg geb. Strauss (1950)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau" vom 6. Januar 1950: "Am 1. Januar 1950 verschied nach langem, schweren Leiden meine innigstgeliebte Frau, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 
Ida Weinberg geb. Strauss
(früher Fulda). 
In tiefer Trauer: Moses Weinberg, Leopold und Berta Weinberg geb. Weinberg  
Rachel, Regina Weinberg  Louis Strauss  Selma Gruenstein geb. Strauss  Auguste Schuster geb. Strauss.  
Baltimore 16, Md.  3815 Fairview Ave., Middletown, N.Y.  Haifa, Israel".      

       
       
        

        

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020