Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Schwaan (Landkreis Rostock) 
Jüdischer Friedhof 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    

Schwaan Synagoge P1010346.jpg (190522 Byte)Siehe Seite zur Synagoge in Schwaan: in der Website "Juden in Mecklenburg" die Seite http://www.juden-in-mecklenburg.de/Synagogen/Synagoge_Schwaan    
sowie die Seite http://www.juden-in-mecklenburg.de/Orte/Schwaan      
Foto links: das Gebäude der ehemaligen Synagoge besteht noch und wird als privater Wohnraum und Garage verwendet: Warnowstraße 7 in Schwaan (Foto: Hahn)   
   
   
     
     
Zur Geschichte des Friedhofes   
   
Siehe auch die Seite http://www.juden-in-mecklenburg.de/Friedhoefe/Juedischer_Friedhof_Schwaan    
   
Der jüdische Friedhof wurde in den 1750er-Jahren angelegt. Da die jüdische Gemeinde, zu der um 1830 etwa 70 Personen gehörten, bestand um 1914 nur noch aus vier Gemeindemitgliedern. Damals (im Dezember 1914) ging der Friedhof zur Pflege in den Besitz der Stadt über. 1936 erfolgte die letzte Beisetzung. In der NS-Zeit wurde der Friedhof verwüstet. Die Jüdische Landesgemeinde Mecklenburg ließ ihn nach 1947 - soweit noch möglich - wiederherstellen. Bei der Anlage eines Neubaugebietes wurde der Friedhof in den 1960er-Jahren auf eine mit Bäumen bestandene kleine Anhöhe nahe dem ursprünglichen Gelände verlagert. Einige Steine wurden wieder aufgestellt. Die restlichen Grabsteine (Zahl unbekannt) wurden "zweckentfremdet" genutzt. 1988 wurde in der Anlage ein Gedenkstein aufgestellt.  
 
2009 wurden die sieben Grabsteine restauriert und neu aufgestellt
.     

Artikel von Hans-Jürgen Kowalzik in der "Schweriner Volkszeitung" vom 22. April 2009 (Artikel kann nicht mehr verlinkt werden): "Alle Grabsteine restauriert.  
Schwaans jüdischer Friedhof wird vom Landesverband der jüdischen Gemeinden in zwei bis drei Jahren in seiner ursprünglichen Größe angelegt. Priorität hat bis dahin der Hagenower Friedhof. Mit dem gegenwärtigen Zustand in Schwaan ist der Verband zufrieden. 
SCHWAAN -
Der jüdische Friedhof in Schwaan steht weiter auf der Prioritätenliste des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden. "Er soll in seiner ursprünglichen Größe angelegt werden. Das ist auch mit der Denkmalbehörde des Landkreises besprochen", sagt Verbandsvorsitzender Igor Jesernitzki. Aber das werde erst in zwei oder drei Jahren geschehen, weil in dieser Zeit am Friedhof Hagenow gearbeitet werde. Mehr Geld stehe nicht bereit, so Jesernitzki. Was aber für den Friedhof in Schwaan bisher gemacht werden konnte, sei geschehen, bestätigen der Vorsitzende und Alexander Schacht von der Denkmalbehörde der Stadt, die Eigentümer des Grundstücks ist und den Friedhof pflegt. Schacht: "Der Friedhof macht einen guten Eindruck." Peter Piontkowski, Leiter des Stadtbauhofs Schwaan: "Alle sieben Grabsteine sind inzwischen restauriert. Vor einem Jahr um diese Zeit waren es drei. Sie wurden gereinigt, teilweise erneuerten wir Schrift und Ornamente. Drei Grabsteine erhielten einen Sockel." Dafür bekam die Stadt Fördermittel vom Land, 10 000 Euro. Der Friedhof sei daher nicht mehr so wie früher ein Schandfleck, so Piontkowski. Aus den großen Eichen, die den Friedhof überragen, wurde außerdem das Totholz geschnitten. Piontkowski: "Die zwei abgebrochenen Lebensbäume, die auf dem Zaun liegen, werden wir in den nächsten Tagen beseitigen, sodass dann wirklich alles in Ordnung ist, und die Besucher des Friedhofs zufrieden sein können." Auch hätten einige Besitzer von Gärten und Schuppen, die bis an den Friedhof grenzen, aufgeräumt, so der Stadtbauhof-Chef. Man sei daher auf einem guten Weg. Das sah vor einem Jahr nicht ganz so aus. Damals hatten Aussagen von Bürgermeister Peter Faix (CDU) für Aufregung gesorgt. Er wandte sich gegen das Anlegen des Friedhofs in seiner ursprünglichen Größe, weil das mit der Geschichte der Stadt nichts zu tun habe. Faix sagt das auch heute, räumt aber ein, dass man darüber reden werde, wenn eine Vergrößerung in zwei, drei Jahren spruchreif werde. 
Zur Erinnerung: Auf dem Schwaaner jüdischen Friedhof soll es 1870 die letzten Beerdigungen gegeben haben. 1914 hatte die Gemeinde vier Mitglieder. Damals ging der Friedhof in den Besitz der Stadt über, die das Gelände pflegt und dafür jährlich 500 Euro vom Land bekommt. Auch für ein eventuelles Anlegen des Friedhofs in seiner ursprünglichen Größe gibt es Landesmittel. Igor Jesernitzki: "Anfang 2008 beantragte die Stadt Fördermittel." Das Innenministerium, so Piontkowski, berücksichtige den Antrag, wenn das Vorhaben konkret werde.  
 
vgl. Artikel in der Ostseezeitung vom 17. September 2015: "Gedenktafel wird eingeweiht. Kulturverein fördert jüdischen Friedhof in Schwaan".    
 
Februar 2022: Schändung des Friedhofes    
Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Rostock vom 28. Februar 2022: "Mehrere Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof beschädigt.  
Schwaan (ots) - Polizeibeamte des Reviers Bützow haben am Sonntagmorgen Beschädigungen auf dem Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde Schwaan festgestellt. Von den insgesamt acht Steinen wurden zwei umgestoßen und einer zerstört. Die Tatzeit liegt in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag. Vor Ort konnten Spuren gesichert werden. Die Ermittlungen übernimmt der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Rostock. Möglicherweise haben Zeugen in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar in der Lindenbruchstraße Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit den begangenen Straftaten stehen könnten. Hinweise nehmen der Kriminaldauerdienst (KDD) der Polizei Rostock, Ulmenstr. 54 unter 0381 / 4916 1616, jede andere Polizeidienststelle oder die Internetwache unter www.polizei.mvnet.de  entgegen."  

   
   
Lage des Friedhofes     
    
    
Am Mühlenbach neben dem Lindenbruch am Stadtrand bzw. Lindenbruchstraße.     
   
   
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: Juni 2017)      

 Schwaan Friedhof P1010344.jpg (320830 Byte)  Schwaan Friedhof P1010342.jpg (267572 Byte) Schwaan Friedhof P1010342a.jpg (181992 Byte)    
Blick vom jetzigen Friedhof auf Gebäude des 
in den 1960er-Jahren angelegten Neubaugebietes, das 
auch auf dem alten Friedhofsgrundstück angelegt wurde  
 Der Gedenkstein von 1988 mit Inschrift 
"Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde Schwaan. 
Zum ehrenden Gedenken"   
 
     
 Schwaan FriedhofP1010338.jpg (462714 Byte)  Schwaan Friedhof P1010336.jpg (376622 Byte) Schwaan Friedhof P1010337.jpg (407108 Byte)  Schwaan Friedhof P1010345.jpg (423724 Byte)
Neuer Gedenkstein (am 27. September 2015 aufgestellt) mit Inschrift zur Geschichte des Friedhofes (siehe oben)    Blick auf den Restfriedhof mit den erhaltenen Grabsteinen  
     
 Schwaan Friedhof P1010339.jpg (404798 Byte)  Schwaan Friedhof P1010341.jpg (432762 Byte)  Schwaan Friedhof P1010340.jpg (426311 Byte)
Die erhaltenen Grabsteine des jüdischen Friedhofes in Schwaan; der Grabstein rechts auf dem Fotos rechts wurde aufgestellt für "Jehuda Löb, Sohn des Herrn Abraham", gestorben am 23. Sivan (5)608 = 24. Juni 1848".    
     

   
    

Links und Literatur 

Links: 

bullet Website der Stadt Schwaan   
bullet Wikipedia-Artikel "Jüdischer Friedhof (Schwaan)"  

Literatur:   

bulletMichael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). In: Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum, Hrsg. Peter von der Osten-Sacken, Band 22, Berlin 1994, S. 597-599. 
bulletFrank Schröder: Juden in Schwaan - Vortrag vom 22.1.2005. 
bulletFrank Schröder/Steffi Katschke: Die Familie Josephy - Lebenswege einer deutsch-jüdischen Familie aus Schwaan 1714 – 2012, in: Schriften aus dem Max-Samuel-Haus, Rostock 2012.ö  
bulletSchwaaner Kulturförderverein e.V. (Hrsg.): Jüdische Geschichte in Schwaan, online abrufbar unter: schwaan-kultur.de. http://www.schwaan-kultur.de/index.php?class=Calimero_Article&id=13425   
bulletN.N. (Red.), Stolperstein mahnt und erinnert. Ehrung für den jüdischen Arzt Dr. Paul Marcus, in: "Bützower Zeitung" vom 7.3.2014.   
bulletCaroline Weißert: Gedenktafel für jüdischen Friedhof, aus: SVZ 21.12.2014. 
bulletSchwaan – Gedenken an jüdische Gemeinde. Neue Tafel in Schwaan soll an das Leben der Gemeinde erinnern, in: "Bützower Zeitung" vom 27.9.2015.  
bulletProjekt des Kulturfördervereins Schwaan e.V., "Von Moses Abraham bis Willi Marcus. Zur Geschichte jüdischen Lebens in Schwaan vom 18. bis zum 20. Jahrhundert" - Ausstellung 2016.  
bulletMarie-Luise Hänsel (Red.), Schwaan: Geschichte erleben, in: "Bützower Zeitung" vom 16.3.2017 (betr. oben genannte Ausstellung).  
bulletZeugnisse jüdischer Kultur S. 57-58.  
bulletMichael Buddrus / Sigrid Fritzlar: Juden in Mecklenburg 1845-1945. Lebenswege und Schicksale. Ein Gedenkbuch. Schwerin 2019. Band 1. Texte und Übersichten. Zu Schwaan S. 257-259

    
      

                   
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Stand: 30. Juni 2020