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Friedhöfe in der Region"
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Schwaan (Landkreis
Rostock)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Schwaan:
in der Website "Juden in Mecklenburg" die Seite http://www.juden-in-mecklenburg.de/Synagogen/Synagoge_Schwaan
sowie die Seite http://www.juden-in-mecklenburg.de/Orte/Schwaan
Foto links: das Gebäude der ehemaligen Synagoge besteht noch und wird als
privater Wohnraum und Garage verwendet: Warnowstraße 7 in Schwaan (Foto:
Hahn)
Zur Geschichte des Friedhofes
Siehe auch die Seite http://www.juden-in-mecklenburg.de/Friedhoefe/Juedischer_Friedhof_Schwaan
Der jüdische Friedhof
wurde in den 1750er-Jahren angelegt. Da die jüdische Gemeinde, zu der um 1830
etwa 70 Personen gehörten, bestand um 1914 nur noch aus vier
Gemeindemitgliedern. Damals (im Dezember 1914) ging der Friedhof zur Pflege in
den Besitz der Stadt über. 1936 erfolgte die letzte Beisetzung. In der NS-Zeit
wurde der Friedhof verwüstet. Die Jüdische Landesgemeinde Mecklenburg ließ
ihn nach 1947 - soweit noch möglich - wiederherstellen. Bei der Anlage eines
Neubaugebietes wurde der Friedhof in den 1960er-Jahren auf eine mit Bäumen
bestandene kleine Anhöhe nahe dem ursprünglichen Gelände verlagert. Einige
Steine wurden wieder aufgestellt. Die restlichen Grabsteine (Zahl unbekannt)
wurden "zweckentfremdet" genutzt. 1988 wurde in der Anlage ein
Gedenkstein aufgestellt.
2009 wurden die sieben Grabsteine restauriert und neu aufgestellt.
Artikel von Hans-Jürgen Kowalzik in der "Schweriner
Volkszeitung" vom 22. April 2009 (Artikel kann nicht mehr verlinkt
werden): "Alle Grabsteine restauriert.
Schwaans jüdischer Friedhof wird vom Landesverband der jüdischen Gemeinden in zwei bis drei Jahren in seiner ursprünglichen Größe angelegt. Priorität hat bis dahin der Hagenower Friedhof. Mit dem gegenwärtigen Zustand in Schwaan ist der Verband zufrieden.
SCHWAAN - Der jüdische Friedhof in Schwaan steht weiter auf der Prioritätenliste des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden. "Er soll in seiner ursprünglichen Größe angelegt werden. Das ist auch mit der Denkmalbehörde des Landkreises besprochen", sagt Verbandsvorsitzender Igor
Jesernitzki. Aber das werde erst in zwei oder drei Jahren geschehen, weil in dieser Zeit am Friedhof Hagenow gearbeitet werde. Mehr Geld stehe nicht bereit, so
Jesernitzki. Was aber für den Friedhof in Schwaan bisher gemacht werden konnte, sei geschehen, bestätigen der Vorsitzende und Alexander Schacht von der Denkmalbehörde der Stadt, die Eigentümer des Grundstücks ist und den Friedhof pflegt. Schacht: "Der Friedhof macht einen guten Eindruck."
Peter Piontkowski, Leiter des Stadtbauhofs Schwaan: "Alle sieben Grabsteine sind inzwischen restauriert. Vor einem Jahr um diese Zeit waren es drei. Sie wurden gereinigt, teilweise erneuerten wir Schrift und Ornamente. Drei Grabsteine erhielten einen Sockel." Dafür bekam die Stadt Fördermittel vom Land, 10 000 Euro. Der Friedhof sei daher nicht mehr so wie früher ein Schandfleck, so
Piontkowski. Aus den großen Eichen, die den Friedhof überragen, wurde außerdem das Totholz geschnitten.
Piontkowski: "Die zwei abgebrochenen Lebensbäume, die auf dem Zaun liegen, werden wir in den nächsten Tagen beseitigen, sodass dann wirklich alles in Ordnung ist, und die Besucher des Friedhofs zufrieden sein können." Auch hätten einige Besitzer von Gärten und Schuppen, die bis an den Friedhof grenzen, aufgeräumt, so der Stadtbauhof-Chef. Man sei daher auf einem guten Weg.
Das sah vor einem Jahr nicht ganz so aus. Damals hatten Aussagen von Bürgermeister Peter Faix (CDU) für Aufregung gesorgt. Er wandte sich gegen das Anlegen des Friedhofs in seiner ursprünglichen Größe, weil das mit der Geschichte der Stadt nichts zu tun habe. Faix sagt das auch heute, räumt aber ein, dass man darüber reden werde, wenn eine Vergrößerung in zwei, drei Jahren spruchreif werde.
Zur Erinnerung: Auf dem Schwaaner jüdischen Friedhof soll es 1870 die letzten Beerdigungen gegeben haben. 1914 hatte die Gemeinde vier Mitglieder. Damals ging der Friedhof in den Besitz der Stadt über, die das Gelände pflegt und dafür jährlich 500 Euro vom Land bekommt. Auch für ein eventuelles Anlegen des Friedhofs in seiner ursprünglichen Größe gibt es Landesmittel. Igor
Jesernitzki: "Anfang 2008 beantragte die Stadt Fördermittel." Das Innenministerium, so
Piontkowski, berücksichtige den Antrag, wenn das Vorhaben konkret werde. |
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vgl. Artikel in der Ostseezeitung vom 17.
September 2015: "Gedenktafel
wird eingeweiht. Kulturverein fördert jüdischen Friedhof in Schwaan".
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Februar 2022:
Schändung des Friedhofes
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Pressemitteilung des Polizeipräsidiums
Rostock vom 28. Februar 2022: "Mehrere Grabsteine auf dem jüdischen
Friedhof beschädigt.
Schwaan (ots) - Polizeibeamte des Reviers Bützow haben am Sonntagmorgen
Beschädigungen auf dem Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde Schwaan
festgestellt. Von den insgesamt acht Steinen wurden zwei umgestoßen und
einer zerstört. Die Tatzeit liegt in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag.
Vor Ort konnten Spuren gesichert werden. Die Ermittlungen übernimmt der
Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Rostock. Möglicherweise haben
Zeugen in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar in der Lindenbruchstraße
Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit den begangenen Straftaten
stehen könnten. Hinweise nehmen
der Kriminaldauerdienst (KDD) der Polizei Rostock, Ulmenstr. 54 unter 0381 /
4916 1616, jede andere Polizeidienststelle oder die Internetwache unter
www.polizei.mvnet.de entgegen."
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Lage des Friedhofes
Am Mühlenbach neben dem Lindenbruch am Stadtrand bzw.
Lindenbruchstraße.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: Juni 2017)
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Blick vom jetzigen Friedhof
auf Gebäude des
in den 1960er-Jahren angelegten Neubaugebietes, das
auch auf dem alten Friedhofsgrundstück angelegt wurde |
Der Gedenkstein von
1988 mit Inschrift
"Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde Schwaan.
Zum ehrenden Gedenken" |
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Neuer Gedenkstein
(am 27. September 2015 aufgestellt) mit Inschrift zur Geschichte des
Friedhofes (siehe oben) |
Blick auf den Restfriedhof mit
den erhaltenen Grabsteinen |
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Die erhaltenen
Grabsteine des jüdischen Friedhofes in Schwaan; der Grabstein rechts auf
dem Fotos rechts wurde aufgestellt für "Jehuda Löb, Sohn des Herrn
Abraham", gestorben am 23. Sivan (5)608 = 24. Juni
1848". |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Michael Brocke/Eckehart
Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und
Berlin). In: Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum, Hrsg.
Peter von der Osten-Sacken, Band 22, Berlin 1994, S. 597-599. |
| Frank Schröder: Juden in Schwaan - Vortrag vom 22.1.2005. |
| Frank Schröder/Steffi
Katschke: Die Familie Josephy - Lebenswege einer deutsch-jüdischen Familie aus Schwaan 1714 – 2012, in: Schriften aus dem Max-Samuel-Haus, Rostock 2012.ö |
| Schwaaner Kulturförderverein e.V.
(Hrsg.): Jüdische Geschichte in Schwaan, online abrufbar unter: schwaan-kultur.de.
http://www.schwaan-kultur.de/index.php?class=Calimero_Article&id=13425 |
| N.N. (Red.), Stolperstein mahnt und erinnert. Ehrung für den jüdischen Arzt Dr. Paul Marcus, in:
"Bützower Zeitung" vom 7.3.2014. |
| Caroline Weißert: Gedenktafel für jüdischen
Friedhof, aus: SVZ 21.12.2014. |
| Schwaan – Gedenken an jüdische Gemeinde. Neue Tafel in Schwaan soll an das Leben der Gemeinde erinnern, in:
"Bützower Zeitung" vom 27.9.2015. |
| Projekt des Kulturfördervereins Schwaan
e.V., "Von Moses Abraham bis Willi Marcus. Zur Geschichte jüdischen Lebens in Schwaan vom 18. bis zum 20. Jahrhundert" - Ausstellung
2016. |
| Marie-Luise Hänsel (Red.), Schwaan: Geschichte erleben, in:
"Bützower Zeitung" vom 16.3.2017 (betr. oben genannte Ausstellung). |
| Zeugnisse jüdischer Kultur S.
57-58. |
| Michael Buddrus / Sigrid Fritzlar: Juden in Mecklenburg 1845-1945.
Lebenswege und Schicksale. Ein Gedenkbuch. Schwerin 2019. Band 1. Texte und
Übersichten. Zu Schwaan S. 257-259.
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