Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Niedertiefenbach und Roth (beide VG Katzenelnbogen, Rhein-Lahn-Kreis)
sowie Obertiefenbach (Taunus) (VG Nastätten, Rhein-Lahn-Kreis) 
Jüdische Geschichte / Betraum

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
- Kennkarte aus der NS-Zeit    
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                    
    
In Niedertiefenbach bestand eine kleine jüdische Gemeinde vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Zu ihr gehörten auch die in Obertiefenbach und Roth lebenden jüdischen Familien. Die Selbständigkeit der Gemeinde ging jedoch bereits 1841/42 verloren, als die in den drei Orten lebenden jüdischen Familien der Gemeinde in Singhofen angeschlossen wurden.  
     
In Obertiefenbach hatten die jüdischen Familien vor allem die Familiennamen Hermann, Herz, Rosenberg und Strauss; in Niedertiefenbach war der Familienname Goldschmidt am meisten verbreitet.    
     
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: in Niedertiefenbach 1843 13 jüdische Einwohner (in drei Familien), 1895 zwölf, 1900 22, 1905 21, 1910 15. In Obertiefenbach lebten 1841 zwei jüdische Familien, in Roth eine Familie.   
     
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde einen Betraum (siehe unten) und einen Friedhof. Die jüdischen Kinder wurden durch den Lehrer aus Singhofen in Religion unterrichtet.    
    
1925
lebten noch neun jüdische Personen in Niedertiefenbach, am 30. September 1938 noch vier Personen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde Otto Goldschmidt (geb. 22.11.1901) festgenommen, nach Limburg und später nach Frankfurt am Main verbracht. 
     
Von den in Niedertiefenbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Karoline Jetty Ackermann geb. Mandel (1875), David Otto Goldschmidt (1901), Hedwig Goldschmidt (1898), Löb Goldschmidt (1866), Ludwig Goldschmidt (1897), Moses Goldschmidt (1861, vgl. Kennkarte unten), Sally Goldschmidt (1896), Berta Levy geb. Goldschmidt (1882).  
     
Aus Obertiefenbach sind umgekommen: Ilse Hermann (1922), Leopold Hermann (1884), Paula Hermann geb. Blumenthal (1895), Ruth Hermann (1925), Sally Hermann (1889). Albert Zadok Herz (1888), Arthur Herz (1894), Jenny Rosa Herz (1887), Sigmund Herz (1907), Rosa Reinhard geb. Strauss (1883), Moritz Rosenberg (1866), Regina Rothschild geb. Rosenberg (1881).  
    
    
    
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde      

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Niedertiefenbach gefunden.   

    

Kennkarte aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte des in Niedertiefenbach 
geborenen Moses Goldschmidt
 
 Niedertiefenbach KK MZ Goldschmidt Moses.jpg (91536 Byte)    
    Kennkarte (ausgestellt in Mainz 1939) für Moses Goldschmidt
 (geb. 24. September 1861 in Niedertiefenbach), Privatmann, wohnhaft in Mainz, am 27. September 1942 
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt, wo er am 6. Januar 1943 umgekommen ist   
 

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge             
    
Bis 1841/42 war ein eigener Betraum vorhanden. Als die in Niedertiefenbach, Obertiefenbach und Roth lebenden jüdischen Familien der Gemeinde in Singhofen angeschlossen wurden, musste der Betraum am Ort aufgegeben werden. Damals wurde von Seiten der Gemeinde darauf hingewiesen, dass die Betstube am Ort "schon so lange bestanden hat, dass man ihren Anfang nicht auszumitteln vermag und die gottesdienstlichen Verrichtungen darin stets mit untadelhafter Ordnung gehalten worden sind".     
  
  
Adresse/Standort der Synagoge    unbekannt     
    
    
Fotos     

Zur jüdischen Geschichte in Niedertiefenbach, Obertiefenbach und Roth liegen noch keine Fotos oder Abbildungen vor; 
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.
 
     

    
     

Links und Literatur  

Links:

Website der Gemeinde Niedertiefenbach  
Website der VG Katzenelnbogen 
Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Niedertiefenbach (interner Link)   

Literatur:  

Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 255 (unter Singhofen).   
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 486 (unter Singhofen).   
Franz Gölzenleuchter: Sie verbrennen alle Gotteshäuser im Lande (Psalm 74,8). Jüdische Spuren im Rhein-Lahn-Kreis - Jahrzehnte danach. Limburg 1998. S. 108-109. Text online über Link oben zugänglich.      
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 291-292 (mit weiteren Literaturangaben).  

n.e.    

              

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 28. Mai 2015