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Friedhöfe in der Region"
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Neukalen
(Landkreis Mecklenburgische
Seenplatte)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Neukalen: http://www.juden-in-mecklenburg.de/Orte/Neukalen
sowie Seite zur Synagoge in Neukalen:
http://www.juden-in-mecklenburg.de/Synagogen/Synagoge_Neukalen
Weitere Seite https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/m-o/1258-malchin-mecklenburg-vorpommern
(innerhalb des Abschnittes zu Malchin auch zu Neukalen)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Neukalen wurde in der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts angelegt, möglicherweise um 1765 im Zusammenhang mit der ersten
Ansiedlung von "Schutzjuden" in der Stadt.
1829 wurde der Friedhof unter dem damaligen Vorsteher Gottschalk Soldin um etwa
0,7 ar erweitert (erste urkundliche Erwähnung des Friedhofes). Bei der Auflösung der jüdischen Gemeinde
1899 wurde der Friedhof an die Stadt verkauft, doch wurde er auch danach in
Einzelfällen belegt. Die Stadt übernahm die vertragliche Verpflichtung, für den
Erhalt des Friedhofes mit Ausnahme der Gräber zu sorgen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein - heute beim Eingangsbereich auffallender -
Gedenkstein für den jüdischen Gefallenen aus Neukalen, den Kaufmann Emil Löwi
aufgestellt (geb. 30. April 1876 in Neukalen, gefallen bei Templeux le Guerard
am 22. März 1918). Emil Löwis Name steht auch auf dem Gefallenendenkmal der
Stadt
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Links: Name von
Emil Löwi auf dem Gefallenendenkmal der Stadt im Stadtpark an der
Darguner Straße |
Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war im August 1937.
Damals war im Alter von 91 Jahren Bertha Salender gestorben, das zu dieser Zeit
älteste Mitglied der jüdischen Landesgemeinde.
In der NS-Zeit (Pogromnacht im November 1938 und danach) wurde der Friedhof
geschändet. Nach 1945 wurde er zunächst nicht wiederhergestellt. Die Grabsteine sind mit
der Zeit entfernt und zweckentfremdet worden, bis 1988 Wiederinstandsetzungsarbeiten begannen. Die etwa zehn erhaltenen Grabsteine wurden
damals wieder aufgestellt.
Über dem Eingang zum Friedhofsgrundstück befindet sich eine große
Hinweistafel mit der Inschrift: "Jüdischer Friedhof (Denkmalschutz). Der
Friedhof wurde 1765 angelegt und 1829 erweitert. 1867 wurden 43 und 1913 jeweils
zehn jüdische Einwohner verzeichnet. Da seit Mitte des 19. Jahrhunderts die
Mitgliederzahl der Gemeinde sank, beschloss sie 1899, sich aufzulösen. Sie
verkaufte den Friedhof an die Stadt, die sich zur Pflege verpflichtete. 1938
wurde er geschändet, heute sind nur noch wenige Steine vorhanden...".
Lage des Friedhofes
In einem Waldstück ("In den Warsower Tannen") 2 km nordöstlich der Stadt
nahe einer Bungalowsiedlung.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 9. Juni 2020)
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Der Weg zum
Friedhof ist bei der Bungalow-Siedlung ausgeschildert |
Blick zum Eingang des
Friedhofes |
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Hinweistafel über
Eingang |
Teilansichten des
Friedhofes |
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Eingesunkener Grabstein
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Zwei
Grabsteine (Vorder- und Rückseite), einer unlesbar, der andere für hebräisch
"Feigel Bat Jaakow"
bzw. deutsch Fanny Jacob (22.1.1814 - 23.3.1840) |
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Gedenkstein für den
Gefallenen
Kaufmann Emil Löwi (1876-1918) |
Grabstein für
hebräisch Blume Bat Elieser,
deutsch für Blüma J. Salender (gest. 18.8.1848) |
Grabstein für
Riwka (Rebeka)
(Akrostichon) |
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Teilansicht mit Grabstein
ohne Inschriftenplatte |
Grabsteinrest mit
hebräisch
"Hier ruht" |
Grabstein für
Hermann Löwi
(geb. 9.2.1848) |
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Grabungen -
unbekannter Ursache - im Bereich des Friedhofsgrundstückes
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. S. 41. |
| Michael Brocke Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg:
Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue
Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. S. 518 |
| Werner Schröder/Wolfgang Schimmel: Zur
Geschichte der jüdischen Gemeinde in Neukalen.
Online zugänglich |
| Michael Buddrus/Sigrid Fritzlar:
Juden in Mecklenburg 1845-1945. Lebenswege und Schicksale. Ein
Gedenkbuch. Schwerin 2019. Band 1. Texte und Übersichten. Zu Neukalen S.
236-237.
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