Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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 Neukalen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) 
Jüdischer Friedhof 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
   
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Neukalen: http://www.juden-in-mecklenburg.de/Orte/Neukalen      
sowie Seite zur Synagoge in Neukalen:  http://www.juden-in-mecklenburg.de/Synagogen/Synagoge_Neukalen    
Weitere Seite  https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/m-o/1258-malchin-mecklenburg-vorpommern (innerhalb des Abschnittes zu Malchin auch zu Neukalen)    
   
  
   
Zur Geschichte des Friedhofes   
   
Der jüdische Friedhof in Neukalen wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt, möglicherweise um 1765 im Zusammenhang mit der ersten Ansiedlung von "Schutzjuden" in der Stadt. 1829 wurde der Friedhof unter dem damaligen Vorsteher Gottschalk Soldin um etwa 0,7 ar erweitert (erste urkundliche Erwähnung des Friedhofes). Bei der Auflösung der jüdischen Gemeinde 1899 wurde der Friedhof an die Stadt verkauft, doch wurde er auch danach in Einzelfällen belegt. Die Stadt übernahm die vertragliche Verpflichtung, für den Erhalt des Friedhofes mit Ausnahme der Gräber zu sorgen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein - heute beim Eingangsbereich auffallender - Gedenkstein für den jüdischen Gefallenen aus Neukalen, den Kaufmann Emil Löwi aufgestellt (geb. 30. April 1876 in Neukalen, gefallen bei Templeux le Guerard am 22. März 1918). Emil Löwis Name steht auch auf dem Gefallenendenkmal der Stadt   

Links: Name von Emil Löwi auf dem Gefallenendenkmal der Stadt im Stadtpark an der Darguner Straße

Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war im August 1937. Damals war im Alter von 91 Jahren Bertha Salender gestorben, das zu dieser Zeit älteste Mitglied der jüdischen Landesgemeinde.
  
In der NS-Zeit (Pogromnacht im November 1938 und danach) wurde der Friedhof geschändet. Nach 1945 wurde er zunächst nicht wiederhergestellt. Die Grabsteine sind mit der Zeit entfernt und zweckentfremdet worden, bis 1988 Wiederinstandsetzungsarbeiten begannen. Die etwa zehn erhaltenen Grabsteine wurden damals wieder aufgestellt.
  
Über dem Eingang zum Friedhofsgrundstück befindet sich eine große Hinweistafel mit der Inschrift: "Jüdischer Friedhof (Denkmalschutz). Der  Friedhof wurde 1765 angelegt und 1829 erweitert. 1867 wurden 43 und 1913 jeweils zehn jüdische Einwohner verzeichnet. Da seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Mitgliederzahl der Gemeinde sank, beschloss sie 1899, sich aufzulösen. Sie verkaufte den Friedhof an die Stadt, die sich zur Pflege verpflichtete. 1938 wurde er geschändet, heute sind nur noch wenige Steine vorhanden...".
   
  
Lage des Friedhofes
  
In einem Waldstück ("In den Warsower Tannen") 2 km nordöstlich der Stadt nahe einer Bungalowsiedlung.   

Lage des Friedhofes (rot markiert) - Ausschnitt aus den Google-Maps        

Lage des Friedhofes nach einem Plan von 1880 (Quelle: Wikimedia-Commons - Wikipedia-Artikel  http://www.juden-in-mecklenburg.de/Friedhoefe/Juedischer_Friedhof_Neukalen).

   
  
  
 
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 9. Juni 2020)  

     
 Der Weg zum Friedhof ist bei der Bungalow-Siedlung ausgeschildert     Blick zum Eingang des Friedhofes
     
     
 Hinweistafel über Eingang Teilansichten des Friedhofes  
     
     
Eingesunkener Grabstein 
 
 Zwei Grabsteine (Vorder- und Rückseite), einer unlesbar, der andere für hebräisch "Feigel Bat Jaakow"
bzw. deutsch Fanny Jacob (22.1.1814 - 23.3.1840)  
     
 
 Gedenkstein für den Gefallenen
Kaufmann Emil Löwi (1876-1918)
 Grabstein für hebräisch Blume Bat Elieser,
deutsch
für Blüma J. Salender (gest. 18.8.1848)
 Grabstein für Riwka (Rebeka)
(Akrostichon)
     
Teilansicht mit Grabstein
ohne Inschriftenplatte 
  Grabsteinrest mit hebräisch
"Hier ruht"
  Grabstein für Hermann Löwi
(geb. 9.2.1848)
     
   
Grabungen - unbekannter Ursache - im Bereich des Friedhofsgrundstückes      
     

   
    
   
  

Links und Literatur 

Links:  

bullet Website der Stadt Neukalen      
bulletWebsite "Juden in Mecklenburg"  http://www.juden-in-mecklenburg.de/Friedhoefe/Juedischer_Friedhof_Neukalen  
bullet Wikipedia-Artikel  http://www.juden-in-mecklenburg.de/Friedhoefe/Juedischer_Friedhof_Neukalen    

Literatur:   

bulletZeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer. Berlin 1992. S. 41.
bulletMichael Brocke Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. S. 518
bulletWerner Schröder/Wolfgang Schimmel: Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Neukalen. Online zugänglich  
bulletMichael Buddrus/Sigrid Fritzlar: Juden in Mecklenburg 1845-1945. Lebenswege und Schicksale. Ein Gedenkbuch. Schwerin 2019. Band 1. Texte und Übersichten. Zu Neukalen S. 236-237.    

   
    

                   
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Stand: 18. Mai 2020