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Friedhöfe in der Region"
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Görlitz (Kreisstadt,
Sachsen)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der
jüdischen Gemeinde
Dazu informieren zahlreiche Seiten im Internet. Siehe insbesondere die Website
des "Förderkreises Synagoge Görlitz":
http://www.synagoge-goerlitz.de/
oder die Seite
https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/e-g/753-goerlitz-neisse-sachsen
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Görlitz wurde von der dort entstandenen jüdischen Gemeinde (Gemeindegründung 1847) 1849 angelegt. Die erste Beisetzung fand
1852 statt. 1860 wurde der Friedhof erweitert. Die Friedhofsfläche umfasst 46,83 ar.
Auch nach 1945 wurden auf dem Friedhof Beisetzungen vorgenommen.
Erhalten ist die Friedhofshalle aus dem 19. Jahrhundert, die um 1990 restauriert wurde. Eine Tafel über dem Eingang trägt in hebräisch und deutsch die Inschrift: "Ich der Herr, bin euer Tröster". 1951 wurde auf dem Friedhof ein Mahnmal für die im KZ Biesnitzer Grund ermordeten und hier bestatteten jüdischen Häftlinge eingeweiht.
Lage des Friedhofes:
An der Biesnitzer Straße.
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Görlitz auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken
und weiter über
"Einrichtungen" zu "Friedhof, jüd.
Südstadt"
(der Link ist mit einem Hinweis zum jüdischen Friedhof verbunden) |
Fotos
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmedatum August 2009)
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Rechts die Friedhofshalle |
Blick auf den Friedhof, links
Hinweistafel |
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Grabmal des königlichen Kommerzienrates Albert Alex Katz |
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Im älteren
Friedhofsteil finden sich noch traditionell rein hebräische
Grabsteininschriften
(bzw. deutsche Inschriften nur auf der Rückseite) |
Teilansicht
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Teilansicht;
Grabstein rechts mit geknickter
Rose, dahinter "abgebrochene
Säule" für
einen jung Verstorbenen |
(Helle) Grabsteine
für Saara Kanter, rechts
für Hedwig Schwalbe geb. Neubaur; im
Hintergrund die Friedhofshalle |
Kindergräber
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Weg zum Friedhof
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Teilansicht des Friedhofes
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Teilansicht, links
Grab für Ephraim Großmann.
An den Gräbern fehlen die in der NS-Zeit
abgeräumten Eisengitter bzw. -ketten |
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Grabstein für
Philipp Cahn
(mit "segnenden
Händen" der Kohanim) und Anna Cahn
geb.
Gottschalk |
Grabstein für
Salomo Callmann-Levy (1824-1880) und Jenny Callmann-Levy (1849-1919)
mit
ineinandergelegten Händen als Zeichen der Verbundenheit und Ehrenkranz |
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Grabstein für Ludwig Cohn
(1875-1938)
mit "segnenden Händen" der Kohanim |
Grabstein für ein nach 1945
verstorbenes Ehepaar |
"Es ist bestimmt in
Gottes Rath, dass man vom
Liebsten, was man hat, muss scheiden..." |
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Denkmal mit
erklärender Inschrift: "Hier ruhen 323 ermordete Kameraden, die im
Konzentrationslager Biesnitzer Grund, Görlitz in den Jahren 1943-1945 der
Hitler-Tyrannei
zum Opfer fielen. wir werden sie nie vergessen, indem wir
für den Frieden kämpfen. Die Bürger
der Stadt Görlitz. Ihre Seelen
seien eingebunden in den Bund des Lebens." |
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Einzelne Berichte zum jüdischen Friedhof
Oktober 2018:
Führung über den jüdischen
Friedhof mit Friedhofsleiterin Evelin Mühle
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Artikel
von Till Scholtz-Knobloch in "alles-lausitz.de" vom 1. November 2018:
"Schiefe Grabsteine können ein göttlicher Wille sein
'Ich bin sehr überrascht von den Unterschieden der jüdischen Friedhöfe',
sagt Robert Bakker. Der Niederländer war Gast einer Führung über den
Jüdischen Friedhof Görlitz und wollte einfach einmal einen Vergleich zu
seiner Heimatstadt Amsterdam ziehen, denn 'dort stamme ich aus einem einst
sehr jüdisch geprägten Viertel'.
Görlitz. Wie andere jüdische Friedhöfe auch, mutet der Görlitzer
Jüdische Friedhof etwas verwildert an, obwohl die Grabsteine selbst in einem
oft ansehnlichen Zustand sind. Die meisten Besucher vermuten, dass nach dem
Judenmord einfach niemand da ist, eine entsprechende Grabpflege zu
gewährleisten. Doch wild wachsendes Gras, schiefe Grabsteine oder fehlender
Grabschmuck als solche sind auf jüdischen Friedhöfen selbstverständlich und
nicht per se ein Zeichen von Verwahrlosung. Die Görlitzer Friedhofsleiterin
Evelin Mühle erklärt: 'Das gehört zu der jüdischen Kultur. Alles auf dem
Friedhof bleibt unverändert.' So sei es ein israelitischer
Glaubensgrundsatz, dass die Unantastbarkeit der Totenruhe erhalten bleibe.
Die deutsche Bürokratie greife daher nur ein, wenn Vandalismusschäden
festgestellt werden oder Naturgewalten die Grabsteine zu einer Gefahr der
Friedhofsbesucher werden lassen. Zur Achtung der Pietät müssen auf jüdischen
Friedhöfen Männer eine Kopfbedeckung tragen. 'Das hat damit zu tun, dass
sich Männer im Angesicht Gottes zurücknehmen sollten. Diese Aufgabe kann
selbst ein Taschentuch auf dem Kopf erfüllen', sagt Mühle weiter. Besucher
eines jüdischen Friedhofes sollten es auch vermeiden, Gespräche oder
Diskussionen über heikle Themen wie Politik oder Religion zu führen. Denn
auch das könnte die Ruhe der Toten stören. Verziert sind die jüdischen
Gräber meist mit Symbolen wie Blumen, Sich-reichenden-Händen oder
Levitenkannen. Doch auch andere Überraschungen als der Wildwuchs kann eine
Führung über einen jüdischen Friedhof liefern. Auf dem Görlitzer Friedhof
hat Rolf-Thomas Lehmann nach Gräbern hier bestatteter Angehöriger von
Freimaurerlogen gesucht und ist dabei fündig geworden. Er führt zu den
Grabstätten von Eduard Herz oder dem Partikulierer – heute würde man Rentier
sagen – Louis Friedenthal. Lehmann betont, dass sich viele Görlitzer Juden
wie überhaupt viele Juden anderenorts auch in der Zwischenkriegszeit
deutlich im gehobenen deutschen Bürgertum gesehen hätten. Vielfach waren sie
deutschnational und hoben für sich selbst das Stigma auf, zu 'den anderen'
gehören zu wollen. Letztlich waren die Juden seit 1812 vollwertige
preußische Staatsbürger. Wer einen Verstorbenen würdigen möchte, bringt auf
einen jüdischen Friedhof übrigens einen Stein mit und legt diesen auf dem
Grabstein ab. Dass auf den deutschen Jüdischen Friedhöfen wenige Steine zu
finden sind, liegt daran, dass nach dem Holocaust wenige Angehörige eine
solche Würdigung vornehmen. Nun, zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am
9. November, wäre ein solch stilles Bekunden der Erinnerung ein schönes
Zeichen des Gedächtnis. Dafür bieten sich neben den historischen Grabsteinen
auch die sieben eisernen Stelen mit den darin eingefassten Namen und Daten
von vielen Toten des KZ-Außenlagers Görlitz an, die 2015 eingeweiht wurden.
Evelin Mühle gibt den Besuchern aber auch noch einen Tipp mit auf den Weg.
'Das Buch und der Film 'Die Bücherdiebin' bieten einen guten Einblick in
historische Zusammenhänge. Der Film ist ja auch zum Teil auf dem Untermarkt
in Görlitz gedreht worden. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, das von
einer jüdischen Familie in der Zeit des NS-Regimes aufgenommen wurde.'
Grabstätten von Freimaurern auf dem Jüdischen Friedhof Görlitz:
Dr. Markus Landsberg, Augenarzt, Bismarckstr 25, 1879 in die Loge angenommen
Eduard Herz, Kaufmann, Elisabethstr. 10/11, Manufakturwarenfabrik, 1872 in
die Loge aufgenommen
Julius Ostwald, Tuchfabrikant, Salomonstr. 41, Mitbesitzer der Fa. Ostwald
und Brünnel Tuche en gross , 1874 in die Loge aufgenommen
Moritz Wieruszowski, Kaufmann, Demianiplatz 23/24, 1. Vorsitzender des
Synagogenvorstandes, 1863 in die Loge in Hamburg aufgenommen seit 1865 in
Görlitzer Loge
Louis Friedenthal, Kaufmann, Wilhelmsplatz 9, Stellvertreter des
Vorstandsvorsitzenden (Synagoge), 1873 in die Loge aufgenommen."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Der jüdische Friedhof Görlitz. Hrsg.
Caritasverband der Diözese Görlitz e.V. 87 S. Görlitz
2005 Informationen |
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