Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Die Jahrestagung 2013 in Oberderdingen-Flehingen (Kreis Karlsruhe) 
          

Die Jahrestagung 2013 der "Alemannia Judaica" fand vom 25. bis 27. Oktober 2013 in Oberderdingen-Flehingen (Kreis Karlsruhe) statt.      
   
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Tagung danken den Mitgliedern und Freunden von "Alemannia Judaica" in Flehingen und Umgebung - insbesondere Ute Coulmann und ihrem Team - für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung der Tagung!    
   
Herzlichen Dank für die freundliche Einladung und den Willkommensgruß der Ortsgemeinde Flehingen (Ortsvorsteher Helmut Schmidt) sowie die Möglichkeit, im Bildungszentrum des Schlosses Flehingen tagen zu können.    
   
Tagungsort
Bildungszentrum Schloss Flehingen       
  
   
Anwesend waren insgesamt ca. 55 Mitglieder und Freunde der "Alemannia Judaica" aus Baden-Württemberg, dem Elsass, der Schweiz und Hessen.   
   
   
Bericht über die Tagung aus der Website des Museumsvereins Flehingen-Sickingen e.V.  
    
Freitag, 25. Oktober 2013 (Vorprogramm)  
     
Am Freitag, den 25. Oktober 2013, wurde im neuen Konferenztrakt im Schloß Flehingen die Ausstellung "Gegen das Vergessen – Jüdisches Leben im Kraichgau" eröffnet.
Pfarrer Werner Bär der Ev. Kirche Flehingen und Zaisenhausen berichtete in seinem Grußwort, dass er als ehemaliger Pfarrer von Hoffenheim bereits viel mit dieser Thematik befasst war und freute sich, an diesem Abend mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Funk (SPD) aus dem Wahlkreis Sinsheim einen Bekannten aus jener Zeit zu treffen. Herr Funk erinnerte wiederum in seinem Grußwort daran, dass gerade die neue Landesregierung viel getan habe, dem wiederaufkeimenden Antisemitismus entgegenzutreten. Er würdigte die Arbeit des Museumsvereins und aller anderen Organisationen im Land und wünschte der Tagung gutes Gelingen.
  
Dann galt der Abend zunächst der Musik. Mit zehn Gitarren und einer Bassgitarre boten die Heidelsheimer (und Flehinger) Musikanten nach monatelanger Vorbereitung selten gehörte Stücke. Karina List aus Gondesheim führte in die einzelnen Kompositionen ein. Als erstes gab es die Suite "Für Wolfgang" von Leopold Mozart (1719-1787), dem Vater von Wolfgang Amadeus. Bereits hier konnte man die Klangvielfalt der Gitarren erleben. Das Cappriccio von Hans Gál (1890-1987) führte die Zuhörer dann von einem leichten, eleganten Stück zu der aus dem Musical Anatevka berühmten Stück "If I were a Rich Man" von Jerry Bock (1928-2010) und Sheldon Harnick (geb. 1924)*. Nach der Pause, in der man auch schon die Ausstellung besuchen konnte, zeigte Catabile, wie ernst sie sich der Aufgabe, die Ausstellung musikalisch zu untermalen, gewidmet haben und spielten eine Variation des "Ani ma´amin" des Rabbiners Carlebach, der aus einer Bruchsaler Familie stammt.
  
Die anspruchsvolle "Gymnopédie" von Erik Satie (1866-1925) meisterten sie bravourös. Danach folgten noch "Le Picadilly" vom selben Komponisten und das traditionelle "Misiriou". Nach einer kurzen Zugabe gab es leidenschaftlichen Applaus für den Dirigenten Harry Jäger und sein Ensemble. Es war ein wundervoller Abend und ein großer Kunstgenuß, der nicht nur die bereits anwesenden Tagungsgäste begeisterte, sondern auch die Zuhörer und Gäste hier aus der Region. Herr Thomas Funk beglückwünschte den Museumsverein zu dieser mitreißenden und außergewöhnlichen Kunstkombination von Konzert und Ausstellung.

Vielen herzlichen Dank also an Herrn Gerhard Schwara für die Idee, Frau Karina List für ihre Moderation, Herrn Harry Jäger für seine wunderschönen Arrangements und natürlich dem gesamten Ensemble für diesen großartigen Abend.


Samstag, 26. Oktober 2013 (Vorprogramm)  

Am Samstag, 26. Oktober 2013, begann das Programm mit einer Führung durch das Schloss Flehingen. Die Teilnehmer interessierten sich sehr für die Geschichte und die gegenwärtige Nutzung als Schule. Herr Rudolf Fleischmann wusste als Zeitzeuge viele interessante Details zur Zeit als Fürsorge- und Erziehungsanstalt zu berichten. Sven Stromann-Bräuer hatte sich in die Geschichte des Schlosses und der Wolff-Metternich vertieft, Frau Ute Coulmann erzählte vom Alltag in der heutigen Schule.

Nach dem Mittagessen ging es nach Eppingen. Herr Wolfgang Burth von Jüdisches Leben im Kraichgau e.V. führte durch die ehemalige jüdische Gemeinde. Vor allem das Jordanbad und der Hochzeitsstein hatten es den Teilnehmern angetan. 

Zurück in Flehingen gab es nach dem Mittagessen einen Rundgang durchs Hinterdorf. Vom Standort der neuen Synagoge über das Kaufhaus Stahl und dem Sabbat-Café zeugten die Geschichten vom Leben im 19. Jahrhundert. Vorbei an der alten und neuen jüdischen Schule ging es dann zur alten Synagoge. Deren Schicksal wurde von den Gästen besonders ausführlich diskutiert. Von früheren Jahrestagungen war die Vorgeschichte bis hin zur Petition ihnen ja auch allgemein bekannt.

Nach Geschichten vom Viehhandel ging es zurück ins Schloss und in die Ausstellung. Abends im Schlosskeller stellte Frau Ute Coulmann in einem Kurzvortrag den Flehinger Orientalisten Jacob Barth vor, der als einer der ersten Juden im Kaiserreich eine Professur erhielt. Herr Sven Stromann-Bräuer M.A. forscht gegenwärtig über jüdische Auswanderung aus dem Kraichgau in die USA und stellte ihren späteren Einfluss auf die US-Politik dar. Aus der anschließenden Diskussion ergaben sich viele neue Ansätze und auch sonst schöne Gespräche bis in die Nacht.

Der Museumsverein dankt ganz herzlich: Herrn Rudolf Fleischmann, Frau Hannelore Zwesper-Goll, dem Verein Jüdisches Leben Kraichgau e.V., insbesondere Herrn Wolfgang Burth, Frau Elisabeth und Herrn Hubert Hilbert, außerdem Herrn Klaus Fischer, Frau Helga und Herrn Stefan Schorpp, Frau Ellen Rausch, Herrn Thomas Steidle, dem Schloßteam um Frau Ilka Würz-Blankenhorn, Herrn Deffland und seinem Küchenteam und allen Vereinsmitgliedern, vor allem Herrn Günter Zeller und Frau Sabine Zimmermann für ihren Einsatz und ihre Hilfe.

Außerdem danken wir Herrn MdL Thomas Funk und unserem Pfarrer Werner Bär für ihre freundlichen Einführungsworte. Herrn Helmut Schmidt sei zudem gedankt für sein gelungenes Grußwort trotz Erkältung am Sonntag auf der Tagung.

Außerdem danken wir der Buchhandlung Holl & Knoll aus Eppingen für die Bereicherung der Tagung durch alte und neue Schätze.


Sonntag, 25. Oktober 2013: Die Jahrestagung der Alemannia Judaica

Am Sonntag, den 25. Oktober fand dann die eigentliche Tagung statt. Der Initiator von Alemannia Judaica, Dr. Joachim Hahn aus Plochingen, eröffnete die Tagung und gab einen kurzen Rückblick auf 25 Jahre gemeinsame Forschungsarbeit.

Dann berichteten die einzelnen Gruppen vom Stand ihrer Arbeit: Pierre Lambert aus Straßburg zeigte Aufnahmen von einem bedeutenden Fund jüdischer Schriften im Elsass und gab das neue deutsch-französische Tourismus-Projekt bekannt, nämlich eine Straße des Judentums einzurichten.

Heinz Högerle aus Horb erzählte von einigen Schülerprojekten und der Tagung zum jüdischen Bildungswesen. Johannes Ghiraldin aus Tauberbischofsheim informierte über die dortige Steinsetzung im Rahmen des Mahnmals in Neckarzimmern. Christoph Bittel vom Jüdischen Museum Creglingen berichtete über einen erfreulichen Besucheranstieg 2013 dank der Sonderausstellung 'Jüdische Portraits' von Herlinde Koelbl. 

Sibylle Thelen von der Landeszentrale für politische Bildung zeigte die Zahlen des Europäischen Tages der jüdischen Kultur. Mit 3580 Teilnehmern in Deutschland, 1760 in der Schweiz und knapp 8000 in Frankreich sei er 2013 etwas schlechter besucht als im Vorjahr. Außerdem ging sie auf die finanzielle Aufstockung der Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg durch den Landtag und die Antisemitismus-Tagung vom vergangenen Februar ein.

Carola Grasse aus Emmendingen referierte über Lehrerfortbildungen in Emmendingen. Herr Schwarz-Pich aus Mannheim stellte seine Forschungsarbeit im Auftrag des Badischen Fußballverbandes vor und bat um allseitige Mithilfe bei der Suche nach jüdischen Spielern in der jeweiligen Fußball-Vereinsgeschichte. Bernd Serger aus Freiburg untersucht die Geschichte des Kaufhauskette Knopf aus Freiburg und stellte den Forschungsstand dazu vor. Ruben Frankenstein aus Freiburg untersucht derzeit die jüdische Migrationsgeschichte der Stadt und gab einen Überblick dazu. Christiane Walesch-Schneller aus Breisach referierte über die Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Auschwitz und dem bemerkenswerten Umgang mit der Last der Geschichte. Danach folgten noch Kurzbeiträge zur Restauration jüdischer Grabsteine und dem neuen Register zur Gurs-Deportation als gemeinsames Projekt der Staatsarchive Freiburg und Karlsruhe.

Dem Museumsverein wurde für seine Organisation gedankt und Dr. Hahn mit Applaus für seine Moderation und sein langjähriges Engagement bedacht. 


Buchvorstellungen im Rahmen der Jahrestagung

Gleich zwei neue Bücher, die sich mit jüdischer Geschichte und Flehingen beschäftigen, sind rechtzeitig zur Jahrestagung aus der Druckerei gekommen: 

Wolfgang Schönfeld: Schicksale jüdischer Familien in Flehingen. Es ist im Selbstverlag erschienen, hat 260 Seiten und kostet 15.- Euro. 
  
Michael Heitz und Bernd Röcker haben als Herausgeber über 60 Biographien gesammelt. Ihr Buch Jüdische Persönlichkeiten im Kraichgau erscheint im Verlag Regionalkultur, hat 320 Seiten und kostet 22.80 Euro. Hier hat das Team weitergearbeitet, das auch schon die Ausstellung gemacht hat. Beide Bücher sind über den Buchhandel zu beziehen.
    
    
    
Bilder von der Jahrestagung  

Der Tagungsort  AJ Jahrestagung 2013 038.jpg (175861 Byte) AJ Jahrestagung 2013 018.jpg (252977 Byte) AJ Jahrestagung 2013 035.jpg (223809 Byte)
  Schloss Flehingen  Schloss Flehingen  Neues Nebengebäude 
        
Exkursion am Samstag  AJ Jahrestagung 2013 P1030800a.jpg (117184 Byte)   AJ Jahrestagung 2013 P1030792a.jpg (142374 Byte) AJ Jahrestagung 2013 P1030803a.jpg (138009 Byte)
  In Eppingen vor der Alten Synagoge    
       
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In Eppingen vor der Alten Synagoge Erläuterungen durch Ute Coulmann Ausstellung  Vorträge am Samstagabend 
       
Sonntag früh auf dem 
jüdischen Friedhof in Flehingen 
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  Blick auf den Friedhof   Gil Hüttenmeister (Mitte)    
       
Die Haupttagung am Sonntag       
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Blick in den 
Tagungsraum 
Ortsvorsteher Helmut Schmidt
 bei seinem Grußwort 
Jean-Pierre Lambert berichtet 
aus dem Elsass
 Isolde Siegers und Barbara Schüßler
 (PKC Ehemalige Synagoge Freudental)
       

   

   

   

   

   

   

   

 

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Stand: 08. Mai 2015