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Großwallstadt (Kreis
Miltenberg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Großwallstadt bestand eine kleine jüdische Gemeinde im 18./19.
Jahrhundert.
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Großwallstadt auf
insgesamt sechs Matrikelstellen die folgenden jüdischen
Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Sekel
Getschel Dornheimer (Viehhandel), Mendle Abraham Trier (Viehhandel), Joseph
Moises Feld (Warenhandel), Isaak Hirsch Grünebaum (Ellenwaren, Viehhandel),
Moises Samuel Stern (Viehhandel), Benjamin Abraham Trier (). Dazu lebten noch
drei jüdische Witwen in Großwallstadt, die namentlich nicht genannt werden.
Insgesamt lebten damals etwa 27 jüdische Personen in
Großwallstadt.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine Schule (s.u. bei der Synagoge), vielleicht auch ein rituelles
Bad. 1871 gehörte Großwallstadt zum "Schulsprengel" (Schulbezirk)
Kleinwallstadt. Der dortige Lehrer
unterrichtete im Religionsunterricht die jüdischen Kinder von
Groß- und
Kleinwallstadt sowie von
Sulzbach,
Hofstetten und
Hausen.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner
schnell zurück. Etwa 1874 löste sich die Gemeinde bereits auf.
Von den in Großwallstadt geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): In den
beiden Listen werden keine Namen aus Großwallstadt genannt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Bekanntgabe einer Kollekte "für die Notleidenden im
Heiligen Lande" (1871)
Bekanntgabe
in "Der Israelit" vom 15. Februar 1871 für die Kultusgemeinde
Kleinwallstadt und "dem
angehörigen Schulsprengel Großwallstadt,
Sulzbach,
Hofstetten und
Hausen": "Für die Notleidenden im Heiligen
Lande.
Sammlung in der Kultusgemeinde
Kleinwallstadt und des angehörigen Schulsprengels, Großwallstadt,
Sulzbach,
Hofstetten und
Hausen, durch den Kultusvorstand Max
Freund in Kleinwallstadt: Lazarus
Alexander in Kleinwallstadt 24 kr.,
Herz Stern 3 fl. 30 kr., Josef Feldmann 4 fl., Abraham Oppenheimer 24 kr.,
Abraham Stern 1 fl., Max Freund 1 fl., Josef Oppenheimer und Karolina
Oppenheimer Witwe 1 fl. 30 kr., Moses und Salomon Philipp 1 fl. 45 kr.,
Lehrer Kleiner 1 fl., ungenannt durch Lehrer Kleiner 1 fl., ungenannt durch
denselben 12 kr., ungenannt durch denselben 1 fl., ungenannt durch denselben
1 fl. 30 kr., Joseph Siegel 36 kr., Philipp Freund 1 fl., Heyum Oppenheimer
1 fl., Josef Stern 1 fl. 45 kr., Jeanette Stern 1 fl., aus der ständig zu
diesem Zweck aufgestellten Sammelbüchse 7 fl. 32 kr., Abraham Grünebaum in
Großwallstadt 1 fl., Lippmann Stern 1 fl. 30 kr., Samuel Stern 1 fl.,
30 kr., Moses Strauß in Hausen zwölf,
Leopold Reis in Hofstetten 12, David
Grünebaum 24 kr, Löb Reiß 24 kr. Zusammen 36 fl. 20 kr..
Abzüglich Porto 36 fl. 5 kr." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge bzw. ein Betraum war in der Gemeinde vorhanden.
Zusammen mit der Schule befand sie sich in zwei Zimmern, die an dem Haus
angebaut waren, das gegen die Scheune der Bürger Markert und Gelbert angrenzte.
Bei einem Brand in der Turmgasse wurden im Jahr 1884 beide Räume der früheren
jüdischen Einrichtungen zerstört.
Adresse/Standort der Synagoge:
Turmstraße 4
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte in Großwallstadt sind noch nicht vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 63 1992² S. 68. |
| Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 221.
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n.e.
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