Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wittelshofen (Kreis Ansbach)
Jüdische Geschichte / Synagoge 
(erstellt unter Mitarbeit von Angelika Brosig, Schopfloch (gest. 2013), mit Hinweis auf Forschungen von Heinrich Zollern, Heimatmuseum Wittelshofen)   

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Kleinere Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte     
bulletLinks und Literatur    

  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)    
   
In Wittelshofen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Die Gemeinde hatte ihre Blütezeit im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und gehörte zu den wenigen einigermaßen wohlhabenden jüdischen Gemeinden der Region. 1716 lebten bereits 30 jüdische Familien am Ort in einem "Judendorf" genannten Ortsteil, 1801 waren es 34 Familien mit zusammen 207 Personen. 1809/10 wurde die höchste Zahl mit 282 jüdischen Einwohnern (40,1 % der Gesamteinwohnerschaft von 689 Personen) festgestellt. Wenig später begann die Aus- und Abwanderung der jüdischen Bevölkerung. 1867 waren noch 104 jüdische Personen am Ort (16,6 % von 625), 1871 83 (13,2 % von 632), 1880 62 (10,0 % von 620), 1910: 42, (7,7 % der Gesamteinwohnerschaft). Die jüdischen Familien lebten vom Handel, insbesondere vom Viehhandel. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es mehrere für das wirtschaftliche Leben des Ortes wichtige Einzelhandelsgeschäfte jüdischer Familien.

An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule mit Lehrerwohnung sowie ein rituelles Bad. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Schopfloch beigesetzt. Zur Besorgung der religiösen Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorsänger und Schächter tätig war (vgl. Ausschreibungstexte der Stelle unten). Der vermutlich erste staatlich geprüfte Lehrer war um 1840 Jakob Mandel. Von 1895 bis zu seinem Tod 1927 war Julius Sommer Lehrer in Wittelshofen (siehe Bericht unten).      
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Ignatz Jordan (geb. 25.8.1878 in Wittelshofen, vor 1914 in Hochelheim [heute Gemeinde Hüttenberg, Lahn-Dill-Kreis] wohnhaft, gest. 14.11.1918 in Gefangenschaft) und Alfred Jordan (geb. 14.3.1885 in Wittelshofen, gef. 29.9.1916). Ihre Namen stehen auf dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege von Wittelshofen neben der evangelischen Martinskirche in der Kirchengasse. 
  
Um 1925
, als noch 33 jüdische Einwohner gezählt wurden (5,5 % der Gesamteinwohnerschaft von etwa 600 Personen), waren die Vorsteher der Gemeinde die Herren Gallinger und Oberdorfer. Als Religionslehrer war Julius Sommer tätig. Er unterrichtete an der Religionsschule der Gemeinde noch 4 Schüler. Die Gemeinde unterstand von 1841 bis 1879 dem Bezirksrabbinat Schopfloch, danach dem Bezirksrabbinat Ansbach. Um 1932 war 1. Gemeindevorsteher Salomon Winter (zugleich Gemeinderat bis 1933), Schatzmeister war Samuel Bravmann.

Nach dem Tod von Lehrer Julius Sommer 1927 wurde die Lehrerstelle nicht mehr besetzt, zumal es bereits wenig später (Anfang 1928) durch den Wegzug weiterer Familien keinen Minjan mehr in der Gemeinde gab (notwendige Zehnzahl von religionsmündigen Männern in der Gemeinde). Lehrer Erlebacher aus Mönchsroth betreute nun die Gemeinde (vgl. Berichte zum Purimfest 1928).
   
1933 lebten noch 17 jüdische Personen am Ort. Mit Beginn der nationalsozialistischen Zeit trafen die Unterdrückungsmaßnahmen auch alsbald die jüdischen Einwohner in Wittelshofen. Nach einem amtlichen Bericht vom Oktober 1935 durften sie beispielsweise keine Lebensmittel im Dorf einkaufen. Sie waren gezwungen, ihren Lebensbedarf auswärts zu besorgen. Im September 1938 wurde die Gemeinde aufgelöst. Inzwischen lebten nur noch acht jüdische Personen in drei Familien im Dorf. Nach der Zerstörung der Synagoge beim Novemberpogrom 1938 wurden diese acht Personen verhaftet und in einem Lastwagen nach Nürnberg gebracht. Einige Tage später durften sie nach Wittelshofen zurückkehren, jedoch nur, um ihren Hausrat zu packen. Im Januar 1939 lebte keine jüdische Person mehr in Wittelshofen. 
    
Von den in Wittelshofen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Emma Bemsel geb. Freundlich (1865), Martha Bravmann geb. Winter (1890 oder 1900), Samuel Bravmann (1894), Siegbert Bravmann (1922), Gerda Danzig geb. Winter (1903), Sophie Ebert geb. Freundlich (1872), Berta Heymann geb. Gallinger (1872), Ludwig Heyman (1897), Frieda Jordan geb. Bravmann (1890), Max Jordan (1877), Louis (Arye) Lamm (1871), Doris Oberdorfer (1903), Hermann Oberdorfer (1861), Julius Oberdorfer (1906), Justin Oberdorfer (1901), Rosa Oberdorfer geb. Hellmann (1875), Siegfried Oberdorfer (1890), Siegmund Oberdorfer (1875), Hedwig Schachno geb. Östreicher (1884), Albert Schloßheimer (1878), Selma Sundheimer geb. Gallinger (1903), Rosa Weinschenk geb. Elkan (1876), Hedwig Winter geb. Sichel (1874), Salomon Winter (1871). 

Wittelshofen Ehepaar Winter.jpg (58338 Byte)Das Foto zeigt Salomon und Hedwig Winter an ihrem 39. Hochzeitstag (Quelle: United States Holocaust Museum in Washington). Beide sind nach der Deportation umgekommen - Salomon Winter im Ghetto Theresienstadt, Hedwig Winter in Auschwitz. 

   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1868 / 1877 / 1887 / 1891

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. März 1868: Inserat
Durch das Ableben unseres Religionslehrers ist die hiesige Religions-, Vorsänger- und Schächterstelle vakant und soll wieder besetzt werden. Fixer Gehalt nebst freier Wohnung, Nebenverdiensten und Einkommen aus Stiftungen beträgt 500 Gulden.  
Bewerber wollen baldigst ihre Zeugnisse franko dem unterzeichneten Kultus-Vorstand einsehenden, und kann auch die Stelle baldmöglichst angetreten werden. 
Wittelshofen, den 16. März 1868. Bezirksamt Dinkelsbühl (Königreich Bayern). Israel Freundlich, Kultus-Vorstand."    
 
Wittelshofen Israelit 02051877.jpg (30522 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Mai 1877: "Die israelitische Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle in Wittelshofen bei Wassertrüdingen (Bayern) ist in Erledigung gekommen. Fixes Gehalt 700 Mark nebst Schechita (Dienst als Schächter) und schöner freier Wohnung. 
Bewerber um dieselben haben sich innerhalb 3 Wochen an den Unterzeichneten zu wenden. 
M.K. Pollack,
Kultusvorstand". 
 
Wittelshofen Israelit 26051887.jpg (71193 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Mai 1887: "Die hiesige israelitische Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle in Wittelshofen bei Wassertrüdingen (Bayern) wird bis zum 15. August  dieses Jahres erledigt. Fixer Gehalt 600 Mark nebst Erträgnis der Schechita und schöner, freier Wohnung. Nur Ledige finden Berücksichtigung. Bewerber um dieselbe haben sich innerhalb 3 Wochen an den Unterzeichneten zu wenden. 
Joseph Gallinger,
Kultus-Vorstand"
 
Wittelshofen Israelit 20071891.jpg (54155 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juli 1891: "Hiesige Lehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle ist in Erledigung gekommen und soll sofort wieder besetzt werden. Fixer Gehalt Mark 600, bei freier Wohnung und Beheizung, sowie dem Erträgnis der Schechita. Bewerber wollen sich wenden an 
E. Schlossheimer

Kultus-Vorstand in Wittelshofen (Bayern)."  

  
Lob für den israelitischen Lehrer Jakob Mandel (1842)

Wittelshofen AZJ 09041842.jpg (52365 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. April 1842: "Aus Mittelfranken, 12. März (1842). Als Beweis, dass die Bestrebungen und Leistungen der Bekenner des mosaischen Glaubens Allerhöchsten Orts auch die verdiente Anerkennung finden, mag dienen, dass der israelitische Lehrer in Wittelshofen, königlich-bayerischen Landgerichts Dinkelsbühl, Jakob Mandel, für seine Trauerrede beim Absterben der seligen Königin von Bayern sehr belobende Dankschreiben von Ihrer Majestät der Königin von Preußen, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Karl von Bayern, und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Marie, zukünftigen Kronprinzessin von Bayern, erhalten hat."

  
Zum Tod von Julius Sommer - Lehrer in der Gemeinde von 1895 - 1926 (gest. Dezember 1926) 

Wittelshofen BayrGZ 07011927.jpg (117379 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 7. Januar 1927: "Am Montag, dem 27. Dezember, wurde ein treuer Kollege, Lehrer Julius Sommer von Wittelshofen, zu Grabe getragen. Sommer, der am 16. Oktober 1858 in Höchheim geboren war, wirkte von 1878 bis 1895 in den Gemeinden Geroldshausen - Kirchheim bei Würzburg, und seit dieser Zeit, also über 31 Jahre, in Wittelshofen. Viele Jahre hindurch betreute er auch die Nachbargemeinde Wassertrüdingen. Fast vollzählig gab ihm seine Gemeinde das letzte Geleit zum weit entfernten Begräbnisplatz in Schopfloch und zeigte damit, wie sehr sie ihren Beamten schätzte. Vor dem Trauerhause würdigte Bezirksrabbiner Dr. Munk (Ansbach) in einem ehrenden Nachrufe die verdienstvolle Tätigkeit wie das anspruchslos und bescheidene Wesen des Dahingeschiedenen, worauf die Kultusvorstände von Wittelshofen und Wassertrüdingen dem geliebten Lehrer und langjährigen geistigen Führer Worte warmer Anerkennung und herzlichen Dankes widmeten. Am Grabe sprachen Lehrer Rosenstein (Schopfloch) für den israelitischen Lehrerverein, Hauptlehrer Levite (Gunzenhausen) für die Bezirkskonferenz Ansbach und Lehrer Erlebacher (Mönchsroth) als Nachbarkollege. Tov schem mischemem tov! Der gute Name, den der wackere Kollege hinterlassen hat, gereicht mit der trauernden Familie auch dem Lehrerstande zur Ehre. Max Levite (Gunzenhausen)."  
 
Rechts: Grabstein für Marianne Sommer, die Frau von Lehrer Sommer in Wittelshofen (geb. 1861, gest. 1920). Marianne Sommer ist bereits über 6 Jahre vor ihrem Mann gestorben und auf dem Friedhof in Schopfloch beigesetzt worden.  Wittelshofen MSommer 010.jpg (100232 Byte) Wittelshofen Sommer 011.jpg (61268 Byte) Links: Grabstein im jüdischen Friedhof in Schopfloch mit Inschrift: "Hier ruhet Herr Julius Sommer, Lehrer in Wittelshofen, geb. 16. Oktbr. 1858, gest. 25. Dezbr. 1926.
 Friede seiner Asche!"

       
       
Kleinere Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben 

Über die Spendenbereitschaft der Gemeinde (Bericht von 1864)

Wittelshofen Israelit 07121864.jpg (99761 Byte)Bericht in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1864: "Wittelshofen (Bayern), am Fuße des imposanten Hesselsberg, zählt zwar zu den kleineren Gemeinden im Regierungsbezirk Mittelfranken; dennoch wird manches Gute hierorts geleistet, und bedürfte nur der herrschende religiöse Sinn öfterer Anregung namentlich durch Predigten, um Größeres zu schaffen. - So wurde, durch einige Artikel in Ihrem schönen Blatte angeregt, eine Kollekte bei nur einigen Mitgliedern der hiesigen Gemeinde veranstaltet, und zum Zwecke der Sustentation des neubegründeten israelitischen Lehrer-Seminars in Würzburg dem ehrwürdigen Direktor desselben übermittelt. - 
Namentlich bewährt sich der religiöse Sinn der hiesigen Gemeinde durch Gründung und Pflege von wohltätigen Stiftungen, die sich bereits auf circa 5.000 Gulden beziffern, und deren Zinsen zu verschiedenen guten und gemeinnützigen Zwecken regelmäßig verteilt und verwendet werden. - 
Bei der in gegenwärtiger Zeit herrschenden Neigung der wohlhabenden Klasse zur Einwanderung in größere Städte sind derartige wohltätige Stiftungen für die Zurückbleibenden als ein wahrer Segen zu betrachten. - Um die Organisation und Verwaltung dieser Stiftungs-Kapitalien haben sich besonders die beiden Herren Vorstände H. und J. Freundlich große Verdienste erworben..."

  
Purimfest in der Gemeinde (1928) - es gibt keinen Minjan mehr  

Wittelshofen Israelit 22031928.jpg (45454 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. März 1928: "Wittelshofen, 8. März (1928). Nach Einnehmen unserer Purimsude hatten wir noch einen geistigen Genuss. Der Lehrer unserer Nachbargemeinde, der wir uns als Filiale angeschlossen haben, las uns die Megilo und hielt einen sehr interessanten Vortrag über die Bedeutung des Purimfestes. - Seit dem Ableben unseres Lehrers Sommer hat unsere Gemeinde durch Wegzug weitere drei Familien verloren, sodass das Minjan zerstört ist."

 
Lehrer Erlebacher betreut die Gemeinde (1928)  

Wittelshofen BayrGZ 01051928.jpg (53745 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Mai 1928: "Wittelshofen. Das Purimfest nahm in unserer kleinen Gemeinde in diesem Jahr unter Leitung des Herrn Lehrers Erlebacher (Mönchsroth), der auch Wittelshofen mit versieht, einen überaus befriedigenden Verlauf. Anschließend an die Verlesung der Megilloh, der Alt und Jung andächtig lauschte, hielt Herr Lehrer Erlebacher einen Vortrag über die Bedeutung des Purimfestes, der auf alle Zuhörer einen starken Eindruck machte. Es wäre zu wünschen, wenn derartige Belehrungs- und Erbauungsstunden den kleinen lehrerlosen Gemeinden von Zeit zu Zeit zuteil würden, damit das religiöse Leben auch in diesen Gemeinden wach erhalten wird."

   
   
Berichte zu Personen aus der Gemeinde   
   
Zum Tod des aus Wittelshofen stammenden Lehrers Nathan Freund (ca. 1801 in Wittelshofen - 1868 in Rimpar)    

Artikel in "Der Israelit" vom 12. August 1868: "Heidingsfeld (Bayern). (Ungern verspätet.) Ein teures Leben ist dahingegangen in Israel! Ein edles Herz hat zu schlagen aufgehört! Gerne möchte ich schweigen von der Trauerkunde, von dem im 67. Lebensjahr erfolgten Heimgange des gewiss einem großen Teile des Leserkreises dieser Blätter rühmlichst bekannten Lehrers Nathan Freund in Rimpar bei Würzburg; aber verschwunden ist der Gerechte (Zadik) für sein verschwindendes Geschlecht und gewiss dieser Gerechte (Zadik) ist wert, von ganz Israel betraut zu werden. Von unbemittelten Eltern in Wittelshofen in Mittelfranken geboren, besuchte er in seinen Jünglingsjahren die Hochschule des berühmten Hagaon Abraham Bing das Andenken an den Gerechten ist zum Segen (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham_Bing) und war einer von dessen hervorragenden Schülern. Die profanen Wissenschaften studierte er unter Leitung der damaligen gelehrtesten Professoren der Würzburger Universität. Die gründliche Gelehrsamkeit in Schas und Posekim, ganz besonders aber die eminent Sprachkenntnisse, namentlich in der hebräischen und chaldäischen Sprache dieses Mannes, seine Universalbildung und seine so tief wurzelnde G"ttesfurcht, seine Herzensgüte verbunden mit der aufopfernsten Wohltätigkeit und Spendenbereitschaft (frei übersetzt) sind allen bekannt, die ihm näher standen. - Als Lehrer wirkte er erfolgreich in Theilheim, hierauf circa fünf Jahre in Heidingsfeld, wo Einsender (sc. dieses Artikels) auch so glücklich war, zu seinen Schülern zu gehören und zuletzt in Rimpar, wo er 35 Jahre als Gesetzeslehrer (sc. zur Klärung von halachischen Problemen berechtigte Person) und Vorbeter segensreich wirkte und durch seinen so gründlichen Unterricht und seine so glückliche Vorsorge für die religiösen Institutionen, durch sein eifriges Bemühen, Herz und Sinn von Klein und Groß im Sinne unserer heiligen Religion auszubilden, Rimpar zu einer Mustergemeinde hervorhob. Dabei beschäftigte er sich, wenn seine Berufsgeschäfte es ihm erlaubten, trotz seiner schon vieljährigen Kränklichkeit, unausgesetzt mit dem Torastudium. - Wie er lebte, so starb er; mit gottergebener Geduld harte er auf seinem höchst schmerzvollen Krankenlager aus; bis zu den letzten Stunden genoss er nichts ohne Vor- und Nach-Bracha (= Segensspruch)! Fortwährend flüsterten die heiligen Lippen, welchen trotz der heftigsten Schmerzen kein Seufzer entfuhr, Worte der Tora. Wenn solche Sterne in Israel erbleichen, wem blutet da nicht das Herz von unaussprechlicher Wehmut? Das bezeugten auch heute seine Gemeindeglieder, von denen viele seiner Schüler waren, und viele andere seiner guten Freunde und Gönner, als sie schluchzend und wehklagend den Sarg des geliebten Lehrers umstanden, - Zadikim werden oft mehr geachtet, wenn sie unter den Toten als unter den Lebenden sind (frei übersetzt) - und gewiss wurde heute an seinem Grabe noch bei Manchem der Entschluss, den Lehren des Seligen unwandelbar treu zu bleiben und hiermit dessen Andenken am besten zu ehren, nochmals besiegelt und befestigt! Der Gemeinde Rimpar aber wünschen wir von Herzen wieder einen Mann, in dem sie, bin auch nur einigermaßen, Ersatz für ihren so schweren Verlust finden möge. ER (= G"tt) macht verschwinden den Tod auf immer (Jesaja 25,8). Heidingsfeld, am 18. Tamus. G-dt."   

   
Über den aus Wittelshofen stammenden Kommerzienrat Jakob Gallinger (1842 in Wittelshofen - 1912 in Nürnberg)  

Wittelshofen AZJ 20091912.jpg (222621 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 20. September 1912: "Jakob Gallinger. Es gibt Männer, deren Persönlichkeit, deren Wirken und Schaffen sich weit von dem Rahmen der Alltäglichkeit abhebt und deren Hinscheiden infolgedessen einen schmerzlichen Verlust bedeutet und eine große Lücke hinterlässt. Einen solchen Mann hat die Nürnberger Gemeinde und darüber hinaus die ganze Judenschaft verloren mit dem Hinscheiden von Kommerzienrat Jakob Gallinger, welcher am 9. September an den Folgen einer schweren Operation starb. Jakob Gallinger war im Jahre 1842 in Wittelshofen in Mittelfranken geboren. Aus bescheidenen Verhältnissen entstammend, hat er es verstanden, sich aus eigener Kraft zu einer bedeutenden Persönlichkeit nicht nur im geschäftlichen, sondern vor allem Dingen im öffentlichen Leben emporzuarbeiten. Er war 20 Jahre lang Armenpflegschaftsrat der Stadt Nürnberg und galt als einer der fähigsten und bedeutendsten Mitglieder des Kollegiums. Eine vor Jahren Gallinger angetragene Kandidatur für den Magistrat hat er wegen geschäftlicher Überlastung abgelehnt. Die bayerische Regierung hat die rastlose Tätigkeit des Genannten um das Zustandekommen der bayerischen Landesausstellung im Jahre 1896 durch die Ernennung zum 'Kommerzienrat' anerkannt. Im Verein für Ferienkolonien hat Gallinger als Schatzmeister eine hervorragende Tätigkeit entfaltet und diesem Verein immer neue Hilfsquellen erschlossen, um die kranken und schwächlichen Kinder in möglichst großer Zahl im Sommer hinaus in die frische Natur und in stärkende Solbäder schicken zu können. Aus eigener Kraft hat er ein Hilfswerk organisiert zu dem Zwecke, um Hunderten von armen Schulkindern im Winter die Wohltat eines warmen Mittagessens zu gewähren. So war Kommerzienrat Gallinger überall arbeitend, helfend, schützend und fürsorgend tätig. Am meisten aber im Dienste des Judentums. Für dieses zu arbeiten war ihm keine Stunde zu früh und zu spät, und kein Opfer zu groß, es war ihm Herzensbedürfnis und gewährte ihm hohe Befriedigung, seine Tatkraft hier entfalten zu können. Er war zweiter Vorstand der jüdischen Kultusgemeinde, deren Verwaltung  
Wittelshofen AZJ 20091912a.jpg (281384 Byte)er nahezu ein Vierteljahrhundert angehörte. Er war in fast allen Komitees der jüdischen-sozialen Vereinigungen, sowohl hier am Platze, als auch in den großen deutschen Organisationen tätig. Im 'Gemeindebund', im 'Hilfsverein der deutschen Juden', in der 'Alliance', im 'Zentralverein deutscher Staatsbürger', überall stand Gallinger in vorderster Linie, wenn es  galt zu helfen, zu werken und zu organisieren. Er war ein Helfer in Not und Bedrängnis, ein tatkräftiger und unerschrockener Kämpfer, wo es galt die Rechte und das Ansehen der Judenschaft gegen Angriffe zu verteidigen. In den zahlreichen Kollekten, die in den letzten Jahren die Not der Juden im Osten erforderte, war Gallinger immer als treibende Kraft an der Spitze aller Veranstaltungen. Er verstand nicht nur selbst zu arbeiten und zu organisieren, er wusste auch die anderen durch sein Beispiel und durch die belebende und überzeugende Kraft seines Wortes anzuspornen. Bei der am Tage vor dem Neujahrsfeste stattgefundenen Beerdigung konnte die riesige Halle des neuen Friedhofs die zahlreichen Personen aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Konfessionen kaum fassen, welche gekommen waren, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Herr Rabbiner Dr. Freudenthal, welcher selbst dem Entschlafenen in inniger Freundschaft nage gestanden, schilderte mit ergreifenden Worten den Lebensgang und die trefflichen Eigenschaften des Herzens und Charakters, wie Gallinger bescheiden und selbstlos für seine Person, aber umso besorgter und hilfsbereiter für andere gewesen war. Seine Tätigkeit war der Allgemeinheit, der notleidenden Menschheit und in erster Linie dem Judentum geweiht, eine Tätigkeit, die nicht nur nebenher ging, sondern die Kraft und Zeit des hervorragenden Mannes ganz absorbierte. 'Wahrlich', so sprach Dr. Freudenthal bei Beginn seiner Rede, 'es hätte uns keine schlimmere Botschaft zum Abschluss des alten Jahres treffen können als das Hinscheiden des allverehrten Mannes'. Herr Justizrat Dr. Held, erster Vorstand der Kultusgemeinde, welcher eigens von seinem Sommerurlaub zu dem Begräbnis herbeigeeilt, widmete dem unermüdlichen Berater und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung tief empfundene Worte des Dankes und des Gedächtnisses. Herr Justizrat Held sagte, dass Jakob Gallinger das dienstälteste und zugleich verdienstvollste Mitglied der Verwaltung gewesen sei, dass der Verstorbene nicht allein seine Tätigkeit hier im Rat der Gemeinde entfaltet habe, sondern, dass derselbe in zahllosen Fällen die Gemeinde nach außen bei den Tagungen der großen jüdischen Organisationen in würdiger und tatkräftiger Weise vertreten habe, wodurch der Name Gallinger weit über die Grenzen der Stadt hinaus mit Achtung und Verehrung genannt wurde. Herrn Armenpflegschaftsrat Jonas Bamberger gedacht der Tätigkeit des Entschlafenen um den 'Verein israelitischer Krankenpflegerinnen' und dessen eifrigen erfolgreichen Bemühungen zur Schaffung eines eigenen Heims für die Schwestern. Herr Hofrat Dr. Goldschmidt legte namens der Vorstandschaft des Vereins 'Ferienkolonien für arme Schulkinder' einen Kranz nieder und rühmte die rastlosen Bemühungen Gallingers, zahlreichen armen Kindern eine Erholungsstätte zu gewähren. Herr Justizrat Josephsthal widmete dem Entschlafenen einen warmen Nachruf im Auftrag des 'Zentralvereins deutscher Staatsbürger'. Herr Hofrat Dr. Frankenburger legte im Auftrag des 'Vereins für Tuberkulose' einen Kranz nieder, unter Dankeserstattung an das rührige Ausschussmitglied. Herr Direktor Gombrich sprach im Namen der hiesigen jüdischen Wohlfahrtsvereine, des 'Hilfsvereins', 'Wohltätigkeitsvereins', 'Frauenvereins', 'Waisenvereins', ferner für den 'Gemeindebund', den 'Hilfsverein deutscher Juden' und die 'Alliance Israélite', Alle die zahlreichen hiesigen und auswärtigen Organisationen verlieren in dem Verstorbenen einen treuen, tatkräftigen und nie versagenden Mitarbeiter, für den ein Ersatz nicht leichterdings wieder zu finden ist. Herr Direktor Gombrich erwähnte noch, wie Jakob Gallinger es verstanden hat, ein guter Juden und zugleich ein guter Deutscher zu sein, und wie er noch in den letzten Wochen seines Lebens, als er sich schon krank und elend fühlte, seine ganze Kraft aufbot, um die Differenzen innerhalb der 'Alliance' einem friedlichen Ausgleich zuzuführen. Herrn Gemeindebevollmächtigter Wertheimer legte noch namens des Lokalausschusses der Fortschrittlichen Volkspartei einen Kranz an der Bahre des langjährigen Ausschussmitgliedes nieder. So hat die Nürnberger Gemeinde einen ihrer hervorragendsten Männer zur letzten Ruhe bestattet, dessen Andenken fortleben wird als das eines treuen und unentwegten Förderers und Kämpfers für das Judentum und für soziale Wohlfahrtspflege."   

      
Über den aus Wittelshofen stammenden ersten jüdischen Volksschullehrer in Bayern Isak Bernhard Lamm (geb. 1804 in Wittelshofen, gest. 1882)      

Wittelshofen Israelit 04021915.jpg (133031 Byte)Buchbesprechung über eine 1915 erschienene Publikation in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Februar 1915: "Isak Bernhard, der erste jüdische Volksschullehrer in Bayern. Aus alten Familien-Papieren von Louis Lamm, Berlin, Louis Lamm, 1915, 16 S. 12. mit Bildnis. 
Der rührige Verlagsbuchhändler Louis Lamm, der im vorigen Jahre die Stammtafel seiner Familie veröffentlichte, gibt in vorliegender Broschüre in kurzen Strichen die Lebensgeschichte seines Großvaters und gewährt hiermit einen Einblick in ein Lehrer- und Dulderleben, wie es vor einem halben Jahrhundert sich abspielte. Isak Bernhard Lamm, 1804 in Wittelshofen geboren, besuchte die Religionsschule Dittenheim, die Jeschiwa in Schwabach und das Lehrerseminar in Bamberg. Seine erste Anstellung fand er 1827 in Hüttenbach als Religionslehrer und ein Jahr später auf Drängen der Behörde und trotz Widerspruch der Gemeinde, die eine höhere Etatbelastung verhindern wollte, auch als Elementarlehrer mit einem jährlichen Gehalte von 300 Gulden nebst freier Wohnung. Eine Tragikomödie war es, als zwei Jahre später an dem geplanten Tage seiner Verehelichung - Rabbiner, Eltern und Verwandte waren bereits eingetroffen - auf Einspruch einiger Gemeindemitglieder die Vornahme der Trauung durch das Patrimonialgericht untersagt wurde. Durch das mannhafte Auftreten der Betroffenen wurde schließlich nach einigen Wochen die Heiratserlaubnis erwirkt. Isak Bernhard Lamm fand in seinem erfolgreichen Wirken und in der Anerkennung der Behörde ausreichenden Lohn. Als erster jüdischer Lehrer erhielt er 1879 den Ludwigsorden in Anerkennung seiner 50jährigen amtlichen Tätigkeit. 1881 auf sein Ansuchen als 78jähriger zur Ruhe gesetzt, fand er am 19. April 1882 die letzte Ruhestätte. Ein schlichtes Büchlein in schlichter Sprache liegt vor uns. Jeder, der es zur Hand nimmt, wird, nachdem er seinen Inhalt kennen gelernt hat, dazu gedrängt, der Lage des Lehrerstandes vor 100 Jahren die heutigen Verhältnisse gegenüberzustellen und unwillkürlich ausrufen: 'Gepriesen, der die Zeiten ändert'. Lwstn."   

      
Zum Tod von Isaak Freundlich in Bad Tölz - aus Wittelshofen stammend (1919)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Januar 1919: "In Bad Tölz starb am 6. Januar an den Folgen eines Falles Herr Isaak Freundlich im Alter von 89 Jahren; die Leiche wurde nach München übergeführt. Er war von Wittelshofen vor 28. Jahren nach München gezogen und betätigte sich auf allen religiösen Gebieten als wahrhaft frommer Mann."         

     
Hinweis: aus Wittelshofen stammte Rabbiner Ludwig Rosenthal (geb. 1870 in Wittelshofen, gest. 1938 in Köln). Er studierte am Berliner Rabbinerseminar für das orthodoxe Judentum und war zunächst Prediger in Spandau, seit 1895 Rabbiner in Mannheim, danach seit 1897 (konservativer) Rabbiner in Köln.  Vgl. https://provenienz.gbv.de/Ludwig_Rosenthal.  Dazu die Artikel:    
    
Rabbiner Dr. Ludwig Rosenthal wird in Mannheim zum Klausrabbiner ernannt (1895)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Januar 1895:  "Mannheim, 24. Dez. Die hiesige israelitische Gemeinde hat Herrn Dr. Ludwig Rosenthal, bisher Prediger in Spandau, zum Rabbiner an der Klaussynagoge ernannt. Herr Dr. R. ist Schüler des Berliner Rabbiner-Seminars."    

 
Rabbiner Dr. Ludwig Rosenthal wurde nach Köln berufen (1897)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. September 1897: "Dr. Ludwig Rosenthal, seither Rabbiner der israelitischen Religionsgemeinschaft zu Mannheim, wurde zum zweiten Rabbiner in Köln gewählt."     
Mannheim AZJ 01101897.jpg (39904 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Oktober 1897: "Eine Notiz in der vorletzten Nummer berichtigend, erwarten wir, dass der in Köln neugewählte Rabbiner Dr. Ludwig Rosenthal nicht Rabbiner der israelitischen Religionsgesellschaft, sondern der Klausstiftung in Mannheim war. Eine israelitische Religionsgesellschaft, d.h. eine Separatgemeinde wie in Karlsruhe, Mainz etc. gibt es in Mannheim nicht."  

     
     
    
Zur Geschichte der Synagoge       
    
Eine erste Synagoge war bis 1843 vorhanden (möglicherweise das ehemalige Haus Nummer 88; dies war die Wohnung des Vorsängers Bohrim David Isaak). 
 
Eine neue Synagoge mit einem Schulraum wurde 1842/43 erbaut und am 1. Dezember 1843 feierlich eingeweiht. Die Finanzierung des Synagogenbaus war für die jüdischen Familien der Gemeinde ein schwieriges Unternehmen; die eigenen finanziellen Mittel reichten zum Synagogenbau nicht aus. Daher war bei der Regierung die Durchführung einer Kollekte bei den jüdischen Gemeinden des Landes Anfang 1840 beantragt worden. Die Kollekte wurde genehmigt und in ganz Bayern im Frühjahr 1840 durchgeführt. Zur Kollekte selbst liegen zwei Artikel aus dem "Intelligenzblatt von Unterfranken..." vor:    
   
 
Kollekte zum Bau einer Synagoge in Wittelshofen (1840)    

Artikel im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern 23. April 1840: "24. April 1840. An die fürstlich Löwensteinische Regierungs- und Justizkanzlei in Kreuzwertheim und an sämtliche Distrikts-Polizeibehörden des Regierungs-Bezirks.
(Bewilligung einer Kollekte für den Synagogenbau in Wittelshofen betreffend).
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Seine Majestät der König
haben allergnädigst zu genehmigen geruht, dass zum Behufe der Aufbringung der Kosten des Neubaues einer Synagoge zu Wittelshofen, Landgerichts Dinkelsbühl, eine Sammlung von Beiträgen bei den israelitischen Glaubensgenossen im ganzen Königreiche veranstaltet werde.
Die Distrikts-Polizeibehörden werden daher beauftragt, diese Sammlung durch die Synagogenvorsteher vornehmen zu lassen, und nach Verlauf von 4 Wochen das Ergebnis an das Expeditionsamt der unterfertigten königlichen Stelle einzusenden, zugleich aber auch über das Resultat Bericht, und nach Lage der Sache Fehlanzeige anher zu erstatten.
Würzburg, den 20. April 1840.
Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern.
Graf von Lerchenfeld, Präsident.  Hübner."      
 
Artikel im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern vom 7. Juli 1840: "2. Juli 1840) (Bewilligung einer Kollekte für den Synagogenbau in Wittelshofen betreffend).
Im Namen Seiner Majestät des Königs
.
Der Ertrag der Kollekte für den Synagogenbau in Wittelshofen wird in nachstehender Übersicht bekannt gemacht.
Würzburg den 1. Juli 1840.
Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern. I.A.d.P. Stenglein, Direktor.      Hübner." 
Aus der Übersicht gehen die Erträge der Sammlung der einzelnen Behörden/Ämter hervor.    
Anmerkung: die gezeigten Dokumente aus dem "Intelligenzblatt" beziehen sich auf die Kollekte in Unterfranken und Aschaffenburg. Weitere Erträge gab es aus anderen bayerischen Regierungsbezirken und aus der Pfalz.

Während des Baus und der dazu notwendigen Kollektensammlung erfuhr die Gemeinde weitere große Unterstützung durch Landrichter Mayer in Dinkelsbühl, der sich selbst mit großem Engagement um beim Einsammeln von Spenden beteiligte. Dazu berichtete die "Allgemeine Zeitung des Judentums" am 27. November 1843: 

Wittelshofen AZJ 27111843.jpg (60422 Byte)"Aus Schwaben, 12. November (1843). Die Gemeinde zu Wittelshofen entbehrte eines angemessenen Gotteshauses. Kaum war der Gedanke eines Neubaus im Kultusvorstande entstanden, als der königliche Landrichter Mayer in Dinkelsbühl sich der Sache eifrigst annahm, bei der königlichen Kreisregierung die Erlaubnis einer Kollekte bei allen Israeliten des Königsreichs erwirkte, sich selbst an das Haus Rothschild wandte, das auch 300 Gulden erfolgen ließ, und den Bau auf jede Weise förderte. Durch seine und des Vorstandes Bemühung steht nun ein schöner Bau vollendet, der in den nächsten Tagen eingeweiht werden soll."

Das Datum der Einweihung der Synagoge ist bekannt aus einem Bericht, der in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" (Ausgabe vom 8. Juli 1844) anlässlich der Einweihung der beiden Synagogen in Wittelshofen und Pahres erschien:   

Pahres AZJ 08071844.JPG (170079 Byte)"Aus Mittelfranken, 13. Juni (1844). In unserer materiellen Zeit ist es ein schönes Zeichen, dass unsere, meist nicht sehr großen, Gemeinden sehr auf Verschönerung und den Anforderungen der Zeit entsprechende, innere Ausstattung ihrer Synagogen bedacht sind. Dass hier kein Opfer zu groß ist, davon überzeugen wir uns leicht, wenn wir in die kleinsten Gemeinden kommen und uns die Synagoge zeigen lassen. Der Staub voriger Jahrhunderte ist verbannt, Reichlichkeit, Ordnung, zweckmäßige Einrichtung sind an seine Stelle getreten. Der Gottesdienst selbst wird auf eine würdige Weise abgehalten, und wenn auch die Veredlung und Verbesserung des innern Menschen gleichen Schritt hält mit diesen Einrichtungen, dann - gehen wir gewiss einer bessern Zeit entgegen. Auch zwei neue Synagogen sind in der jüngsten Zeit in unserem Kreise entstanden: die zu Wittelshofen, eingeweiht den 1. Dezember 1843 und die zu Pahres, eingeweiht den 1. Juni 1844, - beide würde der Gemeinden, denen die Verherrlichung Gottes über Alles ging. Besonderer Erwähnung verdient eine Rede des königlichen Landrichters Herrn Meyer in Dinkelsbühl - nunmehr in gleicher Eigenschaft in Nürnberg wirkend, - welche derselbe bei der Einweihung in Wittelshofen, nachdem ihm ein Schulkind den Schlüssel auf einem seidenen Kissen überreicht hatte, vor der Synagogentüre gehalten hat. Er lobte den in dieser Gemeinde herrschenden guten Geist, stellte dieselbe sogar zum Muster für christliche Gemeinden auf, uns sprach unter anderen ungefähr auch folgende Worte:
"Möget ihr recht fleißig in diesen, von euch zur Verherrlichung Gottes erbauten Tempel wallen, wie einst Israel in den Tempel nach Jerusalem wallte! Möget ihr stets mit freudigem Herzen hierher kommen, zu dem Gott zu beten, der auch unser Vater ist! Ja, wir haben alle einen Vater, und darum sind wir auch rüder, darum bilden auch alle Menschen nur eine große Familie, darum sollen auch die Bekenner verschiedener Konfessionen sich wie Brüder einander lieben." usw.
- . Sehr zu bedauern ist, dass acht Tage nach Einweihung der Synagoge von unbekannten, verruchten Händen das Häkdesch ("Opferstock"), in welchem eine nicht unbedeutende Summe enthalten war, ganz ausgeleert wurde". 

Als Besonderheit wurde in der Synagoge in Wittelshofen ein "Stand" (= Betständer, Stehpult) aus der Synagoge in Monheim aufgewahrt. In Monheim waren 1741 die jüdischen Familien ausgewiesen worden. Dazu wurde folgende Geschichte erzählt:  

Wittelshofen AZJ 24091842s.jpg (38226 Byte)Artikel in "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. September 1842:  "In der Synagoge zu Wittelshofen befindet sich ein Stand aus der ehemaligen Synagoge in Monheim, wo jetzt keine Juden mehr zu finden sind. Der gegenwärtige Besitzer dieses Synagogenstandes ist ein alter Mann, namens Monheimer, dessen Großvater, unter den aus Monheim vertriebenen Israeliten, in sein neues Domizil nichts mitbrachte, da man ihm aller seiner Habe beraubt hatte, als diesen Synagogenstand, den er auf seinem Rücken von Monheim nach Wittelshofen getragen hat". 

Die Synagoge in Wittelshofen war fast ein Jahrhundert lang Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens am Ort. 
   
Nachdem die meisten jüdischen Einwohner ausgewandert beziehungsweise fortgezogen waren, wurde die Synagoge bei der Auflösung der jüdischen Gemeinde im September 1938 geräumt. Die Ritualien wurden dem Verband der Bayrischen Israelitischen Gemeinden übergeben. Sie wurden beim Novemberpogrom 1938 in München zerstört. In Wittelshofen wurde die Synagoge im Winter 1938/39 abgebrochen.
 
Nach 1945 wurde das ehemalige Synagogengrundstück mit Garagen und einer Scheune überbaut.      
    
   
Adresse/Standort der SynagogeZwischen Postweg 2 und Postweg 6.        
  
  

  
Fotos   
(Quellen: obere Zeile: Sammlung Hahn; untere Zeile links: United States Holocaust Museum Washington; untere Zeile Mitte und rechts: Foto von Karl Michelsohn, Ansbach um 1930, veröffentlicht in: Th. Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, Hg. von den Central Archives Jerusalem und dem Jüdischen Museum Franken in 3 Bänden 1998 Bd. 3 S. 786)   

Historische Ansichten   Wittelshofen Ort 001.jpg (88591 Byte) Wittelshofen Synagoge 019.jpg (86122 Byte)
Historische Ansichtskarte von Wittelshofen
(abgestempelt 1941)
Ausschnittsvergrößerung: 
die Synagoge
     
Wittelshofen Synagoge 012.jpg (36805 Byte) Wittelshofen Synagoge 011.jpg (78371 Byte) Wittelshofen Synagoge 010.jpg (65234 Byte)
Außenaufnahme der Synagoge 
Wittelshofen mit Mitgliedern der 
Familie Winter - vor 1938
Blick zum Toraschrein in der 
Synagoge Wittelshofen, 1843 eingeweiht,
 1938 zerstört.
Detail aus Foto links: über dem Toraschrein:
 Gebotstafeln, Löwen sowie die Inschrift
 "Erkenne, vor wem du stehst".
     
Gedenkstein für die jüdische Gemeinde
(Foto erhalten von Angelika Brosig,
 Schopfloch - www.juden-in-schopfloch.de;
 auf dieser Seite auch "Sonderseite 
zu Wittelshofen") 
Wittelshofen Gedenkstein 100.jpg (109645 Byte) Wittelshofen Gedenkstein 100a.jpg (52835 Byte)
     
     
  Das Gebäude Postweg 3 (Haus Nr. 19) - früheres jüdisches Gemeindezentrum ?
(Fotos mit Erläuterungen erhalten von Angelika Brosig, Schopfloch, www.juden-in-schopfloch.de)
 
Schopfloch Ort 240.jpg (56183 Byte) Schopfloch Ort 241.jpg (53261 Byte) Schopfloch Ort 242.jpg (74456 Byte)
Das historische Foto des Gebäudes im
 Postweg zeigt ein typisches jüdisches
 Mansarden-Wohnhaus, das einst der
 jüdischen Kultusgemeinde gehörte. Hier
 wohnte der jüdischer Vorbeter und Lehrer
Das Gebäude wurde im 20. Jahrhundert umgebaut. Das Mansardendach wurde durch ein Satteldach ersetzt. 
Nach einer - durch neue Forschungen allerdings noch nicht bestätigten - Überlieferung am Ort
war in diesem Gebäude auch eine ältere Synagoge untergebracht.
 
   

   
   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Juli/September 2008: Friedhofsführungen in Schopfloch zur Erinnerung an die Juden in Wittelshofen    
Schopfloch Friedhof wi01.jpg (187253 Byte)Artikel in der "Fränkischen Landeszeitung" vom 24. Juli 2008 über eine bevorstehende Friedhofsführung am 27. Juli 2008: "Erinnerung an Juden in Wittelshofen. Schopfloch / Wittelshofen. Bei einer Führung durch den jüdischen Friedhof von Schopfloch am kommenden Sonntag, 27. Juli, ab 14 Uhr steht die ehemalige jüdische Gemeinde von Wittelshofen im Mittelpunkt. Angelika Brosig vom Projekt 'Juden in Schopfloch' lädt dazu alle Interessierten ein. Mit Heimatpfleger Heinrich Zoller aus Wittelshofen besichtigte sie vor Ort die ehemaligen Plätze der schönen Synagoge und der Mikwe, also des rituelles Frauenbades, die Vorsängerwohnung und frühere jüdische Häuser...".
  
Führung über den jüdischen Friedhof Schopfloch am 8. September 2008 zum "Europäischen Tag der Jüdischen Kultur"
Wittelshofen PA 08092008.jpg (254891 Byte)Artikel in der "Fränkischen Landeszeitung" vom 8. September 2008:  Zeugen jüdischer Geschichte. 66 Steine gesichert. Gedenktafel in Wittelshofen.  Schopfloch/Wittelshofen (mw) - In 27 Ländern gaben am gestrigen Europäischen Tag der jüdischen Kultur viele Vereine und Organisationen, Museen und Gedenkstätten sowie jüdische Gemeinden und Bürger die Möglichkeit, jüdisches Leben kennen zu lernen. Der Friedhof im Schopflocher Ortsteil Deuenbach war gestern Nachmittag Treffpunkt zu einer Führung, an der über 40 Personen teilnahmen..."   

    
     

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Wittelshofen  
bulletUnited States Holocaust Museum in Washington (unter der dortigen Suchfunktion mit "Wittelshofen" finden sich einige Familienfotos der Familie Winter, von denen zwei oben aufgenommen wurden).  
bulletDie Namen der jüdischen Gefallenen in der Liste des Hauses der Bayerischen Geschichte  
bulletSeite von Angelika Brosig über die Wittelshofener Familie Jordan    
bulletSonderseite zu Wittelshofen bei www.juden-in-schopfloch.de von Angelika Brosig 
bulletInformationen zu der aus Wittelshofen - Buttenwiesen stammenden Familie Lamm (zusammengestellt von Rolf Hofmann, Stuttgart) 
Family Sheet Max Lamm of Wittelshofen + Buttenwiesen (pdf-Datei)         

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 243-244.  
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 189.  
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 300-301.  
bulletBayern SynGedenkband II.jpg (63426 Byte)"Mehr als Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band II: Mittelfranken. Erarbeitet von Barbara Eberhardt, Cornelia Berger-Dittscheid, Hans-Christof Haas und Angela Hager, unter Mitarbeit von Frank Purrmann und Axel Töllner. Hg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3: Bayern, Teilband 2: Mittelfranken. Lindenberg im Allgäu 2010. 
Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgäu

ISBN 978-3-89870-448-9.   Abschnitt zu Wittelshofen S. 757-770.          
bulletReese Lit 020.jpg (145046 Byte) Spuren jüdischen Lebens rund um den Hesselberg. Kleine Schriftenreihe Region Hesselberg Band 6. 
Hrsg. von Gunther Reese, Unterschwaningen 2011. ISBN 978-3-9808482-2-0  
Zur Spurensuche nach dem ehemaligen jüdischen Leben in der Region Hesselberg lädt der neue Band 6 der 'Kleinen Schriftenreihe Region Hesselberg' ein. In einer Gemeinschaftsarbeit von 14 Autoren aus der Region, die sich seit 4 Jahren zum 'Arbeitskreis Jüdisches Leben in der Region Hesselberg' zusammengefunden haben, informieren Ortsartikel über Bechhofen, Colmberg, Dennenlohe, Dinkelsbühl, Dürrwangen, Feuchtwangen, Hainsfarth, Heidenheim am Hahnenkamm, Jochsberg, Leutershausen, Mönchsroth, Muhr am See (Ortsteil Altenmuhr), Oettingen, Schopfloch, Steinhart, Wallerstein, Wassertrüdingen und Wittelshofen über die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinden. Am Ende der Beiträge finden sich Hinweise auf sichtbare Spuren in Form von Friedhöfen, Gebäuden und religiösen Gebrauchsgegenständen mit Adressangaben und Ansprechpartnern vor Ort. Ein einleitender Beitrag von Barbara Eberhardt bietet eine Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens. Eine Erklärung von Fachbegriffen, ein Literaturverzeichnis und Hinweise auf Museen in der Region runden den Band mit seinen zahlreichen Bildern ab. Das Buch ist zweisprachig erschienen, sodass damit auch das zunehmende Interesse an dem Thema aus dem englischsprachigen Bereich abgedeckt werden kann, wie Gunther Reese als Herausgeber und Sprecher des Arbeitskreises betont. Der Band mit einem Umfang von 120 Seiten ist zum Preis von 12,80 €- im Buchhandel oder im Evangelisch-Lutherischen Pfarramt Mönchsroth, Limesstraße 4, 91614 Mönchsroth, Tel.: 09853/1688 erhältlich E-Mail: pfarramt.moenchsroth[et]elkb.de.    
bulletMarion Davies: The Bock Family from Lich. 1700s to 1874/75. Researched and compiled by Marion Davies 2023 (mit Bezügen zu Wittelshofen). Eingestellt zum Download als pdf-Datei.          
bulletFranziska Heyde: Das Leben der Fanny Birkenruth geb. Freundlich. 2022. ISBN 978-3-00-073862-3. € 18,00. Kontakt-Bestellung: c.f.heyde@t-online.de 
Zu dieser Publikation: "Familiengeheimnisse gibt es in jeder Familie, oft über Generationen gehütet, bis durch Zufall aufkommt, was wirklich war. Fanny Birkenruth geb. Freundlich (1841-1912), entstammt dem orthodoxen Landjudentum aus Wittelshofen nahe dem mittelfränkischen Dinkelsbühl. Gezwungenermaßen, als Folge einer Liebesziehung zu ihrem jüdischen Cousin aus Altenmuhr, verlässt sie als junge Frau ihren Geburtsort und wird sich später als Salonière in aristokratisch-protestantischen Kulturkreisen Roms der Jahrhundertwende etablieren. Ihr imposantes Grabmal auf dem berühmten römischen Friedhof, 'Cimitero acattolico' (Foto links) neben denen ihrer nächsten Freundin, der damals prominenten Schriftstellerin Malwida von Meysenbug und neben August v. Goethe Filius, zeugen noch heute davon. Aber Fanny beginnt früh, Geheimnisse um ihre Person zu spinnen, belastend für ihre unmittelbaren Nachkommen und dann lebensrettend in der NS-Diktatur, Geheimnisse, die unaufgelöst bis in spätere Generationen wirken werden.
Das vorliegende, akribisch recherchierte Werk macht es sich zur Aufgabe, dieses Gespinst an Geheimnissen aufzulösen, durch Nachlass-Aufarbeitungen, Entschlüsselung historischer Dokumente, Archiv-Einsichten sowie Korrespondenzen, persönliche Gespräche mit Nachfahren und spezialisierten Historikern und mit Hilfe ihres familientherapeutischen Hintergrundwissens: Die Autorin deckt auf, wie Fannys Familiengeheimnis posthum für ihre jüdischen Nachkommen während der Shoah zur dramatischen Rettung wird und dadurch dessen Geheimhaltung nochmals verstärkt. Dieses Spannungsfeld der Ungereimtheiten nimmt die Autorin zeitlebens wahr und es gelingt ihr zu großen Teilen, die Wahrheiten sukzessive zu entfalten und ein beeindrucken realistisches Tableau vor dem Hintergrund der Herkunft aus dem fränkischen Landjudentum zu entwerfen.  

    
     

 
 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Wittelshofen  Middle Franconia. An important Jewish community existed from the 18th to the mid-19th century, known as one of the wealthiest in the region. A new synagogue was built in 1842. Most Jews traded in livestock. The Jewish population numbered 104 in 1867 and 17 in 1933 (total 512). The last eight Jews were expelled after the synagogue was burned to the ground on Kristallnacht (9-10 November 1938).   
    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020