Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Rexingen (Stadt Horb am Neckar, Kreis Freudenstadt)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte des Ortes  

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Rexingen wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Letzte Aktualisierung: 19.07.2019. 
    
Ein großer Teil der Texte konnte noch nicht abgeschrieben werden, zum Lesen bitte Textabbildungen anklicken.    
    
    
Übersicht:   

bulletAllgemeine Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Zur Geschichte der Juden in Rexingen (Beitrag von Oberlehrer Samuel Spatz von 1924)    
Die Annahme fester Familiennamen der Juden in den Schwarzwaldgemeinden 1827 (Beitrag von Oberlehrer Straßburger 1926)    
bulletAus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet  (1889 / 1930) 
25-jähriges Dienstjubiläum von Hauptlehrer Samuel Spatz (1912)   
Beitrag von Oberlehrer Samuel Spatz (Rexingen) und Dr. Max Grunwald (Wien) über "Die Juden als Bewahrer altdeutscher Volkssitten" (1927)   
40-jähriges Dienstjubiläum von Oberlehrer Samuel Spatz (1927)  
25-jähriges Ortsjubiläum von Oberlehrer Samuel Spatz (1929)  
Oberlehrer Samuel Spatz tritt in den Ruhestand (1933)   
Zum Tod von Oberlehrer Samuel Spatz (1935 in Stuttgart)  
bulletBerichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben   
Bürgerliche Gemeinderatswahlen - ein jüdisches Gemeindeglied erhält eine hohe Anzahl von Wählerstimmen (1884)   
Treffen jüdischer Jugendvereine der weiteren Umgebung in Rexingen (1928)   
Chanukkafeier des Israelitischen Frauenvereins (1928/29)  
150-jähriges Jubiläum der Beerdigungsbruderschaft "Chewra Kaddischa" (1929)  
Gemeindevortrag mit Konsul Max Straus über den Philanthropen Paul Nathan (1930)  
Bezirkstagung des Landesverbandes Württemberg des gesetzestreuen Judentums in Rexingen (1932)  
Trauerfeier auf dem christlichen Friedhof zum Gedenken an die Gefallenen des (Ersten) Weltkrieges (1932)   
Verschiedene Vortragsveranstaltungen und Vereinsaktivitäten (1934)  
Ersatzwahl zum Vorsteheramt (1934)  
Vom jüdischen Jugendbund - die Jugendherberge im Gemeindehaus ist fertiggestellt (1934)  
Gründung einer Sportgruppe der Ortsgruppe Horb-Rexingen des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten (1934)  
Rexingen ist die derzeit größte jüdische Landgemeinde Süddeutschlands (1934)  
Verschiedene Mitteilungen: Rexingen als Luftkurort - Zum Tod von Rubin Löwengart - Ausflug des Jüdischen Jugendbundes (1934)  
Chanukkafeier des Jugendbundes (1935)   
Vortrag über Palästina sowie Lerntagung des Verbandes der jüdischen Jugendvereine Deutschlands in Rexingen (1935)  
Von den Aktivitäten des Jüdischen Jugendbundes und der Zionistischen Ortsgruppe (1935)   
Jugendleiter-Arbeitstagung des "Landesausschusses Württemberg und Hohenzollern der Jüdischen Jugendverbände" (1935)  
Vortrag über den "Aufbruch deutsch-jüdischer Jugend" (1935)  
Nochmals zum Tod von Oberlehrer Samuel Spatz sowie Berichte über verschiedene Ereignisse im Gemeindeleben (1935)  
Verschiedene Mitteilungen aus der Gemeinde (Renovierung der Synagoge, Tod von Rudolf Löwengart und Max Lemberger, Heimabende des Jugendbundes, 85. Geburtstag von Wolf Zürndorfer, Wahlen zum Vorsteheramt (1935)  
bulletBerichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Salomon Straßburger in Rexingen - Vorstandsmitglied des Waisenhauses in Jerusalem - ruft zu Spenden auf (1883)  
Zum Tod von Jesaias Levi (1899)   
Zum Tod des aus Rexingen stammenden Rabbiners / Privatgelehrten M. Löwengard - Salem (1886 in Basel)  
Der israelitische Kirchenpfleger Hayum Levi wird ausgezeichnet (1901) 
Postkarte von Max Landauer an Geometer Günter in Horb (1902)   
Goldene Hochzeit von Abraham Elias Fröhlich und Klara geb. Rexinger (1902) 
Ehrenbürgerrecht für A. Zürndorfer (1904)  
Goldene Hochzeit von Abraham Jakob Fröhlich und Dorchen geb. Landauer (1909)  
Über den Heldenmut von Unteroffizier Kaufmann Schwarz von Rexingen (1914)  
Dokument aus der Zeit des Ersten Weltkrieges - Karte mit Foto des Colonialwaren- und Tabakgeschäftes Ph. Neckarsulmer (1910/20, vermutlich im Ersten Weltkrieg)  
75. Geburtstag von Witwe Berta Löwenstein (1927)   
Goldene Hochzeit von Wolf Zürndorfer und Fanny geb. Schwarz (1928)  
Zum Tod von Salo Hirschfelder (1927) 
Silberne Hochzeit von Simon Weil I und Marie geb. Schwarz (1927) 
Zum Tod von Sarah Metzger geb. Fröhlich (1927 in Pforzheim)   
Zum Unfalltod von Viehhändler Hermann Schwarz (1930) 
Zum Tod von Simon Weil (1930)  
80. Geburtstag von Wolf Zürndorfer (1930)  
83. Geburtstag von Josef Hanauer (1931)   
Diamantene Hochzeit von Jakob Bodenheimer und Emma geb. Preßburger (1931)   
Familie Juda Rothschild wandert aus (1934)  
Die Familie Preßburger - eine "erfreulich langlebige Familie" (1935)  
Zum Tod von Alfred Levi und Max Landauer - die Synagoge wird derzeit renoviert (1935)  
88. Geburtstag von Josef Hanauer - Willy Preßburger wird Vorsitzender des Vorsteheramtes - Jugendgottesdienst zu Chanukka (1935/36) 
bulletAnzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen sowie einzelne weitere Dokumente 
Dokument zu Moses Freiburger (1852)  
Dokument zu L. Löwengart (um 1870)  
Dokument zu M. Zürndorfer (1873) 
A. Zürndorfer sucht für seine Wirtschaft und Bäckerei eine Mitarbeiterin (1891) 
Spendenaufrufe für Bewohner des Heiligen Landes von Salomon Straßburger (1884 / 1888 / 1904)   
Spendenaufruf für die Isaak Lurie-Synagoge in Safed (1904)  
Dokument zu Abraham Fröhlich (1894)     
Anzeige von Veit Löwengardt (1901)  
Verkauf eines israelitischen Gasthofes, verbunden mit Bäckerei und Mehlhandlung (1901)   
Salomon Straßburger verschickt Erde aus dem Heiligen Land (1904)  
Dokument von 1892 sowie Anzeigen des Manufaktur-, Aussteuer- und gemischten Warengeschäftes bzw. des Manufakturwarenversandes M.W. Zürndorfer (1902 / 1904 / 1925 / 1927)  
Postkarte von Rexingen mit Ansicht des Geschäftes von M.W. Zürndorfer und des Gasthofes A. Zürndorfer (1904)  
Verlobungsanzeige für Julius Lemberger und Hilde Schwarz (1930)  
Werbung für einen Erholungsaufenthalt in Rexingen (1933)  
Werbung für einen Kuraufenthalt in Rexingen (1934)   
Verlobungsanzeige von Irma Gideon und Naftali Dinkel (1934) 
Hinweis auf den Schriftsteller Josef Eberle, verheiratet seit 1929 mit Else geb. Lemberger aus Rexingen   

      
      
      
Allgemeine Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
Zur Geschichte der Juden in Rexingen (Beitrag von Oberlehrer Samuel Spatz von 1924)      

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 15. Juni 1924: "Beiträge zur Geschichte der Juden in Württemberg. Die Geschichte der Juden in Rexingen. Die israelitische Gemeinde in Rexingen gehört nicht zu den alten Judengemeinden Schwabens. Juden haben sich hier verhältnismäßig spät angesiedelt. Sie verdanken ihre Aufnahme dem Johanniterorden. In Hemmendorf, das mit Rexingen von einem Kommentur regiert wurde, werden bereits 1621 drei Juden, Gußmann, Leo und Liebmann, erwähnt. Dagegen ist das älteste Aktenstück, das sichere Kunde von der jüdischen Siedelung in Rexingen gibt, das in der Rathausregistratur aufgewahrte 'Fleckenbuch' vom Jahr 1748, das von Seite 23b bis 24b als Hausbesitzer elf Juden: Liebmann, Leopold Abraham, Bär Gideon, Speritz Gideon, Jakob Veit Löwengart, Salomon Jakel, Abraham David, Liebmann Isaak, Isaak Abraham, Wolf Isaak und Salomon Simon nennt. 
Etwa zur gleichen Zeit, im Jahre 1751/52, wurde die 1835 abgebrochene Synagoge gebaut, deren in das Gemeindehaus eingebauter Portalstein noch heute erhalten ist. Acht Jahre später, im Jahre 1759/60 konnte die Gemeinde, die ihre Toten bis dahin in Mühringen bestattet hatte, einen eigenen Friedhof erwerben. Etwa gleichzeitig wurde das Gemeindehaus gebaut und das Frauenbad angelegt.  
Woher die ersten Juden nach Rexingen eingewandert sind, ist heute schwer nachzuweisen. Nach einer alten Familienüberlieferung stammt die Familie Levi aus Hohenems in Vorarlberg, woher auch die Familie Hohenemser nach Haigerloch eingewandert ist. Der Ursprung der Familie Löwengart weist auf Hechingen, wohin sie aber gleichfalls aus Hohenems eingewandert ist. Die Familien Lemberger und Preßburger haben in ihren Namen die Erinnerung an ihren Ursprungsort bewahrt. Die Familie Löwenstein scheint ebenfalls aus Polen oder Ungarn zu stammen. Mühringen ist die Heimat der Hirschfelder, während die Neuburger aus Schwandorf (Oberamt Nagold) eingewandert sind. Die Neckarsulmer, Straßburger und Zürndorfer haben in ihren Namen die Erinnerung an ihre Herkunft bewahrt. Der Stammvater der Zürndorfer war der 1780 als 'Vorsinger' in Rexingen aufgenommene Marx Wolf Zirndorf. Sein Nachfolger Königsberger, der am 1. Mai 1823 sein Amt antrat, das er bis 1869 innehatte, kam aus Weikersheim. Auch die Ottenheimer stammen von einem Kultusbeamten ab, der hier in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wirkte. Aus Endingen in der Schweiz kam 1801 Emanuel Bickart hierher. Ohne Zweifel bestehen Zusammenhänge zwischen den Gideon in Rexingen und denen in Mühlen und Nordstetten. Überlieferung lässt die Familie von den Gideon in Hochberg (Oberamt Waiblingen) abstammen. Die Familie Schwarz ist um 1790 aus Mühringen hierher übergesiedelt. 
Interessant ist, dass die Rexinger Juden bereits 1780 von der politischen Gemeinde Rechte forderten. Auf Grund ihres Schutzbriefs forderten sie Anteil an der Gemeindenützung des Weidgangs. Als die Gemeinde ihnen verbot, ihre Ziegen und Rinder auf die Allmendewiesen zu schicken, beschritten sie den Klageweg. Der Prozess wurde erst 1803 durch ein Urteil des Kaisers in Wien zu Gunsten der Rexinger Juden entschieden.  
1823 wurde der alte Talmud-Thora-Verein und der Psalmenverein, zwei Vereinigungen zur Pflege der ererbten Schrifttums, von neuem ins Leben gerufen. Als talmudisch gebildete Männer galten damals der 'fromme' Salomon Gideon, Baruch und Jesajas Straßburger und Chaim Ottenheimer.   
Etwa gleichzeitig wurde auf Georgii 1824 die israelitische Volksschule zur selben Zeit wie die in Mühringen und in Baisingen begründet. Ihr erster Lehrer war der in Hechingen und Esslingen vorgebildete Isaak Bickart, der Sohn des Emanuel Bickart, der am 15. Mai 1802 in Rexingen geboren war. Er versah sein Amt bis zu seiner 1869 erfolgten Zurruhesetzung. Er war seit 1832 auch der Vorsänger der Gemeinde gewesen.  
Bereits 1837 verlangten die Rexinger Juden ebenso wie die Mühringer und Laupheimer die Übernahme ihrer Volksschullasten auf die politische Gemeinde. Als der Gemeinderat die Übernahme ablehnte, übertrugen sie ihre Interessen dem bekannten Parlamentarier Rechtskonsulent Friedrich Römer in Stuttgart, der 1841 ihren Rechtsanspruch, in dessen Verteidigung sie vom Bezirksrabbiner Dr. Wassermann in Mühringen bestens beraten wurden, siegreich durchführte. Die politische Gemeinde beruhigte sich aber bei dieser Entscheidung des Rechtsstreits nicht. Sie hielt sich für berechtigt, dem katholischen Lehrer 275 Gulden Gehalt, dagegen Bickart nur 200 Gulden zu bezahlen. Das israelitische Kirchenvorsteheramt ließ sich diese Zurücksetzung ihres Lehrers nicht bieten. Es kam wieder zu einem Rechtsstreit, der schließlich dahin entschieden wurde, dass Bickart aus öffentlichen Mitteln 260 Gulden erhielt, zu denen die israelitische Kirchenpflege noch 25 Gulden hinzuzahlen musste, weil Bickard auch Kirchendienst versag.   
Im Revolutionsjahre 1848 drangen Bürgerhaufen in das Schulhaus ein und verjagten den israelitischen Lehrer aus seiner Amtswohnung. Diese Ausschreitungen trugen aber einen rein politischen und keinen antisemitischen Charakter. War doch der Hauptmann der Rexinger Bürgerwehr der Jude David Gideon, der auf seinem                   
Rexingen GemZeitung Wue 15061924a.jpg (103112 Byte)Schimmel im Heckerhut und mit martialischem Schnurrbart einen äußerst kriegerischen Eindruck gemacht haben soll. Nach sechs Wochen wurde übrigens die israelitische Schule wieder im Schulhause installiert und die Lehrerfamilie wieder in ihre alte Wohnung zurückgeführt. Die israelitische Volksschule erfreut sich seitdem des Schutzes und des Wohlwollens der bürgerlichen Gemeinde.  
Während der Wirksamkeit Bickarts kam der Synagogenbau in den Jahren 1835 bis 1836 zustande. Das Gotteshaus ist eine Basilika in romanischem Stil mit Tonnengewölbe. Durch den Verkauf der Synagogenplätze wurden die Baukosten zu einem großen Teile gedeckt. Die alte Synagoge wurde abgerissen, soweit sie nicht zur Erweiterung des Gemeindehauses benutzt werden konnte.   
Nach Bickards Zurruhesetzung übernahm Samuel Preßburger 1869 die israelitische Schulstelle, der er bis zu seinem am 27. August 1887 erfolgten Tode vorstand. Preßburger war hier am 19. März 1844 geboren und hatte zuvor in Laupheim und Talheim als Lehrer gewirkt. Überarbeitung bereitete seiner segensreichen Wirksamkeit ein vorzeitiges Ende. Sein Nachfolger Aaron Ascher war am 24. Januar 1858 in Weikersheim geboren und war zuvor in Jebenhausen, Heilbronn und Laupheim Lehrer gewesen. Als er infolge Nervenzerrüttung am 1. Oktober 1904 pensioniert werden musste, - er ist bereits am 15. November 1904 gestorben - übertrug der Oberschulrat die Schulstelle dem am 10. August 1867 zu Freudental geborenen Samuel Spatz, der bis dahin in Affaltrach - Eschenau angestellt gewesen war.  
Eine nicht unbedeutende Reihe jüdischer Bürger war und ist im Ehrendienste der politischen Gemeinde in hervorragendem Maße tätig und hat zur Blüte des Ortes wesentlich beigetragen. Besonders erfreulich ist das schöne Einvernehmen mit der nichtjüdischen Bevölkerung.  Oberlehrer S. Spatz - Rexingen."       

      
Die Annahme fester Familiennamen durch die Juden der Schwarzwaldgemeinden 1827 - Übersicht über die Veränderungen in den Gemeinden Rexingen, Baisingen, Mühringen und Mühlen (Beitrag von Oberlehrer Straßburger, 1927)         

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Dezember 1926:            
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Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet (1889 / 1930)    

Rexingen Israelit 07011889.jpg (74271 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Januar 1889: "In hiesiger circa 90 Familien zählenden israelitischen Gemeinde soll ein tüchtiger Vorbeter angestellt werden, welcher zugleich die 2. Lehrerstelle an der israelitischen Elementarschule zu versehen hätte. Die hiefür ausgesetzt Besoldung beträgt 1.000 eventuell 1.100 Mark nebst freier Wohnung, wo bemerkt wird, dass in hiesiger großer Gemeinde durch Stundengeben usw. Gelegenheit zu Nebenverdienten geboten ist. Die Bewerber müssen seminaristische Bildung genossen haben und neben deutschem Vortrag mit einer kräftigen, angenehmen Stimme begabt sein. Meldungen, mit Zeugnissen versehen, sind bis zum 25. Januar 1889 zu richten an das 
Israelitische Kirchenvorsteheramt. Rexingen in Württemberg."   
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1930: "Rexingen, Württemberg. In unserer mindestens 100 Familien zählenden Gemeinde soll die Stelle eines Schochet und Vorbeters mit einem jungen ledigen Manne, der über Kabbolaus (Zertifikate) orthodoxer Rabbiner, über ausreichende musikalische Begabung süddeutsch Chasonus und über eine schöne Stimme verfügt, besetzt werden. Jahresgehalt bei freier Wohnung 2.400 RM und ungefähr 1.000 RM Gebühren (letztere ohne Garantie. 
Meldungen an das Israelitische Vorsteheramt: Vorsitz: Oberlehrer Spatz".    


25-jähriges Dienstjubiläum von Hauptlehrer Samuel Spatz (1912)  

Rexingen FrfIsrFambl 17051912.jpg (19978 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Mai 1912: Rexingen. Hauptlehrer Spatz, das bekannte Vorstandsmitglied des württembergischen israelitischen Lehrervereins, feiert am 16. Mai sein 25-jähriges Lehrerjubiläum."   

   
Beitrag von Oberlehrer Samuel Spatz (Rexingen) und Dr. Max Grunwald (Wien) über "Die Juden als Bewahrer altdeutscher Volkssitten" (1927)   

Rexingen CV Ztg 11021927.jpg (485640 Byte)Artikel in der CV-Zeitung (Zeitschrift des "Central-Vereins" vom 11. Februar 1927. 
Der Artikel ist nicht ausgeschrieben, da er keine Informationen zur jüdischen Geschichte in Rexingen beinhaltet. Bei Interesse bitte anklicken.  

  
40-jähriges Dienstjubiläum von Oberlehrer Samuel Spatz (1927)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Mai 1927: "Rexingen. Am 16. Mai sind es 40 Jahre, seitdem Oberlehrer Samuel Hirsch Spatz, eine der kernigsten Lehrerpersönlichkeiten unseres Landes, im württembergischen Volksschul- und im israelitischen Religionslehrer-Dienst tätig ist. Nachdem er in Affaltrach von 1887-1904 tätig gewesen, ist er seit nunmehr 23 Jahren der Leiter der jüdischen Volksschule und zugleich der Vorbeter und Prediger der hiesigen Gemeinde. Was er in diesen vier Jahrzehnten geleistet hat, ist aber weit über die Grenzen seines Wirkungskreises bekannt. Am Mittwoch, den 18. Mai, veranstaltet der Bezirkslehrer-Verein, dessen Vorsitzender Oberlehrer Spatz ist, in Horb eine besondere Feier, an der voraussichtlich auch Schulrat Nesch teilnehmen wird, unter Leitung des Hauptlehrers Mall  - Horb, um ihren um die Entwicklung des Vereins hochverdienten Vorsitzenden zu ehren. Das Rexinger Schultheißenamt und das Israelitische Vorsteheramt beabsichtigen, dem vorbildlichen Lehrer und langjährigen Vorsitzenden des Vorsteheramtes in einer besonderen Ehrung ihre Dankbarkeit zu bezeigen. Ach der Israelitische Oberrat hat in ehrender Anerkennung des Jubilars ihm in einem Glückwunsch-Schreiben seine Gratulation übermittelt. Mögen dem wackeren Manne, der ja auch ein eifriger Mitarbeiter der Gemeindezeitung ist, noch viele glückliche Lebensjahre beschieden sein."       
 
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juni 1927: "Rexingen. Die vom Bezirkslehrerverein am 16. Mai in Horb zu Ehren des Oberlehrers Spatz, der an diesem Tage die Jubelfeier seiner 40-jährigen Tätigkeit im württembergischen Volksschul- und israelitischen Religionslehrerdienst feiern durfte, veranstaltete Feier hat einen Verlauf genommen, die nicht nur eine Ehrung des Jubilars, sondern des gesamten jüdischen Lehrerstandes bedeutet. In stattlicher Anzahl hatten sich die evangelischen und katholischen Volksschullehrer des Bezirks zusammengefunden, um ihren jüdischen Amtsgenossen und Freund, den Vorsitzenden ihres Verbandes, in Wort und Lied zu feiern. Der Leiter der Veranstaltung, Hauptlehrer Mall, Horb, begrüßte nach einem vierstimmigen Männerchor den Oberlehrer Spatz und überreichte ihm im Namen des Verein ein wertvolles Werk zur bleibenden Erinnerung an den Festtag. Schulrat Nesch hielt die Festrede, nach der Bezirksrabbiner Dr. Schweizer das Glückwunschschreiben des israelitischen Oberrats zur Verlesung brachte und mit persönlichen Glückwünschen überreichte. Schultheiß Kinkele, Rexingen, sprach als Freund und für den Gemeinde- und Ortsschulrat, Hauptlehrer Maier für die Ortskollegen, Oberlehrer Wiehl, Horb, für die katholischen und Oberlehrer Straßburger, Baisingen, für die jüdischen Lehrer. In ernsten Worten dankte Oberlehrer Spatz für die ihm erwiesenen großen Ehrungen und schilderte, wie er seinen Beruf stets als Berufung durch einen höheren Willen aufgefasst habe. Er betonte seine unauflösbare Verbundenheit mit der deutschen Scholle und ihrer geschichtlichen Entwicklung. Die Feier verlief in allen ihren Teilen überaus harmonisch. Jeder Teilnehmer der Feier musste es tief bedauern, dass die israelitischen Volksschulen, welche feste Brücken vom Judentum zur Umwelt gewesen, aufhören. Die Zusammenarbeit der jüdischen Lehrer mit ihren christlichen Kollegen war die beste Abwehr des Antisemitismus."               

 
25-jähriges Ortsjubiläum von Oberlehrer Spatz (1929)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Oktober 1929: "Rexingen. Am 22. September durfte Oberlehrer Spatz sein 25-jähriges Ortsjubiläum feiern. die bei diesem Anlass veranstaltete Feier zeigte, dass Oberlehrer Spatz es verstanden hat, zum Segen der jüdischen Gemeinde Rexingen zu wirken und das friedliche Zusammenleben der Konfessionen zu fördern.  
Schon am Abend zuvor wurde der Jubilar durch einen Fackelzug seiner Schüler sowie durch musikalische Darbietungen des Rexinger Musikvereins und ein von dem interkonfessionellen Gesangverein dargebrachtes Ständchen geehrt. Am Sonntag Vormittag erschienen Deputationen der Schul- und Gemeindebehörden wie der Vereine in der Wohnung, um ihre Glückwünsche darzubringen.   
Für den Nachmittag hatte der vollzählig versammelte Gemeinderat Rexingen in Verbindung mit dem Israelitischen Vorsteheramt zu einem Festessen eingeladen, das dem Gefeierten und seiner Familie zu Ehren von der politischen Gemeinde dargeboten wurde. Die Leitung hatte Schultheiß Kinkele, der einleitend der Verdienste des Jubilars in seinem Amt wie in der Ortsgemeinde gedachte. Nach anerkennenden Worten des Ortsgeistlichen sprach Leopold Levi, Stuttgart, der die Glückwünsche des Israelitischen Oberrats überbrachte und ein Schreiben desselben verlas, worin der Persönlichkeit und der beruflichen Tätigkeit des Oberlehrers Spatz reiches Lob gezollte wurde. Dann kamen die Vertreter           
Rexingen GemZeitung Wue 01101929a.jpg (73032 Byte)und der Schule und der Lehrerschaft zu Wort, zuerst Schulrat Nesch, der die Glückwünsche des Evangelischen Oberschulrats überbrachte und als Leiter des Schulbezirks Freudenstadt den Jubilar als trefflichen Schulmann rühmte. Der Sprecher des Bezirkslehrervereins Horb, dessen Vorsitzender Oberlehrer Spatz ist, sowie der katholische Ortskollege sprachen für die beiden christlichen Lehrerkreis, Oberlehrer Adelsheimer für den *Verein israelitischer Lehrer in Württemberg'; weiterhin brachte der 'Beamtenbund Horb' durch seinen Vorsitzenden seine Glückwünsche zum Ausdruck. Für das Rabbinat Horb sprach Rabbiner Dr. Schweizer, für den Centralverein, dessen reger Mitarbeiter Oberlehrer Spatz ist, Dr. Viktor Rosenfeld, Stuttgart, für die früheren Schüler Fredi Weil. Während der Feier erschienen die Vorsteher der Nachbargemeinde Horb und befreundete Gemeindemitglieder von dort, für die Vorsteher Siegfried Stern und E. Schwarz sprachen. Lehrer Unikower, Baisingen, zeichnete schließlich den kollegialen Sinn des Gefeierten. Die kleine Enkelin des Jubilars, Hannelore Heß aus Stuttgart, erfreute durch ihre anmutigen Tänze die Versammelten.   
Auch außer den offiziell geladenen Gästen bezeigten die Mitglieder der Israelitischen Gemeinde Rexingen ihre Wertschätzung für den verdienten Lehrer und Führer ihrer Gemeinde, der seit 42 Jahren, wobei 17 Jahre auf Affaltrach, 25 Jahre auf Rexingen entfallen, mit großem Erfolg in seinen Gemeinden wirkte. Wir wünschen dem verdienten Pädagogen noch viele Jahre ungebrochener Schaffenskraft zur Freude seiner Angehörigen und zum Segen seiner Gemeinde!"     

  
Oberlehrer Samuel Spatz tritt in den Ruhestand (1933)          

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. August 1933: "Rexingen. Am 1. Juli trat Oberlehrer Spatz nach 44-jährigem ununterbrochenem Wirken als Volksschul- und Religionslehrer, Seelsorger und Vorsitzender des Israelitischen Vorsteheramts in den wohlverdienten Ruhestand. Aus diesem Anlass fand am 7. Juli in der hiesigen Synagoge ein Fest- und Abschiedsgottesdienst statt. Im Auftrag des Israelitischen Oberrats, des Bezirksrabbinats und der hiesigen Gemeinde dankte Rabbiner Dr. Schweizer, Horb, Oberlehrer Spatz für sein vorbildliches unermüdliches und segensreiches Wirken im Dienste der jüdischen Gemeinschaft. Er betonte, dass sein Schaffen und Wirken immer im Zeichen innerer Berufung gestanden habe und rühmte die hohen Geistes und Willenskräfte des trefflichen Pädagogen, der in Rexingen 29 Jahre lang treu gewirkt hatte. Dr. Schweizer wünschte dem Scheidenden zum Schlusse noch einen gesegneten Lebensabend an der Seite seiner Gattin und im Kreise seiner Kinder und Kindeskinder.   
Mit bewegten Worten dankte Oberlehrer Spatz für die Wünsche des Redners und gelobte, auch weiterhin mit Rat und Tat für jedes Mitglied der Gemeinde einzutreten und das Andenken seiner ihm liebgewordenen Wirkungsstätte stets in hohen Ehren zu halten. Er schloss mit Segenswünschen für seinen Amtsnachfolger, Lehrer Berlinger.  
Das Israelitische Vorsteheramt beschloss, neben der Überreichung eines Abschiedsgeschenk Oberlehrer Spatz seines großen Verdienste wegen zum Ehrenmitglied der Gemeinde zu erkennen und sein Bild im Gemeindezimmer anzubringen. Sein schönstes Bild aber wird im Herzen seiner Gemeinde fortleben."            

  
Zum Tod von Oberlehrer Samuel Spatz (1935 in Stuttgart)      

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 18. Juni 1935: "Stuttgart. Tief betrauert von allen, die ihn kannten, verstarb am 3. Juni in Stuttgart, wo er seinen Lebensabend verbrachte, Oberlehrer Samuel Spatz im Alter von 67 Jahren. Mit Oberlehrer Spatz, der am 1. Juli 1933 nach 44-jähriger überaus verdienstvoller Tätigkeit als Volksschul- und Religionslehrer in den Ruhestand trat, ist eine Lehrerpersönlichkeit dahingegangen, deren Schaffen und Wirken immer im Zeichen innerster Berufung gestanden hat, die sich unermüdlich um die Heranbildung der jüdischen Jugend mühte und durch hohe Gaben des Geistes und des Herzens ausgezeichnet war. Allein 29 Jahre wirkte Spatz in der Gemeinde Rexingen als Lehrer und Seelsorger. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Israelitischen Vorsteheramts Rexingen hat er allezeit unermüdlich und segensreich für seine Gemeinde gewirkt, die ihn, den trefflichen Pädagogen, Prediger und Berater, mit innigem Bedauern aus seinem Wirkungskreise scheiden sah. Denn überall, wo es galt, in echt jüdischem Pflichtgefühl seine Kräfte einzusetzen, wo es sich darum handelte, Gutes zu tun und Menschenliebe zu üben - da war Oberlehrer Spatz immer zur Stelle. Auch in Stuttgart, wo der Verstorbene im Ruhestand lebte, erwarb er sich viele Freunde, die den einfachen, gesinnungstüchtigen Mann überaus schätzten. Bis in seine letzten Tage blieb Spatz mit der ihm ans Herz gewachsenen Gemeinde Rexingen und seinen Kollegen, für deren Interesse er insbesondere im Lehrerverein emsig gewirkt hat, innig verbunden. Die große Wertschätzung, die man Samuel Spatz entgegenbrachte, kam noch einmal bei seiner Bestattung am 6. Juni zum Ausdruck. Aus nah und fern waren die Freunde des Dahingeschiedenen gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. In seiner schlichten Wesensart hatte Oberlehrer Spatz gewünscht, dass an seinem Grabe keine Nachrufe gehalten würden. Sp sprach denn Rabbiner Dr. Auerbach nur ein tief ergreifendes Gebet - und vor der großer Trauerversammlung, unter der sich der Präsident des Israelitischen Oberrats und viele jüdische Lehrer befanden, erstand noch einmal das Bild eines Mannes, der im Dienste der jüdischen Gemeinschaft mit vorbildlicher Treue und tiefer Frömmigkeit selbstlos gewirkt hat. Sein Andenken wird für alle Zeiten in hohen Ehren gehalten werden."                 
 
Stgt Pragfriedhof Grab Spatz.jpg (131746 Byte) Links: Grabstein für Samuel Spatz und seine Frau Sofie Spatz geb. Levi im Israelitischen Teil des Pragriedhofes in Stuttgart.     

    
    
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
 
Bürgerliche Gemeinderatswahlen - ein jüdisches Gemeindeglied erhält eine hohe Anzahl von Wählerstimmen (1884)  

Rexingen Israelit 03011884.jpg (70007 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar 1884: "Rexingen (Württemberg). Die heute hier vorgenommene Gemeinderatswahl gab ein glänzendes Zeugnis von dem friedlichen Zusammenleben der Angehörigen der verschiedenen Konfessionen in hiesiger Gemeinde. Denn von 166 zumeist von Christen abgegebenen Stimmen vereinigten sich auf das bisherige israelitische Mitglied dieses Kollegiums 158 Stimmen. Überhaupt ist unserm Bezirke nichts von antisemitischen Bestrebungen bemerkbar, trotzdem er stark von Israeliten bevölkert ist."

   
Treffen jüdischer Jugendvereine der weiteren Umgebung in Rexingen (1928)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Dezember 1928:            

   
Chanukkafeier des Israelitischen Frauenvereins (1928/29)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Januar 1929:          

  
150-jähriges Jubiläum der Beerdigungsbruderschaft "Chewra Kaddischa" (1929)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Januar 1929:         

     
Gemeindevortrag mit Konsul Max Straus über den Philanthropen Paul Nathan (1930)      
Anmerkung: zum Philanthropen Paul Nathan siehe Weiteres auf der Seite zu Otterberg (interner Link)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Mai 1930:         


Bezirkstagung des Landesverbandes Württemberg des gesetzestreuen Judentums in Rexingen (1932)  

Rexingen Israelit 08091932.jpg (219654 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1932: "Bezirkstagung des Landesverbandes Württemberg. Stuttgart, 5. September (1932). Am Sonntag, den 28. August, hielt der Landesverband für die Interessen des gesetzestreuen Judentums in Württemberg seine erste Bezirkstagung ab. In dem hübsch gelegenen Schwarzwalddörfchen Rexingen, das eine recht bedeutende Gemeinde beherbergt, hatte sich in dem jüdischen Gasthofe 'Zum Kaiser' eine sehr stattliche Anzahl von Glaubensgenossen jeglichen Alters und Geschlechtes zusammen gefunden, zum Teil aus entfernten Teilen des Landes. Herr Oberlehrer Spatz begrüßte im Namen der Gemeinde die Versammlung; Herr Moses Herz aus Hall, der Vorsitzende des Landesverbandes, eröffnete die Tagung mit einem ehrenden Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Siegfried Kahn in Cannstatt, der als Mitglied der Landesversammlung und als Vorstandesmitglied des Landesverbandes sich hohe Verdienste um die Sache der Gesetzestreuen erworben habe. Dann gab Herr Herz einen Bericht über die Tätigkeit des Landesverbandes, über seine Zwecke und Ziele. Herr Rabbiner Dr. Bohrer aus Gailingen sprach in seinem Vortrage 'über die Gefahren der Gegenwart'. Er ging von dem Satze aus: die Juden sind durch drei Eigenschaften ausgezeichnet: 'Aufrichtigkeit, Barmherzigkeit und Wohltätigkeit', 'sie sind züchtig und schamhaft, mitfühlend und menschenliebend' und warnte vor der gegenwärtig sich breit machenden Schamlosigkeit und Unsittlichkeit, Ehescheu und Mischehen-Seuche. Er führte Beispiele rührender Wohltätigkeit und brüderlicher Hilfsbereitschaft aus Krieg und Frieden an. Der zweite Redner, Rabbiner Dr. M. Kahn aus Mergentheim sprach über die 'Aufgaben der Gegenwart', die in Rückkehr zum altüberlieferten Judentum bestehen, in Achtung vor der Tora und dem von ihr ausgehenden Schrifttum, in dessen Studium und treuen Befolgung. Er wies auf die in ganz Deutschland bemerkbare Rückkehr zum talmudischen Studium hin und besprach noch die Hauptgebote wie Niddo, Schabbos, Gottesdienst und brüderliches Zusammenhalten und Stolz auf die Zugehörigkeit zum Gottesvolke. Der dritte Redner des Tages, Herr Dr. med. Würzburger aus Heilbronn a.N. besprach mehr die praktischen Erfordernisse der heutigen Zeit, den Kampf um die Schechito, wobei er ausführte, dass diese Art der Tötung schon darum so vorzüglich sei, weil bei Gelegenheit der von Religionsgesetz unbedingt geforderten Durchschneidung der Luft- und Speiseröhre auch der zehnte Nerv getroffen wird, der das Herz versorgt, sodass der Tod des Tieres sicher und schmerzlos und rasch erfolgt. Dann verbreitete er sich auch noch über Einzelheiten von Erziehungsfragen. Die Versammlung in ihrer bunten Zusammensetzung lauscht trotz qualvoller Überfüllung des Saales und drückender Hitze voll gespannter Aufmerksamkeit den mit warmer Begeisterung vorgetragenen Ausführungen, ein Beweis, dass religiöse Gedanken und Gegenstände immerdar der Teilnahme und Aufnahme sicher sind. Herr Herz sprach das Schlusswort und forderte zum Beitritt zum Landesverband auf, was auch Erfolg hatte. Um das Zustandekommen und den äußeren Rahmen der Tagung hat sich Herr Juda Rothschild verdient gemacht; um einen hübschen anmutenden Sprechchor haben sich zwei Lehrerseminaristen von Rexingen bemüht. Die deutlich sichtbare Begeisterung und Mitgerissenheit der Zuhörer dürfte die Anregung geben, auch in anderen Landesteilen ähnliche Versammlungen zu veranstalten."   
 
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom  16. September 1932:   

     
Trauerfeier auf dem christlichen Friedhof zum Gedenken an die Gefallenen des (Ersten) Weltkrieges (1932)      

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Dezember 1932:          

    
Verschiedene Vortragsveranstaltungen und Vereinsaktivitäten (1934)     

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. März 1934:        

   
Ersatzwahl zum Vorsteheramt (1934)    

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. April 1934:                   

   
Vom jüdischen Jugendbund - die Jugendherberge im Gemeindehaus ist fertiggestellt (1934)            

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Mai 1934:          

 
Gründung einer Sportgruppe der Ortsgruppe Horb-Rexingen des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten (1934)      

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juni 1934:          

     
Rexingen ist die derzeit größte jüdische Landgemeinde Süddeutschlands (1934)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Juni 1934:           

 
Verschiedene Mitteilungen: Rexingen als Luftkurort - Zum Tod von Rubin Löwengart - Ausflug des Jüdischen Jugendbundes (1934)         

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Oktober 1934:           

 
Chanukkafeier des Jugendbundes (1935)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Januar 1935:           

     
Vortrag über Palästina sowie Lerntagung des Verbandes der jüdischen Jugendvereine Deutschlands in Rexingen (1935)  -  

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1935:         

 
Von den Aktivitäten des Jüdischen Jugendbundes und der Zionistischen Ortsgruppe (1935)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1935:             

   
Jugendleiter-Arbeitstagung des "Landesausschusses Württemberg und Hohenzollern der Jüdischen Jugendverbände" (1935)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. März 1935:             

   
Vortrag über den "Aufbruch deutsch-jüdischer Jugend" (1935)      

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. März 1935:          

 
Nochmals zum Tod von Oberlehrer Samuel Spatz sowie Berichte über verschiedene Ereignisse im Gemeindeleben (1935)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juli 1935:            

     
Verschiedene Mitteilungen aus der Gemeinde (Renovierung der Synagoge, Tod von Rudolf Löwengart und Max Lemberger, Heimabende des Jugendbundes, 85. Geburtstag von Wolf Zürndorfer, Wahlen zum Vorsteheramt (1935)    

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Dezember 1935:           


   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
     
Salomon Straßburger in Rexingen - Vorstandsmitglied des Waisenhauses in Jerusalem - ruft zu Spenden auf (1883)      
Anmerkung: Salomon Straßburger ist am 3. Mai 1841 in Rexingen als Sohn von Isaias Jakob Hirsch Straßburger und der Brunette geb. Neckarsulmer geboren. Er war seit 31. Mai 1870 verheiratet mit Bertha geb. Bach, die am 1. Juli 1846 in Mühringen als Tochter des Samuel Bach und der Jeanette geb. Rosenfeld geboren ist.   

Artikel in der Zeitschrift "Jeschurun" vom März 1883 S. 154: "Hannover, 6. März (1883). Von Herrn Salomon Straßburger in Rexingen bei Horb in Württemberg geht uns folgender 'dringender Hilferuf' zu: 'In dem heiligen Lande, besonders in Jerusalem - sie möge gebaut und errichtet werden, schnell, in unserer Tagen - herrscht solch bittere, verzweifelte Not, dass die Armen nicht einmal im Stande sind, die allernotwendigsten Nahrungsmittel aufzubringen, da selbst das Wasser teuer bezahlt werden muss. Waisen- und Krankenhäuser sind überfüllt, das Elend und der Jammer ist unbeschreiblich und - was das Traurigste und Jammervollste ist - die Unglücklichen sind der Gefahr ausgesetzt, den ihre verzweifelte Lage benutzenden Missionaren in die Hände zu fallen. - Seit Jahren bin ich unablässig bemüht, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln die traurige und verzweifelte Lage, besonders der Talmudschüler, der Waisen und Witwen zu erleichtern. Aber bei dem gegenwärtigen, gewaltige Dimensionen annehmenden Notstande, vermag ich nicht einmal für die am meisten Bedürftigen auch nur einigermaßen Sorge zu tragen. Es geht daher an alle meine Glaubensgenossen namens der armen Unglücklichen die dringende Bitte, durch rasche allseitige Beiträge ihre traurige Lage erleichtern zu helfen. Ich erkläre mich zur Annahme von Beiträgen bereit und werde darüber öffentlich quittieren.
Salomon Straßburger - auswärtiges Vorstandsmitglied des Waisenhauses in Jerusalem. Rexingen bei Horb in Württemberg.  
Im Hinblick auf die von uns in Nr. 4 gebrachte Mitteilung aus Jerusalem können wir die Bitte des Herrn Straßburger nur aufs Wärmste befürworten. Die Redaktion".        

 
Zum Tod von Jesaias Levi (1899)  

Rexingen Israelit 13031899.jpg (161968 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. März 1899: "Rexingen bei Horb. Dieser Tage starb hier der Senior der Gemeinde, Jesajas Levi, einer der beliebtesten und geachtetsten Bürger Rexingens. Der merkwürdige Mann hat ein Alter von nahe 86 Jahren erreicht und war bis vor wenigen Tagen körperlich und geistig frisch und rüstig. Er interessierte sich lebhaft für die Angelegenheiten der politischen wie der Kirchengemeinde, las noch mit Eifer die Tagespresse und zitierte im täglichen Gespräch seinen Schiller und Heine. Er besaß eine auf dem Lande seltenen Bildung und Belesenheit. In seiner Jugend kam er als 'wandernder Geselle' nach Karlsruhe, Baden-Baden, Heidelberg, Würzburg etc., wo er als ehrsamer Handwerker arbeitete. Es gelang ihm jedoch nicht, in eine 'Zunft' aufgenommen zu werden, denn sein Name war zu biblisch. So zog er denn wieder nach seiner Heimat, wo er lange Jahre sein Gewerbe betrieb, bis er sich später ganz der Landwirtschaft widmete. Darin fühlte er sch glücklich. Ein Sohn des Verstorbenen ist der Chef der Großfirma Levi und Kocherthaler in Madrid und Barcelona und Ritter des Militärverdienstkreuzes I. Klasse, ein zweiter Sohn ist Direktor in Barcelona, ein dritter Mitinhaber eines großes New Yorker Hauses, einer ist Lehrer und Prediger in Hechingen, die Tochter an Hauptlehrer Graf in Essen verheiratet, während der älteste Sohn die Pflege des Vaters im Elternhause übernahm. Das Begräbnis gestaltete sich zu einer großen Trauerkundgebung der katholischen und israelitischen Bevölkerung Rexingens und der Umgegend. Die Armen beider Konfessionen wurden zum ehrenden Andenken des Entschlafenen mit namhaften Gaben bedacht. Am Grabe schilderte Herr Lehrer Ascher mit bewegten Worten die Bedeutung und den Lebensgang des seltenen Mannes."  

  
Zum Tod des aus Rexingen stammenden Rabbiners / Privatgelehrten M. Löwengard-Salem (1886 in Basel) 
 
(
Anmerkung: wurde als Maier Hirsch Löwengard am 5. März 1813 in Rexingen geboren)  

Lehrensteinsfeld AZJ 22061886.jpg (197631 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. Juni 1886: "Der 'Schwäbische Merkur' schreibt: 'In der letzten Maiwoche ist in Basel als Privatgelehrter der Landsmann, Jugend- und Studiengenosse Berthold Auerbachs, M. Löwengard-Salem, gebürtig von Rexingen bei Horb, im 74. Lebensjahr zu Grabe getragen worden. Derselbe betrat die gleiche Bildungslaufbahn mit Berthold Auerbach, genoss den ersten rabbinischen Unterricht mit demselben bei Rabbiner Gabiel Adler in Mühringen und auf der Talmudschule in Hechingen. Am Gymnasium in Stuttgart trafen die beiden Jünglinge wieder zusammen, um auf den Universitäten Tübingen und Heidelberg gemeinsam dem Studium der mosaischen Theologie obzuliegen. Ihre philosophischen Richtungen gingen auseinander. Löwengard-Salem bezog die Universität, um ein Jünger Schellings zu werden, und vertiefte sich in dessen philosophische Richtung. Nachdem er die beiden Staatsprüfungen in Tübingen und Stuttgart bestanden, wurde er im Kirchendienst als Rabbiner in Berlichingen, Jebenhausen und Lehrensteinsfeld verwendet. Er schrieb einige Monographien im Sinne Schellings'scher Philosopheme und beteiligte sich durch einige Schriften am sog. Hamburger Tempelstreit für die Reform des jüdischen gottesdienstlichen Kultus. Später drängte ihn seine philosophische Richtung mehr und mehr in mystische Anschauungen und der innere Konflikt zwischen Lehre und Leben veranlasst ihn, aus dem praktischen Dienst der Synagoge auszutreten. 1859 nahm er seine Entlassung als Rabbiner in Lehrensteinsfeld und folgte einem Rufe nach Mainz an die Redaktion des 'Israelit' von Dr. Lehmann. Nur 2 Jahre hielt er dort aus; er zog sich dann ins Privatleben zurück. Etliche 20 Jahre lebte er zurückgezogen als Privatgelehrter in Basel. Sein Leichenbegängnis bewies, in welch' hoher Achtung er dort stand, wofür auch die Nachrufe an seinem Grabe beredtes Zeugnis ablegten.' Im Jahre 1841 gab er unter dem Pseudonym 'Juda Leon' heraus: 'Beiträge zur Kritik der Reformbestrebungen in der Synagoge' (Stuttgart 1841) und 1843 in Berlin gegen die berüchtigte Schrift Ghillany's ''Die Menschenopfer der alten Hebräer' eine Gegenschrift: 'Jehova, nicht Moloch, war der Gott der Hebräer'."   

   
Der israelitische Kirchenpfleger Hayum Levi wird ausgezeichnet (1901) 

Rexingen Israelit 21031901.jpg (27418 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1901: "Stuttgart, 20. März (1901). Dem langjährigen Kassierer des hiesigen Gewerbevereins, Herrn Buchhändler Moritz Levi, wurde das Verdienstkreuz des Ordens der württembergischen Krone, dem israelitischen Kirchenpfleger Hayum Levi in Rexingen die silberne Verdienstmedaille verliehen."   

  
Dokument zu Max Landauer (1902)  

Postkarte von Max Landauer an 
Geometer Günter in Horb (1902)
 
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries)    
 Rexingen Dok 201605002.jpg (150503 Byte) Rexingen Dok 201605002a.jpg (171223 Byte) 

Die Postkarte von Max Landauer in Rexingen wurde an Geometer Günter in Horb versandt am 8. Juni 1902.  Max Landauer (Menachem ben Meir) wurde am 30. Juli 1870 in Rexingen geboren. Er starb am 17. Juli 1935 in Rexingen und ist begraben auf dem jüdischen Friedhof in Rexingen (zu seinem Tod siehe kurzer Bericht unten). Er war verheiratet mit mit Ricke geb. Pressburger (geb. 2. August 1875 in Rexingen; gest. in den USA). Max Landauer betrieb eine Viehhandlung in der Geißgasse, Hausnummer 74, heute Osterhaldeweg 19 und war der Vorsitzende des Wohltätigkeitsvereins "Chevra Gemiluth Chesed" in Rexingen. Er starb im Sommer 1935 während seiner Tätigkeit als Viehhändler auf dem Markt in Bad Saulgau. 
Der rückseitige Text der Karte lässt erkennen, dass Max Landauer zum Zeitpunkt des Versanddatums der Karte sich ein Haus gekauft hat und dem Geometer Günter einen Auftrag um die Erstellung eines Lageplans desselben erteilt.
Quellen: https://www.geni.com/people/Max-Landauer/6000000002765663283 
http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sel=rex&function=Ins&anzeige=classic&inv=0903 
http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/FRIEDHOF/BADENWUE/REXINGEN/rex_l.htm 
https://www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/Medienbildung_MCO/fileadmin/bibliothek/kohlmann_rexingen/kohlmann_rexingen.pdf          

  
Goldene Hochzeit von Abraham Elias Fröhlich und Klara geb. Rexinger (1902)    
Anmerkung: Abraham Elias Fröhlich (geb. 1822, gest. 1905; Grab Nr. 743 im Rexinger Friedhof) war in Rexingen als Viehhändler tätig. Er wohnte in Rexingen im Haus Freudenstädter Straße 15. Er war verheiratet mit Klara geb. Rexinger /geb. 1825, gest. 1914, Grab Nr. 786 im Rexinger Friedhof)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1902:  "In Rexingen feierten Abraham Elias Fröhlich und seine Gattin Klara geb. Rexinger das seltene Fest der goldenen Hochzeit und durften sich dabei allseitiger Teilnahme erfreuen. Es gingen zahlreiche Glückwünsche ein, in welchen die Wertschätzung zum Ausdruck kam, in der das beliebte Jubelpaar steht".      

     
Ehrenbürgerrecht für A. Zürndorfer (1904) 
Anmerkung: es handelt sich um Adolf Zürndorfer (geb. 6. Februar 1847, gest. 1. Januar 1916), der nach seiner Übersiedlung nach Stuttgart hier eine Weinhandlung betrieb. Er war verheiratet mit Marie geb. Weil (geb. 28. April 1848, gest. 22. November 1922). Ihr Sohn Alfed Zürndorfer ist im April 1918 als Landsturmmann - ausgezeichnet mit dem EK II - gefallen. Adolf und Marie Zürndorfer wurden im Israelitischen Teil des Pragfriedhofes in Stuttgart beigesetzt (Hahn, Pragfriedhof S. 233).  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Mai 1904: "Rexingen bei Horb. Die bürgerlichen Kollegien haben anlässlich der Übersiedlung des Herrn A. Zürndorfer, Gemeinderat und Traubenwirt, nach Stuttgart demselben in Anerkennung seiner Verdienste um die Gemeinde das Ehrenbürgerrecht verliehen. Zürndorfer gehörte seit 1878 ununterbrochen dem Gemeinderat an."      


Goldene Hochzeit von Abraham Jakob Fröhlich und Dorchen geb. Landauer (1909) 
Anmerkung: Abraham Jakob Fröhlich (geb. 1831, gest. 1913; Grab Nr. 780 im Rexinger Friedhof) war in Rexingen als Handelsmann tätig. Er wohnte in Rexingen im Haus Freudenstädter Straße 31. Er war verheiratet mit Dorchen geb. Landauer (geb. 1841, gest. 1912; Grab Nr. 777 im Rexinger Friedhof).     

Rexingen FrfIsrFambl 03121909.jpg (25962 Byte)Meldung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 3. Dezember 1909: "Rexingen. Abraham Jakob Fröhlich und Frau Dorchen geb. Landauer, erhielten anlässlich ihrer goldenen Hochzeit vom König von Württemberg dessen Bronzemodell mit Widmung."  

    
Über den Heldenmut von Unteroffizier Kaufmann Schwarz von Rexingen (1914)       

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. September 1914: "Eine mutige Tat vollbrachte ein jüdischer Mitbürger, Kaufmann Schwarz von Rexingen, Oberamt Horb, der als Unteroffizier bei dem schweren Gefecht bei Mülhausen mitbeteiligt war. Schwarz und ein Gefreiter seiner Kompanie wurden abends 9 Uhr von einer sechs Mann starken französischen Patrouille überfallen, aber kurz entschlossen, schossen die beiden tapferen Männer vier von den Franzosen nieder und die übrigen zwei Männer brachten sie gefangen zur Kompanie zurück. Ehre diesen Männern!"         

    
Dokument aus der Zeit des Ersten Weltkrieges - Karte mit Foto des Colonialwaren- und Tabakgeschäftes Ph. Neckarsulmer (1910/20, vermutlich im Ersten Weltkrieg)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries)     

 Rexingen Neckarsulmer 005.jpg (326211 Byte) Rexingen Neckarsulmer 005a.jpg (212011 Byte) Rexingen Neckarsulmer 005b.jpg (109436 Byte) Rexingen Neckarsulmer 005c.jpg (82209 Byte) Rexingen Neckarsulmer 005d.jpg (14429 Byte)
Ansichtskarte von Rexingen mit Foto des 
Cigarren- und Colonialwarengeschäftes Ph. Neckarsulmer 
  
  
  Rückseitiger handgeschriebener Text der Karte - soweit lesbar: "Württemberg am 15.11. - 4 Uhr nachmittags.
Angekommen, ist eine jüdische Stadt, ich bin bei einem Großmanufakturhändler im Quartier,
habe ein gutes schönes Zimmer, sehr gute Kost, denn heute ist Schabestag, ein ... mein Zimmer ist Parket, ...haft 
eingerichtet mit großartigem Bette, es soll mir ein ewiges Angedenken sein, die gute Aufnahme, dort wo mit  ...". 

 

Die Ansichtskarte mit dem Geschäft für Kolonial - und Manufakturwaren von Ph. Neckarsulmer stammt aus der Zeit um 1910 bis 1920, vermutlich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, verfasst von einem im Quartier in Rexingen befindlichen jüdischen Soldaten. Auf der Karte ist über der Schaufensterauslage auf der Balkonbrüstung gut erkennbar die Werbung für Cigarren und die Colonialwaren nebst dem Namen des Geschäftgründers. Rückseitig auf der Karte eingedruckt (oben Abbildung rechts): Verlag Ph. Neckarsulmer, Bexingen (sic!) - Orig. Aufn. H. Sting, Tübingen.  
Philipp Veit Samuel Neckarsulmer war der Gründer des auf der Rückseite der Karte erwähnten Manufakturwarengeschäfts. Er ist am 18. April 1827 geboren als Sohn von Abraham Baruch Hirsch Neckarsulmer und Fanny Moses Neckarsulmer und starb am 10. Dezember 1881 in Rexingen. Er war verheiratet mit Thusette (Therese) geb. Benedikt, Tochter von Max Marum (Aron) Benedikt und Babette Benedikt (geb. 27. Januar 1834 in Baisingen, gest. 3. Juni 1909 in Rexingen). Das Ehepaar hatte 7 Kinder: Abraham Adolf, (geb. 17. Februar 1858, gest. 17. Februar 1942 in Frankfurt); Max (geb. 22. Februar 1860, gest. 17. Dezember 1895, beigesetzt im jüdischen Friedhof in Rexingen); Moses (geb. 13. Juli 1862, gest. November 1939), Karoline Neckarsulmer verh. Gutmann (geb. 21. Oktober 1865, umgekommen am 19. September 1942 im Ghetto Theresienstadt), David (geb. 19. September 1874, umgekommen am 10. September 1942 im Ghetto Theresienstadt), Berthold (geb. 13. Februar 1869, ermordet im September 1942 im KZ Treblinka), Bona Berta (geb. 3. März 1871, gest. 16. Februar 1872).
Berthold Neckarsulmer führte das elterliche Geschäft weiter zusammen mit seiner Ehefrau Zilly geb. Schwarz. Die beiden hatten drei Kinder: Viktor (geb. 1902), Emil (geb. 1904) und Betti (geb. 1906). Berthold und Zilly Neckarsulmer wurden am 26. September von Theresienstadt nach Treblinka deportiert und dort ermordet. An Ihr Schicksal erinnert ein Eintrag im Gedenkbuch des Träger - und Fördervereins Ehemalige Synagoge Rexingen.
Quellen: http://www.alemannia-judaica.de/rexingen_synagoge.htm 
https://www.geni.com/people/Philipp-Neckarsulmer/6000000031500366299 
https://www.geni.com/people/Thusette-Neckarsulmer/6000000031499004402 
http://www.ehemalige-synagoge-rexingen.de/images/downloads/gedenkblatt/n/neckarsulmer_berthold_und_zilly.pdf 
http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?function=Ins&sel=rex&inv=0705 
http://www.ehemalige-synagoge-rexingen.de/aktivitaeten/stolpersteine-gedenkbuch     

  
75. Geburtstag von Witwe Berta Löwenstein (1927)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. März 1927:           

 
Goldene Hochzeit von Wolf Zürndorfer und Fanny geb. Schwarz (1928)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Mai 1928:        
 
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Mai 1928:      

     
Zum Tod von Salo Hirschfelder (1927)               

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Januar 1927:            

  
Silberne Hochzeit von Simon Weil I und Marie geb. Schwarz (1927)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. September 1927:        

     
Zum Tod von Sarah Metzger geb. Fröhlich (1927 in Pforzheim)  

Pforzheim Israelit 22121927.jpg (125511 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Dezember 1927: "Pforzheim, 20. Dezember (1927). Am 20. Kislew wurde hier Frau Sarah Metzger geb. Fröhlich zu Grabe getragen. Die Verewigte entstammte einer alten, angesehenen, württembergischen Familie, deren Ahnen in Rexingen sich stets für die Pflege der Tauroh (Tora) eingesetzt haben. Mit ihrem Gatten zusammen, Hermann Metzger – seligen Andenkens -, der ihr bereits 15 Jahre im Tode vorausging, lebte sie ein echt harmonisches Familienleben und war bestrebt, ihre Kinder für die jüdischen Ideale zu begeistern. Bescheidenheit, Sinn für alles Gute, Edle und Menschliche waren die hervorragendsten Züge ihres Charakters. Schwere Schicksalsschläge sollten ihrem Leben nicht erspart bleiben, doch vermochten sie alle ihre Hoffnung für die Zukunft nicht zu erschüttern. So durfte sie noch im Sommer die Nachricht von der Ankunft eines Enkels auf heiliger Erde in Jerusalem erleben. Die Beerdigung war ein beredtes Zeugnis der Beliebtheit der Verstorbenen. In der Trauerhalle entwarf Herr Kantor Sommer ein Lebensbild der Verblichenen. In schmerzbewegten Worten nahm alsdann am offenen Grabe ein Verwandter im Namen der Angehörigen Abschied von der Verewigten. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."

   
Zum Unfalltod von Viehhändler Hermann Schwarz (1930)       

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 15. April 1930:           


Zum Tod von Simon Weil (1930)      

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Mai 1930:           

     
80. Geburtstag von Wolf Zürndorfer (1930)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Dezember 1930:          

  
83. Geburtstag von Josef Hanauer (1931)         

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1931:          

 
Diamantene Hochzeit von Jakob Bodenheimer und Emma geb. Preßburger (1931)         

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Januar 1931:     
 
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Februar 1931:        

 
Familie Juda Rothschild wandert aus (1934)
   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. März 1934: "Rexingen, 4. März (1934). Am 6. März verlässt Herr Juda Rothschild mit seiner ganzen Familie unsere Gemeinde, um über das große Wasser zu wandern. Aus diesem Anlasse nahm am letzten Sabbat Herr Rabbiner Dr. Schweizer, Horb im Auftrage des Rabbinats und der Gemeinde Rexingen in der hiesigen Synagoge Abschied von dieser seltenen Familie. In seiner ergreifenden Rede schilderte Herr Rabbiner Dr. Schweizer den scheidenden Herrn Juda Rothschild als einen aufrichtigen, wahren Jehudi, dem seine Religion jederzeit höchstes und verwirklichtes Ideal bedeutet, der für die Tora selbstlos und kraftvoll eintrat und so die hiesige Gemeinde vor religiösen Erneuerungsbestrebungen als wahre Juda-Makkabi-Gestalt schützte und in aufopfernden und erfolgreichen Kämpfen verteidigte. Er sammelte die Jugend um sich, um sie in der Tora zu unterweisen. Er gestaltete sein Haus zu einer Stätte der schönsten Gastfreundschaft und die Armen waren tatsächlich seine Hausgenossen. Er lebte mit seiner Familie das Vorbild eines echten jüdischen Heimes. Und so wird sein Abschied eine unausfüllbare Lücke in unserer Gemeinde hinterlassen, wird das Vorsteheramt, dem er 15 Jahre seine aufopfernden Dienste lieh, in vermissen. Glück auf den Weg!"   

    
Die Familie Preßburger - eine "erfreulich langlebige Familie" (1935)        

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 2. Mai 1935: "Rexingen. Eine erfreulich langlebige Familie ist die Familie Preßburger, deren ältestes Mitglied (von noch zehn lebenden Geschwistern), Abraham Preßburger, 74 Jahre zählt. Von insgesamt 12 Kindern, von denen zwei nicht mehr am Leben sind, erfreuen sich zehn noch bester Gesundheit. Ihre Alter betragen 51, 54,58,60, 62, 64, 67, 71, 73 und 74 Jahre. So weisen die zehn Familienmitglieder das schöne Alter von zusammen 634 Jahren auf. Das Durchschnittsalter von 63,4 Jahren darf als ungewöhnlich bezeichnet werden."           

     
Zum Tod von Alfred Levi und Max Landauer - die Synagoge wird derzeit renoviert (1935)         

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. August 1935:  "Rexingen. In letzter Zeit hatte unsere Gemeinde mehrere Todesfälle zu beklagen. Vor kurzem trug man Alfred Levi, der durch seine früher betriebene Mazzot-Bäckerei und seinen späteren Mazzoth-Versand weithin bekannt war, zu Grabe. Kurze Zeit darauf wurde sein Nachbar, Max Landauer, zur letzten Ruhe gebettet. Landauer, der Vorstand der 'Chewra Gemiluth Chesed' war, wurde auf dem Markt in Saulgau mitten aus seinem Berufe heraus vom Tode ereilt. Das große Trauergeleite zeigte, wie beliebt beide Männer, die im Alter von 58 bzw. 65 Jahren starben, waren. 
Unser Gotteshaus wird zur Zeit renoviert. Die Arbeiten werden erst bis Mitte September beendet sein. Der Gottesdienst findet einstweilen in den unteren Räumen der Wohnung von Frau Rosa Löwengart statt. Zur Zeit weilen hier zahlreiche jüdische Kurgäste; auch unsere Jugendherberge wird gut besucht."               

  
88. Geburtstag von Josef Hanauer - Willy Preßburger wird Vorsitzender des Vorsteheramtes - Jugendgottesdienst zu Chanukka (1935/36)    

Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Januar 1936:           

 
      
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen sowie einzelne weitere Dokumente 
Dokument zu Moses Freiburger (1852)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)   

Rexingen Dok 812.jpg (169820 Byte)Der Umschlag eines Briefes aus Schramberg ist adressiert an Moses Freiburger, vermutlich identisch mit dem in den Familienregistern Rexingens genannten Familienvater Moses Heium Levi Freiburger (geb. April 1790, verheiratet seit 1816 mit Hindele, die 1843 starb; das Sterbedatum von Moses Heium Levi Freiburger ist nicht bekannt). Im Brief selbst geht es um eine Geldangelegenheit.    

  
Dokument zu L. Löwengart (um 1870)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)    

Rexingen Dok 017.jpg (80245 Byte)Der Umschlag eines Briefes aus Alpirsbach ist adressiert an L. Löwengart, Tabakhandlung in Rexingen. Das Datum ist außer "9.2." nicht entzifferbar, da die verwendete Drei-Kreuzer-Marke jedoch zum 30.6.1875 ihren Wert verlor, dürfte der Brief zwischen 1869 und 1875 verschickt worden sein.   
(Briefumschlag aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; Überlegungen zur Datierung gleichfalls von ihm)

    
Dokumente zu M. Zürndorfer (1873)    
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)   

  Rexingen Dok 150062.jpg (138999 Byte) Rexingen Dok 150062a.jpg (157599 Byte) Die am 20. Dezember 1873 in Greiz (Thüringen) verschickte Karte ist adressiert an M. Zürndorfer in Rexingen. Bei M. Zürndorfer handelt es sich entweder um Max/Meir Zürndorfer (1836-1908) oder um Max/Meir Zürndorfer (1843-1926) oder um Moses Zürndorfer (1812?-1892).    

    
A. Zürndorfer sucht für seine Wirtschaft und Bäckerei eine Mitarbeiterin (1891)   

Rexingen Israelit 14101891.jpg (42500 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Oktober 1891: "Rexingen bei Horb (Württemberg). In meiner Wirtschaft und Bäckerei findet ein gut geschultes, jüngeres, israelitisches Mädchen als Kellnerin und zur Hilfeleistung in der Küche Stellung. Grundbedingung: Unbedingte Ehrlichkeit. Eintritt 10. November. A. Zürndorfer, zur Traube."

  
Spendenaufrufe für Bewohner des Heiligen Landes (1884 / 1888 / 1904)  

Rexingen AZJ 30091884.jpg (76327 Byte)Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. September 1884: "Verehrte Glaubensgenossen! Rücksichtlich des höchst traurigen, bedenklich sich erweiternden Notstandes, des verzweifelnden Elends des heiligen Landes, nehme ich auch angesichts der bevorstehenden Feiertage, für die Armen, insbesondere bei ihren notdürftigen Mitteln unmöglich zu erschwingenden Ausgaben, dringendste Veranlassung, um schleunige Hilfeleistung bei edel- und mildherzigen Menschenfreunden flehentlichst zu bitten, und möge ihnen die Gewährung respektive zweckdienliche Wirksamkeit (hebräisch und deutsch:) zu Leben, Segen und Frieden gereichen.  Unterstützungsbeiträge werden direkt jede Woche an Würdige und Hilfsbedürftige befördert und öffentlich darüber bescheinigt. Rexingen bei Horb, Württemberg. Salomon Straßburger, Vorstands-Mitglied des Diskinchen Waisenhauses zu Jerusalem." 
  
Rexingen AZJ 30081888.jpg (50942 Byte)Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. August 1888: "Innigst dringende Bitte! Rücksichtlich der traurig bedenklichen Notlage und trübselig entbehrungsvollem Dasein der Bewohner Palästinas, nehme ich ernste Veranlassung für diesen hochdringlich würdigen Zweck um schleunige hilfreiche Unterstützung inständigst zu bitten.  
Rexingen (Württemberg). Salomon Straßburger."    
   
Rexingen FrfIsrFambl 06051904.jpg (66059 Byte)Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. Mai 1904: "Letauwas acheinu beerez hakdauschoh (zum Guten unserer Brüder im heiligen Land) wird Erde des heiligen Landes, als auch das berühmte Isup gegen beliebige Vergütung von mir versandt, sowie auch Hilfsbeiträge für notleidende Arme, Witwen und Waisen, als sonstig hochdringlichwürdigen Zwecke daselbst zur direkten Beförderung angenommen und erbeten. Öffentliche Bescheinigung erfolgt in dieser Zeitung. 
Rexingen, Württemberg. Salomon Strassburger. Vorstand des hiesigen Palästina-Vereins."  

       
Spendenaufruf für die Isaak Lurie-Synagoge in Safed (1904) 
Anmerkung: zu Isaak Luria vgl. Wikipedia-Artikel  
Zur Isaak Luria-Synagoge in Safed siehe Wikipedia-Artikel "Ari Ashkenazi Synagogue" (englisch)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Mai 1904: "Aufruf
Die größte und älteste Synagoge in Safed (Palästina), vor 330 Jahren von Rabbi Isak Lurie erbaut, ist baufällig geworden und sind zur Renovierung 3.000 Fr. nötig. Edle Glaubensgenossen werden dringend gebeten der Gemeinde, die diese Mittel nicht aufbringen kann, tatkräftig behilflich zu sein! Gaben neben die Gesch. unter 3337 sowie der Unterzeichnete zur Weiterbeförderung gerne entgegen. 
Salomon Straßburger

Rexingen (Württemberg)."    

 
Dokument zu Abraham Fröhlich von 1894 
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries)  

Rexingen Dok 016.jpg (77483 Byte)Post-Einlieferungsschein vom 6. Juni 1894 - Empfänger: Abraham Fröhlich in Rexingen."   

   
Anzeige von Veit Löwengardt (1901)
    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. April 1901: "Gesucht
Neben einem Dienstmädchen zur Stütze der Hausfrau ein durchaus zuverlässiges israelitisches Mädchen, welches in allen Haushaltungsgeschäften und im Kochen erfahren ist. Offerten mit Gehaltsansprüchen und Zeugnissen an 
Veit Löwengardt,
Rexingen, Oberamt Horb, Württemberg."      

    
Verkauf eines israelitischen Gasthofes, verbunden mit Bäckerei und Mehlhandlung (1901)
   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. April 1901: "Verkauf eines israelitischen Gasthofs, verbunden mit Bäckerei und Mehlhandlung..."   

      
Salomon Strassburger verschickt Erde aus dem Heiligen Land (1904)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1904: 
"Zu Gunsten unserer Brüder im Heiligen Land 
wird Erez Israel-Erde mit beliebiger Vergütung zu Gunsten hilfsbedürftiger Armen daselbst versandt. 
Salomon Strassburger, 
Rexingen
(Württemberg)."       

     
Dokument von 1892 sowie Anzeig
en des Manufaktur-, Aussteuer- und gemischten Warengeschäftes bzw. des Manufakturwarenversandes M.W. Zürndorfer (1902 / 1904 / 1925 / 1927)  

  Es handelt sich um eine Postanweisung aus Esslingen an Max Wolf Zürndorfer vom 1. Juni 1892. Den Empfang der Summe ordentlich quittiert auf der Rückseite der Postanweisung hat Ida Zürndorfer, die Ehefrau von Max Wolf Zürndorfer. Bei M. W. Zürndorfer handelt es sich Max Wolf Zürndorfer (geb. 19. Dezember 1836 in Rexingen als Sohn von Wolf Marx Zürndorfer aus Rexingen und der Karoline Gele geb. Essig aus Wallerstein). Max Wolf Zürndorfer war verheiratet mit Ida geb. Hilb (geb. 3. Januar 1847 in Haigerloch). Max Wolf Zürndorfer betrieb ein Kolonial- und Manufakturwarengeschäft.
vgl. http://www.rexinger-themenwege.de/juedische-geschichte/12_haus_zuerndorfer/ 

  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Oktober 1902: "Lehrlingsgesuch
Suche für mein Manufaktur-, Aussteuer und gemischten Warengeschäft einen Lehrling, aus guter Familie, zum baldigen Eintritt.  
M.W. Zürndorfer
, Rexingen in Württemberg."      
 
Rexingen Israelit 08021904.jpg (35941 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Februar 1904: "Haushälterin-Gesuch. Für ein älteres Ehepaar wird ein in Küche und Haushaltung erfahrenes, tüchtiges Mädchen gesucht. 
M.W. Zürndorfer, Rexingen (Württemberg)."  
 
Rexingen Israelit 12111925.jpg (67081 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. November 1925: "Für eine meiner eingeführten Touren suche ich per sofort einen jüngeren Detailreisenden nur aus der Branche, der möglichst schon gereist hat und mit Landkundschaft umzugehen versteht. Süddeutscher bevorzugt. Geboten ist aussichtsreiche Stellung bei steigenden Bezügen. Samstags geschlossen. Ausführliche Offerten mit Bild, Gehaltsansprüchen und Aufgabe von Referenzen an 
M.W. Zürndorfer, Manufakturwarenversand, Rexingen, Württemberg."    
 
Rexingen Israelit 14071927.jpg (54065 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Juli 1927: "Für eine meiner eingeführten Touren suche ich per 15. August oder 1. September jüngeren tüchtigen Detailreisenden. 
Herren aus der Branche, die bereits Landkundschaft mit Erfolg besucht haben, wollen lückenlose Offerten mit Bild, Gehaltsansprüchen unter Aufgabe von Referenzen einreichen.  
M.W. Zürndorfer
, Manufakturwaren- und Aussteuerartikel-Versandgeschäft. Rexingen in Württemberg."  
     
Postkarte von Rexingen mit Ansicht des Geschäftes von M.W. Zürndorfer und des Gasthofes A. Zürndorfer (1904)     
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)  
Rexingen AK 1019.jpg (148075 Byte) Rexingen AK 1019a.jpg (118937 Byte)
Die Ansichtskarte wurde aus Rexingen nach Davos in der Schweiz am 14. November 1904 verschickt. Der Inhaber des Gasthofes A. Zürndorfer war damals Gemeinderat in Rexingen und wurde noch im selben Jahr (1904) zum Ehrenbürger Rexingens ernannt.   

     
Verlobungsanzeige für Julius Lemberger und Hilde Schwarz (1930)  

Rexingen CV-Zeitung 07111930.jpg (36470 Byte)Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitung des Central-Vereins) vom 7. November 1930: 
"Hilde Schwarz – Julius Lemberger 
Verlobte.   
Horb a.N. – Rexingen bei Horb".    

    
Werbung für einen Erholungsaufenthalt in Rexingen (1933)        

Anzeige in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Juni 1933:          

   
Werbung für einen Kuraufenthalt in Rexingen (1934)      

Anzeige in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Juni 1934:          

 
Verlobungsanzeige von Irma Gideon und Naftali Dinkel (1934) 
     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Dezember 1934: "Statt Karten  
Irma Gideon   Naftali Dinkel    Verlobte.   
Rexingen Württemberg  - Köln am Rhein Gladbacherstr. 21   
Petach-Tikwah, P.O.B. 43  9. Tewet 5695"    

   
Hinweis auf den Schriftsteller Josef Eberle, verheiratet seit 1929 mit Else geb. Lemberger aus Rexingen   

  Rechts: "Schwäbisch" von Josef Eberle (Sebastian Blau) 
(Scans von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)   
 Rexingen Dok Lemberger 150.jpg (97104 Byte)  Rexingen Dok Lemberger 151.jpg (80645 Byte)
Der nichtjüdische Schriftsteller Josef Eberle (geb. 8. September 1901 in Rottenburg, gest. 1986 in Samedan) war u.a. Gründer und langjähriger Verleger der Stuttgarter Zeitung. Er verfasste Werke in schwäbischer Mundart unter dem Pseudonym Sebastian Blau. Seit dem 3. September 1929 war er verheiratet mit Else geb. Lemberger aus Rexingen. Sie war eine am 15. Oktober 1905 in Rexingen geborene Tochter des Viehhändlers Hermann Lemberger und seiner Frau Sara geb. Landauer. Nachdem die Nationalsozialisten am 8. März 1933 das Stuttgarter Funkhaus besetzt hatten, erhielt Josef Eberle dort Hausverbot. Im Mai und Juni 1933 war er mehrere Wochen im Konzentrationslager Heuberg inhaftiert; er lebte nach seiner Entlassung bei seinen Schwiegereltern in Rexingen. Diese emigrierten im  März 1939 in die USA. 1936 erfolgte sein Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer, was einem Berufsverbot als Schriftsteller gleichkam. Ab 1936 war Josef Eberle beim amerikanischen Konsulat in Stuttgart tätig (bis zu dessen Schließung im Juli 1942), ab 1942 als Bibliothekar bei der Württembergischen Feuerversicherung. Als seine Frau im Januar 1945 von der Gestapo zu einem "auswärtigen Arbeitseinsatz" aufgefordert wurde, tauchten beide unter. Erst nach Ende des Krieges gelang Josef Eberle der berufliche Wiedereinstieg beim damaligen Sender der amerikanischen Militärregierung "Radio Stuttgart", die ihn im September 1945 zum dritten Mitherausgeber der "Stuttgarter Zeitung" ernannte. Zur weiteren Geschichte siehe über die Links.   
Links: Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Eberle_(Schriftsteller)   
http://www.schule-bw.de/unterricht/faecheruebergreifende_themen/landeskunde/modelle/epochen/juden_in_bw/rexingen-alijah/d5.pdf 
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Der-Poet-und-Publizist-Josef-Eberle-lebte-drei-Jahre-in-Rexingen-188459.html    
Literatur: Paula Kienzle: Spuren sichern für alle Generationen: die Juden in Rottenburg im 19. und 20. Jahrhundert. S. 445-450  (vgl. Link zu einzelnen Seiten dieses Buches)   

  

     

     

     

      

      

      

      

       

 

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Stand: 15. Oktober 2013