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Kettenbach mit
Daisbach, Hausen über Aar und Rückershausen
(Gemeinde Aarbergen, Rheingau-Taunus-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Kettenbach bestand eine jüdische
Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück. Bereits damals war Kettenbach Mittelpunkt aller jüdischen Gemeinden
des Aartales beziehungsweise der an den einzelnen Orten lebenden jüdischen
Familien (in Daisbach, Michelbach, Holzhausen/Aar,
Hausen/Aar (siehe Beitrag von C. Stolz, Literaturliste unten), Rückershausen und Breithardt).
Ins 18. Jahrhunderts zurück geht die Gründung eines gemeinsamen Wohltätigkeits-
und Beerdigungsvereines (Chewra, Kippe oder Brüderschaft
genannt) im Jahr 1765 für die in den genannten Orten lebenden jüdischen
Familien. Die einzelnen Mitglieder hatten im Monat 18 Pfennige beizutragen (die
hebräische Zahl "18" steht für "Leben"). An jedem "Jom
Kippur Koton" durfte der Vorstand 18 Pfennige pro Mitglied an Arme
erteilen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: in Kettenbach 1843 43 jüdische Einwohner, 1871 40 (10,1 % von
insgesamt 398 Einwohnern), 1885 37 (9,3 % von 397), 1895 54 (11,9 % von 454),
1905 47 (10,8 % von 437). Zur Gemeinde gehörten auch die in Daisbach,
Rückershausen und Hausen lebenden jüdischen Personen. In Daisbach
lebten 1843 17 jüdische Einwohner, 1924 9, 1932 5; in Rückershausen
1843 16 jüdische Einwohner, 1924 27, 1932 24; in Hausen
1843 7 jüdische Einwohner, 1924 13. In den Jahresbüchern des "Statistischen
Jahrbuches des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes" werden folgende Zahlen von
Gemeindegliedern in Kettenbach angegeben (vermutlich zusammen mit den in
Daisbach, Rückershausen und Hausen lebenden Gemeindegliedern): 1887 103
Personen, 1893/1898 91 (in 19 Familien).
Die jüdischen Familien lebten in sehr
einfachen wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Familienvorsteher verdienten den
Lebensunterhalt als Krämer, Händler und Hausierer.
1869 sollte ein neuer Vorsteher für die jüdische Gemeinde Kettenbach
gewählt werden. Die 10 Familienhäupter (drei in Rückershausen, fünf in
Kettenbach und zwei in Daisbach) stimmten damals für Samuel Salomon, denn
"er konnte lesen, rechnen und schreiben!". Mit der Wahl erklärten
sich sowohl der Pfarrer wie auch der Bürgermeister des Ortes
einverstanden. Auch um 1887/1893 war Samuel Salomon noch Vorsteher der
Gemeinde, dazu in den Filialorten Hausen S. Rosenthal und in Daisbach B. Levita.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule) und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem
jüdischen Friedhof in Burgschwalbach beigesetzt. Zur Besorgung religiöser
Aufgaben der Gemeinde war - zumindest zeitweise im 19. Jahrhundert - ein
jüdischer Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet
tätig war. Um 1887/1893 erteilte den Religionsunterricht in Kettenbach, Hausen
und Daisbach Lehrer Blum aus Holzhausen.
1893 waren an der Religionsschule der Gemeinde 8 Kinder zu unterrichten. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk
Wiesbaden.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Arthur Kahn (geb.
20.12.1888 in Rückershausen, gef. 4.1.1915), Willi Kahn (geb. 17.9.1887 in
Rückershausen, gef. 5.3.1915), Adolf Strauß (geb. 15.3.1888 in Rückershausen,
gef. 23.9.1914) und Isidor Treidel (geb. 15.8.1894 in Kettenbach, gef. 1.6.1915)
sowie Isaak Kahn (geb. 11.1.1889 in Hausen, gef. 12.12.1914). Weiterhin ist
gefallen: Adolf Rosenthal (geb. 14.12.1884 in Hausen, vor 1914 in Mörfelden
wohnhaft, gef.
27.6.1918).
Um 1924, als in Kettenbach 37 jüdische Einwohner gezählt wurden (6,4 % von
insgesamt 581 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Liebmann Strauß
(Kettenbach), Abraham Strauß (Rückershausen) und Mathias Rosenthal (Hausen).
Einen eigenen Lehrer hatte die Gemeinde nicht mehr. Für den Religionsunterricht
der damals noch 15 jüdischen Kinder aus der Gemeinde kam regelmäßig Lehrer
Levy Spier aus Langenschwalbach (Bad
Schwalbach) nach Kettenbach. An jüdischen Vereinen gab es weiterhin
den Wohltätigkeitsverein "Brüderschaft". 1932 waren
die Gemeindevorsteher weiterhin Liebmann Strauß (Kettenbach, 1. Vors.), Abraham
Strauß (Rückershausen, 2. Vors.) und Mathias Rosenthal (Hausen, 3. Vors.). Im
Schuljahr 1931/32 erhielten neun Kinder der jüdischen Gemeinde
Religionsunterricht.
1933 lebten noch 17 jüdische Personen in Kettenbach (2,6 % von
insgesamt 660 Einwohnern, in acht Familien, dazu zwei Familien in Hausen, vier
Familien in Rückershausen und eine Familie mit fünf Personen in Daisbach). In
den folgenden Jahren sind alle von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Der letzte
Gemeindevorsteher Simon Mayer verzog 1936 nach Wiesbaden, wo er im September
1936 verstarb. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Wohnungen von zwei
jüdischen Familien durch SA-Leute überfallen und deren Inneneinrichtung
völlig zerstört; auch an den Gebäuden entstand großen Schaden. Die letzten
jüdischen Einwohner Kettenbachs verließen daraufhin bis Dezember 1938 den Ort
(Hermann Treidel meldete sich am 7. Dezember 1938 nach Bonn ab).
Aus Hausen über Aar ist das frühere Mitglied des Gemeindevorstandes Mathias
Rosenthal (Aarstraße 17) 1934 gestorben. Sohn Sohn Ernst emigrierte nach
Palästina/Israel, die Tochter Martha in die USA. Sein zweiter Sohn Arthur
verzog mit seiner Frau Erna und seiner Tochter nach Frankfurt. Sie wurden
später nach Auschwitz deportiert. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die
Inneneinrichtung der Wohnungen der letzten jüdischen Familien durch SA-Leute
völlig zertrümmert. Louis Kahn (wohnte mit Familie Aarstraße 7) ist am 18. oder
19. November 1938 im KZ Buchenwald umgekommen. Seine Frau Selma wohnte zuletzt
in Frankfurt am Main und wurde von dort im Juni 1942 in das Vernichtungslager
Sobibor deportiert und ermordet. Die Söhne von Louis und Selma Kahn - Manfred
und Hugo - konnten nach Südamerika emigrieren. Die Familienmitglieder von
Max Rosenthal (Aarstraße 12) wurden gleichfalls deportiert (u.a. Theresienstadt,
Auschwitz; siehe im einzelnen die Angaben im Gedenkbuch des Bundesarchives).
Von den in Kettenbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Berta Althof geb. Maier
(1894), Karoline Haußmann geb. Rosenthal (1890), Hedwig Kahn geb. Mayer (1893),
Hermann Kahn (1893), Elisabeth Leopold (1891), Isidor Leopold (1880), Jettchen
Leopold (1884), Salomon Leopold (1877), Siegmund Siegfried Leopold (1906), Rosa
Nassauer geb. Kahn (1884), Max Rosenthal (1893), Ida Strauss geb. Rosenthal
(1892), Hermann Treidel (1890), Julius Treidel (1892), Frieda Trief geb. Leopold
(1882).
Aus Rückershausen sind umgekommen: Hilde Blumenthal geb. Schwarz (1912),
Karoline Hesekiel geb. Kahn (1880), Otto Heyum (1902), Adolf Kahn (1885),
Leopold Albert Kahn (1883), Irene Reichenberg (1914), Jettchen Reichenberg geb.
Strauß (1885), Lina Schwarz geb. Kahn (1886), Walter Schwarz (1910), Moritz
Strauß (1882).
Aus Hausen über Aar sind umgekommen: siehe
Liste unten
sowie Beitrag von C. Stolz (Literaturliste/Link unten).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte aus dem Gemeindeleben
Gemeindebeschreibung von 1936 (!)
Artikel
im "Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt" vom
Juli 1936: "Kettenbach. Dorf mit 700 Einwohnern und den Resten
einer alten Judengemeinde, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts
Mittelpunkt aller Gemeinden des Aartals: Daisbach, Michelbach, Holzhausen
über Aar, Hausen ü.A., Rückershausen und Breithardt war. Diese
Gemeinden bilden 1765 eine gemeinsame 'Chewra' ('Kippe'). Monatsbeitrag 18
Pfennige; an jedem Jom Kippur koton darf der Chewra-Parneß 18 Pfg. pro
Mitglied an Arme verteilen; das alte 'Kippebuch' ist noch vorhanden. Die
Synagoge von Kettenbach, an Stelle einer viel älteren erbaut, ist etwa 70
Jahre alt, der Sammelfriedhof in Burgschwalbach älter. Älteste Gemeinde
im Aartal wahrscheinlich Holzhausen über Aar." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
89. Geburtstag des aus Hofstetten
stammenden Kriegsveteranen Moses Reis (1936)
Anmerkung: aus dem Artikel geht nicht hervor, welchen Bezug Moses Reis zu
Kettenbach hat.
Artikel
in "Der Schild - Hrsg. vom Reichsbund jüdischer Frontsoldaten e.V." vom 18.
November 1936: "Kettenbach (Nassau).
Der Altkriegsveteran Moses Reis, beging am 2. November seinen 89.
Geburtstag in ausgezeichneter körperlicher und geistiger Frische. Er diente
im bayerischen Infanterie-Regiment 9 und nahm am Kriege 1870/71 teil. Als
pflichttreuer Soldat kämpfte er in verschiedensten Schlachten mit und
erhielt mehrere Auszeichnungen. Herr Reis wohnte früher in seinem Geburtsort
Hofstetten/Unterfranken und
genoss dort wegen seiner Gradheit und Offenheit großes Ansehen. Seinen
Lebensabend verbringt er in Köln-Ehrenfeld bei seiner Tochter." |
Die aus Hausen
über Aar umgekommenen jüdischen Personen
(nach den Recherchen von Christian Stolz, Stand 2.11.2022)
- Arthur Rosenthal, geb. 5.3.1904 in Hausen über Aar, später wohnhaft in
Bad Nauheim, deportiert am 30.9.1942 von
Darmstadt nach Osten, wahrscheinlich im Oktober 1942 ermordet in Treblinka im
Alter von 38 Jahren.
- Erna Rosenthal geb. Katz, geb. 2.12.1906 in
Münzenberg, später wohnhaft in
Münzenberg und
Bad Nauheim, deportiert am 30.9.1942 von
Darmstadt nach Osten, wahrscheinlich im Oktober 1942 ermordet in Treblinka im
Alter von 35 Jahren.
- Ruth Rosenthal, geb. 3.4.1934 in Hausen über Aar, später wohnhaft in
Münzenberg und
Bad Nauheim, Transport von Darmstadt am
30.9.1942, wahrscheinlich im Oktober 1942 ermordet in Treblinka im Alter von 8
Jahren.
- Max Rosenthal, geb. 11.2.1888 in Herold, später wohnhaft in Frankfurt
a. M., deportiert am 15. September 1942 nach Theresienstadt, Ghetto, am 16.
Oktober 1944 weiter nach Auschwitz, später dort ermordet im Alter von 56 Jahren.
- Amalie Rosenthal geb. Rosenthal, geb. 5.7.1894 in Hausen über Aar,
später wohnhaft in Frankfurt a. M., deportiert am 15.9.1942 nach Theresienstadt,
dort ermordet am 31.7.1944 im Alter von 49 Jahren.
- Walter Rosenthal, geb. 15.7.1923 in Hausen über Aar, später wohnhaft in
Frankfurt a. M., 1942 deportiert nach Majdanek, dort am 18.9.1942 ermordet im
Alter von 19 Jahren.
- Lotte Rosenthal, geb. 1926, ermordet im Osten im Alter von ca. 14 Jahren
(unbestätigt).
- Edgar Rosenthal, geb. 28.9.1932 in Hausen über Aar, später wohnhaft
in Montabaur und Frankfurt a. M., am
15.9.1942 deportiert nach Theresienstadt, Ghetto, weiter am 16.10.1944 nach
Auschwitz, später dort ermordet im Alter von 12 Jahren.
- Margot Rosenthal, geb. 8.4.1936 in Hausen ü. Aar, lebte später
Frankfurt, am 15.9.1942 deportiert nach Theresienstadt, Ghetto, weiter am
16.10.1944 nach Auschwitz, später dort ermordet im Alter von 8 Jahren.
- Louis Kahn, geb. 28.3.1883 in Hausen über Aar, später wohnhaft in
Königstein im Taunus, ermordet am
19.11.1938 in Buchenwald im Alter von 55 Jahren.
- Selma Kahn geb. Löwenstein, geb. 19.11.1890 in
Esch (heute Waldems), später wohnhaft in
Frankfurt a. M., deportiert am 11.6.1942 ab Frankfurt nach Sobibor, später dort
ermordet im Alter von 51 Jahren.
- Johannette (Jeanette) Strauß geb. Rosenthal, geb. 13.3.1874 in Hausen
über Aar, war verheiratet in Nievern, später
wohnhaft in Frankfurt a. M., deportiert am 15.9.1942 ab Frankfurt nach
Theresienstadt, am 2.11.1942 dort ermordet im Alter von 66 Jahren.
- Rosa Appel, geb. Rosenthal, geb. 25.4.1887 in Hausen über Aar, war
verheiratet in Mühlheim am Main, am
30.9.1942 deportiert ab Darmstadt nach Treblinka, später dort ermordet im Alter
von 55 Jahren. Vgl.
https://www.naturfreunde-muehlheim.de/judenverfolgung%20muehlheim%2010_11_18.pdf).
Hinweis: Verwechslungen gibt es in einzelnen Listen teilweise mit Personen,
die aus Hausen (heute Waldbrunn, Kreis Limburg-Weilburg) stammen. Von diesem
Hausen sind Anna (Irma, Irene) Rosenthal geb. Stern (1902), Ferdinand Rosenthal
(1928). Vgl.
https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/1231/familie-rosenthal.
Zur Erinnerung an die jüdischen Opfer der NS-Zeit wurde am 6. Juli 2024 nahe
der historischen Friedhofsmauer in Hausen (an der Straße Im Feldchen, rechts des
Haupteingangs neben einer Ruhebank, gegenüber des Ehrenmals) eine Gedenktafel
aufgestellt (siehe Fotos unten).
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen
Häuser vorhanden.
1760 konnte eine erste Synagoge erbaut werden. Mitte des 19. Jahrhunderts
war das Gebäude für die Gemeinde zu klein. 1860 wurde eine neue Synagoge auf
den Grundmauern der alten Synagoge als deren Um- und Erweiterungsbau
erstellt.
1935 wurde das - nach Angaben bei
Arnsberg S. 443 bereits um 1900 in einem schlechten baulichen Zustand
befindliche - Gebäude vom letzten
Gemeindevorsteher an eine nichtjüdische Familie verkauft. Diese hatte auch das
angrenzende Eckhaus erworben. Die Kultgegenstände wurden nach Frankfurt
gebracht, wo sie beim Novemberpogrom 1938 zerstört wurden. So lange es möglich
war, wurden nach dem Verkauf der Synagoge im Haus des letzten
Gemeindevorsitzenden Betstunden abgehalten.
In den 1960er-Jahren
wurde die ehemalige Synagoge abgerissen, da der Besitzer sein Wohnhaus erweitern
wollte. An der Stelle der ehemaligen Synagoge wurden Garagen erstellt, darüber
ein Wohnzimmer mit Dachterrasse zu dem angebauten Wohnhaus.
Adresse/Standort der Synagoge: Oberstraße
4
Fotos
(Quelle: Altaras s. Lit. 1988 S. 179)
Standort der
ehemaligen Synagoge in Kettenbach |
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Die Synagoge stand im
Bereich des Vorbaus
mit der Dachterrasse und den Garagen. |
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Gedenktafel am
Friedhof in Hausen über Aar
(Fotos: Christian Stolz,
Aufnahmen vom Sommer 2024) |
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Erinnerung an die jüdischen Opfer der NS-Zeit in Hausen über Aar: am
6. Juli 2024 wurde nahe
der historischen Friedhofsmauer (an der Straße Im Feldchen, rechts des
Haupteingangs neben
einer Ruhebank, gegenüber des Ehrenmals) eine Gedenktafel
aufgestellt. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 442-443. |
 | Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 179. |
 | dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 144 (keine weiteren
Informationen). |
 | dies.: Neubearbeitung der beiden Bände. 2007² S.
369. |
 | Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 391. |
 | Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 566-567. |
 | Ortschronik der Gemeinde Hausen über Aar. Von
Altbürgermeister Willi Rau (1958). Bearbeitet und ergänzt von Willi
Thomä, Hans Stolz und Christian Stolz (2003). Herausgegeben durch den
Arbeitskreis 1125 Jahre Hausen über Aar. Aarbergen-Hausen über Aar 2004.
Hierin: Abschnitt "Bürger jüdischen Glaubens in Hausen" S.
19-20.
https://docplayer.org/55375121-Ortschronik-der-gemeinde-hausen-ueber-aar.html
(zu S. 19-20 scrollen). |
 | Christian Stolz: Selbst Kinder aus Hausen starben
in Auschwitz. Jüdische Vergangenheit in Hausen über Aar und ihr jähes Ende
im Nationalsozialismus. 2024 (zweite ergänzte Fassung des erstmals 2023
verfassten Beitrages).
Eingestellt als pdf-Datei.
Dieser Beitrag befasst sich mit der Geschichte der früheren jüdischen
Bevölkerung aus Hausen über Aar (heute Gemeinde Aarbergen,
Rheingau-Taunus-Kreis) und die damit verbundenen Einrichtungen, wie die
frühere Synagoge in Kettenbach (ebenfalls heute Aarbergen) und den
Judenfriedhof in Burgschwalbach (heute Rhein-Lahn-Kreis). Ein Schwerpunkt
liegt auf dem grausamen Schicksal der 18 jüdischen Bürger, die in den
1930-er Jahren noch in Hausen lebten. Zwölf von Ihnen wurden durch die
Nationalsozialisten umgebracht, darunter drei Kinder. Ein Mädchen gilt bis
heute als vermisst. Vier Personen gelang die Flucht ins Ausland. Als
Resultat dieses Rechercheprojekts wurde im Juli 2024 eine Gedenktafel am
Friedhof in Hausen über Aar aufgestellt, die der Autor gestiftet hat.
|

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Kettenbach (now
part of Aarbergen) Hesse-Nassau. The community built a synagogue in 1760,
numbered 54 (12 % of the total) in 1895, and also drew members from other
villages. By December 1938 all the Jews had left.

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